Hinweise zum Schreiben einer Ausarbeitung - Physik-Department ...
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<strong>Hinweise</strong> zur<br />
<strong>Ausarbeitung</strong> (AUS)<br />
Stand: 08.12.08<br />
Seite 1<br />
<strong>Hinweise</strong> <strong>zum</strong> <strong>Schreiben</strong> <strong>einer</strong> <strong>Ausarbeitung</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
(<strong>Physik</strong>alisches Praktikum für <strong>Physik</strong>er)<br />
Autor: M. Saß<br />
Fakultät für <strong>Physik</strong><br />
Technische Universität München<br />
08.12.08<br />
1 Struktur <strong>einer</strong> <strong>Ausarbeitung</strong> 2<br />
1.1 Die Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
1.2 Die Beschreibung der verwendeten Methoden . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.3 Das Experimentelle Vorgehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.4 Die Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.5 Die Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.6 Die Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.7 Der Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
1.8 Das Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2 Was muss in die <strong>Ausarbeitung</strong>? 4<br />
3 Was gilt es zu vermeiden? 5<br />
4 Formattierungsfragen 5<br />
4.1 Text und Überschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
4.2 Formeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
4.3 Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
4.4 Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
5 Was ist sonst zu beachten? 6
<strong>Hinweise</strong> zur<br />
<strong>Ausarbeitung</strong> (AUS)<br />
Stand: 08.12.08<br />
Seite 2<br />
Machen Sie sich einmal die Mühe, eine eine vernünftig strukturierte <strong>Ausarbeitung</strong><br />
als ” Vorlage“ zu erstellen, die Sie dann durch das ganze Praktikum (evtl. sogar das<br />
Fortgeschrittenenpraktikum) verwenden können.<br />
Formulieren Sie die <strong>Ausarbeitung</strong> in ganzen Sätzen. Eine Stichpunktsammlung mit<br />
Rechnungen ist nicht ausreichend. Die Länge der <strong>Ausarbeitung</strong> darf aber 10 Seiten<br />
nicht überschreiten. Was darüber hinaus geht, wird nicht gewertet!<br />
1 Struktur <strong>einer</strong> <strong>Ausarbeitung</strong><br />
Der typische Aufbau <strong>einer</strong> wissenschaftlichen Arbeit besteht aus:<br />
1. Einleitung<br />
2. Beschreibung der verwendeten Methoden<br />
3. Experimentelles Vorgehen<br />
4. Ergebnisse (mit Betrachtung der Unsicherheiten)<br />
5. Diskussion der Ergebnisse<br />
6. Zusammenfassung<br />
7. Anhang (wenn nötig)<br />
8. Literaturverzeichnis<br />
An diesem Aufbau sollten Sie sich orientieren, wenn Sie Ihre <strong>Ausarbeitung</strong> schreiben.<br />
Die Grenzen zwischen den einzelnen Bereichen können dabei durchaus variieren.<br />
Es kann zweckmäßig sein, einzelne Punkte zusammenzufassen (z.B. Methoden<br />
und experimentelles Vorgehen, Ergebnisse und Diskussion, Diskussion und Zusammenfassung).<br />
Bei manchen Versuchen, bei denen verschiedene Methoden verwendet werden, lassen<br />
sich auch die Bereiche 2-5 für jede Methode einzeln ausführen.<br />
Der Aufbau muss aber so sein, dass klar nachvollziehbar ist, was Sie gemacht haben,<br />
und welcher Teil der <strong>Ausarbeitung</strong> zu welchem Teil des Versuches gehört.<br />
1.1 Die Einleitung<br />
In der Einleitung soll die Idee des Versuches kurz wiedergegeben werden. Sie soll<br />
höchstens zwei bis drei Sätze umfassen, außer es werden darin die zu manchen<br />
Versuchen vorhandenen ” Vorüberlegungen“ behandelt.
<strong>Hinweise</strong> zur<br />
<strong>Ausarbeitung</strong> (AUS)<br />
1.2 Die Beschreibung der verwendeten Methoden<br />
Stand: 08.12.08<br />
Seite 3<br />
Hier wird die verwendete Methode kurz skizziert. Dabei sollen die für die Auswertung<br />
wichtigen Formeln explizit angegeben werden. Die Beschreibung muss aber<br />
nicht so detailliert sein, wie die Versuchsanleitung, es ist sinnvoller, auf die Versuchsanleitung<br />
zu verweisen (s. Literaturverzeichnis). Allerdings müssen alle Größen, die<br />
gemessen oder verwendet werden, benannt sein.<br />
1.3 Das Experimentelle Vorgehen<br />
In diesem Punkt wird beschrieben, wie tatsächlich gemessen wurde, z.B. wie viele<br />
Messungen gemacht wurden, oder mit welcher Apparatur und welchen Geräten Sie<br />
gemessen haben (falls vorhanden Gerätenummer, o.ä.).<br />
1.4 Die Ergebnisse<br />
Geben Sie Ihre Messergebnisse (nicht jedoch alle Einzelmessungen) mit Unsicherheiten<br />
an, und führen auf, welche Unsicherheiten berücksichtigt wurden, und welche<br />
nicht.<br />
Stellen Sie Ihre Messdaten anschaulich in Graphen oder kurzen Tabellen dar, und<br />
beschreiben diese kurz.<br />
Abschließend wird das aus den Messergebnissen gewonnene Endergebnis mit Unsicherheit<br />
angegeben.<br />
Die ausführliche Fehlerrechnung und längere Zwischenrechnungen sind meist besser<br />
in einem Anhang als im Text aufgehoben.<br />
1.5 Die Diskussion<br />
Diskutieren Sie Ihr Ergebnis: Was sagt es aus? Ist es realistisch?<br />
Falls dieselbe Größe auf unterschiedliche Arten bestimmt wurde, müssen die Ergebnisse<br />
vergleichend diskutiert werden.<br />
Wenn möglich ist das Ergebnis mit Literaturwerten zu vergleichen (Zitate nicht vergessen!)<br />
Mögliche Gründe für eventuelle Abweichungen müssen angeführt werden.<br />
1.6 Die Zusammenfassung<br />
Fassen Sie die wichtigsten Punkte des Versuchs noch einmal zusammen.
<strong>Hinweise</strong> zur<br />
<strong>Ausarbeitung</strong> (AUS)<br />
1.7 Der Anhang<br />
Stand: 08.12.08<br />
Seite 4<br />
In einem Anhang kann all das dargestellt werden, was für den Textfluss der eigentlichen<br />
<strong>Ausarbeitung</strong> zu lang ist. Dies sind im Praktikum hauptsächlich längere<br />
Rechnungen, z.B. eine ausführliche Fehlerrechnung. Außerdem kann die Beantwortung<br />
der Fragen zu den Versuchen im Anhang erfolgen.<br />
Die Rohdaten der Messungen können im Anhang (und nicht im Text) tabelliert<br />
werden. Dies ist hilfreich, wenn das Protokoll nur schwer lesbar ist (sollte eigentlich<br />
nicht vorkommen!), oder um die Versuche ” komplett“ zu archivieren.<br />
1.8 Das Literaturverzeichnis<br />
Wenn Sie Informationen verwenden, die nicht von Ihnen selbst stammen, müssen<br />
Sie die Quelle zitieren. Im Praktikum wird man meist <strong>zum</strong>indest die Anleitung als<br />
Referenz angeben. Aber auch bei Literaturwerten, mit denen die gemessenen Werte<br />
verglichen werden, muss die Herkunft angegeben werden.<br />
Die Referenz auf die vorliegenden <strong>Hinweise</strong> kann z.B. so aussehen:<br />
1. M. Saß, ” <strong>Hinweise</strong> <strong>zum</strong> <strong>Schreiben</strong> <strong>einer</strong> <strong>Ausarbeitung</strong>“, 08.12.08<br />
Bezugsquelle:<br />
http://www.ph.tum.de/studium/betrieb/praktika/anfaenger/anleitungen/AUS.pdf<br />
2 Was muss in die <strong>Ausarbeitung</strong>?<br />
1. Namen und Gruppennummer<br />
2. Titel des Experiments<br />
3. Datum der Durchführung<br />
4. Inhaltsverzeichnis (nicht zwingend, aber sinnvoll)<br />
Es erleichtert (sowohl Ihnen als auch dem Korrektor) zu überprüfen, ob die<br />
<strong>Ausarbeitung</strong> vollständig ist und eine vernünftige Struktur hat.<br />
Diese ersten vier Punkte können z.B. auf <strong>einer</strong> Titelseite zusammengefasst sein.<br />
5. Seitennummerierung<br />
6. Experimentbeschreibung<br />
7. Ergebnisse mit Unsicherheiten<br />
8. Diskussion der Ergebnisse<br />
9. Referenzen<br />
Die letzten vier Punkte betreffen die Struktur der <strong>Ausarbeitung</strong> (s. Abschnitt 1).
<strong>Hinweise</strong> zur<br />
<strong>Ausarbeitung</strong> (AUS)<br />
3 Was gilt es zu vermeiden?<br />
Stand: 08.12.08<br />
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1. Längere Messwerttabellen gehören (wenn überhaupt) nur in einen Anhang.<br />
2. Längere Rechnungen oder Umformungen sollten im Anhang beigefügt werden.<br />
Dies gilt auch für eine ausführliche Fehlerrechnung.<br />
3. Die Angabe von Ergebnissen mit zu vielen Stellen ist nicht nur unschön, sondern<br />
falsch.<br />
Wert und Unsicherheit sollen die gleiche Genauigkeit haben. Die Angabe der<br />
Unsicherheit auf mehr als zwei signifikante Stellen ist im Normalfall nicht<br />
sinnvoll.<br />
4. Offensichtlich falsche Ergenisse dürfen nicht einfach so stehen gelassen werden.<br />
Meistens hilft ein nochmaliges Nachrechnen. Falls der Fehler auch dann nicht<br />
aufzufinden ist, muss das Ergebnis mindestens kommentiert werden (s. Diskussion).<br />
4 Formattierungsfragen<br />
4.1 Text und Überschriften<br />
Wählen Sie eine gut lesbare Schriftgröße (10-12 pt), die Sie für den ganzen Text<br />
beibehalten.<br />
Überschriften und Unterüberschriften sollen nummeriert, und ihrer Hierarchie entsprechend<br />
hervorgehoben werden (Größe, Fettdruck, etc.)<br />
4.2 Formeln<br />
Formeln und Gleichungen werden in eigenen Zeilen gesetzt und nummeriert. So kann<br />
man später im Text darauf verweisen.<br />
Dies ist ein Beispiel, wie man eine Formel in<br />
der <strong>Ausarbeitung</strong> setzt.<br />
f<br />
a<br />
′ f<br />
+ = 1 (1)<br />
a ′<br />
Die Gleichung (1) stellt die allgemeine Form<br />
der Linsengleichung dar.
<strong>Hinweise</strong> zur<br />
<strong>Ausarbeitung</strong> (AUS)<br />
Frequenz Drehmoment Leistung Wirkungsgrad<br />
f (Hz) M (Nm) Pm (W) η (%)<br />
4, 10 ± 0, 20 0, 176 ± 0, 017 4, 52 ± 0, 50 3, 48 ± 0, 56<br />
4, 50 ± 0, 20 0, 153 ± 0, 015 4, 32 ± 0, 47 3, 33 ± 0, 53<br />
5, 00 ± 0, 20 0, 117 ± 0, 012 3, 67 ± 0, 40 2, 83 ± 0, 45<br />
5, 40 ± 0, 20 0, 059 ± 0, 007 1, 98 ± 0, 25 1, 53 ± 0, 27<br />
5, 80 ± 0, 20 0, 025 ± 0, 005 0, 90 ± 0, 19 0, 69 ± 0, 17<br />
Stand: 08.12.08<br />
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Tabelle 1: Kenndaten des Stirlingmotors bei <strong>einer</strong> Heizleistung Ph = 130 ± 15 W:<br />
Drehmoment M, abgegebene mechanische Leistung Pm und Wirkungsgrad η bei der<br />
Frequenz f<br />
4.3 Tabellen<br />
Tabellen werden durchnummeriert, so kann im Text darauf verwiesen werden. Tabellen<br />
sollen mit <strong>einer</strong> Titelzeile und Spaltenüberschriften versehen sein. Daten werden<br />
entweder im Text oder in Tabellen gezeigt, aber nicht in beidem.<br />
Tabelle 1 ist ein Beispiel, wie Tabellen formatiert werden können.<br />
4.4 Abbildungen<br />
Abbildung 1 ist ein Beispiel für die Formatierung <strong>einer</strong> Abbildung.<br />
Abbildungen werden nummeriert und durch eine Bildunterschrift oder Legende kurz<br />
erläutert. Im Text muss Bezug auf die Abbildung genommen werden, dort werden<br />
die Abbildungen beschrieben.<br />
Die Achsen eines Graphen müssen beschriftet sein (aufgetragene Größe mit Einheit).<br />
Zumindest einige Datenpunkte sollen mit Fehlerbalken versehen werden.<br />
Die gezeigten Daten sollen die Fläche eines Graphen ausnutzen. Die Achsen dürfen<br />
über den Wertebereich der Daten nicht zu weit hinausgehen. Es ist nicht erforderlich,<br />
dass der Ursprung des Koordinatensystems immer in der Graphik sichtbar ist.<br />
5 Was ist sonst zu beachten?<br />
1. Alle Größen müssen mit Einheiten angegeben werden (es sei denn, sie sind<br />
dimensionslos).<br />
Nach Möglichkeit sind SI-Einheiten zu verwenden (oder die im jeweiligen Fachgebiet<br />
übliche Nomenklatur). Die Einheit wird übelicherweise mit einem Leerzeichen<br />
von der Zahl abgesetzt und nicht kursiv gesetzt (z.B. 3, 0 V).
<strong>Hinweise</strong> zur<br />
<strong>Ausarbeitung</strong> (AUS)<br />
Drehmoment M (Nm)<br />
0,20<br />
0,15<br />
0,10<br />
0,05<br />
0<br />
4,0 4,5 5,0<br />
Drehzahl f (Hz)<br />
5,5 6,0<br />
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Abbildung 1: Frequenzabhängigkeit des Drehmoments der Stirlingmaschine. Die<br />
gestrichelte Linie dient der Augenführung<br />
2. Es sind geeignete ” Vorsilben“ (µ, m, k, M, ...) zu verwenden (z.B. 3, 0 mm,<br />
und nicht 0, 0030 m).<br />
3. Größe und Unsicherheit sind mit der gleichen Genauigkeit und Einheit anzugeben.<br />
(z.B. (3, 00 ± 0, 04) m, und nicht 3 m ± 4 cm).<br />
Ist die führende Ziffer der Unsicherheit eine Eins oder Zwei wird die Unsicherheit<br />
auf zwei signifikante Stellen angegeben, sonst reicht auch eine Stelle.<br />
4. Es ist üblich, in der Experimentbeschreibung eine personalisierte Formulierung<br />
zu vermeiden (Also: ” Es wurde gemessen“ statt ” Wir haben gemessen“)