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Home >> <strong>Startseite</strong><br />

Zuletzt verändert: April 14, 2005 @ 5:51:26pm CEST<br />

Formen der beruflichen<br />

Grundbildung<br />

Wird von beruflicher Grundbildung gesprochen, so denkt man in erster Linie an die<br />

herkömmliche gewerbliche Berufslehre. Sie stellt heute eine unter vielen Formen<br />

dar. Diese sollen auf dieser Site dargestellt werden. Sie wird im Rahmen des<br />

Proseminars "Einführung in die schweizerische Berufsbildung" der Universität<br />

Zürich (Wintersemester 04/05) vom Lehrbeauftragten und den Studierenden<br />

gemeinsam entwickelt.<br />

Gleichzeitig soll das hier verwendete System zur Einteilung der Formen beruflicher<br />

Grundbildung auf seine Tauglichkeit überprüft werden. -> Kritik<br />

Neben Unterschieden gibt es aber auch Gemeinsames bei den verschiedenen<br />

Formen der beruflichen Grundbildung: Gemeinsamkeiten<br />

Dual oder trial organisierte Berufslehren<br />

Der grösste Teil der Jugendlichen besucht in berufliche Grundbildung im Rahmen einer<br />

dual oder trial organisierten Berufslehre: Es sind zwei oder drei Lernorte beteiligt: Der<br />

Betrieb, die Berufsfachschule und allenfalls ein «dritter Lernort».<br />

Im Rahmen dieses Proseminars unterscheiden wir folgende Formen:<br />

Klassische handwerkliche Berufslehre Heiz Malerei, Metallbau Kocher<br />

Industriell geprägte Berufslehre<br />

Berufslehre bei Grossverteilern<br />

Berufslehren mit Basislehrjahr<br />

Berufslehren mit degressivem Berufsfachschulunterricht<br />

Lehrbetriebsverbünde<br />

Berufliche Grundbildung in Lehrwerkstätten<br />

Die duale Berufslehre ist typische für den deutschsprachigen Raum Europas, wo sie im<br />

19. Jahrhundert als Weiterentwicklung der mittelalterlichen Lehre der Zünfte entstand.<br />

Gleichzeitig entwickelte sich in Frankreich eine Ausbildungsform, in der die<br />

Jugendlichen Theorie und Praxis in einer Schule (mit entsprechenden Werkstätten)<br />

erlernten.Zwischen 1880 und 1900 wurden beide Formen in die Schweiz eingeführt und


erprobt, wobei die duale Berufslehre obsiegte. Allerdings wurden viele der damals<br />

entstandenen «Lehrwerkstätten» ebenfalls weiter geführt, vor allem in der französischen<br />

Schweiz.<br />

"Rund 12% der Jugendlichen in der beruflichen Ausbildung besuchen sogenannte<br />

öffentliche Lehrwerkstätten oder andere Vollzeitschulen...... Voll- und Teilzeitschulen<br />

gibt es für 79% der Ausbildungsrichtungen.<br />

In den Lehrwerkstätten können rund 40 Berufe erlernt werden." ( zitiert nach: dbk<br />

berufsbildung ch dokumentation berufsbildung<br />

Klassische Ausbildung in einer Lehrwerkstätte<br />

Lehrwerkstätte mit betrieblichem Praktikum<br />

Ausbildungsverbünde<br />

Schuldominierte Grundbildung<br />

Für die kaufmännische Ausbildung wurde bereits im 19. Jahrhundert eine Alternative zur<br />

Berufslehre entwickelt: die Handelsschule.<br />

Handelsmittelschulen<br />

Informatikmittelschulen<br />

Berufsbildende Privatschulen<br />

Berufliche Grundbildung für Lernende mit<br />

speziellen Bedürfnissen<br />

Unter diesem Oberbegriff werden verschiedene Sonderformen subsumiert, die sich an<br />

Jugendliche mit Behinderungen oder mit anderen besonderen Bedürfnissen reichten.<br />

Schulen für Jugendliche mit Sinnesbehinderungen<br />

Lehrwerkstätten für Jugendliche mit körperlichen Behinderungen<br />

Ausbildung von geistig Behinderten<br />

Massnahmen für Jugendliche mit Störungen bei sozialen und personalen<br />

Kompetenzen Kornhaus, Märtplatz, Gfellergut<br />

Ausbildung in Strafanstalten Regensdorf, Lenzburg


Home >> -> Kritik<br />

Zuletzt verändert: April 14, 2005 @ 5:51:54pm CEST<br />

Diskussion der verwendeten<br />

Einteilung<br />

Die hier verwendete Einteilung der Formen betrieblicher Grundbildung orientiert sich an<br />

der Praxis des Berufsbildungsgesetzes und dessen Vollzugs. Analysiert man, welche<br />

Kriterien ihr zu Grunde liegen, so dürften folgende beiden – keineswegs unabhängigen –<br />

Kategorien entscheidend sein:<br />

• Auftrags- versus lernzielorientierte Steuerung<br />

In der klassischen gewerblichen Lehre arbeiten die Lehrlinge vom ersten Tag an mit. Es<br />

werden ihnen laufend schwierigere Arbeiten anvertraut – jedoch immer abhängig vom<br />

Auftragsbestand der Lehrfirma beziehungsweise vom Auftrag, den der Lehrmeister<br />

bzw.. der Geselle, dem der Lernende anvertraut ist – gerade auszuführen hat. Man<br />

spricht deshalb von auftragsgesteuerter Ausbildung.<br />

Im Unterschied dazu orientiert sich schulischer Unterricht an didaktischen Kriterien,<br />

insbesondere an den Lernzielen, die zu erfüllen sind. Hier spricht man deshalb von<br />

lernzielorientierter Steuerung.<br />

Der lernzielorientierten Steuerung wird oft höhere Effektivität zugeschrieben.<br />

Andererseits wird der Bezug zur Praxis bemängelt. Deshalb versuchen lernzielgesteuerte<br />

Ausbildungsgänge oft, Aufträge zu generieren oder aber die Praxis zu simulieren.<br />

Typische Instrumente dazu sind Übungsbüros, Scheinfirmen, Juniorfirmen.<br />

• Zielsetzung der Ausbildungsstätte<br />

Das Ziel eines gewerblichen oder industriellen Unternehmens ist die Produktion von<br />

Gütern als Basis für das Überleben des Unternehmens und – wenn immer möglich – zur<br />

Erzielung eines Gewinns für die Kapitaleigner. Das gleiche gilt für die meisten<br />

Dienstleistungsbetriebe. Die Vermittlung einer beruflichen Grundbildung ist für sie nur<br />

ein Nebenziel, das in wirtschaftlich schwierigen Zeiten dann oft auch dem Überleben des<br />

Unternehmens geopfert wird.<br />

Im Gegensatz dazu ist die Vermittlung einer Bildung Hauptziel von Schulen und<br />

Lehrwerkstätten. Wenn letztere gleichzeitig Produkte fertigen oder Dienstleistungen<br />

erbringen, so sind dies Nebenziele, die nur soweit angestrebt werden, als sie der<br />

Ausbildung der Lernenden dienen oder die Kosten der Ausbildungsstätte senken.<br />

Ein Spezialfall sind Privatschulen, wo die Vermittlung von Bildung wie bei<br />

Dienstleistungsunternehmen in erster Linie dem Überleben des Unternehmens und der<br />

Erzielung eines gewissen Gewinns dient.<br />

Non-profit-Organisationen wie Spitäler oder Heime sind der ersten Kategorie<br />

zuzuordnen: Auch hier ist die Vermittlung von beruflicher Bildung ein Nebenzweck.


Home >> Gemeinsamkeiten<br />

Zuletzt verändert: January 26, 2005 @ 6:42:28pm CET<br />

Gemeinsamkeiten<br />

Bei der Erkundung, die Basis für dieses <strong>Wiki</strong> war, standen die Unterschiede zwischen<br />

den verschiedenen Formen der beruflichen Grundbildung im Vordergrund.<br />

Selbstverständlich gibt es aber auch Gemeinsamkeiten. Eine kurze Sequenz hat folgende<br />

Aufzählung ergeben:<br />

• Die Angebote richten sich an Jugendliche nach Abschluss der obligatorischen<br />

Schulzeit.<br />

• Die Ausbildungen unterstehen dem Bundesgesetz über die Berufsbildung (jedoch nicht<br />

alle dem Obligationenrecht, dafür teilweise Vorschriften zum Strafvollzug, zur<br />

Invalidenversicherung usw.)<br />

• In zwei bis vier Jahren werden Jugendlichen die für eine berufliche Tätigkeit<br />

notwendigen Kompetenzen vermittelt. Man sagt: "Sie erlernen einen Beruf." Dabei ist<br />

die Vermittlung von "Selbständigkeit" (Selbstverantwortung) von grosser Bedeutung.<br />

• Die Ausbildung erfolgt in einem Lernortverbund der mindestens zwei Lernorte<br />

umfasst - die allerdings in gewissen Fällen von der gleichen Organisation angeboten<br />

werden.<br />

• Der schulische Anteil ist wichtig. Bezüglich der Motivation der Jugendlichen ist eine<br />

wirtschaftsnahe Praxis besonder wirksam.<br />

• Die Personen, die Jugendiche rekrutieren, erklären alle, Sozialkompetenzen seien ihnen<br />

bei der Auswahl wichtiger als "gute Noten".<br />

• Die Berufsbildner/innen und die Lehrpersonen bemühen sich alle, eine "gute"<br />

Ausbildung zu vermitteln. In der Regel sind sie den Lernenden auch behilflich, nach<br />

Abschluss der Ausbildung eine Stelle zu finden.<br />

Emil Wettstein


Home >> Klassische Handwerkliche Berufslehre<br />

Zuletzt verändert: March 31, 2005 @ 11:28:22am CEST<br />

Klassische handwerkliche<br />

Berufslehre<br />

Rahmen:<br />

Es scheint, dass diese Art der Lehre vor allem in KMUs angeboten wird. Diese Betriebe<br />

sind meist von der Grössenstruktur einzig in der Lage, eine Ausbildung im Kerngeschäft<br />

anzubieten. Die Zahl der Lernenden lag in den untersuchten Betrieben bei zwischen drei<br />

und fünf. Die rechtliche Form der Unternehmung spielt dabei keine grosse Rolle. Es<br />

scheint jedoch, dass der familiäre Aspekt in diesen Unternehmungen ein wesentliches<br />

Kriterium bei der Einschätzung der Atmosphäre im Betrieb durch die Lernenden ist. Die<br />

flachhierarchische Organisation wird geschätzt.<br />

Ablauf der Ausbildung und Ausbildungsmethoden:<br />

Bedingt durch die Strukturen der kleineren Betriebe verläuft die Ausbildung "statisch".<br />

Darunter soll man nicht verstehen, dass die Ausbildung kaum vorankommt. Diese<br />

Bezeichnung soll lediglich dafür stehen, dass die Ausbildung zu jeder Zeit an einem der<br />

drei traditionellen Lernorten stattfindet (Betrieb --> kein Abteilungswechsel,<br />

Berufsfachschule und dritter Lernort) und dort einem regelmässigen Schema folgt. Man<br />

kann also sagen, dass diese Betriebe sich durch eine klassische duale Ausbildung<br />

kennzeichnen.<br />

Die verwendeten Methoden lassen sich einfach als "vormachen - nachmachen - selber<br />

machen" zusammenfassen, wobei mit steigendem Ausbildungsniveau auch eine<br />

gesteigerte Übertragung von Verantwortung einhergeht.<br />

Beteiligte, deren Erwartungen und Verantwortlichkeiten:<br />

Durch die flache Hierarchie bedingt ist es so, dass die Betreuung sehr nahe erfolgt und<br />

oft auch der Inhaber direkt Ausbildner ist. In den untersuchten Betrieben konnte man<br />

sehen, dass alle Beteiligten, welche Lernende betreuen, über die erforderlichen<br />

Kenntnisse verfügen, auch wenn diese nicht in allen Betrieben auf entsprechende Kurse<br />

zurückzuführen sind. Dafür ist aber die Nähe zum Alltagsgeschäft gewährleistet. Die<br />

Erwartungen der Ausbildenden decken sich in den drei Betrieben und lassen sich wie<br />

folgt zusammenfassen<br />

Vom Lernenden erwartet man Motivation, Eigeninitiative, Anstand und Neugierde. Die<br />

Erwartungen an die vorangehenden schulischen Leistungen gehen zwar teilweise etwas<br />

auseinander, allen Betrieben ist aber gemein, dass vor allem die Grundeinstellung des


Lernenden im Vordergrund steht.<br />

Die Lernenden erwarten vom Betrieb eine verständnisvolle und fachgerechte Anleitung<br />

und, wie schon oben gesehen, eine angenehme Atmosphärë in Betrieb und Schule.<br />

Lehrstellenmarkt:<br />

Die Lehrstellen in den untersuchten Betrieben lassen sich jedes Jahr ohne weiteres Zutun<br />

besetzen. Sie werden im BIZ oder ähnlichen Institutionen ausgeschrieben, ansonsten<br />

muss kein zusätzlicher Aufwand betrieben werden.<br />

Die Selektion findet nach Absolvieren einer Schnupperlehre statt, welche auf Grund<br />

einer entsprechenden Bewerbung gewährt wird. Oftmals wird auch ein Eignungstest in<br />

Mathematik verlangt.<br />

Die Lernenden entscheiden sich für eine handwerkliche Lehre, weil sie dort mit der<br />

Hand arbeiten können. Als weiteres Kriterium führen sie ins Feld, dass ein solcher Beruf<br />

eine gute Grundlage für die Zukunft bildet (auch als "Sprungbrett" für SBB, Polizei etc.)<br />

Bemerkungen:<br />

Besonders aufgefallen ist uns, dass die Inhaber dieser Betriebe eine starke<br />

Verbundenheit mit dem Beruf und sie sind stolz, wenn es ihnen gelingt, den Beruf mit<br />

gut ausgebildeten Fachpersonen zu "versorgen".<br />

Diese Form wurde an folgenden Beispielen erkundet:<br />

Malergeschäft in Bern durch Diana Bach<br />

Heizung- und Sanitärbetrieb Pfiffner AG, Zürich durch Boris Kausch<br />

Metallbau Kocher, Port, durch Matthias Dick


Home >> Malergeschäft In Bern<br />

Zuletzt verändert: January 29, 2005 @ 8:19:29am CET<br />

Lehrbetrieb<br />

Kenndaten<br />

Malergeschäft Heiz Malerei in 3014 Bern<br />

Der Familienbetrieb beschäftigt zwei Lehrtöchter im zweiten und dritten Lehrjahr sowie<br />

einen Lehrling im ersten Lehrjahr. Insgesamt arbeiten 16 Angestellte im Betrieb. Der<br />

Senior und seine Frau erledigen im Innendienst die Administration. Der Sohn ist für den<br />

Aussendienst und zusammen mit dem Vorarbeiter für die Lehrlingsbetreuung zuständig.<br />

Vater und Sohn führen das Geschäft in vierter beziehungsweise in fünfter Generation.<br />

1997 feierten sie das hundertjährige Bestehen ihres Familienunternehmens.<br />

Rekrutierung<br />

An Nachfragen nach einer Lehrstelle fehlt es ihrem Betrieb nicht. Sie stellen nur<br />

Lehrlinge und Lehrtöchter an, die in ihrem Geschäft geschnuppert haben.<br />

Erwartungen<br />

Eine Schnupperlehre sage viel mehr aus als ein Test oder Fragebogen. Sie beobachten<br />

die Schnuppernden in Bezug auf das Interesse, die Eigenverantwortung und das<br />

praktische Können. So viel wie von den Frauen könne man von den „Gielen“ nicht<br />

erwarten. Wille und Interesse müsse einer mitbringen, denn man könne sie in diesem<br />

Alter nicht mehr fördern. „Wenn er nicht will, kann man nichts mehr machen“, meinte<br />

der Vorarbeiter. Die Frauen seien im direkten Umsetzen, im Verantwortungsbewusstsein<br />

und im logischen Denken besser. Die „Gielen“ gingen einmal hierhin dann dorthin. Sie<br />

seien chaotischer und „pubertierten“ noch. Auch am Interesse fehle es bei ihnen.<br />

Körperlich sei ein Lehrling r allerdings im Vorteil.<br />

Der Junior-Chef ergänzte „Wir nehmen einen Lehrling jedoch auch, wenn er nur wenig<br />

kann. Im Malerberuf sei die Theorie nicht anspruchsvoll.“ Deshalb komme in der<br />

Fachkunde jeder durch.<br />

Schulische und betriebliche Förderung<br />

Der Vorarbeiter, gleichzeitig Lehrlingsbetreuer, fördere die Lehrlinge, indem er sie<br />

hauptsächlich machen lasse. Dass sie das System begreifen, sei vorrangig. Wenn sie<br />

fragten, zeige er ihnen den Arbeitsvorgang (nochmals). Er gehe immer wieder<br />

nachschauen und frage: „Geht’s?“ Die Lernenden sollten lieber einmal zu viel als zu<br />

wenig fragen. Den Frauen könne er es einmal sagen, dann sei es drin. Es gebe grosse<br />

Unterschiede zwischen ihnen und den Lehrlingen. Sie hätten eine schnellere Auffassung.<br />

Deshalb müsse er die Frauen auch weniger kontrollieren. Sie seien einfach<br />

aufmerksamer.


Vom ABU erwartet der noch recht junge Vorarbeiter sowie der junge Junior-Chef , dass<br />

das Grundwissen, das die Lehrlinge und Lehrtöchter aus der Oberstufe<br />

mitbringen, gefestigt wird. Die Lehrpersonen müssten in der Sprache nichts Neues<br />

bringen, keine Grammatikkenntnisse. Briefe selbstständig und überhaupt korrekt<br />

schreiben und lesen sollten die Lernenden im Berufsschulunterricht lernen. Was sie im<br />

ABU lernten sei vor allem für das Leben.<br />

Doch die Sozialkompetenz sei seines Erachtens kaum mehr theoretisch nachzuholen.<br />

Dazu hätten die Eltern den Jugendlichen erziehen müssen. Bei der Arbeit liessen sie die<br />

Lehrlinge längere Zeit mit den gleichen Leuten zusammenarbeiten. Vor allem im<br />

praktischen Arbeitsalltag seien die Lehrlinge gezwungen, das soziale Verhalten zu<br />

trainieren. Der Vorarbeiter: „Auf dem Bau müssen sie notgedrungen<br />

zusammenarbeiten.“ Wenn sie mit den Mitarbeitern und Kollegen oder Kolleginnen<br />

nicht zusammenzuarbeiten fähig seien, so lernten sie es nicht mehr. Man trenne sie dann<br />

voneinander und ordne sie einem anderen Arbeiter zu. Es sei bis jetzt erst einmal<br />

vorgekommen, dass sie in all den vielen Jahren einen Lehrling aus der Lehre geschickt<br />

hätten, weil er sich nicht habe anpassen wollen und dazu unehrlich gewesen sei. Er habe<br />

aber auch an der Arbeit kein Interesse gezeigt.<br />

Im Übrigen wäre es ihnen willkommen, wenn Lehrpersonen dem Lehrbetrieb viel früher<br />

ein Feedback gäben, für den Fall, dass ein Lehrling in der Schule Schwierigkeiten<br />

bereite. Im Betrieb verhielten sie sich meistens unauffälliger, weil sie sich da isoliert<br />

unterordnen müssten. Im Unterricht dagegen seien sie in der Gruppe, die ihre eigene<br />

Dynamik entfalte.<br />

Der Lehrlingsbetreuer habe sich nicht zum Ausbildner ausbilden lassen, doch er habe<br />

sich zum Vorarbeiter weitergebildet und er habe jahrelange Erfahrung auf dem Gebiet.<br />

Auch sei man selber Lehrling gewesen. Er tausche sich mit Kollegen aus, vergleiche ihre<br />

Praxis mit seiner. Sein Konzept: Er lasse aus der Praxis heraus den Weg finden, gewähre<br />

viel Raum und lerne dabei selber viel für seine Betreuungsaufgabe.<br />

Je besser die Beziehung untereinander, desto produktiver arbeite man. Doch der Respekt<br />

von Seite der Jugendlichen fehle manchmal. Viele 16- bis 20-Jährige müssten noch zum<br />

Anstand angehalten werden. Je älter sie seien, desto respektvoller verhielten sie sich,<br />

weil sie dann die Pubertät hinter sich hätten. Und auch mit den Frauen hätten sie damit<br />

keine Probleme.<br />

Ertrag der Lehrlingsausbildung<br />

Ob der Aufwand einen Ertrag einbringe, könne man nicht klar sagen. Auf dem Bau habe<br />

man zwar keine Zeit, den Lehrling zu betreuen, doch man arbeite auch in der Werkstatt,<br />

wo man sich für den Lehrling genügend Zeit nehmen könne. Wie viel dabei<br />

herausschaue, komme auf jeden einzelnen Lehrling an. Die einen lernten schnell, die<br />

anderen langsamer.<br />

Im ersten Lehrjahr schlage sich ein Lehrling bestimmt nicht positiv zu Buche, wenn man<br />

die Kosten für die Einführungskurse einberechne und den Zeitaufwand für die<br />

Einführung in die Arbeit. Die Malerlehre dauere nur drei Jahre. Damit einer effizient<br />

arbeite, brauche es schon vier Jahre. Das vierte Lehrjahr würde sich wahrscheinlich


finanziell lohnen, vermutete der Junior-Chef. Wenn es ihnen bei der Lehrlingsausbildung<br />

um den Profit ginge, so wäre dieser einfacher zu erreichen mit der Anstellung von<br />

Hilfsarbeitern, meinte später der Senior-Chef.<br />

Zukunftsplanung<br />

Normalerweise würden sie die Lehrlinge bei ihnen nicht weiterbeschäftigen, da man<br />

ungewollt Gefahr laufen könnte, sie auch noch nach der Lehre als solche zu behandeln.<br />

Doch ein ehemaliger Lehrling sei bei ihnen geblieben und arbeite nun schon seit vielen<br />

Jahren im Betrieb.<br />

Lernende<br />

Ich konnte nur mit den beiden Lehrtöchtern reden. Der Erstlehrjahr-Lehrling habe noch<br />

zu wenig Erfahrung gesammelt, um Auskunft geben zu können, begründete der Senior-<br />

Chef seine Auswahl.<br />

Gründe für die Berufswahl<br />

Sie habe in der Oberstufe die Wände ihres Zimmers neu gestrichen und dabei das Malen<br />

entdeckt und im Werkjahr habe sich das Interesse für die Malerei verstärkt, meint die<br />

eine der beiden Frauen. Die andere arbeitet lieber mit den Händen als mit dem Kopf und<br />

der Malerberuf sei eine gute Voraussetzung für ihren Zweitberuf als Innendekorateurin,<br />

ergänzte die Kollegin.<br />

Zu dieser Lehrstelle kamen sie durch das Schnuppern.<br />

Die Arbeit<br />

Streichen und Schleifen fällt ihnen leicht. Weniger gefällt ihnen, wenn sie das<br />

Armierungsnetz befestigen müssen, da dieser Arbeitsschritt sehr viel Kraft erfordere,<br />

auch seien sie froh, dass ihnen auf dem Bauplatz die Arbeitskollegen das Tragen der<br />

Farbeimer abnähmen. Am liebsten bemalen die beiden Frauen mit Pinsel, Rolle und<br />

Spritzpistole Wände, Türrahmen und Holzwerk.<br />

Erwartungen an den Lehrbetrieb und an die Schule<br />

Vom Lehrbetrieb erwarten die beiden jungen Frauen, dass dieser die Lernenden<br />

verständnisvoll und fachgerecht in die verschiedenen Handgriffe einführt. Dies sei in<br />

diesem Betrieb voll gewährleistet: Wenn sie etwas falsch machten, so werde es ihnen<br />

nochmals, sofort, direkt und geduldig erklärt. Sie könnten jederzeit nachfragen und<br />

profitierten auch von der männlichen Unkompliziertheit. Am besten lernen sie die<br />

Arbeitsschritte, indem man ihnen diese erklärt oder indem sie zusehen können.<br />

Den ABU finden sie beide interessant, weil man da sehr viel Neues lerne, unter anderem:<br />

die EU, den Umgang mit Geld, Konfliktlösungsstrategien. Nur schade sei, dass die<br />

„Gielen“ oft „am Stürmen“ seien, blödelten und die Aufgaben nicht ernst nähmen. Die


Zweitlehrjahrtochter meint, sie seien vier Frauen in der Klasse. Von ursprünglich 24<br />

Berufsschüler(inne)n seien sie heute noch 16. Die Lehrpersonen seien in Ordnung. Es<br />

liege ja vor allem an ihnen, den Lernenden, herauszufinden, wie sie am besten lernten.<br />

Das Lernen bereite ihnen keine Mühe.<br />

Von sich selber erwarten die zwei Lehrtöchter, die LAP gut zu bestehen.<br />

Besondere Erfahrungen<br />

Sie seien nicht mehr so schnell verletzt. Sie steckten viel leichter ein als noch am Anfang<br />

der Lehre, gäben heute zurück und nähmen die Angriffe nicht mehr persönlich. An die<br />

grobe Umgangsart hätten sie sich gewöhnt. Sie vergässen diese Unarten schnell, fragten<br />

schon kurz danach nicht mehr danach.<br />

Die lockere Arbeitsweise in diesem männlichen Betrieb bereitet beiden Spass: Man<br />

arbeite da nicht atemlos und deshalb vielleicht effizienter, als wenn das Gegenteil der<br />

Fall wäre. Sie könnten sich gar nicht vorstellen, in einem Frauenbetrieb zu arbeiten, wo<br />

alles so kleinlich genau genommen werde. Sie hätten dies auch gar nie gewollt. Deshalb<br />

hätten sie ja diesen Beruf gewählt.<br />

Die beiden jungen Frauen schätzen in diesem Betrieb, dass sie voll umfänglich akzeptiert<br />

seien. Als Frau beziehungsweise als Lehrtochter müsse man sich viel mehr beweisen als<br />

ein gleichaltriger Kollege. Ein Kollege habe der einen einmal gesagt: „Als Frau musst du<br />

zweimal so gut sein wie die Jungs“. Und von einer Maler-Kollegin habe sie gehört, dass<br />

diese in ihrem Betrieb von den Kollegen nicht akzeptiert werde.<br />

Besondere Herausforderungen<br />

Alleine auf den Beinen zu stehen, fordere sie am meisten heraus. „Da stehst du alleine<br />

im Raum mit der Aufforderung: „So, mach es nun!“ Die dabei verlangte<br />

Selbstverantwortung sei jedoch genau, was man ja selber wolle, nämlich selbstständig<br />

arbeiten zu können.<br />

Vergleich mit den männlichen Kollegen in<br />

Ausbildung<br />

Sie glauben, dass Frauen im Vergleich zu den Jungs kreativer sind. Sie hätten ein<br />

feineres Gespür für die Farben, mehr Geduld, wenn’s um Feinheiten gehe. Dank ihrer<br />

schlankeren Hände kämen sie zudem besser hinter die Radiatoren. Als ich die von ihren<br />

Vorgesetzten erwähnten Vorzüge der Frauen beziehungsweise Lehrtöchter erwähne,<br />

stimmen beide den Aussagen bescheiden zu.<br />

Den männlichen Kollegen halten sie aber einstimmig zugute, dass sie stärker seien und<br />

dass sie dank diesem Vorteil die Farbkübel mit Links treppauf tragen könnten. Diese<br />

nähmen ihnen deshalb das Tragen der schweren Eimer oft ab, ansonsten sie abends kaum<br />

mehr wüssten, wie aufrecht gehen. Als Gegenleistung unterstützten die beiden jungen<br />

Frauen die grobhändigen Männer bei feineren Arbeiten.


Ihre berufliche Zukunft<br />

Die strenge körperliche Arbeit mache ihrem Rücken zuweilen schon zu schaffen. Die<br />

Zweitlehrjahrtochter möchte einmal eine Familie gründen und sich dann für ihre Kinder<br />

Zeit nehmen. Deshalb werde sie den Beruf zukünftig höchstens halbzeitlich oder<br />

niederprozentiger ausüben. Ihre Kollegin im dritten und letzten Lehrjahr wird nach<br />

dieser Lehre die Lehre als Innendekorateurin beginnen und deshalb kaum auf dem<br />

Malerberuf weiterarbeiten.<br />

Der Senior-Chef meinte auf die Zukunftsabsichten der beiden Frauen angesprochen: Die<br />

Sicherung des Berufsstands geriete in Gefahr, wenn die Malerbetriebe ebenso viele<br />

junge Männer wie junge Frauen ausbilden würden. Kaum eine bleibe auf diesem Beruf:<br />

weil sie heirate, die körperliche Anstrengung sehr gross sei oder weil sie den Malerberuf<br />

als Sprungbrett für einen anderen kreativeren wähle. Einige Malermeister bildeten<br />

deshalb keine Frauen mehr aus. Er ermögliche dennoch weiterhin jungen Frauen eine<br />

Malerlehre, denn sie brächten dem Betrieb viel. Vor allem trügen sie zu einer guten<br />

Atmosphäre bei und sie seien zuverlässig und flexibel. Man habe mit ihnen<br />

normalerweise keine Probleme.<br />

Diana Bach, Januar 05


Home >> Heizung- Und Sanitärbetrieb Pfiffner Ag,<br />

Zürich<br />

Zuletzt verändert: January 29, 2005 @ 2:13:03pm CET<br />

Heizung- und Sanitärbetrieb Pfiffner AG, Zürich<br />

1. Rahmen (Beschreibung des Betriebes)<br />

1.1 Allgemeine Kenndaten<br />

Form: Familien-AG<br />

Art: KMU<br />

Grösse: Vor kurzem Fusion mit anderer Firma, nun ca. 100 Mitarbeiter (inkl. Lernende)<br />

In welchen Berufen wird ausgebildet?<br />

Heizungs- und Sanitärmonteure sowie seltener auch Heizungs- und Sanitärzeichner.<br />

In welchen Städten/Orten des Kantons Zürich/der Schweiz bilden Sie aus?<br />

An allen Standorten: Hauptgeschäft Zürich, Niederlassungen Zug, Samstagern und<br />

Wollerau.<br />

Wie viele Jugendliche lernen zurzeit bei Ihnen am Standort Zürich? Aufteilung nach<br />

Lehrjahr? Anteil Mädchen / Jungen?<br />

5 Lernende. 1./2./3. Lehrjahr: 2 Lehrlinge (wovon 1 weiblich)/ 1 Lehrling/ 2 Lehrlinge<br />

Seit wann bilden Sie aus? Wie viele Jugendliche haben Sie in dieser Zeit ausgebildet?<br />

Seit Bestehen der Firma, also seit ca. 30 Jahren, pro Jahr (Standort Zürich) je 2-3<br />

Lehrlinge pro Berufsgattung, verteilt auf die 3 Lehrjahre<br />

Werden in nächster Zeit neue Berufe dazukommen?<br />

Nein<br />

1.2 Besonderes zum Rahmen, bei Befragung von Betrieben<br />

Die von Ihnen (<strong>ILeB</strong>-StudentInnen) gewählte Form der Berufsbildung umfasst welche<br />

Berufe?<br />

Heizungsmonteure, Sanitärmonteure<br />

Wie viele der dort Ausgebildeten arbeiten jetzt noch im Betrieb?<br />

Die genaue Zahl konnte nicht eruiert werden. In den 30 Jahren seit Bestehen der Firma<br />

gab es einige, die zwischenzeitlich in anderen Betrieben arbeiteten, aber wieder<br />

zurückkamen. Einige Ausgebildete blieben gerne nach der Lehre beim Betrieb.


2. Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

Welche Eigenschaften zeichnen einen guten Lehrling aus?<br />

Motivation für den Job, Anpassungsfähigkeit an Verschiedenartigkeit der Monteure,<br />

Handfertigkeit, Geschick, Vorstellungsvermögen, mathematisch-geometrisches<br />

Grundwissen.<br />

Welche Regeln gibt es für die Freizeit der Lernenden?<br />

Wenn die Leistung stimmen, dann nimmt der Ausbildner keinen Einfluss. Es finden<br />

jährlich Elterngespräche statt, dort wird eine entsprechende Standortbestimmung<br />

vorgenommen und allenfalls Empfehlungen mitgegeben (mehr Sport, mehr Schlaf,..). Es<br />

gilt: zuerst kommt der Beruf. Er ist für die persönliche Zukunft!<br />

Hatten Sie Lernende, die die Leistung nicht brachten? Warum nicht? Reaktionen?<br />

Gab es. Meist sind familiäre Gründe die Ursache. Äussert sich dadurch, dass z.B.<br />

zwischenmenschliche oder arbeitstechnische Grundregeln nicht eingehalten wurden<br />

(Pünktlichkeit, frech und vorlaut gegenüber Vorgesetzten).<br />

Was geschieht mit Personen in der Ausbildung, welche die Leistung nicht bringen?<br />

Abklärung der Gründe. Wenn möglich Hilfestellung bieten und zeitliche Limite für<br />

Verbesserung. Falls keine Besserung der Lage wird Lernende(r) verwarnt. Notfalls Gang<br />

vor Amt für Berufsbildung (in 10 Jahren 1 Mal), Auflösung des Lehrverhältnisses.<br />

Führen Sie Drogentests durch?<br />

Nein. Falls Drogenkonsum erahnt wird, Gespräch mit lernender Person. Kein Haschisch-<br />

Konsum toleriert während Arbeitszeit.<br />

3 Rekrutierung und Auswahl der Lernenden (Übergang Sekundarstufe I – Sekundarstufe<br />

II)<br />

3.1 Rekrutierung<br />

Wie machen Sie auf Ihre Lehrstellen/Ausbildungsplätze aufmerksam?<br />

Ausschreibung LENA (Lehrstellennachweis) sowie im Internet auf unserer Homepage<br />

(www.pfiffner.ch).<br />

Wie lesen Sie die Jugendlichen aus, die sie ausbilden wollen?<br />

Sie bewerben sich schriftlich für eine Schnupperlehre. Dürfen sie im Betrieb eine<br />

Schnupperlehre absolvieren, müssen sie während dieser einen Eignungstest absolvieren<br />

in Mathematik, Algebra, Geometrie. Anschliessend findet ein Vorstellungsgespräch statt,<br />

wobei auch die schulischen Leistungen besprochen werden.<br />

Wie wichtig sind dabei die Schulnoten?


Sie sind eigentlich zweitrangig. Sek.C -Schüler werden jedoch nicht im Betrieb<br />

aufgenommen, Sek.B -Schüler solllten auch mittelprächtige bis gute Noten aufweisen<br />

können. Eine wichtige Note ist diejenige in Mathematik.<br />

4. Ausbildungsmethoden<br />

Wie fördern Sie Sozial- und Methodenkompetenz?<br />

Diesbezüglich gibt es noch Mängel im Betrieb. Neu ab Jan. 2005 ist ein<br />

Bauleitermonteur für Lehrlingsausbildung verantwortlich. 1x pro Monat gibt es<br />

Aussprache zwischen diesem und Lehrlingen plus zusätzlich Gruppenarbeiten, welche<br />

den Lernenden hinsichtlich LAP hilfreich sein werden.<br />

Wie gehen sie bei der Vermittlung fachlicher Kompetenzen vor?<br />

Zu Beginn Handbietungen, zuschauen sofort auch praktische Arbeiten zum raschen<br />

Erwerb von Fertigkeiten in Schweiss- & Biegtechnik. Speziell bei Pfiffner AG: jede/r<br />

Lernende hat 2-3, manchmal sogar 4 Wochen im Büro des Betriebes zu arbeiten, um<br />

Einsicht in die kaufmännische Welt des Betriebes zu erhalten (Buchhaltung,<br />

Abrechnungen, Einkauf von Material zur Förderung von Kostenbewusstsein, etc.). Muss<br />

auch Zeichnungen anfertigen oder Berechnungen anstellen, um ergänzendes Wissen zu<br />

erlangen.<br />

Gibt es Qualifikationsverfahren zur Weiterführung/zum Abbruch der Ausbildung?<br />

Gespräche (siehe oben). Beobachtungen im Betrieb und auf der Baustelle.<br />

Zwischenprüfungen im Betrieb und im ergänzenden Fachkurs in Winterthur.<br />

Existiert ein Modell-Lehrplan? Wird dessen Verwendung kontrolliert?<br />

Ja, Verband gibt diesen heraus. Darin enthaltene Richtlinien werden als ungefährer<br />

Anhaltspunkt berücksichtigt. Beobachtungen im Betrieb und auf der Baustelle.<br />

Zwischenprüfungen im Betrieb und im ergänzenden Fachkurs an der Schweiz. Techn.<br />

Fachschule in Winterthur (5 obligatorische Kurse a 2 Wochen).<br />

Wie unterstützen Sie leistungsschwache Lernende? Mit / ohne zusätzliche Kostenfolge<br />

für den Lernenden?<br />

Zusätzliche Übungen und Repetitionen<br />

Wie fördern Sie besonders leistungsstarke Lernende?<br />

Meist nicht viel Mehraufwand vonnöten, da sich leistungsstarke Lernende von selber in<br />

„positive Spirale“ begeben: lernen und arbeiten gut, wirken interessiert und<br />

leistungsfähig, erhalten Anerkennung, Rückmeldungen und Unterstützung.<br />

5 Berufsbildende


Welche Kontakte hat wer zu den Lernenden? (Normalfall, Krisenfall)<br />

Im Normalfall Monteur zu Lernendem, in speziellen Fällen Montageleiter zu<br />

Lernendem, allenfalls zum Chef Senior.<br />

Kontakt<br />

Im Normalfall freundschaftlich und auf gute Zusammenarbeit und gegenseitige<br />

Hilfsbereitschaft ausgerichtet.<br />

6 Zum Lernort Schule<br />

6.1 Rahmen<br />

Welche Berufsschule wird von den Lernenden besucht?<br />

Gewerblich-industrielle Berufsschule<br />

Name der Schule<br />

Baugewerbliche Berufsschule Zürich (BBZ), Abteilung Montage+Ausbau für Heizungs-<br />

und Sanitärmonteure ebenso wie für die Zusatzlehre Heizungs- bzw. Sanitärzeichner.<br />

Standort<br />

Zürich<br />

6.2 Kontakte zwischen den Lernorten<br />

In welchem Rahmen findet eine Kommunikation zwischen der Berufsfachschule und<br />

dem Lehrbetrieb statt?<br />

Von Seiten der Schule wird jeweils zu Beginn des Semesters schriftlich über das<br />

Semesterprogramm informiert. Intensiver Kontakt zu den Fachlehrern ist vor allem bei<br />

Problemen erforderlich. Häufige Rückmeldungen von Lehrern zum Lehrmeister/<br />

Lehrlingsverantwortlichen und umgekehrt sehr erwünscht, dürften noch häufiger<br />

erfolgen.<br />

Rückmeldungen über leistungsschwache / leistungsstarke Lernende<br />

Bei auffälliger Leistungsschwäche nehmen die Lehrkräfte Kontakt mit dem Lehrbetrieb<br />

auf. Dieser verschafft sich aber auch selbst die Übersicht, indem er bei den Lernenden<br />

nachfragt und Noten erfragt sowie Zeugnisse einsieht.<br />

Behandlung von Problemfällen<br />

- im Betrieb<br />

Gespräche mit Lehrlingsverantwortlichem und Eltern. Meist werden pragmatische<br />

Lösungen gefunden. Lehrauflösungen sind selten.<br />

- in der Schule<br />

Die Schule bietet für bestimmte Bereiche Stützkurse an. Dort werden schwächere<br />

Lernende während jeweils eines Semesters unterstützt.


Wünsche des Lehrbetriebes an die Berufsfachschule<br />

Kommunikation bei Problemen frühzeitig und bei einzelnen Lehrern häufiger.<br />

Wie wichtig ist Ihnen die Zusammenarbeit mit den Berufsschulen?<br />

Sehr wichtig, da wichtiger Bestandteil. Kontakte könnten noch häufiger erfolgen.<br />

Kann und will der Betrieb Einfluss auf die Art und den Umfang des in der<br />

Berufsfachschule vermittelten Stoffes nehmen?<br />

Würde zum Teil gerne.<br />

Welche Kenntnisse soll der ABU vor allem vermitteln: wirtschaftliche (Effizienz),<br />

ökologische, soziale (Teamfähigkeit) und kulturelle (Innovationswille)?<br />

Motivation. Interesse an wirtschaftlichem/kaufmännischem Hintergrund der Firma,<br />

Entwickeln eigener Ideen, Teamfähigkeit<br />

7. Zukunftsplanung/Weiterbildung<br />

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten existieren für die Jugendlichen, die Sie ausbilden?<br />

Welche davon sind besonders wichtig?<br />

Heizungs-/ Sanitärzeichner, Techniker(in) Heizung/Sanitär, Haustechnikplaner(in)<br />

Heizung/Sanitär<br />

Wer bezahlt was? Bekommen Mitarbeitende Ihres Betriebs, Ihrer Institution<br />

Unterstützung bezüglich aufgewendeter Zeit und/oder beteiligen Sie sich an den Kosten?<br />

Berufsbezogene Weiterbildung wird zu 50% vom Betrieb, zu 50% vom Lernenden<br />

bezahlt.<br />

Bleiben die Personen, die sie ausbilden, im Allgemeinen in ihrem Beruf? Wenn sie<br />

wechseln, in welchen Bereich und aus welchen Gründen?<br />

Die meisten der im Betrieb Ausgebildeten bleiben auf dem Beruf.<br />

Beschäftigen Sie in der Regel die Lernenden nach Abschluss der Grundbildung weiter?<br />

Wie lange?<br />

Viele der guten Arbeiter beschäftigt man gerne weiter. Dass viele gerne von sich aus<br />

bleiben, empfindet der Lehrlingsverantwortliche als Kompliment an die<br />

Ausbildungsweisen der Pfiffner AG.<br />

Unterstützen Sie sie bei der Suche einer Stelle (wenn Sie sie nicht behalten)?<br />

Auf Anfrage des MA wird mit den Stellen anbietenden Unternehmungen Kontakt<br />

aufgenommen und so Hilfestellung geboten.<br />

Motivation des Lehrbetriebs, Kosten und Nutzen?<br />

Es geht um den Erhalt des Berufes durch die Ausbildung guter Berufsleute. Das fehlt auf


dem Beruf. Gute werden immer einen Job haben. Deshalb sollen gute bis sehr gute<br />

Berufsleute aus der Ausbildung herausgehen. Der Lehrlingsverantwortliche freut sich<br />

über Rückmeldungen von anderen Firmen, wenn diese mit der Ausbildung von<br />

Lernenden aus seinem Betrieb zufrieden sind.<br />

8. Befragung der Lernenden (lernende Heizungsmonteurin)<br />

Weshalb haben Sie gerade diesen Beruf gewählt?<br />

Wusste bereits früh, dass handwerklicher Beruf das Richtige sei. Erst Schnupperwoche<br />

als Automechanikerin, dann als Heizungsmonteurin. Diese gefiel sehr gut, da Arbeit mit<br />

den Händen und etwas entstehen sehen. Hat bereits Gedanken für Weiterbildung nach<br />

Lehre zur Heizungszeichnerin.<br />

Welche Beziehungen haben Sie zu anderen Lernenden?<br />

Guter Kontakt untereinander. Betrachtet Mit-, Unter- und Oberstiften ich als Kollegen,<br />

denen sie oder welche ihr etwas beibringen können.<br />

... zu Vorgesetzten?<br />

Angenehmes Klima, hat sehr viel Respekt vor Vorgesetzten und findet, dass dies reine<br />

Anstandsache und selbstverständlich ist. Respekt sollte man eigentlich vom Elternhaus<br />

mitbekommen.<br />

... Ausbildern?<br />

Kompetent, menschlich wie fachlich. Viel Respekt vor Ausbilder, da dieser auch ein<br />

Vorgesetzter ist und als Chef betrachtet wird.<br />

... Kollegen in Berufsschule und drittem Lernort?<br />

Ist mit meisten Personen im Lehrbetrieb per du und hat deshalb auch ein sehr gutes und<br />

lockeres Verhältnis. Mit älteren Mitarbeitern zwar per Sie, aber auch ein sehr gutes<br />

Verhältnis, da diese eigentlich alle „jung geblieben“ sind.<br />

... Lehrpersonen der Berufsschule?<br />

Gut. Keine Probleme. Zu Kollegen in der Berufsschule ein gutes Verhältnis. Mit den<br />

einen intensiveren, mit anderen weniger intensiven Kontakt.<br />

Haben Sie von speziellen Erfahrungen zu berichten (Arbeit oder Schule)?<br />

Hat auf der Arbeit viele gute Erfahrungen gemacht und gesammelt. Speziell: es gab<br />

schon Blicke, welche aussagen zu schienen: „Was macht denn eine Frau auf einer<br />

Baustelle?!“ Hat aber keine Probleme damit. Hat sich im Gegenteil schon selber erwischt<br />

im Erstaunen, als sie eine andere Frau auf einer Baustelle sah.<br />

Welche sind Ihre Erfahrungen in der Berufsschule? Gefällt es? Wird ein Fach als<br />

überflüssig empfunden? Bringt der ABU-Unterricht Nutzen mit sich?<br />

Grundsätzlich gefällt es ihr in der Berufsschule. Musste in der Sekundarschule viel<br />

arbeiten, findet es darum schön dass sie es nun etwas lockerer hat. Muss zwar für


manche Prüfungen auch lernen, doch bei weitem nicht so viel wie früher. Manchmal ist<br />

ihr ein wenig langweilig, kann sich aber gut beschäftigen. Der ABU-Unterricht behagt<br />

ihr grundsätzlich gut, sie erachtet ihn als sinnvoll für die Zukunft. Manchmal wünscht sie<br />

sich ein etwas höheres Lerntempo, doch hat sie auch für langsamere Mitschüler<br />

Verständnis.


Home >> Metallbau Kocher<br />

Zuletzt verändert: January 29, 2005 @ 8:33:30am CET<br />

Metallbau Kocher<br />

1. Rahmen (Beschreibung des Betriebes)<br />

1.1 Allgemein<br />

Kenndaten<br />

Form: Familien AG<br />

Art: KMU<br />

Grösse: 7 Mitarbeiter (inkl. Lernende)<br />

In welchen Berufen wird ausgebildet?<br />

Im Betrieb werden nur Metallbauer ausgebildet die Struktur desselben lässt eine Ausbildung<br />

anderer Berufe kaum zu (z.B. KV)<br />

In welchen Städten/Orten des Kantons Zürich/der Schweiz bilden Sie aus?<br />

Nur am Standort Port. Es existieren keine weiteren Niederlassungen.<br />

Wie viele Jugendliche lernen zurzeit bei Ihnen? Aufteilung nach Lehrjahr? Anteil<br />

Mädchen / Jungen? Anteil Schweizer / Ausländer? Nationalitäten?<br />

3 Lernende (1 CH, 1 Kosovo + 1 Albanien): 4., 3. und 1.Lehrjahr, alle sind männlich<br />

Seit wann bilden Sie aus? Wie viele Jugendliche haben Sie in dieser Zeit ausgebildet?<br />

1991, bislang wurden 8 Lernende ausgebildet.<br />

Werden in nächster Zeit neue Berufe dazukommen?<br />

Nein<br />

Arbeitszeiten der Lernenden? Nachtarbeit?<br />

40h pro W nach GAV. Nachtarbeit gibt es keine.<br />

1.2 Besonderes zum Rahmen, bei Befragung von<br />

Betrieben<br />

Die von Ihnen (<strong>ILeB</strong>-StudentInnen) gewählte Form der Berufsbildung umfasst welche<br />

Berufe?<br />

Metallbauer. Es werden nur solche ausgebildet<br />

Wie viele der dort Ausgebildeten arbeiten jetzt noch im Betrieb?<br />

Im Moment sind es zwei. Einer der beiden war zwischenzeitlich in anderen Betrieben, kam aber<br />

wieder zurück.


2. Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

Welche Eigenschaften zeichnen einen guten Lehrling aus?<br />

Handfertigkeit, Geschick, Vorstellungsvermögen, Mathematik für Berechnungen<br />

Welche Regeln gibt es für die Freizeit der Lernenden?<br />

Wenn die Leistung stimmen, dann nimmt der Ausbildner keinen Einfluss. Es finden<br />

Elterngespräche alle ½ Jahre statt, dort wird eine entsprechende Standortbestimmung<br />

vorgenommen. Es gilt: zuerst kommt der Beruf. Er ist für die persönliche Zukunft!<br />

Hatten Sie Lernende, die die Leistung nicht brachten? Warum nicht? Reaktionen?<br />

Einer (Anlehre), welcher aus einem Heim kam. Schulisch und körperlich vermochte er den<br />

Anforderungen des Berufes nicht zu genügen.<br />

Umgehender Kontakt mit Lehrer und Eltern, nach ½ Lehrabbruch. Der Betreffende ist in<br />

der Zwischenzeit integriert, geht einem Beruf nach und ist politisch tätig.<br />

Was geschieht mit Personen in der Ausbildung, welche die Leistung nicht bringen?<br />

Abklärung der Gründe. Wenn möglich Hilfestellung bieten. Ansonsten Auflösung des<br />

Lehrverhältnisses.<br />

Führen Sie Drogentests durch?<br />

Ja, jetzt, bei einem Lernenden via Arztzeugnis. Rote Augen: Allergie oder Kiffen? Wegen Gefahr<br />

im Beruf, Verantwortung des Ausbildners.<br />

3 Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

(Übergang Sekundarstufe I – Sekundarstufe II)<br />

3.1 Rekrutierung<br />

Wie machen Sie auf Ihre Lehrstellen/Ausbildungsplätze aufmerksam?<br />

Ausschreibung im BIZ in Biel, Mund zu Mund, z.T. Inserate. Eigentlich gibt es immer genügend<br />

Kandidaten.<br />

Wie lesen Sie die Jugendlichen aus, die sie ausbilden wollen?<br />

Sie bewerben sich schriftlich für eine Schnupperlehre. Danach findet ein Gespräch statt, wo dann<br />

auch die schulischen Leistungen besprochen werden.<br />

Wie wichtig sind dabei die Schulnoten?<br />

Sie sind eigentlich zweitrangig. Wichtig ist aber die Mathematik!!!<br />

3.2 Selektion<br />

Welchen Aufwand bedeutet dies für Sie?<br />

Eher kleiner Aufwand, da Selektion schon vor dem Schnuppern beginnt.<br />

Vorbildung der Lernenden


Anstellen würde ich alle Stufen (Real, Sek, Gym, möglich auch Werkklasse/Werkjahr. Im<br />

Moment haben alle die Realschule absolviert.<br />

3.3 Welche Schwächen machen Ihnen zu schaffen?<br />

Wo stellen sie besondere Schwächen fest?<br />

Unüberlegtes Handeln/ Math<br />

Stärken?<br />

Keine sprachlichen Probleme bei der Ausbildung. In der Schule sind sie schwächer.<br />

4. Ausbildungsmethoden<br />

Existiert ein Modell-Lehrplan? Wie wird dessen Verwendung kontrolliert?<br />

Ja, vom Verband ergänzend durch eigene Vorstellungen. Über die Einführkurse und die<br />

Wiederholungen jedes Jahr (3 Wochen) wird durch den Verband festgestellt, ob die Lernenden<br />

über den verlangten Ausbildungsstand verfügen.<br />

Wie gehen sie bei der Vermittlung fachlicher Kompetenzen vor?<br />

Zu Beginn Handbietungen, zuschauen; sofort auch praktische Arbeiten<br />

Zeitlicher Aufwand pro Lernendem/Lernender?<br />

½ Tag<br />

Gibt es Qualifikationsverfahren zur Weiterführung/zum Abbruch der Ausbildung?<br />

Gespräche (siehe oben). Beobachtungen im Betrieb und auf der Baustelle<br />

Wie unterstützen Sie leistungsschwache Lernende? Mit / ohne zusätzliche Kostenfolge<br />

für den Lernenden?<br />

Zus. Übungen und Repetitionen, auch am Samstag<br />

Wie fördern Sie besonders leistungsstarke Lernende?<br />

Vorgreifen im Stoff. Arbeit nach Fähigkeiten, nicht nach „Lehrzeit“. Verantwortung übernehmen.<br />

5 Berufsbildende<br />

Welche Kontakte hat wer zu den Lernenden? (Normalfall, Kriesenfall)<br />

Ein Mitarbeiter und der Inhaber.<br />

Sind die für die Ausbildung Verantwortlichen didaktisch, sozial-psychologisch speziell<br />

geschult?<br />

Inhaber: SKO Lehrmeisterausweis • auch für Ausb. Von Lernenden<br />

Mitarbeiter: Werkstattleiterkurs, 2 Jahre berufsbegleitend<br />

Kontakt<br />

In diesem Familienbetrieb ist der Kontakt sehr familiär und persönlich. Dies kommt bei Punkt 8.1


6 Zum Lernort Schule<br />

6.1 Rahmen<br />

Welche Berufsschulen werden von den Lernenden besucht?<br />

Gewerblich-industrielle Berufsschule<br />

Namen der Schulen<br />

BBZ Biel. Berufsschule gewerblich-industriell mit angegliederter Vollzeitschule für<br />

Ploymechaniker, Uhrmacher und Mikromechaniker und angegliedertem 10. Schuljahr.<br />

Standorte<br />

Biel<br />

6.2 Kontakte zwischen den Lernorten<br />

In welchem Rahmen findet eine Kommunikation zwischen der Berufsfachschule und<br />

dem Lehrbetrieb statt?<br />

Ständige Kontakte zu den Fachlehrern. Von Seiten der Schule wird jeweils zu Lehrbeginn im<br />

ersten Lehrjahr im Rahmen eines Eltern- und Lehrmeisteranlasses über den Verlauf der<br />

Ausbildung von Seiten Schule informiert. Diese verlaufen in gleich bleibendem Rahmen.<br />

Rückmeldungen über leistungsschwache / leistungsstarke Lernende<br />

Bei auffälliger Leistungsschwäche nehmen die Lehrkräfte Kontakt mit dem Lehrbetrieb auf.<br />

Dieser verschafft sich aber auch selbst die Übersicht, indem er bei den Lernenden nachfragt und<br />

Noten erfraget.<br />

Behandlung von Problemfällen<br />

im Betrieb<br />

Eltern siehe oben. Meist werden pragmatische Lösungen gefunden. Auflösungen sind selten.<br />

Siehe auch Punkt 4<br />

in der Schule<br />

Die Schule bietet für bestimmte Bereiche Stützkurse an. Dort werden schwächere Lernende<br />

während jeweils eines Semesters unterstützt.<br />

Wünsche des Lehrbetriebes an die Berufsfachschule<br />

Kommunikation bei Problemen frühzeitig. Klappt gut.<br />

Wie wichtig ist Ihnen die Zusammenarbeit mit den Berufsschulen?<br />

Sehr wichtig, da wichtiger Bestandteil. Kontakte bereits erwähnt.<br />

Kann und will der Betrieb Einfluss auf die Art und den Umfang des in der<br />

Berufsfachschule vermittelten Stoffes nehmen?<br />

Nein. Wäre vielleicht nicht schlecht.<br />

Fachkunde (Lehrplan des jeweiligen Berufsverbandes)<br />

Ja. Direkte Mitarbeit


Wie stehen Sie zur derzeitigen Gewichtung von Schule/resp. Ausbildungsbetrieb an der<br />

LAP?<br />

Ausgeglichen. Schnitt in Biel sei eher tief im Vergleich zum Rest der CH. Hoher Asuländeranteil?<br />

Wer soll Ihrer Ansicht nach die Berufsschullehrer für berufskundliche Fächer stellen?<br />

Wie wichtig ist dabei die Praxis?<br />

Aus der Praxis im Metallbau. Ein Bezug zur Praxis ist sehr wichtig. Wünschenswert wäre, wenn<br />

sie selbst noch im Metallbau tätig wären.<br />

Welche Kenntnisse soll der ABU vor allem vermitteln: wirtschaftliche (Effizienz),<br />

ökologische, soziale (Teamfähigkeit) und kulturelle (Innovationswille)? vgl. Lernort<br />

Betrieb S. 1, BBG Art. 15 (bzw. S. 2 Gonon)<br />

Motivation. Offenheit für neues, Entwickeln eigene Ideen, Teamfähigkeit , Gesamteinstellung<br />

Welchen Schwerpunkt sollte die bfs bei der Ausbildung setzen: Menschenbildung oder<br />

Berufsfachmann?<br />

Beides wichtig. Der Fachmann ist für den Betrieb aber wichtiger. Nur „dr lieb Cheib“ nützt wenig.<br />

Welche Form haben Ihre Kontakte (die der Lehrfirma/Lehrwerkstatt) zu der bfs ?<br />

regelmässig? institutionalisiert?<br />

Kontakte finden, ausser den bereits erwähnten Kontakten, spontan und nach Bedarf statt.<br />

7 Dritter Lernort<br />

Welche überbetrieblichen Ausbildungen (Einführungskurse) werden angeboten?<br />

Arten<br />

Einführungskurse, deren Wiederholungen, Fortbildungen wie Schweissen. Ausflüge mit der Firma<br />

erweitern zudem den Horizont<br />

Standorte<br />

Biel, Lyss, je nach Angebot<br />

Zeitrahmen<br />

3-4 Wochen pro Jahr<br />

8 Inhalt zweite Befragung<br />

8.1 Zukunftsplanung/Weiterbildung<br />

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten existieren für die Jugendlichen, die Sie ausbilden?<br />

Welche davon sind besonders wichtig?<br />

Metallbaukonstrukteur, Werkstattleiter, Projektleiter, Meister (BP), Techniker (HF), Ingenieur<br />

(FH)


Wer bezahlt was? Bekommen Mitarbeitende Ihres Betriebs, Ihrer Institution<br />

Unterstützung bezüglich aufgewendeter Zeit und/oder beteiligen Sie sich an den Kosten?<br />

Alle Berufsbezogenen Kurse werden finanziert.<br />

Bleiben die Personen, die sie ausbilden, im allgemeinen in ihrem Beruf? Wenn sie<br />

wechseln – in welchen Bereich und aus welchen Gründen?<br />

Im Betrieb ausgebildete blieben zu 90% auf dem Beruf und bilden selber Lernende aus.<br />

Wechsel aus Leistungsgründen, Gefallen am Beruf, Grundausbildung für SBB usw. •<br />

„Sprungbrett“<br />

Beschäftigen Sie in der Regel die Lernenden nach Abschluss der Grundbildung weiter?<br />

Wie lange?<br />

In der Regel ja. 1-2 Jahre. Es kam aber auch einer zurück (siehe oben).<br />

Unterstützen Sie sie bei der Suche einer Stelle (wenn Sie sie nicht behalten)?<br />

Auf Anfrage des MA wird mit den Stellen anbietenden Unternehmungen Kontakt aufgenommen<br />

und die „Tür geöffnet“.<br />

Was bieten Sie Ausgelernten an Weiterbildung/Karrieremöglichkeiten an?<br />

Werkstattleiter, nach Bedarf.<br />

Motivation des Lehrbetriebs, Kosten und Nutzen?<br />

Es geht um den Erhalt des Berufes durch die Ausbildung guter Berufsleute. Das fehlt auf dem<br />

Beruf. Gute werden immer einen Job haben. Deshalb sollen gute bis sehr gute Berufsleute aus<br />

der Ausbildung herausgehen. Der Inhaber ist stolz auf Rückmeldungen „Ah, der kommt aus<br />

diesem Lehrbetrieb, den kann man anstellen.“<br />

8.2 Veränderungen der Arbeitswelt und deren<br />

Auswirkungen<br />

Hat es in den letzten Jahren in der beruflichen Tätigkeit, auf die Sie ausbilden,<br />

Veränderungen gegeben, die auf die Ausbildung Auswirkungen haben?<br />

Nicht inhaltlich. Ein Umdenken hat gesamtschweizerisch stattgefunden. In der letzten Zeit gab<br />

es keine guten Lehrlinge mehr. Zum Einen ist Handwerk nicht mehr gefragt, zum Anderen sind<br />

viel Schulabgänger falsch über das Berufsbild informiert. Der Verband hat die Notbremse<br />

gezogen. Eine Imageverbesserung wird angestrebt. 8 Botschafter des Verbandes gehen von<br />

Schule zu Schule und stellen den Beruf direkt vor.<br />

Was müssen und was können die Absolvent/innen ihrer Ausbildung tun, um<br />

„marktfähig“ zu bleiben?<br />

„Dr Rieme nid abegheie. Es geit immer wyter.“ Berufsbegleitende Weiterbildung:<br />

Meisterausbildung, Werkstattchef, die sind gesucht!<br />

8.3 Befragung der Lernenden (2 Lernende)<br />

Weshalb haben Sie gerade diesen Beruf gewählt?<br />

Arbeit mit den Händen. Etwas entstehen sehen. Gute Investition im Falle einer Rückkehr in die<br />

Heimat.


Welche Beziehungen haben Sie zu anderen Lernenden?<br />

Guter Kontakt untereinander<br />

... zu Vorgesetzten?<br />

Sehr angenehmes Klima, da es sehr familiär ist.<br />

... Ausbildern?<br />

Kompetent, menschlich wie fachlich.<br />

... Kollegen in Berufsschule und drittem Lernort?<br />

Eher nur in der Schule und an den Kursen.<br />

... Lehrpersonen der Berufsschule?<br />

Gut. Keine wichtigen Probleme. Keine weiteren Angaben.<br />

9 Verschiedenes, Carte blanche<br />

Es wird festgestellt, dass seit der Umstellung aus das Volksschulsystem 6/3 sind keine<br />

Oberstufenschüler mehr im Dorf. Der Kontakt zu ihnen im Hinblick auf eine Lehre findet nicht<br />

mehr in der gleichen Qualität statt, wie zur Zeit, als die Primarschüler der Klassen 5 bis 9 im<br />

Dorf zur Schule gingen.<br />

Port, im Januar 2005, Matthias Dick


Home >> Industriell Geprägte Berufslehre<br />

Zuletzt verändert: January 29, 2005 @ 4:36:05pm CET<br />

Industriell geprägte Berufslehre<br />

Rahmen:<br />

Bei der Bühler AG und der SR-Technics handelt es sich um industrielle Grossbetriebe in<br />

Form von AGs, wobei der erste Betrieb auf die Produktion, der andere auf das Erbringen<br />

von Dienstleistungen ausgerichtet ist. Die Betriebsgrössen sind mit 6’500 und 2'800<br />

Mitarbeitern recht unterschiedlich. Die Bühler AG ist international ausgerichtet (140<br />

Länder).<br />

Beide Betriebe bieten je rund 12 Lehrberufe an. Die Anzahl der Lernenden ist mit 350,<br />

resp. 150 so gross, dass die Ausbildung der Lernenden in einer eigenen Abteilung mit<br />

vollamtlich angestellten Ausbildnern erfolgt.<br />

Ablauf der Ausbildung und Ausbildungmethoden:<br />

Die Ausbildung im eigenen Betrieb geschieht in den beiden ersten Lehrjahren in den<br />

Lehrwerkstätten durch die Lehrmeister und ab dem 3. Lehrjahr in den diversen<br />

Abteilungen durch verschiedene Ausbildner. So wird das Verständnis für den gesamten<br />

Arbeitsablauf im Betrieb gefördert. Auf Grund der vielen Berufe besuchen die<br />

Lernenden an unterschiedlichen Standorten die Berufsfachschule. Bei Bühler AG<br />

werden die Lernenden zudem am dritten Lernort in Form von zwei kantonalen<br />

Einführungskursen ausgebildet.<br />

Die Verantwortung für die Lernenden bleibt aber während der ganzen Ausbildung beim<br />

Lehrmeister, resp. Klassenlehrer.<br />

In der Ausbildung liegt das Augenmerk neben der Sach- und Methodenkompetenz auch<br />

im Bereich der Sozialkompetenz. Dies wird mit der Durchführung von<br />

handlungsorientierten Lehrlingslagern und mit berufsübergreifendem Projektunterricht<br />

betont.<br />

Beteiligte, deren Erwartungen und Verantwortlichkeiten:<br />

Die Motivation der Betriebe für die Ausbildung von Lernenden ist in der Erhaltung der<br />

Konkurrenzfähigkeit begründet. Entscheidend dabei ist die Förderung des eigenen<br />

Nachwuchses durch die betrieblich abgestimmte Ausbildung der Lernenden. Aber auch<br />

die soziale Verantwortung betreffend Lehrstellenangebot spielt eine wichtige Rolle.<br />

Bei Bühler AG ist die Ausbildung kostendeckend. Bei der SR-Technics sind die<br />

Lernenden von Beginn weg bis zu 80% produktiv. Rund 60% der Lernenden werden<br />

nach ihrer Ausbildung im eigenen Betrieb weiterbeschäftigt.


Lehrstellenmarkt:<br />

In beiden Betrieben können die angebotenen Lehrstellen ohne Probleme besetzt werden.<br />

Die Lehrstellen werden in den Lehrstellennachweisen der Kantone, im<br />

Berufsbildungskatalog und in Zeitungsinseraten ausgeschrieben. Die Bühler AG benutzt<br />

zudem die Internetportale www.berufskunde.com und www.lehrstellenboerse.ch. Die SR-<br />

Technics verwendet die Kanäle der ALMEZ (Arbeitsgemeinschaft Lehrlingsausbildung<br />

der Maschinen und Elektroindustrie des Kantons Zürich). Zudem werden an beiden<br />

Orten Informationsanlässe für interessierte Jugendliche durchgeführt.<br />

In beiden Betrieben haben zukünftige Lehrlinge eine Schnupperlehre zu absolvieren.<br />

Weiter werden ihre Fähigkeiten mit berufsbezogenen Tests geprüft. Bei der SR-Technics<br />

ist zudem die Begeisterung für die Fliegerei von Bedeutung.<br />

Diese Form wurde an folgenden Beispielen erkundet:<br />

Bärtsch Jürg - SR-Technics, Zürich<br />

Metzger Heinz - Bühler, Uzwil


Home >> Bärtsch Jürg - Sr-technics, Zürich<br />

Zuletzt verändert: December 9, 2004 @ 6:08:50pm CET<br />

Bärtsch Jürg - SR<br />

Technics, Zürich<br />

Inputs und Fragen an<br />

den Betrieb mit<br />

industriell geprägten<br />

Berufslehren (SR<br />

Technics)<br />

Für die Diskussion der verschiedenen Fragen stellte sich<br />

in verdankenswerter Weise Herr Willy Sonderer,<br />

Division Manager<br />

– Education Apprentices – während zweier Halbtage zur<br />

Verfügung.<br />

1. Kenndaten<br />

In welchen Berufen wird ausgebildet?<br />

• Polymechaniker/in (4 Lehrjahre) 76 Lernende<br />

• Mechapraktiker/in (3 Lehrjahre) 3 Lernende<br />

• Automatiker/in (4 Lehrjahre) 12 Lernende<br />

• Elektroniker/in(4 Lehrjahre) 12 Lernende<br />

• Informatiker/in (4 Lehrjahre) 6 Lernende<br />

• Kauffrau/Kaufmann (3 Lehrjahre) 6 Lernende<br />

• Anlagen- und Apparatebauer/in (4 Lehrjahre) 16<br />

Lernende<br />

• Logistikassistent/in (3 Lehrjahre) 6 Lernende<br />

• Industrielackierer/in (3 Lehrjahre) 7 Lernende<br />

• Galvaniker/in (4 Lehrjahre) 3 Lernende<br />

• Schreiner/in (4 Lehrjahre) 2 Lernende<br />

• Baumaschinenmechaniker/in (4 Lehrjahre) 2 Lernende<br />

• Betriebstechnologe/in (2 jährige Aufbaulehre) 5<br />

alles anschauen


Lernende<br />

Wie viele Jugendliche lernen zurzeit bei Ihnen?<br />

Insgesamt beschäftigt die SR Technics 156 Lernende in<br />

13 verschiedenen Berufen (Stand vom August 2004).<br />

Aufteilung nach Lehrjahr?<br />

Die Aufteilung der Lernenden pro Lehrjahr kann<br />

durchschnittlich mit der Anzahl Lernenden und der<br />

Anzahl der notwendigen Lehrjahre errechnet werden.<br />

Für das Jahr 2005 sind auf 43 freie Lehrstellen rund 280<br />

Bewerbungen eingegangen. 27 Stellen sind bereits<br />

vergeben. Ca. 80% der Bewerber sind<br />

Volksschulabgänger ohne Zwischenjahre.<br />

2. Rekrutierung<br />

Wie machen Sie Ihre Lehrstellen bekannt?<br />

(Lehrstellennachweis des Kantons, andere<br />

Lehrstellennachweise, Zeitung, Lokalradio, Internet ...)<br />

Die offenen Lehrstellen werden vorwiegend per Internet<br />

veröffentlicht:<br />

• Lehrstellennachweis des Kantons Zürich<br />

• Berufsbildungskatalog<br />

• ALMEZ Arbeitsgemeinschaft Lehrlingsausbildung<br />

der Maschinen- und Elektroindustrie, Kanton Zürich<br />

• SR Technics<br />

• Inserate in der Lokalzeitung<br />

• Es finden jeweils jeden letzten Mittwochnachmittag des<br />

Monats (ausser Juli und Dezember) kostenlose<br />

Informationsnachmittage inklusive Besichtigung der<br />

Lehrwerkstatt für interessierte Schüler statt.<br />

• Für alle Berufe in der SR Technics wird<br />

Sekundarschule oder Realschule (Sek. A oder B)<br />

verlangt, wobei es nicht das erklärte Ziel der Firma ist,<br />

einfach nur die besten Sekundarschüler einzustellen.<br />

Wie lesen Sie die Jugendlichen aus, die Sie anstellen<br />

wollen?


• Der Personalbogen mit integrierter Bewerbung muss<br />

vollständig an den Personaldienst der SR Technics<br />

geschickt werden:<br />

o Kopien aller Oberstufenzeugnisse<br />

o Basic-Test, Multi-Check oder ZLI-Test (je nach<br />

Berufswunsch)<br />

o Handgeschriebener Lebenslauf<br />

o Motivationsschreiben<br />

o ev. Kopie Ausländerausweis<br />

• Bestätigungsbrief der SR Technics nach Erhalt der<br />

Bewerbung<br />

• Erste Triage auf dem Personalbüro aufgrund der<br />

Vollständigkeit und Richtigkeit der Bewerbung<br />

• Einladung für ein Interview durch den Lehrmeister – 2.<br />

Triage – (Dauer: 1/2 Tag)<br />

o Zukünftiger Lehrmeister führt ein persönliches<br />

Gespräch mit dem Bewerber<br />

o Durchführung eines internen Tests (praktische<br />

Übung)<br />

o Interview des Bewerbers durch einen Psychologen<br />

• Auswertung der Gespräche zwischen dem Lehrmeister<br />

und dem Psychologen mit dem Ziel, zu einer sofortigen<br />

Entscheidung zu kommen.<br />

o Telefonat an den Bewerber nach einer Zusage mit<br />

sofortiger Zustellung einer Bestätigung. Der Lehrvertrag<br />

folgt so rasch wie möglich<br />

o Brief der Firma zu einer Ablehnung der Bewerbung<br />

3. Erwartungen an die Lernenden<br />

Welche Eigenschaften zeichnen einen guten Lehrling<br />

aus? (freie Antworten oder eher von einem Raster<br />

ausgehen?)<br />

Ein interessierter Lehrling muss einerseits vom<br />

zukünftigen Beruf begeistert sein, anderseits muss auch<br />

das Umfeld der Ausbildungsfirma – in diesem Fall die<br />

Fliegerei – einen grossen Stellenwert beim Jugendlichen<br />

einnehmen.<br />

Welche Regeln gibt es für die Freizeit der Lernenden?<br />

Die SR Technics nimmt keinen Einfluss auf die


Freizeitgestaltung des Lernenden, so lange keine<br />

Probleme in der Berufsschule, bzw. im Betrieb vorliegen.<br />

Hatten Sie Lernende, die die Leistung nicht brachten?<br />

Warum nicht? Reaktionen?<br />

Während den letzten zwei Jahren ist ein Lehrling<br />

entlassen worden. Auf die Gesamtzahl der Lehrlinge hin<br />

betrachtet, ist dieser Fall zu vernachlässigen. Eine<br />

gezielte Stellenausschreibung und eine wirkungsvolle,<br />

begründete Auswahl des Bewerbers, sowie eine intensive<br />

Betreuung durch den Lehrmeister lassen mögliche<br />

Lehrabbrüche und andere Probleme mit Lehrlingen fast<br />

nicht aufkommen.<br />

Die SR Technics verwendet folgende Massnahmen zur<br />

Erhaltung der schulischen und betrieblichen Leistung:<br />

• Mitarbeitergespräch<br />

• Probezeitverlängerung<br />

• Ausbildungsberichte<br />

• Guter Kontakt zu den Berufsschulen und zu den Lehrern<br />

• Führung, Leistungswille und Freiheiten des Lehrlings in<br />

einem gesunden Verhältnis zu halten<br />

Disziplinarische Massnahmen bei schulischer und<br />

betrieblicher Leistungsschwäche sind:<br />

• Persönliche Gespräche mit Lehrmeister, schriftlich<br />

festgehalten<br />

• Formulierung von erreichbaren und erwünschten Zielen<br />

• Nochmaliges Gespräch nach drei Monaten<br />

o schriftliche Verwarnung mit nochmaliger<br />

Fristsetzung<br />

o schriftliche Verwarnung mit Kündigungsandrohung<br />

o Auflösung des Lehrvertrages<br />

Wie fördern Sie besonders leistungsstarke Lernende?<br />

• Ermöglichen des Besuchs der BMS<br />

• Nutzung von Freifachangeboten in der Berufsschule<br />

• Ausbildung zum JAR-lizenzierten Flugzeugmechaniker<br />

• Absolvieren der internen Technikerschule (Höhere<br />

Fachschule mit Diplom) nach Abschluss der Lehre mit<br />

dem EFZ<br />

4. Ausbildungsmethoden


Existiert ein Modell-Lehrplan? Wie wird dessen<br />

Verwendung kontrolliert?<br />

Für alle Berufe existieren Modellehrgänge und<br />

Ausbildungsreglemente. Die SR Technics und ihre<br />

Lehrmeister orientieren sich an diesen Reglementen und<br />

Lehrgängen und ergänzen das Ausbildungsprogramm mit<br />

SR Technics-spezifischen Ausbildungen.<br />

Führen Sie Drogentests durch?<br />

Es werden bei den Lehrlingen keine Drogentests<br />

durchgeführt. Der Lehrling hat aber die Möglichkeit,<br />

einen "Nichtrauchervertrag" abzuschliessen. Die<br />

Einhaltung dieses Vertrages bringt dem Lehrling eine<br />

zusätzliche Ferienwoche pro Jahr. Das Brechen des<br />

Vertrages muss mit dem Abzug eines Wochenlohnes pro<br />

laufendes Lehrjahr und dem Zurückstufen auf fünf<br />

Wochen Ferien in Kauf genommen werden.<br />

5. Zukunftsplanung/<br />

Weiterbildung<br />

Beschäftigen Sie in der Regel die Lernenden nach<br />

Abschluss der Grundbildung weiter? Wie lange?<br />

Ungefähr 50% bis 70% der Lehrlinge bleiben nach<br />

Lehrabschluss bei der SR Technics. Die Ausbildung zum<br />

lizenzierten Flugzeugmechaniker oder die bereits<br />

erworbenen Fachkenntnisse an Flugzeugen, Triebwerken<br />

und Flugzeugkomponenten machen den ehemaligen<br />

Lehrling zu einem wertvollen Mitarbeiter im Betrieb.<br />

Unterstützen Sie die Lernenden bei der Suche einer<br />

Stelle?<br />

Die Stellensuche in anderen Betrieben wird für<br />

ehemalige Lehrlinge nicht angeboten.<br />

Was bieten Sie den Ausgelernten an Weiterbildung/<br />

Karrieremöglichkeiten an?<br />

• Betriebstechnologe (2-jährige Aufbaulehre) nach einer


drei- oder vierjährigen technischen Lehre im Betrieb<br />

• Interne Technikerschule, 3 Jahre Berufsbegleitende<br />

Schule oder 2 Jahre Vollzeitschule; schliesst mit der<br />

höheren Fachprüfung (Diplom) ab<br />

• Fachspezifische Weiterbildungen oder<br />

Führungsfunktionen<br />

Motivation des Lehrbetriebs?<br />

• Förderung eines beständigen Nachwuchses an<br />

lizenzierten Flugzeugmechanikern<br />

• Soziale Verantwortung der Gesellschaft gegenüber<br />

Welchen Aufwand bedeutet die Ausbildung für Sie? Wie<br />

gross ist der Ertrag? Bilanz?<br />

Für die grosse Anzahl von Berufen, müssen auch viele<br />

kompetente Lehrmeister mit einer entsprechenden<br />

Ausbildung angestellt sein. Für die Polymechaniker,<br />

Mechapraktiker, Automatiker, Elektroniker und die<br />

Anlage- und Apparatebauer wird eine Lehrwerkstatt<br />

unterhalten. Es besteht klar das Ziel, so schnell als<br />

möglich produktiv zu arbeiten und so wenig wie möglich<br />

Übungsstücke zu produzieren. Rund 80% aller<br />

Lehrlingsarbeiten im technischen Sektor sind von Beginn<br />

weg als produktive Arbeit zu deklarieren, wobei 30%<br />

davon spezielle Aufträge von auswärtigen Firmen<br />

(Industriell/Technische Betriebe, Autoindustrie,<br />

Berufsschulen, etc.) sind.<br />

Inputs und Fragen an<br />

den Lehrmeister<br />

der SR Technics: Herr<br />

Rene Furrer (Abteilung<br />

Polymechaniker)<br />

Herr Rene Furrer ist seit zwanzig Jahren erfolgreich als<br />

Lehrmeister bei der SR Technics angestellt und betreut<br />

im Moment als Klassenlehrer 20 Lernende.


1. Welche Berufsschulen werden<br />

von den Lernenden besucht?<br />

Lernort (Schulen und Standorte)<br />

• Polymechaniker Niveau G und E besuchen in Bülach<br />

die Berufsschule BSB (BSB Berufsschule und<br />

Weiterbildungszentrum Bülach).<br />

• In der Berufs- und Fortbildungsschule in Winterthur<br />

erfolgt der Besuch der BMS-Absolventen.<br />

• Im Bildungszentrum Uster (bzu) besuchen die anderen<br />

Berufsrichtungen die Abteilung der Gewerblich-<br />

Industriellen Berufsschule.<br />

2. In welchem Rahmen findet<br />

eine Kommunikation zwischen<br />

der Berufsfachschule und dem<br />

Lehrbetrieb statt?<br />

Rückmeldungen über leistungsschwache / leistungsstarke<br />

Lernende<br />

Die Lehrmeister der SR Technics pflegen einen sehr<br />

engen Kontakt zur Berufsschule und deren Lehrer. In<br />

vielen Fällen sind die Lehrmeister der SR-Technics<br />

zugleich als Lehrbeauftragte in der Berufsschule Bülach<br />

engagiert, was eine zusätzliche Einbindung des Betriebes<br />

in die Schule bringt. Rückmeldungen jeglicher Arten sind<br />

somit immer gewährleistet.<br />

Behandlung von Problemfällen<br />

• im Betrieb<br />

• in der Schule<br />

• familiär<br />

• persönlich<br />

Der Lehrmeister führt in allen Fällen zuerst ein oder<br />

mehrere persönliche Gespräche mit dem Lernenden. Oft<br />

sind es fehlende Strategien beim Lehrling, die ein<br />

erfolgreiches Lernen in der Schule und dem Betrieb<br />

erschweren. Diese fehlenden Lernstrategien werden


durch den Lehrmeister erkannt, vermittelt und vom<br />

Lernenden entgegengenommen und angewendet.<br />

Ansonsten kommen die disziplinarischen Massnahmen<br />

der SR Technics unter Punkt 3, Absatz 4 zur Anwendung.<br />

Wünsche des Lehrbetriebes an die Berufsfachschule<br />

Da bereits eine engmaschige Vernetzung von Betrieb und<br />

Schule besteht, sind offene Wünsche der SR Technics an<br />

die Berufsschule kein Thema.<br />

3. Kann und will der Betrieb<br />

Einfluss auf die Art und den<br />

Umfang des in der<br />

Berufsfachschule vermittelten<br />

Stoffes nehmen?<br />

ABU (Rahmenlehrplan)<br />

In der Allgemeinbildung wird nach dem verbindlichen<br />

Lehrplan gearbeitet.<br />

Fachkunde (Lehrplan des jeweiligen Berufsverbandes)<br />

In der Fachkunde wird nach dem verbindlichen Lehrplan<br />

gearbeitet.<br />

Es besteht kein Bedürfnis der SR Technics, bereits<br />

bestehende und bewährte Lehrpläne abzuändern.<br />

4. Ist die Verhältnismässigkeit<br />

der Stundenzahl (ein oder<br />

mehrere Schultage) und das<br />

Fächerangebot zur betrieblichen<br />

und zur überbetrieblichen<br />

Ausbildung (Einführungskurse)<br />

gewährleistet?<br />

Die Verhältnismässigkeit der Stundenzahl Schule-Betrieb<br />

ist gewährleistet, da die SR Technics zeitlich darauf<br />

abgestimmt die mechanische Grundausbildung in der<br />

betriebseigenen Lehrwerkstatt durchführt.


• Die Polymechaniker Niveau G besuchen während 4<br />

Jahren einen Tag der Woche die Berufsschule. In den<br />

ersten zwei Lehrjahren läuft die mechanische<br />

Grundbildung in der betriebsinternen Lehrwerkstatt ab.<br />

Danach werden die Lehrlinge in den offiziellen Betrieb<br />

der SR Technics integriert.<br />

• Die Polymechaniker Niveau E besuchen die ersten zwei<br />

Lehrjahre zwei Tage der Woche die Berufsschule. Die<br />

restliche Zeit wird in die mechanische Grundausbildung<br />

in der Lehrwerkstatt investiert. Ab dem dritten Lehrjahr<br />

folgt die Eingliederung in den offiziellen Betrieb der SR<br />

Technics.<br />

• Polymechaniker Niveau B (mit BMS) besuchen währen<br />

allen vier Lehrjahren für zwei Tage die Berufsschule.<br />

Nach zwei Jahren in der Lehrwerkstatt werden auch sie<br />

in den Betrieb der SR Technics eingegliedert.<br />

Die SR Technics ist durch die optimale Führung der<br />

Lehrwerkstatt vom Besuch der normalen<br />

Einführungskurse befreit.<br />

5. Welche überbetrieblichen<br />

Ausbildungen<br />

(Einführungskurse) werden<br />

angeboten?<br />

Jede Aus- und Weiterbildung – ausser den<br />

Freifachkursen in der Berufsschule – findet im Betrieb<br />

der SR Technics statt.<br />

6. Ausbildungsmethoden<br />

Wie gehen sie bei der Vermittlung fachlicher<br />

Kompetenzen vor?<br />

Den neuen Lehrlingen wird vom Lehrmeister in Vierer<br />

bis Sechsergruppen die praktisch-mechanischen<br />

Grundfertigkeiten – Drehen, Fräsen, Feilen, Bohren,<br />

Montage, Pneumatik – vorgezeigt. Im Wechsel von zwei-<br />

bis dreiwöchigen Zyklen arbeiten dann die Lehrlinge an<br />

den modern eingerichteten Arbeitsplätzen. Genauigkeit<br />

kommt in diesem Stadium der Ausbildung vor der


Produktivität.<br />

Kompetenzbereiche der Vorgesetzten?<br />

Der Lehrmeister ist gleichzeitig betriebsinterner<br />

Klassenlehrer von ungefähr 20 Lernenden, die er<br />

persönlich für die Lehre ausgewählt hat und über alle vier<br />

Lehrjahre betreut. Es ist deshalb in seinem Interesse und<br />

auch in seiner Kompetenz, den Lernenden mit allen<br />

erforderlichen Mitteln erfolgreich an und durch die<br />

Lehrabschlussprüfung zu führen.<br />

Wie fördern Sie Sozial- und Methodenkompetenz?<br />

Der Lehrmeister ist sich bewusst, dass Fach-, Methoden-<br />

und Sozialkompetenz zusammen spielen müssen, um<br />

vom vollständig ausgebildeten Lehrling sprechen zu<br />

können.<br />

Persönliche Ausbildungsgespräche auf einer ehrlichen<br />

und offenen Ebene bilden die Grundlage für eine<br />

qualitativ gute Ausbildung im Sinne des Lernenden und<br />

der SR Technics.<br />

So stellt der Lehrmeister auch neben der Vermittlung von<br />

Fachkompetenzen – sofern notwendig – persönliche<br />

Förderungsprogramme für die Lernenden auf.<br />

Die SR Technics führt auch mit ihren Lehrlingen jährlich<br />

eine Arbeitswoche ausserhalb des Betriebes durch, bei<br />

der diverse Bauprojekte realisiert werden.<br />

Wie werden die Ausbildenden auf ihre Aufgabe<br />

vorbereitet?<br />

Die fachliche Grundlage der Lehrmeister der SR<br />

Technics baut auf der beruflichen Grundbildung als<br />

Polymechaniker auf. Die interne Weiterbildung mit<br />

Kursen und Seminarien ergänzt das Wissen und Können<br />

der Lehrmeister.<br />

Zeitlicher Aufwand pro Lernendem?<br />

Der Lehrmeister steht grundsätzlich während der<br />

gesamten Ausbildungszeit dem Lernenden zur<br />

Verfügung. Die ersten zwei Lehrjahre sind dabei<br />

intensiver, während im dritten und vierten Lehrjahr dann


noch Zeit für die unvermeidliche AVOR,<br />

Auftragsbeschaffung und Kontrolle der Produkte zur<br />

Verfügung steht.<br />

Beziehung Ausbildende – Lernende<br />

Die Beziehung des Lernenden zum Lehrmeister ist durch<br />

die vierjährige Betreuung und Begleitung recht<br />

persönlich und intensiv. Diese Beziehung ist ganz klar<br />

die Grundlage für einen erfolgreichen Lehrabschluss.<br />

Welche Kontakte hat wer zu den Lernenden? (Normalfall,<br />

Krisenfall)<br />

Der Lehrmeister als Klassenlehrer ist während aller vier<br />

Lehrjahre die wichtigste Bezugsperson für den<br />

Lernenden.<br />

7. Inputs und Fragen an den<br />

lernenden Polymechaniker: Herr<br />

Benjamin Svendsen<br />

Weshalb haben Sie gerade diesen Beruf gewählt?<br />

Der Hauptgrund für die Berufswahl als Polymechaniker<br />

bei der SR Technics von Herr Svendsen ist sicher in<br />

seiner Begeisterung für Flugzeuge im Speziellen, aber<br />

auch in seiner Begeisterung für das Mechanische im<br />

Allgemeinen zu finden.<br />

Herr Svendsen ist im vierten Lehrjahr und steht kurz vor<br />

seiner Lehrabschlussprüfung. Er ist nach wie vor von<br />

seiner Berufswahl voll überzeugt und möchte auch nach<br />

seinem Lehrabschluss bei der SR Technics arbeiten und<br />

sich nach Möglichkeit in diversen Gebieten weiterbilden.<br />

Welche Beziehungen haben Sie zu anderen Lernenden?<br />

Die Beziehungen von Herr Svendsen zu anderen<br />

Lernenden beschränken sich im Betrieb auf ein<br />

kameradschaftlich abgestütztes Verhältnis. Er fordert<br />

aber ganz klar den gesunden Respekt der jüngeren<br />

Lehrlinge, den er ab und zu etwas vermisst.


... zu Vorgesetzten?<br />

... Ausbildern?<br />

... anderen Personen im Betrieb?<br />

Die Beziehung zum Lehrmeister empfindet Herr<br />

Svendsen als äusserst freundlich, aufgeschlossen und<br />

aufgestellt.<br />

... Kollegen in Berufsschule und am dritten Lernort<br />

(Lehrlingswerkstatt)?<br />

Die Berufsschule ist ein Lernort der theoretischen<br />

Wissensvermittlung. Herr Svendsen ist sich voll bewusst,<br />

dass die theoretischen Grundlagen für die Umsetzung in<br />

der Praxis unerlässlich sind.<br />

Erzählen Ihre Kollegen von Ihren Erfahrungen?<br />

Wenig bis nichts.<br />

8. Bildlegende<br />

1 Lehrwerkstatt<br />

2 Die Reinigung gehört auch zur Ausbildung<br />

3 Lehrwerkstatt<br />

4 Lehrwerkstatt<br />

5 Benjamin Svendsen (Lehrling)<br />

6 Rene Furrer (Lehrmeister)


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Home >> Metzger Heinz - Bühler, Uzwil<br />

Zuletzt verändert: January 13, 2005 @ 9:09:10am CET<br />

Metzger Heinz - Bühler, Uzwil<br />

• Herr Max Immoos, Ausbildungsverantwortlicher<br />

• Herr Rolf Cavelti, Leiter Ausbildung Konstruktion<br />

• Kasim Palaz, Konstruktionslehrling im 2. Lehrjahr<br />

1 Rahmen<br />

1.1 Allgemein<br />

In welchen Berufen wird ausgebildet?<br />

Konstrukteur/in 87<br />

Hochbauzeichner/in 2<br />

Polymechaniker/in 82<br />

Mechapraktiker 2<br />

Anlagen- und Apparatebauer/in 56<br />

Mühlenbauer/in 12<br />

Automatiker/in 55<br />

Elektroniker/in 5<br />

KV-Angestellte/r 24<br />

Informatiker 14<br />

Logistikassistent/in 3<br />

Gusstechnologe 2<br />

Industrielackierer/in 3<br />

In welchen Städten/Orten des Kantons Zürich/der Schweiz bilden Sie aus?<br />

Uzwil 304<br />

Amriswil 17<br />

Appenzell 12<br />

Trübbach 14<br />

2 Erwartungen an die Lernenden<br />

Welche Eigenschaften zeichnen einen guten Lerhling aus?<br />

Handwerkliches Geschick<br />

Computerverständis


Teamfähigkeit<br />

Selbstständigkeit<br />

Arbeitsmethodik<br />

Im Ansatz auch:<br />

Flexibilität<br />

Eigenverantwortung<br />

Lernbereitschaft und Lernmethodik<br />

Kommunikation<br />

Leistungsbereitschaft<br />

Zuverlässigkeit und Arbeitsqualität<br />

Welche Regeln gibt es für die Freizeit der Lernenden?<br />

Keine<br />

Hatten Sie Lernende, die die Leistung nicht brachten? Warum nicht? Reaktionen?<br />

Ja<br />

Mangelnde Psychische Belastbarkeit / Suchtprobleme (Drogen, Alkohol) / falsche<br />

Berufswahl (Unterstützung bei anderer Berufswahl)<br />

Für Drogenkonsum wurde ein Früherkennungssystem eingeführt.<br />

Bei Schwierigkeiten kann der betriebseigene Sozialarbeiter beigezogen werden.<br />

Was geschieht mit Personen in der Ausbildung, welche die Leistung nicht bringen?<br />

Intervention gemäss Richtlinien Früherkennung.<br />

Liegt der Konsum von harten Drogen vor, wird das Lehrverhältnis aufgelöst. Ein<br />

Wiedereinstieg nach Genesung ist möglich (mit ärztlicher Bescheinigung).<br />

Führen Sie Drogentests durch?<br />

Nein<br />

3 Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

(Übergang Sekundarstufe I – Sekundarstufe II)<br />

3.1 Rekrutierung<br />

Wie machen Sie auf Ihre Lehrstellen/Ausbildungsplätze aufmerksam?<br />

(Lehrstellennachweis des Kantons, andere Lehrstellennachweise, Zeitung, Lokalradio,<br />

Internet ...)<br />

Inserate Zeitungen


Lehrstellennachweis Kanton St. Gallen<br />

Berufskatalog 2005<br />

Internetportal www.berufskunde.com und www.lehrstellenboerse.ch<br />

Berufsausstellungen: OBA St. Gallen / Lehrstellenforum Wil<br />

Wie lesen Sie die Jugendlichen aus, die sie ausbilden wollen?<br />

Bewerbung: Darstellung, Vollständigkeit<br />

Zeugnis: positive Entwicklung, Arbeitshaltung<br />

Einladung zum Test<br />

- Kein Abfragen von Wissen<br />

- Abrufen von berufsbezogenem Talent ( 2- und 3- dimensionales<br />

Vorstellungsvermögen, technisches Verständnis)<br />

Schnupperlehre<br />

- 7-20 Schnupperlehrlinge zur gleichen Zeit<br />

- handwerkliches Geschick<br />

- Verhalten im Team<br />

Selbstständigkeit<br />

Arbeitsmethodik<br />

Betriebe: Werden Jugendliche von Mitarbeitenden eher berücksichtigt?<br />

Wie wichtig sind dabei die Schulnoten?<br />

Zeugnis: positive Entwicklung, Arbeitshaltung<br />

Anstalten: Welche Vorgeschichte haben die Jugendlichen? Wer hat sie eingewiesen?<br />

4 Ausbildungsmethoden<br />

Existiert ein Modell-Lehrplan? Wie wird dessen Verwendung kontrolliert?<br />

Ja – Rahmenlehrpläne für die Grundausbildung / Spezielle Lehrpläne für die<br />

Versetzungsstellen<br />

In der Grundausbildung wird die Lehrplaneinhaltung vor allem durch die Ausbildner<br />

kontrolliert, bedingt auch durch die Lernenden. In den Versetzungsstellen haben die<br />

Lernenden die Ausbildungsinhalte festzuhalten.<br />

Wie gehen sie bei der Vermittlung fachlicher Kompetenzen vor? Wie fördern Sie Sozial-<br />

und Methodenkompetenz?<br />

Das Ausbildungskonzept basiert auf der Vermittlung von Fach-,, Methoden- und<br />

Sozialkompetenz. Das Ziel dabei ist, dass die zukünftigen Berufsleute ihr Fachwissen<br />

effizient, mit den richtigen Methoden, selbstständig und mit den anderen Menschen<br />

zusammen umsetzen lehren. Die stetige Bereitschaft und die Fähigkeit, sich neues


Wissen anzueignen, gewinnen an Bedeutung und werden bewusst gefördert.<br />

Dies soll mit den folgenden Massnahmen erreicht werden:<br />

Lehrlingsselektion unter Berücksichtigung von<br />

- Fähigkeit sich Wissen anzueignen<br />

- Persönlichen Umgang und Arbeitsverhalten<br />

- Berufsspezifische Eignung<br />

Einführungstage<br />

- Zwei externe Tage mit Ausbildern<br />

- Gezielte Übungen für gutes Lernklima, Lernverständnis (interaktionelles Lernen)<br />

- Identifikation mit Firma<br />

Bezugsperson<br />

- Ein Ausbildner ist für die ganze Grundausbildung zuständig, bleibt für die weitere<br />

Ausbildung Bezugsperson<br />

Handlungsorientiertes Lehrlingslager<br />

- Eine Woche im 2. Lehrjahr<br />

- Organisiert durch kleine, nach Interesse eingeteilte Lehrlingsgruppen<br />

- Am letzten Tag Präsentation der Ergebnisse zum gewählten Thema<br />

Berufsübergreifende Projekte<br />

- Besonders begabte Lehrlinge<br />

- Interdisziplinäre Projekt mit Lehrlingen aus anderen Berufsgruppen<br />

- Projekte sind Aufträge von zahlenden, meist internen Kunden<br />

Lehrablauf<br />

- Intensive und breite Grundausbildung<br />

- Spätestens nach erster Lehrhälfte Einsatz in Praxisabteilungen<br />

- Betreuung durch nebenamtliche Lehrlingsbetreuer<br />

- Mitwirken an echten Aufträgen<br />

Wie fördern Sie besonders leistungsstarke Lernende?<br />

Berufsübergreifende Projekte<br />

In Planung sind zudem Wirtschaftswochen (Planspiele) für ca. 20 Lernende.<br />

6 Zum Lernort Schule<br />

6.1 Rahmen<br />

Welche Berufsschulen werden von den Lernenden besucht?<br />

Uzwil Technische Berufe, inkl. BMS / KV<br />

Wil KV BMS<br />

St. Gallen Automatiker, inkl. BMS<br />

Rorschach Mechapraktiker


Zürich Industrielackierer<br />

Winterthur Grosstechnologen<br />

6.2 Kontakte zwischen den Lernorten<br />

In welchem Rahmen findet eine Kommunikation zwischen der Berufsfachschule und<br />

dem Lehrbetrieb statt? Rückmeldungen über leistungsschwache / leistungsstarke<br />

Lernende<br />

Bei schulischen Problemen nimmt der Klassenlehrer telefonisch Kontakt auf mit dem<br />

Lehrmeister<br />

Eine Kopie der Zeugnisse geht direkt an den Betrieb.<br />

Nach Probezeit teilt die Schule dass Potenzial mit: problemlos (1), Potenzial vorhanden<br />

(2), Probleme vorhanden (3). Im letzten Fall findet meistens eine Gespräch zwischen<br />

Schule, Eltern und Betrieb statt.<br />

Aufgabenhilfe an der Berufsfachschule, in der Regel am Samstagvormittag, ev. interne<br />

Nachhilfe ausserhalb der Arbeitszeit<br />

In seltenen Fällen nimmt der Betrieb Kontakt auf mit der Schule, bsp. Nachfrage, wenn<br />

Notendurchschnitte der Zeugnisse nicht mit den Durchschnitten der Abschlussprüfungen<br />

korrelieren<br />

Behandlung von Problemfällen<br />

- im Betrieb<br />

Mögliche Problempunkte<br />

Zeitmanagement stimmt nicht: Problem mit Gleitzeit, ev. Einführen von Blockzeit<br />

Fachliche Probleme: Berufswahl stimmt nicht, Hilfe bei Neuausrichtung<br />

Zwischenmenschliche Probleme zwischen Lehrlingen und Lehrlingsbetreuer: 1.<br />

Gespräch Lehrling – Betreuer, 2. Lehrmeister schaltet sich ein, 3. In Ausnahmefällen<br />

Wechsel in andere Abteilung<br />

- familiär / persönlich<br />

wirkt sich meistens auf die Arbeit im Betreib aus, Tipps durch Lehrmeister,<br />

Unterstützung durch Sozialberater des Betriebs, pro Lehrjahr 2 – 4 Fälle wie<br />

Internetsucht, Scheidung der Eltern<br />

Kontakt mit Eltern<br />

• Elterntag bei Lehrbeginn: Betriebsbesichtigung, Information nach Berufsgruppen<br />

• Elterntag am Ende des 1. Lehrjahrs: Lehrlinge schildern ihren Eltern, was sie während<br />

des erten Lehrjahrs gemacht haben<br />

• Weitere informelle Kontakt seitens der Eltern sind vom Betrieb sehr erwünscht<br />

Wünsche des Lehrbetriebes an die Berufsfachschule


Mehr Kommunikation von beiden Seiten, man sollte sich persönlich kennen<br />

Korrelation zwischen Zeugnisnoten und Abschlussnoten, konnte durch Gespräch<br />

zwischen den Beteiligten verbessert werden<br />

Wie wichtig ist Ihnen die Zusammenarbeit mit den Berufsschulen? In welcher Form<br />

erfolgt diese Zusammenarbeit?<br />

Wichtig, im Januar 2005 werden die Berufsschullehrer vom Betrieb zu einem Erfa<br />

eingeladen<br />

Kann und will der Betrieb Einfluss auf die Art und den Umfang des in der<br />

Berufsfachschule vermittelten Stoffes nehmen?<br />

Sache der Berufsschule<br />

Wie stehen Sie zur derzeitigen Gewichtung von Schule/resp. Ausbildungsbetrieb an der<br />

LAP?<br />

Ist in Ordnung, sinnvoll sind die Erfahrungsnoten<br />

Wer soll Ihrer Ansicht nach die Berufsschullehrer für berufskundliche Fächer stellen?<br />

Wie wichtig ist dabei die Praxis?<br />

Höhere Fachausbildung oder Fachhochschule als Qualifikation für die<br />

Berufsfachausbildung sinnvoll, Leute aus der Praxis für nebenamtliche Fächer besonders<br />

wichtig fürs Vermitteln von Fachwissen (gesunde Mischung von Praxisleuten und<br />

Lehrern)<br />

Sehr wichtig ist die Weiterbildung der Lehrkräfte<br />

Welche Kenntnisse soll der ABU vor allem vermitteln: wirtschaftliche (Effizienz),<br />

ökologische, soziale (Teamfähigkeit) und kulturelle (Innovationswille)? vgl. Lernort<br />

Betrieb S. 1, BBG Art. 15 (bzw. S. 2 Gonon)<br />

Deutsch: Lehrlinge können nicht mehr schreiben, die Lehrlinge meinen, dies sein nicht<br />

wichtig, für den Betrieb sind gute Deutschkenntnisse notwendig für das Erstellen von<br />

Dokumentationen, für Beschreibungen, Projektarbeit, Mail-Verkehr<br />

Kennen von wirtschaftlichen Zusammenhängen<br />

Staatskundliche Aktualitäten wie Wahlen, Abstimmungen<br />

Steuern, da selbst betroffen<br />

Welchen Schwerpunkt sollte die Berufsfachschule bei der Ausbildung setzen:<br />

Menschenbildung oder Berufsfachmann?<br />

Grundsätzlich beides, wobei Menschenbildung schwierig zu vermitteln ist (niederige


Lektionenzahl)<br />

7 Dritter Lernort<br />

Welche überbetrieblichen Ausbildungen (Einführungskurse) werden angeboten? (Arten,<br />

Standorte, Zeitrahmen)<br />

Berufsspezifische kantonale Einführungskurse<br />

• Kurs: 8 Wochen bei Lehrbeginn, Bühler Uzwil, 16 interne, 8 externe Lerhlinge, total 5<br />

Standorte im Kanton, Inhalt Zeichnungstechnik<br />

• Kurs: 8 Wochen anfangs 2. Semester, Bühler Uzwil, Inhalt Kontruktionstechnik<br />

Zwei externe Betriebe lassen je einen Lehrling im 1. Lehrjahr bei Bühler Uzwil<br />

ausbilden.<br />

8 Themensammlung für spätere Befragungen<br />

8.1 Zukunftsplanung/Weiterbildung<br />

Beschäftigen Sie in der Regel die Lernenden nach Abschluss der Grundbildung weiter?<br />

Wie lange?<br />

22% der Lernenden erhalten nach der Lehre eine Festanstellung, 52 % einen auf eine<br />

Jahr befristeten Arbeitsvertrag. Durchschnittliche bleiben etwa 60% der Lernenden im<br />

Betrieb.<br />

Unterstützen Sie sie bei der Suche einer Stelle (wenn Sie sie nicht behalten)?<br />

Wurde versuchsweise in Kursform angeboten, die Notwendigkeit war aber nicht gegeben.<br />

Was bieten Sie Ausgelernten an Weiterbildung/Karrieremöglichkeiten an?<br />

Die fachtechnischen Weiterbildungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig und in der Regel<br />

produktspezifisch. Da jede Division ein eigenes Angebot führt, kommt es zu<br />

Doppelspurigkeiten. Geplant ist die Koordination durch einen<br />

Weiterbildungsverantwortlichen.<br />

Warum bilden Sie aus? Motivation des Lehrbetriebs, Kosten und Nutzen<br />

Der Berufsnachwuchs soll so ausgebildet werden, dass es für das Unternehmen passt.<br />

Damit soll die Konkurrenzfähigkeit sichergestellt werden sowie die Identifikation mit<br />

dem Unternehmen. Zudem ist die Lehrlingsausbildung auch eine Imagefrage für die<br />

regionale Verankerung. Diese moralische Verantwortung wird von der Firmenleitung<br />

gross geschrieben.<br />

Welchen Aufwand bedeutet die Ausbildung für Sie? Wie gross ist der Ertrag? Bilanz?


Die Ausgaben für die Lehrlingsausbildung betragen schweizweit etwas 10 Mio. Franken,<br />

wovon allein 8 Mio. auf den Standort Uzwil entfallen. Die Ausbildung geschieht sicher<br />

kostendeckend.<br />

8.2 Befragung der Lernenden<br />

Weshalb haben Sie gerade diesen Beruf gewählt?<br />

In der 2. Sekundarschule zwei Schnupperlehren, KV auf der Gemeindeverwaltung<br />

Gossau hat gezeigt, dass Arbeit im Büro nicht passt, Schnuppern als Konstrukteur bei<br />

Zubler AG in Uzwil hat Interesse an dieser Berufsrichtung geweckt<br />

Welche Beziehungen haben Sie zu anderen Lernenden?<br />

Gutes Verhältnis unter den Lehrlingen (23 interne, 2 externe), jeder hilft jedem,<br />

unterstützen im Lernprozess, keine Auslachen bei Nichtkönnen<br />

... zu Vorgesetzten?<br />

Beziehung zu Lehrlingsverantwortlichem und zu Lehrmeister ist gut<br />

... Ausbildern?<br />

Verhältnis ist auch gut, wollen, dass man etwas lernt, wollen den Konstrukteurlehrlingen<br />

Verständnis für die Produktherstellung vermitteln<br />

... Anderen Personen im Betrieb?<br />

Kontakt zu Lehrlingen aus anderen Abteilungen durch berufsübergreifendes Projekt<br />

(Spaghettitrockner) im 2. Lehrjahr, man lernt von den anderen Lehrlingen<br />

Im 2. Lehrjahr blockweise Ausbildung in anderen Abteilungen (Drehen, Fräsen,<br />

Handarbeit)<br />

... Kollegen in Berufsschule und drittem Lernort?<br />

In der Klasse neben den Lehrlingen von Bühler Uzwil 4 – 5 Lehrlinge aus weiteren<br />

Betrieben. Wertvoll ist mit ihnen der Erfahrungsaustausch betreffend Material,<br />

Techniken, Verfahren<br />

... Lehrpersonen der Berufsschule?<br />

Gutes Verhältnis, versuchen die Lehrlinge individuell zu fördern<br />

Erzählen Sie von Ihren Erfahrungen? Und wie haben Sie darauf reagiert?


Berufsfachschule<br />

• In der Fachkunde werde z.T. zu sehr ins Detail gegangen.<br />

• In Physik frage man sich bei der Behandlung von Geschwindigkeit, wofür das gut sei.<br />

• Der ABU sei meist interessant: Wahlen, Abstimmungen<br />

• Englisch sei auch sinnvoll, er sehe den Sinn nun ein, da es sich um eine Weltsprache<br />

handle und für den Beruf wichtig sei.<br />

Die Lehrlinge haben selbstständig eine Lernzielkontrolle mit Hilfe eines Leitfadens zu<br />

führen. Bei jeder Arbeit müssen sie festhalten, was sie gelernt haben. Die folgenden<br />

Bereiche werden so überpüft:<br />

• Zeichnungstechnik<br />

• Konstruktionstechnik<br />

• Produktionstechnik<br />

• Montagetechnik<br />

• Ergänzungsausbildung<br />

• Firmaspezifische Zusatzausbildung (vor allem CAD)<br />

Auch berufsübergreifende Fähigkeiten (BÜF) als so genannte weiche Komponenten<br />

werden bezüglich Grundlagen, Vertiefung und Nachhaltigkeit erarbeitet und kontrolliert:<br />

Firmenbezug / Lernfähigkeit / Arbeitsmethodik / Arbeitssicherheit / Umweltschutz /<br />

Selbstständigkeit / Qualitätsorientierung und Effizienz / Teamfähigkeit / Kreativität /<br />

Flexibilität / Umgang mit Wandel


Home >> Berufslehre Bei Grossverteilern<br />

Zuletzt verändert: February 21, 2005 @ 9:18:21am CET<br />

Berufslehre bei Grossverteilern des<br />

Detailhandels<br />

Rahmen:<br />

Migros und Coop sind die zwei grössten, nationalen Detailhandelsbetriebe. Beide<br />

Grossverteiler sind profitorientiert und weisen eine starke Diversifikation aus. Coop<br />

beschäftigt rund 50'000 Mitarbeitende und bildet 2000 Lernende in 14 verschiedenen<br />

Berufen aus. Migros, welches im Detailhandel im Jahr 2004 den höchsten Umsatz<br />

erzielte, beschäftigt 2'717 Auszubildende in 35 Sparten.<br />

Migros und Coop befinden sich in starken Positionierungskämpfen im gesättigten<br />

Schweizer Markt. Um Marktanteile werden in Zukunft auch noch die beiden<br />

ausländischen Detailhandelriesen Aldi und Lidl buhlen. Migros und Coop betreiben<br />

intensiv Marktforschung und sind bemüht, durch Billigprodukte (Migros = Budget;<br />

Coop = Prix Garantie) auch die preissensitive Kundschaft zu erreichen.<br />

Ablauf:<br />

Bei beiden Grossbetrieben durchlaufen die Lehrlinge im Detailhandel verschiedene<br />

Rayons. Die Berufsbildung hat in beiden Betrieben einen hohen Stellenwert und etliche<br />

Leute arbeiten in diesem Sektor. In Lehrlingslagern wird die Sozialkompetenz gefördert.<br />

Die Lernenden werden ausführlich auf die LAP vorbereitet. Die Lernenden werden<br />

gefördert und gefordert.<br />

Beteiligte:<br />

Die Berufsbildungsstelle ist bei beiden Grossverteilern die oberste Entscheidungs- und<br />

Koordinationsstelle im Lehrlingswesen. Die Lernenden werden in Filialen ausgebildet,<br />

welche geografisch in Regionen zusammengefasst werden. Bezugspersonen für die<br />

Jugendlichen sind die Rayonleiter und die Ausbildungschefs in den Betrieben. Bei<br />

grösseren Problemen stehen ausgebildete Fachleute zur Verfügung.<br />

Nebst betriebsinternen Kursen besuchen die Lernenden während mind. einem Tag die<br />

Berufsschule. Zwischen Schule und Ausbildungsstätte wird von den Verantwortlichen<br />

eine gute Zusammenarbeit, in einem vernünftigen Rahmen, gefordert.<br />

Lehrstellenmarkt:


Bei der Rekrutierung der Lernenden stützen sich die Betriebe immer weniger auf die<br />

Zeugnisnoten der Schulen, von denen die Schüler/innen kommen, da diese heute kaum<br />

vergleichbar sind.<br />

Vielmehr verlangen beide Firmen einen Multi-Check für den DH und das Absolvieren<br />

einer Schnupperlehre, deren Verlauf entscheidend dafür ist, ob die Jugendlichen die<br />

Lehrstelle bekommen oder nicht.<br />

Verschiedenes:<br />

Ab dem Sommer 2005 wird die Verkaufsreform in die Praxis umgesetzt. Wesentliche<br />

Merkmale dieser Reform sind die stärkere Gewichtung der Praxis bei der Beurteilung<br />

der Lernenden und die neuen Berufsbezeichnungen. Im Detailhandel können nun die<br />

Lehren Datailhandelsfachmann/frau und Detailhandelsassistent/in gemacht werden.<br />

Diese Form wird an folgenden Beispielen erkundet<br />

Migros Zürich durch Meta Mast<br />

Coop Basel durch Thomas Achermann


Home >> Migros Zürich<br />

Zuletzt verändert: January 20, 2005 @ 8:48:35am CET<br />

Die Migros - eine vielseitige Ausbildungsstätte<br />

nach einem Gespräch mit Gabriel Schaad, Berufsbildung, Migros Zürich<br />

Rahmen<br />

Die Migros ist die Nummer 1 im Schweizer Detailhandel und bietet deshalb auch eine<br />

beachtliche Zahl an Lehrstellen an: 2717 Jugendliche machen zurzeit bei der Migros in<br />

der ganzen Schweiz eine Berufsausbildung. Davon sind 2/3 im Verkauf resp. im<br />

Detailhandel tätig. Die Migros bietet im Gesamten 35 verschiedene Grundbildungen an:<br />

Lehrberufe<br />

1. DetailhandelsassistentIn<br />

Die 2-jährige Attest-Bildung für Jugendliche mit guten Umgangsformen und praktischer<br />

Begabung.<br />

2. Detailhandelsfachfrau/-fachmann<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit guten Umgangsformen, Freude an<br />

Produkten sowie Interesse, Verantwortung zu übernehmen.<br />

3. Kaufmann/Kauffrau<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit Organisationstalent sowie Sinn für<br />

Zahlen und Sprachen.<br />

4. InformatikerIn<br />

Die 4-jährige Grundbildung für Jugendliche mit technischem Verständnis, Ausdauer und<br />

rascher Kombinationsgabe.<br />

5. MediamatikerIn<br />

Die 4-jährige Grundbildung für Jugendliche mit Interesse an Technik, Betriebswirtschaft<br />

und neuen Medien.<br />

6. Verpackungstechnologe/-in<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit Handgeschicklichkeit und technischem<br />

Verständnis.<br />

7. Drucktechnologe/-in<br />

Die 4-jährige Grundbildung für Jugendliche mit technischem Verständnis und gutem<br />

Auge.<br />

8. FlexodruckerIn<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit technischem Verständnis, exakter,<br />

sauberer Arbeitsweise<br />

und einem Flair für Farben.<br />

9. PolygrafIn<br />

Die 4-jährige Grundbildung für Jugendliche mit Gestaltungssinn und Freude am<br />

Computer.<br />

10. SiebdruckerIn<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit technischem Verständnis und


handwerklichem Geschick.<br />

11. Schrift- und ReklamegestalterIn<br />

Die 4-jährige Grundbildung für Jugendliche mit gestalterischer und praktischer<br />

Begabung.<br />

12. DekorationsgestalterIn<br />

Die 4-jährige Grundbildung für Jugendliche mit handwerklichem Geschick und<br />

gestalterischer Begabung.<br />

13. AutomatikerIn<br />

Die 4-jährige Grundbildung für Jugendliche mit Interesse an Elektrotechnik und deren<br />

Einsatz.<br />

14. Multimedia-ElektronikerIn<br />

Die 4-jährige Grundbildung für Jugendliche mit guten Kenntnissen in Mathematik,<br />

Physik und Elektronik.<br />

15. ElektromonteurIn<br />

Die 4-jährige Grundbildung für Jugendliche mit Interesse für elektrische und<br />

elektronische Zusammenhänge.<br />

16. PolymechanikerIn<br />

Die 4-jährige Grundbildung für Jugendliche mit Interesse an Physik und technischen<br />

Zusammenhängen.<br />

17. MechapraktikerIn<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit Freude an Hand- und Maschinenarbeit<br />

in der Metallverarbeitung.<br />

18. KältemonteurIn<br />

Die 4-jährige Grundbildung für Jugendliche mit guten Kenntnissen in Mathematik und<br />

Physik sowie handwerklicher Geschicklichkeit.<br />

19. BetriebspraktikerIn<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mithandwerklichem Geschick und Freude<br />

an der Arbeit im Freien.<br />

20. LogistikassistentIn<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit Freude an praktischer Tätigkeit und<br />

technischem Verständnis.<br />

21. LastwagenführerIn<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit technischem und handwerklichem<br />

Interesse und hohem Verantwortungsbewusstsein.<br />

22. AutomechanikerIn schwere Motorwagen<br />

Die 4-jährige Grundbildung für Jugendliche mit technischem Verständnis und hohem<br />

Verantwortungsbewusstsein.<br />

23. AutomonteurIn schwere Motorwagen<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit manuellem Geschick und technischem<br />

Verständnis.<br />

24. ChemielaborantIn<br />

Die 3-jährige Grundbildung im Labor für Jugendliche mit Interesse an<br />

Naturwissenschaft und exakter Arbeitsweise.


25. ChemikantIn<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit Interesse an Technik, Chemie und<br />

Physik.<br />

26. Milchtechnologe/-in<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit technischem Verständnis und Interesse<br />

an biologischen Vorgängen.<br />

27. Lebensmitteltechnologe/-in<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit technischem Verständnis sowie<br />

Interesse an biologischen und physikalischen Vorgängen.<br />

28. Bäcker-KonditorIn<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche, die gerne kreativ, sauber und exakt arbeiten.<br />

29. MetzgerIn<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit Interesse am Umgang mit Fleisch,<br />

handwerklichem Geschick und Hygienebewusstsein.<br />

30. GeflügelzüchterIn<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit Freude an praktischer Tätigkeit und dem<br />

Umgang mit Tieren.<br />

31. Restaurationsangestellte/r<br />

Die 2-jährige Attest-Bildung für Jugendliche mit Freude am Kontakt mit Menschen,<br />

Ordnungssinn und grossem Hygienebewusstsein.<br />

32. Restaurationsfachfrau/-fachmann<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit guten Umgangsformen,<br />

Organisationstalent und Freude an der Gastronomie.<br />

33. Koch/Köchin<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit Freude am Kochen, Geruchs- und<br />

Geschmackssinn sowie Handgeschick.<br />

34. HauswirtschafterIn<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit praktischem Geschick und Interesse an<br />

hauswirtschaftlichen Arbeiten.<br />

35. KleinkinderzieherIn<br />

Die 3-jährige Grundbildung für Jugendliche mit Verantwortungsbewusstsein, Freude und<br />

Geduld im Umgang mit Kindern.1<br />

Zahl und Verteilung derr Lernenden<br />

Die Migros bildet Lehrlinge in der ganzen Schweiz aus, ausser im Engadin.<br />

Das Verhältnis Frauen zu Männer bei den Lehrlingen ist etwa 54/56, also fast<br />

ausgeglichen. Die Verteilung auf die Lehrjahre ist ungefähr wie folgt:<br />

1. Lehrjahr: 3/8<br />

2. Lehrjahr: 3/8<br />

3. Lehrjahr: 2/8<br />

Von den Lehrlingen der Migros sind etwa ein Drittel Ausländer. Gabriel Schaad von der<br />

Koordination Berufsbildung der Migros in Zürich betont aber, dass die Nationalität und<br />

das Geschlecht eines Lehrlings bei der Selektion und auch während der ganzen Lehre


keine Rolle spielt. Pro Jahr bildet die Migros ca. 1000 Jugendliche aus.<br />

Die Arbeitszeiten der Lernenden sind je nach Beruf unterschiedlich. Verkäufer/innen<br />

arbeiten zu normalen Zeiten, für Sonntagsverkäufe werden sie grundsätzlich nicht<br />

eingesetzt, obwohl sich die Lernenden oft darum reissen würden. Die Migros hält sich<br />

bezüglich der Arbeitszeiten der Lernenden strikt an das Gesetz.<br />

Neue Berufe sind in der Migros immer ein Thema, ob/wann Lehrstellen in neuen<br />

Berufen geschaffen werden, hängt unter anderem auch vom neuen Berufsbildungsgesetz<br />

ab.<br />

Nach der Lehre werden die Lernenden oft der gleichen oder einer anderen Filiale<br />

weiterbeschäftigt. Die Migros hat das Ziel, 80% der Lernenden nach der Lehre weiter zu<br />

beschäftigen. Diese Zahl variiert aber je nach Wirtschaftslage. Die Migros bietet eine<br />

überdurchschnittlich gute Ausbildung, um die Lernenden dazu zu motivieren, nach der<br />

Lehre weiterhin für die Migros zu arbeiten. „Junge Leute bringen frischen Wind und<br />

zwingen zum Überdenken von eingefahrenen Handlungsmustern.“, meint dazu Gabriel<br />

Schaad.<br />

Junge Leute haben in der Migros gute Aufstiegschancen. Dabei bieten sich ihnen vier<br />

verschiedene Schienen an:<br />

1. Praktische Schiene: Zum Beispiel Fachverkäufer, Rayonleiter, Filialleiter.<br />

Hier ist ein schneller Aufstieg möglich.<br />

2. Interne Ausbildung: Zum Beispiel Kaderseminare, Kommunikationskurse, Führungs-<br />

begleitungsseminare. Die gesamte interne Ausbildung ist gratis. Alle Mitarbeiter/innen<br />

der Migros können jederzeit gratis die Migros- Klubschule besuchen.<br />

3. Eidg.. Weg: Zum Beispiel Detailhandels-Spezialist, DH-ÖK.<br />

Höhere Fachprüfungen werden ebenfalls von der Migros finanziert, wenn die Leistung<br />

der Betreffenden stimmt und die Migros diese Weiterbildung für die betreffende Person<br />

zum betreffenden Zeitpunkt als sinnvoll erachtet.<br />

4. Persönliche Weiterbildung<br />

Mit der neuen Grundbildung im Verkauf steht auch der Migros eine grosse Veränderung<br />

bevor. Gabriel Schaad hält die neue Grundbildung für eine massive Verbesserung und<br />

für eine grosse Chance. Seiner Ansicht nach wird die Ausbildung praxisbezogener, die<br />

Sozialkompetenz wird mehr gefördert und die Qualitätssicherung abgesicherter. Er hat<br />

aber Angst, dass die Umsetzung bei den Schulen wegen organisatorischen<br />

Schwierigkeiten nicht richtig klappt. Die Migros wird 25-30% der Lehrstellen im<br />

Verkauf als Attestausbildungen anbieten. Gabriel Schaad hat aber etwas Angst, dass man<br />

in der Bevölkerung nicht recht weiss, was eine Attestausbildung überhaupt ist.<br />

Erwartunen an die Lernenden<br />

Die Migros bietet den Lernenden einiges, sie fordert aber auch von ihnen viel. Nach<br />

Gabriel Schaad zeichnet sich ein guter Lehrling durch folgende Eigenschaften aus:<br />

- Freude am Beruf<br />

- Lernbereitschaft


- Initiative zeigen<br />

- Ehrlichkeit<br />

- Zielstrebigkeit<br />

- sollte zum Betrieb passen<br />

Die Migros gibt grundsätzlich keine Regeln für die Freizeit der Lernenden vor. In<br />

einigen Branchen gibt es während der Arbeit Kleidervorschriften.<br />

Ausbildungsmethoden<br />

Wo so viele Lehrlinge beschäftigt sind, treten natürlich auch vielfältige Probleme auf.<br />

Die Migros ist bestrebt, den Lernenden bei der Problemlösung unter die Arme zu<br />

greifen. Die Lernenden haben bei der Migros verschiedene Anlaufstellen: den<br />

Berufsbildner, die Personalberatung und die Abteilung Berufsbildung. Bei der<br />

Problemlösung versucht man, jeden Menschen als Individuum anzuschauen. Mit<br />

Lernenden, die ihre Leistung nicht bringen, sitzt man zusammen und versucht,<br />

individuell und schnell Lösungen für beide Partner zu finden. Gabriel Schaad bedauert,<br />

dass die Jugendlichen von der Gesellschaft oft unterschätzt und vernachlässigt werden.<br />

„Jugendliche wollen lernen, sie wollen begleitet werden und wollen, dass man ihnen<br />

Rahmenbedingungen setzt.“, sagt er. Er hat Tausende von guten Erfahrungen mit jungen<br />

Lernenden gemacht.<br />

Die Migros führt keine Drogentests durch.<br />

Rektrutierung<br />

Die Migros macht mit PR und Werbung (Broschüren, Flyer, Inserate, Plakate,<br />

Klassenbesuche) auf ihre Ausbildungsplätze aufmerksam. Die beste Werbung sind aber,<br />

laut Gabriel Schaad, die Lernenden selbst.<br />

Folgende „Hürden“ gilt es zu bewältigen, wenn man von der Migros eingestellt werden<br />

will:<br />

1) Multicheck-Test<br />

2) Bewerbung<br />

3) Referenzen<br />

4) Zeugnis<br />

5) Schnupperlehre -> wichtiger Bestandteil der Selektion<br />

6) Berufserkundung -> freiwillig<br />

Jugendliche, die mit Mitarbeitern verwandt sind, werden bei der Rekrutierung für<br />

Lehrstellen nicht bevorzugt.<br />

Die Schulnoten spielen bei der Selektion immer weniger eine Rolle, weil sie immer<br />

weniger aussagekräftig, sprich abhängig von Schule, Lehrer, etc. sind. Zeugnisse können<br />

heute kaum mehr richtig interpretiert werden.<br />

Die Selektion der Jugendlichen nimmt viele Wochen in Anspruch. Etwa 10 Leute<br />

könnten das ganze Jahr selektionieren.<br />

Die Migros verlangt von den Lernenden, dass sie die Schule abgeschlossen haben und


dass sie die Anforderungen des Berufs erfüllen.<br />

Nach Gesetz müssen die Lerneden nach einem Lehrplan unterrichtet werden. Sie müssen<br />

auch eine Lerndokumentation führen.<br />

Lernort Schule<br />

Bei der Vermittlung der fachlichen Kompetenzen hat nach Gabriel Schaad die Schule<br />

den wichtigsten Auftrag. Zudem gibt es eine Kostenstelle mit den Lerndokumentationen<br />

und die Berufsbildung.<br />

Ausbildungmethoden<br />

Die Methodenkompetenz fördert die Migros mit der Lerndokumentation (Praxis<br />

umsetzen und festhalten, was man macht). Für die Förderung der Sozialkompetenz<br />

beschäftigt die Migros Theaterpädagogen, führt Lehrlingsseminare durch, macht<br />

Teamübungen, gibt spielerische Feedbacks und setzt auf Learning by doing.<br />

Nach Ansicht von Gabriel Schaad macht man grundsätzlich eher zu viel für<br />

leistungsschwache Jugendliche: „Wenn die Selektion stimmt, ist der Jugendliche<br />

meistens selber schuld, wenn er schlechte Leistungen erbringt.“ Die Migros bietet<br />

speziell für die eher lernschwachen Lernenden Attestausbildungen an. Die Lernenden<br />

der Migros Aare, zum Beispiel, profitieren von einem Lernshop, wo man elektronisch<br />

Informationen hinunterladen kann. Zum Teil finanziert die Migros auch<br />

Nachhilfestunden mit.<br />

Bei der Ausarbeitung des Lehrplans übernimmt vor allem bei Berufen mit hoher<br />

Spezialisierung gerade der Berufsbildner die ganze Verantwortung. Berufsbildner<br />

müssen den obligatorischen internen Lehrmeisterkurs absolvieren. Das<br />

Weiterbildungsangebot für Berufsbildner soll ausserdem intern vergrössert werden,<br />

schliesslich ist der Berufsbildner für die praxisbezogene Ausbildung vor Ort<br />

verantwortlich. Allerdings ist er kein Psychologe und soll auch keiner sein. Der<br />

Berufsbildner ist für das Tagesgeschäft verantwortlich. Für speziellere Problem ist der<br />

Ausbildner verantwortlich. Bei Problemen wie Vergewaltigungen, etc. wird die<br />

Personalberatung als neutrale Stelle hinzugezogen.<br />

Traditionellerweise arbeiten Schule und Wirtschaft wenig zusammen. Das soll sich aber<br />

in Zukunft ändern, die Ausbildung der Jugendlichen soll zu einer Verbundaufgabe<br />

werden. Dazu braucht es, laut Gabriel Schaad, aber einen Kulturwechsel, was etwa 5 bis<br />

10 Jahre dauert. Gabriel Schaad wünscht sich von den Berufsfachschulen und der<br />

Wirtschaft ein „Aufeinander-Zugehen“ und gegenseitige Akzeptanz. Die<br />

Berufsfachschulen sollten eine höhere Kundenorientierung aufweisen, und zwar auf<br />

Jugendliche und Lehrbetriebe. Die Zusammenarbeit der Wirtschaft mit den Schulen ist<br />

seiner Ansicht nach sehr wichtig, sie muss aber schlank bleiben, da die Wirtschaft unter<br />

Druck steht. Seiner Meinung nach soll die Wirtschaft beim ABU-Unterricht nichts zu<br />

sagen haben, aber die betrieblichen Leistungsziele müssen von der Wirtschaft definiert<br />

werden.


In der neuen Grundbildung im Verkauf erhält der Ausbildungsbetrieb eine stärkere<br />

Gewichtung beim Qualifikationsverfahren, was Gabriel Schaad für eine grosse Chance<br />

hält. Die Gewichtung Praxis-Schule zu je 50% ist seiner Meinung nach ideal.<br />

Berufsschullehrer für berufskundliche Fächer sollten seiner Meinung nach immer<br />

Praktiker sein oder Leute, die jedes Jahr mindestens einen Praxiseinsatz leisten (wie es<br />

Leute in Kaderpositionen bei der Migros auch tun). Menschenbildung und Berufsbildung<br />

kann man heute kaum trennen.<br />

Dritter Lernort<br />

Mit der neuen Grundbildung gibt es auch Einführungskurse. Die Verteilung der<br />

Stundenanzahl auf Schule, Geschäft und Einführungskurse erachtet Gabriel Schaad als<br />

gut.<br />

Befragung der Lernenden<br />

Fragen an die Lehrlinge Angela Tenger und Shkëndije Lazami, Migros Vorstadt,<br />

Schaffhausen<br />

1. a) Warum haben Sie diesen Beruf gewählt?<br />

Shkëndije: Ich wollte zuerst eigentlich Dentalassistentin werden, habe mich aber<br />

trotzdem bei der Migros beworben, weil es kaum Lehrstellen hat bei den Zahnärzten in<br />

Schaffhausen und ich nicht ohne Lehrstelle dastehen wollte. Ich war sowieso ein Jahr<br />

älter als die anderen. Das Team in der Migros hat mir sehr gut gefallen, und deshalb<br />

habe ich die Lehrstelle dort angenommen.<br />

Angela: Ich wollte zuerst Floristin werden, habe aber als Realschülerin keine Lehrstelle<br />

gefunden. Zudem hat es sehr wenige Lehrstellen in diesem Bereich in Schaffhausen.<br />

Deshalb habe ich etwas Ähnliches ausgewählt und arbeite jetzt in der Blumenabteilung<br />

im Migros.<br />

b) Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf?<br />

Shkëndije: Ich habe viel mit verschiedenen Leuten zu tun und kann zwischen vielen<br />

verschiedenen Abteilungen hin- und herwechseln. In der Migros hat es zudem sehr gute<br />

und vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten, die uns finanziert werden. Schulisch<br />

gesehen ist die Ausbildung abwechslungsreich und der Verdienst nach der Lehre ist auch<br />

in Ordnung.<br />

Angela: Mir gefällt auch der Kontakt zu den Leuten sehr gut und die Abteilung: Ich<br />

arbeite einfach sehr gerne mit Blumen.<br />

2. Was sind Ihrer Ansicht nach die Vorteile einer Lehre bei einem Grossverteiler?


Shkëndije: Die Lehrlinge haben klare Regelungen bei der Arbeitszeit. Lehrlinge dürfen<br />

nicht mehr arbeiten, als gesetzlich erlaubt, und darauf schaut man in der Migros sehr<br />

stark. Bei einem kleinen Geschäft sieht das etwas anders aus.<br />

Angela: Bessere Weiterbildungsmöglichkeiten, man hat die Möglichkeiten, sich in eine<br />

andere Filiale versetzen zu lassen, man kann zwischen den verschiedenen Abteilungen<br />

wählen. Man hat zudem bessere Aufstiegsmöglichkeiten als in einem kleinen Geschäft.<br />

3. Wie ist Ihr Verhältnis zu Ihrem Vorgesetzten?<br />

Shkëndije und Angela: Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zum Chef. Er hilft uns bei<br />

den Schularbeiten und unterstützt uns im Geschäft, wenn wir nicht nachkommen. Man<br />

kann mit ihm über alles reden und es ist immer lustig mit ihm.<br />

4. Wie ist Ihr Verhältnis zu Ihrem Lehrlingsverantwortlichen?<br />

Mit der Lehrlingsbetreuerin im Geschäft haben wir ebenfalls ein gutes Verhältnis.<br />

Mit der Lehrlingsbetreuung in Gossau haben wir kaum Kontakt, wir vermuten, dass die<br />

uns gar nicht kennen.<br />

5. Welche Beziehung haben Sie zu anderen Lernenden?<br />

Wir haben es immer alle gut zusammen, es ist immer sehr lustig. Wir sind ein gutes<br />

Team.<br />

6. Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?<br />

Shkëndije: Nach der Lehre möchte ich in der Migros bleiben und dort weiterarbeiten.<br />

Nach zwei Jahren möchte ich noch Detailhandelsspezialistin machen. Diese Ausbildung<br />

würde ein Jahr dauern.<br />

Angela: Ich würde nach der Lehre gerne dort bleiben, aber im Moment steht das noch in<br />

den Sternen, da die Blumenabteilung sehr klein ist und jemand künden müsste, damit es<br />

Platz für mich hätte.<br />

7. Sind Sie der Ansicht, dass Sie zu oft/gerade richtig/zu selten in der Schule sind?<br />

Eigentlich sind wir mit dem Verhältnis Schule-Betrieb sehr zufrieden. Die Schule bildet<br />

eine willkommen Abwechslung zur Arbeit, die Woche geht so sehr schnell vorbei.


Home >> Coop Basel<br />

Zuletzt verändert: January 22, 2005 @ 1:28:29pm CET<br />

Coop Basel<br />

(Befragung Patrizia Leuchtmann und Nelly Moser)<br />

Das ist Coop<br />

- 50'000 engagierte Mitarbeiter/-innen<br />

- 2000 Lernende, die am gleichen Strick ziehen<br />

- 1600 Läden, für Qualität und gute Preisleistung<br />

- 100 verschiedene Aufgaben, die auf den Lernenden warten<br />

- 1 Arbeitsumfeld, das Trends professionell umsetzt<br />

Mögliche Lehrstellen bei Coop (jeweils in der männlichen Form):<br />

Bäcker- Konditor, Dekorationsgestalter, Detailhandelsassistent, Detailhandelsfachmann,<br />

Informatiker, Kaufmann, Koch, Lebensmitteltechnologe, Logistikassistent, Müller,<br />

Multimedialelektroniker, Podologe, Weintechnologe.<br />

Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

- dynamisch, lebenslustig<br />

- zielstrebig, selbstbewusst aktiv<br />

- interessiert an guten Aufstiegsmöglichkeiten und verantwortungsvollen Aufgaben<br />

Ausbildungsmethoden des Betriebs<br />

In diesem und den folgenden Abschnitten werden in erster Linie die beiden neuen<br />

Lehren (Datailhandelsfachmann/-frau und Detailhandelsassistent/-in genauer betrachtet.<br />

Detailhandelskenntnisse<br />

- verantwortlich für Leistungsziele und Lehrmittel: Bildung Detailhandel Schweiz<br />

- Lernorte: Schule und Betrieb (Bildungsplan)<br />

Allgemeine Branchenkunde<br />

- verantwortlich für Leitsungsziele und Lehrmittel: Branchengruppen (zB. Bauen/<br />

Wohnen)<br />

- Lernorte: Schule und Betrieb<br />

Spezielle Branchenkunde<br />

- verantwortlich für Leistungsziele und Lehrmittel: Branche (zB. Do-it-yourself)<br />

- Lernorte: überbetriebliche Kurse (üK) und Betriebe


Fazit der neuen Ausbildung im Detailhandel<br />

- Die Beurtielung im Betrieb erhält in der Gesamtnote mehr Gewicht. Die Ausbildung in<br />

den Lernorten und Betrieb und üK wird gegenüber der schulischen Ausbildung<br />

aufgewertet. Durch die Änderungen soll eine praxisnahe Ausbildung mit zeitgemässen<br />

Lerninhalten und guten Karrieremöglichkeiten geschaffen werden.<br />

Berufsbildende (Lehrmeister, Ausbilderinnen,<br />

weitere Beteiligte)<br />

Der Hauptsitz der Lehrlingsausbildung befindet sich in Basel. Die Lehrlinge werden aber<br />

in verschiedenen Regionen ausgebildet. Die Berufsfachschule besuchen sie in der Nähe<br />

ihres Ausbildungsortes. Die üK werden von den "Regionen" durchgeführt.<br />

Coop<br />

Benni Lurvink<br />

Lehrlinge Hauptsitz<br />

Postfach 2550<br />

4002 Basel<br />

Tel. 061 336 66 47<br />

Coop Region Bern<br />

Coop Region Nordwestschweiz (Subregionen: Mittelland, Aargau und Basel)<br />

Coop Region Ostschweiz-Ticino<br />

Coop Region Zentralschweiz-Zürich<br />

Coop Région Suisse Romande<br />

Nachfolgend sind noch einige weitere Firmen aufgeführt, welche unter dem Patronat von<br />

Coop stehen.<br />

Bell AG, Chocolats Halba / Coop Panofina, Interdiscount, Swissmill, Import Parfumerie,<br />

toptip.<br />

Erwartungen an den Lernort Schule, Kontakte mit<br />

ihm<br />

Zwei Sachen sind Coop in der Zusammenarbeit mit den Schulen besonders wichtig: 1.<br />

Dass die schulischen Leistungsziele eingehalten werden und dass man untereinander<br />

eine gute Zusammenarbeit pflegt. Coop fordert allgemein noch mehr ein "aufeinander zu<br />

gehen". Die Vorgaben werden von den Schulen unterschiedlich erfüllt. Prinzipiell ist<br />

man aber gut bis sehr gut zufrieden mit der Situation.


Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

Die Lernendnen können sich im Internet (www.coop.ch/lehre) ein erstes Bild machen<br />

über das Lehrgeschäft.<br />

1. Lösen des persönlichen Eignungstests "Multicheck" in Eigenregie.<br />

2. Erkundigung, wo Coop den Lehrberuf anbietet (www.coop.ch/lehre)<br />

3. Einsendung des Bewerbungsdossiers mit folgendem Inhalt<br />

- Bewerbungsschreiben (mit Berufswunsch und Begründung)<br />

- Lebenslauf<br />

- Zeugnisse der letzten zwei Schuljahre<br />

- Reslutat "Multicheck<br />

4. Entsprechen die Unterlagen den Vorstellungen von Coop, werden die Kandidaten zu<br />

einem Eignungsgespräch aufgeboten.<br />

5. Nach dem Eigungsgespräch wird entschieden, ob der Kandidat eine Schnupperlehre<br />

(Dauer: 2 - 5 Tage) beginnen darf.<br />

6. Nach der Schnupperlehre wird entschieden, ob der Kandidat eine Lehre bei Coop<br />

machen darf. Der Lehrvertrag kann nun von den Parteien unterzeichnet werden.<br />

Im Jahre 2004 wurden im Berich Verkauf (Stichtag 31. Mai)623 Lehren abgeschlossen.<br />

Über 180 Lehrstellen konnten im Bereich Verkauf nicht besetzt werden. Die Gründe sind<br />

die folgenden: ungeeignete Bewerber, abgelegene Standorte, unpopuläres Berufsimage.<br />

Befragung der Lernenden<br />

Barbara Bruderer arbeitet im Coop Schaffhausen (Fronwagplatz) als<br />

Detailhandelslehrtochter. Nachdem sie zuvor beim gleichen Arbeitgeber eine<br />

Verkaufslehre gemacht hat, ist sie nun im ersten von zwei Jahren<br />

Detailhandelsausbildung.<br />

Weshalb haben Sie gerade diesen Beruf gewählt?<br />

Ich schnupperte in verschiedenen Branchen während meiner Schulzeit (Gärtnerin,<br />

Logistikassistentin,<br />

Altersheim, Coiffeuse, 2 Mal Verkauf). Das erste Mal hatte ich im Verkauf keinen<br />

Spass, als ich aber das<br />

zweite Mal schnupperte, kam ich in ein gutes Team, in welchem ich mich wohl fühlte.<br />

Ich entschied mich also<br />

für eine Ausbildung an diesem Ort.<br />

Was gefällt dir an deinem Beruf?<br />

Am jetzigen Lehrort durchläuft man als Lernender ein Rotationssystem. Alle zwei


Monate wechselt man den<br />

Rayon. (Grundnahrungsmittel, Gemüse, Backwaren, Kasse, Molkerei, Metzgerei, Non-<br />

Food, Getränke). Dieses<br />

Sytsem macht die Arbeit sehr abwechslungsreich.<br />

Welche Beziehungen haben Sie zu anderen Lernenden?<br />

Wir sind insgesammt 3 Lehrlinge. Vali ist im gleichen Ausbildungsjahr wie ich. Wir<br />

können gewisse<br />

Ausbildungsprogramme zusammen erarbeiten. Zusätzlich bin ich für den Unterstift<br />

Guiseppe mitverantwortlich.<br />

Ich muss ihn unter anderem beim Ausfüllen des Arbeitsordners unterstützen.<br />

Welche Beziehungen haben Sie zum Vorgesezten?<br />

Mein Ausbildner ist zugleich der Chef der Filiale. Wir sind allgemein ein sehr junges<br />

Team und pflegen<br />

einen erfrischend kollegialen Umgang miteinander. Viele der Mitarbeitenden sind auch<br />

zu guten Freunden<br />

ausserhalb der Geschäftszeit geworden.<br />

Erzählen Sie von Ihren Erfahrungen? Und wie haben Sie darauf reagiert?<br />

Ich bin froh, dass ich in einer grossen Filiale mit verschiedenen Rayons meine Lehre<br />

absolvieren kann.<br />

Durch die Grösse ist das zuvor angesprochene Rotationsprinzip möglich. Da ich alle 2<br />

Monate ein anderes<br />

Aufgabenfeld kennenlerne, kann ich mir nützliche Allrounderqualitäten aneignen.<br />

Plötzlich darf ich auch<br />

Verantwortung übernehmen. Das macht mir Spass und die Arbeit spannend.<br />

Was haben Sie für Weiterbildungsmöglichkeiten?<br />

Bereits während der Lehre besuche ich sogenannte Laufbahnkürse, um mir bereits zu<br />

einem frühen Zeitpunkt<br />

Gedanken machen kann über meine Zukunft bei Coop. Die Laufbahnkürse finden je<br />

nach Umfang am Arbeitsplatz<br />

oder an einer der Berufsschulen der 5 Coop-Regionen statt. Vom Rayonleiter über den<br />

Abteilungsleiter bis<br />

hinauf zu stellvertretenden Chef habe ich Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Coop hat aber in Muttenz (Basel) auch ein Ausbildungszentrum. Je kleiner der Kurs<br />

desto ehre lokal, je<br />

grösser desto mehr national.<br />

Einem immer grösseren Stellenwert bekommt die Fortbildung im Geschäft; On the<br />

front sozusagen.<br />

Neue Verkaufsreform


Gespräch mit Frau Nelly Moser (Koordination<br />

Berufsbildung)<br />

Rückblick:<br />

Coop war einer der Hauptinitianten bei der Erarbeitung der Reform im Verkauf. In allen<br />

wichtigen Gremien und Arbeitsgruppen hat Coop, als einer der Vertreter der Wirtschaft,<br />

mit den Berufsbildungsämtern und den Berufsfachschulen zusammengearbeitet. Mit der<br />

grösseren Gewichtung der Praxis wird eine Attraktivierung und Verbesserung der<br />

Detailhandelsausbildung anvisiert.<br />

Im Jahre 2004 (Stichtag 31. Mai 2004) konnten 200 Lehrstellen nicht besetzt werden.<br />

Die Anzahl der Bewerbungen übertraf diese Summe, aus manigfaltigen Gründen hatten<br />

die Interessenten nicht die richtigen Voraussetzung um eine Lehre beginnen zu könnnen.<br />

Ausblick:<br />

Coop rechnet damit, dass durch die neue Reform bis ins Jahr 2008 500 Lehrstellen<br />

zusätzlich geschaffen werden können.<br />

Coop rechnet damit, dass rund 70 Prozent der Jugendlichen eine Lehre als<br />

Detailhandelsfachmann beginnen werden. Die Niveauunterschiede werden tendenziell<br />

grösser werden in diesen Klassen, da die stärksten Verkäufer ebenfalls ins Gefäss<br />

rutschen. Besonders Leistungsstarke Schüler profitieren aber von zusätzlichen<br />

Freifächern, die bei einem guten Notenschnitt belegt werden können. Sprachdiplome<br />

können erworben werden. Speziell solche Leute will Coop halten und mit<br />

Führunsaufgaben beauftragen.


Home >> Berufslehren Mit Basislehrjahr<br />

Zuletzt verändert: February 11, 2005 @ 10:47:53pm CET<br />

Berufslehren mit Basislehrjahr<br />

Rahmen<br />

Die von uns besuchten, mittleren und grossen Betriebe sind im Dienstleistungssektor<br />

tätig: Handel, Tourismus, Unterrichts- und Gerichtswesen. Sie bilden in verschiedenen<br />

Berufen aus, wobei in der Deutschschweiz das Basislehrjahr vor allem die<br />

InformatikerInnen betrifft. Es werden drei bis über hundert Berufslernende<br />

ausgebildet. Die Unternehmen sind sowohl öffentlich- als auch privatrechtlich<br />

organisiert, gewinn- und nicht gewinnorientiert.<br />

Ablauf der Ausbildung<br />

Das besondere beim Basislehrjahr ist, dass die Berufslernenden das erste Lehrjahr zum<br />

grössten Teil in Ausbildungszentren und Berufsschulen verbringen.<br />

VertragspartnerInnen der Berufslernenden sind im Wallis der Kanton, in Zürich die<br />

Zürcher Lehmeistervereinigung Informatik = ZLI oder der Betrieb, der in den folgenden<br />

Lehrjahren ausbildet.<br />

Die Berufslernenden kommen vor allem auf Empfehlung zum Betrieb: Das ZLI<br />

empfiehlt den Betrieben Berufslernende, oder Ausgelernte empfehlen interessierten<br />

Jungerwachsenen das Hotel Good Night Inn.<br />

Erwartungen der BerufsbildnerInnen an die<br />

Berufslernenden<br />

Die BerufsbildnerInnen erwarten von den Berufslernenden Flexibilität und dass sie<br />

Selbstständigkeit entwickeln. Sozialkompetenz werde im Team nolens volens erlernt.<br />

Freizeit-Vorschriften gibt es keine. Zur Motivation der BerufsbildnerInnen: Die<br />

Lernenden sind eine Bereicherung für alle, weil sie auf dem neuesten Stand sind. Der<br />

Betrieb lernt von Ihnen!<br />

Lehrstellenmarkt<br />

Auf dem Lehrstellenmarkt überwiegt zur Zeit die Nachfrage nach Lehrstellen bzw.<br />

nach Schulplätzen (im VS) das Angebot bei weitem. Siehe dazu unten: Tages-Anzeiger<br />

vom 31.1.05.<br />

Fazit


Das Basislehrjahr ist ein patentes Konzept für Dienstleistungsberufe.<br />

Tages-Anzeiger 31.1.05, S.3<br />

Keine Entspannung auf dem Lehrstellenmarkt in Sicht - ... Nun wollen die Parteien<br />

das Problem angehen<br />

"SP und SVP ... sind der Ansicht, die Firmen würden nicht wegen der Kosten die<br />

Lehrlingsausbildung scheuen, sondern weil der Aufwand für die Lehrmeister zu gross<br />

sei. ... Konkret schlagen SP und Gewerkschaften vor, die Brückenangebote zu<br />

verbessern. Diese sollten, so Ursula Wyss (SP Vizepräsidentin), als Basislehrjahr<br />

ausgestaltet sein, danach wäre ein Übertritt ins zweite Lehrjahr möglich. Die Idee<br />

dahinter: Betriebe würden eher einen Lehrling aufnehmen, wenn der hohe Aufwand im<br />

ersten Lehrjahr wegfällt."<br />

Tages-Anzeiger 11.2.05, S.5, 4.Spalte a.E.<br />

Pierre Triponez, Berner FDP-Nationalrat und Direktor des Schweizerischen<br />

Gewerbeverbandes bezweifelt, dass die "Jungen (nach dem Basislehrjahr) gleich ins<br />

zweite Lehrjahr eintreten können".<br />

L. Steiger Kanyi<br />

Diese Form wurde an folgenden Beispielen erkundet:<br />

Hotel Good Night Inn, Glis durch Lilian Steiger Kanyi<br />

ETH Zürich durch Ursula Brun<br />

Obergericht des Kantons Zürich durch Ursula Brun<br />

SWX Zürich durch Ursula J. Brun<br />

Zusammenfassung der drei Betriebe Ursula J. Brun<br />

ZLI durch Ursula J. Brun


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Home >> Hotel Good Night Inn<br />

Zuletzt verändert: January 20, 2005 @ 8:43:05pm CET<br />

Eine Bemerkung zur Tourismusbranche: Diese Branche ist insofern resistent<br />

gegen Globalisierung im Sinn der Verlagerung von Produktionsfaktoren, als dass die<br />

schweizerischen Naturschönheiten nicht outsourced werden können.<br />

Hotel Good Night Inn<br />

Beschreibung des Betriebs<br />

Das Hotel Good Night Inn ist mit 100 Zimmern und eigener Wäscherei das grösste im<br />

(Ober-?) Walliser Talgrund. Zum Hotel gehören ein Restaurant und eine Bar. Das<br />

Gebäude heisst Center Saltina, worin sich beispielsweise auch ein Coiffeurbetrieb und<br />

ein Kiosk befinden. In der Nacht hört man keinen Mucks und am Tag scheint die Sonne.<br />

Entsprechend freundlich sind die Menschen.<br />

Brig ist eine idyllische kleine Stadt mit unendlich vielen Möglichkeiten etwas zu<br />

unternehmen. Ich erwähne bloss Zermatt - Matterhorn, den Simplon-Pass nach Italien<br />

oder (auch leichte) Wanderwege über dem Aletschgletscher: Tagesausflüge mit<br />

geografisch-historischem Gehalt! Von der Eiszeit übers Museum bis zum Internet an der<br />

Réception bietet Brig jedem und jeder etwas. Und in einer Viertelstunde sind Sie in Sion,<br />

wo Wein und Aprikosen französisch grüssen - in einer Stunde am Genfersee. Voilà!<br />

Frau K.Theler, Hotelleiterin (insbesondere House keeping und Lernende),<br />

Primarlehrerin mit Wirte- und Hotelierpatent beantwortete freundlicherweise die<br />

Fragen. Auch Herr P. Bodenmann nahm sich - zwischen den vielen Telefonanrufen-<br />

dafür Zeit. Sie leiten das Good Night Inn sehr initiativ und warten nicht auf "Bern".<br />

Frau Gilberte Albert hat die Lehre im Hotel Good Night Inn beendet. Sie kam direkt von<br />

einem Englandaufenthalt und einem Vorstellungsgespräch aus Zürich ins Good Night<br />

Inn um die Fragen zu beantworten. Sie gab mir auch den Tipp für den Artikel über den<br />

Beruf der Gäste-Empfangsassistenz im Walliser Boten (s.u.). Es war ein heiterer<br />

Vormittag!<br />

Ich danke allen für ihr Entgegenkommen.<br />

Beschreibung des Berufs Gäste-Empfangsassistenz


Das Interview konzentriert sich auf den Beruf Gäste-EmpfangsassistentIn. Dazu<br />

empfehle ich die Website der Gewerblichen Berufsschule Brig-Glis: www.gbsbrig.ch/<br />

hga/berufstarthga.htm sowie www.walliserbote.ch, 1.12.04, Seite 11 Tourismusberufe<br />

im Aufwind: Gäste-Empfangsassistent/ -in - eine vielseitige Ausbildung mit starkem<br />

Praxisbezug.<br />

Die Ausbildung existiert seit 1996. Im letzten Jahr meldeten sich 40 InteressentInnen an,<br />

16 werden aufgenommen. Ein Teil des Eignungsgesprächs wird in Französisch geführt.<br />

Neben einem kantonalen Zeugnis erhalten die AbsolventInnen zugleich das<br />

gesamtschweizerische Fähigkeitszeugnis als Gastronomiefach-Assistent/ -in.<br />

Im ersten Jahr wird der Lehrvertrag mit dem Kanton abgeschlossen. Die<br />

Grundausbildung beinhaltet Küche, Service, Rezeption und Housekeeping. Sie wird in<br />

Theorie (25 Wochen) und Praxis (8 Wochen Einführungskurs, 8 Wochen Praktikum)<br />

vermittelt. Die Praktika organisiert die Schule. Die PraktikantInnen arbeiten in einem<br />

geschützten Bereich, das heisst ohne echte Gäste (Zwischensaison). Lehrlingslohn gibt<br />

es erst ab dem zweiten Ausbildungsjahr.<br />

Im 2. und 3. Lehrjahr findet die praktische Ausbildung im Betrieb statt plus<br />

2 x 6 Wochen Blockkurse.<br />

Interwiew<br />

1.1 Allgemein<br />

1.1 a) In welchen Berufen wird ausgebildet? -<br />

Frau K. Theler: GästeempfangsassistentIn + Koch/ Köchin.<br />

Die GästeempfangsassistentInnen lernen zirka je ein halbes Jahr<br />

- House keeping (Juli - November auch Wäscherei und Frühstück)<br />

- Service:<br />

Da die Eltern der Lernenden häufig ein Gastgewerbe betreiben, haben viele Lernende<br />

schon Service-Erfahrung. Dementsprechend verkürzt sich hier die Betriebszeit zugunsten<br />

der Réception. Ausserdem arbeitet später praktisch niemand der Lernenden im Service.<br />

- Réception: Hier gewinnen sie den Überblick.<br />

Die anderen eineinhalb Jahre verbringen sie an der Schule.<br />

Im Good Night Inn können auch Praktika und Schnupperlehren gemacht werden.


1.1 b) Wo bilden Sie aus? - Brig VS<br />

1.1 c) Wie viele Jugendliche lernen zurzeit bei Ihnen? - Drei.<br />

- Aufteilung nach Lehrjahr? - Zwei im zweiten, einer im dritten Lehrjahr.<br />

- Anteil Mädchen/ Jungen? - Zwei Frauen, ein Mann.<br />

- Anteil SchweizerInnen? - alle sind SchweizerInnen (2 Unter-, 1 OberwalliserIn).<br />

- Nationalitäten? - Der Mann ist ("höchstens") ein Viertel-Secondo (ein Elternteil ist<br />

Portugiese).<br />

1.1 d) Seit wann bilden Sie aus? - Seit 1999. Das Hotel führen wir seit 1997.<br />

Wie viele Jugendliche haben Sie in dieser Zeit ausgebildet? -<br />

Neun. 2 Männer, 7 Frauen. Zwei kamen aus anderen Betrieben, weil sie den Wunsch<br />

hatten zu wechseln. Von 16 Lernenden im Basislehrjahr ist nur einer ein Mann.<br />

1.1 e) Werden in nächster Zeit neue Berufe hinzukommen? - vielleicht kaufm. Lehrling.<br />

1.1 f)Arbeitszeiten der Lernenden? -<br />

Landes-GAV des Gastgewerbes: 42 h-Woche.<br />

- House keeping zwischen 8 - 17 Uhr<br />

- Service variiert<br />

- Réception als Verstärkung. Wenn selbstständig, dann überlappende Schichten zwischen<br />

6:30 - 23:00 Uhr.<br />

Nachtarbeit? - keine.<br />

1.2 Besonderes zum Rahmen, bei Befragung von<br />

Betrieben<br />

Wie viele der von Ihnen Ausgebildeten arbeiten jetzt noch im Betrieb? -<br />

Alle weg. Zwei waren von Brig, die anderen vom Unterwallis, wo sie ihre Freunde<br />

haben. Sie kamen zu uns um deutsch zu lernen, gehen aber nachher zu ihren<br />

FreundInnen zurück.<br />

Anfangs wollten die Lernenden noch die Berufsmatur machen (worauf sie zu Beginn der<br />

Lehre aufmerksam gemacht wurden). Dann fehlten aber die naturwissenschaftlichen<br />

Fächer.<br />

2. Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

Das Praktikum wird vor der Schule/ dem Betrieb gemacht. Es beinhaltet je eine Woche<br />

Küche + Service, House keeping, Réception.


2. a) Welche Eigenschaften zeichnen eineEn gutEn LernendEn aus? -<br />

- er/ sie muss selber wollen (Motivation), nicht wegen der Eltern z.B.<br />

- Interesse an der deutschen Sprache<br />

- Flexibel<br />

- Gwundrig<br />

- Interesse/ Freude am Tourismus/ Job/ Betrieb<br />

- Selbstständigkeit entwickeln.<br />

Mit 16, 17 Jahren entwickelt sich überhaupt noch viel, so dass noch nicht alles erwartet<br />

werden kann!<br />

z.B. aus m/ Raster:<br />

- Zuverlässigkeit und fachliche Kenntnisse - "dafür kommen sie ja".<br />

- Sozialkompetenz und Sprachen - "noch entwickeln".<br />

- Beschränkt erwartet wird Kreativität.<br />

- Nicht erwartet werden: Loyalität, Reisen, Ökologisches Wissen.<br />

2.b) Gibt es Freizeitregeln? -<br />

Nein. Die Jungerwachsenen leben ja erstmals allein und wollen eben keine Vorschriften<br />

mehr.<br />

2.c) Hatten Sie Lerndende, die die Leistung nicht erbrachten? -<br />

Nein. Das letzte halbe Jahr ist an der Réception mit deutscher Sprache. Ein Lernender<br />

hat das nicht allein geschafft. Da war er immer in Begleitung dort. Der Abschluss war i.<br />

O.<br />

Das betrifft allerdings nur das Hotel, nicht die Küche, wo ich nicht zuständig bin.<br />

2.d) Was geschieht mit Personen, welche die Leistung nicht bringen? -<br />

s.o. c)<br />

2.e)<br />

Welches waren ihre besten Erfahrungen mit den Lernenden? -<br />

Schwierige Frage! Eine Lernende (ihre Mutter ist Engländerin) hatte schon eine Lehre<br />

beendet als sie zu uns kam, war mit 21 Jahren charakterlich schon sehr gefestigt und früh<br />

selbstständig. Reaktion: entsprechendes Zeugnis, entsprechende Referenz und<br />

das Angebot bei uns zu bleiben<br />

Welches waren Ihre am wenigsten guten Erfahrungen mit den Lernenden? -<br />

Durchwegs gute Erfahrungen. Das hat vielleicht mit der Auswahl der Lernenden zu tun<br />

(s.P. 7.1 a + b).<br />

Eine Lernende machte einen sehr guten Eindruck - auch im Praktikum -, hatte dann aber<br />

plötzlich Zweifel. Sie macht aber weiter.<br />

2.f) Drogentests? - Nein.<br />

2.g) Betriebe mit BASISLEHRJAHR:


Warum haben Sie Lernende mit einem Basislehrjahr? -<br />

Ist logisch, weil die Schule am Ort und in Sitten diese Art von Ausbildung anbieten.<br />

Trotz viel Theorie muss Frau K. Theler den Lernenden regelmässig den Dreisatz lehren,<br />

z.B. um Brot zu bestellen. (Mir ging es als Lehrerin an einer kaufmännischen Schule<br />

ebenso mit Prozentrechnen, Diagrammen verstehen sowie einfacher Orthografie, ls)<br />

Was versprechen Sie sich von diesen Lernenden gegenüber einer Lehre ohne<br />

Basislehrjahr? -Eine Lehre ohne Basislehrjahr gibt es nicht!<br />

3. Ausbildungsmethoden des Betriebs<br />

3.a)<br />

Existiert ein Modell-Lehrplan? -<br />

Es gibt Checklisten auf einzelnen Gebieten wie Réception oder Zimmer mit einer<br />

Unterschrift am Ende.<br />

Wie wird dessen Verwendung kontrolliert? -<br />

House Keeping: Zuerst mit mir, dann mit anderen Frauen (welche akzeptieren, dass das<br />

auch Lernende machen), dann allein = Selbstkontrolle ab einer gewissen Zeit.<br />

3.b) Wie gehen Sie bei der Vermittlung fachlicher Kompetenzen vor? -<br />

By doing. Versuch zur Standardisierung bei House keeping, Service und Réception (Ein-<br />

und Aus-Checken) mittels Zeitvorgaben und Aufgabenblättern.<br />

3.c)<br />

Wie fördern Sie Sozialkompetenz? -<br />

Keine spezielle Förderung. Der/ die Lernende kommt in ein Team, das ist wie in einer<br />

Klasse, wo die Sozialkompetenz gezwungenermassen gelernt werden muss.<br />

Methodenkompetenz? -<br />

Checklisten s.o. 3.a) und erstens zuschauen, zweitens selber machen und Frau schaut zu,<br />

drittens zusammen machen.<br />

3.d) Zeitlicher Aufwand pro LernendeN? -<br />

Ist nicht quantifizierbar. Fixzeiten je Départ- und Bleibzimmer. Je Lernender und<br />

individuell gibt es einen Zeitzuschlag.<br />

3.e) Gibt es Qualifikationsverfahren zur Weiterführung/ zum Abbruch der Ausbildung? -<br />

Von der Betriebsleitung aus nie! Wenn die/ der Lernende von sich aus abbrechen will,<br />

REDEN wir mit ihm/ ihr und raten an nicht abzubrechen, indem wir die Konsequenzen<br />

aufzeigen: Wenn einE zukünftigeR ArbeitgeberIn die Wahl hat zwischen jemandem mit


oder ohne Abschluss, ist der Fall klar.<br />

3.f) Wie unterstützen Sie leistungsschwache Lernende? -<br />

Nie gehabt. Eventuell die Schichten an der Reception anders legen (individuell nach<br />

Zügen z.B.)<br />

Nur Motivationsschwierigkeiten. In diesem Fall wieder REDEN. Eventuell sind auch<br />

persönliche Schwierigkeiten da, z.B. am Wochenende keine Zeit für den Freund/ die<br />

Freundin.<br />

Ein Lerndender an der Réception war z.B. dauernd muff und sagte immer "merde" bis er<br />

nicht mehr mit Frauen, sondern mit einem Mann zusammenarbeitete. Da war das<br />

Problem gelöst.<br />

(Kostenfolge nicht diskutiert, lsk)<br />

3.g) Wie fördern Sie besonders leistungsstarke Lernende? -<br />

Wir geben ihnen sehr bald die Möglichkeit selbstständig zu arbeiten und<br />

mehr Verantwortung.<br />

3.h)<br />

Bieten Sie freiwillige Kurse an? -<br />

Es gab ein Angebot für einen Spezialkurs mit Abschluss (word, excel, outlook, front<br />

office), aber nur eine Lernende war interessiert (und machte den Kurs auch).<br />

Bieten Sie Möglichkeiten zur aktiven Freizeitgestaltung an? -<br />

Nein: Die UnterwalliserInnen sind zum ersten Mal selbstständig und geniessen das.<br />

3.i) Werden die Verantwortlichen in den verschiedenen Abteilungen bei der<br />

Ausarbeitung des Lehrplans miteinbezogen? -<br />

Ja, sie sind involviert in alles. Für das House keeping bin ich (Frau K. Theler)<br />

verantwortlich. An der Réception wird mit den Verantwortlichen besprochen. Es sind ja<br />

alle betroffen (vgl. oben Lätsch an der Reception 3.f)<br />

4. Berufsbildende (Lehrmeister, Ausbilderinnen,<br />

weitere Beteiligte)<br />

a) Welche Kontakte hat wer zu den Lernenden? -<br />

Normalfall: ich weiss nicht alles, wer mit wem redet.<br />

Krisenfall: vor allem Frau K. Theler. Aber die Sache mit dem Fluchen an der Reception<br />

haben sie dort selbst gelöst mit Reden.<br />

b) Wie werden die Ausbildenden auf ihre Aufgabe vorbereitet? -<br />

Macht Frau K. Theler am Anfang selbst. Die house keeping-Frauen haben das schon x-


mal getan (sie sind praktisch schon seit dem Anfang dabei). Auch die Reception ist<br />

schon seit Jahren hier.<br />

c) Sind die für die Ausbildung Verantwortlichen didaktisch, sozial-psychologisch<br />

speziell geschult? -<br />

Frau K. Theler ist Primarlehrerin. Ansonsten verlässt man sich auf den gesunden<br />

Menschenverstand. Die Lernenden sollen nicht einfach zuschauen (wie bestellt und nicht<br />

abgeholt rumstehen), sondern kleine Sachen schon machen. Und es soll erklärt werden,<br />

was gemacht wird oder wir lassen die Lernenden einfach machen.<br />

d) Vorgesetzte und Ausbildende: Wer ist wofür verantwortlich? -<br />

Zwischen Vorgesetzten und Ausbildenden gibt es da keinen Unterschied. Das geht Hand<br />

in Hand.<br />

e) Beziehung Ausbildende - Lernende: Welche Kontakte hat wer zu den Lernenden? -<br />

Normal- oder Krisenfall: von Fall zu Fall. Auch je nach Person: offener oder<br />

verschlossener Mensch? MitarbeiterIn MitarbeiterIn-Kontakt und K. Theler als<br />

Vorgesetzte.<br />

5. Erwartungen an den Lernort Schule, Kontakte<br />

mit ihm<br />

5.1 Rahmen<br />

a) Welche Berufsschulen werden von den Lernenden besucht? -<br />

Gewerbeschulen Brig und Sitten = Sion<br />

b) Namen und Standorte der Schulen? -<br />

Gewerbliche Berufsschule, Kettelerstrasse 14, 3900 Brig-Glis<br />

Centre de Formation Professionnelle, Sion<br />

5.2 Kontakte zwischen den Lernenden<br />

a) In welchem Rahmen findet eine Kommunikation zwischen der Berufsschule und dem<br />

Lehrbetrieb statt? -<br />

Der Kontakt ist eigentlich sehr gering. Vom Oberwallis erhalten wir die Stundenpläne<br />

und eine Checklist, was die Schule im Praktikum erwartet. Vom Unterwallis erhalten wir<br />

nicht mal das.<br />

b) Rückmeldungen über leistungsschwache/ leistungsstarke Lernende? -<br />

Bis jetzt nie mit der Schule Kontakt gehabt. Am Anfang der Ausbildung von Lernenden


kamen noch Besuche von der Schule. Solange keine Probleme da sind, ist auch kein<br />

Kontaktwunsch da. (Eher Kontakt mit den Eltern; war bis jetzt aber noch nie notwendig.)<br />

c) Behandlung von Problemfällen? - Bis anhin keine.<br />

d) Wünsche des Lehrbetriebs an die Berufsfachschule? -<br />

Vor allem der Dreisatz, auch Prozentrechnen und Sprachen. Die Welschen sind schwach<br />

im Deutsch.<br />

e) Wie wichtig ist Ihnen die Zusammenarbeit mit den Berufsschulen? In welcher Form<br />

erfolgt diese Zusammenarbeit? -<br />

Eine Lehrerin kommt immer um den Betrieb zu sehen, weil alles da ist: Wäscherei,<br />

Küche etc. Das ist eine Ausnahme im VS-Hotelgewerbe.<br />

f) Kann und will der Betrieb Einfluss auf die Art und den Umfang des in der BFS<br />

vermittelten Stoffes nehmen? -<br />

Dreisatz und Sprachen. Die Fächer sind recht umfangreich. Ev. das Auftreten lehren.<br />

(g) Fachkunde (Lehrplan des Berufsverbandes) - Frage ist mir nicht klar, ls. Frau K.<br />

Theler erwähnt jedenfalls nochmals den Dreisatz)<br />

h) Wie stehen Sie zur derzeitigen Gewichtung von Schule/ resp. Ausbildungsbetrieb an<br />

der LAP? - 50 : 50 ist gut.<br />

i) Wer soll Ihrer Ansicht nach die BerufsschullehrerInnen für berufskundliche Fächer<br />

stellen? Wie wichtig ist dabei die Praxis? -<br />

Kompetente Person in Housekeeping, Lebensmittelkunde. Frau K. Theler kennt die<br />

Lehrperson nicht. Der Praxisbezug ist sehr wichtig. Fachspezifisches, nicht Mathe.<br />

k) Welche Kenntnisse soll der ABU vor allem vermitteln? -<br />

- wirtschaftliche:<br />

z.B. einfache Buchhaltung. Frau K. Theler geht davon aus, dass die Lernenden ev.<br />

einmal einen eigenen Betrieb führen. Ausserdem sollte der Einstieg ins Maturajahr<br />

möglich sein um studieren zu können.<br />

- ökologische:<br />

Am Anfang waren alle interessiert. Das ist jetzt vorbei.<br />

- soziale (Teamfähigkeit) und kulturelle Kenntnisse (Innovationswille):<br />

Alles ist wichtig!<br />

l) Welchen Schwerpunkt sollte die bfs bei der Ausbildung setzen: Menschenbildung oder<br />

Berufsfachperson? - Beides.<br />

m) Welche Form haben Ihre Kontakte zu der BFS? -<br />

Bei Problemen würde K. Theler Kontakt aufnehmen.<br />

Kein regelmässiger Kontakt. Ev. kommt mal eine Klasse vorbei. Eine Lerndende meinte


mal, sie sei an der Prüfung total abgeschifft; da rief K. Theler die Lehrperson an.<br />

Spontan nach Bedarf der Lehrperson. Bis anhin kein Fall mit Problemen.<br />

6. Erwartungen an den dritten Lernort: kein dritter<br />

Lernort.<br />

7. Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

7.1 Rekrutierung<br />

7.1.a) Wie machen Sie auf Ihre Lehrstellen/ Ausbildungsstätten aufmerksam? -<br />

Gar nicht. Wir haben nie weder ein Inserat aufgegeben noch ein Telefon gemacht. Die<br />

Lernenden kamen immer von sich aus. Wenn einE LernendeR von uns in einen anderen<br />

Betrieb gewechselt hat, kannte er/ sie zwei bis drei Andere, welche zu uns kommen<br />

wollten.<br />

7.1.b) Wie lesen Sie die Jugendlichen aus, die Sie ausbilden wollen? -<br />

Im Unterwallis machen die Deutsch-Interessierten (das sind nicht sehr viele) unter sich<br />

aus, wer in welchen Betrieb im Oberwallis geht, oder der Lehrer ruft an und fragt,<br />

welche Lehrstellen noch frei sind.<br />

7.1.c) Siehe a) + b)<br />

7.1.d) Wie wichtig sind dabei die Schulnoten? -<br />

Nicht wichtig, weil die Lernenden bei der Basislehrjahr-Variante die Sekundarschule mit<br />

Note 5 bis 5.5 abschliessen müssen (oder eine Aufnahmeprüfung machen? ls), um in die<br />

Berufsschule zu kommen. Die Kenntnisse in Produkte-, Wein-, Service- und<br />

Materialkunde sind sehr gut. Ausserdem kommen die Lernenden vor allem aus dem<br />

französisch sprechenden Unterwallis ins deutsch sprechende Oberwallis und sind also<br />

bereit, parallel zu allem Anderen auch noch Deutsch (sowie Dialekt,ls) zu lernen.<br />

7.2.a) Welche Mittel verwenden Sie um die Jugendlichen auszuwählen? -<br />

Praktikum + Gespräch + Lehrlinge, welche bereits im Betrieb sind, s.o. a) + b)<br />

7.2.b) Welchen Aufwand bedeutet dies für Sie? -<br />

Verschieden. nicht quantifizierbar. Sehr gering!<br />

7.2.c) Vorbildung der Lernenden -


Bringen 1 Jahr Schule schon mit = Topqualifiziert.<br />

7.3 Welche Schwächen machen Ihnen zu schaffen? - Unterschiedlich.<br />

Wo stellen Sie besondere Stärken fest? - Manchmal geht der Knopf plötzlich auf.<br />

8.1 Zukunftsplanung/ Weiterbildung<br />

Beschäftigen Sie in der Regel die Lernenden nach Abschluss der Grundbildung weiter? -<br />

s.o. 1.2.1<br />

Motivation? - Auf Ausgebildete angewiesen!<br />

Kostenrechnung? - Nie gemacht.<br />

Peter Bodenmann: Über alles in etwa neutral. Am Anfang defizitär, am Ende -je<br />

nachdem wie rasch jemand selbstständig ist- rechnet es sich umgekehrt (55 - 60 % einer<br />

erfahrenen Arbeitskraft). Branche braucht neue Leute! Die Ausgebildeten gingen in<br />

verwandte Berufe wie Verkehrsverein oder ins Ausland (nicht unbedingt in Hotels).<br />

Warum bilden Sie aus? - K. Theler wird angefragt. Tut dem Betrieb gut: Die Lernenden<br />

sind kritisch und K. Theler lernt von ihnen. Interessant sind z.B. die Hierarchien anderer<br />

Hotels.<br />

8.2 Befragung der Lernenden bzw. Ausgelernten G.<br />

Albert<br />

Weshalb haben Sie gerade diesen Beruf gewählt? -<br />

1. Bei der alten Lehre (G. Alberts Ausbildung zur Gäste-Empfangsassistentin ist Ihre<br />

zweite Lehre) war ich unterfordert. Ich hatte vorher - beim Übergang Sek 1 zu Sek 2<br />

- Jöblis im Hotel gemacht. Das war super, sehr abwechslungsreich: Frühstücksbuffett,<br />

Service, Wäscherei/ Lingerie und Zimmer putzen = house keeping.<br />

2. Im Hotel kann man alles machen was man will. Man hat Einblick in alle<br />

Departemente und kann alles miteinander verbinden. Wichtig ist mir, den Grund zu<br />

wissen: Warum mache ich diese Liste an der Réception? Der Sinn einer Handlung soll<br />

erkennbar sein.<br />

+ der Kontakt mit KundInnen ist mir wichtig sowie<br />

+ die Sprachen.


Welche Beziehungen haben Sie<br />

- zu anderen Lernenden? -<br />

Es waren noch zwei andere Lernende, Christian im zweiten und eine im dritten Lehrjahr.<br />

Der Anfang im Housekeeping war super.<br />

- zu Vorgesetzten/ AusbildnerInnen? -<br />

Da hatte ich bis jetzt sehr viel Glück. Keine schlechten Erfahrungen.<br />

- Andere Personen im Betrieb: KundInnen? -<br />

Wir hatten viele Gruppengäste. Anfangs war das nicht einfach am Mikrofon des<br />

Autobusses. Aber ich habe die Hemmungen überwunden und jetzt Freude daran.<br />

Das einzige Theater war in der Bar wegen eines Betrunkenen. Da habe ich einen<br />

Kollegen um Hilfe gebeten.<br />

- KollegInnen in der Schule?<br />

In der Berufsschule Brig war der Kontakt weniger gut. Drei Lernende waren über 20<br />

Jahre. Der Rest kam ab Real/ Sek und war zwischen 16 - 18 Jahre. Das war zu<br />

unterschiedlich vom Alter und der Erfahrung her.<br />

- Lehrpersonen in der Berufsschule? -<br />

Im 1. Lehrjahr waren wir nicht so zufrieden: Der Lehrer war oft weg. Er gab auch<br />

Buchhaltung, aber nur Kapitel 1 + 2, nicht mehr, und nicht alle konntens!<br />

Im 2. Lehrjahr hatten wir einen jüngeren Lehrer; er war super! In der ersten Stunde<br />

wollte er mit uns ein prüfungsrelevantes Thema (gemäss Buch) durchnehmen - da haben<br />

wir viel nachholen müssen! Mehr Kontrolle wäre gut!<br />

Im 3. Lehrjahr wars besser. Da machten wir die Diplomarbeit. Das Oberthema war<br />

"Spannungsfelder". Wir machten 2er-Gruppen, je Person 10 Seiten. Meine Kollegin und<br />

ich hatten nur schon 8 Stunden, bis wir uns aufs Thema "Lärm" einigen konnten. Dann<br />

diskutierten wir endlos über unsere Ziele. Schlussendlich habe ich die Arbeit allein<br />

gemacht. Die Andere stieg aus und wir machten die Arbeit getrennt. Das war sehr gut.<br />

Der Fachunterricht war super.<br />

Erzählen Sie von Ihren Erfahrungen? Und wie haben Sie darauf reagiert? -<br />

s.o. "Beziehungen zu ... KundInnen".<br />

Carte Blanche<br />

K. Theler und G. Albert:


In den Zeitungen stand, dass die Berufsmatur in Frage komme. Die Fächer, die die<br />

Lernenden haben, genügen aber nicht für die Berufsmatur. Insbesondere bei Mathe,<br />

Füsik, Chemie und Geschichte hapert es.


Home >> Eth Zürich<br />

Zuletzt verändert: January 28, 2005 @ 11:12:48am CET<br />

Lehrbetrieb<br />

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich<br />

1.1 Kenndaten<br />

In welchen Berufen wird ausgebildet?<br />

Die ETH bildet zur Zeit 127 Lernende in zwölf verschiedenen Berufen aus.<br />

Chemie-, Biologie und Physiklaborant, Polymechaniker, Elektroniker, Informatiker,<br />

Konstrukteur, Forstwart, KV, KV-Praktikant, I&D-Assistent, Mediamatiker<br />

Für 2005 sind 40 neue Lehrlinge geplant in allen Berufsrichtungen ausser Mediamatiker<br />

und Konstrukteur<br />

Wie viele Jugendliche lernen zurzeit bei Ihnen? Aufteilung nach Lehrjahr?<br />

In der Informatik sind zur Zeit 7 Lehrlinge, 2 sind geplant für 2005 und 1 wird<br />

abschliessen.<br />

Wie viele Jugendliche haben Sie ausgebildet? Seit wann bilden Sie aus?<br />

An der ETHZ werden seit gut 60 Jahren Lehrlinge ausgebildet. Dieter Schorno, Leiter<br />

Berufsausbildung, ist seit 6 1/2 Jahren verantwortlich für alle Berufe. Es gibt rund 50<br />

LehrmeisterInnen und etwas mehr als 100 Ausbilder.<br />

Pro Jahr werden rund 40 neue Lernende und KV-Praktikanten eingestellt, ebenso viele<br />

schliessen jeweils ab.<br />

Wie viele der von Ihnen Ausgebildeten arbeiten jetzt noch im Betrieb?<br />

Ca. 20 Prozent<br />

1.2 Rekrutierung<br />

Wie machen Sie Ihre Lehrstellen bekannt? (Lehrstellennachweis des Kantons, andere<br />

Lehrstellennachweise, Zeitung, Lokalradio, Internet usw.)<br />

BIZ / LENA<br />

Zeitungsinserate<br />

Mund zu Mund<br />

Ausstellungen<br />

Broschüre Lehrstellen an der ETH Zürich<br />

Internet: www.lehrlinge.ethz.ch<br />

Wie lesen Sie die Jugendlichen aus, die sie anstellen wollen?<br />

Vorerst Vorselektion an der zentralen Stelle, dann Hauptselektion individuell je nach Art<br />

des Lehrmeisters, also mit Tests, Gesprächen, Selektionsschnuppern<br />

Werden Jugendliche von Mitarbeitenden eher berücksichtigt?<br />

Jugendliche von Mitarbeitenden werden in der Regel nicht eher berücksichtigt.<br />

1.3 Erwartungen an die Lernenden<br />

1.4 Welche Eigenschaften zeichnen einen guten Lehrling aus? Freie Antworten


Wille zu guten Leistungen und gutes, kollegiales Benehmen sowie Ehrlichkeit<br />

Vor allem eine grosse Selbständigkeit und Flexibilität.<br />

1.5 Müssen sich die Lernenden an bestimmte Freizeit-Regeln halten?<br />

Es ist wichtig, nach den freien Tagen fit zur Arbeit oder zur Schule zu erscheinen<br />

1.6 Hatten Sie Lernende, die die Leistung nicht brachten? Warum nicht?<br />

Reaktionen?<br />

Es gibt immer Lehrlinge, welche nicht auf ihre Leistungen kommen. Entweder sie sind<br />

überfordert, die Pupertät macht zu schaffen, vielfach Probleme im Elternhaus. Ganz<br />

selten, dass sie den falschen Beruf gewählt haben.<br />

1.7 Wie fördern Sie besonders leistungsstarke Lernende?<br />

Liestungsstarken Lehrlingen werden verantwortungsbewusstere Arbewiten gegeben.<br />

1.8 Welche Erfahrungen mit den Lernenden waren Ihre besten / am wenigsten<br />

guten?<br />

Beste Erfahrungen, wenn alle Kandidaten die LAP bestanden haben, die am wenigsten<br />

guten, wenn ein Lehrabbruch unumgänglich ist.<br />

1.9 Warum haben Sie Lernende mit einem Basisausbildungsjahr? Was versprechen<br />

Sie von diesen Lernenden gegenüber jenen, welche eine „normale“ Lehre machen?<br />

Das Basislehrjahr ist zur Entlastung der Ausbilder, da Berufe wie Informatik sehr<br />

intensiv sind. In Elektronik, Mechanik, Biologie, Chemie haben wir eigene<br />

Grundausbildungen (UEK).<br />

1.10 Erwartungen an den ABU<br />

Welche Kenntnisse soll der ABU in erster Linie vermitteln?<br />

Wirtschaftliche (Effizienz)?<br />

Ökologische?<br />

Soziale (Teamfähigkeit, soziale Kompetenz)?<br />

Kulturelle (Innovationswille)? (vgl. Lernort Betrieb S. 1, BBG Art. 15 bzw. S 2 Gonon)<br />

1.11 Ausbildungsmethoden<br />

Existiert ein Modell-Lehrplan? Wenn ja, wie wird dessen Verwendung kontrolliert?<br />

Für jeden Beruf gibt es Ausbildungsverordnungen und Modellehrgänge. Mittels<br />

Ausbildungsberichten wird die Qualität der Ausbildung festgehalten.<br />

1.12 Werden die Verantwortlichen in den verschiedenen Abteilungen bei der<br />

Ausarbeitung des Lehrplans miteinbezogen?<br />

Die Verantwortlichen müssen in die Ausarbeitung des Lehrplanes miteinbezogen werden.<br />

1.13 Zukunftsplanung / Weiterbildung<br />

Beschäftigen Sie die Lernenden nach Abschluss der Grundbildung weiter? Wie lange?<br />

Weiterbeschäftigung nur, wenn es freie Anstellungen hat. Ansonsten hat die ETH für gut<br />

vier Monate Überbrückungsstellen<br />

1.14 Unterstützen Sie die Jugendlichen bei der Stellensuche?<br />

Die ETH führt Kurse "Fit für den Arbeitsmarkt" mit ihren Fachleuten durch und hilft<br />

auch mit Einzelgesprächen.<br />

Bereits in der Broschüre "Lehrstellen an der ETH Zürich" wird darauf hingewiesen, dass


die ETH keine Stelle garantieren kann, dass sie jedoch bei der Stellensuch unterstützt, z.<br />

B. Bewerbungtechnikkurs.<br />

Was bieten Sie Ausgelernten an Weiterbildung bzw. an Karrierenplanung an?<br />

Hängt von der Anstellung ab.<br />

1.15 Motivation des Lehrbetriebs?<br />

Eine ausgezeichnete Ausbildung, viele Rahmenprogramme und gemäss Erfahrung gute<br />

Anstellungen oder gute Möglichkeiten für ein Studium.<br />

1.16 Warum bilden Sie aus?<br />

Es ist eine schöne Aufgabe, jungen Menschen in die Zukunft zu helfen. Zudem ohne<br />

Ausbildung würden soziale und fachliche Methoden zu Grunde gehen.


Home >> Obergericht Des Kantons Zürich<br />

Zuletzt verändert: March 8, 2005 @ 11:31:12am CET<br />

Obergericht des Kantons Zürich<br />

1 Lehrbetrieb<br />

Obergericht des Kantons Zürich, Informatikabteilung, Seilergraben 1,<br />

8001 Zürich, Marcel Mülli, Verantwortlicher für die Lehrlinge<br />

Beim Plenum Obergericht handelt es sich um eine Matrixorganisation. Das Obergericht<br />

setzt sich zusammen aus dem Obergerichtspräsidenten, dem Generalsekretariat und der<br />

Verwaltungskommission, der Zentralkanzlei, dem Geschworenen- und Handelgericht,<br />

der Anklage- und Revisionskammer, verschiedenen Prüfungskommissionen, den Zivil-<br />

und Strafkammern, den Notariaten, Betreibungs- und Friedensrichterämter und den 11<br />

Bezirksgerichten, (Erste Instanz).<br />

Die Informatik der Gerichte ist - wie es bei Matrixorganigrammen der Fall ist - dem<br />

Generalsekretariat und der Zentralkanzlei zugeordnet.<br />

Zuständigkeitbereich der Informatik der Gerichte<br />

Die Informatik der Gerichte ist die Zentrale Informatik-Dienstleisterin für Gerichte des<br />

Kantons Zürich, im Ganzen 14 Standorte mit 1100 Arbeitsplätzen (11 Bezirksgerichte, 1<br />

Standort: Obergericht, Geschworenengericht, Handelsgericht und<br />

Landwirtschaftsgericht, Kassationsgericht und Zentrales Inkasso).<br />

Hauptaufgaben<br />

Netzwerk- / Systemüberwachung<br />

Systemadministration<br />

Kursadministration<br />

Inventarführung<br />

Benutzerverwaltung<br />

Berechtigugnsverwaltung<br />

Helpdesk<br />

Geschäftsverwaltung: Prozesse und Daten, alle Gerichts-Prozesse sind IT-unterstützt<br />

Personen- / Adressdatenverwaltung<br />

Finanzen und Buchhaltung<br />

Intranet, Extranet und Internet<br />

1.1 Kenndaten<br />

Wie viele Jugendliche lernen zurzeit bei Ihnen? Aufteilung nach Lehrjahr?<br />

1 Lernender Richtung Systemtechnik im 2. Lehrjahr.<br />

Voraussichtlich wird das Obergericht im Sommer 2005 einen weiteren Lernenden<br />

ausbilden in Applikationsentwicklung, da ab 2005 ein grosses Projekt ansteht.<br />

Wie viele Jugendliche haben Sie ausgebildet? Seit wann bilden Sie aus?


1 Informatiker Richtung Systemtechnik. Hat mit grossem Erfolg abgeschlossen.<br />

Seit drei Jahren.<br />

Vorher hatten sie Praktikanten.<br />

Wie viele der von Ihnen Ausgebildeten arbeiten jetzt noch im Betrieb?<br />

1 Lernender Richtung Systemtechnik hat abgeschlossen. Voraussichtlich wird er eine<br />

Weiterbildung machen. Der Jugendliche hätte bleiben können, will aber voraussichtlich<br />

an die Fachhochschule. Die Chance und die Wahrscheinlichkeit zum Bleiben sind sehr<br />

hoch.<br />

1.2 Rekrutierun<br />

Wie machen Sie Ihre Lehrstellen bekannt? (Lehrstellennachweis des Kantons, andere<br />

Lehrstellennachweise, Zeitung, Lokalradio, Internet usw.)<br />

Die Evaluation folgt über das ZLI. Das ZLI kennt die Bedürnisse des Betriebs und weiss,<br />

auf was Wert gelegt wird. Auf ZLI-Empfehlung<br />

Die Stelle ist nicht im Stellennachweis des Kantons Zürich ausgeschrieben, da diese<br />

Ausschreibung falsche Hoffnungen wecken würde und nur sehr viel Arbeitsaufwand<br />

wäre.<br />

Beide Lernenden absolvieren die Lehre ohne BMS. Team ist nicht gegen die BMS.<br />

Wie lesen Sie die Jugendlichen aus, die sie anstellen wollen?<br />

Zwei bis drei Kandiaten, aus dem Basislehrjahr werden für einen Tag oder zwei Tage<br />

zum Schnuppern eingeladen.<br />

Da es ein kleines Team von 12 Mitarbeitenden ist, muss der Kandidat ins Team passen.<br />

Auf Selbständigkeit und Eigenverantwortung wird sehr grossen Wert gelegt.<br />

Werden Jugendliche von Mitarbeitenden eher berücksichtigt?<br />

Nein.<br />

1.3 Erwartungen an die Lernenden<br />

Welche Eigenschaften zeichnen einen guten Lehrling aus? Freie Antworten<br />

Zuverlässigkeit<br />

Selbständigkeit<br />

Bereitschaft auf Menschen zu zugehen. Er kann nicht sitzen bleiben und warten, bis man<br />

ihn fragt.<br />

Vertrauen und grosse Eigenverantwortung, da keine Telefonüberwachung, keine<br />

Einschränkung im Internet.<br />

Dienstleister, da die Informatikabteilung eine Dienstleistung ist, vor allem im Helpdesk.<br />

Müssen sich die Lernenden an bestimmte Freizeit-Regeln halten?<br />

Nein, solange die Arbeitswelt nicht tangiert ist, gibt es keine Vorschriften in Bezug auf<br />

Freizeit.<br />

Hatten Sie Lernende, die die Leistung nicht brachten? Warum nicht? Reaktionen?<br />

Nein. Die ZLI kennt die Bedürfnisse ihrer Kunden und empfiehlt Lernende, welche ihrer<br />

Meinung nach in das Team passen und den Anforderungen des Kunden entsprechen.<br />

Sehr gute Erfahrungen mit der ZLI<br />

Wie fördern Sie besonders leistungsstarke Lernende?<br />

Da es ein kleines Team ist, hat der Lernende die Möglichkeit, überall einen Einblick zu<br />

gewinnen. Zudem kann er Kurse besuchen. Es werden Besuche in andern Betrieben


organisiert. Die Jugendlichen machen ein Stage bei einem kleineren Bezirksgericht (z.B.<br />

Andelfingen 15 MA, Bülach 55 MA), um so einen Einblick und vor allem einen<br />

Überblick in den Berufsalltag zu erhalten.<br />

Die Lernenden können auch kaufmännische Kurse besuchen, um beim Einsatz im<br />

Helpdesk die Probleme der Kunden überhauptz zu verstehen und damit besser darauf<br />

eingehen und Lösungen abieten können.<br />

Welche Erfahrungen mit den Lernenden waren Ihre besten / am wenigsten guten?<br />

Da die Evaluation sehr sorgfältig erfolgt und auch die Erfahrungswerte noch kurz sind,<br />

sind bis jetzt die Erfahrungen nur positiv. Die Inputs der Jungen wirkt sich positiv auf<br />

das Team aus. Sie sind sehr offen und interessiert. Die Jugendlichen sind auf dem<br />

neuesten Stand, was gerade in der Schnelllebigkeit der Informatikwelt von grossem<br />

Nutzen ist.<br />

Warum haben Sie Lernende mit einem Basisausbildungsjahr? Was versprechen Sie von<br />

diesen Lernenden gegenüber jenen, welche eine „normale“ Lehre machen?<br />

Der Zeitaufwand im 1. Lehrjahr ist sehr gross. Die Lernenden bringen unglaublich viel<br />

mit, das auf das Team übertragen werden kann. z.B. ein Arbeitsbuch führen oder die<br />

Dokumentation<br />

1.4 Erwartungen an den ABU<br />

Welche Kenntnisse soll der ABU in erster Linie vermitteln?<br />

Wirtschaftliche (Effizienz)?<br />

Soll in der Schule unterstützt und im Betrieb gefördert werden<br />

Ökologische?<br />

Soziale (Teamfähigkeit, soziale Kompetenz)?<br />

Geht Hand in Hand mit dem Betrieb.<br />

Kulturelle (Innovationswille)? (vgl. Lernort Betrieb S. 1, BBG Art. 15 bzw. S 2 Gonon)<br />

Allgemeine Bildung, Staatskunde<br />

1.5 Ausbildungsmethoden<br />

Existiert ein Modell-Lehrplan? Wenn ja, wie wird dessen Verwendung kontrolliert<br />

Wer einen Lernenden ausbildet, ist verpflichtet, nach einem Modell-Lehrplan<br />

vorzugehen. Dieser muss dem Mittelschul- und Berufsschulamt abgegeben werden. Er<br />

wird von Jahr zu Jahr angepasst und mit dem Lernenden und den Verantwortlichen in<br />

den verschiedenen Abteilungen abgesprochen.<br />

Werden die Verantwortlichen in den verschiedenen Abteilungen bei der Ausarbeitung<br />

des Lehrplans miteinbezogen?<br />

Wann der Lernende in welcher Abteilung ist, wird mit den Verantwortlichen<br />

abgesprochen, auch welche Aufgaben dem Lernenden übertragen werden.<br />

Das ist sehr wichtig, da es viele Projekte gibt, die von vielen Abteilungen abhangen.<br />

Es gibt einen Leitfaden, eingebunden im Betrieb.<br />

1.6 Zukunftsplanung / Weiterbildung<br />

Beschäftigen Sie in die Lernenden nach Abschluss der Grundbildung weiter? Wie lange?<br />

Die Jugendlichen können mit grösster Wahrscheinlichkeit nach der Grundausbildung<br />

bleiben. Bis jetzt gibt es noch keine Frist.


1.7 Unterstützen Sie die Jugendlichen bei der Stellensuche?<br />

Ja, selbstversändlich, sollte es einmal der Fall sein und insofern genügend Arbeit und<br />

Budget vorhanden ist.<br />

1.8 Was bieten Sie Ausgelernten an Weiterbildung bzw. an Karrierenplanung an?<br />

In der Regel werden Weiterbildungskurse bezahlt und beruhen grundsätzlich auf<br />

gegenseitigem Einverständnis und nach Absprache mit den Betroffenen (Kollegen,<br />

Vorgesetzte usw).<br />

1.9 Motivation des Lehrbetriebs?<br />

Es handelt sich um eine vielseitige, interessante Institution, deren Team doch noch sehr<br />

familiär ist<br />

1.10 Warum bilden Sie aus?<br />

Es macht Spass.<br />

Soziale Aspekt, um Jugendlichen eine Chance zu geben.


Home >> Swx Zürich<br />

Zuletzt verändert: January 28, 2005 @ 11:42:20am CET<br />

SWX<br />

Die SWX Swiss Exchange ist ein zentrales Glied in der Wertschöpfungskette des<br />

schweizerischen Finanzmarktes. Sie organisiert und betreibt wichtige Elemente der<br />

Kapitalmarktinfrastruktur.<br />

Die Leistungen der SWX umfassen folgende Geschäftsfelder: Kassamarkt,<br />

Informationsprodukte, Entwicklung und Betrieb von Handelsplattformen sowie die<br />

Zulassung von Wertpapieren zum Handel.<br />

Die SWX gehört zu den technologisch führenden Börsen. Basierend auf dem starken<br />

Finanzplatz Schweiz verfolgt sie eine konsequent auf Internationalität ausgerichtete<br />

Strategie. In grenzüberschreitender Zusammenarbeit realisiert die SWX teilweise<br />

zusammen mit Partnern erstklassige Börsendienstleistungen. Dabei überzeugen neben<br />

der breiten Produktepalette das integrierte, vollautomatische Handels-, Clearing- und<br />

Settlement-System, das nach wie vor einzigartig ist. Mit einem einzigen Mausklick<br />

werden Aufträge ausgeführt, abgewickelt, abgerechnet und bestätigt.<br />

Die an der SWX gehandelten Aktien werden in erster Linie von schweizerischen und<br />

ausländischen Investoren in schweizerischen Depots gehalten.<br />

Darüber hinaus werden auf der SWX-Plattform auch Anleihen (Schweizer Franken<br />

Bonds und Eurobonds), traditionelle Anlagefonds, Exchange Traded Funds (ETFs)<br />

(sogenannte börsengehandelte Indexfunds) sowie nicht standardisierte Derivate<br />

gehandelt. Gemessen am Handelsumsatz betreibt die SWX Swiss Exchange das grösste<br />

Marktsegment für kotierte und börsengehandelte Warrants in Europa.<br />

Der Warrantsmarkt der SWX zeichnet sich durch eine grosse Produktevielfalt und<br />

vorteilhafte Kotierungsbedingungen aus und kann schnell und sehr flexibel auf neue<br />

Bedürfnisse der Investoren reagieren.<br />

Eine weitere wichtige Funktion erfüllt die SWX Swiss Exchange, indem sie<br />

regulatorische Rahmenbedingungen schafft und deren Einhaltung überwacht und<br />

durchsetzt. Als gemeinschaftlich organisierte Institution vertritt die SWX die Interessen<br />

des Finanzplatzes und gewährleistet einen Interessensausgleich unter den<br />

Marktteilnehmern.<br />

Die SWX untersteht schweizerischem Recht. Im Bundesgesetz über die Börsen und den<br />

Effektenhandel BEHG ist das Konzept der Selbstregulierung verankert. Dieses<br />

verpflichtet die SWX, internationalen Standards Rechnung zu tragen. Überwacht wird<br />

die SWX von der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK).<br />

1 Kenndaten<br />

1,1 In welchen Berufen wird ausgebildet?


Fachrichtung Systemtechnik (Applikationsentwickler nicht ab Basislehrjahr)<br />

1.2 Wie viele Jugendliche lernen zurzeit bei Ihnen? Aufteilung nach Lehrjahr?<br />

Systemtechnik: 1 Lernender 3. Lehrjahr, 2. Lernender 1. Lehrjahr = 2<br />

Wie viele Jugendliche haben Sie ausgebildet? Seit wann bilden Sie aus?<br />

Abgeschlossen 2, in Ausbildung 2.<br />

Seit 2000.<br />

1,3 Wie viele der von Ihnen Ausgebildeten arbeiten jetzt noch im Betrieb?<br />

Noch im Betrieb 1, ab Jan. 04 Wiedereintritt eines Lehrabgängers 2003<br />

1.4 Rekrutierung<br />

1.5 Wie machen Sie Ihre Lehrstellen bekannt?<br />

(Lehrstellennachweis des Kantons, andere Lehrstellennachweise, Zeitung, Lokalradio,<br />

Internet usw.)<br />

Empfehlung ZLI (Basislehrjahr).<br />

1.6 Wie lesen Sie die Jugendlichen aus, die sie anstellen wollen?<br />

Nach ZLI-Empfehlung, Zeugnis.<br />

1.7 Werden Jugendliche von Mitarbeitenden eher berücksichtigt?<br />

Nein, Rekrutierung für alle gleich<br />

1.8 Erwartungen an die Lernenden<br />

Welche Eigenschaften zeichnen einen guten Lehrling aus? Freie Antworten<br />

Bestmöglicher Einsatz, Interesse und Motivation, Wille zum Lernen, Zuverlässigkeit,<br />

Offenheit, Pünktlichkeit, Wahrnehmung der Eigenverantwortung, Befolgen der Regeln<br />

und Richtlinien.<br />

1.9 Müssen sich die Lernenden an bestimmte Freizeit-Regeln halten? Nein<br />

1.10 Hatten Sie Lernende, die die Leistung nicht brachten? Warum nicht?<br />

Reaktionen?<br />

Wenn schulische Leistungen ungenügend = während Schulblock ½ Tag lernen im<br />

Betrieb, wenn kein Erfolg, Nachhilfestunden auf Kosten der Lernenden, wenn Noten<br />

innerhalb 1 Jahr wieder genügend, von 50% Beteiligung an den Kosten.<br />

1.11 Wie fördern Sie besonders leistungsstarke Lernende?<br />

Anspruchsvollere Aufgaben / Projekte<br />

1.12 Welche Erfahrungen mit den Lernenden waren Ihre besten / am wenigsten<br />

guten?<br />

1.13 Warum haben Sie Lernende mit einem Basisausbildungsjahr? Was<br />

versprechen Sie von diesen Lernenden gegenüber jenen, welche eine „normale“<br />

Lehre machen?<br />

Grundkenntnisse sind schon vorhanden, schnellerer Einsatz möglich, bessere<br />

Einschätzung der Eignung möglch..<br />

1.14 Erwartungen an den ABU<br />

Welche Kenntnisse soll der ABU in erster Linie vermitteln?<br />

1 Wirtschaftliche (Effizienz)? ja<br />

2 Ökologische? ja


3 Soziale (Teamfähigkeit, soziale Kompetenz)? ja<br />

4 Kulturelle (Innovationswille)? (vgl. Lernort Betrieb S. 1, BBG Art. 15 bzw. S 2<br />

Gonon) ja<br />

Ausbildungsmethoden<br />

1.15 Existiert ein Modell-Lehrplan? Wenn ja, wie wird dessen Verwendung<br />

kontrolliert? nein<br />

1.16 Werden die Verantwortlichen in den verschiedenen Abteilungen bei der<br />

Ausarbeitung des Lehrplans miteinbezogen? ja<br />

Zukunftsplanung / Weiterbildung<br />

1.17 Beschäftigen Sie in die Lernenden nach Abschluss der Grundbildung weiter?<br />

Wie lange?<br />

Je nach Wille des Lernenden/Ausgebildeten, seinen Eignungen und je nach<br />

Möglichkeiten im Betrieb eine Stelle anbieten zu können.<br />

1.18 Unterstützen Sie die Jugendlichen bei der Stellensuche? ja<br />

1.19 Was bieten Sie Ausgelernten an Weiterbildung bzw. an Karrierenplanung an?<br />

Individuell<br />

Motivation des Lehrbetriebs? Bereicherung für alle<br />

1.20 Warum bilden Sie aus?<br />

Wenn wir gut ausgebildetes Fachpersonal wünschen müssen wir auch etwas dafür tun.


Home >> Zusammenfassung Der Drei Betriebe<br />

Zuletzt verändert: March 8, 2005 @ 11:33:36am CET<br />

Zusammenfassung der drei Betriebe mit Basislehrjahr Informatik<br />

ETH Zürich<br />

SWX Zürich<br />

Obergericht des Kantons Zürich, Zürich<br />

Firmen und Berufswahl<br />

Wenn auch die drei Betriebe sehr unterschiedlich sind und auch unterschiedliche<br />

Leistungen erbringen, so sind sich die Informatik-Abteilungen doch sehr ähnlich.<br />

Die Informatik-Abteilungen sind sehr klein und daher familiär. Alle drei verstehen sich<br />

als Dienstleister für ihre unterschiedlichste Kundschaft, die von der Sachbearbeiterin bis<br />

hin zu den Fachspezialisten reicht. Je nach Arbeitsumfeld sind die Bedürfnisse sehr<br />

unterschiedlich.<br />

Der Informatiker-Beruf ist nicht sehr alt, das zeigen auch die Zahlen der bereits<br />

ausgebildeten Lehrlinge. Die ETH bildet zur Zeit 7 Lehrlinge aus, 2 sind auf 2005<br />

geplant und 1 wird abschliessen. SWX bildet seit 2000 Informatiker aus, 2 haben<br />

abgeschlossen und 2 sind in der Lehre. Das Obergericht seit 2001. Das Obergericht hat 1<br />

Lernenden und wird voraussichtlich per 2005 noch 1 weiteren einstellen.<br />

Bei der ETH bleiben rund 20 Prozent nach Lehrabschluss im Betrieb, Bei der SWX ist<br />

noch 1 dabei und einer wird wieder einsteigen ab Januar 2005. Beim Obergericht hätte er<br />

bleiben können, doch will er sich weiterbilden.<br />

Bei allen drei Firmen werden in Richtung Systemtechnik ausgebildet. Das Obergericht<br />

wird einen Lernenden anstellen für die Applikationsentwicklung. In allen drei Betrieben<br />

absolvieren die Lernenden ihre Lehre ohne BMS und wird nicht gewichtet<br />

Rektrutierung<br />

Die Rekrutierung erfolgt bei allen drei Betrieben auf Empfehlung des ZLI. Das ZLI<br />

kennt die Bedürfnisse und wählt nach diesen Kriterien die Kandidaten aus. Die<br />

Rekrutierung ist für alle gleich, Jugendliche von Mitarbeitenden werden nicht bevorzugt.<br />

Beim Obergericht wird die Stelle nicht im Stellennachweis des Kantons Zürich<br />

ausgeschrieben, da diese Ausschreibung falsche Hoffnungen wecken würde und nur sehr<br />

viel Arbeitsaufwand wäre.<br />

.Die auf Empfehlung des ZLI ausgewählten Jugendlichen können sich bei der ETH und<br />

bei der SWX vorstellen und werden vom Lehrmeister ausgewählt. Beim Obergericht<br />

werden die Jugendlichen für einen bis zwei Tage zum Schnuppern eingeladen.<br />

Warum Basislehrjahr?<br />

Der Zeitaufwand im 1.Lehrjahr ist sehr gross. Das Basislehrjahr dient zur Entlastung der<br />

Ausbildner, da Informatik sehr intensiv ist. Wenn die Jugendliche im 2. Lehrjahr in den


Betrieb kommen, sind die Grundkenntnisse bereits vorhanden und ein schnellerer<br />

Einsatz ist möglich. Eine bessere Einschätzung der Eignung ist dadurch möglich.<br />

Erwartung an die Lernenden<br />

Der Kandidat muss ins Team passen. Zudem wird grossen Wert auf Selbständigkeit,<br />

Flexibilität und Eigenverantwortung gelegt.<br />

Vorschriften für die Freizeit bestehen keine, solange das Verhalten den Arbeitsalltag und<br />

die Schule tangiert.<br />

Auffallend ist, dass alle drei Betriebe grosses Verständnis aufweisen, wenn die Leistung<br />

des Lernenden schlechter werden.<br />

Bei der SWX muss der Lernende ½ im Betrieb lernen und auf eigene Kosten<br />

Nachhilfestunden nehmen. Wenn die Leistungen sich innert einem Jahr wieder<br />

verbessern, wird ihm 50 Prozent der Kosten zurück erstattet.<br />

Leistungsstarke Lernende erhalten interessantere und verantwortungsvollere Aufgaben.<br />

Das bestehen der LAP ist die beste Erfahrung.<br />

Erwartungen an den ABU<br />

Die Wirtschaftliche Effizienz soll in der Schule unterstützt und im Betrieb gefördert<br />

werden.<br />

Die sozialen Komponenten gehen Hand in Hand mit dem Betrieb. Eine gute<br />

Allgemeinbildung wird gewünscht, da die Lernenden mit sehr vielen Menschen<br />

unterschiedlichster Herkunft zu tun haben.<br />

Ausbildungsmethoden<br />

Wer einen Lernenden ausbildet, ist verpflichtet, nach einem Modell-Lehrplan<br />

vorzugehen, der dem Mittelschul- und Berufsschulamt abgegeben werden muss. Er wird<br />

immer wieder angepasst und mit dem Lernenden und den Verantwortlichen in den<br />

verschiedenen Abteilungen abgesprochen.<br />

Der Einsatzplan des Lernenden wird mit allen verantwortlichen Abteilungen<br />

abgesprochen. Das ist sehr wichtig, da es ja viele übergreifende Projekte gibt. Bei der<br />

ETH und beim Obergericht gibt es einen Leitfaden.<br />

Zukunftsplanung / Weiterbildung<br />

Grundsätzlich können in allen drei Betrieben die Jugendlichen nach Abschluss der<br />

Lehrzeit bleiben. Bei der ETH und bei der SWX können die Jugendlichen bleiben, wenn<br />

eine Stelle frei ist, beim Obergericht können sie mit grösster Wahrscheinlichkeit bleiben,<br />

bis jetzt gibt es noch keine Frist.<br />

Die Karriereplanung ist in allen drei Betrieben auf den Einzelnen abgestimmt. In der<br />

Regel werden Weiterbildungskurse bezahlt und müssen nicht in der Freizeit besucht<br />

werden. Alle drei Betriebe sind in dieser Beziehung sehr grosszügig und fördern (auch<br />

fordern) die Jugendlichen in Weiterbildung.<br />

Motivation im Lehrbetrieb


Die ETH bietet eine ausgezeichnete Ausbildung mit vielen Rahmenprogrammen, gute<br />

Anstellungen nach der Lehre und viele Möglichkeiten für ein Studium. Beim<br />

Obergericht und bei der Börse handelt es sich um vielseitige, interessante Institutionen<br />

mit grosser Verantwortung. Die Teams sind doch noch sehr familiär.<br />

Lernende sind eine Bereicherung für alle. Sie sind immer auf dem neuesten Stand, was<br />

gerade in der Schelllebigkeit der Infrmatikwelle von grossem Nutzen ist. Die Inputs der<br />

Jungen wirken sich positiv auf das Team aus. Die Lernenden bringen unglaublich viel<br />

mit, das auf das ganze Team übertragen werden kann, z.B. ein Arbeitsbuch führen oder<br />

die Dokumentation.<br />

Warum bilden Sie aus?<br />

Es ist eine schöne Aufgabe, jungen Menschen in die Zukunft zu helfen. Zudem würden<br />

ohne Ausbildung soziale und fachliche Methoden zu Grunde gehen. Wenn die<br />

Wirtschaft gutes Fachpersonal wünscht, so muss sie auch etwas dafür tun. Ausbildung<br />

macht grossen Spass. Auch der soziale Aspekt spielt eine Rolle, um Jugendlichen eine<br />

Chance zu geben.


Home >> Zli<br />

Zuletzt verändert: January 28, 2005 @ 11:49:06am CET<br />

ZLI<br />

Zürcher Lehrmeistervereinigung Informatik<br />

Ziel und Mittel<br />

Mit dem Basislehrjahr Informatik soll Unternehmen die Möglichkeit gegeben werden,<br />

die praktishe Grundausbildung in ein Ausbildungszentrum auszulagern.<br />

Berufe<br />

Das Basislehrjahr wird für die richtungen Support, Systemtechnik und<br />

Applikationsentwicklung im Beruf Informatik durchgeführt.<br />

Varianten<br />

Drei Varianten werden angeboten<br />

1. Die Lehrlinge absolvieren das Basislehrjahr in einem der Ausbildungszentren im<br />

Auftrag des Lehrbetriebes. Die Kosten für das Basislehrjahr werden vom Betrieb<br />

übernommen. Der Lehrbetrieb schliesst mit dem Lehrling den Vertrag ab.<br />

2. Die Lehrlinge absolvieren das Basislehrjahr und werden nach diesem Jahr von einem<br />

Betrieb rekrutiert. Der Lehrling schlisst für das 1. Lehrjahr mit dem ZLI einen vertrag<br />

ab. Der Betrieb bezahlt nach Übernahme des Lehrlings einen bestimmten Betrag an die<br />

ZLI (Fr. 18'000)<br />

3. Die Lehrlinge absolvieren das Basislehrjahr. Die drei übrigen Lehrjahre absolvieren<br />

sie in Form von Praktika in verschiedenen Betrieben. Der Lehrling schlisst den<br />

Lehrvertrag mit der ZLI ab. Nach Ablauf des Basislehrjahrs werden mit den<br />

verschiedenen Firmen Verträge abgeschlossen. Die Firmen bezahlen für die Dauer des<br />

Einsatzes prozentual eine Entschädigung an die ZLI.<br />

4. Der Schulstoff wird mittels Blockunterricht vermittelt, Ein Block dauert 5 Wochen<br />

und findet 4 Mal während des Basislehrjahres statt.<br />

Weitere Informationen unter www.<br />

zli.ch<br />

17.01.2005 / UJB


Home >> Berufslehren Mit Degressivem<br />

Berufsfachschulunterricht<br />

Zuletzt verändert: February 20, 2005 @ 3:02:03pm CET<br />

Berufslehren mit degressivem<br />

Berufsfachschulunterricht<br />

Rahmen:<br />

Bei der Firma Landert Motoren AG handelt es sich um ein mittelgrosses Unternehmen<br />

der Maschinenindustrie, in der Form einer Familien-AG, mit Sitz in Bülach. Landert<br />

Motoren produziert Türantriebe und elektrische Motoren: das sind die zwei Standbeine<br />

des Unternehmens. Sie beschäftigt insgesamt 550 Mitarbeiter, ist weltweit ausgerichtet<br />

und weist einen Exportanteil vom rund 80 Prozent auf.<br />

Die Firma Landert legt seit jeher grossen Wert auf die Lehrlingsausbildung, einerseits<br />

um sich laufend gut ausgebildete Fachkräfte sicherzustellen, anderseits aber auch im<br />

Bewusstsein ihrer sozialen Verantwortung gegenüber des Nachwuchses und einer<br />

ganzen Region. Es werden zur Zeit 59 Lernende in neun verschiedenen Berufen<br />

ausgebildet.<br />

Ablauf der Ausbildung und Ausbildungmethoden:<br />

(Am Beispiel einer Informatik-Lehre)<br />

Die Ausbildung im eigenen Betrieb erfolgt im ersten halben Jahr für alle Lernenden in<br />

der Lehrwerkstatt. Für die Informatik-Lehrlinge folgt eine sechsmonatige, eigene EDV<br />

Ausbildung mit einem diplomierten EDV-Lehrmeister. Die Lernenden besuchen<br />

daneben in Bülach die Berufsschule oder BMS und belegen zudem in Winterthur, ihrem<br />

dritten Lernort (ZLI=Zürcher Lehrmeistervereinigung Informatik), diverse Blockkurse<br />

während insgesamt zwei Monaten. Ab dem zweiten Lehrjahr wechseln die Lernenden<br />

alle sechs Monate die Abteilung. Auch im zweiten Lehrjahr sind sie für insgesamt zwei<br />

Monate am ZLI in Winterthur. Im dritten und vierten Lehrjahr haben sie dann nur noch<br />

einzelne Wochen ZLI-Kurse. Methodenkompetenzen werden vor allem am Anfang der<br />

Lehre intensiv vermittelt. Um die sozialen Kompetenzen zu fördern finden auch<br />

Projektwochen und Lehrlingslager statt.<br />

Beteiligte, deren Erwartungen und Verantwortlichkeiten:<br />

Die Verantwortung für die Lernenden liegt für die fachliche Ausbildung ab dem zweiten<br />

Lehrjahr bei den Abteilungsleitern und dem Lehrmeister, für die übergreifenden Fächer<br />

und für alle weiteren Belange beim Lehrmeister und den übrigen<br />

Lehrlingsverantwortlichen (insgesamt 250 Stellenprozente).<br />

Die Firma und die Ausbildner erwarten von den Lernenden Einsatzwille,


Selbständigkeit, Offenheit und Ehrlichkeit, neben den fachlichen Grundvoraussetzungen.<br />

Sie möchten aus ihnen nicht nur gute Berufsleute machen, sondern die Lernenden zu<br />

selbständigen, verantwortungsvollen und unternehmerisch denkenden Mitarbeitern<br />

ausbilden.<br />

Lehrstellenmarkt:<br />

Die Lehrstellen werden im Lehrstellennachweis des Kantons Zürich, il<br />

Berufsbildungskatalog, im Lehrstelleführer ausgewiesen. Zudem finden externe<br />

(zusammen mit anderen Firmen der Region, bei den Oberstufenklassen)und interne<br />

(Lehrlingsparcours) Veranstaltungen durchgeführt. Schliesslich werden sie auch im<br />

Internet (Ausbildungsseite der Firma) publiziert. Entscheidend bei der Auswahl der<br />

Lernenden ist die Schnupperlehre. Auch Eignungstests und Zeugnisnoten werden<br />

berücksichtigt. Während der Schnupperlehre werden vor allem das Verhalten und die<br />

Einstellung zur Arbeit beobachtet.<br />

Diese Form wurde an folgenden Beispielen erkundet:<br />

Lernzentren Pratteln durch Alexander Holzhäuser<br />

Landert Motoren, Bülach durch Francesca Furler


Home >> Lernzentren Pratteln<br />

Zuletzt verändert: November 30, 2004 @ 5:01:53pm CET<br />

Lernzentren Pratteln<br />

Rahmen (Beschreibung des Betriebs / der<br />

Institution)<br />

(Hier folgt der Text zu diesem Kapitel)<br />

Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

(Hier folgt der Text zu diesem Kapitel)<br />

Ausbildungsmethoden des Betriebs<br />

(Hier folgt der Text zu diesem Kapitel)<br />

Berufsbildende (Lehrmeister, Ausbilderinnen,<br />

weitere Beteiligte)<br />

(Hier folgt der Text zu diesem Kapitel)<br />

Erwartungen an den Lernort Schule, Kontakte mit<br />

ihm<br />

(Hier folgt der Text zu diesem Kapitel)<br />

Erwartungen an den dritten Lernort, Kontakte mit<br />

ihm (Hier folgt der Text zu diesem Kapitel)<br />

Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

(Hier folgt der Text zu diesem Kapitel)


Home >> Landert Motoren<br />

Zuletzt verändert: January 20, 2005 @ 11:19:22am CET<br />

Landert Motoren<br />

Rahmen (Beschreibung des Betriebs / der<br />

Institution)<br />

Die Firma Landert Motoren AG existiert seit 1924. Sie beschäftigte im Jahr 2004 550<br />

Mitarbeiter weltweit (davon 58 Lernenden in Bülach) und erzielte einen Umsatz von<br />

über 100 Mio. Fr.. Zwei Geschäftsbereiche: TORMAX, Türautomatik und SERVAX,<br />

Elektromotoren. Das Unternehmen ist global ausgerichtet: 500 Vertriebspartner in den<br />

USA, GB, Skandinavien, Frankreich, Benelux, Australien. Exportanteil: 80 Prozent!<br />

Innovativ, schnell, kooperativ und ehrlich: die vier Schlüsselbegriffe der Firma Landert,<br />

welche, nach eigener Meinung, auf drei Grundpfeilen basiert: Beste Mitarbeiter,<br />

fokussierte Strategie, Kultur und Organisation (stark und vernetzt). Die<br />

Lehrlingsausbildung geniesst seit jeher bei der Firma Landert einen hohen Stellenwert.<br />

http://ausbildung.landert.com/<br />

Folgende Berufe werden bei Landert Motoren ausgebildet:<br />

Angestellte Lehrlinge bei Landert Motoren AG<br />

Beruf Lehrjahr Total<br />

1 2 3 4<br />

Automatiker/in<br />

6 6 6 6 24<br />

Betriebstechnologe/in<br />

- - 3 2 5<br />

Elektroniker/in<br />

2 2 3 3 10<br />

Elektropraktiker/in<br />

- 1 1 - 2<br />

Kauffrau/Kaufmann<br />

1 1 2 - 4<br />

Konstrukteur/in<br />

1 - 1 1 3<br />

Informatiker/in<br />

1 1 2 2 6<br />

Mechapraktiker/in<br />

- 1 2 - 3<br />

Polymechaniker/in<br />

1 1 - - 2<br />

Total 12 13 20 14 59


Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

Ich durfte das Gespräch mit Herrn Ernst, Verantwortlicher für die Lehrlingsausbildung,<br />

führen. Dabei war auch ein Informatik-Lehrling im 4. Lehrjahr.<br />

Welche Eigenschaften zeichnen einen guten Lehrling aus? Beide haben folgende<br />

Stichworte genannt: Einsatzwille, Selbständigkeit, Offenheit und Ehrlichkeit,<br />

Fachwissen.<br />

Bezüglich Freizeitregeln: Im Betrieb keine. Entscheidend sind das Arbeitverhalten und<br />

der Einsatzwille. Wenn diese stimmen, kann der Lernende in seiner Freizeit tun, was er<br />

will.<br />

Es gab nur sehr wenige Lernenden, die die Leistung nicht erbrachten. Einmal gab es ein<br />

Spitzensportler mit hoher Belastung wegen den Trainings und entsprechend ungenügend<br />

waren seine Arbeitsleistungen. Es fanden zwei Gespräche statt: Beim ersten Gespräch<br />

wurde eine Massnahmeplanung vereinbart. Weil diese nicht eingehalten wurde, erfolgte<br />

ein zweites Gespräch mit den Eltern und eine Meldung an das MBA. Die Lehre wurde<br />

abgebrochen.<br />

Die Firma Landert legt grossen Wert auf die Schnupperlehre (2 bis 3 Tage), nicht zuletzt<br />

auch um solche Fälle zu vermeiden.<br />

Die Firma bietet eine Lerngruppe für schwächere Lehrlinge an, die von den Lernenden<br />

sehr gut aufgenommen wird.<br />

Bezüglich Förderung von leistungsstarken Lernenden, wird einerseits der Besuch der<br />

BMS sehr unterstützt und andererseits werden diese Lernenden<br />

in entsprechend anspruchsvolle Projekte oder Teilprojekte involviert oder ihnen<br />

anspruchsvollen Arbeiten erteilt.<br />

Bei den Verantwortlichen spürt man ein grosses Engagement für die Ausbildung der<br />

Lehrlinge. Die Lernende werden in der Firma sehr ernst genommen und geniessen eine<br />

grosse Unterstützung. Gute Erlebnisse sind für die Ausbildenden immer dann, wenn die<br />

Lernende ihre Ausbildung mit Erfolg abschliessen.<br />

Ausbildungsmethoden des Betriebs<br />

Vermittlung fachlicher Kompetenzen<br />

Landert Motoren macht die Grundausbildung selber. Die Lernenden sind im ersten<br />

halben Jahr in der Lehrwerkstatt (sehr theorielastig, das Fachwissen wird mit<br />

verschiedenen Methoden, Frontalunterricht, Projektarbeit, usw. vermittelt). Es wird strikt<br />

und systematisch nach einem eigenen Modelllehrplan (basierend auf dem Swissmem-<br />

Lehrplan) ausgebildet, welcher laufend ergänzt und angepasst wird. Er dient nicht nur<br />

den Ausbildenden, sondern auch den Lernenden als Kontroll- und<br />

Planungsinstrument. Sozial- und Methodenkompetenzen werden am Anfang vermittelt<br />

und geschult.<br />

Berufsbildende (Lehrmeister, Ausbilderinnen,<br />

weitere Beteiligte)


Für die Lehrlingsausbildung sind 250 Stellenprozente vorgesehen (Herr Ernst,<br />

Gesamtverantwortlicher, 100%-Stelle, Lehrlingsausbildner, 100%-Stelle<br />

Administration Lehrlingswesen, 50%-Stelle). Für die Fachausbildung sind die<br />

verschiedenen Abteilungsleiter verantwortlich (Bezugsperson für die Lernenden), für<br />

alle überfachliche Kenntnisse der Lehrlingsverantwortliche. Die Oberstifte sind für die<br />

Ausbildung sehr wichtig und entlasten zudem die Ausbildenden.<br />

Der zeitliche Aufwand pro Lernendem/Lernender beträgt bis zu 30 Prozent (bei KV-<br />

Lehrlinge weniger).<br />

Die Beziehung zwischen Ausbildenden und Lernenden sind sehr gut, geprägt von<br />

Respekt und Vertrauen.<br />

Im Normalfall sind die Abteilungsleiter die Bezugspersonen für die Lernenden, bei<br />

Problemen der Lehrmeister bzw. der Ausbildungsverantwortliche.<br />

Es werden keine Drogentests durchgeführt. Das Kiffen wird toleriert (nicht im Betrieb),<br />

sofern keine Konsequenzen im Bezug auf das Verhalten und die Leistungen beobachtet<br />

werden.<br />

Die Firma Landert ist stets bestrebt, die eigenen Lehrlinge auch nach der Ausbildung in<br />

der Firma zu beschäftigen. Mit Hilfe eines Formulars versucht man frühzeitig die<br />

Wünsche der Lernenden zu erfassen; bevorstehende Rotationen und Mutationen werden<br />

mit den Abteilungsleitern abgeklärt. Viele BMS-Schüler setzen nach Abschluss der Lehr<br />

ihre Ausbildung fort. Bei den Informatikern sind es etwa die Hälfte, die die BMS<br />

absolvieren, bei den Elektronikern fast alle, bei den Konstrukteuren bis zu einem Drittel.<br />

Der Weiterbildung wird in der Firma grosse Bedeutung beigemessen und<br />

dementsprechend gefördert (interne aber auch externe).Die Firma möchte in erster Linie<br />

gute Fachleute anstellen, deshalb bildet sie auch selber ihre Fachkräfte aus, trotz des<br />

riesigen Aufwandes.<br />

Erwartungen an den Lernort Schule, Kontakte mit<br />

ihm<br />

Vor allem im Bezug auf den ABU, erwarten die Lehrlingsverantwortliche insbesondere<br />

im Bereich der Methoden (Präsentationstechniken) und der persönlichen Kompetenzen<br />

(Auftritt, Selbstkompetenz) eine grosse Unterstützung. Die Lernenden sollen zudem<br />

auch mehr Kenntnisse im Bereich der Betriebswirtschaftslehre vermittelt bekommen.<br />

Ansonsten sind die Beziehungen zur Berufsschule Bülach sehr gut.<br />

Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

Die Rekrutierung der Lernenden erfolgt durch folgende Kanäle:<br />

• Lena (BIZ)<br />

• Berufskundekatalog


• Lehrstellenführer<br />

• Veranstaltung in Regensdorf, zusammen mit anderen Firmen, für ca. 400 Schüler<br />

• Informationsanlässe bei Oberstufen<br />

• Lehrlingsparcour (in Bülach und Umgebung) in verschiedenen Firmen<br />

• Internet<br />

Entscheidend für die Auswahl der Lernenden und die Vergabe der Lehrstellen ist, neben<br />

den Eignungstests (BSB-Test, Basischeck, usw.) und den Zeugnisnoten (diese sind nicht<br />

ausschlaggebend), die Schnupperlehre. Sie wird von ca. 100 bis 150 Schülern pro Jahr<br />

beansprucht. Bei der Schnupperlehre werden vor allem das Verhalten (Arbeitsverhalten)<br />

und bestimmten Fähigkeiten bzw. Fertigkeiten angeschaut. Die Oberstiften , die die<br />

Schnupperlehrlingen betreuen, haben dabei ein Mitspracherecht. Die Beurteilung und<br />

das Schlussgespräch finden zusammen mit den Oberstiften statt.<br />

Befragung der Lernenden<br />

Weshalb haben Sie gerade diesen Beruf gewählt?<br />

Ich hatte die Auswahl zwischen drei Berufen; Koch, Graphiker und Informatiker. Die<br />

Schnupperlehre bei Landert hat mich voll überzeugt.<br />

Welche Beziehungen haben Sie zu den anderen Lernenden?<br />

Wir haben einen sehr guten Kontakt untereinander. Ich bin jetzt Oberstift und werde als<br />

solcher respektiert und akzeptiert.<br />

….zu den Vorgesetzten?<br />

Das Klima ist sehr freundlich und kollegial. Die Beziehungen sind sehr gut. Die<br />

Lernende sind voll im Betrieb integriert und werden von allen ernst genommen.<br />

….zu den Ausbildner?<br />

Sehr gut.<br />

….zu Kollegen in der Berufsschule?<br />

Wir haben eine gute Klasse und einen guten Zusammenhalt. Ich fühle mich wohl.<br />

Erfahrungen in der Firma<br />

Im ersten Lehrjahr habe ich vor allem die Software-Entwicklung und die<br />

Programmierung gelernt. Das hat mich nicht so wahnsinnig viel Spass gemacht. Zu<br />

trocken! Nachher dürfte ich aber, im dritten Lehrjahr, die Homepage der Bülacher-<br />

Industrie von A bis Z gestalten. Das war eine super lehrreiche Aufgabe und ich konnte<br />

selbständig das Projekt durchführen. Zudem bin ich verantwortlich für den Einkauf<br />

sämtlicher Computer und PC in der Firma. Ich mache die Evaluation und die<br />

Vorgesetzten entscheiden aufgrund meiner Beurteilungen. Das ist eine grosse<br />

Verantwortung und ich bin stolz darauf, dass ich als Lehrling eine solche anspruchsvolle<br />

Aufgabe übernehmen darf. Ich habe durch diese Erfahrungen auch grosse soziale und


überfachliche Kompetenzen erlangt.


Home >> Lehrbetriebsverbünde<br />

Zuletzt verändert: November 23, 2004 @ 5:01:00am CET<br />

Lehrbetriebsverbünde<br />

Manche Betriebe können nur Teile eines Ausbildungsprogramms übernehmen. Wenn sie<br />

sich zu Lehrbetriebsverbünden zusammenschliessen, können sie sich trotzdem an der<br />

beruflichen Grundbildung beteiligen.<br />

«Für die Lernenden sind Lehrbetriebsverbünde nichts anderes als ein einziger Betrieb<br />

mit verschiedenen Abteilungen. Solche Verbünde verfolgen das Ziel, zusätzliche<br />

Lehrstellen zu erschliessen, indem sie gemeinsam das ganze Feld einer Berufsbildung<br />

abdecken, wo sonst nur Spezialitäten vermittelt und daher keine Berufsbildung<br />

angeboten werden könnte.» schreibt dazu die Bundesbehörde.* Die Verantwortung für<br />

die Grundbildung eines Jugendlichen übernimmt dabei der «Leitbetrieb» oder eine<br />

«spezielle privatrechtlich oder staatlichen Organisation zur Koordination unter den<br />

verschiedenen Betrieben» (a.a.O.)


Home >> Klassische Ausbildung In Einer<br />

Lehrwerkstätte<br />

Zuletzt verändert: January 28, 2005 @ 12:12:04pm CET<br />

Klassische Ausbildung in einer<br />

Lehrwerkstätte<br />

Rahmen:<br />

Insgesamt wurden drei Lehrwerkstätten besucht<br />

1. Von Bernd Rohleder der HPV Rorschach:<br />

HPV heisst Heilpädagogischer Verein - Regionale Behindertenhilfe-. Gegründet wurde<br />

dieser Verein 1952. Ziel des Vereins ist es, Menschen mit einer Behinderung,<br />

Beeinträchtigung, vom Kindesalter bis über die Pensionierung hinaus einen geeigneten<br />

Lebensraum zu schaffen. Ganz sicher gehört zu diesem Verständnis von Lebensraum<br />

auch die Arbeit. Der Verein setzt sich zum Ziel, der Gesellschaft auf zwei Ebenen<br />

dienlich zu sein: Er möchte für Menschen mit einer Behinderung Wohnraum und<br />

vielfältige Lern- und Arbeitsmöglichkeiten bieten und andererseits für Industrie,<br />

Gewerbe, öffentliche Hand und Private Arbeiten von hoher Qualität zu einem<br />

interessanten Preis/Leistungsverhätnis anbieten.<br />

2. Die Möbelschreinerwerkstätte BBZ durch Frédéric Baumer:<br />

Die Lehrwerkstätte an der Gerechtigkeitsgasse in Zürich ist eine eigentliche<br />

Ausbildungsstätte und es gibt sie seit 116 Jahren. Diese Institution wurde vom Kanton<br />

Zürich ins Leben gerufen mit dem Ziel, etwas für die Ausbildung der Jugendlichen zu<br />

tun. Das bedeutet, dass die Lehrwerkstätte vom Kanton subventioniert ist, was wiederum<br />

zur Folge hat, dass der rauhe Wind der Wirtschaft fehlt. Obwohl der Spardruck durch<br />

den Kanton Zürich in den letzten Jahren spürbar grösser wurde, geniesst die gute<br />

Ausbildung immer noch erste Priorität, aber es ist klar, dass auch die<br />

Möbelschreinerwerkstätte einen Umsatz erzielen muss. Darum werden alle hergestellten<br />

Möbel verkauft!<br />

3. modeco durch Ines Hellmich:<br />

Modeco ist die Abkürzung für die "Schweizerische Fachschule für Mode und<br />

Gestaltung" im Zentrum Zürichs, in der Kreuzstrasse 68 gelegen. Die Schule ist die<br />

älteste Berufsschule für Frauen in Zürich. Es ist eine private Fachschule, die 1889 als<br />

private Stiftung gegründet wurde. Anlass zur Gründung war vor allem der Gedanke,<br />

Frauen die Chance zu geben, sich beruflich selbstständig zu machen. Es werden<br />

Bekleidungsgestalterinnen ausgebildet und die Ausbildung dauert drei Jahre. Es handelt<br />

sich um eine subventionierte Ausbildung, wobei die Lehrerlöhne zu 75% subventioniert<br />

sind und die Sozialausgaben von der Schule selbst getragen werden müssen. Nur ein


kleiner Teil der Ausgaben kann durch Kundenarbeit gedeckt werden. Die Schülerinnen<br />

erhalten ein kleines Schulgeld von 380 CHF pro Semester. Derzeit werden 94 Lernende<br />

zur Bekleidungsgestalterin ausgebildet. Von den 94 Jugendlichen ist nur einer<br />

männlichen Geschlechts.<br />

Die drei Lehrbetriebe bilden in unterschiedlichen Bereichen aus: Holz, Metall und Mode.<br />

Auffallend an allen Ausbildungen war die Tatsache, dass für die Lernenden innerhalb<br />

der Lehrlingsausbildung gewissermassen noch ein "geschützter Rahmen" besteht. Was<br />

bedeutet das?<br />

1. Die Lernenden stehen noch nicht vollständig in der Berufswelt. Obwohl im HPV und<br />

in der BBZ und auch bei der Modeco z. T. auch für den Markt produziert wird, ist der<br />

Druck von aussen - der Leistungs- und Gewinndruck - hier nicht so gross, wie in vielen<br />

anderen Lehrbetrieben.<br />

2. Es bleibt mehr Zeit für die Ausbildung und für jeden einzelnen Lernenden.<br />

Als Gründe hierfür sehen wir einerseits die Finanzierung der Lehrbetriebe an: z.T. bzw.<br />

überwiegend durch öffentliche Gelder (Mischfinanzierung). Andererseits handelt es sich<br />

bei allen drei Ausbildungsbetrieben nicht um `normale` Firmen, sondern um einen<br />

Verein, um eine Stiftung und um ein kantonales Institut mit 50 - bzw. hundertjähriger<br />

Tradition.<br />

Bei allen dreien herrscht seit Gründung/Entstehung ein - zwar unterschiedlich gelagerter<br />

aber nicht zu übersehender - sozialer Anspruch. Das Hauptaugenmerk bei allen drei<br />

Lehrbetrieben liegt auf der Ausbildung und nicht auf der Produktion/Herstellung von<br />

Gütern.<br />

Ausserdem haben alle drei Ausbildungsstätten eine überschaubare Grösse.<br />

Ablauf der Ausbildung und Ausbildungsmethoden:<br />

Der Ablauf der Ausbildung ist recht unterschiedlich. Im HPV Rorschach gibt es zwei-,<br />

drei- und vierjährige Lehren zum Polymechaniker, zum Mechpraktiker und eine Anlehre<br />

Metall. In der BBZ bildet man vier Jahre lang zum Möbelschreiner aus und bei Modeco<br />

drei Jahre zur Bekleidungsgestalterin.<br />

Ähnlich sind überall die Ausbildungsmethoden. An dieser Stelle sollen nur die<br />

wichtigsten genannt werden:<br />

- Vom Leichten zum Schweren<br />

- Vormachen - Nachmachen<br />

- Ständige Qualitätskontrolle<br />

- Üben und Wiederholen<br />

- Rotation<br />

- in allen drei Lehrbetrieben gibt es keine Weiterbeschäftigung nach Lehrabschluss. Das<br />

bedeutet, dass der Übertritt ins Berufsleben für die Lernenden oftmals noch eine recht<br />

schwierige Situation und eine grosse Umstellung ist.


Beteiligte, deren Erwartungen und Verantwortlichkeiten:<br />

Hinsichtlich der Anzahl der Lernorte und der Aufteilung der Kompetenzen sind uns<br />

grosse Unterschiede aufgefallen:<br />

So gibt es im HPV drei unterschiedliche Lernorte: die Lehrwerkstätte, die<br />

Berufsfachschule und ein dritter Ort, an dem die Einführungskurse stattfinden.<br />

An der BBZ gibt hingegen gibt es nur zwei Lernorte: Die Lehrwerkstätte und die<br />

Berufsfachschule.<br />

Und bei Modecco findet alles - Ausbildung in der Lehrwerkstatt, Berufsfachschule und<br />

Einführungskurse - am selben Ort statt. Das bedeutet schnelle und unbürokratische<br />

Kommunikation und kein Kompetenzgerangel.<br />

Lehrstellenmarkt:<br />

Was die Rekrutierung der Lehrlinge angeht, sind uns einige Gemeinsamkeiten<br />

aufgefallen:<br />

- Bei der Auswahl der Lehrlinge sind die Noten relativ unwichtig. Statt dessen schaut<br />

man eher, ob sie sich für den zu ergreifenden Beruf eignen und ins Team passen.<br />

Das geschieht bei der HPV in der Regel durch eine dreiwöchige Schnupperzeit. Meistens<br />

schon vorher, spätestens nach der Schnupperlehre wird in einem Standortgespräch das<br />

Entwicklungspotential des Lernenden erfasst. Aufgrund dieser Einschätzung erfolgt die<br />

Planung der Ausbildung. Die Standortgespräche, die im Laufe der Ausbildung folgen,<br />

bilanzieren die vergangenen Lernschritte und projektieren die folgenden. Wenn es sich<br />

zeigt, dass wesentliche Korrekturen am Ausbildungsziel oder an der Ausbildungszeit<br />

notwendig sind, so wird versucht, ein neues Ausbildungsziel zu formulieren.<br />

Bei der BBZ gibt es viel mehr Bewerbungen als Stellen. Die Erstauswahl erfolgt über<br />

ein erstes Gespräch und einen Eignungstest. Neben der Testnote achten die Prüfenden<br />

vor allem auf den persönlichen Eindruck, den ein Bewerber hinterlässt.<br />

Auch bei Modeco bewerben sich mehr Jugendliche als aufgenommen werden können.<br />

Bei der Auswahl der Lernenden spielt - auch bei Modeco - das Zeugnis nur eine<br />

Nebenrolle. Um die Eignung für den Beruf zu eruieren, werden die Bewerberinnen zu<br />

einem eintägigen Aufnahmetest eingeladen.<br />

Diese Form wurde an folgenden Beispielen erkundet:<br />

HPV Rorschach durch Bernd Rohleder<br />

Möbelschreinerwerkstätte BBZ durch Frédéric Baumer<br />

modeco durch Ines Hellmich


Home >> Hpv Rorschach<br />

Zuletzt verändert: December 29, 2004 @ 9:18:37am CET<br />

HPV Rorschach<br />

HPV heisst Heilpädagogischer Verein - Regionale Behindertenhilfe-. Gegründet wurde<br />

dieser Verein 1952. Ziel des Vereins ist es, Menschen mit einer Behinderung,<br />

Beeinträchtigung, vom Kindesalter bis über die Pensionierung hinaus einen geeigneten<br />

Lebensraum zu schaffen. Ganz sicher gehört zu diesem Verständnis von Lebensraum<br />

auch die Arbeit. Der Verein setzt sich zum Ziel, der Gesellschaft auf zwei Ebenen<br />

dienlich zu sein: Er möchte für Menschen mit einer Behinderung Wohnraum und<br />

vielfältige Lern- und Arbeitsmöglichkeiten bieten und andererseits für Industrie,<br />

Gewerbe, öffentliche Hand und Private Arbeiten von hoher Qualität zu einem<br />

interessanten Preis/Leistungsverhätnis anbieten.<br />

Dass sich die Umsetzung dieser Ziele ( siehe auch: www.hpv.rorschach.ch ) in 52 Jahren<br />

Tätigkeit an den wirtschaftlich-gesellschaftlichen Veränderungen orientiert, ist<br />

unumgänglich.<br />

Der Verein ist in folgende Bereiche gegliedert: Schule, Wohngemeinschaften, Arbeit/<br />

Ausbildung, Dienstleistungen und Shop.<br />

Arbeit/Ausbildung, unter dieser Rubrik findet man auf der Internetseite des Vereins<br />

folgende Ausbildungsformen:<br />

Einarbeitung - Praktische Berufseinführung( IV-Anlehre ) - Berufliche Grundbildung<br />

( Anlehre, Lehre ) - Berufliche Fortbildung.<br />

Für alle 4 erwähnten Bildungs/Ausbildungsformen gelten folgende Ziele als<br />

anzustreben:- die individuelle berufliche Förderung wird durch das modulare System<br />

ermöglicht, - die lernenden Personen sollen für ihre erworbenen Fähigkeiten<br />

Verantwortung übernehmen, - die berufliche Bildung soll die lernenden Personen zur<br />

Marktfähigkeit führen, - das Konzept ermöglicht eine einheitliche Information nach<br />

aussen, - das Konzept schafft für betroffene Personen und Beratungsstellen Transparenz,<br />

- erreichte Lernziele können überprüft werden, - durch das Konzept sollen Synergien<br />

genutzt werden.<br />

Von den Berufsfeldern Allgemeinbildung, Hauswirtschaftsschule, Hauswartung, Küche,<br />

Lackiererei, Schreinerei, Mechanik, Textilpflege und Verkauf möchte ich im folgenden<br />

Kapitel der Bereich Mechanik dokumentieren, den mir Herr Wirz in 2 Interviews<br />

vorgestellt hat<br />

Rahmen (Beschreibung des Betriebs / der<br />

Institution)<br />

Die Lehrwerkstatt Bereich Mechanik gibt es seit 1990. Seit diesem Zeitpunkt wurden ca.<br />

20 Lehrlinge ausgebildet. Für die Lernenden, die ein EFZ anstreben, gilt eine Arbeitszeit<br />

von 8 Stunden pro Arbeitstag, Nachtarbeit gibt es in der mechanischen Abteilung nicht.


Zur Zeit werden Polymechniker, Mechapraktiker und Metallbearbeiter( Anlehre, IV-<br />

Anlehre )ausgebildet.<br />

Gesamthaft werden monentan 15 junge Menschen ausgebildet oder weitergebildet. Der<br />

Bereich Mechanik bietet insgesamt 30 Personen Arbeit und Ausbildung.<br />

Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

Um zu diesem Titel treffende und verständliche Aussagen machen zu können, ist es<br />

zunächst wichtig, aufzuzeigen, wie der Bereich Mechanik zu seinen Lernenden kommt:<br />

Lehrverträge, Anlehrverträge, Umschulungen, Ausbildungen - alle Formen kommen in<br />

Rorschach in enger Zusammenarbeit mit den entsprechenden IV-Stellen zustande. Freie<br />

Ausbildungsplätze mit EFZ-Abschluss werden auch im kantonalen<br />

Lehrstellenverzeichnis (LENA) aufgeführt. Für Ausbildungen, die von der IV (mit-)<br />

getragen werden, erhält die mechanische Abteilung quasi einen Leistungsauftrag.<br />

Was einen guten Lernenden auszeichnet, was von ihm zuvorderst erwartet wird, diese<br />

Frage habe ich Herrn Wirz gestellt. Mit einer eindeutigen Antwort: Flexibilität. (z.B.<br />

wenn ein Lernender in der Lage ist, Eigeninteressen und das Wohl der Firma unter einen<br />

Hut zu bringen)Auch den Zusammenhang zwischen dem Anspruch auf einen konstanten<br />

Lohn und konstanter qualitativ guter Arbeit sollte ein Lernender sehen und anerkennen<br />

können.<br />

Ausbildungsmethoden des Betriebs<br />

Für die Beschreibung des Inhalts einer Ausbildung im Bereich Mechanik, vereinfacht<br />

zusammengefasst mit den Begriffen Planen, Bohren, Drehen und Fräsen möchte ich auf<br />

die bereits erwähnte homepage verweisen. ( dort: Berufsfeld Mechnik, Modulübersicht )<br />

Die Ausbildungsmethoden der Mechanik im HPV ergeben sich aus diesem modularen<br />

Aufbau der Ausbildung. Erwähnenswert hier vielleicht die Prinzipien der Stufung, des<br />

Trainierens von Kompetenzen unter erleichterten Bedingungen und des fortschreitenden<br />

Erhöhens des produktiven Anteils einer Arbeit.<br />

Es ist anzunehmen, dass sich dieses setting nicht allzusehr von anderen guten<br />

Ausbildungsorten unterscheidet.<br />

Zusammenfassend lässt sich beschreiben, dass die Ausbildungsmethoden ein Ziel<br />

anstreben: das Normalisierungsprinzip. Das Entwicklungspotetial soll ausgeschöpft<br />

werden, der %-Satz der Berentung soll sich verkleinern.<br />

Berufsbildende (Lehrmeister, Ausbilderinnen,<br />

weitere Beteiligte)<br />

Im Bereich Mechanik am HPV Rorschach gibt es nebst dem Leiter der Abteilung drei<br />

weitere Ausbildner. Jeder dieser drei ist hauptverantwortlich für einen der Bereiche<br />

Bohren, Fräsen und Drehen. Hauptverantwortlich nicht nur für die Ausbildung, sondern<br />

auch für die reibungslose und qualitativ hochstehende Produktion.<br />

Für die Arbeit in diesem Spannungsfeld werden die Mitarbeitenden geschult, intern<br />

weitergebildet in Bereichen wie Kommunikation, Problemlösungsstrategien,


Instruktionstechniken usw.<br />

Erwartungen an den Lernort Schule, Kontakte mit<br />

ihm<br />

Für die Berufsschulen, die für die Lernenden, die in einer zum EFZ oder zum<br />

Anlehrabschluss führenden Ausbildung stehen, zuständig sind, gibt es die Erwartung der<br />

guten kooperativen Zusammenarbeit vor allem in Problemsituationen. Die Kontakte<br />

finden statt an Lehrmeistertagungen, Schulanlässen, HPV-Anlässen und durch die<br />

punktuelle Zusammenarbeit mit Lehrpersonen der Berufsschulen<br />

Erwartungen an den dritten Lernort, Kontakte mit<br />

ihm<br />

Schreibt die Bildungsverordnung eines Berufes den Besuch von überbetrieblichen<br />

Kursen vor, werden diese Kurse logisch auch von den Lernenden des HPV besucht.<br />

Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

Der Weg durch eine Ausbildung beim HPV beginnt in der Regel mit einer dreiwöchigen<br />

Schnupperzeit. Meistens schon vorher, spätestens nach der Schnupperlehre wird in<br />

einem Stanortgespräch das Entwicklungspotetial des Lernenden erfasst. Aufgrund dieser<br />

Einschätzung erfolgt die Planung der Ausbildung. Die Standortgespräche, die im Laufe<br />

der Ausbildung folgen, bilanzieren die vergangenen Lernschritte und projektieren die<br />

folgenden. Wenn es sich zeigt, dass wesentliche Korrekturen am Ausbildungsziel oder<br />

Ausbildungszeit notwendig sind, so wird versucht, ein neues Ausbildungsziel zu<br />

formulieren.


Home >> Möbelschreinerwerkstätte Bbz<br />

Zuletzt verändert: January 28, 2005 @ 12:17:55pm CET<br />

Möbelschreinerwerkstätte BBZ<br />

Rahmen (Beschreibung des Betriebs / der<br />

Institution)<br />

Die Lehrwerkstätte an der Gerechtigkeitsgasse in Zürich ist eine eigentliche<br />

Ausbildungsstätte und es gibt sie seit 116 Jahren. Diese Institution wurde vom Kanton<br />

Zürich ins Leben gerufen mit dem Ziel, etwas für die Ausbildung der Jugendlichen zu<br />

tun. Das bedeutet, dass die Lehrwerkstätte vom Kanton subventioniert ist, was wiederum<br />

zur Folge hat, dass der rauhe Wind der Wirtschaft fehlt. Obwohl der Spardruck durch<br />

den Kanton Zürich in den letzten Jahren spürbar grösser wurde, geniesst die gute<br />

Ausbildung immer noch erste Priorität, aber es ist klar, dass auch die<br />

Möbelschreinerwerkstätte einen Umsatz erzielen muss. Darum werden alle hergestellten<br />

Möbel verkauft!<br />

Die Auftragsstruktur sieht folgendermassen aus:<br />

Private Auftraggeber 62.5%<br />

Kantonale und städtische Institutionen in Zürich 23.5%<br />

Händler 14%<br />

Die Lehre in der Lehrwerkstätte unterscheidet sich also enorm von einer Lehre in einer<br />

"normalen" Schreinerei. Man hat viel Zeit für die Ausbildung und die<br />

Möbelschreinerwerkstätte BBZ ist bekannt dafür, dass die Lernenden eine qualitativ<br />

hochstehende Lehre absolvieren. Deshalb ist dieser Ausbildungsplatz sehr gefragt (im<br />

Schnitt 80 Bewerbungen für 11 Lehrstellen pro Jahr!) und geniesst in der<br />

Schreinerbranche einen ausgezeichneten Ruf.<br />

In der Möbelschreinerwerkstätte BBZ werden 44 Lernende (11 pro Jahr) zu Schreinern<br />

(Richtung Innenausbau) ausgebildet, dazu kommt eine Lehrstelle für Innenbau-Zeichner.<br />

Rund ein Viertel aller Lernenden sind weiblichen Geschlechts (seit ca. 15-20 Jahren) und<br />

ausländische Jugendliche hat es praktisch keine. Vergleichbare Institutionen gibt es nur<br />

noch in Bern und Samedan.<br />

Die spezielle Art der Institution bringt es mit sich, dass die Ausgebildeten nach der<br />

Lehre nicht mehr im Betrieb weiterarbeiten können. Die Abgänger sind aber auf dem<br />

Schreinermarkt sehr gefragt, da sie wie gesagt eine überdurchschnittliche Ausbildung<br />

genossen haben.<br />

Die Möbelschreinerwerkstätte BBZ bildet eine grosse Familie. Man kennt sich gut und<br />

pflegt eine enge Beziehung untereinander. Nicht selten kommt es vor, dass man<br />

Ausgebildeten auch noch Jahre später hilft, eine neue Arbeitsstelle zu finden. Es existiert


auch ein Verein Ehemaliger, in welchem man sich regelmässig trifft.<br />

Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

Die Möbelschreinerwerkstätte BBZ erwartet von einem Lernenden folgende<br />

Eigenschaften: Selbstständigkeit, Zuverlässigkeit, gute Arbeitshaltung und ein fachlich<br />

hohes Niveau. Regeln für die Freizeit der Lernenden werden nicht aufgestellt, die<br />

Ausbildungsverantwortlichen sprechen aber bei Problemen das Freizeitverhalten<br />

durchaus an. Drogentests werden und wurden nicht durchgeführt.<br />

Ausbildungsmethoden des Betriebs<br />

Es existiert ein Modell-Lehrplan, dessen Verwendung kontrolliert und angepasst wird.<br />

Die Lehrmeister vermitteln die fachlichen Kompetenzen und fördern situativ auch die<br />

Sozial- und Methodenkompetenz.<br />

Jeder Lehrmeister ist für sein Fachgebiet verantwortlich, während die Lernenden<br />

rotieren. Der Lehrlingslohn bewegt sich zwischen 450-1360 Fr., was im<br />

Schreinergewerbe Durchschnitt bedeutet.<br />

Besonders leistungsstarke Lernende werden speziell gefördert, sei es durch<br />

Zusatzaufgaben und Arbeit am Computer, sei es, dass sie für einzelne Sequenzen den<br />

Lehrmeister "ersetzen" können oder zu Spezialisten weitergebildet werden.<br />

Berufsbildende (Lehrmeister, Ausbilderinnen,<br />

weitere Beteiligte)<br />

In der Lehrwerkstätte arbeiten sechs Lehrmeister (davon eine Frau) mit den 44<br />

Lernenden, es hat aber keine anderen Mitarbeiter! Jeder Lehrmeister ist für sein<br />

Fachgebiet verantwortlich, während die Lernenden rotieren.<br />

Der Abteilungsleiter, Herr Bosshard, steht nicht in der Werkstatt, sondern ist für die<br />

Administration und auch für den Verkauf (Offerten, Bestellungen etc.) zuständig.<br />

Erwartungen an den Lernort Schule, Kontakte mit<br />

ihm<br />

Da die Möbelschreinerwerkstätte eine Abteilung der Baugewerblichen Berufsfachschule<br />

Zürich bildet, ist der Kontakt zur Berufsfachschule sehr eng. Die meisten Lehrkräfte<br />

kennt man und so ist der Weg ein sehr kurzer, was dazu führt, dass bei Fragen oder<br />

Problemen beide Seiten schneller zum Telefonhörer greifen als sonst. Die Lehrmeister<br />

und auch der Abteilungsleiter sind gut über die schulischen Leistungen der Lernenden<br />

informiert. Wenn die Noten schlecht sind, wird auch von dieser Seite Druck auf den<br />

Jugendlichen ausgeübt. Durch die enge Verbindung zur Berufsfachschule gibt es mit<br />

einigen Lehrkräften Abmachungen, dass man sich schnell meldet, wenn Probleme


auftauchen.<br />

An der Möbelschreinerwerkstätte wird jedes Semester ein Ausbildungsbericht über jeden<br />

Lernenden verfasst, in welchem die schulischen Leistungen und der behandelte Stoff<br />

integriert sind.<br />

Erwartungen an den dritten Lernort, Kontakte mit<br />

ihm<br />

Es gibt nur eine Ausbildungswoche im Frühling, der Rest findet in der<br />

Möbelschreinerwerkstätte statt. Einführungskurse sind in die Ausbildung integriert.<br />

Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

Wie oben erwähnt, wird die Möbelschreinerwerkstätte jedes Jahr mit Bewerbungen<br />

überhäuft (ca. 80 für 11 Lehrstellen). Es versteht sich von selbst, dass man also nicht die<br />

Werbetrommel rühren muss. Die Lehrstellen werden im BIZ, im<br />

Schreinermeisterverband, in Zeitungen und im Internet publiziert. Wie ich Herrn<br />

Bosshard verstanden habe, werden praktisch alle für ein erstes Gespräch und den<br />

Eignungstest eingeladen. Dieser setzt sich aus fünf verschiedenen Punkten zusammen:<br />

Rechnen, handwerkliches Geschick (Brett bearbeiten), Geschwindigkeit (Material<br />

sortieren), Vorstellungsvermögen (Körper im Raum erkennen) und Lerntest (Draht<br />

biegen).<br />

Neben der Testnote achten die Prüfenden vor allem auf den persönlichen Eindruck, den<br />

ein Bewerber hinterlässt. Weil die Möbelschreinerwerkstätte eine Art Familie bildet,<br />

schaut man gut darauf, ob jemand in den Betrieb passt. Die Schulnoten schliesslich<br />

kommen erst an dritter Stelle!<br />

Eine Uebersicht über die genossene Schulbildung (Oberstufe) ergibt folgendes Bild:<br />

Sekundarschule A 58.5%<br />

Sekundarschule B 34.2%<br />

Sekundarschule C 2.4%<br />

Rudolf-Steiner-Schule 4.9%


Home >> Modeco<br />

Zuletzt verändert: December 13, 2004 @ 4:18:28pm CET<br />

modeco<br />

Rahmen (Beschreibung des Betriebs / der<br />

Institution)<br />

Modeco ist die Abkürzung für die "Schweizerische Fachschule für Mode und<br />

Gestaltung" im Zentrum Zürichs, in der Kreuzstrasse 68 gelegen. Die Schule ist die<br />

älteste Berufsschule für Frauen in Zürich. Es ist eine private Fachschule, die 1889 als<br />

private Stiftung gegründet wurde. Anlass zur Gründung war vor allem der Gedanke,<br />

Frauen die Chance zu geben, sich beruflich selbständig zu machen. Damals bildete man<br />

Weissnäherinnen, Knaben- und Damenschneiderinnen aus. Die Ausbildung dauerte zwei<br />

Jahre. Heutzutage ist die Berufsbezeichnung vereinheitlicht und die Ausbildung zur<br />

`Bekleidungsgestalterin` dauert jetzt drei Jahre. Es handelt sich um eine subventionierte<br />

Ausbildung, wobei die Lehrerlöhne zu 75% subventioniert sind und die Sozialausgaben<br />

von der Schule selbst getragen werden müssen. Nur ein kleiner Teil der Ausgaben kann<br />

durch Kundenarbeit gedeckt werden. Die Schülerinnen erhalten ein kleines Schulgeld<br />

von 380 CHF pro Semester. Im Gebäude der Modeco ist heutzutage ausserdem noch die<br />

Berufsschule für Dentalassisteninnen beherbergt.<br />

Derzeit werden 94 Lehrlinge zur Bekleidungsgestalterin ausgebildet. Von den 94<br />

Lehrlingen ist nur einer männlichen Geschlechts.<br />

Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

Im Gespräch mit der Ausbildungsverantwortlichen Yvonne Schwander kristallisierten<br />

sich in erster Linie zwei Schwerpunkte heraus. Grosser Wert wird auf die<br />

Selbständigkeit der Lernenden gelegt. Diesbezüglich sei es aber einerseits so, dass man<br />

Selbständigkeit von den Lernenden erst erwarten könne, wenn sie etwas gelernt hätten;<br />

andererseits sei zu beobachten, dass viele der Schülerinnen ein recht niedriges<br />

Verantwortungsbewusstsein hätten und damit gekoppelt oft sehr unselbständig seien.<br />

Ausserdem erwartet man von den Lernenden Zuverlässigkeit und Sorgfaltspflicht. Auch<br />

hier mangele es aber oft, erklärte die Ausbildungverantwortliche. Grund seien oftmals<br />

Versäumnisse in der Erziehung.<br />

Auf dem gesamten Schulareal sind Drogen verboten (ausser Raucherecke). Es werden<br />

keine Drogentests durchgeführt, es besteht aber die Möglichkeit wegen<br />

Drogenmissbrauchs von der Schule verwiesen zu werden. In der Regel erfolgt in einem<br />

solchen Fall (bzw. bei sonstigem gravierendem Fehlverhalten oder mangelnder leistung)<br />

zunächst eine mündliche, dann eine schriftliche Verwarnung und schliesslich der<br />

Schulverweis.


Ausbildungsmethoden des Betriebs<br />

Die Ausbildung beginnt mit einem einwöchigen Einführungskurs. Daran an schliesst<br />

sich die ganz normale Lehrausbildung mit jeweils vier Tagen praktischer Ausbildung im<br />

Atelier und einem Tag in der Berufsschule (incl. Freifächer 1,5 Tage). Insgesamt finden<br />

über die gesamte Ausbildung verteilt sechs Einführungskurse statt (zweimal jährlich<br />

einer). Die theoretische und die praktische Ausbildung finden im selben Haus statt. Die<br />

Atelierleiterin und ihre Assistentin sind für die Lernenden aus allen drei Lehrjahren<br />

verantwortlich und haben fast täglich intensiven Kontakt zu den Lernenden. Sie<br />

überprüfen das zu Lernende während der Ausführung immer wieder und weisen die<br />

Lernenden auf eventuelle Fehler hin. Ausserdem werden die zu lernenden Arbeitschritte<br />

und Techniken immer wieder vorgeführt. Eine der wichtigsten Ausbildungsmethoden ist<br />

das ständige Üben und Wiederholen. Nach wie vor nicht aus der Mode gekommen ist<br />

auch das `Üben zu Hause`.<br />

Indem Gruppenarbeiten durchgeführt werden (z.B. Entwerfen und Schneidern von<br />

Kostümen für die Basler Fastnacht)wird die Sozial- und Methodenkompetenz geschult.<br />

Einmal jährlich findet ein gemeinsamer Sporttag statt. Für lernschwache Schüler bietet<br />

die Schule Stützkurse an, für Lernstarke bzw. durchschnittlich begabte Schüler wird der<br />

Besuch eines Freifaches angeboten. Ausserdem besteht die Möglichkeit parallel zur<br />

Berufsausbildung die Berufsmittelschule zu besuchen.<br />

Berufsbildende (Lehrmeister, Ausbilderinnen,<br />

weitere Beteiligte)<br />

Einiges dazu wurde im vorangegangen Abschnitt schon gesagt. Zentral ist meines<br />

Erachtens der Umstand, dass die theoretische und die praktische Ausbildung am selben<br />

Ort stattfinden und die Jugendlichen noch nicht in der Berufswelt stehen. Das hat Vor-<br />

und Nachteile. Einerseits haben die Lernenden im Gegensatz zu anderen Lehrlingen in<br />

anderen Ausbildungssituationen immer noch das Gefühl `in die Schule zu gehen`.<br />

Dadurch dass sie sich täglich in der Schule aufhalten, dort täglich Schulbetrieb<br />

stattfindet, sich im Gebäude fast ausschliesslich Schüler befinden und die Pausenglocke<br />

läutet wird dieses Gefühl noch verstärkt. Dieser `geschützte Raum`hat für die Lehrlinge<br />

durchaus Vorteile: Die Lehre kann ruhiger (und weniger von Fremdeinflüssen<br />

beeinträchtigt) absolviert werden; es gibt mehr Zeit zum Lernen. Nach Ansicht von<br />

Yvonne Schwander kommt diese `Soft-Variante` den heutigen Jugendlichen (mit ihren<br />

Schwächen und Problemen) sehr entgegen und wird auch von den Eltern sehr geschätzt.<br />

Ein weiterer Vorteil der sich bietet, ist die direkte, unbürokratische und zeitnahe<br />

Kommunikation der Ausbilder und Lehrer miteinander. Lehrausbilder und Lehrer (Fach-<br />

Und ABU-Lehrer) sind im selben Haus und kommunizieren ständig miteinander.<br />

Auftauchende Probleme können so schnell besprochen und angegangen werden, viele<br />

Kommunikationsmissverständnisse entstehen gar nicht erst.


Der Nachteil dieser Art von Ausbildung besteht darin, dass der Übertritt in die<br />

Berufswelt dementsprechend noch bevorsteht und sich oftmals nicht ganz reibungslos<br />

gestaltet.<br />

Erwartungen an den Lernort Schule, Kontakte mit<br />

ihm<br />

siehe oben.<br />

Ausserdem: Es existiert ein Modell-Lehrplan nach dem unterrichtet wird. Die Kontrolle<br />

erfolgt durch beidseitige (SchülerLehrer) Evaluation.<br />

Erwartungen an den dritten Lernort, Kontakte mit<br />

ihm<br />

Fällt weg. Siehe Artikel oben.<br />

Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

Die Modeco schreibt ihre Lehrstellen im Internet aus. Ausserdem werden Züricher<br />

Schulen angeschrieben und die Schulabgängerinnen zu einer zweitägigen<br />

Schnupperlehre eingeladen. Darüberhinaus werden die Lehrstellen im<br />

Lehrstellennachweis (im Internet) ausgewiesen. Einmal jährlich wird ein Tag der offenen<br />

Tür angeboten. Bisher hatte die Schule keine Probleme ausreichend Lehrling zu<br />

rekrutieren. Im Gegenteil. Es bewerben sich mehr Mädchen als aufgenommen werden<br />

können (im vergangenen Jahr 80 Bewerbungen, 35 Aufnahmen). Bei der Auswahl der<br />

Lehrlinge spielt das Zeugnis nur eine Nebenrolle. Um die Eignung für den Beruf zu<br />

eruieren, werden die Bewerberinnen zu einem ein eintägigen Aufnahmetest eingeladen.<br />

Die Prüfung besteht aus drei Teilen:<br />

1. Teil: Allgemeinbildung,<br />

2. Teil: Gestaltung,<br />

3. Teil: Nähtest.


Home >> Lehrwerkstätte Mit Betrieblichem<br />

Praktikum<br />

Zuletzt verändert: November 23, 2004 @ 5:04:05am CET<br />

Lehrwerkstätte mit betrieblichem<br />

Praktikum<br />

In den letzten Jahren haben einzelne Lehrwerkstätten damit begonnen, die Lernenden<br />

während maximal einem Jahr an einen Betrieb zu vermitteln. Damit sollen die Kosten<br />

gesenkt und die Praxisorientierung der Ausbildung verbessert werden.


Home >> Ausbildungsverbünde<br />

Zuletzt verändert: January 23, 2005 @ 8:41:38pm CET<br />

Ausbildungsverbünde<br />

Rahmen:<br />

Die zwei untersuchten Ausbildungverbünde bilden<br />

Lehrlinge aus der Maschinenindustrie und dem<br />

öffentlichen Verkehr aus. Finanziert wird der<br />

Ausbildungsverbund durch die Mitglieder, welche einen<br />

bestimmten Betrag an den Verein bezahlen müssen.<br />

Ausbildungverbünde sind als Verein oder Stiftung<br />

organisiert. Zu den Kernmitgliedern gehören vor allem<br />

Grossfirmen. Weil verschiedene Firmen daran beteiligt<br />

sind, ist dann auch die Vielfalt an den angebotenen<br />

Berufen recht gross. Ausbildungverbünde übernehmen<br />

die Auswahl der Lernenden, sind Lehrvertragspartner,<br />

betreiben Lehrwerkstätten für die Grundbildung im<br />

Rahmen von Basislehrjahren, vermitteln sie<br />

anschliessend für kürzere oder längere Einsätze an<br />

Unternehmen (meist Mitglieder des entsprechenden<br />

Vereins) und betreuen sie während der ganzen Lehre.<br />

Die Anzahl der auzubildnen Lehrlinge in einem<br />

Ausbildungsverbund ist recht hoch, z.T. über 1000<br />

Lehrlinge.<br />

Ablauf der Ausbildung und Ausbildungmethoden:<br />

Da sich die Mehrzahl der grossen Industriefirmen in den<br />

letzten Jahren von ihren Lehrlingsabteilungen getrennt<br />

haben, übernehmen die Ausbildungverbünde vor allem<br />

die Grundausbildung, wobei die projektorientierte<br />

Ausbildung im Vordergrund steht.<br />

Normalerweise verbringt ein Lehrling die ersten 2 Jahre<br />

in der Lehrwerkstatt. Anschliessend wird er für kürzere<br />

oder längere Einsätze an Mitglieder des Vereins<br />

vermittelt. So hat der Lehrling immer genügend Arbeit<br />

und man kann den Lehrling seinen Fähigkeiten<br />

entsprechend einsetzten.<br />

Beteiligte, deren Erwartungen und<br />

alles anschauen


Verantwortlichkeiten:<br />

Die Lehrlinge werden zum Lebensunternehmer<br />

ausgebildet. In der Basiswoche (erste Woche nach<br />

Lehrbeginn) wird vor allem die Sozial- und<br />

Methodenkompetenz gefördert.<br />

In der Lehrwerkstatt werden die Lehrlinge von<br />

professionellen Ausbildnern betreut. Die Ausbildner<br />

werden immer wieder auch extern geschult.<br />

Lehrstellenmarkt:<br />

Neben einem eignen Web-Auftritt, sind die<br />

Ausbildungverbünde natürlich auch auf der Seite der<br />

LENA zu finden. Zudem profitieren die<br />

Ausbildungverbünde von der Bekanntheit der<br />

Kernmitgliedern.<br />

Die Ausbildungverbünde übernehmen die ganze<br />

Rekrutierung der Lehrlinge.<br />

Diese Form wurde an folgenden Beispielen erkundet<br />

Login durch Eveline Castellazzi<br />

Lernzentren durch Sandra Haller<br />

Rechts ein Bild aus einem weiteren Ausbildungszentrum,<br />

dem Berufsbildungszentrum SIG-GF in Neuhausen (vgl.<br />

bzsiggf)


Ausbildungsverbünde | Ausbildungsverbünde


Ausbildungsverbünde | Ausbildungsverbünde | View Thumbnails<br />


Ausbildungsverbünde | Ausbildungsverbünde | View Thumbnails<br />


Home >> Login<br />

Zuletzt verändert: January 17, 2005 @ 11:36:15am CET<br />

AUSBILDUNGSVERBUND LOGIN<br />

( SBB UND 25 WEITERE FIRMEN )<br />

INTERVIEW MIT HERRN HANSPETER GRAF, LEITER LOGIN REGION OST<br />

Rahmen (Beschreibung des Betriebs / der<br />

Institution)<br />

LOGIN ist ein nationaler Ausbildungsverbund, der auf Initiative der SBB und BLS im<br />

Jahre 2002 gegründet worden ist. Das Spezielle an diesem Ausbildungsverbund ist, dass<br />

ihm Firmen des Öffentlichen Verkehrs aller 26 Kantone der Schweiz angehören.<br />

Organisatorisch ist der Ausbildungsverbund in vier Regionen aufgeteilt ( Region<br />

Romandie, Region Mitte , Region Ost, Region Tessin ).<br />

LOGIN ist im Besitz der Ausbildungsbewilligung für Lehrlinge in allen 26 Kantonen.<br />

LOGIN zählt bereits über 25 Mitgliederfirmen, und stellt seine Funktion als<br />

Ausbildungsinstitution selbst dar:<br />

llogin to your future - für Firmen im öffentlichen Verkehr<br />

Bereits in den ersten Monaten nach der Gründung begann login zu wachsen. Heute zählt<br />

login bereits über 25 Mitgliederfirmen.<br />

Für eine Mitgliedschaft bei login sprechen mehrere Gründe, so zum Beispiel:<br />

Unternehmen sehen die Ausbildung nicht als Kerngeschäft<br />

Unternehmen können nur einen Teil-Ausbildungsplatz zur Verfügung stellen, sich aber<br />

trotzdem für die Ausbildung engagieren<br />

login erledigt die ganze administrative Bearbeitung von der Rekrutierung bis zum<br />

Lehrabschluss<br />

login verfügt über kompetentes Bildungsmanagement<br />

login bietet Kostentransparenz und das Mitglied zahlt nur noch die effektiven<br />

Berufsbildungskosten<br />

llogin ist offen für weitere künftige Partner, die an einem jungen, dynamischen<br />

Ausbildungsverbund mit einer zukunftsorientierten Berufsbildung für den öV-<br />

Nachwuchs von morgen interessiert sind.<br />

LOGIN gehört nebst den LERNZENTREN Lehrlinge für die Wirtschaft, welche von der


ABB gegründet worden sind, zu den ersten Ausbildungsverbünden. LOGIN wurde denn<br />

auch nach derselben Philosophie wie die Lernzentren aufgebaut. Die Grundidee ist, die<br />

Lehrlinge zu Lebensunternehmern auszubilden. LOGIN selbst definiert das<br />

Ausbildungskonzept und Ausbildungsphilosophie wie folgt :<br />

„Das Ausbildungskonzept fördert das selbstständige und unternehmerische Denken und<br />

Handeln, die übergreifende Zusammenarbeit zwischen den Mitgliederfirmen und gibt<br />

den Lernenden Instrumente in die Hand, mit denen sie sich nach abgeschlossener Lehre<br />

im Berufsalltag beweisen können.“<br />

„Ein grundlegender Gedanke, der sich wie ein roter Faden durch alle Lehren bei login<br />

zieht, ist der des «Lebensunternehmers». Bereits bei Lehrbeginn in der login-Woche<br />

erleben die Lernenden dies praxisnah beim Bearbeiten von Projekten. Im Zentrum steht<br />

das Fördern von Sozial- und Methodenkompetenzen sowie der Aufbau des<br />

Vertrauensverhältnisses zum/zur Ausbildungsleiter/in. Die notwendigen Fachinhalte<br />

werden im Anschluss durch die Berufsfachschule und die Praxisausbildung<br />

vermittelt.“ ( (Link zur Quelle)<br />

Nach den Vorteilen des Ausbildungsverbundes gegenüber anderen Formen der<br />

Lehrlingsausbildung befragt, nennt Herr Graf folgende Punkte :<br />

• Die Mitgliederfirmen können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, und müssen sich<br />

von der Rekrutierung bis zum Lehrabschluss um keine organisatorischen /<br />

administrativen Angelegenheiten während der Lehrlingsausbildung kümmern.<br />

• Die Mitgliederfirmen erhalten die Lehrlinge der technischen Berufe im 3. und 4.<br />

Lehrjahr, wo sie weiter lernen, aber auch schon produktiv sein können. Die<br />

Grundausbildung wird während der ersten beiden Lehrjahre durch die Lehrwerkstätten<br />

von Login gewährleistet. ( Ausser im Falle der KV-Lehrlinge, welche nach dem<br />

Basiskurs von ca. 6 Wochen direkt in ihrer Firma mit der Lehre beginnen.)<br />

• LOGIN betreibt professionelles Bildungsmanagement. Dazu gehört auch die<br />

Ausbildung von Lehrlingsausbildnern der Mitgliederfirmen. Diese wird in Form von<br />

Schulungen in Modulen von 1 bis 3 Tagen durchgeführt, wo Lehrlingsbetreuer der<br />

verschiedensten Firmen teilnehmen.<br />

• Kostentransparenz: Der Lehrling einer technischen Lehre kostet ca. Fr. 26'000.- pro<br />

Jahr, derjenige eines KVs ca. Fr. 20'000.- pro Jahr.<br />

• Login arbeitet mit in bildungspolitischen Projekten und übernimmt Verantwortung in<br />

der Gestaltung von Berufen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Berufslehre des KVs<br />

öffentlicher Verkehr. Da diese Berufslehre zur selben Zeit von login ausgearbeitet wurde<br />

wie die schweizerische Reform der KV – Lehre , der sogenannten RKG, nahm login an<br />

den Pilotprojekten der RKG von Anfang an teil. Dies ermöglichte es login, aktiv am<br />

gesamten neuen Ausbildungskonzept der Kaufmännischen Lehre teilzunehmen.<br />

• Neue Berufslehren : Da login national ausgerichtet ist, und sehr gross ist, ist es möglich<br />

nach Bedürfnis der Mitglieder neue Berufsbilder zu entwerfen und eventuell zu<br />

entwickeln. So wurde z.B. festgestellt, dass ein Bedarf an eigenen Mechanikern für<br />

Busse und Lastwagen der öffentlichen Betriebe besteht. Unter Umständen könnte in


diesem Bereich also eine neue Berufslehre entwickelt werden.<br />

Nach den Nachteilen der Ausbildungsverbunde befragt, antwortete Herr Graf :<br />

Es gäbe eigentlich gar keine Nachteile. Es gäbe lediglich die Frage nach der<br />

Weiterentwicklung der Ausbildungsverbünde. So seien die Kantone darauf aufmerksam<br />

geworden, dass die Ausbildungsverbünde eine sehr effiziente Lehrlingsausbildung<br />

garantierten, und darum gäbe es bereits einzelne Kantone, welche auch<br />

Ausbildungsverbünde gründeten. ( z. B. Kanton Zug ) . Der Kanton Zürich sei daran,<br />

auch einen eigenen Ausbildungsverbund zu gründen. Die VBZ z.B. eine Einrichtung des<br />

Öffentlichen Verkehrs einerseits, und andererseits eine Institution des Kantons Zürich ,<br />

sei noch nicht Mitglied von login. Die Frage würde sich somit stellen, ob die VBZ<br />

Mitglied eines möglichen Ausbildungsverbundes des Kantons Zürich oder von login<br />

würde.<br />

Auch in anderen Institutionen und Kantonen sind solche Überschneidungen voraus zu<br />

ahnen. Wenn dann noch dazu kommt, dass in ein paar Jahren die geburtenschwachen<br />

Jahrgänge ins Lehrlingsalter kommen, muss man sich über die Weiterentwicklung und<br />

die Strategien für die Mitgliederwerbung Gedanken machen.<br />

Kenndaten<br />

Die Zahlen für 2004 sind ähnlich wie 2003. Der einzige markante Unterschied ist der<br />

Rückgang der Lehrlingszahlen in der Informatik auf ca. 16 Lehrlinge.<br />

Konkret sind keine neuen Berufe vorgesehen. Man wägt jedoch die Idee ab, den Beruf<br />

des Bus- und Lastwagenmechanikers zu entwerfen.<br />

Rekrutierung<br />

• Werbung : Für die Lehrstellen wird Werbung gemacht mit Hilfe von farbigen Flyers zu<br />

den verschiedenen Berufen und der eigenen Website . ( Technische Berufe :<br />

Polymechaniker/in, Atuomatiker/in, Mechapraktiker/in ), Verkehrswegbauer/in,<br />

Gleisbauer/in, Logistikassistent/in, Kauffrau/mann Öffentlicher Verkehr oder Reisebüro,<br />

Gebäudereiniger/in) .<br />

• Infoveranstaltungen in Schulen . Im 3. Sekundarschuljahr werden Veranstaltungen an<br />

Schulen durchgeführt, wo jeweils bis höchstens 50 Schüler teilnehmen. In diesen<br />

Veranstaltungen werden die Berufe vorgestellt und empfohlen Schnupperlehren zu<br />

absolvieren.<br />

• Schnupperlehren . Letztes Jahr wurden ca. 250 Schnupperlehren organisiert. Die<br />

Philosphie ist : Möglichst vielen Jugendlichen die Möglichkeit zu geben , die<br />

verschiedenen Berufsfelder kennen zu lernen, auch wenn es unmöglich ist, allen<br />

Absolventen eine Lehrstelle anzubieten. Schnupperlehrberichte werden erstellt und<br />

zusammen mit den Bewerbungsdossiers angeschaut.<br />

• Bewerbungsdossiers entgegennehmen und analysieren. Ein Teil der Kandidaten wird<br />

eingeladen, einen kognitiven Fähigkeitstest am Computer bei login zu machen.


• Kognitiver Fähigkeitstest am Computer.<br />

• Strukturiertes Interview von 1 Stunde Dauer. Konkret werden Ereignisse abgefragt,<br />

welcher der/die Kandidat/in schon erlebt hat, und es wird gefragt, wie er/sie in<br />

bestimmten Situationen reagiert haben. Sondiert werden sollen damit : Teamfähigkeit,<br />

Kommunikation, Konfliktfähigkeit, Lernbereitschaft, Kundenorientierung, Flexibilität ).<br />

Auf die Frage, warum die Rekrutierung nicht auch mittels desselben „assessments“<br />

durchgeführt werde wie in den Lernzentren antwortete Herr G., dass die Art von<br />

assessment, wie es die Lernzentren durchführen, sehr aufwendig ist, aber dass auch das<br />

strukturierte Interview bei login zur Zeit in Überarbeitung ist.<br />

Erwartungen an die Lernenden<br />

Von den Lernenden wird Eigeninitiative erwartet, und Bereitschaft zur Entwicklung der<br />

Fach- Methoden- und Sozialkompetenz. Diese Philosophie zur Entwicklung zum<br />

Lebensunternehmer, wo die beruflichen und persönlichen Ziele sinnvoll miteinander<br />

verknüpft werden, wird bereits im Einführungsseminar in der ersten Woche der Lehre zu<br />

übermitteln versucht.<br />

Ausbildungsmethoden<br />

Die Vermittlung von fachlicher Kompetenz findet bei den technischen Berufen während<br />

der ersten beiden Jahre in den Lehrwerkstätten von login statt. Während des 3. und 4.<br />

Lehrjahres dann gehen die Lehrlinge in die Betriebe der Mitgliederfirmen von login. Für<br />

die Ausbildner / innen der Mitgliederfirmen bietet login periodisch 2 bis 3 – tägige<br />

Fortbildungskurse an, um die Qualität der Lehrlingsbetreuung zu gewährleisten.<br />

Zukunftsplanung/Weiterbildung<br />

Das Interesse von login ist, das zukünftige Personal der SBB und der weiteren<br />

Mitgliederfirmen zu sichern, und im allgemeinen Personal für den öffentlichen Verkehr<br />

zur Verfügung zu stellen . Aufgrund der Stellenknappheit, hat die SBB eine neue<br />

Modalität entwickelt. Sie bietet zum Teil den neuen Berufsleuten 80 % Stellen an nach<br />

der Lehre. Dies soll es ermöglichen einer grösseren Anzahl junger Menschen einen<br />

Arbeitsplatz anbieten zu können, als wenn es 100 % Stellen wären.<br />

JUNIOR BUSINESS STATION SCHLIEREN<br />

INTERVIEW MIT A. L. 1. LEHRJAHR<br />

1. Erwartungen an die Lehrlinge


Auf die Frage, welche Erwartungen an ihn als Lehrling gestellt werden, antwortete A. L.<br />

wie folgt:<br />

LOGIN- Einführungswoche : In der Einführungswoche am Beginn der Lehre wurde uns<br />

die Philosophie des „ Lebensunternehmers“ nahe gebracht. Einerseits wurden uns die<br />

theoretischen Grundlagen erklärt, und andererseits mussten wir während der gesamten<br />

Einführungswoche in den verschiedensten Gruppenarbeiten unsere Fähigkeiten zur<br />

Teamarbeit und Eigeninitiative unter Beweis stellen.<br />

Als allgemeine Erwartungen an uns kann man folgende nennen :<br />

• Man verlangt von uns Kompetenz und Fachwissen. Wir sollen uns dieses selbständig<br />

aneignen. Wir haben z.B. einen Ordner, wo wir selbständig Informationen nachlesen<br />

können.<br />

• Von uns wird ausgesprochene Freundlichkeit verlangt, da wir im Kundenservice tätig<br />

sind.<br />

• Pünktlichkeit, Anstand und Respekt sind grundlegende Verhaltensweisen, die von uns<br />

erwartet werden. DER KUNDE IST KÖNIG , wird uns als Grundsatz vermittelt.<br />

• Gute Schulleistungen werden uns nahegelegt. Wir sollten mindestens vier haben, aber<br />

selbstverständlich vorzugsweise mehr als vier. Wir werden nicht getadelt, und unter<br />

Druck gesetzt, wenn wir nur 4 haben, aber wir werden motiviert und ermuntert, uns<br />

höhere Ziele zu setzen. Bei einer 3.5 gibt es ein Gespräch mit dem Vorgesetzten.<br />

• Zur Beurteilung unserer Leistung durch den Berufsbildner im Betrieb gibt es ein<br />

Formular, nach dem die verschiedenen Aspekte unseres Verhaltens und unserer Leistung<br />

bewertet wird.<br />

• Die Arbeits- und Lernsituation (ALS) wird durch den Berufsbildner des Betriebes<br />

( hier SBB) periodisch beurteilt und gilt als Vornote für die LAP<br />

( Lehrabschlussprüfung.<br />

• In unserem Falle der KV-Lehrlinge des öffentlichen Verkehrs haben wir relativ wenig<br />

direkten Kontakt mit den Ausbildungszentren der login. Wir gehen eben direkt in den<br />

Lehrbetrieb, während die technischen Lehrlinge erst in den Lehrwerkstätten der login<br />

arbeiten.<br />

2. Junior Business Station Schlieren<br />

Dieser Bahnhof ist, was das Technische anbelangt, ferngesteuert. Das technische<br />

Zentrum befindet sich in Oerlikon.<br />

Für die gesamte administrative Leitung der Station sind wir ein Team von 8 Lehrlingen<br />

und 4 Berufsbildner. Es sind 3 Lehrlinge im 3. Lehrjahr, 2 im 2. Lehrjar, 3 im 1.<br />

Lehrjahr. Es gibt zwei Aufgabenbereiche : Zwei Schalter und das Reisebüro. Ausserdem<br />

gibt es verschiedene Arbeiten im Hintergrund zu erledigen. ( z.B. Schliessfächer zu<br />

kontrollieren, finanzielle Dinge erledigen,, Portefeuille Billete, Gruppenreisen, etc. ) .<br />

Es wird viel Teamarbeit gefordert mit anderen Lehrlingen, da die Berufsbildner relativ<br />

wenig Zeit haben . Es sind 4 Berufsbildner. Aber wir arbeiten in drei Schichten. Und


somit ist das ganze Personal auf diese drei Schichten aufgeteilt. ( Frühdienst : 6 20 bis 14<br />

00, Mitteldienst . 8 00 bis 17 00 und Spätdienst : 10 00 bis 19 00 . )<br />

Es gefällt mir sehr gut in diesem Team. Man kann von Anfang an sehr viele Arbeiten<br />

selbständig erledigen.<br />

2. Rotationsplan<br />

Für die Lehrlinge gibt es einen Rotationsplan . Dieser wird von Anfang an von login in<br />

Absprache mit der SBB festgelegt. Der Lehrling wechselt alle 6 Monate an einen<br />

anderen Arbeitsplatz, d. h. an eine andere SBB Station. In meinem Falle werde ich nach<br />

6 Monaten in das Junior Business Team in Altstetten versetzt. Die Versetzungen im 2.<br />

und 3. Lehrjahr sind mir noch nicht bekannt. Im letzten Lehrjahr dieser Lehre des<br />

Kaufmanns im öffentlichen Verkehr kann man sich für 3 verschiedene Schwerpunkte<br />

entscheiden :<br />

• Schwerpunkt Schalter<br />

• Schwerpunkt Reisebüro<br />

• Schwerpunkt Schalter und Reisezugbegleiter ( Kondukteur)<br />

3. Überbetriebliche Kurse<br />

Die überbetrieblichen Kurse werden von login, Turbo und Swiss zusammen<br />

organisiert und durchgeführt. In den überbetrieblichen Kursen geht es um allgemeine<br />

Kenntnisse wie Geografie, und spezifische Kenntnisse wie Zuglinien ( ICN/IC)<br />

Reservationsübungen für Nachtzüge, Arbeits- und Lernsituation und Prozesseinheiten.<br />

Im ersten Lehrjahr haben wir einen Ük, im zweiten 2 und im 3. einen. In allgemeinen<br />

gibt es in der SBB jedes Jahr Weiterbildungskurse, die in Form von Modulen<br />

durchgeführt werden. Inhalte z. B. : Billete, Reservationen, Fahrpläne, Annullationen,<br />

Erstattungen , etc.<br />

4. Kontakte zwischen Lernorten und mit anderen Lehrlingen<br />

Die KV-Lehrlinge des öffentlichen Verkehrs, angestellt von login, haben untereinander<br />

relativ wenig Kontakt. Man sieht sich vor allem an den überbetrieblichen Kursen. Mit<br />

anderen Lehrlingen von login, z.B. Gebäudereinigern, treffe ich mich an den<br />

Bahnstationen. Mit den Polymechanikern, wenn ich z.B. in Altstetten bin, wo sich eine<br />

Lehrwerkstatt der SBB für Wegbauer und Polymechaniker befindet. Ansonsten gehen<br />

wir KV-Lehrlinge in verschieden Berufsfachschulen, je nach Wohnort. Wir haben die<br />

Freiheit zu wählen. So gehen Kollegen des ersten Lehrjahres in verschiedene<br />

Berufsfachschulen, z.B. KV Business School Zürich, Winterthur, Effretikon , etc.<br />

Insgesamt ist es eine sehr spannende, abwechslungsreiche Lehre, die mir gute<br />

Zukunftsperspektiven eröffnet.


Home >> Lernzentren<br />

Zuletzt verändert: January 18, 2005 @ 1:02:42pm CET<br />

Lernzentren Interview geführt mit<br />

Dr. Andreas Rüegg.<br />

Rahmen (Beschreibung des Betriebs / der<br />

Institution)<br />

Kenndaten<br />

Wie viele Jugendliche lernen zurzeit bei Ihnen? Aufteilung nach Lehrjahr?<br />

siehe für eine detaillierte Angabe: Homepage www.lernzentren.ch -> über uns -> Fakten<br />

und Zahlen<br />

Wie viele Jugendliche haben Sie schon –seit wann- ausgebildet?<br />

A. R: Seit 1996 ist die Zahl der Lehrlinge massiv gestiegen: heute sind es 913 Lehrlinge;<br />

sobald die Leica noch zum Ausbildungsverbund dazu kommt, werden es noch rund 85<br />

Lehrling mehr sein.<br />

Werden in nächster Zeit neue Berufe dazukommen?<br />

A. R: Ja, in Zukunft werden noch Logistikassistenten, Kunststofftechnologen,<br />

Mechapraktiker und Automatiker mit Richtung Mikrotechnologie ausgebildet.<br />

Welche Firmen sind diesem Ausbildungsverbund angeschlossen?<br />

S.H. siehe Homepage: www. lernzentren.ch<br />

Was würde mit den BL passieren, wenn eine Firma Konkurs geht?<br />

A.R. Bis 2002 hätte man den Lehrvertrag auflösen müssen, wenn es eine ganz grosse<br />

Firma gewesen wäre. Heute müssen die grossen Firmen garantieren, dass die BL<br />

ausgebildet werden können. Im schlimmsten Fall könnten die BL auch in den<br />

Lernzentren selber ausgebildet werden, wobei dies natürlich finanziell nicht sehr<br />

attraktiv ist. Der Ausbildungsverbund kann aber garantieren, dass man bis zu 100<br />

Lehrlinge auf eigene Kosten ausbilden könnte.<br />

Der Ausbildungsverbund bietet also sehr viel Sicherheit im Falle eines Konkurses einer<br />

Firma.


Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

Erwartungen an die Lernenden<br />

Welche Eigenschaften zeichnen einen guten Lehrling aus? (freie Antworten oder eher<br />

von einem Raster ausgehen?)<br />

A.R. Das Gesamtbild ist wichtig. (Schulnoten, Sozial- und Methodenkompetenz,<br />

Fachkompetenz...)<br />

Welche Regeln gibt es für die Freizeit der Lernenden?<br />

A.R. Es gibt ergänzende Bestimmungen im Lehrvertrag. Sie erhalten explizite Aussagen<br />

zu unserer Haltung gegenüber Suchtmitteln. Drogen am Arbeitsplatz werden nicht<br />

geduldet. Der gesunde Menschenverstand zählt bezüglich Umgang mit Suchtmitteln<br />

ausserhalb der Arbeitszeit.<br />

Nebenjobs der Lehrlinge werden stillschweigend geduldet, fragt jemand aber explizit<br />

nach, so wäre die Antwort ein Nein.<br />

Bei risikoreichen Hobbys oder Familienproblemen wird das Gespräch gesucht, um das<br />

Problem in den Griff zu kriegen.<br />

Hatten Sie Lernende, die die Leistung nicht brachten? Warum nicht? Reaktionen?<br />

A.R. ja, das hat es natürlich auch schon gegeben.<br />

Der Hauptbetreuer macht sich ein Bild der Leistung es BL. In einem Gespräch wird<br />

evaluiert, wo die Probleme liegen. Es werden Zielvereinbarungen gemacht und einen<br />

schriftlichen Bericht verfasst.<br />

Es gibt eine Statistik: 1. Schule (am meisten Probleme), 2. Probleme privater Natur<br />

(Tendenz steigend), 3. betriebliche Probleme.<br />

Wie fördern Sie besonders leistungsstarke Lernende?<br />

A.R. ausser der Berufsmatura gibt es kein spezielles Förderungsprogramm. Da die ganze<br />

Ausbildung aber auftragsgesteuert verläuft, können gute BL auch mal. Projektleiter sein.<br />

Es wird also viel Wert auf die individuelle Förderung gelegt, weil dadurch sehr viel<br />

möglich ist.<br />

Wie finden Sie die modulare Ausbildung?<br />

A.R. Die modulare Ausbildung ist gut, aber auch nicht die Lösung.<br />

S.H. Anmerkung: Die Informatiker werden z.T, sofern sie das Basislehrjahr wählen,


zumindest im ersten Jahr, modular ausgebildet.<br />

Wie soll die Schule der Zukunft aussehen?<br />

A.R. Die Schule der Zukunft muss sich ändern. Leider sind aber die finanziellen Mittel<br />

beschränkt. Man soll mehr mit Leitthemen arbeiten, problemlösungsorientiert handeln,<br />

individualisieren, handlungsorientierter Unterricht. (Der Lehrer soll ruhig auch mal keine<br />

Lösung haben).<br />

Ausbildungsmethoden des Betriebs<br />

Wie lange bleiben die BL in der Lehrwerkstatt?<br />

A.R. Im Normalfall 2 Jahre<br />

Bleiben die BL nachher nur in einer Firma oder rotieren sie zwischen den verschiedenen<br />

Firmen?<br />

A.R. Nach den zwei Jahren in der Lehrwerkstatt kommen die Lehrlinge in eine Firma.<br />

Zu Beginn weiss der Lehrling aber noch nicht, wohin er kommt. So kann man optimal<br />

darauf achten, wo der Lehrling hinpasst. Der BL hat auch die Möglichkeit, innerhalb der<br />

zum Ausbildungsverbund gehörenden Firmen zu rotieren.<br />

KV Lehrling kommen schon nach dem 1. Jahr in den Betrieb.<br />

Die Lehrlinge bleiben so lange bei einer Firme wie es Arbeit gibt. Am Ende verfügen die<br />

Lehrlinge über sehr viel Erfahrung, weil sie viel gesehen haben.<br />

Wie fördern Sie Sozial- und Methodenkompetenz?<br />

A. R. Schon in der Einführungswoche werden die Lehrlinge mit dem IPERKA, der<br />

Präsentationstechnik, der Teamarbeit und der Selbstverantwortung vertraut gemacht. Es<br />

wird kundenorientiert gearbeitet.<br />

Zeitlicher Aufwand pro Lernendem/Lernender?<br />

In der Grundausbildung hat jeder Ausbilder ca. 8-9 BL. Es sind vollamtliche Ausbilder.<br />

Beziehung Ausbildende – Lernende<br />

A.R. Eine gute Betziehung ist wichtig. Die erste Lehrwoche beginnt mit einem<br />

einwöchigen Basisseminar, wo man neben verschiednen Methoden auch die<br />

Betreuer und die Mitgliedfirmen kennen lernt.<br />

In der 2. Woche lernt man die Örtlichkeiten kennen.


Berufsbildende (Lehrmeister, Ausbilderinnen,<br />

weitere Beteiligte)<br />

Wie werden die Ausbildenden auf ihre Aufgabe vorbereitet?<br />

A.R. Eine gute Selektion von fachkompetenten Personen, welche ausgesprochen gut mit<br />

jugendlichen umgehen können. In Winterthur gibt es einen Ausbildungskurs der<br />

Swissmem. Zudem gibt es on-the-job. Coaching für alle. Alle lernen wir man z.<br />

B. Bewertungsgespräche führt etc. Zudem gibt es individuelle Förderung oder<br />

Hilfestellung.<br />

Erwartungen an den Lernort Schule, Kontakte mit<br />

ihm<br />

Welche Kenntnisse soll der ABU vor allem vermitteln: wirtschaftliche (Effizienz),<br />

ökologische, soziale (Teamfähigkeit) und kulturelle (Innovationswille)? vgl. Lernort<br />

Betrieb S. 1, BBG Art. 15 (bzw. S. 2 Gonon)<br />

A.R Vorbereitung aufs Leben; Verständnis für die Gesellschaft; Politik, Finanzen,<br />

Kultur. Vor allem, die BL sollen das Interessen dafür krigen!<br />

Erwartungen an den dritten Lernort, Kontakte mit<br />

ihm<br />

Wie finden Sie die modulare Ausbildung?<br />

A.R. Die modulare Ausbildung ist gut, aber auch nicht die Lösung.<br />

S.H. Anmerkung: Die Informatiker werden z.T, sofern sie das Basislehrjahr wählen,<br />

zumindest im ersten Jahr, modular ausgebildet.<br />

Wie soll die Schule der Zukunft aussehen?<br />

A.R. Die Schule der Zukunft muss sich ändern. Leider sind aber die finanziellen Mittel<br />

beschränkt. Man soll mehr mit Leitthemen arbeiten, problemlösungsorientiert handeln,<br />

individualisieren, handlungsorientierter Unterricht. (Der Lehrer soll ruhig auch mal keine<br />

Lösung haben).<br />

Rekrutierung und Auswahl der Lernenden


Wie machen Sie Ihre Lehrstellen bekannt? (Lehrstellennachweis des Kantons, andere<br />

Lehrstellennachweise, Zeitung, Lokalradio, Internet ...)<br />

A. R: Die Lernzentren sind auf der LENA- Homepage zu finden, zudem haben die<br />

Lernzentren eine eigene, sehr umfangreiche Homepage. Auch in Zeitschriften bei<br />

den Berufsbeilagen machen die Lernzentren auf sich aufmerksam.<br />

S.H. Ergänzung: Die Firmen, welche zum Ausbildungsverbund gehören, kennt man weit<br />

über die Kantonsgrenzen hinaus, viele Lehrstellensuchende melden sich direkt bei den<br />

dazugehörigen Firmen.<br />

Wie lesen Sie die Jugendlichen aus, die sie anstellen wollen?<br />

Das Auswahlverfahren bei den Lernzentren ist sehr interessant und recht fortschrittlich.<br />

A. R:<br />

1. Schriftliche Bewerbung mit dem Bewerbungsbogen (Auf der Homepage zum<br />

Download bereit), Basischeck wird erwartet (www.lernzentren.ch -> bewerben)<br />

2. Es wird eine erste Vorauswahl getroffen<br />

3. Gruppenabklärung. Alle Bewerber, die nach der ersten Vorauswahl noch dabei sind,<br />

machen bei einer Gruppenabklärung mit, wobei der Beruf keine Rolle spielt. Observiert<br />

werden Problemlösung und Teamfähigkeit.<br />

4. In einigen Fällen kommt es noch zusätzlich zu einem individuellen Gespräch.<br />

Es gibt bestimmte Entscheidungskriterien, die jedoch nicht sklavisch angewendet<br />

werden. Der Verantwortliche, d.h. der zukünftige Ausbildungsverantwortliche,<br />

entscheidet auf Grund der Kriterien über eine Aufnahme.<br />

Es werden nicht nur Spitzenkandidaten eingestellt, es muss aber eine reelle Chance<br />

bestehen, dass der KandidatIn die Lehre beenden kann.<br />

Man soll ab auch ab und zu mal jemandem eine Chance geben.<br />

Wie wichtig sind dabei die Schulnoten?<br />

A. R: Wichtig sind vor allem die Methoden- und Sozialkompetenz, welche beim<br />

Assessment geprüft werden.<br />

Wichtiger als die Schulnoten selbst, sind deren Entwicklung.<br />

Befragung der Lernenden (2 Lernende)<br />

Weshalb haben Sie gerade diesen Beruf gewählt?<br />

M.C. Ich wollte mit den Händen arbeiten. In der Berufswahl haben sie mir dann von<br />

diesem Beruf erzählt. Nach einer Schnupperlehre habe ich mich dann beworben.


Welche Beziehungen haben Sie zu anderen Lernenden?<br />

Wir arbeiten z.T. die ganze Woche zusammen und in der Schule sehen wir uns<br />

regelmässig. Ab und zu machen wir auch am Wochenende was zusammen.<br />

... zu Vorgesetzten?<br />

gut<br />

... Ausbildern?<br />

gut. Nehmen uns ernst.<br />

... Kollegen in Berufsschule und drittem Lernort?<br />

Nur zu den Kollegen in der Klasse.<br />

... Lehrpersonen der Berufsschule?<br />

Sind in Ordnung. Sogar richtig nett. :-)


Home >> Handelsmittelschulen<br />

Zuletzt verändert: November 23, 2004 @ 5:05:03am CET<br />

Handelsmittelschulen<br />

Aus den Realschulen des 19. Jahrhunderts entstanden sind die «HMS» Mittelschulen wie<br />

Gymnasien. Bisher bereiteten sie in der Regel auf ein Handelsdiplom vor, in Zukunft<br />

werden ihre Absolventinnen und Absolventen ein «Eidgenössischen Fähigkeitsausweis»<br />

und allenfalls einen «Berufsmaturität» erhalten wie Lernende in kaufmännischen Lehren.<br />

Die Ausbildung an Handelsmittelschulen dauerte bisher in der Regel drei Jahre und fand<br />

ausschliesslich in der jeweiligen Mittelschule statt. In den letzten Jahren wurde unter<br />

dem Titel «HMS+» eine Form üblich, in der in einem vierten Jahr ein Praktikum<br />

absolviert und eine Berufsmaturität vergeben wurde.


Home >> Informatikmittelschulen<br />

Zuletzt verändert: November 23, 2004 @ 5:05:23am CET<br />

Informatikmittelschulen<br />

Als Informatikmittelschulen (IMS) bezeichnet man Lehrgänge von<br />

Handelsmittelschulen, die auf die Lehrabschlussprüfung für Informatiker/innen in<br />

Verbindung mit einer kaufmännischen Berufsmaturität vorbereiten. Sie sind Ende der 90er<br />

Jahre entstanden und befinden sich mehrheitlich noch in einer Pilotphase.


Home >> Berufsbildende Privatschulen<br />

Zuletzt verändert: February 21, 2005 @ 9:20:24am CET<br />

Berufsbildende Privatschulen<br />

Rahmen<br />

Die untersuchten Privatschulen bilden nur Berufe aus dem Dienstleistungssektor aus,<br />

die angebotenen Berufe sind Kauffrau/Kaufmann (Typ B+E), Med. Praxisassistentin<br />

MPA und Informatiker (Applikation + System), die Ausbildung dauert je nach Beruf<br />

3 oder 4 Jahre.<br />

Die Schulen streben generell eine hochstehende Berufsausbildung gegen Entgelt an. Die<br />

Rechtsform der Schulen ist oft die AG, es finden sich aber auch Stiftungen. Die<br />

Ausbildungsorte sind z.T. an einem Ort konzentriert, können aber auch über die ganze<br />

Schweiz verteilt sein.<br />

Die Ausbildungskosten für die Lernenden berechnen sich aus dem Schulgeld, dass je<br />

nach Beruf und Schule Fr. 30'000.- bis Fr. 60'000.- beträgt, abzüglich einem<br />

Praktikumslohn von Fr. 15'000.- bis Fr. 25'000.- (der Praktikumslohn ist aber nicht<br />

garantiert).<br />

Die Anzahl Lernende je Schule bewegen sich zwischen 240 bis 900, d.h. pro Jahr<br />

zwischen 60 bis 300 neue Lernende.<br />

Beteiligte, deren Erwartungen und<br />

Verantwortlichkeiten<br />

Die Privatschulen gewährleisten eine gute Betreuung der Lernenden während der<br />

Ausbildungszeit. Sie sorgen für eine optimale Koordination zwischen Schule<br />

und Praktikumsort. Die Schulen haben ein grosses Interesse daran, dass die Lernenden<br />

die Abschlussprüfung gut bestehen (Referenzen).<br />

Die Privatschulen stellen hohe Anforderungen an Lehrende und Lernende. Die<br />

Lehrpersonen verfügen über die gleichen Qualifikationen, wie die Lehrpersonen an<br />

öffentlichen Schulen.<br />

An die Lernenden werden hohe schulische Anforderungen gestellt. Es werden keine<br />

Problemschüler unterrichtet. Sek. A wird verlangt, vereinzelt werden Sek. B Schüler mit<br />

sehr grossem Entwicklungspotential aufgenommen, wenn sie sehr gut motiviert sind.<br />

Sozialkompetenz wird gefordert und gefördert.<br />

Lehrstellenmarkt<br />

Der Lehrstellenmarkt ist sehr ausgetrocknet. Interessierte Schulabgänger müssen viele


Bewerbungen schreiben und erhalten meist gleich viele Absagen. In dieser Situation sind<br />

Privatschulen eine Alternative zur normalen, dualen Berufsbildung. Die<br />

aufzuwendenden Schulgelder sind jedoch nicht unerheblich. Einzelne Privatschulen und<br />

Kantone bieten dazu Hilfestellung.<br />

Die Rekrutierung der Schüler geschieht mittels Inseraten in den bekannten<br />

Tageszeitungen. Auch die Mund-zu-Mund-Propoganda zwischen Schüler eines Institus<br />

und interessierten Kandidaten ist nicht unerheblich (Referenz).<br />

Die Selektion möglicher Kandidaten wird mittels Eignungstests (fachliche Eignung)<br />

und Gesprächen (soziale und kommunikative Kompetenz) erreicht. Zeugnisse vorheriger<br />

Schulen haben nicht mehr einen hohen Stellenwert, da sie – Zitat: "... aus verschiedenen<br />

Kantonen und Schulen schlecht vergleichbar sind." Für einzelne Kandidaten sind<br />

Privatschulen die letzte Möglichkeit, um eine Berufslehre ihrer Wahl absolvieren zu<br />

können.<br />

Verschiedenes<br />

Für Firmen mit Praktikumsstellenangeboten stellen Lernende aus Privatschulen ein<br />

attraktives Angebot dar. Die Betriebe wissen welche Qualifikationen sie von den<br />

Lernenden erwarten können und nach einer kurzen Einarbeitungszeit sind die Lernenden<br />

produktiv.<br />

Es wurden folgende Schulen besucht:<br />

Handelsschule Oerlikon durch Margaret Rigling<br />

BS Woodtli, Zürich durch Michael Bissig<br />

Wirtschaftsinformatikschule WISS durch Kurt Suter<br />

Bénédict-Schule, Zürich durch Heinz Schmid


Home >> Handelsschule Oerlikon<br />

Zuletzt verändert: February 1, 2005 @ 9:58:46am CET<br />

Handelsschule Oerlikon<br />

Rahmen (Beschreibung des Betriebs / der<br />

Institution)<br />

Die HSO ist eine moderne, zukunftsorientierte Schule mit einem sehr jungen,<br />

dynamischen Verwaltungskörper. Die HSO bietet auf der Stufe Sek.II eine KV<br />

Ausbildung im E und B Profil an. Das erste Ausbildungsjahr wird gegen Bezahlung<br />

vollzeitlich an der Schule absolviert. Im zweiten Lehrjahr besucht der Lernende ein<br />

Vollzeitpraktikum, in dem er entlöhnt wird. Die HSO arbeitet mit über 100 Betrieben<br />

zusammen, welche Praktikumsplätze zur Verfügung stellen. Im Praktikums-Jahr besucht<br />

der Lernende an zwei Abenden zusätzlich Kurse an der Schule. Dies gewährleistet eine<br />

Konstanz in der Ausbildung. Das dritte Ausbildungsjahr wird an der Schule absolviert.<br />

Schüler der HSO haben einen höheren Theorieanteil in ihrer Ausbildung, als<br />

Absolventen einer herkömmlichen KV Ausbildung.<br />

Erwartungen der Schule an die Lernenden<br />

Die HSO ist eine strenge Schule. Von den Lernenden wird ein voller Einsatz gefordert.<br />

Das Absenzenwesen ist streng. Kiffer fliegen von der Schule.<br />

Ausbildungsmethoden der Schule<br />

DIe HSO hat methodisch, didaktisch einen sehr hohen Standart . (ISO Zertifizierte<br />

Schule)<br />

Berufsbildende<br />

Die HSO legt ein grosses Gewicht auf ein sehr gutes Klima an der Schule. Die Schüler<br />

werden besser durch die Schulleitung betreut, als an anderen Schulen. Die Schulleitung<br />

fördert gezielt den Kontakt zu den Lernenden. Das Internetforum verstärkt zusätzlich<br />

den Zusammenhalt in der Schule.<br />

Erwartungen an den Lernort Praktikum, Kontakte<br />

mit ihm<br />

Praktikumstellen werden sorgfältig ausgewählt. Die Leistungen des Lernenden während<br />

des Praktikums sind ein Bestandteil der LAP Note.<br />

Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

Die Schiule unterrichtet gut motivierte Sek A. Schüler. Sek. B Schüler mit sehr grossem


Entwicklungspotential werden vereinzelt auch aufgenommen. Es werden keine<br />

Problemschüler unterrichtet.<br />

Die Lernenden werden von der HSO-Schulleitung auf Grund von drei Säulen beurteilt.<br />

1. Es wird ein Gespräch mit dem Schüler und dessen Eltern geführt.<br />

2. Die Zeugnisse werden eingesehen<br />

3. Der Schüler absolviert ein Aufnahmetest


Home >> Bs Woodtli<br />

Zuletzt verändert: January 28, 2005 @ 12:48:04pm CET<br />

BS Woodtli<br />

Private Berufsschule Woodtli<br />

Die Woodtli Schulen sind ein Kompetenzzentrum für Berufe im Gesundheitswesen und<br />

legen den Schwerpunkt auf Bildung in Komplettmedizin. Zurzeit (2005) absolvieren<br />

rund 250 Studierende die Erstausbildung und rund 400 Studierende eine<br />

Diplomausbildung- oder Weiterbildungsveranstaltung.<br />

Geschichte<br />

Im Jahre 1955 gründete Herr Dr. med. R. Salber die Berufsschule für Arztgehilfinnen.<br />

Im Sommer 1968 wurde sie von Herrn Walter Woodtli übernommen; er leitete sie bis zu<br />

seinem Tode im Jahre 1983. Seine Frau Elsbeth Woodtli trat seine Nachfolge an.<br />

Im September 1989 übernahm KV Schweiz die Woodtli Schulen als weiteres<br />

Ausbildungsinstitut.<br />

Im November 1995 hat die Direktion der Volkswirtschaft des Kantons Zürich den<br />

Verein BmP (Beruffschulausbildung für med. Praxisassistentinnen) mit der<br />

Berufsausbildung beauftragt. Die Woodtli Schulen sind Gründungsmitglied des Vereins<br />

BmP und somit als staatliche Schule anerkannt.<br />

Im März 1996 haben die Woodtli Schulen die Minerva-Arztgehilfinnenschule (AKAD)<br />

übernommen.<br />

Im August 1996 starteten die ersten Ausbildungslehrgänge zur Med. Praxisassistentin<br />

nach dem neuem BBT-Reglement.<br />

Im Februar 1997 wechselte die Woodtli Schulen Ihr Domizil in das Seminargebäude an<br />

der Jungholzstrasse 43, in Zürich Oerlikon.<br />

Im September 1997 wurden die Ausbildungslehrgänge mit dem Gütesiegel BfW<br />

(Bewertungsstelle für Aus- und Weiterbildung) ausgezeichnet.<br />

Im Dezember 2002 haben die Woodtli Schulen die ZEM Fachschule gekauft und diese<br />

als Tochterunternehmen geführt.<br />

Im Januar 2004 haben die Woodtli Schulen die ZEM Fachschule übernommen.<br />

Damit wird die medizinische Aus- und Weiterbildung der Woodtli Schulen mit den


Bereichen Naturmedizin und Massage sinnvoll ergänzt.<br />

Seit dem 1. Juni 2004 sind die Woodtli Schulen Zürich AG wieder zu 100% ein<br />

Unternehmen des KV Schweiz.<br />

Am 13. Juli 2004 haben die Woodtli Schulen die neuen Räume an der Lagerstrasse 1 in<br />

8004 Zürich bezogen.<br />

Ausbildungsangebot<br />

Erstausbildung mit eidgenössischem Abschluss<br />

* Med. Praxisassistentin (Privatschulweg oder Lehrausbildung)<br />

Diplomausbildungen<br />

* Aromatherapie<br />

* Arzt- und Spitalsekretärin<br />

* Ernährungsberatung<br />

* Klassische Massagen<br />

* Naturheilpraktiker<br />

* Phytotherapie<br />

Beschreibung der Schule<br />

Die Woodtli Schulen bieten als erste Schule vernetzte Aus- und Weiterbildungen von<br />

Schul- und Naturmedizin an. Dabei lenken sie beim Unterrichten den Blick auf die<br />

gegenseitige Ergänzung der zwei bis anhin unterschiedlich bewerteten Richtungen.<br />

Leitbild<br />

Die Woodtli Schulen wollen eine hohe Qualität garantieren. Dazu gehören<br />

Eignungsabklärungen der Kandidatinnen/Kandidaten, die Begleitung im Lernprozess der<br />

Studierenden, qualifizierte Lehrkräfte und eine klare Organisationsstruktur.<br />

Die Schule wird regelmässig von externen, anerkannten Institutionen zertifiziert. Die<br />

Woodtli Schulen sind ein Kompetenzzentrum für Berufe im Gesundheitswesen.<br />

Philosophie<br />

Eine medizinische Fachschule hat auf strategischer Ebene die Aufgabe, vorausschauend<br />

zu planen und zu investieren. Das Bildungsangebot muss stets den neusten<br />

Erfordernissen und Erkenntnissen vorauseilen.<br />

Rekrutierung und Auswahl der Studierenden<br />

Von den Studierenden wird eine eigenständige aktive Mitarbeit erwartet. Für<br />

Interessentinnen und Interessenten, welche den privaten Ausbildungsweg zur<br />

Medizinischen Praxisassistentin (MPA) oder eine Diplomausbildung wählen, wird die<br />

Teilnahme an einer Informationsveranstaltung vorausgesetzt. Im Anschluss an diese<br />

Veranstaltung folgt eine umfassende Eignungsabklärung, die nebst den schriftlich


eingereichten Unterlagen auch ein Gespräch beinhaltet. Im Vordergrund dieses<br />

Abklärungsprozesses stehen die Eignung, die persönlichen Ziele und die<br />

Voraussetzungen der Interessentinnen und Interessenten.<br />

Aufgrund der umfassenden Eignungsabklärung ist der Lernerfolg mit einer Erfolgsquote<br />

von mindestens 90% beim Abschluss der Ausbildung sichergestellt.<br />

Finanzierung der Ausbildung<br />

Privatschulweg MPA und Diplomausbildungen<br />

Die Kosten für diese Ausbildungen werden durch die Studierenden selbst getragen.<br />

Lehrausbildung MPA<br />

Die Woodtli-Schulen sind in einem Verbund mit zwei anderen Privatschulen organisiert.<br />

Für die Ausbildung der Lehrgänge MPA besteht über diese Organisation ein Mandat des<br />

Kantons. Der Kanton entrichtet hierfür die entsprechenden Beiträge, womit der<br />

Theorieteil der Ausbildung finanziert wird. Die praktischen Fächer werden durch die<br />

Ärztegesellschaft des Kanton Zürichs getragen.<br />

Zukunftsplanung und Begleitung der Lernenden<br />

Die Woodtli-Schulen verfügen über eine eigene Stellenvermittlung (www.job-joy-ch).


Home >> Wirtschaftsinformatikschule Wiss<br />

Zuletzt verändert: January 24, 2005 @ 11:20:29am CET<br />

Wirtschaftsinformatikschule WISS<br />

Interview mit<br />

- Candidus Waldispühl, Entwicklung Grundbildung<br />

- Arthur Benz, Schulleiter Zürich<br />

Rahmen (Beschreibung des Betriebs / der Institution)<br />

Die WISS ist eine als Stiftung organisierte Schule für Informatikbildung. Sie bietet Ausbildung<br />

von Berufslehre über berufsbegleitende, eidgenössische Abschlüsse bis auf Stufe höhere<br />

Fachschule an. Die WISS entstand 1982 aus einem Impulsprogramm des Bundes und bildete<br />

seither über 9'000 IT-Spezialisten aus.<br />

Die Schule unterrichtet an sieben Standorten (Basel, Bern, Kloten, Luzern, Schönbühl, St. Gallen,<br />

Zürich) mit über 350 Referenten aus der Praxis. 45 Mitarbeiter arbeiten in der in der Leitung und<br />

der Administration.<br />

In der Informatikausbildung mit Lehrabschluss werden die Berufe<br />

- Informatiker/in Richtung Applikations-Entwicklung<br />

- Informatiker/in Richtung Systemtechnik<br />

sowie<br />

- Informatiker/in für Berufsumsteiger/innen<br />

angeboten.<br />

Die Ausbildung Informatiker/in Richtung Applikations-Entwicklung resp. Systemtechnik dauern 4<br />

Jahre und sind in zwei Abschnitte Schulblock und Praktikum zu je 2 Jahre aufgeteilt:<br />

Der Stundenplan im Schul- resp. Praktikablock sieht folgendermassen aus:


Zu beachten ist, dass der Lernende auch während dem Praktikum ein mal pro Woche an der WISS<br />

Unterricht hat. Dadurch ist der Kontakt zum Lernenden automatisch über die ganze<br />

Ausbildungszeit gewährleistet.<br />

Aktuell sind rund 240 Lernende in der Ausbildung an den Standorten Zürich (120), Bern (70), St.<br />

Gallen (30), Basel (20). Die Lernenden verteilen sich über die 4 Lehrjahre, in Zürich je ca. 30.<br />

Der Anteil an weiblichen Lernenden beträgt 5-10%.<br />

Der Ausländeranteil beträgt rund 30%, die Herkunftsländer sind vor allem naher Osten<br />

(Libanon, Iran, ...) und Balkan, fast keine aus dem EU-Raum.<br />

Das Schulgeld beträgt Fr. 62'000.- für 4 Jahre.<br />

Während des Praktikums erhält der Lernenden einen Lohn von der Praktikumstelle. Dieser Lohn<br />

pro Monat bewegt sich im Rahmen von Fr. 800.- bis Fr. 1600.-, im Schnitt Fr. 1'000.-.<br />

Damit reduziert sich das Schulgeld um im Schnitt Fr. 24'000.-.<br />

Hinweis: Der Lohn wird individuell zwischen dem Lernenden und der Praktikumstelle vereinbart,<br />

er kann auch Fr. 0.- sein.<br />

Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

Fleiss, Ehrgeiz und Interesse am Beruf werden vom Lernenden erwartet.<br />

Pünktlichkeit und Absenzen werden kontrolliert. Es wird mind. 80% Anwesenheit gefordert.<br />

Auftauchende Probleme (schlechte Leistungen, mangelnde Motivation u.ä.) werden frühzeitig<br />

angegangen.<br />

Mit den Eltern wird ein guter Kontakt gepflegt, sie werden bei Problemen auch frühzeitig mit<br />

einbezogen. Dies auch, wenn der Lernenden schon volljährig ist ("wer zahlt, soll auch informiert<br />

sein"). Die Schule hat damit gute Erfahrungen gemacht.<br />

Wenn keine Lösungen gefunden werden, resp. keine Verbesserung stattfindet, kann das zum<br />

Abbruch der Ausbildung führen. Gründe dazu sind oftmals falsche Berufswahl.<br />

Alkohol und Drogen werden nicht toleriert. Drogentests werden individuell durchgeführt.<br />

Ausbildungsmethoden des Betriebs<br />

Die Ausbildung folgt den Vorgaben des BBT (Bundesamt für Berufsbildung und Technologie<br />

BBT), sowie dem Lehrplan des Kt. Zürichs resp. i-zh im modularisierten Informatik-Unterricht.<br />

Der ABU erfolgt nach dem Rahmenlehrplan, der Englisch-Unterricht wird modularisiert<br />

durchgeführt. Im ABU wird neben den normalen Fächern insbesondere auch Wert auf<br />

Sozialkompetenz (wie z.B. Teamarbeit) gelegt. Diese wird teilweise auch in Modulen speziell<br />

beachtet und bewertet.<br />

Die Unterrichtsunterlagen im berufskundlichen Unterricht, werden von WISS selber erstellt. Ein<br />

Teil davon sind sog. Toolboxes, mit denen der Lernende weitgehend selbstständig Lerninhalte<br />

erarbeitet. Dies sind insbesondere handlungsorientierte Teile (z.B. Arbeiten an Computern).<br />

Der Lehrplan ist bindend. Die individuelle Umsetzung wird in Vernehmlassungsverfahren mit den<br />

Fachlehrern/Standortleitern an QS-Workshops kritisch betrachtet/diskutiert.<br />

Leistungsschwache Schüler werden mit kostenpflichtigem Zusatzunterricht unterstützt, dieser


Zusatzunterricht kann vorgeschrieben werden.<br />

Berufsbildende (Lehrmeister, Ausbilderinnen, weitere<br />

Beteiligte)<br />

Der Kontakt zur Praktikumstelle wird über eine verantwortliche Person (Parktikum-<br />

Verantwortliche(r)) gepflegt.<br />

Durch den Stundenplan sind die Schüler auch während dem Praktikum regelmässig einmal pro<br />

Woche an der WISS. Damit ist der Kontakt zur Praktikumstelle auch über den Lernenden<br />

gewährleistet, resp. können evtl. auftretende Probleme frühzeitig erkannt und angegangen werden.<br />

Die Suche der Praktikumstelle ist Sache der Lernenden.<br />

Von der WISS werden sie dabei unerstützt mit:<br />

- Tool für Online-Bewerbung<br />

- Unterricht in Bewerbungstechniken<br />

- Kontrollmechanismen (Kontrolle der getätigten Bewerbungen)<br />

Von den Lehrkräften wird eine pädagogisch/didaktische Ausbildung vergleichbar mit DIK I+II<br />

erwartet. Die WISS bietet auch gratis eigene Lehrerausbildung an.<br />

Die Qualität wird über ein Lehrerhandbuch, regelmässige Lehrerbesuche und ein Controllingwesen<br />

gewährleistet.<br />

Den Lehrkräften steht ein Online-System zur Verfügung. Damit wird u.a. die Absenzkontrolle<br />

geführt, oder auch die den Schülern aufgegebenen Aufgaben erfasst.<br />

Erwartungen an den Lernort Schule, Kontakte mit ihm<br />

Die WISS ist selber Lernort-Schule.<br />

Erwartungen an den dritten Lernort, Kontakte mit ihm<br />

Wiss bietet die Ausbildung des dritten Lernortes selber an.<br />

Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

Die Wiss macht auf ihr Angebot in Inseraten (20min) und im Internet aufmerksam. Sie nimmt<br />

auch an Messen wie Züspa und Bildungsmessen teil.<br />

Vorausgesetzt werden abgeschlossene Volksschule, oberste Schulstufe (Sek. A). Es werden gute<br />

Noten erwartet.<br />

Für die Auswahl muss der Lernende den ZLI-Eignungstest gemacht haben. Falls vorhanden,<br />

werden auch Multicheck und Basischeck hinzugezogen. In einem persönlichen Gespräch wird die<br />

Eignung abgeklärt.<br />

Die Schule stellt bei den Lernenden vermehrt Schwächen fest wie:<br />

- zu wenig Mathematik-Kenntnisse<br />

- zu wenig Deutsch-Kenntnisse (z.T. "dramatisch")<br />

- keine Leistungsbereitschaft<br />

- können keine Hausaufgaben machen


Schüler, die von der IMS (Informatik-Mitel-Schule) an die WISS wechseln, zeigen oft einen<br />

massiven Abfall in ihren Leistungen.


Home >> Bénédict-schule<br />

Zuletzt verändert: January 28, 2005 @ 11:51:00am CET<br />

Bénédict-Schule<br />

Interview mit Björn Kuratli, Bénédict-Schulen,<br />

Schulleiter Informatik-Ausbildung<br />

am 1. Dez. 2004 11:00 - 12:15 und 7. Dez. 2004 10:30 -<br />

12:30 Uhr<br />

Rahmen (Beschreibung des<br />

Betriebs / der Institution)<br />

Fakten und Zahlen zu Bénédict (Quelle: http://www.<br />

benedict.ch/)<br />

Die Bénédict-Schulen wurden 1928 in Lausanne (erste<br />

Schule) durch Dr. Gaston Bénédict, Schweizer<br />

Sprachwissenschaftler und ehemaliger Professor an<br />

der University of Southern California gegründet.<br />

Heute ist Bénédict mit Schulen vertreten in:<br />

- Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich<br />

(Hauptsitz)<br />

- im nahen Ausland, hauptsächlich in Deutschland und<br />

Italien<br />

- sowie in Übersee.<br />

Ausgebildet wird in den Sparten<br />

- Sprachen<br />

- Handel<br />

- Kaderbildung<br />

- Medizin<br />

- Security<br />

- Hotelmanagement<br />

Auf der Stufe Berufslehre wird an den Bénédecit-Schulen<br />

- Informatik (2 J. Schule / 1.5 J. Praktikum / 0.5 J.<br />

Schule)<br />

- KV (verschiedene Modelle)<br />

- MPA (med. Praxisassistentin - MPAs) (1 J. Schule / 1.<br />

alles anschauen


J. Praktikum)<br />

ausgebildet.<br />

1987 hat die Bénédeit-Schule die erste Erlaubnis zur<br />

Lehrlingsausbildung erhalten. Bis heute haben ca. 1'100<br />

Lehrlinge bei Bénédict abgeschlossen.<br />

Im Jahr 2004/05 sind in Zürich ca. 300 und in Luzern ca.<br />

200 Lernende in der Lehrlingsausbildung.<br />

Aufgeteilt nach den Ausbildungsjahren (ZH):<br />

Lehrjahr Anzahl Schüler<br />

------------ -----------------------<br />

1 100<br />

2 80<br />

3 80<br />

4 40 (ohne KV --> nur 3 Jahre Ausbildung)<br />

Aufgeteilt nach Geschlecht (ZH):<br />

Beruf Mädchen % Jungen %<br />

----------- -------------- ------------alle<br />

Berufe 50 50<br />

KV 60 40<br />

Informatik 10 90<br />

MPAs 90 10<br />

Aufgeteilt nach Schweizer/Ausländer (Bénédict ZH):<br />

etwa 50/50<br />

Aufgeteilt nach Herkunftsländer Ausland (Bénédict<br />

ZH):<br />

Balkan 1/3 ; EU 1/3, davon die Hälfte aus Italien ; 1/3<br />

übrige Länder<br />

Die Eltern sind mehrheitlich beruflich unselbstständig<br />

(Angestellte und Arbeiter).<br />

Die Schulgeld beträgt:<br />

- Informatiklehre 4 J. Fr. 50'000<br />

- KV 3 J. Fr. 24'000<br />

Die Frage betr. Stipendien wird von Bénédict wie folgt<br />

beantwortet:<br />

"Bénédit hat einen Fond: Niemand muss die Schule<br />

verlassen, wenn er nicht mehr zahlen kann


(Voraussetzung: Gute Leistungen)".<br />

Der Kanton ZH stellt ebenfalls Schulgelder zur<br />

Verfügung, falls sich ein Interessent erfolglos in der<br />

dualen Ausbildung beworben hat und das 1. LJ. an der<br />

Bénédict-Schule erfolgreich absolviert hat. Die<br />

Leistungen sind von den jeweiligen Voraussetzungen<br />

(Einkommen, Anzahl Geschwister, usw.) abhängig.<br />

Erwartungen des Betriebs an die<br />

Lernenden<br />

Die nachstehenden Angaben beschränken sich auf<br />

Informatik-Lernende.<br />

Was zeichnet einen guten Informatiker aus?<br />

Gemäss Bénédict ist die Beantwortung dieser Frage Teil<br />

eines Eignungs- und Eintritttests. Der Kandidat muss<br />

einen Aufsatz schreiben, dabei wird seine<br />

Ausdrucksfähigkeit in einer bestimmten Sprache<br />

überprüft. Es wird beurteilt, ob sich intellektuelle<br />

Ansatzpunkte ergeben, Flair für logisches Denken besteht<br />

und schliesslich die Kardinalsfrage: "Lässt sich der<br />

Lernende an eine Praxisstelle vermitteln?" Die ersten 2<br />

Jahre nutzt Bénédict, bestimmte Defizite zu<br />

kompensieren - den lernenden zu "formen".<br />

Die Schule organisiert keine Freizeitaktivitäten, als<br />

Ausgleich zur Ausbildung. Hingegen werden im ABU<br />

(Allgem. bildender Unterricht) aktuelle Fragen, die<br />

Jugendliche beschäftigen, thematisiert (AIDS, Ernährung<br />

etc.).<br />

Betreffend der Leistungsbeurteilung hat Bénédict ein<br />

mehrstufiges Eskalationskonzept:<br />

Unter einer bestimmten Leistung führt dies automatisch<br />

zu einem formalisierten Gespräch. Es werden<br />

Leistungsziele und Fristen gesetzt. Teilnehmer:<br />

Schulvertreter(in), Lernender und "Finanzierer" -<br />

elterliche Vertretung, Behörden etc. .<br />

Die Drogenproblematik wird wie folgt behandelt: Von


sich aus wird die Schule nicht aktiv bei Konsumenten.<br />

Hingegen muss Bénédict manchmal vertragliche<br />

Auflagen der "Finanzierer" (Jugendanwaltschaft etc.)<br />

übernehmen. Dealer werden von der Schule gewiesen.<br />

Die Schule wird dann aktiv, wenn Leistung oder<br />

Störungen des Unterrichts vorliegen. Bei minderjährigen<br />

Schülern wird bei Gewissheit des Konsums die<br />

finanzierende Stelle (Eltern) informiert. Rauchen und<br />

Konsum von Drogen ist aber gemäss Hausordung im<br />

ganzen Haus verboten. Aufklärung findet im Rahmen des<br />

ABU-Unterrichts statt.<br />

Ausbildungsmethoden des<br />

Betriebs<br />

Die Fachausbildung an der Bénédict-Schule orientiert<br />

sich strikte an die Vorgaben des BBT (Bund), an i-zh<br />

(Pilotkanton der modularisierten Ausbildung von<br />

Informatiker/Informatikerinnen) sowie an der BiVo<br />

(gültig ab 1.1.05 - Anm. des Interviewers).<br />

Die ABU orientiert sich am eidg. Rahmenlehrplan. Der<br />

daraus abgeleitete Schullehrplan muss jährlich an den<br />

Kanton eingegeben und von diesem bewilligt werden!<br />

Die Schüler führen ein Fächertagebuch. Mittels<br />

EduQua (Schweiz. Qualitätszertifikat für<br />

Weiterbildungsinstitutionen) wird ein Mindeststandard<br />

garantiert. Bénédict ist als Ausbildner für Informatik-<br />

Lernende akkreditiert. Das Berufsinspektorat sowie i-zh<br />

und die Validierungs- und Visitationsteams von PK19<br />

überprüfen die Leistung der Schule.<br />

Berufsbildende (Lehrmeister,<br />

Ausbilderinnen, weitere<br />

Beteiligte)<br />

Der Kontakt zwischen der Praktikumsstelle/dem<br />

Ausbildner(innen) zur Schule geschieht über den sog.<br />

Schulverbund, eine Institution in der Schule, die die


Praktikumsstellen koordiniert. Damit ist gewährleistet,<br />

dass bei generellen Fragen in der Ausbildung<br />

(Normalfall), wie bei der Bearbeitung und Bewältigung<br />

Krisensituationen (Ausnahmefall) immer etwa die<br />

gleichen Massstäbe angelegt werden. In keinem Fall<br />

bespricht sich der Lehrer der Schule mit den Eltern des<br />

Lernenden resp. mit dem Praktikumsbetrieb.<br />

Zur Qualifikation der Lehrenden: Diese werden zu<br />

Beginn der Anstellung mentoriert. Lehrer müssen, falls<br />

sie keine PH absolviert haben, SVEB-Kurse besuchen<br />

(entspricht etwa dem Didactic I des SIBP). Die<br />

Weiterbildung wird mit regelmässigen Workshops<br />

garantiert.<br />

Als Bezugsperson wird jedem Schüler ein Coach<br />

zugeteilt. Nach Möglichkeit bleibt diese Person<br />

unverändert über die Ausbildungszeit.<br />

Erwartungen an den Lernort<br />

Schule, Kontakte mit ihm<br />

Als Privatschule offeriert Bénédict die komplette<br />

Ausbildung - Alles aus einer Hand. Das Organisieren der<br />

Praktikumsstelle ist Teil der Vereinbarung Lernender/<br />

Ausbildungsinstitut (Bénédict) und wird durch<br />

das Institut wahrgenommen.<br />

Durch die enge Zusammenarbeit von Schule,<br />

Schulverbund und Praktikumsstellen ist die<br />

Erwartungshaltung der Praktikumsstellen gut abgeglichen<br />

mit der theoretischen und fachlichen Vorbildung der<br />

Lernenden. Durch PK19 validierte Prüfungen und<br />

Visitation der PK19 an den Prüfungen, ist die Qualität<br />

der Ausbildung und damit die notwendigen Qualifikation<br />

der Fachlehrer weitgehend gewährleistet.<br />

Erwartungen an den dritten<br />

Lernort, Kontakte mit ihm


Der dritte Lernort (überbetriebliche Kurse - ük) entfällt<br />

bei Bénédict. Das Institut bietet auch diese Kurse Inhouse<br />

an.<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Verbund wird<br />

das Thema ük überdacht. Zum heutigen Zeitpunkt ist<br />

vorgesehen, die ük ab Sommer '05 über den Verbund zu<br />

organisieren und so den dritten Lernort auch „örtlich“ als<br />

dritten Ort zu betreiben.<br />

Rekrutierung und Auswahl der<br />

Lernenden<br />

Mittels Werbung in Zeitungen, Radio, Internet sowie<br />

Informationsveranstaltungen, macht Bénédict auf ihr<br />

Ausbildungsangebot aufmerksam.<br />

Bestehende Zeugnisse, ein Eintrittstest - siehe Abschnitt<br />

"Erwartungen des Betriebs an die Lernenden" - sowie ein<br />

Aufnahmegespräch ergeben ein Bild des Interessenten.<br />

Dabei "simuliert" der Interviewer auch das Umfeld des<br />

Praktikumsbetriebs. Erwarten wird für Schüler des Kt.<br />

Zürich normalerweise Sekundarschule a ; ausnahmsweise<br />

Sekundarschule b (bei guter Prognose / Reife / Flair).<br />

Auf die Frage welche Schwächen der Lernenden der<br />

Schule/dem Betrieb am meisten zu schaffen macht, wird<br />

das (grosse) Individual-Anspruch des Lernenden an<br />

seine Umwelt (Eltern, Schule) betont. Dieser äussert sich<br />

in der Schule durch ein mangelndes, soziales Verhalten<br />

und ein übersteigertes Ego sowie schlechte Führbarkeit<br />

in der Gruppe/Klasse.<br />

Als Stärke wird betont, dass die Schüler sehr offen sind,<br />

ihre Wünsche artikulieren können und ein gesundes<br />

Selbstbewusstsein haben.<br />

Zukunftsplanung / Weiterbildung<br />

Bénédict bittet ein rechtumfangreiches Portfolio von<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten an. Eine Graphik auf den


WEB-Seiten der Schule positioniert die verschiedenen<br />

Kursen und bringt sie untereinander in Relation.<br />

LINK: http://www.benedict.ch/zh,in<br />

Beachten Sie die Illustration, die diesem Bericht<br />

beigefügt ist.<br />

Nicht alle in der Graphik vorgestellten<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten werden auch von Bénédict<br />

angeboten. Wichtig ist jedoch, dass dem Interessenten<br />

Möglichkeiten und Voraussetzungen einer<br />

Weiterbildung klar verständlich vorgestellt werden.<br />

Nachstehend eine Auswahl von berufsbegleitenden<br />

Informatik-Weiterbildung, die Bénédict anbietet:<br />

ECDL Core Level / ECDL Advanced Level / Informatik-<br />

Anwender/-in I SIZ / Informatik-Anwender/-in II SIZ /<br />

Neu: Gesamtkurs Informatik-Anwender/-in I + II SIZ /<br />

ICT-Power-User/-in SIZ / PC/LAN-Supporter/-in SIZ /<br />

Office-Supporter/-in SIZ / WebPublisher/-in SIZ /<br />

WebMaster/-in SIZ / PC-Techniker A+ / Netzwerk-<br />

Techniker Net+ / MCSA / MCSE / Free-System, freie<br />

Zeit- und Kurswahl / Einzelunterricht / Grundlagen der<br />

Programmierung / Junior-Programmer / JAVA-<br />

Programmer / Informatik-Mathematik /<br />

Informatikausbildung mit eidg. Fähigkeitszeugnis für<br />

Berufsumsteiger<br />

Nach der Ausbildung beschäftigt Bénédict ihre<br />

Informatik-Absolventen nicht mehr weiter. Bénédict<br />

benötigt jedoch für die Unterstützung ihrer IT-Struktur<br />

Fachleute, wobei auch ehemalige Schüler der<br />

Informatiklehre evaluiert werden (Referenz). Ehemalige<br />

Lernende mit einer guten Qualifikation werden auch von<br />

Firmen, die ehemals Praktikumsstelle war, angestellt.<br />

Zur Berufstreue liegen noch keine Daten vor, da Bénédict<br />

erst seit dem Pilot i-zh (2001) ausbildet.<br />

Veränderung der Arbeitswelt<br />

und deren Auswirkung


Keine klaren Trends erkennbar.<br />

Befragung der Lernenden<br />

Auf eine Befragung der Lernenden wurde verzichtet.<br />

Einige Antworten auf die Fragen liessen sich aus den<br />

Interviews mit Herr Kuratli ableiten.<br />

Dem Beruf Informatiker haftet immer noch eine<br />

gewisse Exklusivität an – verbunden mit einer hohen<br />

Einkommensserwartung. Zwischenzeitlich ist diese<br />

Erwartungshaltung vom Markt relativiert worden; die<br />

Informatik-Kandidaten wissen dies. Bénédict beurteilt in<br />

ihren Eignungstests und Interviews - siehe Abschnitt<br />

"Erwartungen des Betriebs an die Lernenden" - die<br />

Changen eines Interessenten.<br />

Die Beziehungen zwischen den verschiedenen Personen<br />

(Lehrerschaft, Schule, Praktikumsstelle etc.) sind bei<br />

Bénédict klar geregelt. Einige der im Fragekatalog<br />

aufgeführten Beziehungen sind inexistent (z.B.<br />

Vorgesetzte) - siehe Abschnitt "Erwartungen des Betriebs<br />

an die Lernenden".<br />

Heinz Schmid


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Home >> Schulen Für Jugendliche Mit<br />

Sinnesbehinderungen<br />

Zuletzt verändert: November 23, 2004 @ 5:09:20am CET<br />

Schulen für Jugendliche mit<br />

Sinnesbehinderungen<br />

Besonders bekannt ist die in Zürich domizilierte «Berufsschule für Gehörbehinderte»,<br />

die neben den üblichen Aufgaben einer Berufsfachschule auch Beratungs- und<br />

Betreuungsaufgaben für die Lernenden übernimmt. Der Unterricht erfolgt in kleinsten<br />

Klassen und stellt eine Ausbildungsmöglichkeit dar, wenn jemand sich in den üblichen<br />

Berufsfachschulen überfordert sieht.<br />

Für blinde Jugendliche existiert eine eigene Ausbildungsstätte.


Home >> Lehrwerkstätten Für Jugendliche Mit<br />

Körperlichen Behinderungen<br />

Zuletzt verändert: November 23, 2004 @ 5:09:50am CET<br />

Lehrwerkstätten für Jugendliche mit<br />

körperlichen Behinderungen<br />

Kleinere Behinderungen können oft im Rahmen der üblichen Berufsbildung abgefangen<br />

werden. In der Lehrabschlussprüfung sind Sonderregelungen möglich. Für Menschen mit<br />

schwereren Behinderungen existieren eigene Ausbildungsstätten.


Home >> Ausbildung Von Geistig Behinderten<br />

Zuletzt verändert: November 23, 2004 @ 5:10:12am CET<br />

Ausbildung von geistig Behinderten<br />

Die Invalidengesetzgebung ermöglicht die Führung und Finanzierung von<br />

Ausbildungsstätten für Jugendliche, die nicht in der Lage sind eine berufliche<br />

Grundbildung nach BBG zu absolvieren.


Home >> Massnahmen Für Jugendliche Mit<br />

Störungen Bei Sozialen Und Personalen<br />

Kompetenzen<br />

Zuletzt verändert: February 21, 2005 @ 9:21:24am CET<br />

Massnahmen für Jugendliche mit<br />

Störungen bei sozialen und<br />

personalen Kompetenzen<br />

Rahmen:<br />

Die untersuchten Institutionen bieten Jugendlichen, die in ihren sozialen und personalen<br />

Kompetenzen beeinträchtigt sind, die Möglichkeit eine Ausbildung zu absolvieren. Ziel<br />

ist es - neben der beruflichen Ausbildung - Defizite in der Selbst- und Sozialkompetenz<br />

zu beheben. Die Institutionen sind nicht profitorientiert (Organisationsform: Stiftung /<br />

Genossenschaft). Die Anzahl der jeweils aufgenommen Jugendlichen bewegt sich<br />

zwischen 20 bis 50 Personen.<br />

Ablauf der Ausbildung und Ausbildungmethoden:<br />

In der Ausbildung wird stark individualisiert, jeweils nach verschiedenen<br />

Ausbildungsstufen (Anlehre bis 4-jährige Lehre) und dem Stand der Sozialkompetenz.<br />

Die Ausbildungsmethoden sind gemäss des Entwicklungsstandes des Lernenden variabel<br />

und niveauangepasst.<br />

Beteiligte, deren Erwartungen und Verantwortlichkeiten:<br />

Die Ausbildner sind auf ihren speziellen Gebieten Fachkräfte und haben teilweise eine<br />

zusätzliche pädagogisch-psychologische Zusatzausbildung. Sehr grosses Gewicht wird<br />

auf eine Sensibilisierung der Lernenden in ethischen Fragen und auf den Umgang im<br />

sozialen Bereich gelegt. Zentrale Aufgabe ist die Stärkung der Selbstverantwortlichkeit.<br />

Lehrstellenmarkt:<br />

Die Institutionen bieten jeweils eine begrenzte Auswahl an Berufen, vor allem aus dem<br />

handwerlichen Bereich, an.<br />

Vor der definitiven Aufnahme führen alle Institutionen mit den Kandidaten intensive<br />

Gespräche durch. Auch während der Lehrzeit kommt den turnusmässig geführten<br />

Gesprächen eine wichtige Funktion zu. Es wird reflektiert, inwieweit das<br />

anfangsgesetzte Lernziel (bzw. die Zwischenschritte auf dem Weg dorthin) erreicht<br />

wurden.<br />

Diese Form wurde an folgenden Beispielen erkundet:<br />

Kornhaus, TG Oberwangen durch Eugen van Laak


Märtplatz durch Michael Koblet<br />

Gfellergut durch Berhard von Grüningen


Home >> Kornhaus<br />

Zuletzt verändert: January 4, 2005 @ 5:03:10pm CET<br />

Kornhaus<br />

Rahmen (Beschreibung des Betriebs / der<br />

Institution)<br />

Das Kornhaus in Vogelsang TG ist eine genossenschaftlich organisierte private<br />

Einrichtung auf anthroposophischer Grundlage. Seit 1990 bietet das Kornhaus<br />

betriebliche Ausbildungen und Reintegrationsmassnahmen an. Aufgenommen werden<br />

junge Menschen, die in ihrer psychischen und sozialen Entwicklung beeinträchtigt sind.<br />

die betroffenen Personen werden von der IV vermittelt, die Einrichtung wird auch über<br />

die Tagessätze finanziert. Die Ausbildungsbereiche sind Holzofenbäckerei, Küche, Bio-<br />

Laden, Versand/Spedition, Hand-Buchbinderei, Schreinerei und Hauswirtschaft. In<br />

diesen Bereichen werden neben den 3 bis 4jährigen Lehren und 2jährigen Anlehren nach<br />

BBT, weitere Orientierungs- bzw. Ausbildungsmöglichkeiten angeboten: 2jährige IV-<br />

Anlehren mit internem Abschlusszeugnis, Schnupperwochen, 3 bis 6monatige<br />

Berufsabklärungen, Arbeitstraining, Umschulungen. Im Rahmen einer "Kultur-<br />

Werkstatt" werden in diese Angebote gestalterische Aspekte einbezogen. Die Lernenden<br />

wohnen in der Einrichtung angeschlossenen Wohngruppen und werden umfassend<br />

psychosozial betreut. Gegenwärtig absolvieren 32 Personen die verschiedenen Formen<br />

der Lehren.<br />

Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

Die Lehrenden werden über die IV vermittelt. Es handelt sich um Personen, die durch<br />

Lebenskrisen, durch milieu- bzw. umweltbedingte oder andere schicksalsbedingte<br />

Ereignisse in ihrer psychischen und sozialen Entwicklung beeinträchtigt sind.<br />

Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

In einem Aufnahmegespräch werden individuell, auf die jeweiligen Voraussetzungen des<br />

Lernenden bezogen, die Bedingungen für die Aufnahme besprochen. Es wird erwartet,<br />

dass der Lernende eine Bereitschaft an den gemeinsamen Dingen mitzuarbeiten, eine<br />

Offenheit, sich in einen Lernprozess hineinzubegeben, mitbringt. Drogenfreiheit ist<br />

unabdingbare Voraussetzung.<br />

Auftretende Probleme im Verhalten oder in der Einstellung des Lernenden werden<br />

fortlaufend angesprochen und in Gesprächen bearbeitet.<br />

Ausbildungsmethoden des Betriebs<br />

Die Betreuung geschieht umfassend von Montagmorgen bis Freitagnachmittag. Am<br />

Wochenende sind die Lernenden in der Regel bei ihren Familien. An den Abenden


werden die Jugendlichen betreut. an einem Abend ist eine Aufgabenhilfe für alle<br />

eingerichtet, an einem anderen Abend werden Ämtli erledigt. Zweimal können die<br />

Jugendlichen in den Ausgang. Während der Arbeitszeit werden die Lernenden von ihren<br />

Ausbildnern fachlich und menschlich individuell betreut und gefördert. Der Ansatz ist<br />

ganzheitlich: Der Mensch wird in seinen verschiedensten Lebens- bzw. Erlebnsbereichen<br />

angesprochen und begleitet. Ergänzend zur Ausbildung finden fächerübergreifende<br />

Projekte statt, z.B. wurde ein Waldlehrpfad zu den vier Elementen Wasser, Luft, Feuer<br />

und Erde gestaltet. Das tägliche Leben ist strukturiert. Bis vor kurzem begannen alle<br />

Lernenden mit den Mitarbeitenden den Tag zusammen mit einer kurzen besinnlichen<br />

Phase. Die Essen werden in einer neu eingerichteten Cafeteria von allen gemeinsam<br />

eingenommen. An den Ausbildungsplätzen werden täglich mit dem jeweiligen Team<br />

Arbeitsbesprechungen durchgeführt. In den wöchentlichen Gesprächen wird vor allem<br />

an Fragen der Sozialkompetenz der Teammitglieder untereinander gearbeitet. Auch in<br />

den fachlich begleiteten Wohngruppen werden Fragen des Zusammenlebens<br />

thematisiert. Eine Aussenwohngruppe gestaltet unter Anleitung ihre gemeinsame freie<br />

Zeit selbst.<br />

Durch externe Ärzten, Psychatern, Psychologen und anderem Fachpersonal erfolgt eine<br />

ergänzende therapeutische Begleitung.<br />

Probleme: Die Einführung der Attestausbildung bedeutet für die betroffenden Lernenden<br />

eine grosse Erschwernis. Viele Anlehrlinge werden nicht in der Lage sein, diese<br />

erfolgreich zu absolvieren.<br />

Ferner: Die Zeit von zwei Jahren (für eine Anlehre) ist sehr kurz, um eine Stabilisierung<br />

der Jugendlichen zu erreichen. Auch wenn die Ausbildung noch mit einem Vorlehrjahr<br />

oder einem Vertiefungsjahr verlängert werden kann, ist die Zeit eher kurz bemessen.<br />

Zukunftsplanung<br />

Das Kornhaus ist eine reine Ausbildungeinrichtung. Die Eigenaktivität der jungen<br />

Menschen wird gefördert, dass sie selbstständig im Arbeitsleben zurechtkommen. Die<br />

Lernenden werden bei der Findung von Arbeitsplätzen unterstützt. Bisher gelang es im<br />

ländlichen Umfeld gut, dass die jungen Menschen Stellen finden konnten. Viele können<br />

einen normalen Arbeitsplatz ausfüllen, andere erhalten einen Leistungslohn, d.h. sie<br />

werden für eine ihm Vergleich zu einem durchschnittlichen Arbeitnehmer geringeren<br />

Leistung entsprechend geringer entlohnt. Di IV zahlt eine ergänzende Rente.<br />

Die Arbeit des Kornhauses ist sehr erfolgreich. Ca. 90% der jungen Menschen konnten<br />

bislang einen Arbeitsplatz finden.<br />

Probleme: Der Goodwill der Wirtschaft ist wichtige Voraussetzung. Freilich finden sich<br />

in der verschärfenden wirtschaftlichen Situation immer weniger Betriebe, die bereit sind,<br />

psychisch und leistungmässig schwächere Mitarbeiter einzustellen.<br />

Berufsbildende (Lehrmeister, Ausbilderinnen,<br />

weitere Beteiligte)


Die Ausbildenden sind in der Regel doppelt qualifiziert, durch eine therapeutische wie<br />

eine handwerkliche Ausbildung. Sie begleiten umfassend, mit Standortbestimmungen,<br />

Reflexionen, in Einzel- und Gruppengesprächen etc., den beruflichen und persönlichen<br />

Entwicklungsprozess. Sie kontaktieren nach Bedarf die Berufschullehrer.<br />

Lernort Schule, Dritter Lernort<br />

Im Normalfall besuchen die Lernenden einmal wöchentlich die Berufsfachschule. Eine<br />

Kooperation mit den Lehrpersonen ist erwünscht.<br />

Ferner nehmen die Lernenden an den obligatorischen Einführungskursen teil. Die Kosten<br />

von ca. 2'500 CHF pro Kurs werden neuerdings nicht mehr von der IV übernommen,<br />

sondern müssen von der Einrichtung selbst aufgebracht werden. Dies bedeutet eine hohe<br />

Kostenbelastung.<br />

Lernende<br />

Positiv würdigen die Lernenden die "Philosophie" ihrer Einrichtung, ihre<br />

Naturverbundenheit und ganzheitliche Ausrichtung sowie wie man mit dem Menschen<br />

umgeht. Das Klima unter den Lernenden wird als gut beschrieben. Anfangs machen<br />

viele Lernende eine Phase des Widerstands gegen das Betreuungspersonal durch. Später<br />

entwickeln die Lernenden in der Regel eine positivere Haltung, sie akzeptieren die<br />

Regeln und Ziele ihrer Einrichtung.


Home >> Märtplatz<br />

Zuletzt verändert: January 19, 2005 @ 1:16:20pm CET<br />

Märtplatz<br />

Rahmen (Beschreibung des Betriebs / der<br />

Institution)<br />

Gegründet wurde die Stiftung Märtplatz im Jahre 1985 von Jürg Jegge und Lorenz<br />

Bosshard. Der Märtplatz liegt nördlich von Kloten, mit seinem Zentrum in Rorbas-<br />

Freienstein. Es ist eine Ausbildungsstätte für Jugendliche mit Startschwierigkeiten, ohne<br />

körperliche oder geistige Behinderungen. Sie hatten bis jetzt gewisse Probleme sich in<br />

unserem sozialen Netz zurechtzufinden und konnten somit keine reguläre Lehrstelle<br />

finden oder sogar eine Lehre abschliessen.<br />

Etwa 25 junge Leute absolvieren hier ihre Berufslehre und bereiten sich auf ihr<br />

selbständiges Leben vor. Die Ausbildungsbereiche sind: Multi-Media-Operator,<br />

Fotograf, Fotofachangestellte, Damenschneider, Koch, Töpfer, Keramikmaler, Journalist<br />

und Theatertechniker. Im diesen Bereichen gibt es verschiedene Möglichkeiten einen<br />

Abschluss zu machen,nämlich als Anlehre, nach einer nicht reglementierten Lehre wie<br />

Journalist, nach Artikel41 des Berufsbildungsgesetzes ohne Besuch der regulären<br />

Berufsschule und nach bestehen der reglementierten Berufsschule.<br />

Die Lernenden wohnen selbständig in ihnen zur Verfügung gestellten Wohnungen in der<br />

Nähe von Rorbas. Das Ziel ist einen eigenen Haushalt führen zu können und<br />

Verantwortung zu übernehmen.<br />

Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

Der Leistungsdruck ist am Märtplatz sehr gering. Die Lehrlinge merken schnell, dass sie<br />

sich vor ihren Lehrmeistern nicht verstellen müssen. Sie wissen, dass sie Fehler machen<br />

dürfen und über ihre Probleme ohne weiteres sprechen können. Offenheit und<br />

Ehrlichkeit stehen an erster Stelle! Vor allem diejenigen, welche von früher her viel<br />

Druck gewöhnt waren, müssen ertasten, was es heisst, ohne sturen Vorschriften zu leben<br />

und ihre Arbeitszeit und Freizeit sinnvoll zu gestalten. Bei dieser Gratwanderung sind<br />

Gespräche mit Lernenden und Lehrmeistern besonders wichtig.<br />

Ausbildungsmethoden des Betriebs<br />

Nebst der berufsbezogenen Ausbildung in den Wekstätten, stehen kulturelle Aktivitäten<br />

am Märtplatz im Vordergrund. "Kultur nicht als Mal-, Rede- oder Jodelereignis, sondern<br />

im guten, ursprüglichen Sinn als Pflege, als Menschenpflege, wie die Rebkultur die<br />

Pflege des Weingartens sei" (Zitat Jürg Jegge).<br />

Mehrmals im Jahr finden Kurse statt, wo während ein bis zwei Wochen, unter Anleitung<br />

von Fachleuten, Theater gespielt oder ein Hörspiel geschrieben und aufgenommen wird.


Konzerte, Theaterabende, Lesungen oder Gespräche mit Gästen aus der ganzen Welt,<br />

werden in regelmässigen Abständen angeboten.<br />

Alle zwei Wochen findet die "Heilige Stunde" statt, heilig deshalb, weil sie, was am<br />

Märtplatz selten vorkommt, obligatorisch ist. Dabei geht es um das Planen und<br />

Koordinieren von Märtplatzaktivitäten. Bei Bedarf findet der "Zahnstocher" statt, hier<br />

besprechen interessierte Lehrlinge mit Jürg Jegge anfallende Probleme und bringen<br />

Verbesserungsvorschläge an.<br />

Berufsbildende (Lehrmeister, Ausbilderinnen,<br />

weitere Beteiligte)<br />

Die Ausbildenden sind in der Regel ganz "normale" Lehrmeister. Auf der Lohnliste des<br />

Märtplatzes finden sich weder Psychologen noch Sozialarbeiter. Es sind ungefähr 13<br />

Lehrmeister und drei Assistenten, die im Ausbildungsbereich tätig sind.Der Märtplatz ist<br />

eine Ausbildungseinrichtung, wo die Eigenaktivität und Selbständigkeit der jungen<br />

Leute gefördert wird. Bei der Findung zukünftiger Arbeitsplätze werden die<br />

Schulabgänger durch ihre Lehrmeister unterstützt sofern dies nötig ist.<br />

Erwartungen an den Lernort Schule, Kontakte mit<br />

ihm<br />

Alle Lernenden die sich für eine reglementierte Berufslehre entschieden haben, besuchen<br />

einmal wöchentlich die Berufsschule. So reisen z.B die Fotografen für ihren<br />

Berufsschultag nach Zürich, wo dann auch die Lehrabschlussprüfung abgeschlossen<br />

wird.<br />

Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

Normalerweise zeigen die Jugendlichen selber Interesse am Märtplatz. Sie werden mit<br />

Broschüren und durch Kollegen über das Berufsangebot informiert. Danach werden sie<br />

zu Gesprächen mit der Märtplatzleitung und den zuständigen Lehrmeistern aufgeboten.<br />

Wenn die Voraussetzungen des Lehrlinges stimmen und sofern es eine freie Lehrstelle<br />

gibt wird der Jugendliche aufgenommen.


Home >> Gfellergut<br />

Zuletzt verändert: January 10, 2005 @ 4:02:30pm CET<br />

Gfellergut<br />

Rahmen (Beschreibung des Betriebs / der<br />

Institution)<br />

Das "Gfellergut" in Zürich-Schwamendingen exisitert seit 1957, sieht sich als<br />

Sozialpädagogisches Zentrum und dient der Abklärung und Durchführung von<br />

Jugendhilfemassnahmen. Das Gfellergut bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

von 14 bis 22 Jahren die Gelegenheit, sich nach Kriminaldelikten oder Fehlverhalten im<br />

sozialen Bereich unter fachkundiger Leitung zu rehabilitieren. Die Einweisung der<br />

Jugendlichen erfolgt durch die Jugendantwaltschaft, Vormundschaftsbehörde,<br />

Schulpflege, Sozialstellen oder Sozialhilfe. Das Ziel der Institution ist die baldige<br />

Reintegration der Klienten. Hierzu bietet sie diverse Module an, je nach<br />

Verhaltensmuster und Einweisungsgrund des Jugendlichen. Für bestimmte Module sind<br />

nur männliche Klienten zugelassen.<br />

Die Möglichkeiten reichen von Vollzeit-Betreuung und Berufslehre im Gfellergut<br />

(Internat), bis hin zum begleiteten Wohnen in einer eigenen Wohnung (sporadische<br />

Betreuung) und einer "normalen" Berufslehre. Insgesamt bietet das Gfellergut 58 Plätze<br />

an, jedoch nur gerade deren 10 im Internat. Hauseigene Lehrstellen-Plätze bietet die<br />

Institution 24 an. Es sind dies 3 Schreiner, 3 Zweiradmechaniker, 1 Betriebspraktiker, 1<br />

Hauswirtschafter und 15 Kaufmänner.<br />

Wer zum Zeitpunkt eines Deliktes oder eines Vorfalls bereits eine Lehrstelle hatte, kann<br />

diese beibehalten und in der übrigen Zeit im Gfellergut betreut werden.<br />

Das Gfellergut nimmt keine Jungendlichen auf, die geistig behindert sind oder eine<br />

chrinifizierte Suchtmittelabhängigkeit vorweisen. Zudem behält sich die Institution vor,<br />

Jugendliche aus dem Programm zu entlassen, welche sich nicht an die Spielregeln halten<br />

wollen oder deren Reintegration nicht gewährleistet werden kann.<br />

Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

Das Gfellergut sieht als oberstes Ziel die baldige Reintegration der Jugendlichen oder die<br />

Veränderung des negativen Verhaltensmusters bei denjenige, welche nur sporadisch<br />

unterstützt werden. Hierzu wird zu Beginn des Aufenthalts eine Zielvereinbarung<br />

getroffen. Der Jugendliche verpflchtet sich, alles daran zu setzen, diese Ziele zu<br />

erreichen. Selbstverständlich gelten allgemeine Hausregeln, die vor allem den<br />

Drogenkonsum und das Sozialverhalten bestimmen.


Ausbildungsmethoden des Betriebs<br />

Die Ausbildner im Gfellergut sind allesamt ausgebildete Sozialpädagogen. Je nach<br />

Modul gehen die Ausbildner bestimmte Verhaltenbsprogramme durch. Änhlich wie<br />

Schulunterricht. Die für die hauseigenen Lehrstellenplätze verantwortlichen Lehrmeister<br />

haben die entsprechende Lehrmeisterprüfung absolviert. Geleitet wird die Institution<br />

durch vollamtliche Betriebsleiter, die sich ausschliesslich auf diese Arbeit konzentrieren<br />

und nichts mit der Ausbildung und Reintegration zu tun haben.<br />

Erwartungen an den Lernort Schule, Kontakte mit<br />

ihm<br />

Sofern der Jugendliche keine Vollzeit-Betreuung geniesst, geht er ganz normal in die<br />

Volks- oder Berufsschule. Hierbei ist es wichtig, dass die Berufsschule eng mit dem<br />

Gfellergut zusammenarbeitet, da beide Partien jeweils über den Entwicklungsstand des<br />

Jugendlichen informiert sein müssen. Die Institution übernimmt in diesem Falle<br />

sozusagen die Rolle des Förder- und Stützunterrichts.<br />

Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

Das Gfellergut nimmt sich das Recht, die Lernenden nach bestimmten<br />

Selektionskriterien auszuwählen. In einem ersten Gespräch wird evaluiert, ob die<br />

entsprechende Person in das Ausbildungsschema passt und ob ein Lernerfolg möglich<br />

sein kann. Dabei betont der Betriebsleiter jedoch, dass es für das Kriterium Lernerfolg<br />

keine Garantie gäbe!<br />

Die Klienten werden wie bereits im ersten Abschnitt erwähnt durch diverse Institutionen<br />

eingewiesen. Es sind dies oftmals Härtefälle im Bereich von Gewalt- und Raubdelikten.


Home >> Ausbildung In Strafanstalten<br />

Zuletzt verändert: February 20, 2005 @ 1:34:20pm CET<br />

Ausbildung in Strafanstalten<br />

Rahmen:<br />

Die Plätze in den Strafanstalten sind praktisch restlos belegt. Der Ausländeranteil der<br />

Gefangenen ist mit etwa 70% relativ hoch. Die Gefangenen sind zwischen 20 und 50<br />

Jahre alt. Die meisten verbüssen langjährige Strafen, welche durchschnittich drei bis vier<br />

Jahre dauern.<br />

In den Strafanstalten gibt es verschiedene Berufe, die erlernt werden können; es sind dies<br />

vorwiegend handwerkliche Berufe wie Schlosser, Schreiner,<br />

Maler, Gärtner, Buchbinder, Drucker und Koch. Die einzelnen Betriebe befinden sich<br />

alle innerhalb des Gefängnisses, somit ist es möglich, eine Lehre innerhalb des<br />

geschlossenen Strafvollzugs zu absolvieren. Meist geschieht dies in Form einer Anlehre,<br />

seltener gibt es einzelne, die eine Lehre machen. In beiden Fällen müssen die<br />

Auszubildenden die nötigen Voraussetzungen, wie z.B. genügend Deutschkenntnisse<br />

erfüllen. In jeder der genannten Berufsgatuung gibt es zwei bis drei Lehrplätze.<br />

Insgesamt sind rund die Hälfte der Lehrstellen, vorwiegend von Männern um die 20<br />

Jahre, belegt. Die Arbeitszeiten der Lernenden betragen im Schnitt - bedingt durch den<br />

organisatorischen Aufwand - etwa sechs bis sieben Stunden prot Tag. Die<br />

Lehrverhältnisse sind offiziell beim Berufsbildungsamt gemeldet. Nach erfolgreichem<br />

Abschluss erhalten die Ausgebildeten ein amtlich beglaubigtes Lehrabschlusszeugnis.<br />

Ablauf der Ausbildung und Ausbildungmethoden:<br />

Die Zuteilung zu den beschränkten Lehrstellen erfolgt vor allem durch persönliche<br />

Motivationsgespräche und zum Teil auch mit Hilfe von Tests. Die Gefangenen müssen<br />

motiviert sein und genügend Deutsch können. Ausserdem ist es auch notwendig, dass sie<br />

längere Zeit am selben Ort Aufenthalt haben. Nur ein kleiner Teil der Gefangenen eignet<br />

sich für eine Berufsbildung; dies hängt mit ihren Sprachkenntnissen, der fehlenden<br />

Vorbildung und einer mangelhaften Motivation zusammen. Die Berufslehren werden<br />

beim Kantonalen Berufsbildungsamt offiziell angemeldet. Die Ausbildungen beginnen<br />

nicht alle zur gleichen Zeit, sondern der Beginn hängt vom Zeitpunkt des Eintritts in die<br />

Strafanstalt ab. In Lenzburg gibt es auch die Möglichkeit, mit einer Lehre zu beginnen,<br />

und erst dann, wenn es für die Beteiligten stimmt, rückwirkend auf den Arbeitsbeginn<br />

den Lehrvertrag zu unterzeichnen. Der provisorische Beginn kann als eine Art<br />

Schnupperzeit betrachtet werden. Bei der Lehrdauer spielt der Beruf und das Niveau<br />

(Lehre oder Anlehre) eine Rolle. Wie "draussen" ist es für die Gefangenen aber das<br />

wichtigste Ziel, die LAP zu erreichen und zu bestehen. Gefangene mit einer<br />

abgeschlossenen Berufsbildung haben im freien Markt viel die besseren Chancen, eine<br />

Anstellung zu bekommen. Nur ein kleiner Teil der im längeren Strafvollzug Gefangenen


verfügt übrigens bereits beim Eintritt über einen gelernten Beruf.<br />

Im Gefängnis sind die Lernorte Betrieb und Schule sehr nahe beeinander und es finde<br />

ein reger Austausch der Verantwortlichen statt. Die Gefangenen befinden sich immer<br />

innerhalb der Gefängnismauern. Manchmal sind die Lehrmeister zugleich Fachlehrer;<br />

der Gärtnermeister unterrichtet z. B. zugleich Botanik. Das Kurrikulum wird zum Teil<br />

chronologisch in Blöcke aufgeteilt, so dass unter dem Jahr eingestiegen werden kann.<br />

Zum Lernen haben die Gefangenen oft einen PC in der Zelle; dürfen jedoch nicht aufs<br />

Internet. Sie dürfen natürlich auch kein Mobiltelefon besitzen, ab und zu wird aber<br />

trotzdem eines hineingeschmuggelt, zum Beispiel als unerkennbares Teil innerhalb einer<br />

Musikanlage oder eines Computers.<br />

Über die Ausbildungsmethoden haben wir nicht besonders viel erfahren. Es kommt auf<br />

den jeweiligen Beruf an, wie dieser den Lernenden vermittelt wird. Oft wird individuell<br />

ausgebildet, mit Rücksicht auf das Niveau des Lernenden. Leider wurde es uns nicht<br />

gestattet, die Betriebe und Lernenden zu besuchen.<br />

Beteiligte, deren Erwartungen und Verantwortlichkeiten:<br />

Lernorte im Gefängnis sind der Betrieb und die im Gefängnis integrierte Kleinschule.<br />

Der Leiter des Betriebs ist meistens der für die Ausbildung Verantwortliche und<br />

unterrichtet zum Teil zugleich noch Berufskunde. Allgemeinbildung wird durch externe<br />

Lehrer oder den Schulleiter erteilt. In Regensdorf arbeitet noch zusätzlich ein<br />

Heilpädagoge, der auch Abklärungen vornimmt. Die Beteiligten sind alle zusätzlich<br />

ausgebildet in der Schweizer Schule für Strafvollzug, in der sie auf den Umgang mit<br />

Gefangenen vorbereitet wurden. Daneben besitzen sie die für die Ausbildung üblichen<br />

Qualifikationen. Sie erwarten von den Gefangenen, dass sie motiviert sind und engagiert<br />

mitmachen. Falls sich heraussstellt, dass einer eine Lehre nur als willkommene<br />

Abwechslung ansieht, kann der Vertrag aufgelöst werden. Wenn sich die Männer nicht<br />

an die Regeln halten, bekommen sie Arrest und sind für eine gewisse Zeit von<br />

sämtlichen Privilegien und "Freiheiten" ausgeschlossen. Gemäss Regensdorf komme es<br />

in der Schule und den Betrieben kaum zu schwierigen Szenen; Lenzburg dagegen gibt<br />

doch zu, dass Aggressionen ab und zu vorkommen. In beiden Institutionen fungiert der<br />

Schulleiter als Koordinator und Ansprechpartner für den Ablauf der Berufsbildung. Das<br />

Menschenbild hat uns positiv beeindruckt. Es ist von motivierten Lernenden die Rede,<br />

welche regelmässig arbeiten, die Schule besuchen, lernen und einen Abschluss zum Ziel<br />

haben. Mögliche Delikte oder negative Labels werden mindestens von Seiten der<br />

Schulleiter den Lernenden nicht angeheftet. Das Kredo, dass der Strafvollzug eine Art<br />

Umerziehung leistet, damit die Delinquenten wieder in die Gesellschaft integriert werden<br />

können, ist mehr als eine Worthülse und es wird kräftig in die Tat umgesetzt.<br />

Lehrstellenmarkt:


Viele der Männer, welche eine Lehre erfolgreich bestanden haben, erhalten nach dem<br />

Strafvollzug die Möglichkeit auf ihrem erlernten Beruf zu arbeiten. Meist geschieht dies<br />

durch persönlche Beziehungen. Von einzelnen Lehrabgängern, welche ihre<br />

Gefängnisstrafe vollendet haben, wird sogar berichtet, dass sie ein eigenes Geschäft<br />

eröffnet haben und dieses erfolgreich führen. Genaue Angaben über die Zahl jener,<br />

welche eine Stelle auf dem freien Arbeitsmarkt finden, sind nicht bekannt.<br />

Lernende, welche eine Lehre im Gefängnis absolvieren, stehen nicht unter so einem<br />

grossen Zeitdruck. Für ihre Arbeiten wird ihnen genügend Zeit eingeräumt. Daher ist es<br />

für einige schwierig, sich an den rauhen Wind der Privatwirtschaft zu gewöhnen. Viele<br />

haben anfangs Mühe, mit den erhöhten Anforderungen bezüglich des Zeitdrucks<br />

umzugehen. Trotzdem gelingt es vielen, sich (wieder) im Arbeitsmarkt einzugliedern<br />

und einer geregelten Arbeit nach zu gehen.<br />

Diese Form wurde an folgenden Beispielen erkundet:<br />

Strafanstalt Regensdorf durch Caroline Koller<br />

Strafanstalt Lenzburg durch Serge Mühlematter


Home >> Strafanstalt Regensdorf<br />

Zuletzt verändert: January 6, 2005 @ 3:21:52pm CET<br />

Strafanstalt Regensdorf<br />

Rahmen (Beschreibung des Betriebs / der<br />

Institution)<br />

Die Strafanstalt Pöschwies in Regensdorf in der Nähe von Zürich ist das grösste<br />

Gefängnis der Schweiz. Es hat etwa 450 (Einzel-)Zellen mit ausschliesslich männlichen<br />

Gefangenen. Die Gefangenen sind ca. zwischen 20 und 50 Jahre alt. Etwa 70% sind<br />

Ausländer. Die meisten verbüssen langjährige Strafen, d.h. mindestens ein Jahr. Die<br />

Anstalt ist sehr modern, Der Neubau stammt von 1995. Wir haben uns innerhalb des<br />

Gefängnisses mit dem Schulleiter getroffen und ein Gespräch über die Berufsbildung<br />

geführt. Der Zutritt zu den Gefangenen selbst wurde uns nicht gestattet. Die Anstalt<br />

Pöschwies bildet in folgendem Gewerbe Gefangene aus: Küche, Bäckerei, Schreinerei,<br />

Buchbinderei, Setzerei, Druckerei, Mechanik, Gärtnerei, Schlosserei, Malerei und<br />

Garage. In all diesen Betrieben gibt es jeweils eine bsi höchstens 3 Lehrstellen, viele<br />

davon sind Anlehren. Die Lehrverträge sind offizielle beim Berufsbildungsamt<br />

angemeldet. Zurzeit laufen 5 Anlehren und 4 Lehren. Die Gefangenen können prow<br />

Woche 10 Minuten telefonieren und haben das Anrecht auf einen einstündigen Besuch.<br />

Kein Internet. Sie haben eine reiche Auswahl an Freizeitmöglichkeiten. Es wird darauf<br />

geachtet, dass alle Gefangenen, die eine Lehre absolvieren, in der gleichen<br />

"Wohngruppe" untergebracht sind.<br />

http://www.justizvollzug.zh.ch/content/justizvollzug/poeschwies/ (


Vorteil für die Lehrlinge ist, dass sie sich gut auf ihre Ausbildung konzentrieren können,<br />

weil wenig Ablenkung besteht. Die für die Ausbildung Verantwortlichen sind Fachleute<br />

des jeweiligen Berufes und haben zusätzlich Kurse besucht für den Umgang mit<br />

Strafgefangenen (Schweizer Schule für Strafvollzugspersonal; www.prison.ch). Es gibt<br />

keine einheitliche Doktrin darüber, nach welcher Methode ausgebildet werden muss. Z.<br />

T. legen die Gefangenen am Lehrende sehr gute Prüfungen ab. Weil es meistens keine<br />

Mit-Lehrlinge und keine "Oberstifte" gibt, mangelt es z.T. etwas an "gesunder<br />

Konkurrenz". Oft seien Gefangene auch gewissen Stimmungsschwankungen<br />

unterworfen.<br />

Berufsbildende (Lehrmeister, Ausbilderinnen,<br />

weitere Beteiligte)<br />

In allen Betrieben der Anstalt gibt es berufsspezifische Ausbilder, ähnlich wie im freien<br />

Markt. Die Verantwortlichen sind Fachleute des jeweiligen Berufes und müssen sich<br />

zusätzlich ausbilden, um den Umgang mit Gefangenen zu schulen. Wir haben zusätzlich<br />

mit dem Leiter der Gärtnerei gesprochen, der auch für einen Lehrling verantwortlich ist.<br />

Diesem erteilt er auch Berufsfach-Unterricht. Der Lehrling sei recht motiviert. Die<br />

Gefangenen haben z. T. einen Computer (aber kein Netz-Zugang) in der Zelle, mit dem<br />

sie für die Schule lernen und arbeiten können. Der Berufsschulunterricht wird gestaffelt<br />

in Blöcken unterrichtet, damit es für neue Lehrlinge zu besonderen Zeitpunkt einfacher<br />

ist, einzusteigen.<br />

Erwartungen an den Lernort Schule, Kontakte mit<br />

ihm<br />

Die Schule und der Betrieb liegen naturgemäss nahe beieinander. Ein Austausch ist<br />

erwünscht und findet statt. Z. T. sind die Lehrmeister zugleich Berufskundelehrer. Keine<br />

besonderen Erwartungen. Unterricht ist jeweils am Mittwochmorgen.<br />

Erwartungen an den dritten Lernort, Kontakte mit<br />

ihm<br />

Ein dritter Lernort ist in diesem Rahmen nicht vorgesehen.<br />

Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

Langzeitgefangene werden auf ihre Möglichkeiten aufmerksam gemacht und in<br />

Gesprächen für eine Berufsbildung motiviert. Testologische Eignungs-Abklärungen.<br />

Eine Lehre kann nur abgeschlossen werden, wenn eine lange Strafe zu verbüssen ist. Vor<br />

allem bei den Koch- und Bäckerlehrstellen gibt es ein bisschen Konkurrenz, das heisst,<br />

dass einige Gefangene darauf warten, dass eine solche Stelle frei wird.<br />

(Caroline & Serge)


Home >> Strafanstalt Lenzburg<br />

Zuletzt verändert: January 17, 2005 @ 5:23:26pm CET<br />

Strafanstalt Lenzburg<br />

Rahmen (Beschreibung des Betriebs / der<br />

Institution)<br />

Die Strafanstalt Lenzburg wurde 1864 von Rudolf Müller gegründet. Sie galt damals als<br />

eine der fortschrittlichsten Strafanstalten Europas, da die Gefangenen nicht mehr mit<br />

Ketten fest gehalten wurden. Diese Neuerung war damals sehr umstritten, heute jedoch<br />

weltweit die Norm.<br />

In der Strafanstalt hat es Platz für 188 männliche Erwachsene. Davon sind 8 Plätze im<br />

Hochsicherheitstrakt. Wobei diese nicht für eine Berufsausbildung zugelassen sind, da<br />

sie nicht urlaubsfähig sind. Strafgefangene in Lenzburg sind durchschnittlich über fünf<br />

Jahre im Vollzug. Etwa 80 Prozent der Gefangenen sind Ausländer (38 Nationen). Bei<br />

den restlichen 20 Prozent handelt es sich oft um Secondos. Wie in Regensdorf ist das<br />

Ausbildungs- und Freizeitangebot beträchtlich.<br />

In Lenzburg hat es 20 Lehrplätze in folgenden Betrieben zur Auswahl: Schlosserei,<br />

Schreinerei, Buchbinderei, Druckerei, Malerei, Korberei, Küche, Gärtnerei.<br />

Zur Zeit absolvieren 10 Männer eine Anlehre in einem der oben erwähnten Berufen.<br />

Die Lehrlinge arbeiten siebeneinhalb Stunden täglich.<br />

Für weitere Infos und Bilder siehe http://www.strafanstalt-lenzburg.ch/<br />

Erwartungen des Betriebs an die Lernenden<br />

Von den Lernenden wird in erster Linie ein korrektes Verhalten verlangt. Verstossen sie<br />

gegen die Regeln, kommen sie in den Arrest und die Ausbildung wird dadurch<br />

erschwert.<br />

Weiter müssen sie über genügend gute Deutschkenntnisse verfügen. Natürlich darf es<br />

ihnen auch nicht an Biss, Motivation, Engagement und Kooperation fehlen. Bereitschaft,<br />

die Lehre abzuschliessen.<br />

Ausbildungsmethoden des Betriebs<br />

Vorgängig wird in Einzelgesprächen abgeklärt, ob sich ein Gefangener für eine Lehre<br />

oder eine Anlehre eignet.<br />

Die Betriebe und die Schule befinden sich alle innerhalb der Strafanstalt. Oft ist der<br />

Lehrmeister auch Fachkundelehrer.<br />

Der allgemein bildende Unterricht wird durch eine Person erteilt.<br />

Die Ausbildung der Strafgefangenen erfordert einen guten Kontakt zwischen den<br />

Lehrmeistern und den Lehrern, der auf Grund der kurzen Wege auch regelmässig statt<br />

findet.<br />

Ansonsten werden keine besonderen Ausbildungsmethoden angewendet. Die Lernenden


durchlaufen eine normale Ausbildung ähnlich wie im freien Markt.<br />

Dauer der Anlehre: Oft nur 1 bis 2 Jahre, je nach Stand der Lernenden. Freiraum in<br />

Bezug auf individuelle Förderung, Lernziele, Anpassung der Lehrdauer etc. Ist aufgrund<br />

des neuen BBG (Attestausbildung) nicht mehr gewährleistet.<br />

Interessant: Eine spezielle Möglichkeit bietet die Institution an, indem eine Anlehre<br />

vertragsfrei begonnen wird, und falls es gut läuft, kann rückwirkend ein Lehrvertrag (mit<br />

Datum des Arbeitsbeginns) gezeichnet werden. Alle gültigen Lehrverträge sind offiziell<br />

vom BBA beglaubigt.<br />

Berufsbildende (Lehrmeister, Ausbilderinnen,<br />

weitere Beteiligte)<br />

Verfügen über eine Meisterprüfung oder Lehrmeisterkurse. Zudem haben sie die im<br />

Strafvollzug verlangte Zusatzausbildung in der CH-Schule für Strafvollzug absolviert.<br />

Es sind Fachleute des jeweilgen Berufs, ähnlich dem freien Markt. Der Schulleiter<br />

übernimmt eine Vermittlerfunktion zwischen den verschiedenen Parteien wie Lernende,<br />

Lehrmeister und Fachlehrer.<br />

Erwartungen an den Lernort Schule, Kontakte mit<br />

ihm<br />

Keine besonderen. Vermittlung des Lernstoffes in Kleinklassen. Anders als im freien<br />

Markt, da alles unter einem Dach. Leute, welche die Schule als reinen Zeitvertrieb<br />

betrachten, sind nicht für eine Anlehre geeignet. Im AbU wird die Unterrichtszeit oft für<br />

aktuelle Alltagsthemen wie Konfliktbewältigung, Kommunikation etc. genützt, damit<br />

sich die Lernenden integrieren und auf ihren Weg konzentrieren können.<br />

Erwartungen an den dritten Lernort, Kontakte mit<br />

ihm (Hier folgt der Text zu diesem Kapitel)<br />

Ist in diesem Rahmen nicht vorgesehen.<br />

Rekrutierung und Auswahl der Lernenden<br />

Durch Einzelgespräche mit den Gefangenen zu Beginn des Vollzugs. Keine<br />

strukturierten Abklärungen. Wird individuell, nach Motivation und Fähigkeiten<br />

entschieden. Kein interner Run auf die Ausbildungsplätze. Viele Sträflinge sind<br />

aufgrund des erhöhten Arbeitsbedarfs zuwenig motivert.

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