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Eine der anschaulichsten Eigenschaften eines topologischen ...

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20 Andreas Gathmann<br />

3. ZUSAMMENHANG<br />

<strong>Eine</strong> <strong>der</strong> <strong>anschaulichsten</strong> <strong>Eigenschaften</strong> <strong>eines</strong> <strong>topologischen</strong> Raumes ist wahrscheinlich, ob er ” zusammenhängend“<br />

ist o<strong>der</strong> aus mehreren Teilen besteht. Wir wollen dieses Konzept des Zusammenhangs<br />

nun mathematisch exakt einführen. Es stellt sich heraus, dass es zwei ganz verschiedene Arten<br />

gibt, es zu definieren.<br />

Definition 3.1 (Wegzusammenhängende und zusammenhängende Räume). Es sei X ein topologischer<br />

Raum.<br />

(a) X heißt wegzusammenhängend, wenn es zu je<strong>der</strong> Wahl von zwei Punkten x,y ∈ X eine<br />

stetige Abbildung γ :[a,b]→X mit γ(a)=x und γ(b)=y gibt (wobei das abgeschlossene<br />

reelle Intervall [a,b] mit <strong>der</strong> Standardtopologie versehen ist). <strong>Eine</strong> solche Abbildung nennt<br />

man einen Weg von x nach y.<br />

γ<br />

x y<br />

a b X<br />

(b) X heißt zusammenhängend, wenn man X nicht als disjunkte Vereinigung X = U ∪V von<br />

zwei nicht-leeren offenen Teilmengen U,V ⊂ X schreiben kann.<br />

Oft werden wir auch sagen, dass eine Teilmenge A <strong>eines</strong> <strong>topologischen</strong> Raumes X wegzusammenhängend<br />

bzw. zusammenhängend ist. Dies ist dann natürlich so zu verstehen, dass <strong>der</strong> topologische<br />

Raum A mit <strong>der</strong> Teilraumtopologie (siehe Konstruktion 1.6) die entsprechende Eigenschaft<br />

hat.<br />

Bemerkung 3.2.<br />

(a) Das Konzept des Wegzusammenhangs erlaubt eine naheliegende Verfeinerung: auf einem<br />

<strong>topologischen</strong> Raum X ist die Relation<br />

x∼y :⇔ es gibt einen Weg in X von x nach y<br />

offensichtlich eine Äquivalenzrelation. Die Äquivalenzklassen dieser Relation nennt man<br />

Wegzusammenhangskomponenten. Mit dieser Definition ist <strong>der</strong> Raum X also genau dann<br />

wegzusammenhängend, wenn er genau eine Wegzusammenhangskomponente besitzt (die<br />

dann ganz X ist).<br />

(b) Ist X in Definition 3.1 (b) die disjunkte Vereinigung von zwei Mengen U und V, so ist<br />

natürlich V = X\U. Die Bedingung, dass U und V offen sind, ist also äquivalent dazu, dass<br />

U zugleich offen und abgeschlossen ist. Wir können Definition 3.1 (b) damit auch so umformulieren:<br />

ein topologischer Raum X heißt zusammenhängend, wenn die leere Menge /0<br />

und <strong>der</strong> ganze Raum X die einzigen Teilmengen von X sind, die sowohl offen als auch abgeschlossen<br />

sind.<br />

Die Idee hinter <strong>der</strong> Definition 3.1 (a) <strong>eines</strong> wegzusammenhängenden Raumes ist natürlich sofort einleuchtend<br />

und vermutlich auch schon aus den ” Grundlagen <strong>der</strong> Mathematik“ bekannt [G3, Definition<br />

23.25]. Sie wirkt aus topologischer Sicht jedoch recht unnatürlich, da sie die Standardtopologie von<br />

reellen Intervallen, also topologische <strong>Eigenschaften</strong> <strong>eines</strong> willkürlich gewählten Beispielraums benutzt.<br />

Diesen Nachteil hat die Definition 3.1 (b) des Zusammenhangs nicht — dafür ist bei ihr aber<br />

anschaulich zunächst einmal überhaupt nicht klar, wieso die Existenz von gleichzeitig offenen und<br />

abgeschlossenen Teilmengen etwas damit zu tun haben soll, ob ein Raum ” aus mehreren Teilen besteht“.<br />

Wir wollen die beiden eingeführten Zusammenhangsbegriffe daher zunächst anhand von ein<br />

paar Beispielen untersuchen.


Beispiel 3.3.<br />

3. Zusammenhang 21<br />

(a) Die Menge X = [0,1]∪[2,3] ⊂ R ist nicht wegzusammenhängend, denn nach dem Zwischenwertsatz<br />

[G3, Satz 7.20] kann es keine stetige Abbildung γ : [a,b]→R mit γ(a) = 1<br />

und γ(b)=2 geben, <strong>der</strong>en Bild ganz in X liegt, die also z. B. nirgends den Wert 3 2 annimmt.<br />

In <strong>der</strong> Tat sind[0,1] und[2,3] genau die beiden Wegzusammenhangskomponenten von X.<br />

Ebenso einfach sieht man, dass X nicht zusammenhängend ist: die Teilmengen U = [0,1]<br />

und V =[2,3] von X sind nämlich offen (in <strong>der</strong> Teilraumtopologie, siehe Konstruktion 1.6),<br />

nicht leer und vereinigen sich disjunkt zu X.<br />

(b) Die rationalen Zahlen X = Q sind nicht wegzusammenhängend: wie in (a) sieht man mit<br />

dem Zwischenwertsatz, dass sich in <strong>der</strong> Tat überhaupt keine zwei verschiedenen Punkte von<br />

Q durch einen Weg miteinan<strong>der</strong> verbinden lassen, also je<strong>der</strong> Punkt seine eigene Wegzusammenhangskomponente<br />

ist. Wegen <strong>der</strong> disjunkten offenen Zerlegung<br />

Q= x∈R:x< √ 2 ∪ x∈R:x> √ 2 <br />

ist Q auch nicht zusammenhängend.<br />

(c) Ein abgeschlossenes Intervall X = [a,b] ⊂ R ist natürlich wegzusammenhängend, da sich<br />

zwei beliebige Punkte x,y ∈ [a,b] immer durch einen Weg miteinan<strong>der</strong> verbinden lassen,<br />

z. B. mit γ :[0,1]→[a,b], γ(t)=x+ t(y−x).<br />

In <strong>der</strong> Tat ist ein solches Intervall auch zusammenhängend:<br />

angenommen, wir könnten X als disjunkte Vereinigung X =<br />

U∪V von nicht-leeren offenen Mengen schreiben (im Bild<br />

rechts seien die fett eingezeichneten Punkte diejenigen, die<br />

in U liegen, die dünn eingezeichneten die in V).<br />

a c s d<br />

Da U und V nicht leer sind, gibt es c ∈ U und d ∈ V; wir können ohne Einschränkung<br />

annehmen, dass c


22 Andreas Gathmann<br />

Da X als wegzusammenhängend vorausgesetzt ist, gibt es nun einen Weg γ :[a,b]→X von<br />

x nach y. Wegen X = U∪V ist dabei natürlich<br />

[a,b]=γ −1 (U)∪γ −1 (V).<br />

Diese Vereinigung ist disjunkt, da U und V es sind. Die beiden vereinigten Mengen sind<br />

auch beide nicht leer (da sie den Punkt a bzw. b enthalten) und nach Satz 2.4 (b) offen.<br />

Damit müsste[a,b] unzusammenhängend sein, im Wi<strong>der</strong>spruch zu Beispiel 3.3 (c).<br />

(b) Wir fixieren einen Punkt x∈X und betrachten die zugehörige Wegzusammenhangskomponente<br />

U :={y∈X : es gibt einen Weg in X von x nach y}.<br />

Es seien nun y ∈ X beliebig und Uy eine wegzusammenhängende<br />

Umgebung von y. Beachte, dass wir dann<br />

entwe<strong>der</strong> keinen o<strong>der</strong> alle Punkte von Uy durch einen Weg<br />

mit x verbinden können: sind nämlich wie im Bild rechts<br />

z1,z2 ∈ Uy und gibt es einen Weg von x nach z1, so können<br />

wir daran einen Weg von z1 nach z2 anfügen (<strong>der</strong> ja existieren<br />

muss, weil Uy wegzusammenhängend ist) und erhalten<br />

auch einen von x nach z2.<br />

Also liegt Uy entwe<strong>der</strong> komplett in U o<strong>der</strong> komplett in X\U. Weil dies für alle y gilt, sind<br />

damit sowohl U als auch X\U offen. Da X aber als zusammenhängend vorausgesetzt wurde,<br />

muss nun in <strong>der</strong> disjunkten offenen Zerlegung X = U ∪(X\U) eine <strong>der</strong> beiden Mengen<br />

leer sein. Wegen x ∈ U kann dies nicht U sein. Damit ist X\U = /0, d. h. es ist U = X<br />

und wir können jeden Punkt in X durch einen Weg mit x verbinden. Also ist X wegzusammenhängend.<br />

<br />

Bemerkung 3.5. Die Zusatzbedingung in Satz 3.4 (b), dass je<strong>der</strong> Punkt x ∈ X eine wegzusammenhängende<br />

Umgebung besitzt, ist z. B. für offene Mengen in R n stets erfüllt. In diesem Fall<br />

stimmen die Begriffe ” wegzusammenhängend“ und ” zusammenhängend“ also überein. Wie schon<br />

angekündigt werden wir allerdings in Beispiel 3.8 gleich noch sehen, dass diese beiden Begriffe im<br />

Allgemeinen verschieden sind. Um die Zusammenhangseigenschaften in diesem Beispiel besser untersuchen<br />

zu können, wollen wir aber zunächst noch zwei Aussagen beweisen, die generell nützlich<br />

sind, um herauszufinden, ob ein gegebener Raum wegzusammenhängend bzw. zusammenhängend<br />

ist o<strong>der</strong> nicht. Das erste ist einfach die anschauliche Aussage, dass ein zusammenhängen<strong>der</strong> Raum<br />

durch eine stetige Abbildung nicht ” auseinan<strong>der</strong> gerissen“, also unzusammenhängend gemacht werden<br />

kann.<br />

Lemma 3.6. Es sei f : X → Y eine stetige Abbildung zwischen <strong>topologischen</strong> Räumen.<br />

(a) Ist X wegzusammenhängend, so auch f(X).<br />

(b) Ist X zusammenhängend, so auch f(X).<br />

Beweis.<br />

(a) Es seien x,y ∈ f(X), also x = f(x ′ ) und y= f(y ′ ) für gewisse x ′ ,y ′ ∈ X. Da X wegzusammenhängend<br />

ist, gibt es einen Weg γ : [a,b] → X mit γ(a) = x ′ und γ(b) = y ′ . Der Weg<br />

f ◦ γ :[a,b]→ f(X) verbindet dann die Punkte x und y miteinan<strong>der</strong>.<br />

(b) Angenommen, f(X) wäre unzusammenhängend, d. h. es gäbe eine disjunkte Vereinigung<br />

f(X) = U ∪ V mit nicht-leeren und in f(X) offenen Mengen U und V. Dann wäre auch<br />

X = f −1 (U)∪ f −1 (V) eine disjunkte Vereinigung von nicht-leeren offenen Mengen (siehe<br />

Satz 2.4 (b)). Dies ist ein Wi<strong>der</strong>spruch dazu, dass X als zusammenhängend vorausgesetzt<br />

wurde. <br />

x<br />

X<br />

z2<br />

z1<br />

Uy<br />

y


3. Zusammenhang 23<br />

Das zweite Lemma, das wir noch benötigen, ist zwar auch einfach, aber schon weit weniger anschaulich<br />

— und in <strong>der</strong> Tat auch einer <strong>der</strong> Punkte, in denen sich Wegzusammenhang und Zusammenhang<br />

unterschiedlich verhalten.<br />

Lemma 3.7. Es sei A eine Teilmenge <strong>eines</strong> <strong>topologischen</strong> Raumes X. Weiterhin sei B ⊂ X eine<br />

Teilmenge mit A⊂B⊂A, d. h. B entstehe aus A durch Hinzunehmen einiger Randpunkte.<br />

Ist dann A zusammenhängend, so auch B.<br />

(Die entsprechende Aussage für ” wegzusammenhängend“ ist falsch, wie wir in Beispiel 3.8 (b) sehen<br />

werden.)<br />

Beweis. Wäre B unzusammenhängend, so gäbe es eine disjunkte Zerlegung B = U ∪ V in nichtleere<br />

und in B offene Teilmengen U und V. Die Mengen U und V enthalten wegen B⊂A also einen<br />

Berührpunkt von A und müssen nach Definition 1.18 (b) damit auch einen Punkt von A enthalten,<br />

d. h. A∩U und A∩V sind nicht leer. Schneiden wir die Zerlegung B = U ∪V also mit A, erhalten<br />

wir die disjunkte Zerlegung A=(A∩U)∪(A∩V) in zwei nicht-leere Teilmengen, die in <strong>der</strong> Teilraumtopologie<br />

von A offen sind. Dies ist ein Wi<strong>der</strong>spruch dazu, dass wir A als zusammenhängend<br />

vorausgesetzt haben. <br />

Beispiel 3.8 (Ein zusammenhängen<strong>der</strong>, aber nicht wegzusammenhängen<strong>der</strong> Raum). Der folgende<br />

Raum ist wohl <strong>eines</strong> <strong>der</strong> einfachsten Beispiele dafür, dass die Begriffe des Wegzusammenhangs und<br />

des Zusammenhangs i. A. verschieden sind: es sei<br />

<br />

X ={(0,0)}∪ x,sin 1<br />

<br />

: x∈R>0 ⊂R<br />

x<br />

2 .<br />

Dann gilt:<br />

X<br />

(a) X ist zusammenhängend: nach Beispiel 3.3 (d) ist R>0 zusammenhängend,<br />

nach Lemma 3.6 (b) also auch das Bild<br />

von R>0 unter <strong>der</strong> stetigen Abbildung x↦→ (x,sin 1<br />

x ), d. h.<br />

<strong>der</strong> Raum X\{(0,0)}. Das Hinzufügen des Randpunktes<br />

(0,0) än<strong>der</strong>t nach Lemma 3.7 nun ebenfalls nichts mehr<br />

am Zusammenhang dieser Menge.<br />

(b) X ist nicht wegzusammenhängend: es sei γ :[a,b]→X ein beliebiger Weg mit γ(a)=(0,0).<br />

Wir betrachten den Punkt s := sup{t ∈[a,b] : γ(t)=(0,0)}. Wegen <strong>der</strong> Stetigkeit von γ ist<br />

γ(s)=(0,0); es ist also s <strong>der</strong> letzte Punkt, an dem <strong>der</strong> Weg noch auf dem Nullpunkt ist.<br />

Angenommen, es wäre s < b. Wir behaupten, dass γ dann im Punkt s unstetig wäre. Dazu<br />

sei δ > 0 beliebig, allerdings klein genug, so dass s+δ ≤ b ist. Es gilt also γ(s+δ)=(0,0),<br />

und damit muss die erste Koordinate γ1(s+δ) von γ(s+δ) größer als Null sein. Wählen<br />

1<br />

wir nun ein n ∈ N, so dass x := 2nπ+π/2 kleiner als γ1(s+δ) ist, so finden wir nach dem<br />

Zwischenwertsatz [G3, Satz 7.20] ein t ∈[s,s+δ) mit γ1(t)=x und damit γ2(t)=sin 1 x = 1.<br />

Wegen γ2(s)=0 bedeutet dies||γ(t)−γ(s)||≥1. Also wäre γ dann in s unstetig.<br />

Damit muss s=b gelten, d. h. <strong>der</strong> Endpunkt von γ ist genau wie <strong>der</strong> Anfangspunkt gleich<br />

dem Nullpunkt. Man kann den Nullpunkt also mit keinem an<strong>der</strong>en Punkt von X durch<br />

einen Weg verbinden. Die Wegzusammenhangskomponenten von X sind daher{(0,0)} und<br />

X\{(0,0)}, insbeson<strong>der</strong>e ist X nicht wegzusammenhängend.<br />

Beachte, dass dieses Argument auch zeigt, dass die Aussage von Lemma 3.7 nicht auch<br />

analog für wegzusammenhängende Mengen gelten kann — an<strong>der</strong>nfalls könnte man nämlich<br />

das Argument von (a) wörtlich genauso auch für ” wegzusammenhängend“ aufschreiben und<br />

würde im Wi<strong>der</strong>spruch zu unserem gerade gezeigten Resultat erhalten, dass X auch wegzusammenhängend<br />

ist.<br />

Beispiel 3.9. Mit Hilfe des (Weg-)Zusammenhangs können wir nun in einigen Fällen bereits zeigen,<br />

dass zwei topologische Räume nicht homöomorph sind. Offensichtlich ist natürlich, dass ein<br />

03


24 Andreas Gathmann<br />

zusammenhängen<strong>der</strong> Raum nicht zu einem unzusammenhängenden homöomorph sein kann; analog<br />

gilt das auch für den Wegzusammenhang. Mit einem kleinen Trick kann man aus dieser Idee aber<br />

noch etwas mehr herausholen:<br />

(a) Das Einheitsintervall I1 =[0,1]⊂R ist nicht homöomorph zu einem an<strong>der</strong>en Einheitswürfel<br />

In =[0,1] n⊂R n für n>1: angenommen, es gäbe einen Homöomorphismus f : I1→ In . Nehmen<br />

wir dann aus I1 den Punkt 1 2 heraus, würden wir durch Einschränken von f natürlich<br />

auch einen Homöomorphismus von I1 \{ 1 2 } nach In \{ f( 1 2 )} bekommen. Dies ist aber ein<br />

Wi<strong>der</strong>spruch, denn I1 \{ 1 2 } ist nicht wegzusammenhängend, während In für n > 1 offensichtlich<br />

auch nach Herausnahme <strong>eines</strong> Punktes noch wegzusammenhängend ist (siehe Bild<br />

unten für n=2).<br />

(b) Das Achsenkreuz X = {(x,y) ∈ R 2 : xy = 0} in R 2 ist nicht zur reellen Gerade R homöomorph:<br />

das Argument ist hier analog zu dem in (a). Nehmen wir nämlich aus X den Nullpunkt<br />

heraus, so erhalten wir vier Wegzusammenhangskomponenten, währendR nach Herausnehmen<br />

<strong>eines</strong> Punktes P in nur zwei Wegzusammenhangskomponenten zerfällt.<br />

1<br />

2<br />

I 1 \{ 1 2 }<br />

nicht<br />

wegzusammenhängend<br />

f( 1<br />

2 )<br />

I 2 \{ f( 1 2 )}<br />

wegzusammenhängend<br />

X\{(0,0)}<br />

vier Wegzusammenhangskomponenten<br />

(a) (b)<br />

P<br />

R\{P}<br />

zwei Wegzusammenhangskomponenten<br />

Aufgabe 3.10. Zeige, dass ein topologischer Raum X genau dann zusammenhängend ist, wenn<br />

in ihm ” <strong>der</strong> Zwischenwertsatz für stetige Abbildungen nach R gilt“, d. h. wenn zu je<strong>der</strong> stetigen<br />

Abbildung f : X →R und je zwei Punkten x,y∈X je<strong>der</strong> Wert zwischen f(x) und f(y) von f auf X<br />

angenommen wird.<br />

Aufgabe 3.11. Anschaulich erklärt man Stetigkeit ja oft so, dass eine Funktion genau dann stetig<br />

ist, wenn man ihren Graphen zeichnen kann, ohne den Stift abzusetzen.<br />

Beweise die folgende mathematisch exakte Version dieser Aussage: eine Funktion f : R → R ist<br />

genau dann stetig, wenn ihr Graph<br />

wegzusammenhängend ist.<br />

Γ :={(x, f(x)) : x∈R}⊂R 2

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