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Prüfen, was drinsteckt - Herten erleben

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Julian Ubachs im Analyselabor in <strong>Herten</strong>. Er wurde hier zum besten Chemielaboranten seines Jahrgangs ausgebildet.<br />

<strong>Prüfen</strong>, <strong>was</strong> <strong>drinsteckt</strong><br />

Das SGS Institut Fresenius baut seine Kapazitäten erheblich<br />

aus. Angesichts von 180.000 Proben, die das<br />

Analyselabor in <strong>Herten</strong> jährlich untersucht, verwundert<br />

das kaum. Julian Ubachs hat hier seine Ausbildung mit<br />

Traumnote absolviert und seinen Traumjob gefunden.<br />

macher & malocher<br />

Bald haben sie die Arktis in <strong>Herten</strong>, die<br />

Tropen und auch die Wüste. Alle Klimazonen in<br />

acht Kubikmetern, herantransportiert aus Grefrath<br />

und vorsichtig von einem Kran in die Halle<br />

gehoben. In solch riesigen Prüfkammern simulieren<br />

Mitarbeiter alle möglichen Klimabedingungen<br />

und prüfen, wie Materialien von Autos<br />

auf verschiedene Temperaturen und Wetterbedingungen<br />

reagieren. Das SGS Institut Fresenius<br />

am Technologiepark wächst erheblich.<br />

31|2010 <strong>Herten</strong> <strong>erleben</strong> 35


Julian Ubachs: Der erfolgreiche Chemielaborant bildet sich momentan zum Chemietechniker weiter.<br />

Was vor sieben Jahren in <strong>Herten</strong> mit rund<br />

70 Angestellten und einer Fläche von 4.500 Quadratmetern<br />

begonnen hat, wird sich Ende 2010<br />

auf 7.200 Quadratmeter ausgedehnt haben.<br />

Dann arbeiten hier 150 Menschen in und rund<br />

um die Analyse aller möglichen Stoffe. Einer von<br />

ihnen ist Julian Ubachs. Auch er ist hier gewachsen.<br />

Vom ersten Auszubildenden zum besten<br />

Chemielaboranten seines Jahrgangs. „Sehr gut“<br />

stand auf der Auszeichnung der IHK. Für Ubachs<br />

ging es mit der Traumnote in den Traumjob.<br />

SGS Institut Fresenius hat den jungen Mann<br />

sofort übernommen.<br />

Als sich das Unternehmen für den Standort<br />

<strong>Herten</strong> zu interessieren begann, weckte die<br />

Schule Julian Ubachs’ Interesse für die Chemie.<br />

„Butter oder Margarine – eine Entscheidung aus<br />

ernährungsphysiologischer Sicht“ lautete der<br />

Titel seiner Facharbeit am Gymnasium. Als er ein<br />

paar Jahre später die Ausbildung bei SGS Institut<br />

Fresenius begann, lief es wie geschmiert. Der<br />

36 <strong>Herten</strong> <strong>erleben</strong> 31|2010<br />

heute 27-Jährige lernte zahlreiche chemische<br />

Analysemethoden und lernte so gut, dass er<br />

bester Auszubildender seines Jahrgangs wurde.<br />

Und das angesichts der großen Konkurrenz aus<br />

dem Chemiepark Marl. Der andere Azubi der<br />

<strong>Herten</strong>er SGS-Niederlassung studiert heute<br />

Chemie an der FH Gelsenkirchen. „Die beiden<br />

waren unsere ersten Auszubildenden, und dann<br />

so ein Erfolg. Wir verstehen das ebenso als Auszeichnung<br />

für das SGS Institut Fresenius in <strong>Herten</strong>“,<br />

sagt Laborleiter Dieter Bossmann. Momentan<br />

bereiten sich drei angehende Chemielaboranten<br />

auf ihre Zwischenprüfung vor.<br />

Den Standort <strong>Herten</strong> zeichnen zudem Vorteile<br />

aus, die für das jüngste Wachstum verantwortlich<br />

sind: günstigere Miete als in anderen<br />

Städten, eine bessere Logistik und durch die<br />

Konzentration von Unternehmensbereichen<br />

Synergieeffekte, „durch die wir Personal flexibel<br />

einsetzen können, <strong>was</strong> letztlich zur Sicherheit<br />

der Arbeitsplätze beiträgt“, wie Dr. Lutz Mayer,<br />

Branchenmanager im Bereich Automotive<br />

erklärt. In <strong>Herten</strong> prüft SGS Institut Fresenius<br />

Materialien an und in Autos. Zum Beispiel, wie<br />

Sitzbezüge auf Sonnencreme, Schweiß, Kaffee<br />

oder Ketchup reagieren, wie sich Reinigungsmittel<br />

auf Oberflächen auswirken und wie<br />

dehn- und belastbar Kunststoffe sind. Bald<br />

kommt die künstliche Alterung in der Klimakammer<br />

hinzu – die Wechseljahre fürs Auto sozusagen.<br />

Neu wird zudem der Bereich Öl, Gas<br />

und Chemikalien sein. Bevor eine chemische<br />

Fracht in Duisburg, Marl oder Köln von einem<br />

Schiff geladen wird, prüft das <strong>Herten</strong>er SGS-<br />

Labor innerhalb von zwei bis drei Stunden<br />

anhand von Proben, ob wirklich drin ist, <strong>was</strong> auf<br />

den Frachtpapieren steht.<br />

In Hunderten von Regalen lagern am Technologiepark<br />

Boden- und Wasserproben aus<br />

ganz Europa, die in der <strong>Herten</strong>er Umweltanalytik<br />

getestet werden. „Mittlerweile bis zu 180.000<br />

Proben pro Jahr“, sagt Laborleiter Bossmann. Sie<br />

stammen von öffentlichen Ämtern, Ingenieurbüros,<br />

aber auch von Privatkunden, die wissen<br />

möchten, ob das Wasser für ihre wertvollen<br />

Kois einwandfrei ist.<br />

„Die Analytik ist eine spannende Sache.<br />

Nachher weiß man, <strong>was</strong> tatsächlich in einem<br />

Produkt drin ist“, sagt Julian Ubachs, der sich<br />

momentan zum Chemotechniker weiterbildet<br />

und hauptsächlich Boden- und Wasserproben<br />

für spätere Testverfahren vorbereitet. Er ist sozusagen<br />

ein wichtiges Rädchen im Kreislauf, ein<br />

Nadelöhr der Qualität. Wenn Ubachs nicht sauber<br />

arbeitet, sind alle weiteren Messungen<br />

fehlerbehaftet: „Man muss sich immer sicher<br />

sein, <strong>was</strong> man tut. Genau dieses Feinmotorische,<br />

Sorgfältige und Genaue gefällt mir an der<br />

Arbeit.“ Zu Hause sei er dagegen weniger sorgfältig,<br />

wie er zugibt: „Beim Auto<strong>was</strong>chen zum<br />

Beispiel.“ Er kann ja die Kollegen fragen, wie das<br />

Auto im Laufe der Jahre auf Schmutz reagiert.<br />

infotipps<br />

Christoph van Bürk<br />

SGS Institut Fresenius <strong>Herten</strong><br />

Am Technologiepark 10, 45699 <strong>Herten</strong><br />

Tel.: 0 23 66 / 30 56 00, www.institut-fresenius.de<br />

FOTOS: CHRISTOPH VAN BÜRK

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