LIPO Zellen im Winter - Heizbox Als relativ unerfahrener ...
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<strong>LIPO</strong> <strong>Zellen</strong> <strong>im</strong> <strong>Winter</strong> - <strong>Heizbox</strong><br />
<strong>Als</strong> <strong>relativ</strong> <strong>unerfahrener</strong> Elektroflieger musste ich diesen <strong>Winter</strong> feststellen, dass meinen<br />
Lipos sowohl <strong>im</strong> Modell als auch in der Fernsteuerung bei etwas Kälte <strong>im</strong> wahrsten Sinne<br />
des Wortes "der Saft ausgeht". Nach einigen Internet Recherchen stand schnell fest, dass<br />
die Lipos irgendwo zwischen 25 und 30 Grad betrieben werden sollten, um sie opt<strong>im</strong>al<br />
auszunutzen.<br />
Ich startete erste Versuche und packte meine Akkus in eine Külbox, die ich mit einer<br />
Wärmeflasche bestückte. Und siehe da, mein Sender zeigte plötzlich statt 40% Kapazität<br />
mit neuem Akku plötzlich wieder 98% an. Auch der Heli flog statt 8 Minuten wieder 12<br />
Minuten.<br />
Da natürlich die Wärmeflasche nicht opt<strong>im</strong>al ist (Heizdauer begrenzt, Temperatur nicht<br />
geregelt) entschloss ich mich, kurzerhand eine Lipo-<strong>Heizbox</strong> zu bauen.<br />
Die Zutaten sind recht einfach:<br />
- 12V Heizfolie (gibt es in 30Watt und 10 Watt Ausführung be<strong>im</strong> Conrad, ca. 10 Euro), habe<br />
mich am Schluss für 1 Stück mit 30 Watt entschieden (<strong>im</strong> Bild ist die 10 Watt Ausführung<br />
abgebildet)<br />
- einen kleinen 12V PC Lüfter (gibt es auch be<strong>im</strong> Conrad)
- Temperaturschalter (gibt es auch be<strong>im</strong> Conrad)<br />
- Kabel, Stecker, Kleinmaterial<br />
- eine geeignete Box (habe meinen T-Rex 450 ´er Koffer verwendet) <strong>im</strong> Bild mit einem<br />
Hornet 2 drauf<br />
- etwas Sperrholz/Balsaleisten<br />
- Alu Schutzgitter (hab ich <strong>im</strong> Bauhaus bekommen)
- Styropor zur Isolation<br />
Die Hallenpiloten können auch ihre gecrashten Modelle als Isolation verwenden<br />
Der Aufbau:<br />
1. Die Box wird mit ca. 10-15 mm starkem Styropor ausgekleidet, damit sie später nicht zu<br />
schnell auskühlt, das kostet natürlich etwas Volumen, ist aber nicht weiter schl<strong>im</strong>m.<br />
2. Am Boden (Wärme steigt ja noch oben) wird jetzt die Heizfolie eingeklebt, Anzahl und<br />
Grösse je nach Gewicht der Akkus die man heizen möchte. Ich habe mit 30 Watt für ca.<br />
1,5 kg Akkus gute Erfahrung gemacht.<br />
3. Auf die Heizfolie kommen ca. 1 mm dicke und 5 mm breite Sperrholzstreifen (Achtung:<br />
möglichst wenig Heizmeander überdecken) und darauf ein möglichst löchriges<br />
Schutzgitter. Dies soll den direkten Kontakt der Akkus mit der Heizfolie verhindern, aber<br />
die Luftzirkulation trotzdem zulassen.<br />
4. nun wird die Elektronik eingebaut und verdrahtet<br />
Der erste Schritt is der Einbau des Steckers, über den später die Spannungsversorgung<br />
erfolgen soll.
Zusätzlich habe ich eine LED eingebaut, die anzeigt ob gerade geheizt wird (mit einem<br />
220 Ohm Widerstand (serie) parallel zur Heizfolie schalten.<br />
Die Heizfolie wird über das Schaltrelais des Temperaturschalters direkt mit der 12V<br />
Leitung von der Batterie verbunden. Der Lüfter wird direkt mit der 12V Leitung zur<br />
Batterie verbunden. D.h. er läuft <strong>im</strong>mer, auch wenn mal nicht geheizt wird.<br />
Den Temperaturfühler bringt man innerhalb der "Elektronikbox" <strong>im</strong> Luftstrom des Lüfters<br />
an. Abschliessend wird noch eine Schutzabdeckung für die Elektronik angebracht, die<br />
natürlich wegen dem Lüfter wieder möglichst luftdurchlässig sein soll. Auch sollten in der<br />
Abdeckung zwei Löcher sein, die das spätere Verstellen der Potmeter des<br />
Temperaturschalters erlauben.
Hier der fertige Aufbau mit drei zu heizenden Akkus:<br />
5. nun wird noch die Verkabelung zur Batterie fertiggestellt. Ich verwende dazu ein Kabel,<br />
welches in die Box eingesteckt werden kann und am anderen Ende einen Stecker für den<br />
Zigarettenanzünder <strong>im</strong> Auto hat.<br />
6. nun erfolgt noch die Einstellung des Thermostatschalters. Dazu fülle ich die Box mit Akkus<br />
(den ersten Test sicherheitshalber ohne Akkus machen, damit sich <strong>im</strong> Falle eines<br />
Baufehlers der Schaden in Grenzen hält), stelle sie in die Kälte und verstelle Thermostat<br />
und Hysterese Potentiometer so lange, bis die Box das mach, was ich gerne hätte.<br />
In der angehängten Messung sieht man schön, wie die Temperatur zwischen 22 und 27<br />
Grad gehalten wird, während Aussen ca. 8-9 Grad herrschen. Die Stromaufnahme be<strong>im</strong><br />
Heizen ist ca. 2,8 A (+/30Watt bei 12 V).<br />
Für diese Einstellarbeiten hat sich übrigens mein Datalogger den ich zum Einstellen der<br />
Elektroflieger verwende sehr bewährt.
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7. Die Kosten für die ganze Vorrichtung sind sehr bescheiden, und die Freude über eine so<br />
elegante Lösung ist gross. Da die Heizleistung <strong>relativ</strong> gering ist (bei erträglichen<br />
Temperaturen wird <strong>im</strong> Schnitt ca. 1 Ampere gezogen) lässt sich die Box auch abseits vom<br />
Auto mit einem 12V/3AH NMh ode LiPo Pack betreiben. Dann sollte allerdings noch eine<br />
Unterspannungsabschaltung eingebaut werden, damit der Akku nicht versehentlich<br />
tiefentladen wird.<br />
8. Der Aufbau einer solchen Box soll nur durch einen erfahrenen Modellbauer mit Elektronik<br />
Kenntnissen erfolgen. Für allfällige Schäden durch fehlerhaften Nachbau kann ich keine<br />
Haftung übernehmen.<br />
Januar 2007, Gerhard Klauser