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32<br />
Informationen für die<br />
Schüttgutindustrie Schüttgut<br />
Inhalt<br />
Planung und Modifikation<br />
von Silos unter Berücksichtigung<br />
des Fließverhaltens<br />
der zu lagernden Schüttgüter<br />
<strong>AGRICHEMA</strong> erweitert<br />
Dienstleistungen<br />
<strong>AGRICHEMA</strong> INFO-TAG<br />
am 13.06.2013<br />
Wichtige Termine<br />
Planung und Modifikation von Silos<br />
unter Berücksichtigung des Fließverhaltens<br />
der zu lagernden Schüttgüter<br />
Dipl.-Ing. Harald Heinrici, Schwedes + Schulze Schüttguttechnik <strong>GmbH</strong>, Am Walde 3, 38302 Wolfenbüttel<br />
Heinrici@schwedes-und-schulze.de, www.schwedes-und-schulze.de<br />
Kurzfassung<br />
Bei der Planung von Siloneuanlagen<br />
sind oft Anforderungen<br />
hinsichtlich eines automatisierten<br />
Betriebs und der Umsetzung eines<br />
Verweilzeitmodells zu erfüllen. Dies<br />
ist nur bei einer Gestaltung des Silos<br />
möglich, die die Eigenschaften des<br />
zu lagernden Schüttgutes berücksichtigt.<br />
Dies gilt auch für bestehende Anlagen.<br />
Bestehende Anlagen sind vielfach<br />
schon mehrere Jahre in Betrieb<br />
und wurden bei ihrer Erstellung in<br />
der Regel nicht nach heute geltenden<br />
Randbedingungen ausgelegt.<br />
Diese Anlagen müssen daher so<br />
modifiziert werden, dass unter Berücksichtigung<br />
der örtlichen Gegebenheiten<br />
dennoch ein Maximum<br />
der Anforderungen erfüllt wird.<br />
1. Einleitung<br />
Bestehende Siloanlagen sind viel-<br />
fach schon mehrere Jahre in Betrieb<br />
und wurden bei ihrer Erstellung in<br />
der Regel nicht nach heute geltenden<br />
Randbedingungen ausgelegt.<br />
An vielen Silos lässt sich schon<br />
von außen erkennen, dass sich im<br />
Betrieb Störungen ergeben. Sie<br />
erfordern ein Eingreifen des Bedienungspersonals,<br />
das einerseits nicht<br />
gewünscht ist und andererseits die<br />
Ursachen der Störungen nur vergrößern<br />
kann.<br />
Bei diesem Silo mit einer Austragschnecke<br />
kommt es offensichtlich<br />
zu Auslaufstörungen. Um die<br />
Brückenbildung und/oder Anbackungen<br />
zu beseitigen, wird<br />
mit Austraghilfen in Form von<br />
Hammerschlägen versucht, eine<br />
Abhilfe zu finden. Durch die Hammerschläge<br />
kommt es aber zu Verformungen<br />
des Silotrichters, die<br />
die Oberfläche rauer machen und<br />
nur größere Fließprobleme erwarten<br />
lassen. Bei dem Silo in Bild 1<br />
ist bemerkenswert, dass auch der<br />
Trichterbereich, der aus vertikalen<br />
Wänden besteht, sehr stark von<br />
Hammerspuren gezeichnet ist.<br />
Um die Ursachen für diese Störungen<br />
im Silobetrieb besser verstehen<br />
zu können, ist zunächst eine<br />
Erläuterung der Fließvorgänge und<br />
–störungen in einem Silo hilfreich.<br />
2. Grundlagen der verfahrenstechnischen<br />
Siloauslegung<br />
Wird Schüttgut aus einem Silo ausgetragen,<br />
so kann sich entweder ein<br />
Massenfluss- oder ein Kernflussfließprofil<br />
ausbilden [1]. In Bild 2<br />
sind diese beiden Fließprofile dargestellt.<br />
Bild 1: Silo mit Austragstörungen<br />
Bei Massenfluss ist der ganze Siloinhalt<br />
in Bewegung, sobald Schüttgut<br />
abgezogen wird. Massenfluss geht<br />
mit einer weitgehend gleichmäßigen<br />
Geschwindigkeitsverteilung<br />
über dem Siloquerschnitt einher.<br />
Während im Siloschaft bei hinreichender<br />
Füllhöhe nahezu Kolbenfluss<br />
herrscht, fließt das Schüttgut<br />
in der Trichterachse etwas schneller<br />
als an der Trichterwand, ohne an<br />
der Wand zum Stillstand zu kommen.<br />
Massenfluss wird sich nur<br />
dann einstellen, wenn die Trichterwände<br />
ausreichend glatt bzw. steil<br />
sind. Ist diese Bedingung nicht erfüllt,<br />
wird sich Kernfluss ausbilden.<br />
Bei Kernfluss fließt das Schüttgut<br />
zunächst nur in einer mehr oder<br />
weniger trichterförmigen Fließzone,<br />
die sich von der Auslauföffnung<br />
nach oben hin erstreckt. Das<br />
Schüttgut in den nicht fließenden<br />
Randbereichen des Silos, die „tote
Schüttgut<br />
Bild 2: Fließprofile Massen- und Kernfluss Bild 3: Silo mit drei geneigten Trichterwänden und einer vertikalen Wand<br />
Zonen“ genannt werden, wird erst<br />
bei der vollständigen Entleerung<br />
des Silos ausgetragen.<br />
Zusammenfassend ist festzustellen,<br />
dass Kernfluss mit einer Reihe von<br />
Problemen verbunden ist. Bei Massenfluss<br />
kann lediglich Brückenbildung<br />
auftreten.<br />
3. Betriebsstörungen und<br />
Abhilfemaßnahmen<br />
Die Ursachen für die Betriebsstörungen<br />
sind vielfältig. Typischerweise<br />
sind zu nennen:<br />
¢ Ungünstige Silotrichtergeometrie<br />
¢ Silo wurde für ein anderes<br />
Schüttgut ausgelegt<br />
¢ Keine den Schüttguteigenschaften<br />
angepasste Oberflächenbeschaffenheit<br />
der<br />
Trichterwände<br />
¢ Nicht abgestimmte Schnittstelle<br />
Silotrichter/Austraggerät<br />
In diesem Teil des Beitrags soll zunächst<br />
nur ein typisches Beispiel<br />
für eine ungünstige Silogeometrie<br />
kommentiert werden.<br />
Manchmal besteht der Silotrichter<br />
aus drei oder vier geneigten Seitenwänden.<br />
Der Auslauf ist als Schlitz<br />
ausgeführt, um mit einem Gurtförderer,<br />
Plattenband oder Trogkettenförderer<br />
das Schüttgut auszutragen.<br />
Bild 3 zeigt beispielhaft einen Silo<br />
mit drei geneigten Trichterwänden.<br />
Eine Trichterwand ist vertikal ausgeführt.<br />
Diese Siloform ist aus zwei Gründen<br />
ungünstig. Einerseits ist der<br />
Silotrichter nicht symmetrisch<br />
und andererseits ergibt sich in den<br />
Schnittkanten von zwei geneigten<br />
Trichterwänden ein sehr flacher<br />
Eckneigungswinkel.<br />
Dadurch dass der Silotrichter mit<br />
einer vertikalen Wand ausgeführt<br />
ist, muss die gegenüber liegende<br />
Trichterwand flach geneigt werden.<br />
Zwar wird sich entlang der<br />
vertikalen Wand Fließen sehr leicht<br />
einstellen können, allerdings ist die<br />
Gefahr groß, dass Schüttgut auf der<br />
zu flach geneigten Trichterwand<br />
liegen bleibt.<br />
Die asymmetrische Gestaltung des<br />
Silotrichters hat auch keine Vorteile<br />
hinsichtlich der Vermeidung<br />
von Brückenbildung. Es besteht<br />
zunächst der Anschein, dass sich<br />
eine Schüttgutbrücke entlang der<br />
vertikalen Wand nicht abstützen<br />
kann – ähnlich einem Brett, das<br />
horizontal in den Silotrichter gelegt<br />
wird. Das Schüttgut fließt aber<br />
konvergierend um die geneigte<br />
15º<br />
25º<br />
Trichterachse zum Auslauf, so dass<br />
sich das Auflager einer Brücke in<br />
einem Winkel zur vertikalen Wand<br />
befindet und Brückenbildung<br />
durchaus möglich ist – ähnlich<br />
einem Brett, das in einem Winkel<br />
zur Vertikalen in den Trichter gelegt<br />
wird.<br />
Bei einer symmetrischen Gestaltung<br />
des Silotrichters kann die<br />
Neigung der flach geneigten Trichterwand<br />
von 25° auf 13° reduziert<br />
werden. Es ist aber weiterhin ungünstig,<br />
dass der Silotrichter aus<br />
(jetzt vier) geneigten Seitenwänden<br />
besteht. Wie aus Bild 4 deutlich<br />
wird, ergibt sich in der Schnittkante<br />
ein Neigungswinkel pyr, der je<br />
nach Höhe des Trichters um bis zu<br />
ca. 40 % flacher geneigt ist, als die<br />
Neigung einer Seitenwand. Sollte<br />
die Seitenwand also ausreichend<br />
steil für ein Fließen entlang der geneigten<br />
Wand ausgeführt sein, so<br />
ist es die Schnittkante nicht mehr.<br />
Ausgehend von dem Bereich in der<br />
Schnittkante wird sich eine tote<br />
Zone mit den bereits geschilderten<br />
Auswirkungen ausbilden.<br />
Als Zielgröße für die Neigung<br />
des Silotrichters müsste also die<br />
Schnittkante betrachtet werden.<br />
Wendet man den erforderlichen<br />
Neigungswinkel aber auf die<br />
Schnittkante an, so ergeben sich<br />
25º<br />
| 2<br />
für die Seitenwände sehr steile Neigungen<br />
und eine große Bauhöhe.<br />
Günstigere Trichterformen sind<br />
ein runder oder besonders ein<br />
keilförmiger Trichter mit einem<br />
schlitzförmigen Auslauf. Ein keilförmiger<br />
Trichter lässt sich auch<br />
ax<br />
a<br />
a<br />
pyramidenförmig<br />
<br />
pyr<br />
Bild 4: Silotrichter mit vier geneigten<br />
Seitenwänden<br />
mit einem zylindrischen Siloschaft<br />
kombinieren, allerdings wird die<br />
Trichterkonstruktion durch den<br />
Übergang von rund auf rechteckig<br />
aufwendiger.<br />
Literatur:<br />
[1] Schulze, D., Pulver und<br />
Schüttgüter, Springer Verlag,<br />
2009
3 |<br />
<strong>AGRICHEMA</strong> erweitert Dienstleistungen<br />
Durch fortwährende Rationalisierungen<br />
in der Industrie müssen<br />
immer mehr Aufgaben nach außen<br />
vergeben werden. Diese Entwicklung<br />
erfasst seit vielen Jahren auch<br />
die Schüttgut verarbeitende Industrie.<br />
Im Rahmen der Einführung der<br />
Betriebssicherheitsverordnung<br />
wird seit einigen Jahren gleichzeitig<br />
vermehrt auf Sicherheit geachtet.<br />
Druckbehälter müssen einer „Prüfung<br />
vor Erstinbetriebnahme“ und<br />
„wiederkehrenden Prüfungen“ unterzogen<br />
werden. Außerdem sind in<br />
der Regel die Lastwechsel zu dokumentieren.<br />
<strong>AGRICHEMA</strong> INFO-TAG am 13.06.2013<br />
Jährlich veranstaltet <strong>AGRICHEMA</strong><br />
einen Info-Tag in Waldlaubersheim.<br />
Hier werden Demonstrationen,<br />
Produkteinführungen und<br />
Vorträge zentraler Fragen der<br />
Schüttguttechnologie behandelt.<br />
Das möglichst präzise Beurteilen<br />
des Fließverhaltens ist ebenso Gegenstand<br />
des Info-Tages wie die effiziente<br />
Beseitigung von Anbackungen<br />
oder der störungsfreie Austrag<br />
von Schüttgütern. Anhand der<br />
vier Systeme SHOCK-BLOWER®,<br />
VIBOSTAR®, ROTOSTAR® und<br />
Verlader werden die jeweils nach<br />
wirtschaftlichen und individuellen<br />
Aspekten passenden Lösungen<br />
vorgestellt. In den Vordergrund<br />
rücken die Vortragenden gemäß<br />
dem Motto „Aus der Praxis – für<br />
Das <strong>AGRICHEMA</strong>-Team hat seine<br />
Kompetenzen in diesem Bereich<br />
erweitert, so dass wir auch die Organisation<br />
der Prüfungen und die<br />
entsprechende Terminplanung<br />
übernehmen können. Unsere Monteure<br />
reisen mit dem Werkstattwa-<br />
die Praxis“ die Lösungsaspekte.<br />
Eine anschauliche Ergänzung der<br />
Vorträge bildet die Möglichkeit,<br />
direkt auf dem Werksgelände von<br />
<strong>AGRICHEMA</strong> Produkte in Anwendung<br />
kennen zu lernen und<br />
sich direkt im Gespräch mit den<br />
gen an, demontieren die Geräte in<br />
Absprache mit dem Betreiber und<br />
kümmern sich in vollem Umfang<br />
um die gesetzlich vorgegebenen<br />
Prüfungen und Abnahmen. Der<br />
Kunde erhält danach die notwendigen<br />
Dokumente.<br />
Praktikern von <strong>AGRICHEMA</strong><br />
auszutauschen.<br />
Auf Grund der erfreulich großen<br />
Resonanz der letzten Info-Tage<br />
empfiehlt sich für den 13.6.2013<br />
eine rechtzeitige Anmeldung. Alle<br />
Informationen zur Veranstaltung<br />
Schüttgut<br />
Unsere Außendienstmitarbeiter<br />
stehen Ihnen gerne im persönlichen<br />
Gespräch zur Verfügung, um<br />
unsere Möglichkeiten zu erläutern<br />
und nach einer für Sie optimalen<br />
Lösung zu suchen.<br />
finden Sie auf der Homepage unter<br />
www.agrichema.de oder über<br />
Frau Elke Hilgert,<br />
Telefon: 06707 / 9140-39,<br />
E-Mail: e.hilgert@agrichema.de
Wichtige Termine:<br />
<strong>AGRICHEMA</strong> auf der EasyFairs 2012<br />
Als wichtiges Forum für die gesamte Schüttgutindustrie,<br />
für alle die Pulver-, Granulat-, Schüttgut<br />
einsetzen, ist die easyFairs Schüttgut seit Jahren eine<br />
feste Größe im Messekalender von <strong>AGRICHEMA</strong>.<br />
Auch in diesem Jahr zählt <strong>AGRICHEMA</strong> zu den<br />
mehr als 250 Ausstellern vom 07 - 08.11.2012 in<br />
Dortmund in der Westfalenhalle. Besuchern präsentiert<br />
<strong>AGRICHEMA</strong> auf der easyFairs zukunftsweisende<br />
Technologien, innovative Lösungen und<br />
Produkte nach Maß.<br />
Besuchen Sie uns in Halle 4 Stand C:12.<br />
<strong>AGRICHEMA</strong><br />
<strong>Materialflußtechnik</strong> <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong><br />
Feldborn 5 (Gewerbepark)<br />
D-55444 Waldlaubersheim<br />
Tel.: 06707/9140-0<br />
Fax: 06707/9140-11<br />
www.agrichema.de<br />
E-Mail: info@agrichema.de