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Hinweise zum wissenschaftlichen Arbeiten

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Zur Form wissenschaftlicher<br />

<strong>Arbeiten</strong><br />

Das Inhaltsverzeichnis<br />

Es dient der Orientierung des Lesers und muss die Überschriften aller Haupt- und<br />

Unterabschnitte und die entsprechenden Seitenzahlen enthalten. Die Überschriften sollen<br />

kurz, aber aussagekräftig sein. Man muss aus ihnen das Thema des jeweiligen Abschnittes<br />

erkennen. Aus dem Inhaltsverzeichnis soll der Leser auch die Proportionierung einer Arbeit<br />

ablesen können (Schwerpunkte der Untersuchung, Umfang der einzelnen Teile).<br />

Die gebräuchlichen Systeme zur Kennzeichnung der einzelnen Abschnitte sind<br />

- eine Kombination aus römischen und arabischen Zahlen und aus großen und kleinen<br />

Buchstaben,<br />

- eine Kombination aus arabischen Zahlen und Punkten.<br />

Beispiel:<br />

1. Begriff und Entwicklung der Ballade<br />

1.1. Volksballade und Bänkellied<br />

1.2. Kunstballade<br />

1.3. Erzählgedicht<br />

2. Balladenarten<br />

2.1. Inhaltliche Einteilung<br />

2.1.1. Naturmagische Ballade<br />

2.1.2. Ideenballade<br />

2.1.3. Heldenballade<br />

2.2. Einteilung nach formalen Merkmalen<br />

Etc.<br />

oder:<br />

I. Begriff und Entwicklung der Ballade<br />

1. Volksballade und Bänkellied<br />

2. Kunstballade<br />

3. Erzählgedicht<br />

II. Balladenarten<br />

1. Inhaltliche Einteilung<br />

a. Naturmagische Ballade<br />

b. Ideenballade<br />

c. Heldenballade<br />

2. Einteilung nach formalen Merkmalen<br />

Etc.


Das Zitat<br />

Für wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong> ist kennzeichnend, dass sie auf andere Texte Bezug nehmen<br />

und bestimmte Aussagen und Standpunkte aus diesen Texten dar- bzw. widerlegen. Mit Hilfe<br />

von Zitaten veranschaulicht und belegt man eigene Aussagen und Ergebnisse. Dabei gilt der<br />

Grundsatz, dass alles, was nicht vom Verfasser selbst stammt, kenntlich gemacht und<br />

nachgewiesen werden muss. Fremde Formulierungen bzw. Gedanken erscheinen im eigenen<br />

Text als direkte (wörtliche) bzw. indirekte (sinngemäße) Zitate. Jedes direkte (wörtliche) Zitat<br />

muss in Anführungszeichen stehen. Ferner muss es genau (1), verständlich (2),<br />

zweckentsprechend (3), nachprüfbar (4) und unmittelbar (5) sein.<br />

1. genau<br />

Es ist buchstäbliche Genauigkeit erforderlich, veraltete Schreibungen oder<br />

ungewöhnliche Zeichensetzung, ja sogar orthographische oder grammatikalische<br />

Fehler müssen aus der Vorlage übernommen werden. Durch ein zugesetztes (!) oder<br />

(sic!) zeigt man an, dass der Fehler nicht beim Abschreiben entstanden ist.<br />

Beispiel:<br />

„Man unterscheidet die mythische Ballade von der okulten (sic!) oder naturmagischen<br />

Ballade.“<br />

Auslassungen sind erlaubt, müssen aber durch drei Punkte in eckigen Klammern<br />

gekennzeichnet werden.<br />

Beispiel:<br />

„Von Goethe stammt die Definition der Ballade als „das Ur-Ei [...] aller poetischen<br />

Formen.“<br />

Besonderheit bei lyrischen Texten:<br />

Ein Zeilenwechsel innerhalb eines Gedichts wird durch einen senkrechten Strich, ein<br />

Strophenende (oder Sprecherwechsel im Drama) durch zwei parallele senkrechte<br />

Striche gekennzeichnet.<br />

Beispiel:<br />

„Hat der alte Hexenmeister / Sich doch einmal wegbegeben!“<br />

2. verständlich<br />

Es muss so zitiert werden, dass die Regeln der Grammatik (z.B. bei den Kasus-<br />

Endungen) und Syntax nicht verletzt werden. Dies ist besonders auch dann zu<br />

beachten, wenn man wörtliche Zitate in selbst formulierte Sätze einbaut.<br />

Falsch:<br />

Schneiders Auffassung von der Ballade als „...eine aus einem episch-dramatischen<br />

Lied entstandene Dichtungsgattung“ ist bis heute gültig.<br />

Richtig:<br />

Nach Schneiders bis heute gültiger Auffassung ist die Ballade „...eine aus einem<br />

episch-dramatischen Lied entstandene Dichtungsgattung.“<br />

Häufig ist es aus Gründen der Syntax ratsam, das Zitat durch einen Doppelpunkt vom<br />

eigenen Text zu trennen. Dadurch vermeidet man syntaktische Fehler.<br />

Beispiel:<br />

Walter Hinck definiert die Ballade folgendermaßen: „[...] die Ballade erlaubt die<br />

Darstellung eines gerafften oder (dramatisch) zugespitzten epischen Geschehens in<br />

lyrisch (vershaft) gebundener Form“.


3. zweckentsprechend<br />

Das Zitat muss so umfangreich sein, dass es seinen Zweck wirklich erfüllt.<br />

Andererseits soll nicht ausführlicher zitiert werden, als zur Erreichung dieses Zwecks<br />

notwendig ist. Wo es auf einen einzigen Satz ankommt, ist die Wiedergabe eines<br />

ganzen Absatzes störend. Dann ist es besser, wenn man vor dem Zitat den<br />

Zusammenhang mit eigenen Worten kurz umreißt. Auslassungen müssen durch drei<br />

Punkte im Zitat kenntlich gemacht werden. In manchen Fällen ist es sinnvoll, das Zitat<br />

in eigenen Worten auszuwerten, um den Gedankengang, in den das Zitat eingebettet<br />

ist, abzuschließen.<br />

Beispiel:<br />

Die These Goethes, dass die Ballade eine Mischform aller Gattungen ist, hat sich bis<br />

heute gehalten. So definiert sie Schneider als „...eine aus einem episch-dramatischen<br />

Lied durch Hinzufügung einer lyrischen Melodie entstandene...Dichtungsgattung,<br />

die...einen streng einlinigen Geschehnisablauf darstellt und dabei lyrische, epische und<br />

dramatische Aussageweise...zu engster Harmonie verbindet.“<br />

4. nachprüfbar<br />

Jedes Zitat verlangt eine eindeutige Quellenangabe. Hierzu wird das Zitat mit einer<br />

hochgestellten Ziffer gekennzeichnet. Der Nachweis des Zitats mit der betreffenden<br />

Ziffer sollte möglichst unter dem Text auf der gleichen Seite – durch einen Strich vom<br />

fortlaufenden Text getrennt – erscheinen.<br />

Beispiel:<br />

(1) Schneider, Rudolf: Theorie der Ballade. Bonn 1950. S. 181<br />

Die Nummerierung beginnt auf jeder Seite neu. Die für den Verfasser der Arbeit<br />

bequeme Zusammenstellung aller Zitate und Anmerkungen mit fortlaufender<br />

Nummerierung am Ende der Arbeit ist zwar wissenschaftlich vertretbar, aber für den<br />

Leser, der ständig blättern muss, eine Zumutung.<br />

Wird mehrfach die gleiche Quelle zitiert, so genügt es, diese beim ersten Mal exakt<br />

und vollständig zu benennen. In allen weiteren Fällen reichen Verfassername und<br />

Seitenzahl vollkommen.<br />

Beispiel:<br />

Schneider, S. 181<br />

Ein Kurztitel muss nach dem Verfassernamen nur dann angeführt werden, wenn man<br />

aus mehreren Werken des gleichen Verfassers zitiert.<br />

Beispiel:<br />

Schneider, Ballade, S. 181<br />

Zitiert man unmittelbar hintereinander aus dem gleichen Werk, so ist es möglich, an<br />

Stelle des Verfassernamens die Abkürzung „a.a.O.“ (am angegebenen Ort) oder „ebd.“<br />

(ebenda), auf die ein Komma und die Seitenangabe folgen müssen, zu setzen.<br />

Beispiel:<br />

a.a.O., S. 181<br />

Zitiert man ständig aus einem Text der Primärliteratur, reicht es, gleich nach dem Zitat<br />

in Klammern die Quellenangabe in Kurzform zu setzen.<br />

Beispiel:<br />

„Hat der alte Hexenmeister / Sich doch einmal wegbegeben!“ (Zauberlehrling, V. 1 f.)


Anmerkung:<br />

Die Abkürzung „f.“ steht für eine einzige folgende Zeile/Seite , „ff.“ für die zwei<br />

folgenden Zeilen/Seiten des zitierten Werks. Diesen Umfang überschreitende Zitate<br />

werden durch Angabe der ersten und letzten Zeile/Seite nachgewiesen, also: Z. 7-13<br />

oder S. 27-31.<br />

5. unmittelbar<br />

Der Verfasser muss den Text, aus dem er zitiert, selbst vor Augen gehabt haben. Er<br />

darf sich nicht damit begnügen, ein Zitat, das er anderswo gefunden hat, nur<br />

abzuschreiben. Möglicherweise übernimmt er dadurch Fehler eines Dritten. Ist es trotz<br />

aller <strong>zum</strong>utbaren Anstrengungen nicht möglich, die Quelle selbst einzusehen, muss die<br />

Quellenangabe den Zusatz „zitiert nach:“ erhalten.<br />

Beispiel:<br />

Schneider, Rudolf: Theorie der Ballade. Bonn 1950. S. 181. zitiert nach: Fromm,<br />

Hans: Deutsche Balladen. München 1985. S. 4<br />

Anmerkung:<br />

Zitate von mehr als vier Zeilen sollten als eigener, engzeiliger geschriebener Block<br />

vom übrigen Text abgesetzt werden (neuer Absatz, Einrücken um einige Anschläge),<br />

um dem Leser die Übersicht zu erleichtern.<br />

Auch die indirekten (sinngemäßen, also nicht wörtlichen) Zitate, die häufig etwas<br />

umfangreichere Textstellen der Sekundärliteratur paraphrasieren, müssen kenntlich<br />

gemacht werden. Dies erfolgt mit Ausnahme der Anführungszeichen, die nun nicht<br />

mehr gesetzt werden dürfen, auf die oben dargelegte Art und Weise, wobei aber vor<br />

die Quellenangabe noch der Zusatz „vgl.“ (vergleiche) zu setzen ist.<br />

Daten aus elektronischen Medien<br />

CD-Roms werden wie Bücher behandelt und entsprechend nachgewiesen. Sollte keine<br />

Seitenangabe möglich sein, so ist <strong>zum</strong>indest die präzise Bezeichnung des Abschnitts,<br />

aus dem die Information stammt, anzugeben.<br />

Bei Internet-Daten sind folgende Angaben zu machen:<br />

- Name der Haupt-/oder Leitseite<br />

- Exakte Adresse (URL) der Unterseite, von der die Informationen abgerufen werden<br />

- Datum des Abrufs<br />

- E-Mail- oder sonstige Kontaktadresse eines Betreuers bzw. Verantwortlichen für diese<br />

Seite<br />

Beispiel:<br />

In: www.spickzettel.de/daten/d/d0067.htm, Abruf vom 26.04.2002. Betreuer:<br />

christoph.huber@spickzettel.de<br />

Da Internet-Seiten nicht zeitlich unbegrenzt zugänglich sind, sollten die verwendeten<br />

elektronischen Materialien in gedruckter Form der Arbeit beigelegt werden.


Das Literaturverzeichnis<br />

Am Ende einer jeden <strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit steht eine vollständige alphabetische<br />

Zusammenstellung der gesamten benützten Literatur. Diese sollte nach „Primärliteratur“<br />

(Werke, über die man schreibt) und „Sekundärliteratur“ (Werke, in denen etwas über<br />

andere Werke steht) getrennt werden.<br />

Bei selbstständigen Publikationen werden der Nachname des Verfassers, der Vorname<br />

und nach einem Doppelpunkt der Titel, gegebenenfalls der Untertitel, der Erscheinungsort<br />

und das Erscheinungsjahr, gegebenenfalls die Publikationsreihe und/oder der Band<br />

angegeben. Bei mehreren Auflagen wird vor dem Erscheinungsjahr durch eine<br />

hochgestellte Ziffer die Auflage angegeben.<br />

Beispiel:<br />

Freund, Winfried: Die deutsche Ballade. Theorie, Analysen, Didaktik. Paderborn 1978<br />

Bei Zeitschriftenaufsätzen werden nach dem Verfassernamen und dem Titel des<br />

Aufsatzes, durch die Präposition „In:“ eingeleitet, der Name der Zeitschrift, die<br />

Bandnummer, dahinter in runden Klammern das Erscheinungsjahr und die Seitenangabe<br />

angeführt.<br />

Beispiel:<br />

Falk, Walter: Die Anfänge der deutschen Kunstballade. In: Deutsche Vierteljahresschrift<br />

für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, Band 44 (1970). S. 670 – 686.<br />

Bei Beiträgen aus Sammelwerken werden nach dem Verfassernamen und dem Titel des<br />

Beitrages, wiederum durch den Zusatz „In:“ eingeleitet, der Name und Vorname des<br />

Herausgebers mit dem in Klammern gesetzten Zusatz „Hrsg.“, der Titel des<br />

Sammelbandes, das Erscheinungsjahr und der Erscheinungsort sowie die Seitenangabe<br />

genannt.<br />

Beispiel:<br />

Martini, Fritz: Fontanes „Die Brück’ am Tay“. In: Freitag, Christian (Hrsg.): Ballade.<br />

Themen – Texte – Interpretationen. Band 6. Bamberg 1986. S. 237 - 248<br />

Die äußere Form<br />

Die wissenschaftliche Arbeit muss in einer sauberen und einheitlichen äußeren Form<br />

vorgelegt werden. Üblich ist die Schriftart „Times New Roman“(oder vergleichbar), 12<br />

Punkte im Textteil, 10 Punkte bei Fußnoten. Bis auf längere einzeilige Zitate sollte der<br />

Zeilenabstand 1,5-zeilig sein. Am linken Rand ist ein Abstand von etwa 3 cm (= Heftrand)<br />

erforderlich (Abheften der Arbeit!), rechts 4 cm (= Korrekturrand). Der obere und untere<br />

Rand sollte jeweils etwa 2 cm betragen.<br />

Zur Seitenzählung:<br />

Das Titelblatt zählt nicht als Seite. Danach folgt auf einem eigenen Blatt die Gliederung<br />

bzw. das Inhaltsverzeichnis, die/das zwar gezählt, aber nicht mit einer Seitennummer<br />

versehen wird. Die folgenden Textseiten der eigentlichen Arbeit werden – bei einseitiger<br />

Gliederung mit Seitennummer zwei beginnend – nach Möglichkeit unten rechts auf der<br />

Seite nummeriert. Am Ende erfolgen eventuell erforderliche Anhänge, danach das<br />

Literaturverzeichnis und schließlich die folgende Erklärung, die am Ende Ort, Datum und<br />

Unterschrift erhalten muss:<br />

Hiermit erkläre ich, dass ich diese Arbeit selbstständig angefertigt, anderen Werken im Wortlaut oder<br />

sinngemäß entnommene Stellen unter Angabe der Quelle als Entlehnung kenntlich gemacht und nur die im<br />

Literaturverzeichnis angeführten Hilfsmittel benutzt habe.

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