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Beurteilende Statistik - Testen von Hypothesen ... - MatheNexus

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(6)<br />

(7)<br />

(8)<br />

(9)<br />

<strong>Beurteilende</strong> <strong>Statistik</strong> - <strong>Testen</strong> <strong>von</strong> <strong>Hypothesen</strong><br />

Übungsaufgaben (1)<br />

Eine Firma möchte bei einem Signifikanztest das Fehlerrisiko bzw. Signifikanzniveau bei α = 0 halten.<br />

Welche Konsequenzen zieht diese Festlegung mit sich?<br />

(2) Bei einem Signifikanztest wurde die Nullhypothese auf dem 1% Signifikanzniveau verworfen.<br />

Welche der folgenden Aussagen sind richtig bzw. falsch?<br />

A: Die Nullhypothese ist nachweislich eindeutig falsch.<br />

B: Die Alternativhypothese ist nachweislich eindeutig wahr .<br />

C: Mit einer Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> 99% gilt H 1 .<br />

D: Die Nullhypothese kann man mit einer Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> 1% verwerfen.<br />

In einer Klinik wird ein neues Medikament, das die Konzentrationsfähigkeit für Patienten mit einem<br />

Schädel-Hirn-Trauma verbessern soll, getestet. Mit einem Signifikanztest soll festgestellt werden, ob dieses<br />

Programm erfolgreich ist. Wie lautet die Null- und die Alternativhypothese?<br />

Bei einem Würfel wird geprüft ob es sich um einen Laplace-Würfel handelt.<br />

Beschreiben Sie die Fehler 1.Art und 2.Art.<br />

Ein Arzneimittel, das das Überleben eines Patienten sichern soll, wird getestet. Beschreibe Fehler 1.Art und<br />

2.Art. Welcher ist der verhängnisvollere?<br />

Eine LKW-Ladung Computer wird vor der Übergabe an ein Geschäft noch einmal überprüft.<br />

Was sind hier Fehler 1.Art und 2.Art?<br />

Welches Risiko bezeichnet man als Produzentenrisiko, welches als Konsumentenrisiko?<br />

Eine Waschmittelfirma will durch eine Befragung herausfinden, ob durch einen intensive Werbekampagne<br />

mehr Kunden erreicht werden können. Was sind die Risiken 1. und 2.Art?<br />

Jemand möchte einen zugefrorenen See betreten. Um sicher zu sein, dass das Eis ihn trägt wirft er Steine<br />

auf die Eisoberfläche. Ermittlen Sie den Fehler 1.Art bzw. 2.Art.<br />

In einer Regierungswahl erhielt eine Partei 55% der Stimmen und bildet damit die Mehrheit im Parlament.<br />

Nach der Wahl wurden einige fragwürdige Gesetze verabschiedet. Bei einer Umfrage unter 900 Bürgern gaben<br />

521 an, die besagte Partei erneut zu wählen, wenn demnächst Wahlen wären.<br />

Hat die Regierungspartei durch ihre Maßnahmen die mehrheitliche Unterstützung der Bevölkerung - bei einer<br />

Irrtumswahrscheinlichkeit <strong>von</strong> 3% - verloren?<br />

Die Tabelle für die Binomialverteilung<br />

Monika Knobel, MK 07.05.2005 <strong>Hypothesen</strong>test_Ueb_1.mcd


Lösungen:<br />

(1)<br />

(2)<br />

(3)<br />

Antwort: Mögliche <strong>Hypothesen</strong>:<br />

Nullhypothese: "Das Medikament verbessert die Konzentrationsfähigkeit <strong>von</strong> Schädel-Hirn-Trauma-Patienten"<br />

Alternative Hypothese: "Das Medikament verbessert nicht die Konzentrationsfähigkeit der Patienten."<br />

(4)<br />

Eine Firma möchte bei einem Signifikanztest das Fehlerrisiko bzw. Signifikanzniveau bei α = 0 halten.<br />

Welche Konsequenzen zieht diese Festlegung mit sich?<br />

Antwort:<br />

Möchte man das Risiko 1.Art verringern, muss man entweder seine Entscheidungsregel verändern oder den<br />

Umfang des Tests erhöhen.<br />

Beides hat Nachteile: Verändert man die Entscheidungsregel zugunsten <strong>von</strong> α, erhöht sich automatisch das<br />

Risiko 2.Art. Erhöht man den Umfang des Tests, zieht sich das Verfahren zeitlich in die Länge und<br />

wird aufwendiger.<br />

α = 0 bedeutet, alles zu testen.<br />

Bei einem Signifikanztest wurde die Nullhypothese auf dem 1% Signifikanzniveau verworfen.<br />

Welche der folgenden Aussagen sind richtig bzw. falsch?<br />

A: Die Nullhypothese ist nachweislich eindeutig falsch.<br />

Antwort:<br />

FALSCH. Es ist nicht bewiesen, dass die Nullhypothese eindeutig falsch ist. Man glaubt lediglich, dass die<br />

Wahrscheinlichkeit groß ist, dass sie falsch ist.<br />

B: Die Alternativhypothese ist nachweislich eindeutig wahr .<br />

Antwort:<br />

FALSCH. Es ist nicht eindeutig bewiesen, dass sie wahr ist. Man hat durch das Signifikanzniveau die<br />

Nullhypothese verworfen und nimmt die alternative Hypothese an. Dennoch besteht eine geringe<br />

Wahrscheinlichkeit, dass die Nullhypothese zutrifft.<br />

C: Mit einer Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> 99% gilt H 1 .<br />

Antwort:<br />

FALSCH. Mit einer Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> 99% gilt H 0 .<br />

Begründung:<br />

D: Die Nullhypothese kann man mit einer Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong> 1% verwerfen.<br />

Antwort: WAHR.<br />

α = 0.01<br />

Begründung: α = 0.01<br />

In einer Klinik wird ein neues Medikament, das die Konzentrationsfähigkeit für Patienten mit einem<br />

Schädel-Hirn-Trauma verbessern soll, getestet. Mit einem Signifikanztest soll festgestellt werden, ob dieses<br />

Programm erfolgreich ist. Wie lautet die Null- und die Alternativhypothese?<br />

Bei einem Würfel wird geprüft ob es sich um einen Laplace-Würfel handelt.<br />

Beschreiben Sie die Fehler 1.Art und 2.Art.<br />

Antwort:<br />

Nullhypothese: "Der Würfel ist ein Laplace-Würfel"<br />

Alternative Hypothese: " Der Würfel ist kein Laplace-Würfel"<br />

Fehler 1.Art: H 0 ist wahr, H 1 wird angenommen:<br />

⇒<br />

⇒<br />

P(H 0 ) = 1-α = 0.99 = 99%<br />

Fehler 1.Art: H 0 ist wahr und man entscheidet gegen H 0 aufgrund des Tests.<br />

"Der Würfel ist ein Laplace Würfel, aber man nimmt an, dass es keiner ist."<br />

Fehler 2.Art: H 1 ist wahr, H 0 wird angenommen:<br />

"Der Würfel ist kein Laplace-Würfel, aber man nimmt an, dass es einer ist."


(5)<br />

⇒<br />

(6)<br />

⇒<br />

(7)<br />

Antwort:<br />

H 0 : "Mehr Kunden werden erreicht."<br />

H 1 : "Es ist werden nicht mehr Kunden durch eine intensive Werbekampagne gewonnen."<br />

Fehler 1.Art: "Es gibt keine intensive Werbekampagne, obwohl mehr Kunden gewonnen werden könnten."<br />

Fehler 2.Art: "Es wird eine intensive Werbekampagne gestartet, trotzdem gewinnt man keine neuen Kunden."<br />

(8)<br />

Ein Arzneimittel, das das Überleben eines Patienten sichern soll, wird getestet. Beschreibe Fehler 1.Art und<br />

2.Art. Welcher ist der verhängnisvollere?<br />

Antwort:<br />

H 0 : "Das Arzneimittel sichert das Überleben des Patienten." Oder: "Der Patient überlebt mit Hilfe des<br />

Medikaments."<br />

H 1 : "Das Arzneimittel wirkt nicht."<br />

Fehler 1.Art: "Das Medikament kann das Überleben des Patienten sichern, wird aber nicht angewendet."<br />

Fehler 2.Art: "Das Medikament wird dem Patienten verabreicht mit der Annahme, dass es wirkt, was jedoch nicht<br />

zutrifft."<br />

In diesem Fall ist der Fehler 1.Art (für den Patienten) der schwerwiegendere. (Im Zuge der laufenden<br />

Reformierung unseres Gesundheitssystems wird es irgendwann der Fehler 2. Art werden.)<br />

Eine LKW-Ladung Computer wird vor der Übergabe an ein Geschäft noch einmal überprüft.<br />

Was sind hier Fehler 1.Art und 2.Art?<br />

Welches Risiko bezeichnet man als Produzentenrisiko, welches als Konsumentenrisiko?<br />

Antwort:<br />

H 0 : "Die Computer sind einwandfrei."<br />

H 1 : "Die Computer sind defekt."<br />

Fehler 1.Art: "Die Computer sind in Ordnung, werden aber reklamiert."<br />

Fehler 2.Art: "Die Computer sind defekt, werden aber im Geschäft zum Verkauf angeboten."<br />

Der Fehler 1.Art ist das Produzentenrisiko, weil sich der Fehler zu seinem Nachteil auswirkt,<br />

der Fehler 2.Art ist das Konsumentenrisiko.<br />

Eine Waschmittelfirma will durch eine Befragung herausfinden, ob durch einen intensive Werbekampagne<br />

mehr Kunden erreicht werden können. Was sind die Risiken 1. und 2.Art?<br />

Jemand möchte einen zugefrorenen See betreten. Um sicher zu sein, dass das Eis ihn trägt wirft er Steine<br />

auf die Eisoberfläche. Ermittlen Sie den Fehler 1.Art bzw. 2.Art.<br />

Antwort:<br />

H 0 : "Das Eis trägt die Person."<br />

H 1 : "Das Eis bricht."<br />

Fehler 1.Art: "Die Person nimmt an, dass das Eis bricht, obwohl es ihn tragen würde."<br />

Fehler 2.Art. "Die Person betritt das Eis und bricht ein."


(9) In einer Regierungswahl erhielt eine Partei 55% der Stimmen und bildet damit die Mehrheit im Parlament.<br />

Nach der Wahl wurden einige fragwürdige Gesetze verabschiedet. Bei einer Umfrage unter 900 Bürgern gaben<br />

521 an, die besagte Partei erneut zu wählen, wenn demnächst Wahlen wären.<br />

Hat die Regierungspartei durch ihre Maßnahmen die mehrheitliche Unterstützung der Bevölkerung - bei<br />

einer Irrtumswahrscheinlichkeit <strong>von</strong> 3% - verloren?<br />

Antwort: Gegeben: n := 900 p := 0.55 α := 0.03 521 Stimmen für die Partei<br />

n = 900 1 − α = 0.97 ≤ P k0 := 520<br />

MIt Mathcad: m := 0 .. n C := SPBinTabelle( n , p)<br />

k := k0.. k0 + 6 Bk−k0 := Ck 520<br />

521<br />

522<br />

0.967530368<br />

k = 523 B = 0.972127376 ⇒ Ab ks := 523 ist P > 0.97<br />

524<br />

525<br />

526<br />

4. Graphik:<br />

C m<br />

Gesucht: k = ?<br />

1. Formulierung der <strong>Hypothesen</strong>:<br />

H 0 : "Die Partei hat die mehrheitliche Unterstützung (55%) noch"<br />

H 1 : "Die Partei hat Wählerstimmen verloren"<br />

2. Entscheidungsregel:<br />

X:= "Anzahl der Stimmen, die für die Partei sind"<br />

k ≤ X ≤ 900 : Annahme <strong>von</strong> H0 0 ≤ X ≤ k − 1 : Ablehnung <strong>von</strong> H0 3. Fehler 1.Art: P H 1<br />

1.5<br />

1<br />

0.5<br />

( ) = α ≤ 0.03<br />

1 P( H0) − = α ≤ 0.03<br />

1 − α = 0.97 ≤ P H0 Suche im Tafelwerk: p =<br />

0.55<br />

( )<br />

0.956462095<br />

0.962326395<br />

0.976169741<br />

0.979708201<br />

0.98279146<br />

⇒ für 0 ≤ X ≤ 522<br />

gilt P < 0.97<br />

Die Partei hat die mehrheitliche Unterstützung bei 523 und mehr<br />

Stimmen. (Also hat sie wahrscheinlich Stimmen verloren)<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900<br />

m<br />

ks<br />

1−α


n<br />

Binomialkoeffizient: bk( n , k)<br />

wenn k < 1 , 1 bk n − 1 k 1<br />

k − , ( )<br />

⋅ ,<br />

:= ⎜<br />

⎛<br />

⎝<br />

Wahrscheinlichkeit nach Bernoulli: PBinver( n , p , k)<br />

bk( n , k)<br />

p k n k<br />

⋅ ( 1 − p)<br />

−<br />

:=<br />

⋅<br />

n: Anzahl der Versuche<br />

p: Wahrscheinlichkeit für einen Treffer<br />

k: Anzahl der Treffer<br />

Summenwahrscheinlichkeit, höchstens z Treffer:<br />

z<br />

SPBin_h( n , p , z)<br />

:= ∑<br />

k = 0<br />

PBinver( n , p , k)<br />

Summenwahrscheinlichkeit, mindestens z Treffer:<br />

n<br />

SPBin_m( n , p , z)<br />

:= ∑<br />

k = z<br />

PBinver( n , p , k)<br />

B(n,p) in Tabellenform, für große n : F(n,p) in Tabellenform, für große n :<br />

PBinTabelle( n , p)<br />

:= k ← 0<br />

SPBinTabelle( n , p)<br />

:=<br />

m ← PBinTabelle( n , p)<br />

q ← p if p > 0.5<br />

q ← 1 − p otherwise<br />

b q n<br />

←<br />

m0 ← b<br />

while<br />

if<br />

m<br />

k < n<br />

k ← k + 1<br />

( 1 − q)<br />

⋅ ( n − k + 1)<br />

b ← b ⋅<br />

q ⋅ k<br />

mk ← b<br />

p > 0.5<br />

⎛<br />

⎝<br />

z ceil n<br />

← ⎜<br />

2<br />

for<br />

s ← mk<br />

mk ←<br />

mn−k ⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

k ∈ 0 .. z<br />

mn−k ← s<br />

⎞ ⎟⎠<br />

s ← 0<br />

for<br />

k ∈ 0 .. n − 1<br />

s ← s + mk mk ← s<br />

mn ← 1<br />

m

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