Die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie Albert ... - feliz.de
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Universität Hannover<br />
Institut für Soziologie<br />
Seminar: Naturwissenschaft <strong>und</strong> Technik<br />
Dozent: Lutz Hieber<br />
Referent: Felix Tietje<br />
http://www.<strong>feliz</strong>.<strong>de</strong>/html/einstein1.htm<br />
Mo<strong>de</strong>rne physikalische Theorie – ein allgemeinverständliches Beispiel:<br />
Glie<strong>de</strong>rung:<br />
<strong>Die</strong> <strong>spezielle</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>allgemeine</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong><br />
<strong>Albert</strong> Einsteins<br />
1. Zur Person <strong>Albert</strong> Einstein (1879-1955)<br />
2. <strong>Die</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong><br />
2.1 <strong>Die</strong> <strong>spezielle</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong><br />
2.2 <strong>Die</strong> <strong>allgemeine</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong><br />
3. Literaturverzeichnis<br />
http://www.<strong>feliz</strong>.<strong>de</strong>/html/einstein1.htm 1
1. Zur Person <strong>Albert</strong> Einstein (1879-1955)<br />
<strong>Albert</strong> Einstein wur<strong>de</strong> am 14. März 1879 in Ulm geboren. Seine Jugend verbrachte er in<br />
München, wo sein Vater zusammen mit seinem Onkel eine Fabrik für elektrische Geräte<br />
gegrün<strong>de</strong>t hatte. Einstein lernte erst mit drei Jahren sprechen, <strong>de</strong>r Unterricht in <strong>de</strong>r Volksschule<br />
war ihm zuwi<strong>de</strong>r <strong>und</strong> er hatte Probleme mit <strong>de</strong>m Klassenlehrer. Er verließ 1894 vorzeitig <strong>und</strong><br />
ohne Abschluss das Gymnasium. Allerdings zeigte er ein außergewöhnliches Wissen über <strong>die</strong><br />
Vorgänge in <strong>de</strong>r Natur sowie <strong>die</strong> Fähigkeit, schwierige mathematische Auffassungen zu<br />
verstehen. Mit zwölf Jahren lernte er autodidaktisch <strong>die</strong> euklidische Geometrie.<br />
1895 bewarb er sich an <strong>de</strong>r Eidgenössischen Polytechnischen Hochschule (später ETH) in Zürich,<br />
fiel jedoch durch <strong>die</strong> Aufnahmeprüfung. Daraufhin machte er an <strong>de</strong>r Kantonsschule in Aarau sein<br />
Abitur nach <strong>und</strong> immatrikulierte sich kurze Zeit später am Polytechnikum. Stu<strong>die</strong>nziel war das<br />
Diplom eines Fachlehrers für Mathematik <strong>und</strong> Physik. Einstein begnügte sich damit, ein<br />
mittelmäßiger Stu<strong>de</strong>nt zu sein, <strong>und</strong> been<strong>de</strong>te im Juli 1900 erfolgreich sein Studium mit <strong>de</strong>r<br />
Diplomprüfung.<br />
Am 6. Januar 1903 heiratete er gegen <strong>de</strong>n Willen <strong>de</strong>r Familien Mileva Maric, eine ehemalige<br />
Kommilitonin.<br />
Nach kurzer Lehrertätigkeit fand Einstein von 1902 bis 1909 eine Stelle als technischer Vorprüfer<br />
am Eidgenössischen Amt für geistiges Eigentum (Patentamt) in Bern. Trotz <strong>de</strong>r Arbeit im<br />
Patentamt arbeitete er weiter auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r theoretischen Physik. Im April 1905 reichte<br />
Einstein seine Dissertation Eine neue Bestimmung <strong>de</strong>r Moleküldimensionen an <strong>de</strong>r Universität in<br />
Zürich ein. Im gleichen Jahr veröffentlichte er fünf bahnbrechen<strong>de</strong> Arbeiten in <strong>de</strong>r Fachzeitschrift<br />
„Annalen <strong>de</strong>r Physik“, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lagen <strong>de</strong>r Physik um 1900 revolutionierten.<br />
Drei <strong>die</strong>ser Arbeiten sollen hier kurz erwähnt wer<strong>de</strong>n: In <strong>de</strong>m ersten Artikel Über einen <strong>die</strong><br />
Erzeugung <strong>und</strong> Verwandlung <strong>de</strong>s Lichtes betreffen<strong>de</strong>n heuristischen Gesichtspunkt stellte<br />
Einstein u.a. <strong>de</strong>n Satz auf, dass elektromagnetische Strahlung aus Lichtquanten bzw. Photonen<br />
bestehen muss. Obwohl <strong>die</strong>se Theorie u.a. <strong>de</strong>n photoelektrischen Effekt erklärte, wur<strong>de</strong> sie von<br />
an<strong>de</strong>ren Physikern – vorneweg vom Pionier <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Physik, Max Planck – zuerst<br />
abgelehnt, später dann jedoch bestätigt. Mit <strong>die</strong>ser Arbeit wur<strong>de</strong> <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lage einer<br />
Quantentheorie <strong>de</strong>r Strahlung gelegt, <strong>und</strong> ausdrücklich für sie erhielt Einstein <strong>de</strong>n Nobelpreis im<br />
Jahre 1921.<br />
Der Artikel Zur Elektrodynamik bewegter Körper enthält <strong>die</strong> Prinzipien <strong>de</strong>r <strong>spezielle</strong>n<br />
<strong>Relativitätstheorie</strong>, auf <strong>die</strong> weiter unten noch <strong>de</strong>taillierter eingegangen wer<strong>de</strong>n soll. Es folgt kurze<br />
Zeit später <strong>de</strong>r Artikel Ist <strong>die</strong> Trägheit eines Körpers von seinem Energieinhalt abhängig. Er<br />
enthält <strong>die</strong> berühmte Formel von <strong>de</strong>r Äquivalenz von Masse <strong>und</strong> Energie: E = m · c 2 .<br />
Durch <strong>die</strong>se Arbeiten hat Einstein <strong>die</strong> wissenschaftliche Welt auf sich aufmerksam gemacht.<br />
Anfang 1908 wur<strong>de</strong> Einstein an <strong>de</strong>r Berner Universität habilitiert; En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres hielt er seine<br />
erste Vorlesung. Da er sich nun ganz <strong>de</strong>r Wissenschaft widmen wollte, kündigte Einstein im<br />
Oktober 1909 seine Stelle am Patentamt <strong>und</strong> nahm im gleichen Monat eine Tätigkeit als<br />
außeror<strong>de</strong>ntlicher Professor für theoretische Physik an <strong>de</strong>r Universität Zürich auf. 1911 wur<strong>de</strong><br />
Einstein als or<strong>de</strong>ntlicher Professor an <strong>die</strong> Deutsche Universität Prag berufen, <strong>de</strong>m er auch Folge<br />
leistete. Aber schon ein Jahr später kehrte er in <strong>die</strong> Schweiz zurück, da er nun einen Ruf an <strong>die</strong><br />
Züricher ETH erhielt.<br />
Auf Einsteins Leistungen aufmerksam gewor<strong>de</strong>n, holten Max Planck <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Physikochemiker<br />
Walther Nernst <strong>de</strong>n jungen Einstein 1914 nach Berlin. Dort machte man ihn zum Mitglied <strong>de</strong>r<br />
Preußischen Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Wissenschaften, er erhielt eine Professur ohne Lehrverpflichtung an<br />
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<strong>de</strong>r Universität Berlin <strong>und</strong> wur<strong>de</strong> zum Direktor <strong>de</strong>s gera<strong>de</strong> gegrün<strong>de</strong>ten Kaiser-Wilhelm-Instituts<br />
für Physik berufen.<br />
Im Gegensatz zum beruflichen Erfolg Einsteins traten vermehrt Probleme in <strong>de</strong>r Ehe auf. Sie<br />
führten dazu, dass seine Frau im Juni 1914 mit <strong>de</strong>n Söhnen wie<strong>de</strong>r nach Zürich zurückkehrte. Im<br />
Februar 1919 wur<strong>de</strong> <strong>die</strong> Ehe geschie<strong>de</strong>n. Ab 1917 litt Einstein an verschie<strong>de</strong>nen Krankheiten <strong>und</strong><br />
dadurch an einer <strong>allgemeine</strong>n Schwäche, <strong>die</strong> bis 1920 andauerte. Während <strong>die</strong>ser Zeit wur<strong>de</strong> er<br />
von seiner Cousine Elsa Löwenthal gepflegt. <strong>Die</strong> bei<strong>de</strong>n kamen sich näher <strong>und</strong> am 2. Juni 1919<br />
heirateten sie.<br />
In <strong>de</strong>n Jahren 1909 bis 1916 arbeitete <strong>Albert</strong> Einstein an einer Ver<strong>allgemeine</strong>rung <strong>de</strong>r <strong>spezielle</strong>n<br />
<strong>Relativitätstheorie</strong>, <strong>die</strong> er im März 1916 in <strong>de</strong>m Artikel <strong>Die</strong> Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>r <strong>allgemeine</strong>n<br />
<strong>Relativitätstheorie</strong> veröffentlichte.<br />
In <strong>de</strong>n Jahren 1921 bis 1923 reiste er viel, u.a. nach Amerika, England, Frankreich, Japan <strong>und</strong><br />
Palästina. Seit <strong>die</strong>ser Zeit nahm er auch immer häufiger zu politischen Fragen Stellung, wobei er<br />
einen pazifistischen Standpunkt einnahm. 1922 wur<strong>de</strong> Einstein Mitglied <strong>de</strong>r Völkerb<strong>und</strong>kommission<br />
für Intellektuelle Zusammenarbeit. Als Gegner je<strong>de</strong>r Art von Gewalt för<strong>de</strong>rte<br />
Einstein pazifistische Bewegungen wo er konnte. Außer<strong>de</strong>m unterstützte er <strong>die</strong> Zionisten. Er<br />
setzte sich sehr für <strong>die</strong> geplante Hebräische Universität in Jerusalem ein, <strong>de</strong>r er auch per<br />
Testament seinen gesamten schriftlichen Nachlass vererbte. Im November 1952 erhielt Einstein<br />
sogar das Angebot, Staatspräsi<strong>de</strong>nt von Israel zu wer<strong>de</strong>n, was er jedoch ablehnte, mit <strong>de</strong>r<br />
Begründung, er sei zu naiv für <strong>die</strong> Politik. Später äußerte er: „Gleichungen sind wichtiger für<br />
mich, weil Politik für <strong>die</strong> Gegenwart ist, aber eine Gleichung ist etwas für <strong>die</strong> Ewigkeit.“<br />
Als Einstein <strong>und</strong> seine Frau im Dezember 1932 zu einer Vortragsreise in <strong>die</strong> USA reisten, hatten<br />
sich <strong>die</strong> politischen Verhältnisse in Deutschland stark verän<strong>de</strong>rt. Bei <strong>de</strong>n Wahlen 1932 etablierten<br />
sich <strong>die</strong> Nationalsozialisten als stärkste politische Partei <strong>und</strong> im Januar 1933 kam es zur<br />
nationalsozialistischen Machtergreifung. Bedingt durch <strong>die</strong> politischen Machtverhältnisse <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
damit verb<strong>und</strong>enen Geschehnisse im Nazi-Deutschland nach 1933 hat <strong>Albert</strong> Einstein nie wie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Bo<strong>de</strong>n betreten. Im März 1933 erklärte er seinen Austritt aus <strong>de</strong>r Preußischen<br />
Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Wissenschaften <strong>und</strong> brach alle Kontakte zu <strong>de</strong>utschen Institutionen ab, mit <strong>de</strong>nen<br />
er zu tun hatte. <strong>Die</strong> Nazis plün<strong>de</strong>rten Einsteins Haus <strong>und</strong> zogen sein Bankguthaben ein.<br />
<strong>Albert</strong> Einstein fand eine neue Heimat in <strong>de</strong>n USA. Er arbeitete ab November 1933 am Institute<br />
for Advanced Study in Princeton, New Jersey. Im Dezember 1936 starb Einsteins Frau Elsa.<br />
Seit 1939 wütete in Europa <strong>de</strong>r Krieg. Aus Angst davor, dass in Deutschland an <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
einer Atombombe gearbeitet wird, schrieb Einstein am 2. August 1939 einen Brief an <strong>de</strong>n<br />
amerikanischen Präsi<strong>de</strong>nten Franklin Roosevelt, um ihn auf <strong>die</strong> Möglichkeit einer atomaren<br />
Gefahr hinzuweisen. In <strong>de</strong>m Brief wies er <strong>de</strong>n Präsi<strong>de</strong>nten auf <strong>die</strong> militärische Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r<br />
Atomenergie hin <strong>und</strong> mahnte, <strong>die</strong>ses Problem ernst zu nehmen. Er gab ihm <strong>die</strong> Anregung, dass<br />
auch <strong>die</strong> USA ihre kerntechnischen Forschungen forcieren sollten. <strong>Die</strong>s war <strong>die</strong> einzige<br />
Beteiligung Einsteins im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Atombombe. Noch bevor <strong>die</strong> erste Atombombe<br />
explo<strong>die</strong>rte, warnte Einstein öffentlich vor <strong>de</strong>n Gefahren eines Atomkrieges <strong>und</strong> schlug eine<br />
internationale Kernwaffenkontrolle vor.<br />
Am 1. Oktober 1940 wur<strong>de</strong> Einstein als amerikanischer Staatsbürger vereidigt, behielt jedoch <strong>die</strong><br />
Schweizer Staatsbürgerschaft. 1946 schlug Einstein in einem offenen Brief an <strong>die</strong> Vereinten<br />
Nationen <strong>die</strong> Bildung einer Weltregierung vor, in <strong>de</strong>r er <strong>die</strong> einzige Möglichkeit für einen<br />
dauerhaften Frie<strong>de</strong>n sah. <strong>Die</strong>se Bestrebungen verstärkte er in <strong>de</strong>n darauffolgen<strong>de</strong>n Jahren.<br />
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Im August 1948 starb Einsteins erste Frau Mileva Maric in Zürich, er selbst musste sich im<br />
Dezember <strong>de</strong>s gleichen Jahres einer Unterleibsoperation unterziehen. Im März 1950 verfasste er<br />
sein Testament. Noch 1953 schrieb Einstein <strong>die</strong> letzte Fassung <strong>de</strong>r <strong>Relativitätstheorie</strong>. Am 18.<br />
April 1955 starb er im Alter von 76 Jahren.<br />
Einstein erhielt im Laufe seines Lebens ca. 25 Ehrendoktortitel <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Nobelpreis für Physik im<br />
Jahre 1922. Er ist wohl <strong>de</strong>r berühmteste Naturwissenschaftler <strong>de</strong>s 20. Jahrh<strong>und</strong>erts. Sein Leben<br />
war, wie er selbst über sich aussagte, „hin- <strong>und</strong> hergerissen zwischen Politik <strong>und</strong> Gleichungen.“<br />
Einsteins politische Auffassungen, wie auch seine wissenschaftlichen Arbeiten, waren meist<br />
zunächst alles an<strong>de</strong>re als populär. Er wur<strong>de</strong> Zeit seines Lebens angegriffen – was ihn jedoch nicht<br />
aus <strong>de</strong>r Ruhe brachte, o<strong>de</strong>r daran hin<strong>de</strong>rte, offen seine Meinung zu sagen.<br />
„Woher kommt es, dass mich niemand versteht <strong>und</strong> je<strong>de</strong>r mag?“ <strong>Albert</strong> Einstein, 1944<br />
2. <strong>Die</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong><br />
<strong>Die</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong> ist eine physikalische Theorie über <strong>die</strong> Struktur von Raum <strong>und</strong> Zeit. Sie<br />
wird unterschie<strong>de</strong>n in <strong>die</strong> <strong>spezielle</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>allgemeine</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong>.<br />
<strong>Die</strong> <strong>spezielle</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong> behan<strong>de</strong>lt Fragen von sich gegeneinan<strong>de</strong>r mit konstanter<br />
Geschwindigkeit bewegen<strong>de</strong>n Bezugssystemen. Sie führte zu einer Neufassung <strong>de</strong>r Begriffe<br />
Raum <strong>und</strong> Zeit <strong>und</strong> beruht auf <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>r Konstanz <strong>de</strong>r Lichtgeschwindigkeit <strong>und</strong> auf <strong>de</strong>m<br />
Relativitätsprinzip, das <strong>die</strong> Unmöglichkeit <strong>de</strong>r Bestimmung einer absoluten Bewegung postuliert,<br />
d.h. ein sich bewegen<strong>de</strong>s Objekt kann immer nur in Relation zu etwas an<strong>de</strong>rem gesehen wer<strong>de</strong>n<br />
(das sich auch in einer Bewegung befin<strong>de</strong>t). Des Weiteren zog sie neue Vorstellungen von Masse<br />
<strong>und</strong> Energie nach sich.<br />
<strong>Die</strong> <strong>allgemeine</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong> untersucht relativ zueinan<strong>de</strong>r beschleunigte Bezugssysteme<br />
sowie <strong>de</strong>n Einfluss von Gravitationsfel<strong>de</strong>rn auf Uhren <strong>und</strong> Maßstäbe. Ist <strong>die</strong> <strong>spezielle</strong><br />
<strong>Relativitätstheorie</strong> für <strong>de</strong>n Laien noch zu verstehen – <strong>die</strong> <strong>allgemeine</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong> ist es<br />
nicht mehr, weshalb sie auch in <strong>die</strong>sem kurzen Referat nicht vollständig erläutert wer<strong>de</strong>n kann<br />
<strong>und</strong> nur kurz erwähnt wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Es war zu<strong>de</strong>m für Einstein schwierig, wegen <strong>de</strong>r geringen relativistischen Effekte bei niedrigen<br />
Bezugsgrößen, seine Theorie im Experiment zu bestätigen. Zum Beispiel <strong>die</strong> von Einsteins<br />
<strong>allgemeine</strong>r <strong>Relativitätstheorie</strong> besagte Tatsache, dass eine bewegte Uhr langsamer geht als eine<br />
ruhen<strong>de</strong>, konnte erst mit Hilfe hochgenauer Messapparaturen (Präzisionsuhren, sog.<br />
„Atomuhren“) <strong>und</strong> schnell fliegen<strong>de</strong>n Flugzeugen im Jahre 1971 experimentell nachgewiesen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Die</strong> <strong>spezielle</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong> formulierte Einstein vor <strong>de</strong>r <strong>allgemeine</strong>n <strong>Relativitätstheorie</strong>; <strong>die</strong><br />
<strong>spezielle</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong> ist jedoch vollständig in <strong>de</strong>r <strong>allgemeine</strong>n <strong>Relativitätstheorie</strong><br />
enthalten. <strong>Die</strong> <strong>spezielle</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong> ist ein Spezialfall <strong>de</strong>r <strong>allgemeine</strong>n <strong>Relativitätstheorie</strong>.<br />
<strong>Die</strong> <strong>allgemeine</strong> Theorie beschäftigt sich kurz gesagt mit <strong>de</strong>r Gravitation, o<strong>de</strong>r <strong>allgemeine</strong>r, mit<br />
beschleunigten Bezugssystemen; <strong>die</strong> <strong>spezielle</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong> hingegen mit Inertialsystemen.<br />
Ein Inertialsystem ist ein Bezugssystem, in <strong>de</strong>m keine Kräfte wirken, also z.B. <strong>die</strong><br />
Schwerelosigkeit im All, o<strong>de</strong>r näherungsweise <strong>de</strong>r Freie Fall. Einstein kam zu <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r<br />
<strong>spezielle</strong>n <strong>Relativitätstheorie</strong>, als er einen Maler traf, <strong>de</strong>r vom Dach gefallen war. Er fragte <strong>de</strong>n<br />
Mann, wie er sich während <strong>de</strong>s freien Falles gefühlt habe. Der Mann antwortete, es sei ein Gefühl<br />
<strong>de</strong>r Schwerelosigkeit gewesen, er habe geglaubt, zu schweben.<br />
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Was es zunächst schwierig macht, Einsteins <strong>Relativitätstheorie</strong>n zu verstehen, ist, dass ihre<br />
Aussagen mit <strong>de</strong>n Sinnesorganen kaum zu begreifen ist. Für <strong>die</strong> Orientierung im Raum hat <strong>de</strong>r<br />
Mensch ein Gleichgewichtsorgan im Innenohr („<strong>die</strong> drei Bögen“, ausgerichtet in drei senkrecht<br />
zueinan<strong>de</strong>r stehen<strong>de</strong>n Richtungen – wie ein dreidimensionales Koordinatensystem in x-, y-, <strong>und</strong><br />
z-Richtung). Doch ein Sinnesorgan für <strong>die</strong> Zeit haben wir nicht. Zeit ist ein menschliches<br />
Konstrukt. Wir haben zwar eine "innere Uhr", aber <strong>die</strong>se ist leicht zu täuschen. Wir können<br />
Verän<strong>de</strong>rungen wahrnehmen <strong>und</strong> daraufhin <strong>die</strong> Zeit schätzen, wir können sie mit Apparaturen<br />
messbar machen – doch <strong>die</strong> Wahrnehmung <strong>und</strong> Be<strong>de</strong>utung von Zeit ist von Gesellschaft zu<br />
Gesellschaft, <strong>und</strong> auch von Individuum zu Individuum sehr unterschiedlich. <strong>Die</strong> Eigen-Zeit spielt<br />
eine wichtige Rolle in <strong>de</strong>r <strong>Relativitätstheorie</strong>.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong> führte zu einem neuen wissenschaftlichen Verständnis von Raum <strong>und</strong><br />
Zeit; sie reformierte das newtonsche Weltbild. Einsteins Theorie rüttelte damit an <strong>de</strong>n<br />
F<strong>und</strong>amenten <strong>de</strong>r Physik, wenn nicht sogar <strong>de</strong>r gesamten abendländischen Welt. <strong>Die</strong> absolute<br />
Angabe von Orts- <strong>und</strong> Zeitangaben verliert endgültig ihre Be<strong>de</strong>utung. Einstein zeigte, dass es nur<br />
sinnvoll ist, zeitliche <strong>und</strong> räumliche Maßstäbe zweier Beobachter relativ zueinan<strong>de</strong>r zu<br />
vergleichen.<br />
2.1 <strong>Die</strong> <strong>spezielle</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong><br />
Der Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r klassischen Mechanik, Isaac Newton, formulierte <strong>die</strong> Gravitationslehre, <strong>die</strong><br />
ihre Gültigkeit bis heute beibehalten hat. Ein Apfel fällt vom Baum, weil <strong>die</strong> Er<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Apfel<br />
anzieht. Der Mond verschwin<strong>de</strong>t nicht in <strong>de</strong>n Weiten <strong>de</strong>s Alls, weil <strong>die</strong> Er<strong>de</strong> ihn anzieht; <strong>die</strong><br />
Fliehkraft <strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>r Bewegung um <strong>die</strong> Er<strong>de</strong> verhin<strong>de</strong>rt seinen Absturz. <strong>Die</strong> Gravitation<br />
ist nach Newton eine anziehen<strong>de</strong> Kraft, <strong>die</strong> proportional <strong>de</strong>r Masse <strong>de</strong>r beteiligten Körper<br />
zunimmt <strong>und</strong> im Quadrat <strong>de</strong>r Entfernung abnimmt.<br />
In <strong>de</strong>r Zeit vor Einstein nahm man einen absoluten Raum <strong>und</strong> eine absolute Zeit an. Newton<br />
bezeichnete das Universum als einen absoluten Raum, <strong>de</strong>r für sich allein vorhan<strong>de</strong>n ist <strong>und</strong> ohne<br />
Bezug auf irgen<strong>de</strong>inen Gegenstand existiert. <strong>Die</strong>ser Weltraum wur<strong>de</strong> unendlich groß gedacht <strong>und</strong><br />
mit unendlich vielen Sternen besetzt. <strong>Die</strong>s musste in Newtons Theorie so sein, um ein<br />
Zusammenfallen <strong>de</strong>s Raumes auszuschließen: In einem endlichen Raum wür<strong>de</strong>n <strong>die</strong><br />
Gravitationskräfte <strong>de</strong>r Gestirne <strong>die</strong> gesamte darin enthaltene Masse an einem Punkt<br />
zusammenziehen.<br />
Genauso betrachtete Newton <strong>die</strong> Zeit als absolute Zeit im absoluten Raum: Sie ist unbeeinflusst<br />
von Gegenstän<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren Bewegung. Unter einer absoluten Zeit kann man sich folgen<strong>de</strong>s<br />
vorstellen: Alle Uhren gleicher Bauweise gehen überall im Weltraum <strong>und</strong> für je<strong>de</strong>n Beobachter<br />
gleich schnell. Einsteins Theorie führt jedoch zu <strong>de</strong>r Konsequenz: Der Gang einer Uhr ist von<br />
ihrem Bewegungszustand o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Schwerefeld eines Himmelskörpers abhängig.<br />
Nach Newtons Vorstellung sind innerhalb <strong>de</strong>s absoluten Raumes bewegliche Teile enthalten, <strong>die</strong><br />
er als relative Räume bezeichnete. Mit Hilfe <strong>de</strong>r relativen Räume konnte man Bezugssysteme<br />
bil<strong>de</strong>n <strong>und</strong> damit Naturvorgänge beschreiben. Eine beson<strong>de</strong>re Form von Bezugssystemen stellen<br />
<strong>die</strong> Inertialsysteme dar. <strong>Die</strong>s sind geschlossene Bezugs- o<strong>de</strong>r Koordinatensysteme, in <strong>de</strong>nen sich<br />
ein Körper mit konstanter Geschwindigkeit bewegt, ohne von außen hinzukommen<strong>de</strong> Kräfte (also<br />
auch Körper mit <strong>de</strong>r Geschwindigkeit 0, im Ruhezustand). Für <strong>die</strong>se Systeme gelten bestimmte<br />
Gesetzmäßigkeiten, z.B. das Trägheitsprinzip.<br />
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Eine zentrale Aussage <strong>de</strong>r galilei-newtonschen Mechanik ist das Relativitätsprinzip <strong>de</strong>r<br />
Mechanik. Es besagt, dass alle konstanten Geschwindigkeiten relativ sind, es gibt kein absolutes<br />
Bezugssystem, das einem erlauben wür<strong>de</strong>, eine Geschwindigkeit absolut festzulegen. <strong>Die</strong><br />
gleichförmige Bewegung eines Körpers kann niemals absolut, son<strong>de</strong>rn immer nur in Bezug eines<br />
an<strong>de</strong>ren Körpers festgestellt wer<strong>de</strong>n. Wenn also ein Zug sich räumlich von einem Bahnhof<br />
entfernt, spielt es im Ergebnis keine Rolle, ob man annimmt, dass sich <strong>de</strong>r Zug bewegt <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />
Bahnhof am selben Ort bleibt (<strong>de</strong>r Zug bewegt sich relativ zum Bahndamm) o<strong>de</strong>r ob <strong>de</strong>r Zug<br />
konstant ist <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Bahnhof sich bewegt (<strong>de</strong>r Bahndamm bewegt sich relativ zum Zug).<br />
Das newtonsche Weltbild behielt viele Jahre lang seine Gültigkeit. Man begann, sich Gedanken<br />
über <strong>die</strong> Eigenschaften elektromagnetischer Wellen zu machen, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Eigenschaften<br />
<strong>de</strong>s Lichts. Man stellte sich vor, dass das Licht eine Welle ist, wie <strong>de</strong>r Schall, <strong>und</strong> ein Medium<br />
zur Ausbreitung benötigte: <strong>de</strong>n Äther. Äther wur<strong>de</strong> hypothetisch als eine sehr feine, dünne<br />
Substanz gedacht, <strong>die</strong> <strong>de</strong>n gesamten, absoluten Raum (also auch ein erzeugtes Vakuum) ausfüllt.<br />
Durch immer genauere Versuche <strong>und</strong> Messungen erkannte man, dass das Licht nicht unendlich<br />
schnell ist, son<strong>de</strong>rn sich mit einer sehr hohen, aber endlichen Geschwindigkeit durch Anregung<br />
<strong>de</strong>s Äthers fortpflanzt. 1801 bestätigte Thomas Young experimentell <strong>die</strong> Welleneigenschaft von<br />
Licht mit seinem Doppelspaltversuch. <strong>Die</strong> Interferenzeigenschaften <strong>de</strong>s Lichtes wur<strong>de</strong>n ent<strong>de</strong>ckt.<br />
<strong>Die</strong> Lichtgeschwindigkeit wur<strong>de</strong> jedoch noch nicht als Konstante gesehen. Erst in <strong>de</strong>r zweiten<br />
Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jahrh<strong>und</strong>erts gab es an <strong>de</strong>r Äthertheorie erste Zweifel. Als <strong>die</strong> Messungen <strong>de</strong>r<br />
Lichtgeschwindigkeit immer genauere Ergebnisse lieferten, <strong>und</strong> sie schließlich als konstant<br />
angesehen wer<strong>de</strong>n musste, gerieten <strong>die</strong>se Vorstellungen ins Wanken.<br />
<strong>Die</strong> Wurzeln <strong>de</strong>r <strong>spezielle</strong>n <strong>Relativitätstheorie</strong> liegen in einem Wi<strong>de</strong>rspruch zwischen <strong>de</strong>m<br />
Relativitätsprinzip <strong>de</strong>r Mechanik <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Maxwellschen Theorie <strong>de</strong>r Elektrodynamik:<br />
Maxwell entwickelte zwischen 1864 <strong>und</strong> 1865 <strong>die</strong> Theorie <strong>de</strong>r Elektrodynamik – <strong>die</strong> berühmten<br />
Maxwellschen Gleichungen. <strong>Die</strong>se Gleichungen zur Beschreibung elektrischer <strong>und</strong> magnetischer<br />
Fel<strong>de</strong>r haben <strong>die</strong> Eigenart, dass sie ihre Form unabhängig vom gewählten Bezugssystem<br />
beibehalten. <strong>Die</strong> vier Gleichungen (Einstein machte daraus später zwei Gleichungen, da er Raum<br />
<strong>und</strong> Zeit zu einer Einheit zusammenfasste) vereinheitlichen elektrische <strong>und</strong> magnetische Fel<strong>de</strong>r<br />
<strong>und</strong> ergeben als wesentliche Konsequenz, dass sich <strong>die</strong> elektromagnetischen Wellen <strong>de</strong>s Lichtes<br />
mit konstanter Lichtgeschwindigkeit ausbreiten.<br />
Nach <strong>de</strong>r newtonschen Theorie <strong>de</strong>r Mechanik sollte jedoch <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit keineswegs<br />
konstant sein. Hierzu zwei Beispiele: Das erste Beispiel han<strong>de</strong>lt von zwei Steinwürfen: Beim<br />
ersten Wurf wird <strong>de</strong>r Stein aus <strong>de</strong>m Stand geworfen, beim zweiten Mal schleu<strong>de</strong>rt ihn <strong>de</strong>r Werfer<br />
aus einem fahren<strong>de</strong>n Auto heraus. Im zweiten Fall fliegt <strong>de</strong>r Stein mit <strong>de</strong>r Geschwindigkeit <strong>de</strong>s<br />
Wagens plus <strong>de</strong>r Wurfgeschwindigkeit.<br />
Nun übertragen wir <strong>die</strong>ses Beispiel auf <strong>die</strong> Geschwindigkeit von Licht: In <strong>die</strong>sem Beispiel<br />
nehmen wir zwei Lampen (L <strong>und</strong> L'). Lampe L' bewegt sich gegenüber Lampe L mit <strong>de</strong>r<br />
Geschwindigkeit v. Der Beobachter befin<strong>de</strong>t sich relativ zur Lampe L in Ruhe. Der Beobachter<br />
sollte nun nach <strong>de</strong>r klassischen Theorie <strong>de</strong>r Mechanik zwei unterschiedliche<br />
Lichtgeschwindigkeiten messen (c <strong>und</strong> c'): Wäre <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit <strong>de</strong>r Lampe L = c,<br />
dann sollte <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit von L' nach Newton <strong>und</strong> Galilei c' = c + v sein.<br />
<strong>Die</strong> klassische Mechanik vor Einstein stand also im Wi<strong>de</strong>rspruch zu <strong>de</strong>r Maxwellschen Theorie.<br />
http://www.<strong>feliz</strong>.<strong>de</strong>/html/einstein1.htm 6
<strong>Die</strong>ser Sachverhalt wur<strong>de</strong> 1887 durch das amerikanische Michelson-Morley-Experiment<br />
bestätigt: Der Physiker Edward Morley bestimmte mit Hilfe eines Interferometers, das <strong>de</strong>r<br />
Physiker <strong>Albert</strong> Michelson entwickelt hatte, <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit mit einer beson<strong>de</strong>rs hohen<br />
Genauigkeit. Da sich das Licht (nach damaligen Vorstellungen) durch <strong>de</strong>n Äther bewegt, muss<br />
<strong>die</strong> Geschwindigkeit <strong>de</strong>s Lichtes von <strong>de</strong>r Bahnrichtung <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> abhängen. Das Michelson-<br />
Morley-Experiment sollte nun genau bestimmen, mit welcher Relativgeschwindigkeit sich <strong>die</strong><br />
Er<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n Äther bewegt. Mit Hilfe <strong>die</strong>ser sehr empfindlichen Interferenzversuche hätten<br />
Geschwindigkeitsunterschie<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Lichtes festgestellt wer<strong>de</strong>n sollen – es wur<strong>de</strong> jedoch<br />
nachgewiesen, dass <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit eine Konstante ist.<br />
Man nutzte für das Experiment <strong>die</strong> Bewegung <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> aus, in<strong>de</strong>m man das Licht einmal in<br />
Bewegungsrichtung <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> <strong>und</strong> einmal entgegengesetzt laufen ließ. <strong>Die</strong> Er<strong>de</strong> bewegt sich mit<br />
etwa 30 km/s um <strong>die</strong> Sonne. <strong>Die</strong>se Bewegung hätte zur Folge, dass <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit,<br />
gemessen einmal zur Bahnrichtung <strong>und</strong> ein an<strong>de</strong>res Mal gegen <strong>die</strong> Bahnrichtung, um <strong>de</strong>n Betrag<br />
von 30 km/s variieren müsste. <strong>Die</strong> von einer Lichtquelle ausgesandten Strahlen wer<strong>de</strong>n von einer<br />
halb verspiegelten Glasplatte in zwei Teilbün<strong>de</strong>l aufgespalten. Je<strong>de</strong>s Teilbün<strong>de</strong>l durchläuft einen<br />
Strahlengang, wobei ein Strahlengang parallel <strong>und</strong> <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re senkrecht zur Bewegungsrichtung<br />
<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> steht. <strong>Die</strong>se Arme <strong>de</strong>s Interferometers sind bei<strong>de</strong> gleich lang. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s jeweiligen<br />
Strahlenganges wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Teilbün<strong>de</strong>l durch Spiegel reflektiert <strong>und</strong> gelangen über <strong>die</strong> halb<br />
verspiegelte Platte zur Überlagerung. Das dabei entstehen<strong>de</strong> Interferenzmuster lässt sich über ein<br />
Fernrohr beobachten. Nach <strong>de</strong>n Vorstellungen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Physiker Michelson <strong>und</strong> Morley sollten<br />
dabei unterschiedliche Laufzeiten <strong>de</strong>r reflektierten Strahlenbün<strong>de</strong>l auftreten, <strong>die</strong><br />
Interferenzmuster sollten zueinan<strong>de</strong>r verschoben sein. Im ersten Fall müsste <strong>die</strong><br />
Lichtgeschwindigkeit um <strong>die</strong> Geschwindigkeit <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> erhöht sein, im zweiten erniedrigt. Das<br />
Versuchsergebnis war negativ; eine Bewegung <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n Äther war nicht<br />
nachzuweisen. Das Ergebnis ließ <strong>de</strong>n Schluss zu, dass es einen ruhen<strong>de</strong>n Äther, wie ihn <strong>die</strong><br />
Hypothese von Newton for<strong>de</strong>rte, überhaupt nicht gibt. Zumin<strong>de</strong>st aber war damit bewiesen, dass<br />
sich Licht auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> in allen Richtungen mit <strong>de</strong>r gleichen Geschwindigkeit ausbreitet.<br />
Das Michelson-Morley-Experiment<br />
http://www.<strong>feliz</strong>.<strong>de</strong>/html/einstein1.htm 7
<strong>Die</strong>ses Experiment <strong>die</strong>nte als historische Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>r <strong>spezielle</strong>n <strong>Relativitätstheorie</strong> von <strong>Albert</strong><br />
Einstein. Er postulierte 1905: <strong>Die</strong> Naturgesetze <strong>de</strong>r Wissenschaft müssen für alle Beobachter in<br />
gleicher Weise gelten, unabhängig von <strong>de</strong>r Geschwindigkeit, mit <strong>de</strong>r sie sich bewegen. Er nahm<br />
in seiner Theorie an, dass es im gesamten Universum nur konstante Geschwindigkeiten relativ<br />
zueinan<strong>de</strong>r gibt. Das traf schon auf Newtons Gesetze <strong>de</strong>r Mechanik zu, doch Einstein <strong>de</strong>hnte das<br />
Prinzip auch auf Maxwells Theorie <strong>und</strong> <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit aus: Alle Beobachter müssen<br />
<strong>die</strong> konstante Lichtgeschwindigkeit messen, wie schnell auch immer sie sich bewegen.<br />
Für das obige Lampenbeispiel be<strong>de</strong>utet <strong>die</strong>s: Egal aus welchem Bewegungszustand das Licht<br />
„abgefeuert“ wird, es bewegt sich immer mit <strong>de</strong>rselben Lichtgeschwindigkeit c durchs Vakuum.<br />
<strong>Die</strong> Lichtgeschwindigkeit wird heute mit c = 299 792 458 m/s im Vakuum angegeben. Sie ist<br />
eine Konstante, unabhängig vom Bewegungszustand <strong>de</strong>s Beobachters, d.h. je<strong>de</strong>r Beobachter, egal<br />
wie schnell er sich bewegt, wird <strong>die</strong> gleiche Lichtgeschwindigkeit messen. <strong>Die</strong>s klingt paradox<br />
<strong>und</strong> entspricht nicht unserer alltäglichen, mechanischen Vorstellung von Geschwindigkeiten. <strong>Die</strong><br />
Messung <strong>de</strong>r konstanten Lichtgeschwindigkeit zieht einige logische Konsequenzen mit sich, <strong>die</strong><br />
das Weltbild damaliger Physiker stark erschütterte <strong>und</strong> <strong>de</strong>r newtonschen Zeit- <strong>und</strong><br />
Raumvorstellung ein En<strong>de</strong> machte.<br />
Geschwindigkeit ist ein Bewegungszustand, <strong>de</strong>r einen zurückgelegten Weg in einer bestimmten<br />
Zeit darstellt. Wir haben also <strong>de</strong>n Maßstab Zeit <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Maßstab Weg. Kombiniert man <strong>die</strong><br />
bei<strong>de</strong>n Maßstäbe mit einer konstanten Lichtgeschwindigkeit, kommt man zu <strong>de</strong>r Erkenntnis, dass<br />
<strong>die</strong> Zeit <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Raum für je<strong>de</strong>n Beobachter eine eigene Skala besitzt, je nach Bewegungszustand<br />
<strong>de</strong>s Beobachters.<br />
Der Raum <strong>und</strong> <strong>die</strong> Zeit verlieren damit ihre Absolutheit. Raum <strong>und</strong> Zeit müssen in <strong>de</strong>r<br />
Vorstellung ge<strong>de</strong>hnt <strong>und</strong> gestaucht wer<strong>de</strong>n, so dass <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit in <strong>de</strong>r Rechnung<br />
immer gleich ist. Raum <strong>und</strong> Zeit sind nicht mehr voneinan<strong>de</strong>r getrennt zu betrachten, sie wer<strong>de</strong>n<br />
kombiniert zur vierdimensionalen Raumzeit.<br />
Bezogen auf das obige Lampenbeispiel: Wenn man bei <strong>de</strong>r ruhen<strong>de</strong>n Lampe L = c misst, bei<br />
<strong>de</strong>r bewegten Lampe L' aber auch <strong>die</strong> Konstante c, muss <strong>die</strong> vierdimensionale Raumzeit<br />
modifiziert wer<strong>de</strong>n, damit das Gesamtsystem stimmig bleibt. <strong>Die</strong> Zeit <strong>de</strong>r bewegten Lampe läuft<br />
langsamer, als <strong>die</strong> <strong>de</strong>r ruhen<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Die</strong>se ungewohnte Vorstellung von Einstein traf natürlich zuerst auf Wi<strong>de</strong>rstand. Er stellte mit<br />
<strong>de</strong>r Theorie ein komplettes Weltbild in Frage, in<strong>de</strong>m er sagte, Raum <strong>und</strong> Zeit sind für je<strong>de</strong>n<br />
Beobachter ausschließlich relativ zu betrachten, je nach Bewegungszustand.<br />
Alltäglich zu empfin<strong>de</strong>n ist <strong>die</strong>se Relativität jedoch nicht, da <strong>die</strong> relativistischen Effekte <strong>de</strong>r<br />
Zeitverlangsamung ("Zeitdilatation") <strong>und</strong> Streckenverkürzung ("Längenkontraktion") erst bei<br />
sehr hohen Geschwindigkeiten für uns messbar wer<strong>de</strong>n, also in Maßstäben auftreten, <strong>die</strong> wir mit<br />
unseren eingeschränkten Sinnen nicht spüren können. Selbst wenn sich <strong>die</strong> Lampe aus <strong>de</strong>m<br />
obigen Beispiel mit 30 000 km/s bewegen wür<strong>de</strong> (also 10 % <strong>de</strong>r Lichtgeschwindigkeit), wür<strong>de</strong><br />
<strong>die</strong> Zeit nur unmerklich langsamer laufen: Wür<strong>de</strong> <strong>die</strong> ruhen<strong>de</strong> Lampe 60 Minuten stehen, wäre<br />
<strong>die</strong> bewegte nur Lampe 59 Minuten <strong>und</strong> 42 Sek<strong>und</strong>en gealtert.<br />
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Einstein bringt in <strong>de</strong>r <strong>spezielle</strong>n <strong>Relativitätstheorie</strong> nun noch eine weitere Größe mit ins Spiel: <strong>die</strong><br />
Masse. Masse ist wie Raum <strong>und</strong> Zeit ebenfalls keine absolute Größe, son<strong>de</strong>rn relativ.<br />
Hierzu ein weiteres Beispiel einer Gewehrkugel, <strong>die</strong> auf ein Stück Holz geschossen wird. <strong>Die</strong><br />
Kugel trifft mit einer hohen Geschwindigkeit auf. <strong>Die</strong> Verformung <strong>de</strong>s Holzes hängt von <strong>de</strong>r<br />
Bewegungsenergie <strong>de</strong>r Kugel ab.<br />
Nach <strong>de</strong>r newtonschen Mechanik ist <strong>die</strong> Energie <strong>de</strong>r Kugel = 0,5 · m · v 2 . <strong>Die</strong> Energie <strong>de</strong>r<br />
Kugel steigt proportional mit ihrer Masse <strong>und</strong> im Quadrat ihrer Geschwindigkeit. <strong>Die</strong>ses Gesetz<br />
ist für niedrige Alltagsgeschwindigkeiten haltbar. Bewegt sich <strong>die</strong> Kugel jedoch mit einer<br />
Geschwindigkeit, <strong>die</strong> <strong>de</strong>r Lichtgeschwindigkeit nahe kommt, verhält es sich an<strong>de</strong>rs: <strong>Die</strong> Masse<br />
<strong>de</strong>r Kugel muss mit zunehmen<strong>de</strong>r Geschwindigkeit größer angenommen wer<strong>de</strong>n, da <strong>die</strong><br />
Lichtgeschwindigkeit ja konstant ist. Als ruhen<strong>de</strong>r Beobachter sähen wir wegen <strong>de</strong>r Zeitdilatation<br />
<strong>die</strong> Kugel langsamer einschlagen, als ein Beobachter, <strong>de</strong>r sich mit hoher Geschwindigkeit auf das<br />
Brett zu bewegen wür<strong>de</strong>. <strong>Die</strong> Kugel wird für bei<strong>de</strong> Beobachter gleich tief in das Brett eindringen,<br />
obwohl <strong>die</strong> Kugel unterschiedlich schnell zu sein scheint. Der ruhen<strong>de</strong> Beobachter muss von<br />
einer höheren Masse <strong>de</strong>r Kugel ausgehen, um <strong>die</strong> gleiche Bewegungsenergie zu erhalten, <strong>die</strong> das<br />
Brett durchbohrt.<br />
<strong>Die</strong> Massenzunahme bei hoher Geschwindigkeit verhin<strong>de</strong>rt zusätzlich, dass irgen<strong>de</strong>in Gegenstand<br />
<strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit erreicht, o<strong>de</strong>r sie übertrifft. Mit zunehmen<strong>de</strong>r Masse muss für je<strong>de</strong><br />
weitere Beschleunigung mehr Energie aufgewandt wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> zugeführte Energie bewirkt eine<br />
weitere Massenzunahme. Je näher man sich <strong>de</strong>r Lichtgeschwindigkeit nähert, <strong>de</strong>sto höher sind <strong>die</strong><br />
eingesetzten Energien <strong>und</strong> Massenzunahmen, so dass man rechnerisch für das Erreichen <strong>de</strong>r<br />
Lichtgeschwindigkeit eine unendlich hohe Energie <strong>und</strong> eine unendlich hohe Masse erhält.<br />
Objekte mit einer Ruhemasse wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit nicht erreichen.<br />
Einstein hat mit seiner Theorie nicht nur Raum <strong>und</strong> Zeit miteinan<strong>de</strong>r verknüpft, son<strong>de</strong>rn<br />
gleichzeitig <strong>die</strong> Masse mit <strong>de</strong>r Energie. <strong>Die</strong> Äquivalenz von Masse <strong>und</strong> Energie kommt in<br />
Einsteins berühmter Formel zum Ausdruck: E = m · c 2 . <strong>Die</strong>se Formel ist also nichts an<strong>de</strong>res<br />
als <strong>die</strong> Umrechnung von Masse in Energie. Masse ist nach Einstein "gefrorene" Energie.<br />
<strong>Die</strong> Annahme einer konstanten Lichtgeschwindigkeit c halt also enorme Konsequenzen für <strong>die</strong><br />
Vorstellungen von Raum, Zeit <strong>und</strong> Masse bzw. Energie. Für unser Alltagsempfin<strong>de</strong>n erscheinen<br />
<strong>die</strong>se Konsequenzen ungewöhnlich. Da <strong>die</strong> relativistischen Effekte jedoch erst bei sehr hohen<br />
Geschwindigkeiten messbar auftreten, baut unsere Mechanik noch immer weitgehend auf<br />
Newtons Gravitationslehre. Ein Architekt wird schließlich auch nicht <strong>die</strong> Erdkrümmung bei <strong>de</strong>r<br />
Planung eines Hauses berücksichtigen, obwohl schon lange bekannt ist, dass <strong>die</strong> Er<strong>de</strong><br />
kugelförmig ist. Und obwohl wir alle wissen, dass <strong>die</strong> Er<strong>de</strong> um <strong>die</strong> Sonne kreist, sprechen wir<br />
noch immer vom „Sonnenaufgang“.<br />
Alles ist relativ.<br />
Wenn nun aber alles relativ ist, wie kann man überhaupt noch eine zutreffen<strong>de</strong> Aussage über<br />
irgend etwas machen? Einsteins Lösung klingt einfach: Es ist immer möglich ein lokales<br />
Inertialsystem zu schaffen (also einen „freien Fall“), das eine Vergleichsmöglichkeit zu einem<br />
Nicht-Inertialsystem bietet. Der Begriff einer absoluten Raum-Zeit-Angabe ist sinnlos.<br />
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2.2 <strong>Die</strong> <strong>allgemeine</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong><br />
<strong>Die</strong> für <strong>de</strong>n Alltagsverstand teilweise unfassbaren Effekte seiner Theorie bewegten Einstein dazu,<br />
<strong>die</strong> Eigenschaften <strong>de</strong>r Gravitation hinsichtlich seines neuen Weltbil<strong>de</strong>s zu untersuchen. Er<br />
brauchte mehrere Jahre, um zu erkennen, wie <strong>die</strong> Raumzeitgeometrie „seines“ Universums<br />
vorzustellen ist. Nach<strong>de</strong>m Einstein Raum, Zeit, Masse <strong>und</strong> Energie neu <strong>de</strong>finiert hatte, musste er<br />
Raumzeit nicht als völlig eben <strong>und</strong> geradlinig annehmen. Er erfand <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r<br />
Raumkrümmung.<br />
Newtons Theorie besagte, dass ein Körper, <strong>de</strong>r in Bewegung ist, sich immer <strong>und</strong> ewig in <strong>die</strong>sem<br />
Zustand befin<strong>de</strong>n wird, solange keine neue Kraft auf ihn einwirkt. Einstein erweiterte <strong>die</strong>sen<br />
Gedanken <strong>und</strong> postulierte, dass je<strong>de</strong>r Körper sich auf immer <strong>und</strong> ewig durch <strong>die</strong> vierdimensionale<br />
Raumzeit bewegen wird. Ein Körper, <strong>de</strong>r nicht beschleunigt wird, schlägt automatisch <strong>de</strong>n<br />
längsten Eigenweg mit <strong>de</strong>r längsten Eigenzeit durch <strong>die</strong> Raumzeit ein. Eine Beschleunigung<br />
durch Antrieb o<strong>de</strong>r Gravitation wird <strong>die</strong> Raumzeit verbiegen, <strong>und</strong> somit eine Zeitdilatation <strong>und</strong><br />
eine Längenkontraktion hervorrufen.<br />
Ein Körper bewegt sich auf <strong>de</strong>m kürzesten Weg, <strong>de</strong>r sogenannten Geodäte, durch <strong>die</strong> Raumzeit.<br />
Einstein <strong>de</strong>finiert <strong>die</strong> Raumzeit als ein vierdimensionales Gebil<strong>de</strong>, das durch Masse gekrümmt<br />
wird.<br />
<strong>Die</strong> Sonne ist eine Masse, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Raumzeit um sich krümmt <strong>und</strong> so <strong>die</strong> Planeten um sich hält.<br />
Wird also ein Lichtquant im Schwerefeld <strong>de</strong>r Sonne abgelenkt, so muss man nach Einstein <strong>die</strong>sen<br />
Effekt nicht als Wirkung einer Kraft verstehen. Das Lichtquant folgt nur <strong>de</strong>m durch <strong>die</strong> Masse<br />
<strong>de</strong>r Sonne gekrümmten Raumverlauf.<br />
<strong>Die</strong> Geodäte <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> durch <strong>die</strong> Raumzeit entspricht also <strong>de</strong>r Bahn um <strong>die</strong> Sonne. Somit wird <strong>die</strong><br />
Gravitation durch Einsteins Theorie eine geometrische Eigenschaft <strong>de</strong>s Universums.<br />
Es fällt <strong>de</strong>m Menschen <strong>de</strong>shalb so schwer, Raum <strong>und</strong> Zeit als gleichberechtigte, miteinan<strong>de</strong>r<br />
verknüpfte Größen zu betrachten, weil wir kein Sinnesorgan für <strong>die</strong> Zeit besitzen <strong>und</strong> weil wir<br />
keine technischen Möglichkeiten haben, uns auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen.<br />
<strong>Albert</strong> Einstein war ein theoretischer Physiker. <strong>Die</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong> entstand in seinen I<strong>de</strong>en.<br />
<strong>Die</strong> Konsequenzen seiner Gr<strong>und</strong>überlegungen brachte er zu Papier <strong>und</strong> stützte sie mit<br />
mathematischen Berechnungen. Das Ergebnis <strong>de</strong>r Berechnungen stimmte mit <strong>de</strong>r Wirklichkeit<br />
überein – <strong>die</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong> sagte Naturerscheinungen voraus, <strong>die</strong> inzwischen durch<br />
Experimente bestätigt wur<strong>de</strong>n.<br />
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<strong>Die</strong> wichtigsten Konsequenzen noch einmal zusammengefasst:<br />
• Das Gesetz nach <strong>de</strong>m sich nichts schneller fortbewegen kann als das Licht<br />
• <strong>Die</strong> Äquivalenz von Masse <strong>und</strong> Energie, Einsteins berühmte Formel: E = m · c 2<br />
• Zeitdilatation: Bewegte Uhren gehen langsamer (relativ zu <strong>de</strong>r ruhen<strong>de</strong>n)<br />
• Zeitdilatation 2: Eine Uhr im Schwerefeld (z.B. <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Sonne) geht relativ zu einer<br />
baugleichen Uhr in <strong>de</strong>r Schwerelosigkeit langsamer<br />
• Längenkontraktion: Vergleicht ein Beobachter z.B. ein vorbeifliegen<strong>de</strong>s Lineal mit<br />
seinem ruhen<strong>de</strong>n (gleichlangen) Lineal, so erscheint das bewegte verkürzt<br />
• Längenkontraktion 2: Längeneinheiten im Schwerefeld (z.B. <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Sonne) sind relativ<br />
zu <strong>de</strong>nen in <strong>de</strong>r Schwerelosigkeit verkürzt<br />
• Lichtablenkung: Licht wird im unmittelbaren Schwerefeld (z.B. <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Sonne)<br />
abgelenkt. Eine große Masse krümmt <strong>die</strong> Raumzeitmetrik. <strong>Die</strong>se Voraussage wur<strong>de</strong> 1919<br />
bei einer totalen Sonnenfinsternis in Afrika experimentell bestätigt: Sterne, <strong>die</strong> sich<br />
räumlich betrachtet hinter <strong>de</strong>r Sonne befin<strong>de</strong>n sollten, wur<strong>de</strong>n sichtbar.<br />
• Rot-Grün-Verschiebung: Bewegt sich ein Stern z.B. von <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> weg, so erscheint sein<br />
Licht in <strong>de</strong>n roten Bereich <strong>de</strong>s Spektrums verschoben.<br />
Astronomische Beobachtungen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Erforschung <strong>de</strong>s Verhaltens von Elementarteilchen am<br />
Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Lichtgeschwindigkeit in Teilchenbeschleunigern konnten Einsteins <strong>Relativitätstheorie</strong><br />
wie<strong>de</strong>rholt bestätigen.<br />
Es gibt allerdings Konflikte mit einer an<strong>de</strong>ren großen Theorie <strong>de</strong>s 20. Jahrh<strong>und</strong>erts: <strong>de</strong>r<br />
Quantentheorie. Einige Konsequenzen <strong>de</strong>r Quantentheorie sind mit <strong>de</strong>r <strong>Relativitätstheorie</strong> nicht<br />
vereinbar. Eine Überwindung <strong>die</strong>ser Konflikte <strong>und</strong> <strong>die</strong> Vereinigung <strong>die</strong>ser bei<strong>de</strong>n großen<br />
physikalischen Theorien könnte theoretisch zur „Weltformel“ führen. Ein Ansatz zur<br />
Vereinigung ist <strong>die</strong> Superstringtheorie, <strong>die</strong> Elementarteilchen als kleine Fä<strong>de</strong>n beschreibt <strong>und</strong><br />
zu<strong>de</strong>m nicht bloß vier, son<strong>de</strong>rn min<strong>de</strong>stens elf Dimensionen postuliert.<br />
Eine Darstellung <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>züge <strong>de</strong>r Quanten- <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Superstringtheorie kann hier nicht mehr<br />
geleistet wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Quantenmechanik bezieht sich heute auf <strong>die</strong> Mikroebenen <strong>de</strong>r Welt,<br />
während <strong>die</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong> <strong>die</strong> makroskopischen Eigenschaften beschreibt. Eine Vereinigung<br />
<strong>die</strong>ser bei<strong>de</strong>n Theorien wür<strong>de</strong> das Große <strong>und</strong> das Kleine erklären können.<br />
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3. Literaturverzeichnis<br />
• Einstein, <strong>Albert</strong>: Über <strong>die</strong> <strong>spezielle</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>allgemeine</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong>, Jerusalem 1956<br />
• <strong>Relativitätstheorie</strong>, Microsoft Encarta Enzyklopä<strong>die</strong>, 1998<br />
• Hawking, Stephen: Eine kurze Geschichte <strong>de</strong>r Zeit, 1995<br />
• Overhaus, Christian: <strong>Die</strong> <strong>Relativitätstheorie</strong>, 1999<br />
(home.t-online.<strong>de</strong>/home/ch.ov/Relativitat.PDF , 02.06.02)<br />
• Unrau, Boris <strong>Relativitätstheorie</strong> für alle,<br />
(http://www.einsteins-erben.<strong>de</strong>/relativitaetstheorie_fuer_alle.htm , 01.06.02)<br />
• Kassner, Klaus: Schnellkurs <strong>Relativitätstheorie</strong>, Mag<strong>de</strong>burg 1999<br />
(http://www.hjp.at/science/rt/ , 01.06.02)<br />
• Biographische Informationen: Küpper, Hans-Josef: Einstein<br />
(http://www.einstein-website.<strong>de</strong>/ , 31.05.02)<br />
http://www.<strong>feliz</strong>.<strong>de</strong>/html/einstein1.htm<br />
http://www.<strong>feliz</strong>.<strong>de</strong>/html/einstein1.htm 12