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Zielstellung: Dieses M - Ausbildungsvorbereitung

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Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

<strong>Zielstellung</strong>:<br />

<strong>Dieses</strong> Modul hat eine zweifache Zwecksetzung. Zum einen orientiert es auf die <strong>Zielstellung</strong> des gesamten Lehrgangs, zum anderen bildet es eine<br />

Brücke zwischen der stark durch die Dynamik des Gruppenprozesses geprägten Anfangsphase und dem gesamten Lehrgang.<br />

Die in den verschiedenen Etappen der Anfangsphase gewonnenen Erkenntnisse über die Vorerfahrungen, Stärken, Bedürfnisse und Probleme der<br />

Jugendlichen werden ganz bewusst zu den Möglichkeiten und Grenzen der angebotenen Berufsfelder in Beziehung gesetzt. Mit den Jugendlichen<br />

wird beraten, worauf sie in der Orientierungs- bzw. Vertiefungsphase hinsichtlich ihrer Eignung für von ihnen bevorzugte Berufe ganz besonders<br />

achten wollen, um so ihre Berufswahlkompetenz - ihre Sachkunde hinsichtlich der Wahl eines Berufes - zu verbessern.<br />

<strong>Dieses</strong> Modul soll vor allem genutzt werden, ihnen den Lehrgang als Chance für ein bewussteres Umgehen mit dem Arbeitsmarkt und seinen<br />

Anforderungen bewusst zu machen. Dabei ist die Anregung und weitere Beachtung ihrer individuellen Lebensplanung unabdingbar.<br />

Aufgabe ist, mit den Jugendlichen Zukunftspläne und Vorstellungen ihrer Realisierung zu entwickeln, die auch biographisch vorauszusehenden<br />

Instabilitäten standhalten.<br />

Teilziele Schwerpunkte Methoden Bemerkungen zur Lernortkooperation<br />

Nicht nur auf die vom Bildungsträger<br />

angebotenen<br />

Ausbildungsberufe beschränken<br />

Stand der<br />

Berufswahlkompetenz<br />

ermitteln<br />

Interviewfragen im<br />

Deutschunterricht erarbeiten<br />

Hitliste der 10 beliebtesten Berufe<br />

erstellen<br />

Besuch im BIZ<br />

Berufsbildcollagen<br />

Annoncenanalyse - Arbeitsmarkt<br />

Interviews mit Lehrlingen, Meistern<br />

und Gesellen<br />

Zusammentragen des Wissens über Berufsbilder<br />

(Anzahl/Tiefe) - ermitteln der bevorzugten<br />

Berufe - Arbeitsmarkt- und Ausbildungsplatzstellenanalyse<br />

Vergleich mit den Vorstellungen der Jugendlichen<br />

- bereits vorhandene Erfahrungen bei der<br />

Lehrstellensuche einbeziehen und aufarbeiten<br />

Phantasiereise bzw. Steckbriefform<br />

Entwicklung einer Collage „Mein Leben in 10<br />

bzw. 20 Jahren“<br />

Lebensplanung anregen<br />

Geschlechtsspezifische<br />

biographische Verläufe<br />

thematisieren<br />

Zeitstrahl, farbige Karten, nach<br />

weiblich-männlich trennen<br />

Phantasien für den dargestellten biographischen<br />

Abschnitt i. S. von Ereignissen, Entscheidungen,<br />

Glücksfällen, Schicksalssituationen über die<br />

Jahre entwickeln<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 1 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Teilziele Schwerpunkte Methoden Bemerkungen zur Lernortkooperation<br />

Fächerübergreifendes Projekt<br />

bzw. Politische Bildung,<br />

Mathematik<br />

Entwicklung und Diskussion von Verhaltensalternativen<br />

bei bestimmten Entscheidungssituationen<br />

Thematisierung kritischer<br />

Lebensereignisse<br />

Förderung von<br />

Handlungskompetenz<br />

Kataloge/Stiftung Warentest/Haushaltsbuch<br />

Analyse möglicher Lebenskosten in 10/20 Jahren<br />

Lohntabellen,<br />

Stellenausschreibungen<br />

Einnahmen-/Ausgaben-Rechnung<br />

Vergleich der Verdienste der Wunschberufe mit<br />

den Lebenskosten<br />

Versicherungen und ihr Wert<br />

Was wird aus meinen Träumen bei bestimmten<br />

Lebensereignissen (Krankheit, Arbeitslosigkeit,<br />

Geburt eines Kindes)<br />

BSHG, Jugendhilfe<br />

Spareinlagen und Zinsen usw.<br />

Besuch einer Schuldnerberatung<br />

Welche gesellschaftlichen Unterstützungsmöglichkeiten<br />

gibt es - welche Möglichkeiten habe<br />

ich selbst (z. B. sparen, Zuverdienste 520 DM-<br />

Jobs; was sind sie wert?)<br />

Vertiefende Analyse der 10 Berufsbilder: Was<br />

wird gearbeitet, was ist gefordert, welche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

habe ich?<br />

Berufe raten bzw. Entwicklung<br />

eines Würfelspiels „AZUBI und<br />

AZUBINCHEN“ (Weg durch die<br />

Ausbildung) unter Nutzung der<br />

Ereigniskarten und Interviews mit<br />

Lehrlingen und Ausbildern<br />

Gestaltung eines Spiels<br />

Entwicklung eines Lehrgangskalenders<br />

(Phasen, Vorhaben, Höhepunkte)<br />

Zusammenfassung und<br />

Festlegungen für die<br />

weitere Arbeit<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 2 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Zukunftsansichten<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 3 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Berufsbild und Anforderungsprofil<br />

Berufsbilder stellen die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technischen Anforderungen<br />

an diesen Beruf dar. Sie verändern sich durch Weiterentwicklungen im technischen und<br />

wirtschaftlichen Bereich, d. h. sie werden neuen Arbeitsstrukturen, Techniken und Fertigungen<br />

angepasst bzw. gänzlich neu geschaffen. Allerdings steigt sie Anzahl der Tätigkeiten,<br />

die der Berufe nimmt ab.<br />

Damit verändern sich auch die geistigen, körperlichen und seelischen Anforderungen an den<br />

Menschen, der den Beruf ausübt. Ideal ist, wenn Eigenprofil der Person und berufliche Anforderungen<br />

weitestgehend in Übereinstimmung gebracht werden können. Aber das bleibt<br />

der Idealfall.<br />

Im berufsvorbereitenden Lehrgang sollte deshalb jede Möglichkeit genutzt werden, unterschiedliche<br />

berufliche Anforderungen kennenzulernen und über die eigenen Potenzen bezogen<br />

auf unterschiedliche Berufe zu reflektieren. Die Jugendlichen müssen im Sinne zunehmender<br />

Mobilität und Flexibilität lernen zu fragen, was sie mit dem, was sie werden wollen,<br />

noch machen können.<br />

Schlüsselqualifikationen, insbesondere die Fähigkeit, sich schnell auf Neues einzustellen<br />

und dazu zu lernen, sind gefragt. Dazu aber muss der Einzelne unterschiedlichste Tätigkeiten<br />

auf dem Arbeitsmarkt kennen und erkennen, was davon in seinem Möglichkeitsspektrum<br />

(Kompetenzprofil und individueller Förderplan als unterstützende Instrumente) liegt, und<br />

dass die Berufsausbildung nach wie vor die „Eintrittskarte" in den Arbeitsmarkt darstellt (und<br />

nicht mehr).<br />

Lit.: GEW: Benachteiligung und Berufsausbildung. Beiträge zu einem Expertengespräch der Initiative<br />

Bildung, Februar 1997<br />

Hitschel/Zimmer: Berufswahl 94: Die wichtigsten Ausbildungsberufe und ihre Zukunftsperspektiven.<br />

Eichborn Frankfurt/Main, 1993<br />

Quelle: ibv Zeitschrift für berufskundliche Information und Dokumentation 10/95 S. 887<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 4 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Erkundungsbogen<br />

für den Beruf __________________________________<br />

Trage in die leere Spalte alle Informationen ein, die du über den Beruf zusammengetragen<br />

hast!<br />

Voraussetzungen<br />

1. Welcher Schulabschluss ist nötig?<br />

2. Welche Schulfächer haben eine besondere Bedeutung?<br />

3. Welche besonderen Fähigkeiten muss man mitbringen,<br />

wenn man den Beruf erlernen will? Frage z.B.<br />

nach<br />

— geistigen Fähigkeiten<br />

— Handgeschicklichkeit<br />

— körperlicher Belastbarkeit<br />

— Wesenseigenschaften<br />

Berufsausbildung<br />

1. Wie lautet die Berufsbezeichnung?<br />

2. Welche Ausbildungszeit ist vorgeschrieben?<br />

3. Wie hoch ist die Ausbildungsvergütung?<br />

4. Welche Fertigkeiten erlernt man in dem Beruf?<br />

5. An welchen Geräten und Maschinen wird ausgebildet?<br />

6. In welchem Umfang wird Unterricht in der Berufsschule<br />

erteilt?<br />

7. Welche Fächer werden in der Berufsschule unterrichtet?<br />

8. An welchen Prüfungen muss im Verlauf der Ausbildung<br />

teilgenommen werden?<br />

Einordnen des Berufs<br />

1. Welchem Berufsfeld kann man den Beruf zuordnen?<br />

2. Zu welchem Tätigkeitsbereich gehört er?<br />

(vgl. „Beruf aktuell")<br />

3. In welchen anderen Berufen/Tätigkeitsbereichen kann<br />

man nach Abschluss der Ausbildung arbeiten?<br />

1. Jahr: 3. Jahr:<br />

2. Jahr: 4. Jahr:<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 5 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Tätigkeiten<br />

1. Welche Arbeiten kommen häufig vor?<br />

2. Inwieweit ist selbständiges Arbeiten möglich?<br />

(Verantwortung, Eigeninitiative)<br />

3. Gibt es mehr Einzel- oder mehr Gruppenarbeit?<br />

4. Muss ein bestimmtes Arbeitstempo eingehalten<br />

werden? (Akkord- oder Bandarbeit)<br />

5. Welche Arbeiten sind mit besonderen Gefahren<br />

verbunden?<br />

Arbeitsbedingungen<br />

1. Wo befindet sich der Arbeitsplatz? (Im Freien, in<br />

Werkstätten, in Büro- oder Geschäftsräumen)<br />

2. Hat man einen festen oder wechselnden Arbeitsplatz?<br />

3. Wie sind Luft-, Temperatur-, Licht- und Geräuschverhältnisse?<br />

4. Kann die Arbeit mehr im Stehen, Gehen oder Sitzen<br />

verrichtet werden?<br />

5. Welche Arbeitskleidung muss man tragen?<br />

6. Mit welchen Maschinen, Geräten oder sonstigen<br />

Apparaten arbeitet man?<br />

Einkommen und beruflicher Aufstieg<br />

1. Welches Einkommen kann man derzeit im Anschluss<br />

an die Ausbildung erwarten?<br />

2. Wieviel verdient man nach etwa fünf Jahren?<br />

3. Welche Zusatzausbildung ist erforderlich,<br />

— wenn man mehr verdienen will?<br />

— wenn man einen besseren Posten haben will?<br />

Berufsaussichten<br />

1. Wie ist die gegenwärtige Nachfrage nach Arbeitskräften<br />

in diesem Beruf? Vergleiche hierzu u. a. die Zahlenangaben<br />

in dem Buch „Beruf aktuell“, die Stellenanzeigen<br />

in einer Tageszeitung!<br />

2. Erkundige dich auch nach dem neuesten Stand der<br />

Ausbildungsplatzsituation in deinem Wohnort bei der<br />

zuständigen Kammer!<br />

Sonstiges<br />

Trage hier alles ein, was du sonst noch Bemerkenswertes<br />

über den Beruf erfahren hast!<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 6 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Verschiedene Lohnformen<br />

Lohnform Kennzeichnung Beispiele typischer<br />

Anwendungsfälle<br />

Zeitlohn (Monatsgehalt)<br />

ohne<br />

festgelegtes<br />

Arbeitspensum<br />

Zeitlohn (Monatsgehalt)<br />

mit<br />

festgelegtem<br />

Arbeitspensum<br />

Zeitlohn mit<br />

Leistungszulagen<br />

Vergütung nach Anwesenheit (nach<br />

Stunden, Wochen, Monat). Es wird<br />

kein bestimmtes Arbeitsergebnis<br />

erwartet<br />

Vergütung nach Anwesenheit (nach<br />

Stunden, Wochen, Monat). Ein<br />

bestimmtes Arbeitsergebnis wird<br />

abgefordert<br />

Zum Zeitlohn wird eine von der<br />

persönlichen Leistung abhängige<br />

Zulage gezahlt<br />

Geldakkord Für eine bestimmte Arbeitsmenge<br />

wird ein fester Geldbetrag gezahlt<br />

ohne Rücksicht auf die Dauer der<br />

Arbeit<br />

Zeitakkord Für eine Arbeitsmenge wird eine<br />

Zeit vorgegeben, diese Vorgabezeit<br />

wird mit einem vereinbarten Satz<br />

(dem Akkordrichtsatz) vergütet<br />

Prämien Zusätzliche Vergütung, bezogen<br />

auf innerbetriebliche<br />

Arbeitsergebnisse oder -erfolge,<br />

meist nach Menge, Qualität,<br />

Nutzung, wirtschaftlichen Größen,<br />

auch kombiniert<br />

Umsatzorientierte<br />

Lohn- oder<br />

Gehaltsanteile<br />

Vergütung nach einem erzielten<br />

Umsatz, zusätzlich zum Ausgangslohn<br />

oder -gehalt, teils auch den<br />

gesamten Verdienst bestimmend<br />

Werkzeugausgabe; Pförtner;<br />

Konstrukteur<br />

Fließfertigung; Schalterdienst<br />

bei Banken und Post<br />

Handwerker- und<br />

Angestelltentätigkeiten<br />

Zentralheizungsgewerbe;<br />

Fliesenleger; Hochbau;<br />

Textilindustrie<br />

Montagearbeiten<br />

Nutzung von Aggregaten,<br />

Qualitätsprämien<br />

Bedienungsgeld; Provisionen;<br />

Umsatzbeteiligung im<br />

Einzelhandel<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 7 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Checkliste<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 8 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Nur keine Panik –<br />

Ein Test zum Testen (I)<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 9 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Nur keine Panik –<br />

Ein Test zum Testen (II)<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 10 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Berufsinformation<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 11 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Bewerbungsgespräch/Bewerbungstest<br />

Worauf sollte beim Bewerbungsgespräch geachtet werden?<br />

• Sicheres Auftreten<br />

• Äußeres Erscheinungsbild<br />

• Überlegte Antworten<br />

• Überzeugende Gründe für die Berufswahl<br />

• Interesse am Beruf<br />

Was wird beim Test gemessen?<br />

• Arbeitsstil (Tempo, Sorgfalt, Ausdauer)<br />

• Allgemeinbildung<br />

• Rechenfertigkeit und Sinn für Zahlen<br />

• Organisationstalent<br />

• Phantasie und Ausdrucksfähigkeit<br />

• Merkfähigkeit<br />

• Selbständigkeit im Denken<br />

• Vorstellungsfähigkeit (z.B. räumliches Vorstellungsvermögen, Figurenauswahl)<br />

Hilfreich sind z.B. Bücher über Einstellungstests, wie<br />

Hesse/Schrader: Testtraining für Ausbildungsplatzsuchende der 90er Jahre. Fischer<br />

Taschenbuch Verlag 1993 ISBN 3-696-11324-5<br />

Auf folgende Fragen solltest du vorbereitet sein:<br />

Wieso hast du diesen Beruf gewählt?<br />

Welche Vorstellungen hast du von diesem Beruf?<br />

Welche Voraussetzungen hast du deiner Meinung nach für diesen Beruf?<br />

Warum willst du keinen anderen Beruf ergreifen?<br />

Was sagen deine Eltern zu deinem Berufswunsch?<br />

Welche Hobbys hast du und was machst du in deiner Freizeit?<br />

Warum bist du in den .............Fächern nicht so gut?<br />

Was sind deine Lieblingsfächer?<br />

Welche Fragen hast du zur Ausbildung oder zum Beruf?<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 12 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Vorschlag für eine Ergebnisliste<br />

Was die Gruppe/ich Qualitäten Was wir über den<br />

vom Beruf erwarte Beruf erfahren haben<br />

__________________________________________________________________________<br />

Rang: 1 Interessante<br />

Tätigkeit<br />

wenig Abwechslung<br />

Rang: 2 gesicherten ........<br />

Arbeitsplatz<br />

usw. .............................<br />

Entscheidend für meine Berufswahl<br />

sind:<br />

__________________________________________________________________________<br />

- Interesse<br />

__________________________________________________________________________<br />

- Eignung<br />

__________________________________________________________________________<br />

- weil meine Eltern es wollten<br />

__________________________________________________________________________<br />

- Bezahlung<br />

__________________________________________________________________________<br />

- weil ich nichts besseres<br />

bekommen habe<br />

__________________________________________________________________________<br />

usw.<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 13 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Meinungskarten für das Meinungsspiel<br />

Ein Mann, der Kinder hat, sollte nicht berufstätig<br />

sein, wenn seine Frau genug<br />

verdient.<br />

Eine Frau muss zuerst für Mann und Kinder<br />

da sein, auch wenn sie berufstätig ist.<br />

Männer müssen mehr Geld verdienen als<br />

Frauen.<br />

Wenn beide Partner berufstätig sind, sollte<br />

der Mann bei der Hausarbeit helfen. Es<br />

reicht aber, wenn er gelegentlich abtrocknet,<br />

den Müll wegbringt und mal bei<br />

schweren Einkäufen hilft.<br />

Ich suche mir eine(n) reiche(n) Frau/Mann.<br />

Dann brauche ich nicht zu arbeiten und<br />

keine Ausbildung zu machen.<br />

Es arbeiten so wenig Männer im Kindergarten<br />

oder im Pflegedienst, weil sie sich<br />

nicht um andere Menschen kümmern<br />

wollen.<br />

Es arbeiten so wenig Frauen als Schlosser,<br />

weil sie sich nicht die Fingernägel<br />

abbrechen wollen.<br />

Frauen und Technik ist eine Katastrophe.<br />

Wenn beide Ehepartner berufstätig sind,<br />

müssen sich auch beide gleichviel um<br />

Kinder und Haushalt kümmern.<br />

Ich möchte bei meiner Arbeit auch mal<br />

selbst etwas bestimmen können und nicht<br />

immer nur rumkommandiert werden.<br />

Mit Heirat und eigener Familie will ich<br />

warten, bis meine Ausbildung abgeschlossen<br />

ist.<br />

Arbeitslose Männer sind keine richtigen<br />

Männer, weil sie ihre Familie nicht ernähren<br />

können.<br />

Ich möchte eine interessante Arbeit haben.<br />

Das ist mir wichtiger als viel Geld zu verdienen.<br />

Der Beruf ist nicht so wichtig. Ich heirate ja<br />

sowieso.<br />

Männer eignen sich gut als Chefs, weil sie<br />

stark, durchsetzungsfähig und klug sind.<br />

Frauen eignen sich nicht als Vorgesetzte,<br />

weil sie gefühlsbetont sind, nicht klar und<br />

logisch denken können und zu ungebildet<br />

sind.<br />

Die Arbeit muss nicht Spaß machen.<br />

Hauptsache, ich verdiene viel Geld.<br />

Hausarbeit ist keine richtige Arbeit.<br />

Ausländische Jugendliche brauchen keine<br />

Ausbildung zu machen, da sie ja doch in<br />

ihr Heimatland zurückgehen.<br />

Entweder ich bekomme den Beruf, den ich<br />

will, oder ich mache eben gar nichts.<br />

Wenn mir der Ausbilder oder die Chefin<br />

komisch kommt, knall ich denen die Klamotten<br />

vor die Füße. Ich bin schließlich<br />

kein Sklave l<br />

Ich will keine Ausbildung und noch mehr<br />

lernen müssen; ich will Geld verdienen!<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 14 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Beispiele für Ereignis- und Schicksalskarten<br />

Der Arbeitsteil in der Maßnahme gefällt Dir<br />

- aber die Theorie nicht.<br />

Du machst "blau" und die Kündigung<br />

droht.<br />

Ein Junge in der Maßnahme "baggert"<br />

Dich ständig dumm und unangenehm an.<br />

Du erträgst das nicht mehr und willst aufhören.<br />

Deine Maßnahme macht Dir Spaß Deine<br />

AnleiterInnen sind mit Dir zufrieden.<br />

Du stellst fest, dass der Werkbereich, in<br />

dem Du arbeitest, Dir nicht liegt.<br />

Du kommst mit dem Anleiter nicht zurecht,<br />

hast öfter Streit mit ihm. Du überlegst, die<br />

Maßnahme zu verlassen.<br />

Dein Freund will Dir verbieten, weiter an<br />

der Maßnahme teilzunehmen, weil da so<br />

viele andere "interessante" Jungen den<br />

ganzen Tag mit Dir zusammenarbeiten.<br />

Du hast dreimal unentschuldigt gefehlt. Du<br />

musst die Maßnahme verlassen.<br />

Die Arbeit macht Dir sehr viel Spaß; aber<br />

in der Berufsschule sieht es sehr schlecht<br />

aus, obwohl Du immer hingehst.<br />

Keine Probleme bei der Arbeit und in der<br />

Berufsschule. Deine Ausbildung macht Dir<br />

Spaß.<br />

Die Ausbildung gefällt Dir nicht. Du möchtest<br />

wechseln.<br />

Du fühlst Dich vom Meister ungerecht<br />

behandelt. Du willst aufhören.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Du hast den Hauptschulabschluss geschafft.<br />

Du hast 3mal unentschuldigt gefehlt. Du<br />

musst die Maßnahme verlassen.<br />

Um Dir alle Deine Wünsche zu erfüllen<br />

(z.B. Auto, Disco usw.) verdienst Du zu<br />

wenig in der Maßnahme. Du überlegst<br />

aufzuhören.<br />

Dein Vermieter kündigt Dir die Wohnung<br />

wegen Ruhestörung.<br />

Deine Freundin will Dich heiraten und bald<br />

Kinder mit Dir haben.<br />

Du reichst Deinen Krankenschein zum 2.<br />

mal nicht fristgemäß ein. Dir wird gekündigt.<br />

Die Arbeit gefallt Dir. Du verdienst aber zu<br />

wenig.<br />

Du hast die Möglichkeit, eine bessere<br />

Tätigkeit in Süddeutschland zu bekommen.<br />

Die Firma ist mit Dir sehr zufrieden. Sie<br />

bietet Dir eine Ausbildung oder Fortbildung<br />

an.<br />

Kurz vor Ende der Ausbildung bekommst<br />

Du eine arbeitsbedingte Allergie.<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 15 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Mein Kompetenzprofil (Beispiel)<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 16 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Welche Berufe gibt es eigentlich?<br />

Wenn der Schulabschluss näher rückt, wird die Frage, welcher Beruf erlernt werden soll,<br />

immer wichtiger. Als Kind, da war das alles kein Problem: Lokomotivführerin, Astronautin,<br />

Sängerin - jeden Monat war ein anderer Beruf aktuell.<br />

Aber jetzt, wo Eltern, Lehrer, Freunde und Verwandte immer<br />

wieder fragen, wie es nach der Schulzeit weitergehen<br />

soll, da ist es gar nicht so leicht, die richtige Wahl zu treffen.<br />

Vielleicht ist die erste Entscheidung, dass es auch ein<br />

technischer Beruf sein kann, schon getroffen. Aber vor der<br />

endgültigen Festlegung muss noch vieles geklärt werden:<br />

Was kann ich? - Liegt mir das praktische Arbeiten mehr<br />

(Basteln, Bauen, Reparieren), oder liegen meine Stärken<br />

eher in der Theorie (Mathematik, Physik)?<br />

Wenn die Frage nach den eigenen Fähigkeiten auf Anhieb<br />

nicht beantwortet werden kann, führen vielleicht Gespräche<br />

mit Eltern, Lehrern, Freunden und Geschwistern weiter. Es<br />

gibt auch spezielle Tests, zum Beispiel bei der Berufsberatung,<br />

die dabei helfen, die eigenen Stärken und Schwächen<br />

zu erkennen.<br />

Was interessiert mich? Planen, Herstellen, Forschen ...<br />

was möchte ich machen? Menschen beraten, Umwelt<br />

schützen, Computer programmieren oder Schadensfälle<br />

begutachten... - technische Berufe bieten vielfältige<br />

Einsatzmöglichkeiten.<br />

Was will ich? Wie stelle ich mir meinen Beruf im späteren<br />

Leben vor? Was ist mir am Beruf wichtig?<br />

- guter Verdienst<br />

- sicherer Arbeitsplatz<br />

- selbständiges Arbeiten<br />

- Abwechslung<br />

- Aufstiegschancen<br />

Welche Berufe gibt es eigentlich?<br />

Die meisten kennen eigentlich nur eine Handvoll verschiedener<br />

Berufe: Dabei gibt es allein über 380 anerkannte<br />

Ausbildungsberufe in Deutschland, von den zahlreichen<br />

Studienmöglichkeiten gar nicht zu reden.<br />

Es lohnt sich also auf jeden Fall, erst einmal zu schauen,<br />

welche Berufe es gibt. bevor mangels Informationen einer<br />

der überlaufenen typischen Frauenberufe gewählt wird.<br />

Vielleicht würde ein anderer Beruf viel mehr Spaß machen!?<br />

Wie wäre es denn mit einem der folgenden:<br />

Anlagenmechanikerin<br />

Automobilmechanikerin<br />

Bauzeichnerin<br />

Büromaschinenmechanikerin<br />

Chemielaborantin<br />

Chemikantin<br />

Druckerin<br />

Druckvorlagenherstellerin<br />

Elektromaschinenbauerin<br />

Elektromechanikerin<br />

Energieelektronikerin<br />

Feinoptikerin<br />

Gas- und Wasserinstallateurin<br />

Holzmechanikerin<br />

Industrieelektronikerin<br />

Industrieglasfertigerin<br />

Industriekeramikerin<br />

Industriemechanikerin<br />

Kommunikationselektronikerin<br />

Konstruktionsmechanikerin<br />

Kunststoff-Formgeberin<br />

Kraftfahrzeugelektrikerin<br />

Mathematisch-technische<br />

Assistentin<br />

Mess- und Regelmechanikerin<br />

Modellbauerin<br />

Nähmaschinen- und<br />

Zweiradmechanikerin<br />

Orthopädiemechanikerin<br />

Physiklaborantin<br />

Radio- und Fernsehtechnikerin<br />

Schilder- und<br />

Lichtreklameherstellerin<br />

Schornsteinfegerin<br />

Technische Zeichnerin<br />

Textilmechanikerin<br />

Vermessungstechnikerin<br />

Verpackungsmittelmechanikerin<br />

Ver- und Entsorgerin<br />

Werkstoffprüferin<br />

Zentralheizungs- und<br />

Lüftungsbauerin<br />

Zerspanungsmechanikerin<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 17 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Bei einem Besuch in einem der Berufsinformationszentren der Arbeitsämter ist es möglich,<br />

sich anhand von Filmen, Dias und Büchern über die Inhalte dieser und anderer technischer<br />

Berufe zu informieren.<br />

Wichtig ist aber nicht nur, welche Berufe es gibt, sondern auch, was sie bieten können. An<br />

oberster Stelle steht bei den meisten heute die Frage nach den Beschäftigungsaussichten.<br />

Vor der endgültigen Entscheidung sollten jedoch ebenso die folgenden Fragen beantwortet<br />

werden können:<br />

0 Wie sind die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen?<br />

(zum Beispiel: körperliche Arbeit, Arbeit nur im Sitzen, im Freien, bei Lärm).<br />

0 Wie sind die Zukunftschancen mit dieser Ausbildung, das heißt<br />

- wird der Beruf auch noch in 10 Jahren gebraucht?<br />

- was kann ich mit der Ausbildung alles anfangen? In welchen Bereichen kann ich arbeiten?<br />

Wo werde ich Beschäftigung finden? Werde ich mich eventuell selbständig machen können?<br />

0 Gibt es Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten? (zum Beispiel zur Meisterin oder<br />

Technikerin). Oder ist die Ausbildung so schmalspurig, dass sie in eine Sackgasse führen<br />

könnte?<br />

0 Was kann ich in diesem Beruf verdienen? Wieviel bekomme ich als Berufsanfängerin? Und<br />

wie sind die Verdienstmöglichkeiten nach mehreren Berufsjahren?<br />

Welcher Beruf passt zu mir?<br />

Das ist wohl die schwierigste Frage. Außer Interesse für den Beruf und bestimmten Fähigkeiten<br />

müssen oft noch andere Voraussetzungen erfüllt werden.<br />

Was brauche ich für die Ausbildung, für den Beruf?<br />

Welcher Schulabschluss wird verlangt? Wird besonders auf die Noten in bestimmten Fächern<br />

geachtet? (zum Beispiel: Mathematik, Physik). Sind Praktika nachzuweisen? Was ist<br />

für die erfolgreiche Ausübung des Berufs wichtig (zum Beispiel: Genauigkeit, Ausdauer,<br />

Fingerfertigkeit, körperliche Belastbarkeit, Durchsetzungsfähigkeit)?<br />

Was erwarte ich von dem Beruf? Wozu bin ich bereit?<br />

Vor- und Nachteile hat jeder Beruf, aber es ist zu prüfen, ob die persönlichen Erwartungen<br />

an einen Beruf auch langfristig erfüllt werden können. Umgekehrt ist es genauso wichtig, sich<br />

selbst zu fragen, ob man bereit ist, die beruflichen Anforderungen zu erfüllen (zum Beispiel:<br />

Schicht- und Wochenenddienste, schmutzige Arbeit).<br />

Nach all diesen Überlegungen ist vielleicht deutlich geworden, dass viele der beliebten Frauenberufe<br />

gar keine Traumberufe sind. Oft bieten die zunächst skeptisch betrachteten technischen<br />

Berufe mehr Chancen und Möglichkeiten.<br />

Einen technischen Beruf? Das ist doch nichts für Dich!<br />

Man hört viele Vorurteile:<br />

Mädchen sind zu schwach.<br />

Aber: Mädchen haben zwar im allgemeinen weniger Muskelkraft als Jungen, aber für viele<br />

moderne technische Berufe ist das nicht mehr entscheidend. Außerdem erleichtern Hilfsmittel<br />

und Maschinen das Heben und Tragen.<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 18 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Mädchen sind technisch unbegabt.<br />

Aber: Mädchen können viel mehr, als man(n) denkt. Technisches Verständnis ist nicht angeboren,<br />

sondern kann erlernt werden. Übung macht die Meisterin.<br />

Mädchen gehören nicht in die Fabrik.<br />

Aber: Viele Frauen arbeiten schon lange in der Fabrik, aber nur als angelernte Kräfte mit<br />

geringem Verdienst. Facharbeiterinnen haben meist bessere Arbeitsbedingungen als die<br />

Kollegin am Band.<br />

Als Frau in einem „Männerberuf" hat man einen schweren Stand.<br />

Aber: Probleme mit Kollegen und Vorgesetzten kann es in jedem Beruf geben. Und je mehr<br />

Mädchen einen ..Männerberuf" erlernen, desto schneller gewöhnt man(n) sich an die neuen<br />

Kolleginnen.<br />

Mädchen finden nach der Ausbildung sowieso keine Stelle.<br />

Aber: Die Chance, einen Arbeitsplatz zu finden, ist je nach Beruf und Region sehr unterschiedlich.<br />

Doch in vielen technischen Berufen sind die Aussichten - auch für Mädchen - gut.<br />

CHANCEN UND TIPS<br />

Skeptische Bemerkungen und ablehnende Reaktionen sollten nicht entmutigen, sich für<br />

einen technischen Beruf zu entscheiden. Zunächst ist es wichtig, sich gründlich über verschiedene<br />

Ausbildungen und Berufe zu informieren.<br />

Das ist möglich bei:<br />

• der Berufsberatung des Arbeitsamtes. In einigen Städten sind außerdem vom Arbeitsamt<br />

Berufsinformationszentren eingerichtet worden, die Filme und Bücher über Berufe bereithalten;<br />

• der örtlichen Industrie- und Handelskammer;(IHK)" und der Kreishandwerkerschaft. Auch<br />

hier ist zu erfahren, welche Betriebe am Ort in den interessanten Berufen ausbilden und<br />

vielleicht auch schon einmal Mädchen in technischen Berufen ausgebildet haben;<br />

• Frauen, die schon in technischen Berufen arbeiten und sicher gerne über ihre Erfahrungen<br />

berichten werden.<br />

Kontakte zu Frauen in technischen Berufen können oft die Frauengleichstellungsstellen der<br />

Städte vermitteln. Außerdem gibt es mittlerweile in der Bundesrepublik Deutschland einige<br />

Kontaktstellen für Frauen in technischen Berufen (Adressen im Anhang).<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 19 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Wichtig für Berufsanfänger<br />

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Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Was kostet mein „Traumleben“?<br />

In dieser Lerneinheit gilt es zu prüfen, welche monatlichen Lebenshaltungskosten abzusichern<br />

sind, wieviel für Persönliches, für Anschaffungen, Urlaub usw. veranschlagt werden<br />

kann und in welcher Relation das zukünftige Monatseinkommen zu diesen Ausgaben steht.<br />

Um die Ausgaben zu errechnen, können Kataloge, Materialien der Stiftung Warentest, Aussagen<br />

von Versicherungen, aber auch Reklamebeilagen aus den Tageszeitungen einbezogen<br />

werden.<br />

Dabei ist zunächst von den täglichen Ausgaben auszugehen und von daher auf die monatlichen<br />

zu schließen.<br />

Möglich wäre, hier in Kleingruppen, die nur ein bestimmtes Thema z.B. Wohnen, Kleidung,<br />

Nahrung, Körperpflege, Feste und Feiern, Urlaub usw. erarbeiten, um dann die Ergebnisse<br />

in der Gesamtgruppe auszuwerten.<br />

Im Mathematikunterricht könnte dann der prozentuale Anteil der verschiedenen Posten am<br />

Gesamtbudget bezogen auf verschiedene Haushaltstypen (Single, Familie mit bzw. ohne<br />

Kinder) errechnet werden.<br />

Aus den Teilergebnissen bzw. dem Gesamtergebnis ergeben sich viele Gesprächsanlässe.<br />

Das Ganze kann dann noch zum durchschnittlichen Arbeitslosengeld bzw. Sozialhilfesatz in<br />

Bezug gesetzt werden.<br />

Die beihegenden Tabellen sind einem von der Stadt Cottbus herausgegebenen Haushaltsbuch<br />

(1995/96) entnommen.<br />

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Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

(Fortsetzung: Was kostet mein „Traumleben“?)<br />

Notizen:<br />

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Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

(Fortsetzung: Was kostet mein „Traumleben“?)<br />

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Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Spiele<br />

Kreuz und quer - Mädchen auf verschlungenen Wegen. Ein Brett- und<br />

Aktionsspiel für Mädchen zum Thema Beruf und Zukunft. Mit Spielanleitung,<br />

Spielbrett, Frage- und Berufsinformationskarten. Hrsg. v. Dolle<br />

Deerns. Hamburg 1990. 20,- DM zzgl. Versandkosten. - Bezug:<br />

Dolle Deerns e.V., Lippmannstr. 16, 2000 Hamburg 50.<br />

Jeweils 4 bis 8 Spielerinnen erfahren etwas über unterschiedliche Berufe und Lebensperspektiven,<br />

Liebe, Freundschaft und können verschiedene praktische Arbeiten ausprobieren.<br />

Es dauert ca. 2 Stunden, bis alle Spielerinnen im Ziel sind. Am Ziel können dann die<br />

«Äktschn»-Karten vergeben werden. Dadurch kann das Spiel über mehrere Stunden ausgedehnt<br />

werden, z.B. wahrend einer Freizeit. Beispiele für «Äktschn»:<br />

Rad eines Fahrrades abbauen und Fahrradschlauch flicken - Wir fragen telefonisch nach<br />

einem Ausbildungsplatz und beweiben uns anschließend schriftlich - ... Darüber hinaus gibt<br />

es noch die Risikokarten mit kurzen Aufgaben für einzelne oder Gruppen, z. B.: Sage 7,5cm<br />

von einer Holzleiste ab - Du bist Auszubildende in deinem Wunschberuf. Nach einem Monat<br />

beginnt Dein Chef, Dich anzugrabschen. Wie kannst Du Dich wehren. Spiele das mit einer<br />

Mitspielerin vor. - ... Weiterhin gibt es noch Karten mit Fragen zu Beruf, Liebe und Zukunft:<br />

Du willst etwas über Verhütungsmittel wissen. Wo kannst Du Dich informieren und beraten<br />

lassen? - Wozu brauchst Du eine beste Freundin? - Woran merkst Du, ob eine oder einer<br />

Dein Typ ist? - ... Die Infokarten schließlich mit Themen wie: Tarifauskunft - Schulische<br />

Auskunft - BIZ - verschiedene Berufe können auch außerhalb der Spielsituation genutzt<br />

werden.<br />

(Sozialkunde/Politik, Religion)<br />

Franz-Josef Scholles: JOB. Ein Spiel um das Ringen um sichere Arbeitsplätze,<br />

Remagen: Öko-Vertrieb 1986. 34,80 DM.- Begleitmaterialien zum<br />

Spiel 3,-DM. Bezug: Öko-Vertrieb, Batterieweg 42 f, 5480 Remagen.<br />

Spielplan, Individual-, Gewinner-, Gesellschafts-, Beförderungs- und Teilzeitarbeitkarten,<br />

Arbeitsplatz- und Wohlstandssteine, Spielfiguren, Stecker und Würfel.<br />

Die drei Spielfiguren der zwei bis fünf Mitspieler (oder Gruppen) stellen Arbeitnehmer dar,<br />

die Arbeitslosigkeit vermeiden und möglichst viel Wohlstand für das Team erzielen wollen.<br />

Auf einem vorgegebenen Kurs muss jede Figur eine Runde zurücklegen und dabei möglichst<br />

viele Wohlstandssteine sammeln (Wohlstand = Einkommen, sicherer Arbeitsplatz, Freizeitmöglichkeiten,<br />

Gesundheit). Der Würfel bestimmt die Zugweite auf dem Kurs, der Spieler,<br />

welche Figur gesetzt wird.<br />

Auf den Spielfeldern treffen die Figuren auf bestimmte Ereignisse: Es gibt Rausschmiss-<br />

Felder (Firma geht in Konkurs, Roboter vernichten Jobs; Folge: Arbeitnehmerfigur geht zum<br />

Arbeitsamt), Beschäftigungs-Felder (Beförderung, Lotteriegewinn; Folge: berufliche oder<br />

finanzielle Veränderung), Solidaritäts-Felder (Streik, Frühpensionierung; Folge:<br />

durch kooperatives Handeln verbessern sich Einkommen, Arbeitsbedingungen oder Arbeitsplatzsicherheit),<br />

Individual-Felder (individuelle Ereignisse) und Gesellschafts-Felder (gelten<br />

für alle).<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 24 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Erreicht eine Figur das Ziel am Ende des Kurses, wird sie auf den Teamplatz der entsprechenden<br />

Farbe gestellt. Erreichen drei Figuren eines Teams das Ziel, ist das Spiel beendet.<br />

Die meisten Wohlstandssteine bestimmen danach den Sieger.<br />

Entlassene Arbeitnehmer reihen sich in die Arbeitslosenschlange vor dem Arbeitsamt ein.<br />

Gibt es eine Stelle, erhalt sie der erste der Warteschlange, die anderen rücken dann nach.<br />

Sollte gerade kein Arbeitsloser vor dem Arbeitsamt warten, werden offene Stellen markiert.<br />

Ein entlassener Arbeitnehmer kann diese Stelle dann sofort besetzen. Dies kommt aber nicht<br />

häufig vor. Jeder Arbeitnehmer mit Arbeitsplatz beginnt den Kurs wieder am Start.<br />

JOB eignet sich als Einstieg in Unterrichtseinheiten um Arbeitslosigkeit/Arbeitsplatzsuche<br />

usw. Die angerissenen Fragen müssen danach im Unterricht aufgenommen und hinterfragt<br />

werden.<br />

JOB gibt es in einigen Läden oder direkt beim ÖKO-Vertrieb, Batterieweg 42 f, 5480 Remagen<br />

l.<br />

(Wirtschaftslehre, Politik)<br />

Quelle: Hut, M. ; Schröder, Ch.-J.: Hits für den Unterricht<br />

Rowolt Taschenbuch Verlag, 1991<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 25 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Nur Träume?<br />

1. Wo würdest Du gern mal ein Jahr lang leben?<br />

2. Wenn eine Fee Dir anbietet: „Du darfst einen geheimen Wunsch ausprobieren, ohne dass<br />

es jemand merkt!“ Was würdest Du gern einmal tun?<br />

3. Nenne drei Dinge, die Du gut kannst und drei Dinge, die Du gar nicht kannst!<br />

1. 1.<br />

2. 2.<br />

3. 3.<br />

4. Wenn Du einen Meister/eine Meisterin findest, die Dir alles gut erklärt, welche Fähigkeiten<br />

und Berufe traust Du Dir dann zu?<br />

5. Welche 6 Berufe würdest Du gern ausprobieren, wenn Du frei wählen könntest?<br />

6. Wenn Du in diesem Land Einfluss hättest, was würdest Du dann in der Arbeitswelt verändern?<br />

7. Wenn Du ein Mädchen bist, stelle Dir vor, Du bist ein Junge-wenn du ein Junge bist, stelle<br />

Dir vor, Du bist ein Mädchenwelche drei Berufe würden dann zu Dir passen?<br />

8. Sollte die Arbeitsteilung zwischen Männern und Frauen in 200 Jahren noch genauso sein<br />

wie heute?<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 26 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Berufswahlkompetenz<br />

Zum rationalen Berufswahlverhalten gehört u.a., sich über seine Fähigkeiten, Interessen,<br />

Bedürfnisse klar zu werden und diese in Bezug zu den Qualifikationsanforderungen unterschiedlicher<br />

Berufe sowie den Beschäftigungsaussichten in diesem Beruf sowie auch in<br />

flankierenden Beschäftigungsverhältnissen zu setzen.<br />

Dazu gibt es unterschiedliche Hilfsmittel und Fragebögen, wie z.B. die Step- Hefte beim<br />

Arbeitsamt. Wichtig ist auch zu prüfen, welche Erwartungen habe ich an einen Beruf, was<br />

motiviert mich, ihn zu erlernen und diesen Aspekt in die Berufserkundung einzubeziehen.<br />

Nachfolgend einige Vorschläge:<br />

Meine Berufsvorstellungen<br />

Welche Aspekte hältst du für deine Berufswahl für besonders wichtig?<br />

Kreuze bitte die 5 wichtigsten an!<br />

<br />

möglichkeiten Beschäftigung<br />

<br />

Tätigkeit Menschen<br />

<br />

glich<br />

Arbeitsstelle atmosphäre<br />

<br />

Arbeiten der Familie<br />

<br />

möglichkeiten<br />

Werten Sie die Ergebnisse gemeinsam aus. Gibt es Unterschiede zwischen Mädchen und<br />

Jungen?<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 27 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Berufswahlquiz<br />

Stichpunkte über einen Beruf werden auf große Blätter geschrieben, vielleicht mit Hilfe berufskundlichen<br />

Bildmaterials illustriert und nummeriert.<br />

Auf einem Lösungbogen stehen die Berufsbezeichnungen - Zahl und Bezeichnung sind<br />

einander zuzuordnen.<br />

Grundlegende Informationen, die über einen Beruf Auskunft geben, sind:<br />

1. Voraussetzungen, die erwartet werden<br />

2. Einordnung des Berufes<br />

3. Dauer der Ausbildung<br />

4. Ausbildungsvergütung<br />

5. wesentliche Qualifikationen und Tätigkeiten<br />

6. Arbeitsbedingungen<br />

7. Berufsaussichten<br />

Interessant ist auch ein Vergleich mit Werbefotos aus Zeitungen und Zeitschriften, auf denen<br />

Menschen im Beruf abgebildet werden.<br />

Welche Phantasien sollen sie wecken?<br />

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Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Arbeitsblatt „Bureau-Ordnung“ für Angestellte<br />

Das Personal braucht jetzt nur noch an Wochentagen zwischen 6 Uhr<br />

vormittags und 6 Uhr nachmittags anwesend zu sein.<br />

Es wird erwartet, dass alle Mitarbeiter ohne Aufforderung Überstunden<br />

machen, wenn es die Arbeit erfordert.<br />

Der dienstälteste Angestellte ist für die Sauberkeit der Bureaus<br />

verantwortlich. Alle Jungen und Junioren melden sich bei ihm 40 Minuten<br />

vor Arbeitsbeginn und bleiben auch nach Arbeitsschluss zur Verfügung.<br />

Während der Bureaustunden darf nicht gesprochen werden. Die Einnahme<br />

von Nahrung ist zwischen 11.30 Uhr und 12.00 Uhr erlaub.<br />

Jedoch darf die Arbeit dabei nicht eingestellt werden.<br />

Einfache Kleidung ist Vorschrift. Das Personal darf sich nicht in<br />

hellschimmernden Farben bewegen und nur ordentliche Strümpfe tragen.<br />

Überschuhe und Mäntel dürfen im Bureau nicht getragen werden, da<br />

dem Personal ein Ofen zur Verfügung steht. Ausgenommen sind bei<br />

schlechtem Wetter Halstücher und Hüte. Außerdem wird empfohlen, in<br />

Winterszeiten täglich 4 Pfund Kohle pro Personalmitglied mitzubringen.<br />

Das Verlangen nach Tabak, Wein oder geistigen Getränken ist eine<br />

Schwäche des Fleisches und als solche allen Mitgliedern des<br />

Bureaupersonals untersagt.<br />

Ein Angestellter, der Billardsäle und politische Lokale aufsucht, gibt<br />

Anlass, seine Ehre, Gesinnung, Rechtschaffenheit und Redlichkeit<br />

anzuzweifeln. Weibliche Angestellte nahen sich eines frommen<br />

Lebenswandels zu befleißigen.<br />

Jeder Angestellte hat die Pflicht, für die Erhaltung seiner Gesundheit zu<br />

sorgen. Kranke Angestellte erhalten keinen Lohn. Deshalb sollte jeder<br />

verantwortungsbewusste Commis von seinem Lohn eine gewisse<br />

Summe zurücklegen, damit er bei Arbeitsunvermögen und bei abnehmender<br />

Schaffenskraft nicht der Allgemeinheit zur Last fällt. Ferien<br />

gibt es nur in dringenden familiären Fällen. Lohn wird für diese Zeit nicht<br />

bezahlt.<br />

Jeder Angestellte hat die Pflicht, den Chef über alles zu informieren, was<br />

über diesen dienstlich oder privat gesprochen wird, Denken Sie immer<br />

daran, dass Sie Ihrem Brotgeber Dank schuldig sind. Er ernährt Sie<br />

schließlich.<br />

Zum Abschluss sei die Großzügigkeit dieser neuen Bureau-Ordnung<br />

betont. Zum Ausgleich wird eine wesentliche Steigerung der Arbeit<br />

erwartet.<br />

_______<br />

(Entnommen aus Arbeitsbestimmungen und Betriebsordnungen von<br />

Manufakturen, Kontoren und Amtsstuben aus den Jahren1863-1872)<br />

© Land Brandenburg 1999 Projekt INKA Ausbildung und Unterricht Seite 29 von 30


Modul 5 Berufsorientierung - Lebensplanung<br />

Aufgabe:<br />

Die „Bureau-Ordnung“ aus dem vorigen Jahrhundert verdeutlicht, welche Rechte und<br />

Pflichten ein Arbeitnehmer damals hatte.<br />

Vergleichen Sie die Situation von damals mit Ihrer Situation heute!<br />

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