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Mitschwingen statt mitzählen - ICG Integrated Consulting Group

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I Projekte managen<br />

<strong>Mitschwingen</strong> <strong>statt</strong> <strong>mitzählen</strong> - Führung in<br />

komplexen Projekt-Portfolios<br />

Fakten, Daten und Kennzahlen reichen nicht mehr<br />

aus, um Projekt-Portfolios. die Gesamtheit der Pro-<br />

jekte, in einem Unternehmen im schnellen Wandel<br />

auszurichten und schlagkräftige Strategien umzuset-<br />

zen. Führungskräfte müssen auch die weichen Fakto-<br />

ren berücksichtigen und ihre Intuition nutzen.<br />

Als sich das Projektmanagement entwickelte, waren Me-<br />

thoden für das systematische Abarbeiten vielfältiger und<br />

umfangreicher Aufgaben gefragt, die Kosten und Termine<br />

unter Kontrolle halten. Hierfür wurden Arbeitstechniken<br />

entwickelt wie etwa die Netzplantechnik, bei der Auf-<br />

gaben und ihre gegenseitigen Abhängigkeiten auf einem<br />

Dr. Conor John Fitzsimons,<br />

Diplom-Mathematiker,<br />

Managing Partner<br />

Metisleadership,<br />

Baden-Baden<br />

cjf@metisleadership.com<br />

Dr. Klaus Wagen hals,<br />

Diplom-Psychologie,<br />

Diplom- Soziologe,<br />

Managing Partner<br />

Metisleadership,<br />

Frankfurt<br />

kw@metlsleadership.com<br />

Dr. Frank Kühn,<br />

Diplom-Ingenieur,<br />

Partner Ressential <strong>ICG</strong>,<br />

Dortmund<br />

frank.kuehn@ressential-icg.com<br />

Zeitstrahl abgebildet werden. Zudem entstanden Metho-<br />

den zur Schätzung oder Berechnung von Aufwänden, Ab-<br />

weichungen und realen Kosten sowie der Qualität. Damit<br />

war das magische Dreieck von Zeit, Kosten und Qualität<br />

erfunden, das bis heute als Abbild der wichtigsten Ziel-<br />

größen im Projektmanagement gilt - inzwischen ergänzt<br />

um den strategischen und wirtschaftlichen Projektnutzen<br />

und weitere Größen. Diese Berechnungsarten wurden auf<br />

die gesamthafte Darstellung und koordinierte Steuerung<br />

einer Menge von Projekten übertragen und optimiert.<br />

So wird auch im Projekt-Portfolio-Management anhand<br />

von Kennzahlen geführt. Ziel ist es, die Projekt-Landschaft<br />

transparenter zu machen, um höhere Planungs- und<br />

Entscheidungssicherheit bei der Prioritätensetzung und<br />

Steuerung des Portfolios zu erreichen. Denn Projektleiter<br />

müssen regelmäßig nachweisen, ob ihre Projekte erfolg-<br />

reich sind, und die Investition rechtfertigen.<br />

Führen nach Zahlen funktioniert nicht länger<br />

Oie Projekt-Portfolio-Leiter konzentrieren sich auf alles,<br />

was messbar ist - sie prüfen Budgetgrenzen und Ter-<br />

mine, Plan- und Ist-Aufwände in Personen-Tagen und<br />

Euro, Fertigstellungsgrad, strategische Score-Werte und<br />

Wirtschaftlichkeitsparameter, Risikoeinschätzungen und<br />

Mehraufwände für Änderungen oder Nachbesserungen.<br />

Doch die Praxis zeigt: Immer mehr Zahlen machen das<br />

Ganze unübersichtlicher und erschweren die Steuerung.<br />

Um die Datenmengen zu bewältigen, wurden Tools zur<br />

Unterstützung der Projekt-Portfolios und teure Priorisie-<br />

rungsverfahren entwickelt. Aber auch diese helfen erfah-<br />

rungsgemäß kaum, um in der komplexen Realität Erfolge<br />

zu erzielen. Erschwerend kommt hinzu: Projektmitarbei-<br />

ter wechseln das Team, Risiken eskalieren, unerwartete<br />

Konflikte lähmen die Zusammenarbeit und verursachen<br />

Zusatzkosten. Auch die äußeren Einflüsse entwickeln<br />

sich nicht immer nach Plan: Märkte, gesetzliche Rahmen-<br />

bedingungen und Wettbewerber ändern sich manchmal<br />

schneller, als in der Projektplanung nachvollziehbar ist.<br />

Oie Informationsgrundlagen für ein Projekt bleiben nie<br />

gleich, weshalb häufig die Ergebnisse von Portfolio-Tools<br />

schon bei ihrer Ermittlung überholt sind.<br />

Ein Beispiel dafür, dass es auch anders geht, liefert der<br />

Chief Operation Officer (COO) eines Unternehmens der<br />

Metallindustrie. Er macht sich mit den Projekten vertraut,<br />

bildet sich mithilfe aktueller Informationen und persönli-<br />

cher Erfahrung eine Meinung, die er mit Fachleuten und<br />

Wirtschaftspsychalagie aktuell 4/2070


I Projekte managen<br />

Kollegen aus der Geschäftsführung disku-<br />

tiert. Auf dieser Basis beschließt er auch<br />

Projekte, deren Ziele anfangs vage sind.<br />

Er nimmt immer wieder an Projektteam-<br />

Sitzungen teil, bespricht Projekte im<br />

Führungskreis und greift in deren Verlauf<br />

ein. Stärker als Kennzahlen bewertet er<br />

Erfahrung und Austausch - er "schwingt<br />

am Projektpuls mit". Rückblickend hat<br />

das Unternehmen so stets die richtigen<br />

Projekte gewählt und zum Erfolg geführt.<br />

Das spricht für eine neue These: Ein Pro-<br />

jekt-Portfolio lässt sich nicht allein anhand<br />

wirtschaftlicher Kerngrößen managen,<br />

weil sich verschiedene wichtige Sachver-<br />

halte nicht mit Zahlen erfassen lassen.<br />

Dass mehr Daten nicht automatisch zu<br />

besseren Entscheidungen führen, hat<br />

Gerd Gigerenzer in seinem Buch "Bauch-<br />

entscheidungen. Die Intelligenz des Un-<br />

bewussten und die Macht der Intuition"<br />

(2007) mit vielen Experimenten belegt:<br />

Bauchgefühle entstehen auf Basis von<br />

Faustregeln wie "Nimm, was du kennst".<br />

Sie tauchen schnell auf und sind im Ge-<br />

hirn verankert. Komplexe informationsin-<br />

tensive Strategien (zum Beispiel multiple<br />

regression) schneiden bei der Vorhersa-<br />

ge schlechter ab als Faustregeln, obwohl<br />

diese rückblickend erklären, was passiert<br />

ist. Mit dem Wunsch nach möglichst<br />

viel Information und Bedenkzeit hat sich<br />

das Projektmanagement ein kognitives<br />

Modell zur nachträglichen Begründung<br />

längst intuitiv getroffener Entscheidungen<br />

geschaffen. Intuition, untermauert durch<br />

Projekterfahrung, wird daher im Umgang<br />

mit Projekt-Portfolios wichtiger.<br />

Die Blickrichtung ändern: Weiche<br />

Faktoren sind harte Realität<br />

Wenn einzelne Projekte komplexer wer-<br />

den, dann werden auch die Portfolios, in<br />

denen sie zusammenlaufen und bewertet<br />

werden, immer komplexer. Ein Beispiel<br />

aus einem Dienstleistungsunternehmen<br />

macht das deutlich: Vor rund 20 Jah-<br />

ren gab es 40 Großprojekte und etwa<br />

340 Kleinprojekte. Inzwischen ist das Un-<br />

ternehmen Teil einer globalen Gruppe,<br />

und es gilt, ganz neue Fragen zu klären:<br />

Wie fügen sich die Projekte in die Strategie<br />

der Gesamtgruppe? Wie werden kulturelle<br />

38<br />

Neun neue Dimensionen für die Führung von Projekt-Portfolios<br />

7.Statt auf etabliertes Projektmanage-<br />

ment-Vorgehen zu vertrauen, werden<br />

aktiv Prozesse geführt, die zur Situa-<br />

tion und zum Unternehmen passen.<br />

2. Statt nur abzuarbeiten, überlegen<br />

Projektteams gemeinsam mit dem<br />

Management und wenden ihre Er-<br />

kenntnisse an.<br />

3. Statt den Beitrag der Beteiligten<br />

auf ihre Stellen beschreibung zu be-<br />

schränken, entwickeln Führungskräfte<br />

die verschiedenen Rollen, die für den<br />

Erfolg notwendig sind.<br />

4. Statt mühsam nach Motivierungs-<br />

faktoren zu suchen, lernen Führungs-<br />

kräfte, wie sie die volle Energie aller<br />

Beteiligten im Projekt gewinnen und<br />

einsetzen.<br />

5. Statt das Portfolio ausschließlich in<br />

Zahlen zu erfassen, wird die Komple-<br />

xität des Projektgeschehens erkannt<br />

und auf Widersprüche eingegangen.<br />

Unterschiede etwa bei der Risikobereit-<br />

schaft berücksichtigt? Wie passen die<br />

Projektmanagement-Systeme in Groß-<br />

britannien (Prince2), USA (PMI) und<br />

Deutschland (Standard der Deutschen<br />

Gesellschaft für Projektmanagement) zu-<br />

sammen? Welche Qualifikationen und<br />

Kommunikationsprozesse sind nötig, um<br />

das Projekt-Portfolio international zu steu-<br />

ern? Welche Kompetenz benötigen Pro-<br />

jektleiter in der komplexeren Organisa-<br />

tion? Ein Großteil der Projekte wird von<br />

starken Bereichsleitern gesteuert, unter-<br />

stützt von Project Management Offices.<br />

All diese Zusammenhänge übersichtlich<br />

in einem Portfolio darzustellen ist fast un-<br />

möglich. Eine moderne Portfolio-Führung<br />

müsste für Einzelprojekte und auf Unter-<br />

nehmensebene Folgendes akzeptieren:<br />

• Die bekannten Zahlen bilden nur einen<br />

Teil der Projekt-Wirklichkeit ab.<br />

• Die Bewegung in und zwischen Projek-<br />

ten ist dynamisch.<br />

• Hohe Transparenz bedeutet nicht auto-<br />

matisch mehr Klarheit - Entscheidun-<br />

gen dürfen auch intuitiv sein.<br />

• Entscheider beziehen die soziale Dyna-<br />

mik in Projekten mit ein.<br />

6. Statt nur auf die klassische Mecha-<br />

nik des Projekt- und Portfolio-Manage-<br />

ments zu setzen, werden Tools ange-<br />

wandt, die besser zur Strategie und<br />

zum Portfolio passen, ergänzt durch<br />

Impulse aus der Kybernetik, Psycholo-<br />

gie und Neurowissenschaft.<br />

7 Statt theoretische Prioritäten mithilfe<br />

ausgesuchter Kriterien und Multifak-<br />

torenanalysen zu setzen, werden rea-<br />

listische Lösungen entwickelt, indem<br />

auch die informellen Spielregeln der<br />

Organisation berücksichtigt werden.<br />

8. Statt den Aufwand mühsam ab-<br />

zuschätzen, werden die Ressourcen<br />

rechtzeitig für die wirklich wichtigen<br />

Projekte eingesetzt.<br />

9. Statt auf Änderungen des Markts<br />

nur zu reagieren, erschließen Füh-<br />

rungskräfte ihn aktiv, indem sie die<br />

Strategie mit passenden Projekten rea-<br />

lisieren.<br />

• Abweichungen werden nicht durch Stan-<br />

dardisierungen wegdefiniert, sie könnten<br />

ein interessanter neuer Weg sein.<br />

Dieser Paradigmenwechsel gelingt über<br />

die Integration bekannter Messkriterien<br />

mit neun weitergehenden Dimensionen<br />

(siehe Kasten).<br />

Wer in Unternehmen Projekte leitet, hat<br />

schon oft erlebt, wie gute Projekte schei-<br />

tern, obwohl alle vom Ziel überzeugt<br />

sind - aber man sich intern nicht einigt.<br />

Gleichzeitig werden neue Projektideen<br />

nur danach bewertet, wie sie sich im di-<br />

rekten Vergleich rechnen - und dabei<br />

wird übersehen, dass eines der Projekte<br />

trotz mittelmäßiger Zahlen das Potenzial<br />

bietet, ein lohnendes Marktsegment auf-<br />

zubauen, und dass die Mitarbeiter dafür<br />

motiviert sind. Anspornende Möglichkei-<br />

ten im Markt, sinnvolle Ziele, gute Ar-<br />

beitsbedingungen und fachliche Heraus-<br />

forderungen sind die Basis für einen<br />

neuen Begriff von Motivation im Projekt.<br />

Erkenntnisse aus der psychologischen<br />

Forschung zeigen, dass sich Menschen<br />

am meisten interessieren, begeistern<br />

und mitreißen lassen, wenn ihre Stärken<br />

Wirtschaftspsychologie aktuell 4/2010


und Interessen, ihre Energiequellen, di-<br />

rekt angesprochen werden. Was bedeu-<br />

tet also dieser Paradigmenwechsel für<br />

Führungskräfte in Projekt-Portfolios?<br />

Die eigene Rolle ausarbeiten<br />

Wer seine Rollen klar definiert und aktiv<br />

gestaltet, kann sich leichter auf Unsi-<br />

cherheiten einlassen und das Projkekt-<br />

Portfolio entsprechend führen. Dabei<br />

hilft das Rollenmodell des Mediziners<br />

und Erfinders des Psychodramas, Jakob<br />

Levi Moreno: Die Rollen, die man sich im<br />

Laufe seiner Persönlichkeitsentwicklung<br />

aneignet (etwa Klassensprecher, Genie-<br />

ßer, Vater, technisch Interessierter), wer-<br />

den als individuelle situationsspezifische<br />

Handlungsmuster verstanden. Sie kön-<br />

nen in der Auseinandersetzung mit den<br />

Rollenanforderungen im Beruf und den<br />

Erwartungen der Kollegen als Potenzial<br />

genutzt werden. Im Unterschied zu der<br />

bisher üblichen rein funktional-formalen<br />

Rollendefinition in Unternehmen und<br />

Projekten geht es um vielfältige Rollen<br />

je nach wechselnden Anforderungen. So<br />

können Führungskräfte Portfolios anders<br />

führen, weil sie bewusst die Erwartungen<br />

von Projektmanagern und Entscheidern<br />

beantworten und für Prioritätensetzun-<br />

gen, Entscheidungen, Strategiediskussio-<br />

nen gerüstet sind.<br />

Konstellationen lesen<br />

Um Projekte und auch Portfolios jenseits<br />

von Kennzahlen gut zu führen, brauchen<br />

Führungskräfte einen ganzheitlichen Blick<br />

über sämtliche Stakeholder und Projekte<br />

sowie eine sensible Wahrnehmung der<br />

dort relevanten Interessen und das Ge-<br />

schick, diese in die Projekt-Landschaft<br />

einzubeziehen. Machtkonstellationen und<br />

die Verhältnisse des Markts wirken sich<br />

entscheidend aus. Es ist wichtig, sie zu<br />

erkennen und klug auszutarieren. In vie-<br />

len Projekten sind qualifizierte Stakehol-<br />

der-Analysen noch unüblich. Sie fragen:<br />

Wer hat welche Funktionen im und fürs<br />

Projekt, und wo sind die wirklichen Ein-<br />

flusskräfte platziert? Welche Beziehungen<br />

zwischen den Beteiligten sind relevant?<br />

Diese Konstellationen, auf ein Flipchart<br />

gezeichnet oder im Raum aufgestellt, bil-<br />

Wirtschaftspsychologie aktuell 4/2010<br />

C. 1. Fitzsimons, K. Wagenhals, F. Kühn Führen in komplexen Projekt-Portfolios<br />

den die Dynamik und Komplexität oft gut<br />

ab und ergeben ein realistisches Bild.<br />

Resilienz fördern<br />

Krisen und Erschütterungen werden im-<br />

mer mehr zur Normalität. Deshalb ist<br />

es wichtig, dass die Führung Resilienz,<br />

also die Widerstandsfähigkeit, gezielt för-<br />

dert und die vermeintliche Stabilität von<br />

Strukturen relativiert. Stattdessen geben<br />

Werte, den Paradigmenwechsel stützen-<br />

de und als Vorbild wirkende Verhaltens-<br />

muster und neue Kompetenzen Halt und<br />

Vertrauen. Gleichzeitig ist aber auch die<br />

Führung gefordert, sich selbst der Un-<br />

sicherheit auszusetzen, um zukunftswei-<br />

sende Themen mithilfe der Projektleiter<br />

wahrzunehmen und zu entwickeln. Statt<br />

überholte Modelle und feste Zielvor-<br />

stellungen sind Orientierung, Information<br />

und neue Methoden gefragt. Teams<br />

entwickeln Ehrgeiz und stellen sich<br />

Herausforderungen, wenn sie mit den<br />

wechselhaften, nicht vorhersagbaren Ge-<br />

gebenheiten des Markts und der Dyna-<br />

mik sozialer Systeme vertraut gemacht<br />

werden. So wird verantwortungsvolles<br />

und unternehmerisches Handeln geför-<br />

dert, wenn eine zentrale Steuerung nicht<br />

mehr möglich ist.<br />

Ambiguitätstoleranz stärken<br />

Wer nicht immer sofort klare Fakten zur<br />

Hand hat und sich davon leiten lassen<br />

kann, der muss in der Lage sein, Unsi-<br />

cherheit und mehrdeutige Situationen<br />

gut zu meistern. Das ist insbesondere<br />

beim Projektmanagement eine Heraus-<br />

forderung, basiert es doch von jeher auf<br />

der Maxime, mit den vielfach erprobten<br />

Methoden und Tools Klarheit und Struk-<br />

tur zu schaffen. Umso mehr gilt es, sich<br />

nicht durch widersprüchliche Informatio-<br />

nen aus der Ruhe bringen zu lassen und<br />

auch Gefühle und Ahnungen als Informa-<br />

tion zuzulassen und zu hinterfragen.<br />

Neugier erzeugen<br />

Neugier gehört häufig zu den Charak-<br />

teristika von Führungskräften, doch auf-<br />

grund übermäßiger Kennzahlenerhebung<br />

bleibt ihnen kaum Zeit dafür. In der Pro-<br />

jekHandschaft aber ist Neugier überle-<br />

benswichtig. Das gilt für Inhalte und Ver-<br />

fahrensweisen ebenso wie für Personen:<br />

Welches Thema erschließt uns neue<br />

Märkte? Was gibt es Neues, das wir nut-<br />

zen können? Welche technologischen<br />

Veränderungen sind sichtbar oder not-<br />

wendig, und wie müssen wir darauf rea-<br />

gieren? Wie wirken Interventionen? Wie<br />

bekommen wir den nötigen Reflexions-<br />

raum? Welche Leute brauchen wir? Wie<br />

kommen wir an weitere Fachleute?<br />

Das Projekt-Portfolio-Management braucht<br />

eine neue Blickrichtung. Führung bedeu-<br />

tet dann, einen gemeinsamen, schnellen<br />

und adaptiven Prozess anzuleiten und zu<br />

steuern, dessen Erfolgsfaktoren lauten:<br />

Aufmerksamkeit, Rollenwahrnehmung,<br />

Gespür für Konstellationen, Resilienz-<br />

förderung, Ambiguitätstoleranz, Neugier<br />

und Entscheidungsfreude.<br />

Weiterführende Literatur<br />

Gemünden, H. G. & Dammer, H. (2007):<br />

Von der Macht im Multiprojektmanagement.<br />

Managerseminare, 776,4-8.<br />

Gigerenzer, G. (2007). Bauchentschei-<br />

dungen. Die Intelligenz des Unbewuss-<br />

ten und die Macht der Intuition. Mün-<br />

chen: Bertelsmann.<br />

Goleman, D., Boyatzis, R. & McKee, A.<br />

(2002). Primalleadership. Realizing the<br />

power of emotional intelligen ce. Boston,<br />

MA: Harvard Business School.<br />

Hirzel, M., Kühn, F. & Wollmann, P.<br />

(Hrsg.). (2009). Projektportfolio-Ma-<br />

nagement (2. Aufl.). Wiesbaden: Gabler.<br />

Steinle, C; Esseling, V. & Eichenberg,<br />

T. (Hrsg.). (2008). Handbuch Multipro-<br />

jektmanagement und -controllinq. Berlin:<br />

Erich Schmidt.<br />

Wagner, R. (Hrsg.). (2009). Projekt als<br />

Strategie - Strategie als Projekt. Trends,<br />

Potenziale, Perspektiven. Nürnberg: GPM<br />

Deutsche Gesellschaft für Projektma-<br />

nagement.<br />

Wollmann, P. & Kühn, F. (2010). PMO<br />

Leadership. In B. Sandrino-Arnd, R. L.<br />

Thomas & L. Becker (Hrsg.), Handbuch<br />

Project Management Office - Mit PMO<br />

zum strategischen Management der Pro-<br />

jektlandschaft (5. 83-95). Düsseldorf:<br />

Symposion.<br />

39

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