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Wie Sie sich gegen frauenfeindliche und sexistische Werbung ...

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<strong>Wie</strong> wir uns <strong>gegen</strong> <strong>frauenfeindliche</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>sexistische</strong> <strong>Werbung</strong> wehren können<br />

Schreibe eine Beschwerde an den Deutschen Werberat, das Selbstkontrollorgan<br />

des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft <strong>und</strong> fordere den Werberat auf,<br />

die betreffende Werbekampagne zu rügen. Schildere in Deinem<br />

Beschwerdeschreiben, warum die <strong>Werbung</strong> frauenfeindlich ist. Auch wenn<br />

Beschwerden beim Deutschen Werberat nicht unbedingt Aus<strong>sich</strong>t auf Erfolg haben,<br />

ist es notwendig, das Kontrollorgan ständig darauf aufmerksam zu machen, dass<br />

<strong>sexistische</strong> <strong>und</strong> <strong>frauenfeindliche</strong> <strong>Werbung</strong> keine Geschmacksfrage ist, sondern<br />

Frauen herabwürdigt.<br />

Die Anschrift: Deutscher Werberat, Weidendamm 1A, 10177 Berlin, Telefon 030<br />

- 590099-700, Telefax 030 - 590099722, E-Mail: werberat@werberat.de,<br />

URL: www.werberat.de<br />

http://www.werberat.de/beschwerdeformular<br />

Schreibe eine Beschwerde an die Firma, die ihr Produkt oder ihre Veranstaltung mit<br />

Hilfe <strong>frauenfeindliche</strong>r <strong>und</strong> <strong>sexistische</strong>r Texte <strong>und</strong> Motive „an den Mann“ bringen will.<br />

Richte Deinen Protest an die DSM Deutsche Städte Medien, die Firma, auf deren<br />

Werbeflächen, die <strong>frauenfeindliche</strong> <strong>und</strong> <strong>sexistische</strong> <strong>Werbung</strong> ganz legal erscheint.<br />

Die Anschrift für München:<br />

Ströer Deutsche Städte Medien GmbH<br />

Regionalmanagement<br />

Ströer Allee 1 . 50999 Köln<br />

Telefon: 02236 . 9645-0<br />

Fax: 02236 . 9645-229<br />

E-Mail: kontakt-regional@stroeer.de


Wenn Dir auffällt, dass zum Beispiel für Veranstaltungen illegal, also nicht auf den<br />

üblichen Werbeflächen, mit <strong>sexistische</strong>n Plakaten geworben wird, informiere das<br />

Rechts- <strong>und</strong> Ordnungsamt der Stadt München<br />

Anschrift: Ruppertstraße 11<br />

80466 München<br />

Telefon: 089-23344649<br />

E-Mail:<br />

ordnung.kvr@muenchen.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo, Di, Do, Fr 8:00-12:00 Uhr, Di<br />

14:00-18:30 Uhr<br />

Informiere die über Plakatierungsaktionen mit <strong>frauenfeindliche</strong>r <strong>Werbung</strong> - <strong>und</strong><br />

schließe Dich mit anderen zusammen, um einen gemeinsamen Protest zu<br />

formulieren.<br />

Frauengleichstellungsstelle<br />

Marienplatz 8<br />

80331 München<br />

E-Mail: gst@muenchen.de<br />

(http://www.mainz.de/WGAPublisher/online/html/default/MTRI-7QGBXE.DE.0, 07.12.12)


So erkennst Du <strong>frauenfeindliche</strong> <strong>Werbung</strong>:<br />

Bilder <strong>und</strong> Texte beleidigen Frauen <strong>und</strong> stellen sie in entwürdigender Weise dar.<br />

Dazu gehören auch doppeldeutige Wort- <strong>und</strong> Bildspiele.<br />

Frauen werden mit Waren verglichen oder gleichgesetzt. Bilder <strong>und</strong> Texte<br />

vermitteln den Eindruck, Frauen seien - wie das Produkt - zu kaufen.<br />

Abgebildete Frauen oder die Art ihrer Darstellung haben keinen Zusammenhang<br />

zum angepriesenen Produkt. Frauen (oder Teile ihres Körpers) werden als reiner<br />

Blickfang oder als Dekoration verwendet.<br />

Frauen werden in Bild oder Text auf bestimmte Rollen (z. B. Verführerin,<br />

Luxusgeschöpf) oder auf bestimmte Eigenschaften (z. B. dumm, dienend, passiv)<br />

reduziert.<br />

Bilder oder Texte fixieren Frauen <strong>und</strong> Männer (oder Kinder) in überholten<br />

Geschlechterrollen (z. B. stets Arzt <strong>und</strong> Krankenschwester statt wechselweise<br />

auch Ärztin <strong>und</strong> Krankenpfleger).<br />

Das Verhältnis von Frauen zu Männern ist in Bild <strong>und</strong> Text geprägt von<br />

Abhängigkeit <strong>und</strong> Unterwürfigkeit.<br />

Es wird unterschwellig vermittelt, Frauen seien Besitz oder Beute eines Mannes,<br />

oder es werden Assoziationen im Bereich Gewalt ausgelöst.<br />

Weibliche Sexualität wird vermarktet. Die sexuelle Verfügbarkeit von Frauen wird<br />

signalisiert.<br />

Mittels Bildern oder Texten werden extreme Schönheits- oder<br />

Schlankheitsnormen propagiert.<br />

Texte sind ausschließlich in der männlichen Form geschrieben, obwohl auch<br />

Frauen gemeint oder angesprochen sind.<br />

(http://www.muenster.de/stadt/frauenbuero/werbung.html, 07.12.12)<br />

Was ist <strong>sexistische</strong> <strong>Werbung</strong>?<br />

Sexistische <strong>Werbung</strong> ist die abwertende Darstellung von Frauen oder Männern in der<br />

<strong>Werbung</strong>.<br />

Definition<br />

Juristisch wird Sexismus definiert als Diskriminierung aufgr<strong>und</strong> des Geschlechts, das<br />

heißt als Ungleichbehandlung ohne sachliche Rechtfertigung. Sexistische <strong>Werbung</strong><br />

ist die Darstellung von geschlechterbezogenen Vorurteilen <strong>und</strong> Verhaltensweisen,


die eine Personengruppe (z.B. Frauen, Männer, Transgender, Homosexuelle)<br />

<strong>gegen</strong>über einer anderen sozial abwertet. Menschenrechtlich betrachtet sind<br />

Abwertungen oder Stereotypisierungen von Frauen in Medien <strong>und</strong> <strong>Werbung</strong> eine<br />

ausdrückliche Diskriminierung aufgr<strong>und</strong> des Geschlechts.<br />

Aufgabe der Werbeschaffenden, der werbenden Unternehmen <strong>und</strong> der<br />

Zivilgesellschaft muss es daher sein, Menschenrechte zu achten <strong>und</strong><br />

Werbebotschaften, die <strong>sexistische</strong>, abwertende <strong>und</strong> diskriminierende Darstellungen<br />

zum Inhalt haben, zu kritisieren <strong>und</strong> zu ändern.<br />

<strong>Werbung</strong> wirkt<br />

<strong>Werbung</strong> erregt Aufmerksamkeit, schürt neue Konsumbedürfnisse <strong>und</strong> liefert uns<br />

auch gleich ein Bild davon, wie wir sein sollen. Nicht das Produkt selbst, sondern<br />

vielmehr die mit dem beworbenen Produkt verknüpften Gefühle, Hoffnungen <strong>und</strong><br />

Lebensstile sind es, die den entscheidenden Kaufanreiz auslösen. Hier liefert die<br />

<strong>Werbung</strong> mehr als nur Konsumbedürfnisse zu wecken: <strong>Sie</strong> vermittelt Werte, zeigt<br />

Verhaltensmuster, gibt Hilfestellung <strong>und</strong> Orientierung. <strong>Sie</strong> bedient <strong>sich</strong> leicht<br />

verständlicher, kulturellen Zeichen, setzt diese neu zusammen <strong>und</strong> gestaltet unser<br />

kulturelles <strong>und</strong> individuelles Lebens- <strong>und</strong> Körpergefühl in der Gesellschaft aktiv mit.<br />

<strong>Werbung</strong> prägt bewusst <strong>und</strong> unbewusst, welche Bilder <strong>und</strong> Vorstellungen von<br />

Frauen, Männer, Mädchen <strong>und</strong> Buben entstehen <strong>und</strong> welches Aussehen, welche<br />

Verhaltensweisen damit verb<strong>und</strong>en sind oder sein sollen. Die Werbelogik arbeitet mit<br />

einem verzerrten Abbild der Wirklichkeit <strong>und</strong> konstruiert gleichzeitig ein Vorbild, dem<br />

wir uns nur schwer entziehen können.<br />

Die <strong>Werbung</strong> vermittelt uns Schönheitsideale, Körperbilder, Lebensstile <strong>und</strong> treibt<br />

Menschen zu maßlosen Diätkuren, chirurgischen Eingriffen, lässt sie zu Anabolika<br />

<strong>und</strong> Stereoiden greifen <strong>und</strong> erhebt die heterosexuelle Mann-Frau-Beziehung zur<br />

gesellschaftlichen Norm. Die werblich vermittelte Perfektion kann verengend wirken<br />

<strong>und</strong> im äußersten Fall ges<strong>und</strong>heitsschädigend sein <strong>und</strong> krank machen. Wenn das<br />

Ideal übernommen wird <strong>und</strong> gleichzeitig nicht erfüllt werden kann, führt der erlebte<br />

Unterschied zwischen dem idealen Fremdbild <strong>und</strong> dem eigenen Selbstbild bereits im<br />

Volksschulalter zu einer Untergrabung des positiven Selbstwert- <strong>und</strong> Körpergefühls.<br />

(http://www.werbewatchgroup-wien.at/was-ist-<strong>sexistische</strong>-werbung, 07.12.12)


Musterbrief Beschwerde beim deutschen Werberat<br />

Absender<br />

An den deutschen Werberat<br />

Verbändehaus<br />

Am Weidendamm 1A<br />

10117 Berlin<br />

Telefax: +49 30 590099-722<br />

E-Mail: werberat@werberat.de<br />

Betrifft: Beschwerde wegen frauendiskriminierender bzw. <strong>sexistische</strong>r <strong>Werbung</strong><br />

Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />

hiermit beanstande ich die unten beschriebene Werbemaßnahme, da sie meiner<br />

An<strong>sich</strong>t frauendiskrimierend bzw. sexistisch ist. <strong>Sie</strong> widerspricht sowohl den<br />

Menschenrechten von Frauen als auch die Gr<strong>und</strong>sätze des deutschen Werberats zur<br />

Herabwürdigung <strong>und</strong> Diskriminierung von Personen. Das dadurch vermittelte<br />

Frauenbild hat verheerende Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft <strong>und</strong> verletzt<br />

mich in meiner persönlichen Würde.<br />

Nähere Angaben zur beanstandeten <strong>Werbung</strong><br />

Was wurde beworben?<br />

Name der Ware oder Dienstleistung<br />

Welcher Werbeträger?<br />

Plakat, Zeitung<br />

R<strong>und</strong>funk, TV – Sender<br />

Kinospot, Online…<br />

Name des Werbeträgers<br />

Wo wurde beworben?<br />

Ort, Adresse


Wann gesehen/ gelesen/ gehört?<br />

Datum, Uhrzeit<br />

Wer hat beworben?<br />

Name der werbenden Firma<br />

Beschreibung:<br />

Ich fordere einen sofortigen Stopp dieser Werbemaßnahme. Weiters fordere ich die<br />

betroffene Firma dazu auf, ihre Werbemaßnahmen in Zukunft geschlechtergerecht zu<br />

gestalten.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

Weitere Links:<br />

Watchgroup<br />

Die Watchgroup besteht aus Vertreterinnen des <strong>Wie</strong>ner Frauenrates <strong>und</strong> des Vereins<br />

Thekla. Ziel ist es, regelmäßig die Werbelandschaft zu beobachten, auf <strong>sexistische</strong><br />

Sujets hin zu überprüfen <strong>und</strong> diese gegebenenfalls als Negativbeispiele aufzuzeigen.<br />

http://www.werbewatchgroup-wien.at/beteiligen-sie-<strong>sich</strong>/beschwerdeformular<br />

UN-Ausschuss zur Beseitigung der Diskriminierung der Frau (CEDAW)<br />

Empfehlungen des CEDAW-Ausschusses an Deutschland in Bezug auf Beseitigung<br />

von Diskriminierung von Frauen durch <strong>Werbung</strong><br />

http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/de/menschenrechtsinstrumente/vereintenationen/menschenrechtsabkommen/frauenrechtskonvention-cedaw.html#c1679


Europäisches Parlament<br />

Entschließung des Europäischen Parlaments vom 3. September 2008 zu den<br />

Auswirkungen von Marketing <strong>und</strong> <strong>Werbung</strong> auf die Gleichstellung von Frauen <strong>und</strong><br />

Männern (2008/2038(INI)):<br />

http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+TA+P6-TA-<br />

2008-0401+0+DOC+XML+V0//DE<br />

Europarat<br />

Resolution 1557 (2007) Image of women in advertising (PDF)<br />

http://lastradainternational.org/lsidocs/323%20CoE%20Resolution%201557.pdf<br />

Europäische Frauenlobby (EWL)<br />

EWL Statement of Concern on Sexism and Stereotyping of Women in Danish<br />

Advertising<br />

http://www.womenlobby.org/spip.php?article485&lang=en<br />

Pinkstinks:<br />

Pinkstinks ist eine Kampagne <strong>gegen</strong> Produkte, Werbeinhalte <strong>und</strong><br />

Marketingstrategien, die Mädchen eine limitierende Geschlechterrolle zuweisen.<br />

Petition <strong>gegen</strong> die Kriterien des Deuschen Werberats, der Beschwerden über<br />

<strong>sexistische</strong> <strong>Werbung</strong> stets mit dem Kommentar abwehrt, sie würde mit einem<br />

Augenzwinkern agieren, sie sei nur ironisch.<br />

www.pinkstinks.de<br />

Landesmedienanstalten:<br />

http://www.programmbeschwerde.de/programmbeschwerde-1


Landesarbeitsgemeinschaft der bayerischen Gleichstellungsstellen<br />

Broschüre „Sex sells? Mit mir nicht! Frauenfeindliche <strong>Werbung</strong> <strong>und</strong> was sie da<strong>gegen</strong><br />

tun können<br />

www.gleichstellung-bayern.de/Informationen/Veroeffentlichungen/Sexsells.aspx<br />

(Die Sicht eines Mannes:<br />

http://www.coaching-blogger.de/2010/10/06/saving-martha-die-grenzen-des-marketing/)

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