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1957 - Geologische Bundesanstalt

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VERHANDLUNGEN<br />

DER<br />

GEOLOGISCHEN BUNDESANSTALT<br />

H E FT 3 (Schlußheft) Amtliche Mitteilungen 1958<br />

Inhalt:<br />

Jahresbericht der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> über das Jahr <strong>1957</strong>.<br />

<strong>Geologische</strong> Literatur Österreichs <strong>1957</strong> (mit Nachträgen aus früheren Jahren).<br />

NB. Die Autoren sind für Inhalt und Form ihrer Mitteilungen verantwortlich.<br />

Jahresbericht<br />

der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> über das Jahr <strong>1957</strong><br />

Erster Teil: Gesamtbericht Seite 193<br />

Zweiter Teil: Aufnahmsberichte der Geologen . . Seite 202<br />

Dritter Teil: Spezielle Berichte Seite 276<br />

Erster Teil: Bericht über die Tätigkeit der Anstalt<br />

erstattet von Prof. Dr. HEINRICH KÜPPER,<br />

Direktor der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong><br />

1. Allgemeines.<br />

2. Personelles.<br />

3. Rechtliches.<br />

4. <strong>Geologische</strong> Aufnahmsarbeit.<br />

5. Angewandte Geologie: a) Lagerstätten und Bergbau, b) Erdöl, c) Baustoffe, Steinbruch<br />

kartei, d) Hydrogeologie, e) Bodenkundliche Übersichtsaufnahmen.<br />

6. Wissenschaftliche und technische Arbeitsbereiche: a) Chemisches Laboratorium, b) Mikropaläontologie,<br />

c) Sedimentpetrographie, d) Palynologie, e) Photogeologie, f) Schlämmerei,<br />

g) Schleiferei, h) Dünnschliffkartei, i) Zeichenabteilung, Reproduktion und<br />

Kartensammlung.<br />

7. Administrative Arbeitsbereiche: a) Kanzlei, b) Gebarung, c) Hausverwaltung, d) Dienstwagen.<br />

8. Geologie und Öffentlichkeit: a) Verlag, b) Bibliothek, c) Museum.<br />

9. Reisen, Besuche, offizielle Teilnahmen.<br />

10. Verstorbene Geologen und Förderer des geologischen Arbeitsbereiches.<br />

1. Allgemeines<br />

Gegen Jahresende konnte durch eine Gesamtbestellung die Einrichtung für das neue Museum<br />

der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> in Auftrag gegeben werden. Es ist vorgesehen, diese Aufstel-<br />

15 Verhandlungen 1958 193


lung als „Rohstoffe und geologische Heimatkunde Österreichs" zu umschreiben und damit von<br />

der Themenwahl eines klassischen Spezialmuseums abzurücken.<br />

Durch die von Seiten der Studiengesellschaft für Atomenergie aufgerollte Frage nach dem<br />

Vorhandensein von Rohstoffen für Kernspaltungsziwecke in Österreich wurde ein Teil der<br />

geologischen Geländearbeit auf dieses Ziel ausgerichtet. Am Radiuminstitut der Universität<br />

Wien fand ein Einfüfarungskurs in die Radiometrie statt.<br />

2 a. Veränderungen im Personalstand:<br />

2. Personelles<br />

Name Wirksamkeit Veränderung Min.-Erlaß<br />

KLAUS W., Dr. 1. 1. <strong>1957</strong> Ern. zum prov. wissensch. Assistenten 101.077- 1/56<br />

PLÖCHINGER B., Dr. 1. 1. <strong>1957</strong> Ern. zum prov. wissensch. Assistenten 105.209- 1/56<br />

PLÖCHINGER B., Dr. 16. 1. <strong>1957</strong> Definitivstellunig als wissensch. Assistent 26.204- 1/57<br />

PUTZ J. 1. 2. <strong>1957</strong> Übernahme in VB-Entlohnungs- 28.614-13/57<br />

Schema I, Entlgr. e<br />

MORTH J. 1. 3. <strong>1957</strong> Ern. zum prov. Laboratoriumsgehilfen 34.526-13/57<br />

MORTH J. 9. 4. <strong>1957</strong> Definitivstellung als Laborant 41.652-13/57<br />

HUBER J. 1. 7. <strong>1957</strong> Übernahme in VB-Entlgr. d 66.565-13/57<br />

EFFENBERGER F. 1. 7. <strong>1957</strong> Ern. zum Kanzleidirektor 67.054-13/57<br />

RUTTNER A., Dr. 1. 7. <strong>1957</strong> Ern. zum Chefgeologen 67.749- 1/57<br />

2 b. Personalstand:<br />

Direktor:<br />

KÜPPER HEINRICH, tit. ao. Univ.-Prof., Dr. phil.<br />

Chefgeologen:<br />

WALDMANN LEO, tit. ao. Univ.-Prof., Dr. phil.<br />

LECHNER KARL, Dipl.-Ing.<br />

SCHMIDEGC OSKAR, Dr. phil.<br />

REITHOFER OTTO, Dr. phil.<br />

EXNER CHRISTOF, tit. ao. Univ.-Prof., Dr. phil.<br />

GRILL RUDOLF, Dr. phil.<br />

HEISSEL WERNER, Dr. phil., Pd.<br />

FABICH KARL, Dipl.-Ing., Oberassistent<br />

PRODINGER WILHELM, Dr. phil.<br />

ANDERLE NIKOLAUS, Dr. phil.<br />

WEINHANDL RUPERT, Dr. phil.<br />

WOLETZ GERDA, Dr. rer. nat.<br />

RUTTNER ANTON, Dr. phil.<br />

Geologen:<br />

PREY SIEGMUND, Dr. phil.<br />

BECK-MANNACETTA PETER, Dr. rer. nat.<br />

WIESBÖCK IRMENTRAUT, Dr. rer. nat.<br />

KLAUS WILHELM, Dr. phil. (prov. wissensch. Assistent)<br />

PLÖCHINGER BENNO, Dr. phil. (wissensch. Assistent)<br />

194


Vertragsbedienstete im wissenschaftlichen Dienst (Geologen):<br />

OBERHAUSER RUDOLF, Dr. phil.<br />

HOLZER HERWIG, Dr. phil.<br />

Kartographische Abteilung:<br />

KERSCHHOFER JULIUS, Techn. Ob.-Rev.<br />

BINDER OTTO, Zeichner, ROEDER ADOLF, Zeichner, ZACK. IBIS, Zeichnerin<br />

Bibliothek und Verlag:<br />

NÖBAUER SUSANNE, HUBER JOSEF<br />

Kanzlei und Buchhaltung:<br />

EFFENBERGER FRANZ, Kzl.-Dir.,<br />

HORVATH HEDWIG, Kzl.-Adjkt.<br />

Übrige Verwendungsgebiete:<br />

FRIES FRIEDRICH, Ob.-Aufseher, SCHAFFER KARL, Amtswart, ADAMEK RUDOLF, Chauffeur,<br />

BÖHM OTTO, Chem. Labor, MORTH JOHANN und STYNDL JOSEFINE, beide Schlämm-Labor,<br />

RÖSLER MARIA und ZACEK JOSEF, Techn. Ktrl., beide Erdölabteilung, STRÖMER FRANZ,<br />

Dünnschlifflabor, STRÖMER LEOPOLD, Tischler und Hauswart, HAMBERGER ADALBERT, Tischler,<br />

HAFNER BARBARA, LANG ERNA und SCHIEL HELENE, Reinigungsdienst, PEISSER KARL, Heizer,<br />

PUTZ JOSEF, Museumsgehilfe.<br />

3. Rechtliches<br />

Durch Verleihung einer Reihe von Schürf- und Konizessionsgebieten wurden der rechtliche<br />

Status der österreichischen Erdölindustrie weiter konsoldiert (siehe Abt. Erdöl).<br />

4. <strong>Geologische</strong> Aufnahmsarbeit<br />

Verrechnete Gelände-Aufnahmstage: <strong>1957</strong> 1956<br />

Geologen der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> 1064 1212<br />

Auswärtige Mitarbeiter 505 598<br />

Total 1569 1810<br />

5. Angewandte Geologie<br />

5a. Abteilung Lagerstätten und Bergbau<br />

von Dipl.-Ing. K. LECHNER (t) und Dr. A. RUTTNER<br />

Von Erstunterzeichnetem wurden die Grundblätter des Lagerstättenarchivs 1 : 200.000 fertiggestellt<br />

und die dazugehörigen Aktenregister vervollständigt. Daran anschließend wurde eine<br />

Lagerstättenkarte 1 : 1,000.000, ebenfalls im Hauptentwurf, ausgearbeitet.<br />

An Bergbauen wurden diesmal einige Objekte im Gebiet von Gaming begangen sowie die<br />

Bearbeitungen in der Unterlaussa fertiggestellt.<br />

Radiometrische Untersuchungen wurden in Form von Messungen von Grundlagenwerten als<br />

auch in Zusammenhang mit der Österreichischen Studiengesellschaft für Atomenergie an verschiedenen<br />

Gesteinsproben durchgeführt (siehe Dritter Teil: Spezielle Berichte).<br />

15* 195


5b. Abteilung Erdöl<br />

von<br />

Dr. RUDOLF GRILL<br />

Mit der durch das Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau erfolgten Verleihung<br />

der Aufsuchungsgebiete Amstetten, Scheibbs, Kilb und Tulln-Klosterneuburg an die Österreichische<br />

Mineralölverwaltung AG. wurden im abgelaufenen Jahre nach über zehnjährigem<br />

Stillstand die Erdöl-Explorationsarbeiten auch im niederösterreichischen Alpenvorland wieder<br />

aufgenommen. Neben der Reflexionsseismik und Gravimetrie wurde erstmals in Österreich<br />

die Tellurik in diesen Gebieten eingesetzt. Weitere reflexionsseismische Profile liegen aus dem<br />

Gebiete Laa an der Thaya vor, die zum Teil in Verlängerung von Profilen im Bereiche des<br />

Aufsuchungsgebietes „Wiener Becken" gemessen wurden, das ebenfalls im vergangenen Jahr<br />

der ÖMV erteilt wurde.<br />

Die in obigen Gebieten von seiten der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> während der letzten<br />

zehn Jahre durchgeführten Neukartierungen hatten im Zeitpunkte der Konzessionserteilung<br />

eine erste Abrundung erreicht und fanden ihren Niederschlag in verschiedenen Veröffentlichungen.<br />

Auch das Fenster von Rogatsboden in der niederösterreichischen Flyschzone erfuhr<br />

im Berichtsjahr eine zusammenfassende Darstellung.<br />

In ihren oberösterreichischen Aufsuchungsgebieten hat die Rohöl-Gewinnungs AG. im Jahre<br />

<strong>1957</strong> zwei Tiefbohrungen beendet und fünf weitere waren zu Jahresabschluß noch im Abteufen<br />

begriffen, von denen schließlich Wegscheid 1 fündig wurde.<br />

Im Aufsuchungsgebiet der Vorarlberger Erdölgesellschaft mbH. wurde im Juni des abgelaufenen<br />

Jahres mit reflexionsseismischen Messungen begonnen. Die <strong>Geologische</strong> <strong>Bundesanstalt</strong><br />

hat als Beitrag zur Kenntnis von Schichtfolge und Lagerung des Molasseanteiles am<br />

Aufsuchungsgebiet eine geologiseh-paläontologisch-sedimentpetrographische Beschreibung und<br />

Charakterisierung des Bregenzer Ach-Profiles abgeschlossen und zur Veröffentlichung vorbereitet.<br />

Dr. WEINHANDL und der Referent haben laufend die Erdölbohrungen des Landes befahren<br />

und es wurden wieder zahlreiche Proben für mikropaläontologische und sedimentpetrographische<br />

Zwecke entnommen. Weiters wurden Wasserbohrungen und Aufschlüsse, wie sie bei<br />

großen Bauvorhaben (Autobahn, Überland-Erdgasleitungen u. a.) anfallen und vielfach wesentliche<br />

Ergänzungen zum vorliegenden Kartenbild erbringen, untersucht.<br />

Die Ausarbeitung einschlägiger geologischer Exposes für die Fachbehörden lag wieder beim<br />

Referenten.<br />

Mit einer Reihe von Gästen aus dem näheren und ferneren Ausland wurden Exkursionen<br />

durch die österreichischen Tertiärgebiete unternommen und wertvoller Gedankenaustausch<br />

gepflegt. Die Teilnahme anderseits an der Tagung der Deutschen <strong>Geologische</strong>n Gesellschaft in<br />

München ermöglichte das Studium der letzten Entwicklung der deutschen Erdölaufschlußarbeiten<br />

im Alpenvorland.<br />

Am 17. Juni fand an der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> die konstituierende Sitzung des<br />

Österreichischen Komitees für den V. Welt-Erdölkongreß statt, der in der Zeit vom 30. Mai<br />

bis 6. Juni 1959 in New York stattfinden soll. Dir. Prof. Dr. H. KUPPER wurde wieder zum<br />

Vorsitzenden und der Referent zum Schriftführer des Österreichischen Komitees gewählt.<br />

5c. Abteilung Baustoffe, Steinbruchkartei<br />

von<br />

Dr. I. WIESBÖCK<br />

Ergänzungen von Steinbrüchen wurden für Kärnten und Steiermark in der Kartei durchgeführt.<br />

Auskünfte wurden, den Anfragen gemäß, in erster Linie wegen Belag und Beschüttung von<br />

Sportplätzen gegeben (roter Sand).<br />

196


Weiters ist die Nachfrage nach Bausanden und Ziegeleitonen nach wie vor groß. Die Gneise<br />

als Naturplatten aus dem Waldviertel finden immer mehr Verwendung.<br />

5d. Abteilung Hydrogeologie<br />

von Prof. Dr. H. KÜPPER<br />

Wasserproben für U-Untersuchungen wurden verschiedentlich genommen (siehe Dritter<br />

Teil: Spezielle Berichte, Radiometrie).<br />

Dr. ANDERLE setzte seine Grundwasseruntersuchungen für die steiermärkische Landesregierung<br />

im weiteren Murtalbereich fort.<br />

Zwischen September und Dezember wurden die Bohrarbeiten für die Beurteilung der Baugrundverältndsse<br />

sowie der Wassergewinnung für ein geplantes Reaktorgelände in Götzendorf<br />

durchgeführt; eine Stellungnahme über Götzendorf und Seibersdorf wurde abgegeben.<br />

5e. Bodenkundliche Übersichtsaufnahmen<br />

Abrundung der Aufnahmen durch Dr. N. ANDERLE im Bereich St. Veit und Klagenfurt.<br />

6. Wissenschaftliche und technische Arbeitsbereiche<br />

6a. Chemisches Laboratorium<br />

von Dipl.-Ing. K.<br />

FABICH<br />

Im Berichtsjahr <strong>1957</strong> wurden folgende Proben zur chemischen Untersuchung überbracht,<br />

von denen 8 Proben von Anstaltsmitgliedern und 3 von privaten Einsendern stammen!:<br />

4 Silikatgesteine mit je 21 Bestimmungsstücken (siehe Sonderbericht)<br />

2 Schieferproben 3 Bestimmungsstücken<br />

2 Gesteinsproben 7 Bestimmungsstücken<br />

1 Chromerz 8 Bestimmungsstücken<br />

1 Erdprobe 2 Bestimmungsstücken t<br />

1 Branntkalk 5 Bestimmungsstücken<br />

Im Zusammenhang mit den Untersuchungen von Phosphoriten auf einen etwaigen Urangehalt<br />

sind verschiedene Vorarbeiten durchgeführt worden, welche sehr viel Zeit in Anspruch<br />

nahmen.<br />

Es war auch heuer wieder möglich, durch einige Neuanschaffungen die apparative Einrichtung<br />

unseres Laboratoriums weiter zu verbessern.<br />

6b. Laboratorium für Mikropaläontologie<br />

Von Dr. R. OBERHAUSER wurden im Jahre <strong>1957</strong> Untersuchungen an Schlämmproben und<br />

Dünnschliffen aus mesozoischen und alttertiären Gesteinen durchgeführt.<br />

Soweit diese Bearbeitungen fremdes Material betrafen, sind die Resultate in den internen<br />

Mikroberichten I—XIV niedergelegt. So werden umfangreichere Bestimmungen aus Oberkreide<br />

und Alttertiär der Umgebung von Salzburg an Hand von Aufsammlungen von<br />

M. SCHLAGER und W. DEL NEGRO in den Mikroberichten IV und V mitgeteilt. Von weiteren<br />

Fossilfunden aus Material von B. PLÖCHINGER in der Gosau des Grünbacher Bereiches und in<br />

dem sie überlagernden Dan von Zweiersdorf berichten die Mikroberichte VII, VIII und XI.<br />

Weitere kleinere Berichte betreffen Aufsammlungen vonA. RUTTNER, G. GÖTZINGER, H. KÜPPER,<br />

W. HEISSEL und G. ROSENBERG.<br />

Über Untersuchungen an Material aus eigenen Aufsammlungen berichtet R. OBERHAUSER<br />

an anderer Stelle dieses Heftes. Ergebnisse einer mikropaläontologischen Untersuchung eines<br />

Molasseproiils in Vorarlberg, sowie ein Aptien-Nachweis in der kalkalpinen Umgebung von<br />

Wien, werden in im Druck befindlichen Publikationen B. PLÖCHINGERS bekannt gemacht.<br />

197


Von 8. bis 15. September <strong>1957</strong> nahm R. OBERHAUSER an einer Fachtagung in Südfrankreich<br />

(Aquitaine) teil. Das bei den damit verbundenen großräumigen Exkursionen aufgesammelte<br />

Probenmaterial aus Jura, Kreide und Tertiär wird zur Zeit untersucht; anschließend wird<br />

es mit einem erläuternden Bericht an der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> deponiert und wird dort<br />

für Interessenten aus Wissenschaft und Industrie jederzeit zugänglich sein.<br />

Von Dr. R. WEINHANDL wurden im abgelaufenen Jahre eigene Kartierungsproben aus dem<br />

Außeralpinen Wiener Becken, sowie eine große Anzahl von Proben aus den Baustellen der<br />

Gemeinde Wien und Umgebung bearbeitet. Ferner wurde Material aus den Wasserbohrungen<br />

in Wien und in den Bundesländern mikropaläontologisch untersucht und 1 ausgewertet. Von<br />

Neubohrungen aus dem Erdölgebiet konnte laufend Kernniaterial gesammelt und auf Mikrofaunen<br />

untersucht werden.<br />

6c. Laboratorium für Sedimentpetrographie<br />

Neben Schwermineralanalysen von Gesteinen aus Molasse, Flysch und Salzgebirge wurden<br />

in diesem Jahr auch zahlreiche quantitative Untersuchungen an Flußsanden angestellt, im<br />

Hinblick auf die Aufsuchung von Rohstoffen.<br />

6d. Laboratorium für Palynologie<br />

Im Berichtsjahr gruppierten sich die Untersuchungen hauptsächlich um folgende Problemkreise:<br />

Überprüfung und Ergänzung der Sporengliederung des Hallstätter Salzberges mit vergleichenden<br />

Profiluntersuchungen von Hallein, Bad Ischl und Alt-Aussee, sowie Untersuchungen<br />

der gegenseitigen Sporenbeziehungen der Proben des Ennstal-Tertiärs. Außerhalb dieser Programmpunkte<br />

gelangten eine Reihe von Einzeluntersuchungen aus Quartär und Tertiär zur<br />

Durchführung.<br />

Die Präparatesammlung stratigraphisch wichtiger Sporengesellschaften konnte dank zahlreicher<br />

zugesandter und aufgesammelter Proben erweitert werden. Sie umfaßt nunmehr auch<br />

Rotliegendes, Südalpines Oberperm, Zechstein, Unter-, Mittel- und Ober-Trias in ± geschlossener<br />

stratigraphischer Abfolge.<br />

Für fachliche Ergebnisse wird nach den speziellen Berichten (Seite 298) verwiesen.<br />

6e. Arbeitsstelle für Photo geologie<br />

von<br />

Dr. H. HOLZER<br />

Die photogeologischen Arbeiten im Rahmen der Kreuzeckgruppe (Kärnten) sowie in einem<br />

Abschnitt der Goldberggruppe (Kärnten) wurden abgeschlossen. Über die Ergebnisse wird im<br />

Jahrbuch der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> berichtet.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Speläologischen Institut (Bundesministerium für Land- und<br />

Forstwirtschaft) konnten Luftphotos des Dachstein-Plateaus beschafft werden, aus welchen<br />

eine Karte der Brüche und Störungszonen dieses Raumes erstellt wird.<br />

115 Luftbilder der Lienizer Dolomiten (Kärnten und Osttirol) wurden angekauft und mit<br />

den Auswertungsarbeiten begonnen.<br />

Die instrumentelle Ausrüstung ist durch einen Zeiß-Luftbildumzeichner<br />

ergänzt worden.<br />

6f. Aufbereitung für mikropaläontologische Untersuchungen<br />

Anzahl der aufbereiteten Proben:<br />

Total <strong>1957</strong> 2033 (1956 : 2245)<br />

198


Anzahl der angefertigten Präparate:<br />

6g. Präparation und Schleiferei<br />

Dünnschliffe 505 (1956 : 530)<br />

Anschliffe 3 (1956 : 4)<br />

6h. Dünnschliffkartei<br />

Die karteimäßige Erfassung aller für den Dienstbereich verfertigten Schliffe wird laufend<br />

fortgesetzt. Die Dünnschliffe werden nach ihrer Bearbeitung, geordnet nach den Kartenblätterr»<br />

1 : 50.000, verwahrt.<br />

6i. Zeichenabteilung, Reproduktion und Kartensammlung<br />

Laut Bericht des Abteilungsleiters, techn. Oberrev. J. KERSCHHOFER, wurden im Jahre <strong>1957</strong><br />

folgende Arbeiten durchgeführt:<br />

4 geol. Kartenkopien für den Verkauf<br />

1 Originalzeichnung Blatt Stadl-Murau (1 : 50.000) zur Drucklegung<br />

83 Zeichnungen in Tuschausführung zur Vervielfältigung bzw. Reproduktion<br />

200 photographische Aufnahmen, Kopien und Diapositive in verschiedenen Größen<br />

619 Photokopien (von Filmen), Format: 288 Stück DIN A 5<br />

168 Stück DIN A 4<br />

154 Stück DIN A 3<br />

9 Stück DIN A 2<br />

519 Lichtpausen.<br />

Weiters wurden infolge Zeitmangels des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen die<br />

Zeichen- und Montagearbeiten der topographischen Unterlage für die geologischen Kartenwerke<br />

durchgeführt.<br />

Hohe Wand (1 : 25.000)<br />

Rätikon (1 : 25.000)<br />

Kreuzeckgruppe (1 : 50.000)<br />

Übersicht über den Einlauf geologischer Karten im Jahre <strong>1957</strong>:<br />

Europa total<br />

Afrika<br />

73<br />

11<br />

Belgien<br />

W.-Deutschland<br />

7<br />

23<br />

Amerika 6 England 15<br />

Asien 25 Finnland 3<br />

Australien 1 Frankreich 12<br />

116<br />

Italien<br />

5<br />

Ungarn<br />

1<br />

Österreich 7<br />

73<br />

7. Administrative Arbeitsbereiche<br />

7a. Kanzlei<br />

Der Umfang der Kanzleiarbeit ergibt sich aus folgender Gesamtzahl an Geschäftsstücken:<br />

Akteneingang <strong>1957</strong>: 1845 (1956: 1837)<br />

Aktenausgang <strong>1957</strong>: 1722 (1956: 1698)<br />

199


An Einnahmen wurden erzielt:<br />

7b. Gebarung<br />

Verkauf wissenschaftlicher Druckwerke (aus dem Verlag der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong>):<br />

<strong>1957</strong>: S 122.600,11 (1956: S 107.544,37)<br />

Handkolorierte Karten, Gebühren und Taxen, verschiedene Einnahmen:<br />

<strong>1957</strong>: S 2.861,55 (1956: S 1.079,50)<br />

7c. Wiederaufbau und Hausverwaltung<br />

Der Gartentrakt wurde fertiggestellt und von der Bundesgebäudeverwaltung der <strong>Geologische</strong>n<br />

<strong>Bundesanstalt</strong> zur Benützung übergeben. Die Einrichtung für die neuen Museumsräume wurde<br />

in Auftrag gegeben.<br />

Vermietungen:<br />

14. Mai Empfang der Interkontinentale.<br />

7. Juli Konzert, veranstaltet vom Kulturamt der Stadt Wien.<br />

23. Juli Konzert, veranstaltet vom Kultnramt der Stadt Wien.<br />

16. August Konzert, veranstaltet vom Kulturamt der Stadt Wien.<br />

23. August Konzert, veranstaltet vom Kulturamt der Stadt Wien.<br />

30. August Empfang der Firma Eggeling.<br />

Führungen:<br />

9. April Verein Natur und Technik.<br />

20. November Verein Stadt und Land.<br />

22. November Katholisches Kulturwerk Wien.<br />

5. Dezember Realgymnasium Boerhavegasse, Wien III.<br />

Dienstfahrten für geologische Bereisungen:<br />

7d. Dienstwagen<br />

<strong>1957</strong>: 27.314 km (1956: 24.285 km)<br />

Am 21. Oktober wurde ein neuer VW-Dienstwagen in Betrieb genommen und der bis dahin<br />

in Gebrauch gestandene Wagen bei einem Kilometerstand von 114.195 km veräußert.<br />

8. Geologie und Öffentlichkeit<br />

8a. Verlag<br />

Im Eigenverlag der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> erschien:<br />

Jahrbuch der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong>, Bd. 100/<strong>1957</strong>, mit 11 Beiträgen, Gesamtumfang<br />

358 Seiten, 28 Tafeln und 32 Textabbildungen.<br />

Verhandlungen der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong>, Jg. <strong>1957</strong>, mit vielen Beiträgen, Gesamtumfang<br />

284 Seiten und 2-6 Textabbildungen.<br />

<strong>Geologische</strong> Karte der Republik Österreich, Blatt Mattersburg-Deutschkreutz 1 : 50.000, <strong>1957</strong>.<br />

<strong>Geologische</strong> Karte der Umgebung von Korneuburg und Stockerau 1 : 50. 000,<strong>1957</strong>.<br />

Panorama vom Zitterauer Tisch SW vom Stubnerkogel bei Badgastein, Salz­<br />

<strong>Geologische</strong>s<br />

burg, <strong>1957</strong>.<br />

Erläuterungen zur geologischen Karte der Umgebung von Gastein, <strong>1957</strong>, 168 Seiten, 8 Tafeln<br />

und 8 Textabbildungen.<br />

Erläuterungen zur geologischen Karte Mattersburg-Deutschkreutz, <strong>1957</strong>, 67 Seiten, 9 Tafeln<br />

und 3 Textabbildungen.<br />

200


8b. Bibliotheksausweis <strong>1957</strong><br />

Übersicht über den Bücherzuwachs der Bibliothek:<br />

Einzelwerke: Signaturen: 483<br />

Bände: 659<br />

Zeitschriften: Signaturen: 43<br />

Bände: 646<br />

Der Gesamtbestand der Bibliothek (Stand vom 31. Dezember <strong>1957</strong>):<br />

Einzelwerke: Signaturen: 35.377<br />

Bände: 44.273<br />

Zeitschriften: Signaturen: 1.991<br />

Bände: 100.887<br />

Im Schriftentausch erhöhte sich die Zahl der Tauschpartner auf 408 (1956: 396), davon<br />

entfielen auf<br />

Europa 310<br />

USA. und Kanada 41<br />

Übriges Ausland 58<br />

Der Wert der im Schriftentausch eingegangenen Publikationen beträgt nach grober Schätzung<br />

etwa S 67.000.—.<br />

Bücherinstandsetzung hatte normalen Fortgang.<br />

Am 11. Juni <strong>1957</strong> wurde die Bibliothek und das wissenschaftlich-paläobotanische Arbeitsmaterial<br />

nach Frau Prof. Dr. E. HOFMANN übernommen. Die Bücher und Zeitschriftenbände<br />

(fast 300 Bände) wurden geschlossen signiert und aufgestellt.<br />

8 c. M u s e u m<br />

von Dr. I. WIESBÖCK<br />

An der Reinigung und Zusammenstellung des Materials aus dem Wiener Becken wurde<br />

weitergearbeitet. Das Originalmaterial wurde nach Autoren geordnet und übersichtlich zusammengestellt.<br />

Den ausländischen Gästen des Museums wurde das gewünschte Vergleichsmaterial zur Verfügung<br />

gestellt. Ins Ausland wurden leihweise Originale für größere Arbeiten gesandt.<br />

Mit einem geologischen Grundkataster von Wien wurde begonnen. Das Gebiet<br />

umfaßt Wien mit seiner näheren Umgebung. Als Arbeitskarten wurden Kartenblätter im<br />

Maßstab 1 : 15.000 genommen. Auf diesen werden Bohr- und Schurfpunkte eingetragen, von<br />

welchen eine durch Fossilien belegte Alterszuweisung möglich ist. Für jeden Punkt wird ein<br />

Karteiblatt angelegt, worauf die näheren Angaben vermerkt sind. Nach Möglichkeit werden<br />

auch alle Angaben aus der Literatur verarbeitet. Für die einschlägige Literatur wurde ebenfalls<br />

eine Kartei angelegt.<br />

Bis jetzt wurden auf den folgenden Kartenblättern eingetragen:<br />

Blatt 3 . . . . 19 Punkte Blatt 12 . . . . 212 Punkte<br />

„ 4 . . . . 29 „ 13 . . . . 34 „<br />

„ 6. . . . 2 „ 17 . . . . 102<br />

7 . . . . 78 „ „ 18 . . . . 58 „<br />

„ 8 . . . . 52 „ 19 . . . . 12<br />

„ 11 . . . . 147 ,. 24 . . . 34 „<br />

1 U —-<br />

Permanent Council World Petroleum Congress, Paris<br />

Arbeitsbesprechung Klagenfurt 14. bis 15. Februar.<br />

29. Järmer bis 3. Februar.<br />

201


Arbeitsbesprechung Salzburg 11. bis 13. April.<br />

Geologists Association, Field Meeting, 30 Teilnehmer 26. Juni.<br />

Phosphorite Vorarlberg 1. bis 12. Juli.<br />

Prof. van BEMMELEN, Kärnten 29. Juli bis 10. August.<br />

Arbeitstagung österreichischer Geologen, Zwettl 1. bis 4. Oktober.<br />

Arbeitsbesprechung Klagenfurt, Graz 8. bis 11. November.<br />

10. Verstorbene Geologen und Förderer des geologischen<br />

Arbeitskreises<br />

Dr. KARL BISTRITSCHAN, Geologe der M. T. A., starb am 20. Oktober <strong>1957</strong> in Ankara.<br />

Dr. KLAUS KÜPPER, Paläontologe der Shell d'Arcy Co., starb am 1. Mai <strong>1957</strong> in Port<br />

Harcourt, Nigeria.<br />

Dr. ALFONS MALUSCHKA, Oberstaatsbibliothekar i. R., ehem. Leiter der Bibliothek der <strong>Geologische</strong>n<br />

<strong>Bundesanstalt</strong>, starb am 7. August <strong>1957</strong>.<br />

Zweiter Teil: Aufnahmsberichte der Ceologen<br />

Übersicht über die Einteilung der Arbeitsgebiete im Jahre <strong>1957</strong><br />

Kristallin der Böhmischen Masse: FRASL (a) *), PAULITSCH (a), WALDMANN.<br />

Zentralalpen: BECK-MANNAGETTA, CLAR (a), EKNER, FRASL (a), HÖLZER, KARL (a), MEDWE-<br />

NITSCH (a), SCHMIDEGG, SENARCLENS-GRANCY (a), TOLLMANN (a), VOHRYZKA (a).<br />

Ostabdachung der Zentralalpen: EXNER, MAURIN (a), PAHR (a).<br />

Grauwackenzone:<br />

HEISSEL.<br />

Südalpen: HOLZER, PREY.<br />

Nördliche Kalkalpen: HEISSEL, DEL NEGRO (a), PLÖCHINGER, REITHOFER, RUTTNER, SCHLA­<br />

GER (a), SCHMIDEGG.<br />

Flyschzone: GÖTZINCER (a), GRILL, OBERHAUSER.<br />

Tertiärgebiete: FLÜGEL (a), GRILL, MAURIN (a),<br />

WEINHANDL.<br />

Quartär: GÖTZINGER (a), GRILL, PIPPAN (a), SENARCLENS-GRANCY (a), SCHLAGER (a).<br />

Die Berichte sind nach den Namen der Autoren alphabetisch angeordnet.<br />

Die Nummern der Kartenblätter beziehen sich auf die Österreichische Karte 1 : 50.000.<br />

Bericht <strong>1957</strong> über Aufnahmen im oberen Gurktal O Gneaan und<br />

N Feldkirchen<br />

von PETER BECK-MANNAGETTA<br />

Anschließend an die Aufnahmen von Deutsch-Griffen (Verh. <strong>1957</strong>) wurden die Lücken<br />

zwischen den Aufnahmen des Doz. Dr. E. ZIRKL (1954—1955), gegen die Wimitz (Verh. 1956)<br />

und gegen das obere Glantal (Verh. 1953) abgeschlossen.<br />

Die große Masse stark verschieferter Metadiabase zieht von W Bach-Griffen über K. 1276,<br />

N K. 1296 nach Sirnitz—Sonnenseite zu „In Lamm"—Lackenwiesen. Im S, NW K. 1166, durch<br />

202<br />

*) (a) bedeutet: auswärtiger Mitarbeiter.


eine O—W-Stürung, im O bei K. 1210 durch eine NNO—SSW-Störung sind die SO-fallenden,<br />

gestriemten Metadiabase, mit einer jüngeren NO-Wellung, gegen Phyllit begrenzt. Gegen NW<br />

zu verlieren sie sich „In Kegeln" in Sandsteine und Glimmertonschiefer. Gegen SW sind) die<br />

Phyllite durch mehrere junge, klar morphologisch hervor tretende Absätze N Krücken Alpl<br />

zerstückelt.<br />

Gegen O über Kaltwasser—Piskowitzberg treten immer mehr Quarzsandsteine bis feine<br />

Quarzkonglomerate auf und in den hellen Phylliten stecken nur vereinzelte Metadiabas-Grünschieferstöcke<br />

(N Rader, Spitzwiesen; Gurkdurchbruch W Hochsteiner). Von Serpentingesteinen<br />

(KIESLINGER 1956, auf Grund der Angaben der Landesplanung) konnte in der Sirnitz<br />

nichts gefunden werden. Diese Metadiabasserie zieht weiter gegen SO in die Schattseite mit<br />

noch teilweise massigen Diabasen (unter K. 833, NW K. 906). Diese Grünschiefer bauen mit<br />

„hellen" Phylliten den oberen Rücken des Homberges und von Zammelsberg auf. Im unteren<br />

Teil Gurkenge, Homberg S, Aplitschberg S und Wipfelberg S werden sie von dunklen Phylliten<br />

abgelöst, die in der Sirnitz häufig und O Oberndorf (Schattenseite) nur gelegentlich auftreten.<br />

S Krücken Alpl—Schlegel A. H. überwiegen dichte Metadiabase, die gegen S und O in<br />

glimmerige Tonsandsteine übergehen und im S den Steinbühel aufbauen. O Steinbühel, gegen<br />

Lamm, treten grobkörnige Diabase in Blockmassen auf. Diese werden von „Eisenhutschiefern"<br />

(SCHWINNER 1931) abgelöst, die in eckige, helle Brockentuffschiefer übergehen. Letztere verzahnen<br />

sich von Lamm bis Widitscher mit Eisendolomitschiefern und Chloritschiefern. SW<br />

Widitscher in ca. 1360 m findet man ein gangförmiges, saures Alkaligestein. SO Am Knittel gegen<br />

das Müller Gatter findet man dünne Lagen von Quarzporphyr den Sandsleinen und Glimmer-<br />

Tonschiefer eingeschaltet. O Tschrieter—Grablacher—Steinegger ziehen Chloritschiefer in den<br />

hellen Phylliten gegen O; ebenso über Hoffern gegen S Grillenberg.. SO Wipfelberg und N<br />

Huberhöhe treten Chloritschiefer auf; letztere wechseln mit Quarziten.<br />

Durch ein Band dunkler Quarzphyllite getrennt, erscheinen S Leonhardshöhe—Scharriegel—Bad<br />

St. Leonhard—S Wipfelberg bis O St. Martin, SO der Gurk, Bänderquarzite<br />

mit Feldspat und Chlorit, die gegen das Liegende im Gurktal wieder von dunkelgrauen Phylliten<br />

abgelöst werden. Diese erinnern etwas an die Phyllitquarzite der Haidnerhöhe und des<br />

Mödring. Als Kerne sind diesen Gesteinen NW Edern—NO Edenbauer bis zur Südseite der<br />

Gurk „Tonalit"-Mylonite eingeschaltet. Diese Bänderphyllit-Quarzite stellen die Hüllschiefer<br />

der Tonalitmylonite dar und werden allseits von dunklen Phylliten ummantelt.<br />

Der Phyllitserie sind von Fuchsgruben S ab gegen O Bänderkalke, Kalkphyllite und Graphitschiefer<br />

eingelagert (N Sallas, KitzeL Reinitzgraben, SW K. 763). W Niederwinklern und S<br />

des Gogausees zieht die Kalkphyllitserie weiter gegen NO über den Kokauer Wald und endet<br />

O des Gogausees.<br />

Im Liegenden der östlichen Kalkphyllitserie schalten sich zwischen das Kristallin Chloritquarzite<br />

und Grünächiefer ein, die sich W Kitzel stark verbreitern, über Draschen zum Drageisberg—Auritzberg<br />

ziehen und W Steiner in der Phyllitserie enden. Diese südliche, kalkreiche<br />

Grünschieferserie zeigt keine Reste von Diabasgesteinen mehr. An der Bundesstraße W Glanzer<br />

in 750 m; auf dem Drageisberg, N K. 929; im Tiebeltal N „zu Himmelberg", N Winklern;<br />

SO Kösting; W Poitschach; S Tiebel und W Powirtschach sind den Grünschiefern Kalkphyllite<br />

und dolomitische gelbliche Bänderkalke eingelagert.<br />

Gegen W folgt im Liegenden die Phyllitserie bei Althimmelberg, NW Steiner und bei<br />

Himmelberg. Gegen O ummantelt diese Grünschieferserie W Edling, W Strußnig den Kristallinaufbruch<br />

der Wimitz und zieht breit zwischen Wachsenberg—Poitschach—Waiern—N St. Ulrich,<br />

N Tschwarzen über Haffenberg—Klein Gradeneggerberg zu der Grünschieferserie S St. Urban—<br />

Göseberg (Verh. 1953).<br />

W Poitschach wird die Grünschieferserie S Werschling und im Tiebeltal von Bänderphylliten—Quarziten<br />

unterlagert, die die Tonalitmylonite N Kraß als Kern besitzen (WEINERT 1944).<br />

NO Tschwarzen, N Feldkirchen findet man um K. 739 bläuliche Bänderdolomite verbreitet.<br />

203


SO Lendorf und W St. Ruprecht ragen in den Kuppen CK. 647, 668, 693 usw.) bläuliche gebänderte<br />

Kalkphyllite und Bänderkalke mit Graphitschiefern auf, die über K. 674, R. Dietrichstein,<br />

K. 688 nach O ziehen und im Steinbruch W K. 598, W St. Martin, sich fortsetzen. Gegen<br />

NO enden sie beim Bauer SW K. 605, SW Raunach. N Tschwarzen, S T. P. 799 und S K. 848<br />

treten Albitquarzite auf, die ich als „Gneismylonite" bezeichnet habe, die mit Übergängen zu<br />

Albitphylliten und Albitgrünschiefern stets die Bänderkalke gegen O begleiten. Im S der blauen,<br />

dunklen Bänderkalke treten kalkige, dünnblättrige Chloritschiefer auf.<br />

N Maria Feicht gegen Pollnigg zu zieht die Metadiabasserie im Liegenden des Ulrichsberges<br />

(z.B. SO T.P. 632 in 575 m) weiter. Zwischen Maria Feicht und Freudenberg findet man die<br />

gleichen Grünschiefer wie bei Zwattendorf (Verh. 1953).<br />

Das Westende des Aufbruches der Wimitz wird durch Verzahnung der NO streichende»<br />

Zone quarzitisch-phyllitischer Glimmerschiefer mit der O—W verlaufenden Folge von Biotitschiefern<br />

im S markiert. Die phyllitischen dünnschiefrigen Biotitquarze ziehen über Grai—<br />

Tschamutscher über die Grillerhöhe und treten im O um K. 1162 Lawesen auf. SW Hocheck,<br />

SW K. 1188, findet man wieder diese Biotitquarzite. Gegen W und SW zu überschreiten sie<br />

S Rennweg den Roggbach und ziehen über Jeinitz—Pölling W—Hinter Wachsenberg bis W<br />

Edling. Auf dem Rücken des Lantschnig verlaufen phyllitische Biotitschiefer.<br />

Die Magnetitgrünschiefer N St. Ulrich gehen in 800 m S Lantschnig in Biotitgrünschiefer<br />

und weiter SO in Biotitglimmerschiefer über. Phyllitische Glimmerschiefer findet man bei<br />

St. Ulrich, N Lantschnig und NO Edling; weiter NO, SW bis N Rittolach mit Marmor, W Grillerhöhe,<br />

W Lawesen. Granatglimmerschiefer findet man W Pölling, N Lang und Kofel, im<br />

Roggtal O und W, bei K. 902 und gegen S bis W Trertk; N und S Hocheck, um K. 1342, W<br />

Paulsberg bis zum Marmor SO Grai und über Hoch St. Paul nach Gassmay.<br />

Von besonderer Bedeutung sind die Übergänge der Grünschiefer im Biotitschiefer mit<br />

Epidotamphibolit und Kalkglimmerschiefer, N St. Urban und S Paulsberg. Pegmatoide Lagen<br />

findet man O Göschel (W Reggen) und Zirkitz O.<br />

Quartär<br />

Eine Terrasse in ca. 830 m (Verh. <strong>1957</strong>) zieht von der Gurk „Haidenkeusche" über Neu<br />

Albeck (K. 827) nach dem Ort Sirnitz, wo sie aus feinem Phyllit- und Diabasschotter aufgebaut<br />

wird. Als Leiste zieht sie S des Sirnitzbaches herauf und ist W des Leonhardbaches noch in<br />

900 m zu finden. Die Seitengräben aus S und W weisen durchwegs zwei verschieden alte<br />

Schuttfächer auf, wobei der größere, ältere, sich mit den Terrassenresten verzahnt. Gegen<br />

Hoffern bis N K. 857 sind die Hänge vorwiegend mit feinem Schotter bis ca. 870 m ansteigend<br />

bedeckt; weiter gegen W enden die Leisten in sich vielfach verzahnenden Schuttfächern bis<br />

900 m.<br />

Die Gurkenge aufwärts N und S Glannacher, W Hochsteiner und S R. Alt Albeck in 910 m<br />

staute sich der Schutt der Seitengräben. Weiter S, N Graben, ist die Hochfläche in 910 m mit<br />

Schotter bedeckt, die alte Rinnen füllen und gegen W in eine unterteilte Umifließungsrinne N<br />

der Gurk führen, die sich bis Gurker (Thörl) verfolgen läßt; weiter westwärts endet sie frei<br />

SW Oberberg. Diese Formen hängen mit der Staustufe im Grünschiefer W Hochsteiner zusammen.<br />

Der Moränenschutt des Murgletschers reicht gegen O, S Winkler Wald bis 1040 m herauf,<br />

wird N Kerschdorf von Bergsturzmassen unterbrochen und setzt sich weiter O gegen Saßl<br />

und St. Johann fort. Auf dem schmalen Rücken NW Niederwinklern kann man den Moränenwall<br />

bis 970 m verfolgen. W und NW des Gosausees sind die Hänge von 820 bis 890 bzw. 870 m<br />

mit Ferngeschiebe bedeckt, sowie O des Gosausees in 840 m. Der Gosausee stellt ein Gletscherende<br />

des Murgletschers dar.<br />

Von Rothapfel steigen die Moränenreste gegen Rittolach bis 1065 m an und erfüllen die<br />

breite Mulde von Lawesen bis über die Klein Gradenegger Höhe in 1070 m. W Hocheck ist<br />

der Moränenschutt des Draugletschers den Bergsturzmassen aufgelagert. Über den Sattel nach<br />

204


Call erreicht der Schutt 1120 m (K. 1118), beim Oberen Call 1130 m und fällt O K. 1178 von<br />

1130 m zum Sattel von Predl (966 m) ab, um ostwärts wieder bis 1120 m zum Göseberg anzusteigen.<br />

N des Oberen Gall in 1200 m findet man einen isolierten Schotterrest (Rißeiszeit). O des<br />

Jacobi-Mooses sind die Hänge bis in 970 m verschieden stark mit vorwürmeiszeitlichen Gerollen<br />

überstreut (Zirkitz). Vereinzelt findet man W vom Sattel, W K. 1226 in 1200 m (W<br />

Reitschitz) und NW Eggen in 1180 m je ein eigroßes Quarzgerölle. Die Gesteine des Grundgebirges<br />

weisen bis ca. 1080 m eine einige Meter tiefe gelbbraune, lehmige Verwitterungsschwarte<br />

auf. N von Bauern NW „zu" z u Zirkitz in 1080 m sind pegmatitische Lagen im<br />

Glimmerschiefer zu Kaolin verwittert.<br />

Von Roggbach W—Gnesau ist die Landschaft durch Moränenwälle mit sumpfigen Niederungen<br />

unterteilt. Als Reste der Mittelmoräne zwischen Mur- und Draugletscher nehme ich<br />

die drei Wälle N Sallas an. Verschiedene jüngere Haltestände kann man W Steuerberg erkennen.<br />

Von diesem Stand aus zieht die Schotterfläche (I) O Steuerberg und SO Pölling zum<br />

Roggbach in ca. 745 m. Von dieser Schotterflur gegen W reicht der Reinitzgraben gegen W,<br />

um in Draschen blind zu enden; sowie weiter N der Brand(?) graben, der bei K. 879 N<br />

Wöllach frei endet. Beide Täler wurden von der Tiebel abgeschnitten. Im Moränenschutt<br />

nehmen weiter westwärts die bezeichnenden Fremdgeschiebe ab und Lokalschutt herrscht<br />

vor. Aus diesem Lokalschutt entspringen die zahlreichen Quellen der Tiebel und bauen Lerchriegel—Warnig<br />

auf. Zwischen Tiebel und Roggbach dehnt sich eine breite Schotterflur (II)<br />

in 580 bis 590 m aus, die gegen S stufenweise gegen Feldkirchen und den Ossiachersee abfällt.<br />

Letzterer spätglazialen Schotterflur ist im O das Westende der postglazialen Zweikirchener<br />

Terrasse (Verh. 1953) anzuschließen, die O Raunach auf 550 bis 560 m ansteigt. Die schmalen<br />

Moränenwälle K. 593 und in 600 bis 640 m könnten die Ausgangslagen dieser breiten Flur<br />

darstellen. Ebenso zeigen die Kuppen S Raunach den Anfang der Umfließungsrinne N der<br />

Glan (Verh. 1953, 1956) an.<br />

Die Sandgrube mit Murmeltierfunden (KAHLER 1955) W Waiern in ca. 620 m wird von groben<br />

Schottern überlagert. S Jolle wurden in 900 m in einer Sandgrube Murmeltierreste entdeckt;<br />

dort sind die wechselnd tonig-sandigen Lagen in einen gegen SO verengten Faltenwurf gelegt.<br />

Dies deutet auf eine Überfahrung der postglazialen Sedimente durch einen neuerlichen Eisvorstoß<br />

hin.<br />

Bericht <strong>1957</strong> der Arbeitsgruppe Geol. Institut d«-r Universität Wien über Aufnahmen<br />

in den RadstSdter-Tauern und int Salzkammergot<br />

von E. CLAR (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Das Schwergewicht der Arbeiten unserer Arbeitsgruppe lag in den Aufnähmen, die A. TOLL­<br />

MANN im Anschluß an seine vorjährigen Arbeiten in der Pleißling-Gruppe gegen Westen bis<br />

zum Mosermandl (Bl. 156/1) weiterführte. Er legt darüber in diesem Hefte einen eigenen<br />

Bericht vor. Außerhalb des ursprünglichen Programmes konnte W. MEDWENITSCH nach Ausfall<br />

anderer Vorhaben ohne Inanspruchnahme von Anstaltsmitteln seine vorjährigen Aufnahmen<br />

auf dem anschließenden Blatt Radstadt fortführen und berichtet ebenfalls getrennt<br />

in diesem Hefte.<br />

Frl. E. KRISTAN führte im Anschluß an ihre Untersuchungen der Mikrofauna im Rhät der<br />

Hohen Wand in den Zlambachmergeln der weiteren Umgebung der Fischerwiese bei Aussee<br />

profilmäßige Aufsammlungen von schlämmbaren Proben durch. Die Aufschlußverhältnisse<br />

sind für solche Aufsammlungen im Gebiet der Fischerwiese selbst ungünstig, während im<br />

W esten, nördlich St. Agatha, die Bäche tiefer eingeschnittene Profile quer zum Streichen freigeben.<br />

Mit 80 Proben ist eine Reihe von Profilen von den Pedataschichten bis Lias, auch mit<br />

205


Kalkeinlagerungen in den Mergeln, belegt. Nach vorläufiger Durchsicht ist die nicht sehr<br />

reiche Mikrofauna der des Lias recht ähnlich, aber sie ist nicht eintönig und bietet daher<br />

Aussicht auf eine Gliederung.<br />

Der Verfasser dieser Zeilen konnte selbst nur zwei von der Witterung wenig begünstigte<br />

Wochen wieder auf Begehungen am Blatt Mosermandl (156/1) im Gebiet von Zederhaus—<br />

Wald und um die Fischerhütte verwenden. Orientierungstouren gingen auch nach Süden in<br />

den Rand der Schieferhülle.<br />

Auch hier ist innerhalb der Schiefer im Liegenden des Radstädter-Mesozoikums eine andere<br />

Gliederung notwendig als in der Übersichtskarte von W. SCHMIDT. Ähnlich wie auf dem Blatt<br />

Gastein die Schwarzphyllite der Schieferhülle nicht von denen in der Begleitung des Radstädter<br />

Mesozoikums zu trennen sind, ist auch hier keine solche Trennung möglich. Lediglich<br />

an den Basis-Schuppen der Trias sind Quarzphyllite neben den Diaphthoriten der großen<br />

Gruppe der Bündnerschiefer gegenüberzustellen. Die Schuppen der unteren Radstädterdecke<br />

und das Weißeck scheinen so wie im Westen der Zug des Draugsteins in der hangenden<br />

Schieferhülle zu stecken.<br />

Nördlich des Zederhaustales wird mehrfach die Überprägung eines älteren WNW-Streichens<br />

durch jüngere Querfaltung beobachtbar. Diese beeinflußt in den Südhängen des Mosermandlkammes<br />

auch die Geländeformung. An der Zmülingwand, die als tiefere Schuppe dem Hochfeindzuge<br />

westlich vorgeschaltet ist, konnte in den Bewegungszonen des Liegend und des<br />

Hangend eine solche Überprägung durch NNE-streichende Kleinfalten festgestellt werden.<br />

Die Tiefschaltung dieser Vorschuppe gehört also wohl zu einer solchen jüngeren Phase.<br />

Schon nahe der Basis der unteren Radstädterdecke wurde in der Schuppenzone zwischen<br />

Zmülingwand und H. Gugl an deren SW-Fuß ein neues Vorkommen von gut erhaltenen<br />

Belemniten in Breccie entdeckt. Das ist derzeit der tektonisch tiefste Fossilfundpunkt der<br />

Radstädter Tauern.<br />

Beobachtungen (<strong>1957</strong>) Int Kristallin der Buckligen Welt und de« Hochwechsels<br />

(Kartenblätter 105 und 106)<br />

von<br />

CHRISTOF EXNER<br />

Es wurden einige Orientierungstouren kreuz und quer durch ein Gebiet ausgeführt, das<br />

durch folgende Lokalitäten; begrenzt ist: Pitten—Scheiblingkirchen—Aspang—St.Corona—<br />

Kirchberg a. W.—Otterthal—Schöberlberg—Hochwechsel—Mönichkirchen—Schäffern—Ziegersberg;—Unterhaus—Bad<br />

Schönau—Niklasberg—Steinbach—Kirchschlag—Blumau—Landsee—Kobersdorf—Sieggraben—Schwarzkogel—Auerberg—Hochwolkersdorf—Bromberg'—Pitten.<br />

Für<br />

diese Übersichtsbegehungen wurden 3 Wochen verwendet. Die Beobachtungen wurden in die<br />

alte topographische Karte (altes österreichisches Aufnahmsblatt 1 : 25.000) längs der Begehungsrouten<br />

streifenförmig eingetragen.<br />

Die Aufmerksamkeit richtete sich vor allem auf Beobachtung und Messung der mancherorts<br />

gut sichtbaren Faltenachsen, Stengel und Lineationen im Gestein. Die Wechselserie zeigt<br />

eine vom sonstigen alpinen Streichen ganz abweichende Orientierung, was schon H.MOHR vor<br />

Jahrzehnten mit Nachdruck betonte. Nach meinen Beobachtungen herrschen in der Wechselserie<br />

im Räume Mönichkirchen—Aspang—St. Peter—St. Corona Faltenachsen und parallel dazu<br />

verlaufende Lineationen der Glimmer, Chlorite und Zeilengefüge, welche NW bis WNW<br />

streichen und flach westlich einfallen. Dieser allgemein herrschende Bauplan wird lokal von<br />

einer jungen Knitterung überprägt, welche NE bis NNE streichende Achsen aufweist. Man<br />

findet diese Sachlage gut aufgeschlossen und rasch erreichbar z. B. 600 m südsüdwestlich Kirche<br />

St. Corona, im markierten Hohlweg, der in Richtung zur Kampsteiner Schwaig führt. Oder<br />

in Nähe der Bundesstraße, 2 km südwestlich Kirche Aspang, etwa 300 m westlich der Brücke<br />

206


über den Murtalbach (P. 551 der Spezialkarte), indem man westlich P. 551 durch den großen<br />

alten Hof durchgeht und hinter dem Hofe einige Schritte auf dem Fahrwege westlich weiterschreitet<br />

(alter Steinbruch mit Achsenüberprägung in Chloritmuskowitalbitschiefer, nördlich<br />

über der Sohle des Murtalbaches).<br />

Die Grobgneise mit den Hüllschiefern und den amphibolitischen Serien weisen im Räume<br />

Unter Aspang—Schauerberg—Ziegersberg—Unterhaus—Bad Schönau—Strass—Reißenbach—<br />

Kirchschlag Faltenachsen auf, welche NE bis NNE und ENE streichen. Das Deformationsbild<br />

mit sichtbarer Falten- und Stengelbildung im Grobgneis mit Umprägung zu Gneisphyllonit,<br />

phyllonitischem Quarzit und Weißschiefer ist in vielen Steinbrüchen ablesbar.<br />

Im Quarzitzug Stickelberg—Hollenthon—Schwarzenberg—Landsee (M. VACEK 1891) herrschen<br />

abweichende Faltenachsen. Sie sind N—S bis NW orientiert. Auch die prächtigen Falten<br />

und Walzen im Aplitgneis bei Wiesmath (Sperker Riegel) zeigen noch diese Richtung.<br />

Weiter nördlich trifft man im Räume Türkensturz—Leitung—Hochwolkersdorf—Sieggrabenriegel<br />

wiederum die NE, NNE und ENE streichenden Faltenachsen, was auch aus den unveröffentlichten<br />

Kartierungen von 0. SCHMIDECG im weiteren Umgebungsbereich von Pitten ersichtlich<br />

ist.<br />

Die tektonische Stellung des genannten Quarzitzuges Stickelberg—Landlsee ist ein interessantes<br />

Problem. Die Aufschlüsse sind hier gar nicht so schlecht: Zahlreiche Steinbrüche, gut<br />

beobachtbare Achsenüberprägung, Aufgliederung des typischen Semmering-Quarzites in geröllführende<br />

Quarzite (schwarze Lydit- und rote Quarzgerölle), Arkosera und endogene Quarzitbreccien;<br />

söhlige Lagerung des Glimmerschiefers südlich (Neumühle) und westlich des Quarzitzuges<br />

(Mühleckhof); steil südliches Einfallen der Quarzitbänke längs der SW-Grenze des<br />

Quarzitzuges.<br />

Söhlige Lagerung oder nur sehr geringe Neigung der s-Flächen in den Schiefermulden zwischen<br />

breiten Gewölben des Grobgneises geben sich schon jetzt in der Buckligen Welt an<br />

vielen Stellen zu erkennen, so daß Aussicht besteht, bei genauerer Kartierung: die einzelnen<br />

Gneiskuppeln und trennenden Schiefermulden zumindest in groben Umrissen zu erkennen.<br />

Die petrographische Bearbeitung der gesammelten Gesteinsproben kann erst später erfolgen.<br />

Erwähnt sei Semmering-Quarzit mit mehrere Millimeter großen Turmalinporphyroblasten<br />

im Steinbruch, 700 m nordnordöstlich Hackelbauer (östlich Unter-Aspang). Die bekannte<br />

Turmalinisierung der Wechselserie reicht also stellenweise bis zum Semmering-Quarzit<br />

hinauf. Im Anschlüsse an Beobachtungen von H. WIESENEDER (1932) fand ich prächtige Dioritaufschlüsse<br />

im Graben, 1 km ostsüdöstlich Gehring (mit Lesesteinen eines Dioritpegmatites);<br />

ferner dioritischen Grobgneis am Fahrweg, 800 m östlich der Ortschaft Strass. Das Gestein<br />

des alten Steinbruches südöstlich Steghof bei Hochwolkersdorf (F. KÜMEL 1935) möchte ich<br />

nach dem makroskopischen Habitus als basisches Ganggestein ansprechen. Die granatreichen<br />

Aplitgneise, granatreichen Augengneise, granatreichen Muskowitbiotitglimmerschiefer und die<br />

granatreichen gefeldspateten Paragneise südwestlich Seiser W. H. (grün markierter Weg) bei<br />

Kirchbach wechsellagern einerseits mit typischen Grobgneisen, andererseits mit den Amphiboliten<br />

der Steinbacher (eklogitführenden) Serie. Durch diese Injektionszone, welche die<br />

Grobgneise mit der (eklogitführenden) Amphibolitserie verschweißt, wird besser keine großtektonische<br />

Überschiebungslinie hindurchgelegt.<br />

Besonderes Interesse verdienen die von H. MOHR (1910, 1912, 1913) beschriebenen Aufschlüsse<br />

an der Grenze zwischen Wechsel- und Kernserie. Die präzisen Beschreibungen und<br />

Funde von H. MOHR sind auch heute noch gut nachprüfbar und durch einige künstliche Aufschlüsse<br />

(neue Güterwege und Schottergruben) belegbar: Profile beim Spitzer Riegel, Gerichtsberg,<br />

P. 666 (Rochus) und Graben südlich Krainerbauer im Aspanger Bereich; ferner Möllbachl<br />

bei St. Corona und Kreuzbauern bei Kirchschlag. Südlich der Kreuzbauern läßt sich<br />

die von H. MOHR entdeckte Diskordanz zwischen Albitschiefer der Wechselserie und auflagerndem<br />

Semmering-Mesozoikum innerhalb eines nicht aufgeschlossenen Bereiches von 200 m<br />

207


im Profil angeben. Konkordant über dem Semmering-Mesozoikum folgt dort — sehr schön<br />

aufgeschlossen — Quarzphyllit und Grobgneis. Schwieriger, durch junge Verwerfungen gestört<br />

und daher äußerst problematisch, jedoch auch von H. MOHR bereits sehr gründlich<br />

bearbeitet und vorsichtig interpretiert, ist die Tektonik am Ostrande der Wechselserie in der<br />

Aspanger Gegend. Am Gerichtsberg (siehe auch R. SCHWINNER 1940) sind die obertägigen<br />

Aufschlüsse gegenwärtig besonders gut. Zwischen Albitschiefer der Wechselserie und Grobgneis<br />

klafft bloß eine 6 bis 8 m breite aufschlußlose Lücke (bei der Kehre des Güterweges,<br />

wo der rot markierte Fußweg am Kamme des Galgenberges den Güterweg erreicht). Der<br />

Grobgneis fällt westlich ein. Die Albitschiefer der Wechselserie liegen im Gelände höher und<br />

fallen ebenfalls westlich ein. Die Faltenachse im Albitschiefer fällt mit 25° Neigung nach<br />

WNW. Wahrscheinlich läßt sich durch weitere systematische Beobachtung der Faltenachsen<br />

die Kenntnis der tektonischen Beziehung zwischen Wechsel- und Kernserie weiter vertiefen.<br />

<strong>Geologische</strong> Aufnahmen (<strong>1957</strong>) in der Sonnblickgruppe<br />

(Kartenblätter 1S4 und 180)<br />

von CHRISTOP EXNER<br />

In den Monaten Juli und August wurden Abrundungen und Ergänzungen an der in den vergangenen<br />

Jahren aufgenommenen geologischen Karte der Sonnblickgruppe im Räume: Krumltal,<br />

Fleißtäler, Mölltal bei Heiligenblut, Zirknitztäler und Wurtental vorgenommen. Dankenswerterweise<br />

führte Herr Dr. HOLZER mit mir Begehungen in der Hochregion durch. Die photogeologischen<br />

Auswertungen und Feldbeobachtungen des Genannten bringen wertvolle Erkenntnisse<br />

bezüglich der spättektonischen Beanspruchungen und Mylonitzonen im Gebirgskörper.<br />

Im einzelnen konnte die sehr komplizierte Aufspaltung des tektonischen Systems der Rote<br />

Wand - Modereck - Decke im umlaufenden Streichen im Halbkreis um das W-Ende des Sonnblick-Kernes<br />

nun auch im Detail zu einem Kartenbild vereint werden. Besonders bemerkenswert<br />

ist das Ergebnis der Detailaufnahme der W-Flanke des oberen Krumltales, wo das halbkteisförmige<br />

Umbiegen der Gneislamellen mit Begleitung von Quarzit und Dolomit einsetzt,<br />

wobei außer der Gneislamelle der Sandkopf-Neubaulamelle noch drei Lamellen des Rote<br />

Wand - Modereck - Systems vorhanden sind. Im obersten Weißenbachkar tritt im Quarzit der<br />

Basis der Seidlwinkelserie echter Granitgneis auf (Rote Wand-Decke im engeren Sinne).<br />

Aufnahme <strong>1957</strong> auf Blatt Graz (164)<br />

von HELMUT FLÜGEL (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Die Detailkartierung der Gratkorner Bucht führte zum Nachweis folgender Schichtfolge:<br />

Die auf Grund zahlreicher Beobachtungen Passail, Gratwein, Straßengel, Rein,<br />

St. Oswald, Stiwoll, Zigöller Kogel usw.) mit E. CLAR und A. HAUSER als Miozän erkannte<br />

Eggenberger Breccie liegt auf einem prä- bis intratortonen Grundgebirgsrelief. Sie<br />

wird von einer Schichtfolge überdeckt, von der als tiefstes Glied kalkgeröllführende Schotter<br />

aufgeschlossen sind. Sie konnten nur an einer einzigen Stelle am nordöstlichen Ortsrand<br />

von Gratkorn unterhalb von P. 466 beobachtet werden. Ich bringe sie in zeitlichen<br />

Zusammenhang mit den eozängeröllführenden Konglomeraten von Stiwoll. Darüber folgt<br />

eine im Norden bis zu 50 m mächtige Lage kristalliner Grobschotter, die durch eine außerordentlich<br />

starke Verwitterung der Gerolle charakterisiert ist. Gegen Süden fällt die obere<br />

Begrenzung dieser Schotterlage leicht ab und sinkt im Bereich des Dultgrabens bereits unter<br />

die Oberfläche.<br />

208


Dieser Schotterhorizont läßt sich gegen Westen über St. Oswald, Stiwoll, Lobmingberg bis<br />

Tregist verfolgen. Hier zeigen Tuffe und Süßwasserfaunen (Cepaea sp., UGP. 1 ) 903, Pomatias<br />

sp., UGP. 904, Best. Prof. Dr. A. PAPP) sein tortones Alter. Im Gratweiner Becken bildet er<br />

in der Ziegelei Hundsdorf am Fuße des Kugelberges das Hangende der abgebauten Lehme.<br />

In diesen konnte eine maximal 0,75 m mächtige Bentonitlage festgestellt werden, die sich im<br />

Grubenbereich auf größere Strecken verfolgen läßt. Ein weiterer Bentonitaufschluß bei den<br />

Fischteichen im Schirninggraben (P. 417) stellt die Verbindung zu den tortonen Tuffen des<br />

Reiner Beckens her.<br />

Im oberen Pailgraben treten im Bachbett und in einigen Seitengräben graue, feste Schiefertone<br />

auf, die E. CLAB (Verh. Geol. B.-A. Wien 1938) auf Grund eines Fossilfundes ins Sarmat<br />

stellte. Nach einer von Herrn Prof. Dr. A. PAPP (Universität Wien) freundlicherweise durchgeführten<br />

Revision des Stückes handelt es sich um Musculus sarmaticus (GATUEV) (UGP. 208).<br />

Diese Form tritt im Wiener Becken in den Ervilien- und Mactra-Schichten auf, wobei bei dem<br />

steirischen Exemplar die „Skulptur stärker ist als bei der im Sarmat häufigen Form".<br />

Nördlich des Felberbaches am Rücken gegen P.488 stoßen die liegenden tortonen Grobschotter<br />

scharf an den feinkörnigen, sarmatischen Schichtfolge ab. Man gewinnt den Eindruck<br />

eines Störungskontaktes.<br />

Eine Abgrenzung der sarmatischen Schichtfolge gegen ein eventuell gleichartig ausgebildetes<br />

Unterpannon war nicht möglich. Untersuchungen auf Mikrofaunen blieben bisher leider<br />

negativ. Es muß auch mit dem Ausfall von Schichtgliedern gerechnet werden.<br />

Den hängendsten Komplex des Gratkorner Beckens bilden z. T. 'kalkgeröllführende Kristallinund<br />

Quarzschotter. Ich stelle sie mit A. WINKLER-HERMADEN (Kräftespiel, <strong>1957</strong>) in das Pannon.<br />

Zu erwähnen wäre noch das Auftreten von Magnetitblöcken als Bestandteil der Eggenberger<br />

Breccie am Wege der vom Rötschgraben zum Weiler Freßnitz führt. Das Anstehende dieser<br />

Vererzung konnte nicht gefunden werden.<br />

Die Suche nach der in der Steiermärkischen Zeitschrift 1821 erwähnten „Walkererde" in<br />

dem „Weingebirge am Graben gleich außer der Stadt Graz" (Rainerkogel?) blieb bisher<br />

leider erfolglos.<br />

Bericht <strong>1957</strong> über Aufnahmen anf den Blättern Grofiglockner (153)<br />

nnd Rauris (154)<br />

von G. FKASL (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Die diesjährige Kartierung, welche hauptsächlich die Fertigstellung der Karte im Hintergrund<br />

des Seidlwinkltales in der Nähe der Scheitelstrecke der Großglocknerstraße zum Ziele<br />

hatte, stand zu Ende August unter dem Einfluß einer besonders schlechten Witterung und wurde<br />

deshalb nach 7 Tagen vorzeitig abgebrochen.<br />

Zuerst wurden zwei Kartierungslücken am Nordrand des Kartenblattes am E- und N-Abfall<br />

der Drei Brüder geschlossen. Von dort sei nur erwähnt, daß innerhalb der mesozoischen<br />

Schieferhülle die grobophitischen, stilplomelanführenden Gesteine, die mir schon seit 1953 von<br />

der Oberhausgrundalm im Wolfbachtal bekannt waren, nun an mehreren weiter westlich gelegenen<br />

Stellen wieder gefunden worden (nähere Angaben siehe: FKASL, Jahrbuch GBA 1958).<br />

Orientierende Begehungen führten durch das Hirzbachtal W Fusch bis in die Nähe<br />

der Gleiwitzer Hütte. In diesem Tal war zu untersuchen, ob eine Fortsetzung jener von<br />

W her bis zum Roßkopf raid Falfcenbachkar auf der E-Flanke des Kaprunertales durchziehenden<br />

vormesozoischen Gesteinsserie zu finden sei, die H. P. CORNELIUS als „Altkristallin" auffaßte,<br />

die aber nun als Ausläufer der paläozoischen „Habachserie" angesehen wird (FRASL 1. c.).<br />

*) Universität Graz, Paläontologie.<br />

16 Verhandlungen 1958 209


Besonders verdächtig erschien mir nämlich, daß auf der hier unfertigen Manuskriptkarte von<br />

CORNELIUS auf beiden Flanken des Hirzbachtales — also in der streichenden Verlängerung der<br />

Habachserie des Kaprunertales — „Quarzmuskowitschiefer" ausgeschieden waren, denn es wäre<br />

immerhin möglich gewesen, daß dieses Material doch engere genetische und 1 altersmäßige<br />

Beziehungen zu den „phyllitischen Glimmerschiefern" (= „Muskowitschiefern" der Mannskriptkarte)<br />

des „Altkristallins" besitzen könnte, als zur umgebenden Bünidnerschieferserie.<br />

Im Gelände sieht man aber tatsächlich schrittweise Übergänge der Quarzmuskowitschiefer in<br />

die Kalkglimmerschiefer der Bündnerschieferserie (auch CORNELIUS gab 1939 eine Verknüpfung<br />

mit Kalken an) und ich hege nunmehr keinen Zweifel an deren Zugehörigkeit zur Bündnerschieferserie.<br />

Die Habachserie tritt also im Hirzbachtal nicht wieder auf. — Zwischen Feistalpl,<br />

Mühlbauer Hochalm und Hirzbachalm wurde regelmäßig ein Achsenfallen von 10—15 (20) Grad<br />

nach W—WNW gemessen. Dieselben Werte gelten auch in den Bündnerschiefern vom Roßköpfl<br />

bis zu den engen Serpentinen am Anstieg zur Gleiwitzer Hütte. Am Höhenweg von<br />

200 m S der Gleiwitzer Hütte bis über die Scharte in 2077 m Höhe (E Imbachhorn) gelten regelmäßig<br />

3—27° nach W (bis WJNW) einfallende Achsen; nur bei P. 1972 gibt es ausnahmsweise<br />

auch Achsenneigungen von 7 bis 20° nach E und gut 150 m NW desselben Punktes wurde im<br />

Rauriser Phyllit (FRASL 1958) sogar 030/60, also eine steil NME-fallende ältere Achse gemessen.<br />

Dort wäre es also recht vorteilhaft mit einer systematischen Achsenanalyse einzusetzen,<br />

denn sonst sind alte und steile Achsen in dieser Gegend recht selten. Die angegebenen und<br />

scheinbar für den Gebirgsbau in erster Linie maßgeblichen, flach W-fallenden Achsen, die auch<br />

für die Felsformen weitgehend bestimmend sind, harmonieren nämlich nicht auch zugleich mit<br />

den Großformen im Km-Maßstab, denn nach dieser Achsenlage müßte die Habachserie des<br />

Kaprunertales hier im Hirzbachtal wieder zu finden sein, was aber nicht der Fall ist. An eine<br />

etwa zigarrenförmige Endigung dieser Serie im Inneren des Berges zwischen diesen beiden<br />

Tälern ist nach allen Erfahrungen in dieser Gegend auch nicht zu denken. Also sind hier die<br />

flach W-fallenden Achsen wahrscheinlich als Erzeugnisse einer schiefen Überprägung auf<br />

bereits mit anderen Achsenlagen geformten Körpern zu werten (vgl. FRASL I.e.).<br />

In der Hochregion der Glocknerstraße E des Fuschertörls wurde mit der Fertigstellung der<br />

Kartierung begonnen; sie wurde aber wegen andauernden Nebels, wegen Schneefall und Tagestemperaturen<br />

um 0° beim Nahen einer neuen Schlechtwetterfront abgebrochen ohne nennenswerte<br />

Neufunde zu zeitigen.<br />

Bericht <strong>1957</strong> über Aufnahmen auf Blatt Steyregg (33)<br />

von GÜNTHER FRASL (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Die etwa zwei Wochen dauernden Aufnahmen erfaßten in der Hauptsache den Raum östlich<br />

und nördlich von P r e g a r t e.n, also bis zur östlichen Blattgrenze zwischen Stransberg und<br />

Reichenstein, und im Norden bis Selker und Veichter. Nach W reichten die Begehungen über<br />

Friensdorf nach Radingdorf und Arnberg.<br />

Die Kartierung ergab unter anderem, daß weit mehr Reste tertiärer Ablagerungen<br />

in dem angegebenen Gebiet verstreut sind als bisher bekannt. So zieht z. B. E Pregarten der<br />

Tertiärsand in Verbindung mit etwas Quarzschotter aus der von KINZL angegebenen Kettenbachsenke<br />

(360 m Höhe) nach NE heraus auf die Hochfläche, wo er SE vom Stadl'bauer<br />

(E Pregartsdorf) eine Höhe von rund 470 m erreicht. Demnach fällt die darunterliegende<br />

Kristallinscholle flach nach SW ab. — Mit der intensiven tertiären Verwitterung hängt die Entstehung<br />

von Rotlehm zusammen. Der schönste Aufschluß eines solchen roten Lehms liegt in<br />

einer kleinen Rutschung 1 km NNE der Kirche von Pregarten im Tal W Leitner. Kleinere<br />

Reste von ebenso intensiv rot gefärbten Lehmen fanden sich beim Aushub der neuen Haupt-<br />

210 .


schule in Pregarten auf aufgemürbtem und bis % m tief kaolinisiertem Weinsberger Granit<br />

(420 m hoch), dann 400 m östlich P. 393 (N Greisingberg) auf etwa 410 m Höhe, des weiteren<br />

am Band der Schwarzaistebene 300 m SW der Pfahnlmühle auf 325 m Höhe, sowie im Graben<br />

S der Tragweinerstraße und zugleich 400—500 m östlich P. 321, das ist N Stransberg. Dasselbe<br />

Material wurde vor wenigen Jahren knapp 100 m weiter S durch eine seichte Bohrung der<br />

Firma KAMIG angetroffen, wie der Aushub beweist, und schließlich kommt auch beim Lungitzbauer<br />

wieder in der Kettenbachsenke, aber schon E der Blattgrenze, derselbe rote Lehm an die<br />

Oberfläche. Der Nachweis der größeren Verbreitung dieser roten Bodenbildung ist in Zusammenhang<br />

mit der Entstehung der nahen Kaolinlagerstätten (Kriechbaumi, Weinzierl) von<br />

Bedeutung.<br />

Bereits im Vorjahr wurde das Vorhandensein von Tertiärsanden und -schottern beim Selker<br />

(N Pregarten) notiert; heuer konnten auch die SW davon auf derselben Ebenheit liegenden<br />

Reste von Tertiärsand bei Wögersdorf kartiert werden (492 m Höhe). Grobe Tertiärsande<br />

findet man auch S Veichter auf einer Ebenheit von etwa 470 m Höhe. — Tertiäre Sande und<br />

Streuschotter bedecken dannfW Pregarten einen großen Teil des plattigen Rückens von<br />

Friensdorf von P. 360 im W angefangen, bis zur Eisenbahnstation Pregarten im E. Ein kleiner,<br />

mit Tertiär erfüllter Grabenbruch zieht von Friensdorf mindestens 1,5 km weit nach SE. Die<br />

feinsten Ablagerungen darin ermöglichten früher einen Ziegelschlag unmittelbar W vom Bahnwärterhaus<br />

Nr. 675 und zugehörige grünliche, sehr glimmerreiche Sande sind 1 derzeit am<br />

S-Ufer der Feidaist S der Station Pregarten angeschnitten. Denselben kleinen und mit Tertiär<br />

erfüllten Graben hat WIESNER neuerdings für die Wasserversorgung von Prägärten ausgenutzt,<br />

wobei die Bohrung sich rund 200 m NE vom Gehöft Grünbichler befindet. Auch die schwer<br />

definierbaren Lehme im Gebiet zwischen Radingdorf, Arnberg, Unter- und 1 Oberwiesnitz sind<br />

schließlich als Tertiär zu kartieren (KINZL) und nicht als mehr oder minder verwittertes<br />

Kristallin (GRILL, WIESNER) ; dafür spricht schon allein eine von der Firma KAMIG 1955 gleich<br />

S Randigdorf niedergebrachte Bohrung, die über 20 m tief in verschiedenfarbigen, sandigen<br />

Tonen verblieb.<br />

Vergleichsproben von bereits bekanntem, auch fossilführendem Tertiär wurden von Lungitz,<br />

Niederthal, Edtsdorf zum Zweck der Schwermineraluntersuchung eingeholt und aus demselben<br />

Grund auch Löß von Lungitz.<br />

Das Kristallingebiet NE der Kettenbachsenke ist bei weitem überwiegend<br />

aus dem groben Weinsberger Granit aufgebaut, der von verstreuten Feinkorngranitgängen in<br />

verschiedenen Richtungen durchschlagen wird, was man an den in den Fels eingesprengten<br />

Stellen der Straße bei der Pfahnlmühle im Tal der Schwarzen Aist am leichtesten überblicken<br />

kann. Steinbrüche halten sich hier womöglich an die kleinen Körper von Feinkorngranit, wobei<br />

wegen seiner Größe in erster Linie ein Steinbruch im besten kleinkörnigen Mauthausener<br />

Granit zu erwähnen ist, der knapp E der Kartengrenze, etwa 500 m E der Nottmühle (Schwarzaist-<br />

Tal) liegt. Zwei andere Brüche im Mauthausener Granit befinden sich nahe der S-Kurve der<br />

Straße Pregarten-Gutau, 2 km NNE Pregarten in einem kleinen Stock dieses Gesteins.<br />

In diesem Gebiet des Weinsberger Granits befinden sich immer wieder Einlagerungen von<br />

biotitreichen, also dunkleren Schiefergneisen, die vorwiegend in NW—SE-Richtung gestreckt<br />

sind (E-Hang der Kettenbachsenke E Pregarten; dann 1km SE davon und zugleich östlich<br />

P. 348 mit einem kleinen Steinbruch für den örtlichen Straßenbau; dann 3 km E Pregarten,<br />

E Halmerberg ein Vorkommen von solchen biotitreichen und sehr feinkörnigen Gesteinen, die<br />

z. T. regellos und daher dioritisch aussehen und dort auch in einem Steinbruch ausgewertet<br />

werden; dasselbe dioritische Aussehen besitzen auch so manche dunkle Einlagerungen imi Verband<br />

mit Schiefergneisen innerhalb des Weinsberger Granits der Feidaistschlucht NE und E<br />

von Steinbichl). Bei den angegebenen dioritischen Gesteinen dürfte eine enge Verwandtschaft<br />

mit dem 1931 von KÖHLER beschriebenen monzonitischen Quarzglimmerdiorit von Dornach<br />

an der Donau anzunehmen sein, weil auch die mikroskopischen Bilder hier und dort weit-<br />

16* 211


gehend übereinstimmen. — Eine große geschlossene Fläche nehmen die Schiefergneise bei<br />

Krichmaierdorf N Pregarten ein, wo sie zwischen Wögersdorf und Vogganeder in einem breiten<br />

Streifen beginnen, der nach SE bis SSE zum Benersdorfer und Leitner (E Pregartsdorf) zieht.<br />

S der tertiären Kettenbachsenke besteht das Gebiet zwischen Fellner, Zwieselmauer,<br />

Hohensteg, Leitner und dem östlichen Blattrand nur aus Mauthausener Granit; ein<br />

Bruch im engen Kettenbachtal nahe der E Kartengrenze liefert daraus vorwiegend unfrisches,<br />

braunes Straßenbaumaterial.<br />

Zwischen hier und Pregarten wird der SW-Rand der Kettenbachsenke zuerst von einer etwas<br />

gröberen Biotitgranitart mit rosa Kalifeldspaten aufgebaut, die auch z. T. deutlich schiefrig sein<br />

kann und dann ein NW-SE streichendes, steiles Flächengefüge besitzt. Sie wird von Gängen des<br />

Mauthausener Granits durchbrochen und ist durch die Sprengungen für die Straße und durch<br />

einige Brüche im Schwarzaisttal sehr gut zugänglich. Dieser Biotitgranitgneis wird nach NW hin<br />

beiderseits Oberaigner innerhalb von 1,5 km vom normalen, wahrscheinlich damit genetisch<br />

eng verbundenen Weinsberger Granit abgelöst, der dann den S-Rand und W-Rand der Kettenbachsenke<br />

bis über Pregarten hinaus zusammensetzt.<br />

Die NW—SE gerichtete Bruchlinie der Kettenbachsenke steht nach all dem in Übereinstimmung<br />

mit dem viel älteren NW—SE-Gefüge im kristallinen Untergrund. Der nördliche Ausläufer<br />

der Kettenbachsenke ist jedoch durch einen fast genau N—S gerichtenen Bruch bedingt,<br />

der gleich E von Pregarten beginnt und etwa 2 km weit bis über die Gutauer-Straße beim<br />

Bahnwärterhaus Nr. 679 hinaus nach N zu verfolgen ist. Dabei ist die östliche Scholle die tiefere.<br />

N Wartberg ist besonders in den Bahnaufschlüssen zu sehen, wie der Weinsberger Granit von<br />

E nach W zunehmend vom Mauthausener Granit gangförmig durchdrungen wird, bis schließlich<br />

der letztere das Feld beherrscht. Hier ist aber auch der Mauthausener Granit besonders<br />

beiderseits des im Norden anschließenden Tales noch deutlich geregelt, während der nördlich<br />

nach einer rund 100 m breiten Tertiärüberdeckung folgende Freistätter Granodiorit<br />

nichts von einer derartigen Regelung zeigt.<br />

Szintillometermessungen ergaben im Weinsberger Granit E Kefermarkt an allen Stellen nur<br />

geringe Werte (17—19 MR pro Stunde), im Freistätter Granodiorit (in Brüchen N Kefermarkt)<br />

und in seinen porphyrischen Gängen (E Kefermarkt) sogar-noch niedrigere Zahlen (12'—13' MR<br />

pro Stunde). Der Biotitgranit des Lungitzberges (SSE Kefermarkt) erreichte ein Mittelmaß<br />

zwischen den beiden eben genannten Gesteinen (um 16 MR pro Sunde) und auch in der Störungszone<br />

zwischen ihm und dem Weinsberger Granit wurden am Talausgang NE von „Wagner*'<br />

keine höheren Werte gemessen.<br />

Berl«htl957 über Aufnahmen auf den Blättern Salzburg (63), Str afiwnlchen (64)<br />

mit "Vergleichstouren auf den Blättern Ranshofen (45) und Mattighofen (46)<br />

von GUSTAV GÖTZINCER (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Zur restlichen Aufklärung der Entl- und Grundmoränen im Bereich des würmeiszeitlichen<br />

Salzachgletschers wurden im österreichischen Anteil desselben (E der Salzach) vergleichende<br />

Aufnahmen vorgenommen. Durch die Flysch-Einzelberge Heuberg, Hochgitzen und Haunsberg,<br />

welche Nunataks der Vergletscherung bildeten, wurde der Gletscher in seiner Endzone bekanntlich<br />

(vgl. frühere Jahresberichte) in mehrere Gletscherzweige gegliedert. Sie traten speziell<br />

bei Beginn des Rückzugs in Erscheinung, indem sie mit dem Zusammensinken des Gletschers<br />

eine Folge von Ufermoränen hinterließen. Diese umgürten die Zweigzungenbecken und gehen<br />

an deren Enden in Endmoränengirlanden über. An diesen ist festzustellen, welche von den<br />

Endmoränen dem Haupt-Würm angehören, aus dem sich die Niederterrassenflächen entwickeln.<br />

Die mehr inneren Moränen, welche nicht mehr mit Niederterrassen verknüpft sind, stehen schon<br />

mit dem Rückzug des Eises in Zusammenhang und sind als Spätglazial zu bezeichnen.<br />

212


Aus den würmeiszeitlichen Ufermoränen und Endmoränen, also Ufermarken, kann zunächst<br />

die Form des würmeiszeitlichen Gletscherfächers rekonstruiert werden.<br />

Am Gaisberg, wo der Gletscher bereits den Zufluß aus dem Berchtesgadener Land erhalten<br />

hatte, stand das Eis nahe der Zistelalm in über 900 m SH. Der mit dem Salzachgletscher N des<br />

Untersberges sich vereinende Saalachgletscher stand im Aufhamer Wald gleichfalls in 900 m SH,<br />

nachdem ihm vom Staufen ein steiler Lokalgletscher zugeflossen war. Die Gletscheroberfläche<br />

sank dann an der linken Flanke am Stoißberg SE Teisendorf auf 860 m.<br />

Auf der rechten Flanke des Salzachgletschers war die Gletscheroberfläche beim Guggentaler<br />

Gletscherzweig auf der Südseite des Heuberges um 800, mit raschem östlichem Abfallen auf<br />

710—720 zu den Endmoränen von Plainfeld. Der Kraiwiesener Gletscherzweig stand auf der<br />

N-Seite des Heuberges, gleichfalls unter 800 m SH, um E von Kraiwiesen bei 650 zu endigen.<br />

Der Wallerseer Gletscherzweig reichte in seiner rechten Flanke am Westhang der Hohen<br />

Plaicke bis ca. 680 m und auf der linken Flanke am Ostabhang des Buchberges bis 700 m und<br />

weiter am Südabhang des Tannberges bis 680 m SH und endigte in den Endmoränen bei Neumarkt<br />

um 570 m SH. Die Moränenfläche am Nordsporn des Hochgitzen, welcher die Wasserscheide<br />

bildet zwischen dem Wallerseer und Mattseer Gletscherzweig, liegt schon unter 610 m.<br />

Der Mattseer Gletscherzweig brandete an seiner rechten Flanke am Buchberghang bei 660 m<br />

und in der Fortsetzung am Nordhang des Tannberges nur wenig über 600 m SH, um bei Niedertrum<br />

mit 520 m zu enden. An der linken Flanke N vom Haunsberg sich berührend mit dem<br />

Oichtener Gletscherzweig, stand er in 760 m Höhe. (Im Gebiet der Oichtener und Ibmer Zweige<br />

fehlen schon höhere Nunataks, daher die Verschweißung des Oichtener mit dem breiten Ibmermoos-Gletscherzweig.)<br />

Diese Formurtg der Gletscherzweige wurde maßgebend nicht nur für die Höhen der beginnenden<br />

Niederterrassenflächen, sondern auch für die Gruppierung der inneren Spätglazialmoränen.<br />

Wie diese an den Flanken der Nunataks in mehreren Stufen sich gruppieren, so reihen<br />

sie sich dementsprechend in den inneren Moränen um die betreffenden Teilzungenbecken. Auch<br />

an den Grenzbergen des Salzachgletschers selbst, im W im bayerischen Gebiet, im Aufhamer<br />

Wald und am Grenzberg im Osten am Zifanken und an der Großen Plaicke sind mehrere spätglaziale<br />

Moränenstaffeln unter dem Hauptwürmstand zu beobachten.<br />

Nur in Kürze einige Angaben:<br />

Aufhamer Wald: 5—6 Staffeln. Auf der österreichischen Seite: Gugigentaler Gletscherzweig:<br />

auf S-Seite des Heuberges 2—3 Wälle untereinander; Kraiwiesener Gletscherzweig: auf der<br />

N-Seite des Heuberges 2—3 Wälle untereinander; Wallerseer Gletscherzweig: auf W-Seite der<br />

Gr. Plaicke 4—5 Wälle; Wallerseer Gletscherzweig auf S-Seite des Tannberges 4 Wälle untereinander;<br />

Mattseer Gletscherzweig: NE-Seite des Haunsberges 3—1 Rückzugswälle, W-Seite des<br />

Buchberges 4 Rückzugswälle, N-Seite des Tannberges 4 Rückzugswälle.<br />

Die innersten spätglazialen Rückzugsmoränen bilden die Umrahmung der eigentlichen<br />

Zungenbecken mit ihren „strömungsgestreiften" Grundmoränen, mit den Drumlins und lokalen,<br />

meist gut geschichteten Ablagerungen, wie sie der „Eiszerfall" (C. TROLL) mit sich brachte<br />

(falls nicht die tiefsten Teile der Zungenbecken von Seen erfüllt sind, deren gegenwärtige<br />

Tiefenkoten das Mindestmaß der gesamten eiszeitlichen Ausschürfung anzeigen). Innerhalb<br />

der Grundmoränenlandschaft finden sich nicht selten Deltamoränen, welche mit Deltaschichtung<br />

in lokale Eisseen oder in vorübergehende Wasseransammlungen eingeschüttet wurden.<br />

Dabei kommt es vor, daß die Deltaschichtung nicht in das heutige Zungenbecken oder in den<br />

dort befindlichen See einfällt, sondern oft in ganz anderer Richtung. So fallen N Ibm die geschichteten<br />

Moränen mit flacher oder steiler Deltaschichtung nach NW ein, also vom Zungenbecken<br />

weg. Man kommt zur Vorstellung von Resten von Toteis, von dessen Rand die Schmelzwässer<br />

in lokale Wasseransammlungen mündeten. Auf der S-Seite des Wallersees liegen die<br />

Verhältnisse anders. Hier finden sich seewärts einfallende Deltaschichten, welche oben durch<br />

213


horizontale Schotter in SH 550 bis 555 m abgeschnitten sind, so daß man von einem höheren<br />

spätglazialen Wallersee in diesem Niveau sprechen kann.<br />

Die Drumlins zeigen sowohl innerhalb des Stammbeckens wie innerhalb der einzelnen<br />

Zweigbecken die Eisströmungsrichtungen an. Die NW- und dann NNW-Strömung links der<br />

Salzach im bayerischen Gebiet geht im Gebiet des Bürmooses in eine nördliche und im Obertrumer<br />

Seegebiet bereits in eine NE-Richtung über. Die echten Drumlinformen sind in den<br />

tieferen Partien der Zungenbecken am besten entwickelt, da hier bei ständig gleicher Bewegungsrichtung<br />

auch die Strömungsgeschwindigkeit des Eises am größten war. Die median im<br />

Zungenbecken gelegenen Drumlins streichen in die Zungenbecken, an Höhe verlierend, und<br />

streichen aus ihnen in gleicher Richtung, an Höhe gewinnend, heraus.<br />

Strukturell handelt es sich um Schotterdrumlins (Grundmoränenschotter), seltener sind<br />

Geschiebetondrumlins. Auch die Oser, meist Ablagerungen der Schmelzwässerflüsse der Eistunnels,<br />

bevorzugen die tieferen Teile der Zungenbecken. Im Gegensatz zu den Geschiebemoränen<br />

und Schottermoränen führen sie Rollsteinmaterial. „Rollsteinmoränen" deuten die<br />

Nähe von Osern an.<br />

Über die allgemeinen glazialgeologischen und glazialmorphologischen Verhältnisse des<br />

gesamten würmeiszeitlichen Zungenbeckens des Salzachgletschers sprach der Berichterstatter<br />

beim V. Internationalen Quartärkongreß (Inqua) in Madrid im September <strong>1957</strong>.<br />

Bericht <strong>1957</strong> ober Aufnahmen im FIjsoh auf Blatt Melk (54) östlich der Erlauf<br />

und auf Blatt Obergrafendorf (55) östlich der Blank<br />

von GUSTAV GÖTZINGER (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Zwecks neuer geologischer Bearbeitung des Bereiches und der Umgebung der zweiten<br />

Wiener Hochquellenleitung von Scheibbs bis Wien, für den in Gemeinschaft mit Hofrat Prof.<br />

Dr. F. TRAUTH ZU veröffentlichenden 2. Teil des Heftes 2 der „Abhandlungen der Geol. B.-A.,<br />

Bd. XXVI: Geologie des Flyschbereiches der zweiten Wiener Hochquellenleitung" setzte<br />

GUSTAV GÖTZINGER, anschließend an frühere Beobachtungen von F. TRAUTH und eigene, die<br />

geologischen Begehungen fort.<br />

Diese Untersuchungen wurden durch eine Beihilfe seitens der Direktion der Wiener Wasserwerke<br />

(Mag. Abt. 31) unterstützt, wofür der ergebenste Dank ausgesprochen wird. Mehrere<br />

Exkursionen außerhalb des engeren Bereiches der Wasserleitungstrasse wurden auf eigene<br />

Kosten durchgeführt.<br />

Von typischen Gesteinen wurden Proben zur Untersuchung der mrkropaläontologischen<br />

Einschlüsse und zur Ermittlung der Schwermineral-Spektren durchgeführt.<br />

B 1 a 11 M e 1 k<br />

Zwischen den Taldurchbrüchen der Melk und der Mank im Gebiet zwischen Oberndorf—<br />

St. Georgen—Texing—Kirnberg wurden mehrere Querschnitte aus dem Alpenvorland (Schlier)<br />

über die Flyschrandzone bis in die Zone der inneralpinen Molasse St. Georgen—Texing gelegt.<br />

S von Oberndorf sowohl an der Melk wie im unteren Gansbachtal, weist der Schlier des<br />

Vorlandes in den Erosionsschluchten flache Wellungen in häufiger Folge (besonders im Strandbad<br />

von Oberndorf), bei der Kohlmühle eine flache Antiklinale, bei Steg ein flaches Südfallen<br />

und S Hof bereits steiles S—SSE-Fallen auf.<br />

Der morphologisch gut hervortretende steilere Anstieg der Flysch-N-Front zeigt die Unterkreideserie:<br />

Neokomkalksandsteine, zuweilen auch Neokomkalke mit schieferigen Zwischenschaltungen,<br />

welche Rutschungen auslösen. Im Durchbruchstal des Gansbaches S Lehen streichen<br />

an den beiden Talgehängen, besonders N von Eben, Unterkreidefcalksandsteine und Schiefer<br />

214


mehrfach durch (bei Eben mit SSW-Fi»lIen). Die Schiefer im Hangenden, also gegen S, sind<br />

durch zahlreiche Rutschungen charakterisiert (besonders große Rutschung NE Eben). Sie<br />

entsprechen dem Gaultflysch.<br />

S von Eben bei Traisenwald erscheinen die hangenden Oberkreidemergel und Sandsteine.<br />

Auch im Bereich der E—W gerichteten Laufstrecke des Gansbaches vollzieht sich der Übergang<br />

aus den Gaultschiefern in die Oberkreide, so SW von K. 504 Kandelsberg. Weiter talaufwärts<br />

beim Haus Kandelsberg Nr. 5 zeigen die ostfallenden Oberkreidekalksandsteine und Mürb-<br />

Sandsteine das Vorhandensein einer Querstörung an. Östlich folgen dünnplattige, rissige, kieselige<br />

Kalksandsteine, faziell ähnlich den Kaumberger Schichten des Wienerwaldes, die ein<br />

Längsband am SW-Hang des Kammes des westlichen .Schweinsberges (607) verursachen. Weiter<br />

südwärts am Gansbach talaufwärts fällt W vom Sattelpunkt 486 eine morphologisch deutlich<br />

heraustretende Kuppe von hellem Neokomkalk auf. Weiter westlich bei Ahornleiten erscheint<br />

nahe der Straße nach St. Georgen in einem kleinen Steinbruch gleichfalls eine Kuppe von<br />

weißem Neokomkalk. SW vom Gehöft Zwieselberg im Tal, das sich bis zum Längstal von<br />

St. Georgen abdacht, streichen wieder dickbankige, kieselige Kalksandsteine mit Hieroglyphen<br />

der Oberkreide durch (SW Zwieselberg). Im Schwermineral-Spektrum 52% Granat nach Bestimmung<br />

von G. WOLETZ.<br />

In einem westlichen Querschnitt: Oberndorf nach S bis St. Georgen sind südlich vom<br />

flachen Schlierhang von Lingheim nahe der Wasserleitungstrasse gleichfalls Neokomkalksandsteine<br />

(auch Neokomkalk S Habermühle) und Gaultschiefer zu beobachten, letztere wiederholt<br />

mit Rutschungszonen (z.B. Wasserberg), worauf der sich versteilende N-Hang wieder von<br />

sandsteinreichen Oberkreideschichten gebildet wird, die auf der Höhe des Fußmeiselberges<br />

bei 544 besonders grobkörnige Lagen des Oberkreidesandsteines aufweisen, zwischen welchen<br />

allerdings wieder Mergel eingeschaltet sind. Die Oberkreide wird auch durch den sehr großen<br />

Granatgehalt (71%) im Schwermineral-Spektrum (nach Ermittlungen G. WOLETZ) bestätigt.<br />

Die Oberkreidemergel, Kalksandsteine und Sandsteine durchziehen unter vielfacher Bänderentwicklumg<br />

den S-Hang des Fußmeiselberges von Pretzenberg, Geiselberg, Mandelberg,<br />

worauf weiter abwärts ein breites Gehängeband zu verfolgen ist (Zandberg, Windhag), wahrscheinlich<br />

mit den jüngeren Laaber Sandsteinen und Schiefem.<br />

Am S-Hang des östlich benachbarten Rückens des Schweinsberges (607) wiederholt sich<br />

das gleiche geologisch-morphologische Bild. Den Oberkreidekalksandsteinen und Sandsteinen<br />

der oberen steileren Gehängepartie (Buckelberg, Halberleiten) folgt tiefer eine Bänderzone,<br />

die, besonders zwischen Holzkogel und Gebetsberg an der SE-Flanke des Schweinsberges entwickelt,<br />

von Sandsteinen und Schiefern gebildet ist, die den Habitus der Laaber Schichten<br />

aufzeigen (bei Gebetsberg dünngeschichtete kieselige Sandsteine mit Manganhäuten).<br />

Am weiteren Abfall gegen das Becken von Texing erscheint bei Baumgarten NW und N<br />

des Hofes außer einem Sandstein mit kugeligen Konkretionen (höchstwahrscheinlich Eozän)<br />

mit außerordentlich hohem Zirkongehalt (nach Ermittlungen von G. WOLETZ), ein Konglomeratsandstein<br />

mit erbsengroßen Kalk- und Quarzgeröllen, bemerkenswerterweise mit NW-<br />

Fallen 50°, welcher nach Bestimmungen von R. OBERHÄUSER eine großwüchsige Sandschalerfauna<br />

enthält, die wahrscheinlich dem Alttertiär-Flysch angehört.<br />

SE anschließend folgen dann die schon beschriebenen „Schlier"-Aufschlüsse im Manktälchen<br />

SW von Texing. Nach Bestimmungen von R. OBERHÄUSER enthält der „Schlier" gleich SW von<br />

Texing eine reiche Fauna von Sandschalern und Plankton mit Truncorotalia sp., Globigerinen<br />

vom bulloides-Typ, Cibicides sp., Gyroidina sp., Trochammina sp., Glomospira sp. und Radi<br />

olarien, alttertiäre Formen.<br />

Zum Vergleich mit der Flysch-N-Zone des Schweinsberges und Fußmeiselberges E der<br />

Melk wurden auch einige Verquerungen im westlich benachbarten Flyschrandgebiet SE von<br />

Purgstall zwischen Mank- und Erlauftal gemacht. Auffallenderweise beginnt die Nordkette:<br />

Steinfeldholz 400 und 414 schon mit Oberkreide. Am Kamm, gleich östlich von Kleinsteinfeld,<br />

215


sind Oberkreidetypen: Mergel, Kalksandsteine und Mürbsandsteine vertreten. Der Gehängesporn<br />

von Zehnbach zeigt ähnliche Typen. SW vom Hochwein 491 (NE Windhaag) finden sich<br />

Oberkreidemergel mit Chondriten, mit SSW-Fallen, wodurch eine Querstörung in WNW-Richtung<br />

angedeutet ist.<br />

Blatt<br />

Obergrafendorf<br />

Auch im Querprofil des Zettelbaches, bzw. des Glosbaches von Kettenreith, begegnen wir<br />

Schichtfolgen, welche ganz an das Flyschprofil N Texing erinnern. Die Nordfront am Steinberg<br />

ist von Neokomkalken und Kalksandsteinen, dann von Gaultschiefern (mit Rutschungen) aufgebaut,<br />

denen Oberkreidesandsteine und Kalksandsteine auflagern. Sie bilden den Kuhberg<br />

SW von Kettenreith. An dessen S-Seite (Ortschaft Sonnleiten) sind Spuren von Laaber Sandsteinen<br />

und Quarziten vorhanden und es folgt eine breite, den Sattel von Glosbach bildende<br />

Bandzone. Deren Nordrand bilden alttertiäre kalkige Konglomerate und Breccien (Bachd-orf)<br />

mit Gerollen von Kalk, Quarz, Granit und Flysch, worauf gegen S schlierähnliche Tonmergelschiefer<br />

(mit Einschaltungen von harten, kieseligen Kalksandsteinplatten) einsetzen. Diese bilden<br />

den genannten Sattel. Sie treten auch W von Glosbach auf. Gegen W stehen sie noch nahe Hinterleiten<br />

(mit plattigen Kalksandsteinen) an, steil S—SSE fallend. Schlierähnliche Tonmergelschiefer<br />

sind ferner bei K. 466 zu beobachten. In unmittelbarer Nachbarschaft finden sich<br />

gelbliche Sandsteine mit konkretionären Kugeln und grobkörnige Lagen mit erbsengroßen<br />

Quarz- und einigen Granitgeröllen. Dieses Schichtglied bildet also ein Analogen zu dem konglomeratischen<br />

Sandstein nahe Baumgarten W von Texing. Sehr bemerkenswert sind Funde<br />

von Granit, so nahe 466, NE 466, beide im Schliermergelgebiet. Ein Granitstück NE von<br />

Bachdorf könnte aus den alttertiären Konglomeraten ausgewittert sein.<br />

Am S-Rand der morphologischen Senke von Glosbach setzt wieder Flysch ein. Die Ermittlung<br />

der genauen Schichtfolgen, die Abschließung der Senke von Glosbach durch den Oberkreiderücken<br />

491 (W Holzmann) im Glosbachtal und die wahrscheinliche Abschließung der<br />

Senke gegen W gegen die Senke von Texing durch die Oberkreidehänge um Bärenreith, wird<br />

mit die Aufgabe der Aufnahmen des nächsten Jahres sein. Die Oberkreide hier ist durch den<br />

höheren Granatgehalt des Schwermineral-Spektrums nach der Bestimmung von G. WOLETZ<br />

bestätigt.<br />

Aufnahmen <strong>1957</strong> auf den Blättern Krems a. d. Donau (38) und St. Polten (56)<br />

von<br />

RUDOLF GRILL<br />

Es wurden auf Blatt Krems Begehungen im Tertiärhügelland östlich des Traisenflusses<br />

durchgeführt und diese südwärts, auf Blatt St. Polten, mit einzelnen Profilen bis zum Flyschrand<br />

fortgesetzt. In quartärgeologischer Hinsicht wurde den Terrassen der Perschling größeres<br />

Augenmerk zugewendet.<br />

Beobachtungen im Tertiärhügelland östlich der Traisen<br />

Die das Hügelland zwischen Traisen, Tullner Feld und Perschling zur Gänze aufbauenden<br />

unterhelvetischen Oncophoraschichten setzen sich südwärts des letztgenannten Flusses noch<br />

bis in die Gegend N Untergrafendorf und N Murstetten fort. Südlich dieser Linie streichen<br />

bis zum Flyschrand Schliermiergel aus, die nur in einzelnen Synklinalregionen von Oncophoraschichten<br />

überlagert werden.<br />

Ausgezeichnete Aufschlüsse in den Oncophoraschichten des Beckeninnern finden sich in<br />

Traismauer am Noroüfuße des Hügellandes. In der den Hang hinaufführenden Kellergasse ist<br />

über längere Erstreckung eine Folge von ungeschichteten festgelagerten gelblichbraunen fein-<br />

216


körnig-glimmerigen Sanden mit einzelnen Bänken von Grobsand, Kies und Quarzschotter und<br />

vereinzelten dm-starken Tonbändern aufgeschlossen. Die gröberen Lagen führen nicht selten<br />

Molluskenreste. Im Hangenden folgen mit scharfer Diskordanz grobe Terrassenschotter kalkalpiner<br />

Zusammensetzung.<br />

Reichliche Fossilsplitter führen auch die im Graben S Stollhofen, an der S-Flanke des<br />

Nasenberges gut aufgeschlossenen Sande und Kiese, in deren Hangendem anscheinend etwas<br />

mächtigere Tone entwickelt sind. Schlämmproben daraus erwiesen sich als mi'krofossilleer, wie<br />

dies für die Oncophoraschichten ganz allgemein zutrifft.<br />

Gute Aufschlüsse finden sich auch am östlichen Steilhang der Traisenebene zwischen Einöd<br />

und Traismauer, mit verbreiteten großen Sandsteinkonkretionen, und schließlich seien noch<br />

die tieferen Hohlwege am südschauenden Steilhang gegen das Perschlingtal zu angeführt, z. B.<br />

N und NE Langmannersdorf, in denen eine mächtige Folge von Feinsanden im Liegenden und<br />

sich häufenden Grobsandlagen im hangenden Anteil, wieder mit metergroßen Sandsteinkonkretionen<br />

und vereinzelten wenige dm starken Tonlagen, studiert werden kann.<br />

Im gesamten begangenen Gebiet zwischen Stromebene und Perschling weisen die Schichten<br />

rund 5° Einfallen in nördlicher bis nordöstlicher Richtung auf. Südlich der Perschling versteilen<br />

sich die Einfallswinkel und es wurde in Obermoos z. B. 15° NNW-Fallen gemessen.<br />

1,5 km südöstlich davon streichen um Murstetten am Nordfuße des Haspelwaldes grüngraue<br />

Schliermergel mit Kalksandsteinlagen und einzelnen Feinsandbänken aus, die durchwegs Steilstellung<br />

mit verbreitet SW—NE-Streichen aufweisen. Im Bereich des Waldes stellt sich flacheres,<br />

nach Süden gerichtetes Einfallen ein und es greifen die Hangendbildungen des Schliermergels,<br />

die Oncophorasandbildungen wieder Platz. Offensichtlich findet in Murstetten die von H. VET­<br />

TERS als Störung von Anzing-Waltendorf beschriebene Linie ihre westliche Fortsetzung, die<br />

ihrerseits ein Teilstück des vom Verfasser als St. Pöltener Störung bezeichneten tektonischen<br />

Elements ist (Aufnahmsbericht Verh. Geol. B.-A. <strong>1957</strong>). Im Süden folgt die Synklinalzone des<br />

Haspelwaldes, der weiter westlich der Schildberg, im Osten die Raipoltenbacher Höhe, Breiter<br />

Anger SW Sieghartskirchen und Auberg NE davon angehören, jeweils mit Oncophoraschichten<br />

oder Übergängen von Schliermergel zu diesen im Muldenkern. Eine Antiklinale und eine<br />

weitere Synklinale schließen sich bis zum Nordrand der subalpinen Molasse im S an. Die als<br />

Aufschiebung gedeutete St. Pöltener Störung markiert im Profil von Murstetten den Nordsaum<br />

der von den tangentialen Bewegungen noch betroffenen Molasseanteile und nördlich davon<br />

setzt bald flaches Einfallen zur Beckenmitte ein.<br />

Erbrachte die mikropaläontologische Untersuchung der Schliermergel von Murstetten nur<br />

sehr ärmliche Mikrofaunen, wie dies für den größeren Teil des höheren Burdigalschlier-Profils<br />

(Oberer Haller Schlier) zutrifft, so fanden sich reichere Faunen in Aufschlüssen längs der<br />

Autobahn im Bereiche des subalpinen Molassestreifens. Angeführt seien ein Anschnitt SE<br />

Reith bei km 260.550 und verschiedene Aufschlüsse westlich Böheimkirchen bis in die Gegend<br />

von Reichgruben. Der Schlier SE Reith führt reichlich Cibicides div. sp., daneben Planulinen,<br />

Elphidien, Nonion soldami, Rotalm beccarii u. a., sowie reichlich Schwammnadeln und -rhaxen.<br />

K. HAYR (1946) ordnet Faunen ähnlicher Zusammensetzung seiner Zone A (Basalzone) im<br />

Burdigal der subalpinen Molasse ein. Westlich Böheimkirchen sei ein langer Anschnitt S<br />

Aubauer herausgegriffen, mit steil südfallenden festen unvollkommen geschichteten Schliermergeln,<br />

deren Mikrofauna durch häufig Cibicides und wenig Globigerinen ausgezeichnet<br />

ist. Ärmere Faunen hingegen führen wieder die steilgestellten stark zerklüfteten Mergel, die<br />

durch eine Unterführung (Objekt P 65) W d«r Ruine Cäcilia aufgeschlossen waren. SE Reichgruben<br />

schließlich fanden sich beim Bau des Objektes P 63 in ebenfalls tektonisch stark beanspruchten<br />

Mergeln sehr selten Cyclammina sp. und Bathysiphon filiformis.<br />

Durch den Autobahnbau fielen auch einige bemerkenswerte Aufschlüsse im randlichen<br />

Flysch bei Kirchstetten an. Westlich der Ortschaft waren über längere Erstreckung rote, grünliche<br />

und schwarze Tonschiefer mit Mürbsandstein- sowie Tonsandstein- und Kalksandstein-<br />

217


zwischenlagen aufgeschlossen. An einer Stelle war Fleckenmergel im Verband mit gelben<br />

Mürbsandsteinen und dunkelgrauen Tonschiefern zu sehen. Die verschiedenen Schiefer erbrachten<br />

reiche Sandschaler-Mikrofaunen mit großen Trochamminoides-Arten, Ammodiscus<br />

sp., Recurvoides sp. u. a. sowie selten Rzehakina epigona. Es sind demnach die Bildungen in<br />

den weiteren Bereich der Oberkreide-Alttertiärgrenze zu stellen, dem damit auch die gelben<br />

Mürbsandsteine angehören. Diese Flysch-Mürbsandsteine haben große Ähnlichkeit mit den<br />

Melker Sanden und auf der geologischen Spezialkarte aus dem Jahre 1907 sind bei Kirchstetten<br />

auch tatsächlich Melker Sande in größerer Verbreitung ausgeschieden.<br />

Beobachtungen zu den Perschling-Terrassen<br />

Genau kartiert wurde zunächst die nur wenige Meter über die Austufe sich erhebende<br />

Schotterflur unterhalb Kapelln, die zunächst linksufrig entwickelt ist, von oberhalb Diendorf<br />

an aber als breite Flur am Südufer auftritt, mit der Bundesstraße längs ihres Randes und einer<br />

Reihe von Ortschaften. Linksseitig finden sich schöne Aufschlüsse bei Killing, mit mittel- bis<br />

grobkörnigen Schottern, die sich vorwiegend aus kalkalpinen, untergeordnet aus Flyschkomponenten<br />

aufbauen. Gutensteiner Kalk ist unter den erstgenannten verbreitet. Eine ganz ähnliche<br />

Zusammensetzung ist in den Gruben westlich Diendorf, bei Hankenfeld und westlich Mitterndorf<br />

südlich der Perschling zu sehen. Hinweise auf das Alter dieser nach dem Schotterspektrum<br />

von einer Vortraisen aufgeschütteten Terrasse, wie seit langem angenommen wird,<br />

ergeben sich zunächst aus Froststauchungen, wie sie in der Grube 300 m SW Diendorf entwickelt<br />

sind und in der neuen großen Schottergrube 400 m NE Mitterndorf. An letztgenannter<br />

Lokalität am Rande des Tullner Feldes baut sich die Terrasse allerdings schon völlig aus<br />

Donauschotter auf.<br />

Bei Killing und Langmannersdorf dürfte mächtiger Löß auf den Schottern lagern, der auch<br />

im Hangenden der Flyschschotter im Hohlweg W Rassing S Kapelln beobachtet wurde, die als<br />

Perschlingschotter niveaumäßig der bezüglichen Terrasse unterhalb Kapelln entsprechen.<br />

Diese Beobachtungen lassen auf ein älteres als jüngsteiszeitliches Alter der Terrasse schließen<br />

und es kann damit deren Parallelisierung mit der Hochterrasse, wie sie in der Literatur angenommen<br />

wird, zurecht bestehen. Der Übertritt der Traisen über die in einem älteren Erosionszyklus<br />

schon präformierte nur niedrige Schwelle östlich Herzogenburg scheint nur episodenhafter<br />

Art gewesen zu sein, denn es begleitet eine Hochterrasse, mit Lößauflagerung und<br />

basaler Verlehmungszone, den Traisenfluß seinerseits in Richtung Traismauer hinaus. Dem<br />

Fluß mag durch seinen eigenen mächtigen Schwemmkegel der Weg ins Perschlingtal gewiesen<br />

worden sein, den er aber bald wieder verließ.<br />

Muß im Mittelpleistozän nach obigem die Perschling zeitweise bei Kapelln in die Traisen<br />

gemündet haben, so weisen Schotterlappen in 240 m Seehöhe im Randbereich des Sattels östlich<br />

Herzogenburg auf einen Perschlinglauf, der in der Gegend von Herzogenburg in die Traisen<br />

mündete. Es wurden oberhalb Ossarn und im Bereich der Flurbezeichnung Bernthal W Kapelln<br />

mittelkörnige Flysch-Plattelschotter aufgefunden, die in diese Richtung weisen. Sie liegen etwa<br />

10 m über der Hochterrasse und dürften wohl in ein Deckenschotterniveau zu stellen sein.<br />

Flußaufwärts sind solche höheren Flyschschotter u. a. in der Gegend SW Ruine Cäcilia SW<br />

Böheimkirchen, in 280 m Seehöhe entwickelt, wie Aufschlüsse an der Autobahn gezeigt haben,<br />

während die Flyschschotter der Terrasse mit der Ortschaft Böheimkirchen (SH ca. 245 m) der<br />

Hochterrasse anzuschließen sind.<br />

Wesentlich scheint demnach, daß durch alte WE-gerichtete Erosionsfurchen, auf deren Bedeutung<br />

übrigens schon A. ZÜNOEL (1907) hinwies und zu denen der Unterlauf der Perschling<br />

selbst gehört mit seiner Fortsetzung ins Traisental, die Richtung der der Donau zutsrömenden<br />

Flüsse zeitweise mehrfach verändert wurde, wobei für die Perschling die Ablenkung gegen E,<br />

anthropozentrisch gesehen, ein Dauerzustand wurde, während für die Traisen aus diesen Gegebenheiten<br />

nur eine geologische Episode erwuchs.<br />

218


Anfnahmsberidit ffir <strong>1957</strong>, Blatt 125 Bischofshofen<br />

von WERNER HEISSEL<br />

Die schon seit Jahren laufende Neuaufnahme dieses Kartenblattes wurde innerhalb der<br />

Grauwackenzone im Räume von Bischofshofen—Hochgrindeck fortgesetzt. Außerdem wurden<br />

auch dieses Jahr die Neuauffahrungen des Kupfererzbergbaues Mitterberg evident gehalten.<br />

Schließlich wurden zur Ergänzung der Stratigraphie Begehungen im Gebiete westlich Mühlbach<br />

am Hochkönig, besonders im Fellerbach-Bereich durchgeführt.<br />

Der Gesteinsaufbau im Hochgrindeck-Gebiet ist ziemlich einförmig. Weitaus überwiegend<br />

herrschen die gewöhnlichen grauen Grauwackenphyllite. Am Nordhang des Breitspitz ist ihnen<br />

eine mächtige Lage von diabasischen Gesteinen eingelagert. Diese bildet das Westende eines<br />

Gesteinszuges, der, das Igelsbach-Tal querend, vom Ostrande des Kartenblattes hereinstreicht<br />

und der, nach einer Unterbrechung im Klaus-Graben am östlichen Salzachtal-Hang in Resten<br />

wiederauftritt (Ronach). Nördlich dieses Zuges diabasischer Gesteine werden die grauen<br />

Phyllite von quarzporphyrischen Gesteinen durchschwärmt. Sie sind besonders im Igelsbach-<br />

Tal und im Sattelbach-Graben entwickelt, finden sich aber auch stellenweise weiter westlich<br />

(nördlich Vordergrindeck-Hütte). In einem Gebietsstreifen zwischen dem Sattel zwischen<br />

Breitspitz und Hochgrindeck und dem Nagler Graben ziehen Karbonatgesteinslinsen durch.<br />

Am Kamme des Breitspitz liegt in ihnen eine pingenartige Einsenkung.<br />

An der Südseite des Hochgrindecks (Mittergtindeck) sind neben Diabasen den grauen<br />

Phylliten violette Schiefer und Quarzite eingefaltet (wahrscheinlich Karbon). Am Forsteck<br />

bilden diese Gesteine die Begleitung jener grünen Feinstquarzite, die bisher unter dem Namen<br />

„grüne Werfener Schichten von Mitterberg" gelaufen sind. Südlich des Oberen Grindeck treten<br />

die ersten Züge von Lyditen und Kieselschiefern auf, die am Hahnbaum die Begleiter der am<br />

nördlichen Wagrainer Talhang durchstreichenden Karbonatgesteine sind.<br />

Besonderes Augenmerk wurde auch dieses Jahr den Spuren alten Bergbaues gewidmet. Allerdings<br />

war die diesbezügliche Ausbeute gering. Neben den bereits bekannten Pingen über<br />

prähistorischen Bergbauen im Bereich des Buchberg- und Arzbergganges wurde ein kleiner<br />

Pingenzug am Ostfuß des Waldrückens unmittelbar östlich Laubbichl festgestellt. Zu den<br />

bereits bekannten Kupfer-Schmelzplätzen kamen noch solche bei Rapoldmais, ein großer im<br />

Graben bei der Vorder-Grindeck-Hütte, einer am Hofersattel und einer am Südosthang des<br />

Mittergrindeckes oberhalb Berg.<br />

Quartäre Ablagerungen sind im bearbeiteten Gebiet auf Würm-Grundmoränen beschränkt.<br />

Aufnahmsberirht für <strong>1957</strong> Kartenblatter 141 Feldkirch und 142 Schrnng<br />

von WERNER HEISSEL<br />

Die Arbeiten dieses Jahres fanden im Gebiete nördlich Bludenz—Klostertal statt: Hangender<br />

Stein—Muttersberg (Hoher Fräsen)—Gamsfreiheit—Valudriga. Noch nicht erfaßt ist der<br />

Hang des Klostertales.<br />

Das bearbeitete Gebiet wird vor allem von Raibler Schichten und Hauptdolomit aufgebaut.<br />

Trotz dieser einfachen Stratigraphie hat es einen recht verwickelten Bau. Dieser kommt dadurch<br />

zustande, daß das Gebiet in mehrere tektonische Schuppen gegliedert ist. Zur Klärung dieses<br />

Baues wurde eine stärker detailierte Aufgliederung des Verbandes der Raibler Schichten<br />

herangezogen.<br />

Die Raibler Schichten sind hier sehr mächtig. Es lassen sich leicht in ihnen mehrere Schichtgruppen<br />

voneinander abgliedern:<br />

219


1. Kalk-Dolomit-Gruppe. Ihre Mächtigkeit scheint stärker zu schwanken. Das Auskeilen<br />

einzelner Kalk-Dolomitlagen in anderen Gesteinen dürfte nicht immer nur auf tektonisches<br />

Abschneiden zurückgehen, sondern wohl auch auf rein stratigraphisches Auskeilen<br />

einer Art Riff-Fazies in mehr brackisch-litoralen Ablagerungen. Die Dolomite überwiegen stark<br />

gegenüber den Kalken.<br />

2. Dolomit-Rauhwacken-Gruppe. Dolomit-Bänke wechsellagern mit sandig-mergeligen<br />

Zwischenlagen. Die Dolomit-Bänke selbst haben oft ganz das Aussehen von Hauptdolomit<br />

und gehen in die sandig-mergelig-wackigen Zwischenschichten über. Diese können<br />

größere Mächtigkeit erreichen, das heißt die Dolomit-Bänke sind dann nicht entwickelt. Dann<br />

führen diese sandigen Dolomite gerne in wechselnden Mengen Gips. Auch richtige Rauhwacken<br />

(Zellendolomite) kommen in dieser Schichtgruppe vor.<br />

3. Tonschiefer-Sandstein-Grup p e. Dunkle Sandsteine, grünliche Quarzite und<br />

schwarze Mergel bis Tonschiefer vom Typ Reingrabener Schichten sind die Hauptgesteine.<br />

Mehr untergeordnet kommen hinzu braun anwitternde Kalke von geringer Mächtigkeit und<br />

etwas eisenschüssige Rauhwacken. Am Unterende der Furkla-Rüfen, in 1320 m Höhe, bilden sie<br />

ein kleines Vorkommen von richtigem Brauneisenerz.<br />

4. Gips. Die große Zahl und die dichtgedrängte Lage von Gipspingen am Tiefensee-Sattel<br />

weisen auf ein größeres Vorkommen von Gips unter dem Hangschutt hin. Der Gipsgehalt der<br />

sandigen Dolomite dürfte für so ausgedehnte Pingenfelder nicht ausreichend sein.<br />

Die normale Schichtfolge ist: Über Arlberg-Schichten folgen zunächst in ziemlicher Mächtigkeit<br />

Gesteine der Dolomit-Rauhwacken-Gruppe. Darüber liegt ein Band von Dolomit und<br />

etwas Kalk, darüber die Tonschiefer-Sandstein-Gruppe. Diese wird nach oben von einem weiteren<br />

Band von Dolomit bis Kalk überlagert. Dieses tritt im Gebiete Obere Furkla—Furkla-<br />

Rüfen morphologisch besonders deutlich hervor (etwa 50 bis 80 m mächtig). Darüber liegen<br />

nochmals Gesteine der Dolomit-Rauhwacken-Gruppe. Ihre dolomitischen Zwischenlagen werden<br />

zunehmend Hauptdolomit-ähnlicher. Durch Ausbleiben der sandig-mergeligen Zwischenlagen<br />

folgt mit deutlich scharfer Grenze der Hauptdolomit.<br />

Er ist im allgemeinen dunkelgrau, oft auch bräunlich, rauh anwitternd und meist auch<br />

leicht bituminös. Tektonische und sedimentäre Breccien sind in ihm häufig eingelagert. Feinschichtung<br />

ist weit verbreitet. Die Plattenkalk-ähnliche Ausbildung, wie sie drüben im Rhätikon<br />

häufig ist (Gebiet Zimba—Vandanser Steinwand) ist im Bereiche Fräsen—Gamsfreiheit—Valudriga<br />

nicht entwickelt, wenn auch am Nordwestkamm des Nova-Kopfes besonders gut geschichteter<br />

Dolomit ansteht.<br />

Tektonisch gliedert sich das Gebiet in drei Schuppen: im Liegenden die aus Hauptdolomit<br />

und Fleckenmergeln mit etwas zwischengeschalteten Rhät-Kalken bestehende Schuppe des Hangenden<br />

Steines. Darüber liegen die Gesteine des Halbfensters von Nüziders (Arosa-Zonie,<br />

Falknis-Decke). Es folgt die Schuppe des Fräsen (Hauptdolomit). Darüber liegt die Einheit,<br />

die geologisch das Westende der Lechtaler Alpen bildet. Sie ist im Gebiet Furkla—Tiefensee-<br />

Sattel deutlich zur Mulde geformt. Dieselbe beginnt mit tieferer Trias (Muschelkalk, Partnach-<br />

Schichten—Arlberg-Schichten) am Hange zum Klostertal als Südflügel der Mulde. Die Raibler<br />

Schichten des Galgentobel bilden den Muldenkern ab. Sehr wahrscheinlich ist, daß die Raibler<br />

Schichten am Madeiser Kopf—Muttersberg (Gesteine der Dolomit-Rauhwacken-Gruppe) den<br />

Nordschenkel der Mulde bilden.<br />

An eiszeitlichen Ablagerungen sind neben Resten alter Gehängebreccien vom Typus Höttinger<br />

Breccie vor allem Grundmoräne der Würmeiszeit und Endmoränen der Schlußvereisung<br />

vorhanden.<br />

220


Bericht aber Aufnahmen <strong>1957</strong> Im Gebiet TOB Elsenkappel (Blatt 212 and 213)<br />

von HERWIG HÖLZER<br />

In dreiwöchiger Arbeitszeit wurde die Zone des Eisenkappier Granites westlich des Vellachtales<br />

begangen. Als Kartengrundlage diente eine Vergrößerung der Karte 1 : 25.000 auf 1 : 10.000.<br />

Die Grenzziehungen im tiefgründig verwitterten Waldgebiet konnten mit Ausnahme der Aufschlüsse<br />

in den Bachläufen oft nur auf Grund von Lesestein-Beobachtungen erfolgen. Der<br />

Granitzug wurde zwischen Eisenkappel und Strugl-Plaschnig in einer E—W-Erstreckung von<br />

6,5 km verfolgt, das W-Ende des Granitkörpers wurde in diesem Jahre noch nicht erfaßt. Die<br />

maximale (aufgeschlossene) Breite in unserem Bereich beträgt etwa 800 m.<br />

Über die Ergebnisse der früheren Bearbeiter hinaus ist folgendes mitteilenswert:<br />

Die Schieferserie im N des Granites (pai der Karte TELLER'S) besteht im begangenen Bereich<br />

aus grauen bis grünlichen, manchmal rötlichen Tonschiefern bis Halbphylliten, darin Einschaltungen<br />

von Grüngesteinen (Diabase und Diabasabkömmlinge). Die besten Aufschlüsse<br />

bietet die Ebriachklamm. Hier findet man u. a. feinkörnig-massige Grüngesteine mit cm-großen<br />

Calcitmandeln, die gegen die angrenzenden Tonschiefer hin von Epidot-Calcit-Feisen begleitet<br />

sind. Eine petrographische Bearbeitung der Grüngesteine steht bislang noch aus. Die Südgrenze<br />

der Schieferserie gegen den Eisenkappier Granitzug ist nur an wenigen Stellen gut aufgeschlossen<br />

und erwies sich im kartierten Raum durchwegs als mechanisch-tektonischer Kontakt.<br />

Eine stoffliche oder thermische Beeinflussung vom Granit her konnte ich nirgends erkennen.<br />

Die von V. GRABER genannten lagergangartigen Granitkontakte im Waschnig-Sattel (W von<br />

Eisenkappel) waren nicht mehr aufzufinden. Die Aufschlüsse in den Gräben zwischen Kriutz<br />

und Walterle weisen auf zumindest lokales Einfallen der Schieferserie unter den Granit hin.<br />

Das Gefüge ist allerdings nur an wenigen Stellen einigermassen klar zu erkennen. Die Schieferserie<br />

ist, wie sich aus den Profilen gegen den Hochobir im N ergibt, sicher prämesozoisch. Für<br />

eine nähere Einstufung fanden sich im untersuchten Raum keinerlei Hinweise.<br />

Eisen kappler Granit. Hauptgestein in unserem Gebiet ist ein mittel- bis grobkörniger,<br />

meist rötlicher Biotitgranit. (Fleischrote K-Feldspat-Großkörner, mit zonar angeordneten<br />

Plag.-einschlüssen, Plag., Qu., Bi., ev. Ho.) Dioritische Ausbildung trifft man im Gegensatz<br />

zum Räume E Eisenkappel seltener, so S WH. Sauerbrunn, NE Gehöft Bochne und an den<br />

zum Vellachtal abfallenden Hängen im Räume S Schloß Hagenegg. Die auf der Karte TELLER'S<br />

am Südrand des Granites sowie N Moscharnik als langgestreckter Zug dargestellten „Randporphyre<br />

der Granitintrusion" = Granitporphyre haben wesentlich geringere Ausdehnung.<br />

Diese altbekannten Gesteine fand ich nur in Form von kleinen Schollen im Graben N Ribitsch<br />

bis etwa zur Höhe 757, räumlich eng verknüpft mit dioritischen Gesteinen und Migmatiten.<br />

Die Grenze zwischen Eisenkappier Granit und der nördlichen Schieferserie ist, wie erwähnt,<br />

im untersuchten Bereich ein mechanisch-tektonischer Kontakt. An einer einzigen Stelle, und<br />

zwar bei der Mineralquelle Sauerbrunn im Ebriachtal, schaltet sich zwischen Granit und<br />

Schiefer eine schmale Lamelle von Cordierit-Hornfels ein. Es ist dies am Ausgang des Grabens<br />

NE Gehöft Warch, wo man wenige m eines braunen bis violetten, feinkörnigen, zum Teil feinschichtigen<br />

Cordierit-Hornfelses antrifft. Er spitzt unmittelbar bei der Quelle im Granit aus.<br />

Der Quellaustritt liegt innerhalb der Hornfelse. Im Umkreis der Austrittsstelle beobachtet man<br />

mehrere Klüfte, an welchen etwas Mineralwasser mit einiger Gasentwicklung ausfließt. Die<br />

kräftige Zerklüftung in diesem Abschnitt ist besonders bei Niedrigwasser gut zu sehen. Das<br />

Auftreten der Quelle ist an ein ungefähr E—-W-verlaufendes Störungssystem an der Granit-Nordgrenze<br />

gebunden.<br />

Die von Prof. EXNER beschriebenen (Verh. Geol. B.-A. 1956, p. 18/19) Querstrukturen innerhalb<br />

des Granitzuges E von Eisenkappel haben in unserem Bereich ihr Gegenstück. Im Graben<br />

NE Gehöft Bochne fand ich eine schmale, N—S verlaufende, steilstehende Zunge von violetten<br />

Cordierit-Schieferhornfelsen innerhalb des hier eher feinkörnigen Granites. Im Gehänge<br />

221


«wischen Moscharnik und Ribitsch im Vellachtale drehen die den Granitzug im S begleitenden<br />

Schiefer und Schieferhornfelse scharf nach N ein. Sie bilden im Waldgelände um Kote 757 und<br />

940 einen grob N—S orientierten, steilstehenden Lappen. Die ursprünglich gut geschieferten<br />

Gesteine gehen gegen N in mehr oder minder massige Hornfelse über und lösen sich im Granit<br />

in typische Schollenmigmatite auf (Hornfelsschollen und -„Fische" in mittelkörnigen Graniten).<br />

In unmittelbarer- Umgebung liegen die oben genannten dioritischen Gesteinstypen und die<br />

Granitporphyre.<br />

Im S folgt im Gebiet zwischen dem Vellachtale bei Schlagholz und den Hängen NW Gehöft<br />

Cimpaser ein Komplex von feinkörnigen, gut geschieferten Paragneisen, phyllitischen Schiefern<br />

und Quarziten, welche bei Annäherung an den Granit schrittweise in Schieferhornfelse und<br />

massige Hornfelse übergehen. Ein solches Profil ist sehr gut im Graben NW Kote 940, der SW<br />

Kriutz in die Ebriach mündet, aufgeschlossen. Das südliche Schieferdach des Granites, welches<br />

generell E—W streicht, stark verfaltet ist und steil S fällt, verschmälert sich von Moscharnik<br />

gegen W zusehends. Es keilt im Waldgebiet S Kote 750 (SE Petschnik) aus. Von hier bis zum<br />

Trögerntal grenzt der Granit mit mechanischem Kontakt an jungpaläozoische Sedimente (bunte<br />

Tonschiefer, Sandsteine und Konglomerate).<br />

Über das Alter des Eisenkappier Granites läßt sich auf Grund der Erfahrungen im begangenen<br />

Raum nur sagen, daß er jünger als seine südlichen Hüllschiefer ist. Letztere sind ohne<br />

Zweifel vor-jungpaläozoisch. In Hinblick auf die migmatischen N—S-Strukturen erheben sich<br />

gewisse Bedenken gegen das bislang postulierte alpidische Alter (siehe auch CORNELIUS).<br />

Bericht <strong>1957</strong> Aber Aufnahmen auf Blatt Krimml (151)<br />

von FRANZ KARL (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

In diesem Sommer wurde hauptsächlich die weitere Umgebung der Essener Hütte (Osttirol)<br />

bearbeitet. Abschließend waren noch ausgedehnte Begehungen im Gebiet des Krimmler Tauern<br />

vorgesehen, die aber wegen Schlechtwettereinbruch abgebrochen werden mußten.<br />

Die Arbeiten im Raum der Essener Hütte wurden zusammen mit Dr. O. Schmidegg durchgeführt,<br />

auf dessen Bericht verwiesen wird.<br />

1. Umgebung Essener Hütte. In Fortsetzung der Ergebnisse von 1956 im hinteren<br />

Mauertal wurde im Gebiet des Umbal-Keeses die westliche Fortsetzung der Biotit-Muskowit-<br />

Paragneise sowie der Muskowit-Chlorit-Granat-Glimmerschiefer und der Orthoaugengranit-<br />

Gneise kartiert. Die noch im Maurertal mit goßer Mächtigkeit vorhandenen Biotit-Plagioklas-<br />

Gneise treten im Räume des Umbal-Keeses zu gunsten einer Verbreitung der Muskowit-Chlorit-<br />

Granatglimmerschiefer überraschend stark zurück. Außerdem sind sie bereichsweise wesentlich<br />

schwieriger von letzteren im Feld zu unterscheiden.<br />

Besonders eindrucksvoll sind die zahlreich eingeschalteten kleineren und größeren Metabasitlinsen,<br />

die nicht selten den Eindruck von Riesenpillow erwecken (Gletscherzungenende des<br />

Umbal-Keeses u. a.).<br />

An einem aperen Fleck im östlichen Umbal-Keeses (Höhe 2896) ist die Südgrenze zwischen<br />

Orthoaugengranit der Gubachspitzen und MuskowitrChlorit-Granatschiefern aufgeschlossen. Die<br />

Nordgrenze der Augengranite wurde am Grat unmittelbar nördlich der nördlichen Gubachspitze<br />

kartiert. Da keine Fortsetzung der Ortho-Augengranite weiter nach Westen festzustellen<br />

war, sind diese auf der Südseite des Hauptkammes als große Linse zwischen Simony- und<br />

Umbal-Kees einzig vorhanden.<br />

Begehungen im Räume südlich der Malhamspitzen sowie im Talgrund des Umbal-Täles<br />

ließen die Grenze gegen die auflagernden Kalkphyllite und Prasinite festlegen. Unmittelbar im<br />

Grenzberich der liegenden Kalkphyllite scheint feinschichtige Wechsellagerung zwischen grünen<br />

und weißlichgrünen Schichten genetisch als Tuffhorizont deutbar zu sein.<br />

222


Bei Verfolgung der Grenze zwischen altkristallinen Glimmerschiefern und Kalkphylliten<br />

(einschließlich Prasinite) zeigte sich insbesondere im angrenzenden südtirolischen Raum, daß<br />

die Kalkphyllitserie immer mehr nach Norden einbiegt wie auch die Kartierungsergebnisse von<br />

DalPiaz und Bianchie zeigen, bis sie schließlich direkt an den Venediger Granit (Tonalitgranit)<br />

angrenzen. Diesem Hereinstreichen der hangenden Kalkphyllitserie an den Venediger Granit<br />

entspricht eine regionale Inhomogenität in der Tektonik. Vom Nordsüdkamm Simony-Spitze-<br />

Reggentörl nach Westen gehend, versteilen sich die B-Achsenlagen von 30° West-Südwest bis<br />

zu 45° und örtlich 55° West-Südwest-Einfallen. In einem damit treten im Grenzkamm Roßhuf-<br />

Umbaltörl schlingenartige Groß-B-Achsenformen auf. Diese tektonische Inhomogenität ist als<br />

ein Abtauchen des Altkristallin nach West-Südwest im hintersten Ahrntal zu verstehen.<br />

Im ganzen Raum zwischen westlicher Simony-Spitze und Dreiherrenspitze bis Roßhuf ist<br />

nirgends mehr Venediger Granit aufgeschlossen. Die von DalPiaz vermuteten Orthogranite am<br />

oberen Ende der Schleitener Keesflecken sind nur stärker granitisierte Biotitplagioklasgneise.<br />

In ihrem Bereiche konnte eine schrägstehende Schlinge in 100 m Dimension festgestellt und<br />

gemessen werden, Ihre Achse streicht 60° Ost und fällt 50° West-Südwest ein.<br />

Die tektonischen Daten (B u. s) sind in statistischen Mittelwerten folgende:<br />

Im östlichen Bereich (hauptsächlich Nordsüdkamm, westliche Simony-Spitze zu Malhamspitze)<br />

liegen die B-Achsen 60° Ost bei 30° Südwest-Einfällen. Für die s-Flächen ist wegen geneigter<br />

B-Achsenlage kein ausdrucksvoller Mittelwert anzugeben. In ihren Einfallsrichtungen<br />

dominieren 45 bis 50° südlich einfallende Lagen.<br />

Im westlichen Kartierungsbereich (Dreiherrenspitze, Schleitener Keesflecke, bis Vorderes<br />

Umbaltörl) liegen die durchschnittlichen B-Achsenwerte 60 bis 65° Ost-streichend und 40 bis 50°<br />

Südwest einfallend. Für die s-Flächenlagen kann kein Mittelwert gegeben werden.<br />

2. Krimmler Achental. Es wurde das Orthoaugengranitgebiet zwischen Krimmler<br />

Tauernhaus und Richterhütte begangen und hinsichtlich Gefügedaten vermessen.<br />

Gesteinscharakteristisch war die Feststellung wichtig, daß das gesamte Areal eine starke tektonische<br />

Beanspruchung in Form von mehr oder weniger ausgeprägter Schieferung zeigt.<br />

Bemerkenswert ist weiterhin, daß bei Kote 2464 am Ende des Felsgrates vom Gamsbichl nach<br />

Südosten eine konkordante Biotit-Plagioklas-Schieferlage in stark karbonatführend und verschieferten<br />

Ortho-Augengranit festgestellt wurde. In eben dieser Richtung sind verschiedentlich<br />

im Nordgehänge des äußeren Windbachtal feinkörnige Quarzitlagen beobachtet worden.<br />

Statistische Durchschnittswerte der tektonischen Messungen: B: 58 bis 60° Ost, 10 bis 15°<br />

West, s: 60° Ost senkrecht.<br />

Krimmler Tauern. Es war möglich, die bereits im Vorjahr festgestellten Schollenmigmatite<br />

in der nächsten Umgebung des Krimmler Tauern nach Norden und Süden abzugrenzen.<br />

Neben diesen typischen Grobmengungen zwischen Venediger Granit und Biotitplagioklag-Gneisen<br />

wurden gleiche tonalitische Gneise erkannt, wie sie im Räume der Kürsinger<br />

Hütte weit verbreitet sind.<br />

Die statistischen Mittelwerte der tektonischen Messungen: B: 52° Ost, 40° West; s:<br />

52° Ost, senkrecht.<br />

Bezeichnend undi entsprechend den tektonischen Verhältnissen im Ahrntal ist die steile Lage<br />

der B-Achsen.<br />

Aufnahme <strong>1957</strong> auf Blatt „Grazer Bergland" 1 > 100.000<br />

von VIKTOR MAURIN und HELMUT FLÜGEL (auswärtige Mitarbeiter)<br />

1. Paläozoikum<br />

Das Paläozoikum beiderseits des Liebochbaches südlich von Stiwoll baut sich aus einer<br />

Folge kalkig-sandiger Schiefer auf. Sie stehen in lateraler Verzahnung mit Grünschiefern,<br />

223


Diabasschiefern und tuffitisch gemengten, sandigen Gesteinen. In gelben, entkalkten Sandsteinen,<br />

welche bisher dem Ordovicium zugerechnet worden sind (F. HERITSCH, Verh. Geol.<br />

B.-A. Wien 1930 u. a.) konnte eine arten- und individuenreiche Fauna gefunden werden, Sie<br />

stammt aus dem Aushub einer Kalkgrube bzw. aus dieser selbst unmittelbar östlich des<br />

Gehöftes Fürpaß oberhalb Stiwoll. Ihre Bearbeitung ist derzeit noch nicht abgeschlossen.<br />

Unter anderem konnten bisher Angehörige der Gattungen Hallia, Zaphrentis, Favosites,<br />

Thamnopora, Pleurodictyum, Antholites, Cladochonus, Fenestella, und H


Die Begehungen im Räume der Rannach, welche eine weitestgehende Übereinstimmung mit<br />

den Aufnahmen von E. CLAR (Mitt. Nat. Ver. Stm'k. 1934) ergaben, verfolgten vor allem den<br />

Zweck, mit Hilfe von Mikrofaunen Klarheit in die Altersstellung der bisher als altersunsicher<br />

ausgeschiedenen Gesteine zu bringen. Die ersten Ergebnisse der Untersuchungen der Conodontenfaunen<br />

(G. HOSCHEK-MÜHLHEIM) zeigten, daß die Kalkächiefer der Rannachwiese ein<br />

Äquivalent der Steinberg-Kalke (to I—V) darstellen. Weiters fand sich in hellen Kalken einesverfallenen<br />

Steinbruches östlich des Alpengartens eine Fauna des Cu II gamma (Gnathodus-<br />

Kalk). Ebensolche Kalke konnten auch im Räume der Raacher-Berge festgestellt werden.<br />

Die Aufnahme im Räume Teichalm—Hochlantsch, welche unter Zugrundelegung der Luftaufnahmen<br />

1 : 10.000 erfolgte, diente in erster Linie der Abklärung der Feinstratigraphie. Angestrebt<br />

wird ein Richtschnitt im Mitteldevon, an den die lokalen Profile angehängt werden<br />

können. Es zeigte sich dabei, daß die noch auf den alten, ungenauen topographischen Unterlagen<br />

erfolgten Kartierungen durch E. CLAR U. a. (Mitt. Nat. Ver. Stmk. 1929) zum Teil stark<br />

revisionsbedürftig sind. Solange die neue Karte 1 : 25.000 jedoch fehlt, können hierzu nur Vorarbeiten<br />

geleistet werden. Unter anderem ergab sich ein, von der sehematischen Darstellung<br />

auf der alten Karte stark abweichender Verlauf der Diabasbänder zwischen dem. Teichalm-<br />

Gasthof und dem Hochlantsch, sowie der Grenze zwischen den Gesteinen des Heulantsch und<br />

denen der Zachenspitze.<br />

Abschlußbegehungen im Räume von Weiz und Vergleichsexkursionen im Gebiet von Fischbach<br />

ergaben, daß zwischen den von uns als triasverdächtig aufgefaßten Kalken, Dolomiten<br />

und Rauchwacken des Raasberges und den gleichen Gesteinen von Fischbach größte Ähnlichkeit<br />

herrscht. Anderseits hatten die Untersuchungen der Gesteine des Raasberges auf einen<br />

etwaigen Gipsgehalt bisher ein negatives Ergebnis (Dr. H. HÖLLER, Min. Inst. Univ. Graz).<br />

Ebenso konnte auch noch keine Mikrofauna festgestellt werden.<br />

2. Tertiär<br />

Im Becken von Stiwoll sind im Liegenden der gesamten tertiären Schichtfolge stark<br />

verfestigte Kalkkonglomerate aufgeschlossen, die L. WAAGEN, 1937 (Jb. Geol. B.-A. Wien) als<br />

„Deltakonglomerat von Stiwoll" beschrieben hat. Die bis zu kopfgroßen Gerolle des Konglomerats<br />

stammen durchwegs aus den paläozoischen Schichten der Umgebung. Nach oben ist<br />

dieser Komplex deutlich durch eine stärker profilierte Denutationsfläche abgeschlossen. An<br />

einigen Stellen konnten an der ursprünglichen Oberfläche bis zu mehreren Meter mächtige<br />

Roterdebildungen beobachtet werden. Am Nordende der Ortschaft Stiwoll kam es vorübergehend<br />

sogar zu einer Farberdegewinnung.<br />

Ca. ein Kilometer nördlich von Stiwoll findet sich 7 bis 8 m über dem rechten Ufer des<br />

Liebochbaches eine größere Uferhöhle in einer Versteilung der erwähnten Konglomerate. In<br />

Parallelisierung mit den eiszeitlichen Terrassen des Tales muß man ihre Entstehung ebenfalls<br />

in das Pleistocän stellen. Erwähnenswert ist diese Uferhöhle im Konglomerat deshalb, weil ähnliche<br />

Erscheinungen in der Mittelsteiermark bisher unbekannt waren.<br />

In den Gräben östlich von Stiwoll ist im Hangenden der beschriebenen Konglomerate bzw.<br />

der sie abschließenden Roterdebildungen eine Folge von lehmig-sandig-schotterigen Süßwasserschichten<br />

aufgeschlossen. In sie sind vereinzelt Bänke von Süßwasserschnecken führenden<br />

Kieselkalken und geringmächtigen Kohlenflözen eingeschaltet. Im Graben südlich des Ulzbauers<br />

findet sich in dieser Serie ein reichlich Kalkgeröll führendes Konglomerat. Unter anderen<br />

konnten als Komponenten auch fossilführende eozäne Kalksandsteine (UGP. 902) festgestellt<br />

werden. Durch sie werden wir an die von WINKLER-HERMADEN (Sitzungsber. Akad. Wiss. Wien<br />

1955) beschriebene Eozängerölle von Köflach—Voitsberg erinnert. Diese Geröllzusammensetzung<br />

entspricht nicht dem „Deltakonglomerat" im Liegenden.<br />

Eine zeitliche Eingliederung der Süßwasserfolge ergibt sich — abgesehen von den eozängeröllführenden<br />

Konglomeraten — durch die Auffindung von Tuffen und Bentoniten. Sie sind<br />

17 Verhandlungen 1958 225


teilweise basal zwischen den unterlagernden paläozoischen Dolomiten und dieser Serie, teilweise<br />

als Einschaltungen in ihre tieferen Anteile anzutreffen. Diese Tuffe zeigen, daß die<br />

genannte Serie, entsprechend den Süßwasserschichten von Tregist, Lobmingberg, St. Oswald,<br />

Rein, Thal, Gratwein usw., dem tortonen Ablagerungszyklus angehört.<br />

Nach oben wird die gesamte beschriebene Schichtfolge auf dem Höhenrücken Eckwirt—<br />

Klementbauer durch stark vermorschte Kristallingrobschotter, die jenen des Gratkorner Beckens<br />

in Zusammensetzung und Erhaltungszustand völlig entsprechen, abgeschlossen.<br />

Bericht 19S7 über Aufnahmen auf Blatt 1264 (Untertanern)<br />

von WALTER MEDWENITSCH (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Die nachstehend angeführten Beobachtungen fielen bei radiometrischen Messungen an, die<br />

im Berichtsjahr im engeren und weiteren Bereiche des Tauernpasses in einem Zeitraum von<br />

14 Tagen durchgeführt wurden.<br />

Im Bereiche Römerbrücke—Fluhbachalm ist die verkehrte Muschelkalkserie nur mehr<br />

20 bis 50 m mächtig. Wir haben an der Grenze zum Lantschfeldquarzit in der Mächtigkeit stark<br />

schwankende Rauhwacken, dann rosa-gelblichbraun gefärbte, kristalline Kalke, die sich als<br />

Liegend-Leithorizom des verkehrten Muschelkalkpaketes erweisen; in einigen Profilen folgen<br />

hierauf dunkel-mittelgraue Dolomite, bei einem ganz allgemeinen Einfallen mit 30 bis 45°<br />

gegen NNE bis NE. Die nun folgende Grenze zu einem mächtigen Schieferpaket zeigt an<br />

nur wenigen Stellen geringmächtige Rauhwacken. Es handelt sich um mittel- bis dunkelgraue,<br />

fast kalkfreie Schiefer, kalkarme Schiefer und Kalkphyllite, an den Schichtflächen oft mit<br />

mehr oder weniger angewitterten Pyritkristallen, stellenweise über 150 m mächtig und am<br />

besten im Graben zur Fluhbachalm wie im Gerinne des Baches, der bei der Römerbrücke in<br />

die Taurach mündet, aufgeschlossen; Breccien oder Konglomerathorizonte fanden sich ebensowenig<br />

wie Fossilspuren; diese Schieferserie zeigt in den radiologischen Messungen die<br />

gleichen Daten wie sichere Muschelkalkschiefer; anderseits haben sich die Schieferbänder im<br />

Muschelkalk als viel geringmächtiger (maximal 8 m) und bisher immer als kalkfrei—• kalkarm<br />

erwiesen. A. TOLLMANN datiert diesen Schieferkomplex des engeren Tauernpaßbereiches, gestützt<br />

auf seine stratigraphisch gesicherten Erfahrungen in der südlich anschließenden Pleislinggruppe<br />

mit Lias. Aus unserem enger umgrenzten Bereiche läßt sich diese Einordnung noch<br />

nicht mit Sicherheit bestätigen.<br />

Die wesentlichste Aussage dieser Profile ist aber, daß die höchste, verkehrt liegende Serie<br />

der Radstädter Tauern — um Untertauern und im Bereiche der Gnadenalm noch mehrere<br />

hundert Meter mächtig — am Tauernpaß stark reduziert ist; sie keilt mit ihren karbonatischen<br />

Anteilen gegen Süden völlig aus, was A. TOLLMANN im südlich anschließenden Gurpetscheggbereich<br />

bestätigen konnte.<br />

Für mich einigermaßen überraschend war das Auffinden mächtiger Quarzite innerhalb<br />

des Kristallins im Bereiche Seekareck -0- 2217—Seekarspitze -0- 2350. Das Kammprofil Grünwaldkopf<br />

-0 1975—Seekareck 0 2217 zeigt in etwa 2100 m Höhe innerhalb tektonisch<br />

stark beanspruchter, intensiv durchbewegter Paragneise 30 bis 40 m mächtige Quarzite —<br />

Quarzitschiefer. In gleicher Stellung und gleicher Ausbildung findet sich ein 90 bis 140 m<br />

mächtiges Quarzitpaket um 0 2291 am Kamme auf halbem Wege zwischen Seekareck und<br />

Seekarspitze. Ob nun diese Quarzite zum Serienbestand des Schladminger Kristallins oder zu<br />

dem der unterostalpinen Lantschfeldquarzite (erklärbar durch Auf schuppung) zu rechnen<br />

sind, wird sich eher aus dem regionalen Zusammenhang ergeben, da kaum petrographische<br />

Unterschiede zu beobachten sind.<br />

226


Am Kamme von -0- 2291 zu 0 1881 bei der Berwärzkaralm ist der Geröllhorizont im<br />

Grenzbereich Lantschfeldquarzit—Quarzphyllit bei 0 2062 prächtig aufgeschlossen. Es konnten<br />

nur Quarzgerölle beobachtet werden, die in den kleineren Komponenten gut in die<br />

Schieferung eingeregelt erscheinen. Als wichtiges Detail gilt es anzuführen, daß ein Teil der<br />

Quarze geschwänzt erscheint; feine Quarzadern oder Quarzgängchen, die auf spätere Zufuhr<br />

der Kieselsäure hätten schließen lassen, wurden nicht beobachtet.<br />

In dem kleinen Steinbruch knapp oberhalb des Gnadenfalles, wenige Meter nördlich des<br />

Gnadenbrückels direkt an der Tauernstraße konnte Flußspat zusammen mit M. ZADORLAKY-<br />

STETTNER wiedergefunden werden. Den ersten sicheren Hinweis gibt K. A. REDLICH 1911<br />

(Zschr. prakt. Geol. 1911, p. 350—355); dieser Punkt ist vermutlich ident mit E. FUGGERS<br />

Angabe (1878) „Radstädter Tauern" (siehe K. MATZ: Genetische Übersicht über die Österreichischen<br />

Flußspatvorkommen, p. 207, Karinthin, Folge 21/1953). Der Fluorit durchsetzt in<br />

einem ziemlich dichten Gangnetz zusammen mit derbem, weißem Quarz hier söhlig lagernde,<br />

mittelgraue, dichte bis feinkristalline Dolomite des Muschelkalkes. Der Flußspat ist blaßbis<br />

dunkelviolett gefärbt und zeigt an 5 bis 8 mm großen Kristallen vorherrschend Oktaederflächen.<br />

Dieser Fundpunkt von Fluorit in unterostalpinen Dolomiten des Muschelkalkes ist<br />

vergleichbar mit Flußspatvorkommen in stratigraphisch gesichertem Gutensteinerkalk der<br />

Nördlichen Kalkalpen (Alland—Haller Salzberg) und aus diesem Gesichtspunkt besonders<br />

bemerkenswert.<br />

Aufnabraebericiit (<strong>1957</strong>) über Blatt Kalwang (131)<br />

von K. METZ, Graz (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Die Aufnahmen <strong>1957</strong> dienten der Fertigstellung der südlichen Seckauer Kristallinmasse,<br />

wobei im südlichen Randstreifen wie auch im Kammgebiet von Hochreichart—Seckauer Zinken<br />

bis zur östlichen Blattgrenze noch offene Fragen abzuklären waren.<br />

Der ganze südliche Randstreifen im Bereich von Gaal—Ingering ist charakterisiert durch<br />

die Einschaltung oft grobkörniger Seckauer Granitgneislamellen (biotitreich bis aplitisch) in<br />

die Glimmerschiefer und Amphibolite, die ihrerseits dem Gleinalmkristallin zugehören. Diese<br />

Gesteine wurden durch die Kristallisation der Seckauer Masse, durch Feldspatung, Biotitisierung<br />

und Hornblendebildung, beeinflußt. Die schon 1956 beschriebene Gaal-Linie stellt eine<br />

tiefgreifende Bewegungsbahn dar, die im Kartenbereich überall die randliche Mischzone im<br />

Süden von dem kompakten Körper der Seckauermasse im Norden trennt. Trotzdem konnten<br />

auch nördlich der Gaal-Linie noch kleine tektonische Einschaltungen von Gleinalmkristallin<br />

(Granatglimmerschiefer, Amphibolite) in den biotitreichen Feinkorngneisen des Seckauertyps<br />

gefunden werden (Kammstück nördlich Gaal, bei 1400 bis 1492 m).<br />

Während der N—S-streichende Teil des Ingeringtales weitgehend 1 korrespondierende Gesteinslagerung<br />

in den Talflanken aufweist, ändert sich dies mit dem Abschwenken des Tales<br />

gegen NW. Zwar ist der Talboden durch Moränen und mächtige Schwemmassen sowie durch<br />

Schuttkegel gänzlich verhüllt, doch ergeben die Aufnahmen, daß hier parallel dem Tal eine<br />

starke postkristalline Bewegungsbahn vorhanden ist. Diese Störung ist in den unteren Felspartien<br />

des Brandstättergrabens durch starke Zerbrechung der Gneise und örtliche Verfaltung<br />

der Biotitschiefer angedeutet. Sie ist unmittelbar östlich der Waldsäge (WH Bär) in den zwischen<br />

Gneisen eingeschalteten Schieferbändern in Form schwarzer Mylonite, durch Phyllonitisierung<br />

der Gneise und Quarzinfiltration nachgewiesen. Die Störung zieht im s der Gesteine<br />

und überquert auch den Kamm östlich der Ingering. Ihre Fortsetzung nach NW überschreitet<br />

das Triebenthörl, wo starke Zerbrechung der teilweile steil aufgerichteten Gneise und Apligranite<br />

vorliegt.<br />

17* 227


Die Störung trennt in der oberen Ingering die mächtigen Granitmassen des Kammes<br />

Kadi—Zinkenkogel mit reichlichen Apliten (vielfach fleischrote Feldspäte) vom Körper des<br />

Hochreichartkammes. Dieser zeigt an seiner Basis reichlich Biotitsehiefer mit verschiedenen<br />

Typen von Gneisen, darüber aber in der Kammregion hellgraue, oft quarzitische Gneise, nicht<br />

selten mit Serizit und mit rostig anwitternden Feldspäten (Saukogel—Geierhaupt—Hochreichart).<br />

Diese letzteren Typen stehen in der Nordflanke des Kammes in primärem Verband<br />

einer Granitisierung mit den Serizitquarziten der Rannachserie. Diese Gneise wurden als Hochreicharttypus<br />

dem der biotitreichen Gneise und Granite im Verband mit Biotitschiefern gegenübergestellt.<br />

Der Befund des Granitisierungsverbandes mit der Rannachserie konnte auch<br />

in diesem Jahre wieder durch die Bearbeitung des Raumes Bremstein—Weinmeisterboden<br />

(NO vom Seckauer Zinken) bestätigt werden.<br />

Im einzelnen sind die Lagerungsbeziehungen dieser Gneise des Hochreicharttypus zu den<br />

mit Biotitschieferbändern verbundenen Gneistypen recht kompliziert. Während etwa auf dem<br />

Nachbarblatt (Oberzeiring) im Gebirgsstock des großen Griesstein—Gamskögel die Hochreichartgneise<br />

durch die andere Serie überschoben sind, liegt hier umgekehrte Lagerung vor<br />

oder wir finden auch beide ineinander verschuppt. Eine solche Einschaltung von Serizifr<br />

schiefern, teilweise zu Serizitgneisen mit großen Feldspataugen umgewandelt, findet sich auf<br />

dem Nordkamm des Aiblkogels, nördlich Seckau. Überdies treten hier auch mehrere Typen<br />

von Hornblendegneisen und Augengneisen in die bunte Gesteinsgesellschaft ein. Später haben<br />

noch starke postkristalline Störungen eine Phyllonitisierung und steiles S-Fallen erzeugt.<br />

Ähnliche Serizitschiefer mit Feldspatknoten und serizitische Quarzitgneise liegen auch nördlich<br />

der Sautratten am östlichen Rand des Kartenblattes. Sie liegen auch hier in. einer Schuppenzone,<br />

die gegen NW (Maria Schnee) weiterzieht, und welche die hellen Gneise des Kammes<br />

Schwaigerhöhe—Hammerkogel von den Gneisen im SW mit dem Seckauer Zinken abtrennt.<br />

Die postkristallinen Bewegungen in dem hier behandelten Gebiet folgen teilweise in (hol)<br />

dem WNW-gerichteten älteren Bau, wie die Ingeringstörung und die zuvor erwähnte Schuppenzone.<br />

Jünger jedoch sind zahlreiche Bruchstörungen, die entweder in NNW gerichtet sind und<br />

denen auch Kluftsysteme gleicher Richtung folgen, oder E—W-streichende Brüche. Diese<br />

entsprechen richtungsmäßig der Gaal-Linie und erzeugen oft eine Absenkung der südlichen<br />

Schollen. An N-fallenden Störungen finden sich jedoch auch Hochpressungen von Einzelschollen,<br />

die mit starken Zerbrechungen der Gesteine verbunden sind.<br />

Ergfinzungen zur Kartterung der Gai»berggrnppe 1» 25.000<br />

von WALTER DEL-NEGRO (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

In der breiten Talung zwischen Rauchenbichl und Mühlstein im W, Gurlspitze und Schwarzenberg<br />

im E wurden die Kössener Schichten weiter verfolgt. Im nördlichen Abschnitt des<br />

Gurlspitz-Westfußes bilden sie ein breites Band über den westfallenden Dachsteinkalken,<br />

hören aber NE Ursprung plötzlich an einer Störung auf. Hier springt sogar ein horstartig<br />

gehobener Span von Dachsteinkalk rund 300 m noch nach N vor und rahmt dadurch den<br />

Südteil des Kössener Bandes auch im W ein. Erst westlich dieses Spanes sind im Bruckbach<br />

nördlich Ursprung die schon im Bericht des Vorjahres erwähnten Kössener Schichten (mit<br />

inverser Lagerung) wieder aufgeschlossen, weiter (mit eingelagerten Riffkalken) südöstlich<br />

Ursprung bis zu einer WSW—ENE-Störung; südlich dieser Störung sind sie nach SW versetzt.<br />

Von hier südwärts sind sie eine längere Strecke hindurch zur Gänze durch Moränen verdeckt.<br />

Erst im Bach südlich Sommerau treten sie wieder inselförmig unter der Moräne hervor,<br />

und zwar in der Fazies gebankter dunkelblaugrauer Kalke, die mit etwa 20° gegen WSW<br />

einfallen.<br />

228


Am NE-Abfall des Mühlsteines — SW der Brücke K. 647 — sind die Kössener Schichten<br />

neuerdings aufgeschlossen; in sie eingeschaltet findet sich ein längeres, gebanktes Wandstück<br />

aus Riffkalk (10° WSW-fallend), darüber noch ein kleineres gleichartiges Vorkommen.<br />

Der Lias der nordöstlichen Mühlsteinhänge ist in mehrere tektonische Stockwerke gegliedert.<br />

Ein unterstes bildet eine Vorkuppe, die sich an das erwähnte Rhätvorkommen nach NNW<br />

anschließt; es wird hauptsächlich aus hellgrauen Hornsteinkalken des Unterlias aufgebaut,<br />

darüber folgen Spuren roter Kalke, an einem Hohlweg ein von VORTISCH entdecktes Vorkommen<br />

roter tektonischer Breccie mit Fossilien aus Lias Beta und Gamma, weiter südlich<br />

an der Fortsetzung des Weges graue und rötliche Mergelschiefer wohl des Oberlias. Über<br />

diesen folgt das nächsthöhere Stockwerk mit Flecken- und Hornsteinkalken des Unterlias,<br />

nach einer Unterbrechung weiteren grauen Hornsteinkalken, darüber Mittellias, tektonischer<br />

Knollenbreccie und mächtigem Oberlias, in dem durch weitere Knollenbreccien wieder<br />

Bewegungshorizonte angedeutet sind. Ein höchstes Stockwerk ist durch die bereits im Vorjahrsbericht<br />

erwähnte Knollenbreccie im Hohlweg östlich Höhenwald vertreten, in der zum Teil<br />

Fossilien des Unterlias gefunden wurden.<br />

Diese Knollenbreccie stellt wohl die Fortsetzung der mächtigen tektonischen Breccie in<br />

der Glasenbachklamm dar, die VORTISCH 1956 mit Vorbehalt in Lias Delta gestellt hatte. Da<br />

er aber <strong>1957</strong> in der Breccie der Klamm Fossilien von Alpha bis Gamma fand, kam er von<br />

dieser Deutung ab und ersetzte sie durch die Vorstellung, daß diese Breccie eine aus Alphabis<br />

Gammaschichten entstandene tektonische Breccie sei, die im Liegenden des Oberlias bewegt<br />

und dabei paradiagenetisch in die Breccie umgewandelt wurde.<br />

In der Glasenbachklamm ist der Abschnitt östlich dieser Breccie bis zum Durchstreichen<br />

der roten Adneter Knollenkalke Lias Gamma recht kompliziert gebaut. An der rechten Talfianke<br />

folgt über den letzteren mit schichtparalleler Überschiebung hellgrauer Hornsteinkalk des<br />

Unterlias, in der Nähe eines Wasserreservoirs fand ich Spuren von Fleckenkalk, darüber folgt<br />

noch ein roter Kalk. Am linken Gehänge folgt über den Adneter Kalken rote Knollenbreccie<br />

und darüber verschiedene graue Kalke, zum Teil Fleckenkalke und typischer Hornsteinknollenkalk<br />

des Unterlias, ferner grauer und roter Crinoidenkalk, schwarze Schiefer des<br />

Oberlias und bunter Grammoceraskalk. Die ganze Schichtfolge fällt beiderseits des Klaus-<br />

(Glasen-)baches etwa 30° W, stößt aber unten am Bach diskordant auf flachlagernde rote<br />

Knollenbreccie, wobei es zu Verknetungen zwischen dieser und grauen Unterliaskalken kam.<br />

Östlich des Kehlbaches fand ich in rot-grauen Übergangsschichten zwischen Radiolarit und<br />

Oberalmerkalken Lamellaptychen.<br />

Im Steinbruch nördlich St. Jakob beträgt die Mächtigkeit der Adneter Kalke nicht (wie<br />

im Vorjahrsbericht angegeben) 10 m, da im Liegendteil Arieten gefunden wurden. Die tektonische<br />

Breccie im Hangenden wäre im Sinne der erwähnten Umdeutung nicht mehr alä<br />

Lias Delta zu bezeichnen.<br />

Bericht <strong>1957</strong> über die Kartieruug auf Blatt Hohenems (111) and Blatt Feldkircfa<br />

(141) sowie über Übersichtsbegehungen in den Ansehluftgebieten<br />

von<br />

RUDOLF OBERHAUSER<br />

Im Jahre 19-57 wurden 9 Arbeitstage für Übersichtsbegehungen und Detailprofilstudien<br />

in der Mittel- und Unterkreide des Helvetikums von Blatt Hohenems und des östlichen Anschlusses<br />

verwendet.<br />

Weitere 43 Kartierungstage dienten zur Detailkartierung des Fensters von Nütziders und<br />

der Flyschunterlage des Rhätikons. Im Fenster von Nütziders wurde eine Sandsteinzone, eine<br />

Sandkalkzone, eine Quarzitzone und eine Mergelzone ausgeschieden. Die Sandsteinzone ist<br />

229


mit der höchsten Serie des Vorarlberger Flysches am Ludescher Berg, sowie mit analogen<br />

Vorkommen in der Mengschlucht und im Saminatal, zu vergleichen. Die übrigen Gesteine<br />

des Fensters von Nütziders gehören einer tektonisch höheren Serie, vermutlich der Falknisdecke,<br />

an. Brecciöse Lagen der Sandkalkzone enthalten u. a. noch nicht genauer bestimmte<br />

Orbitoliniden.<br />

In der Mengschlucht, im Gallina-Tal und im Samina-Tal folgt unter einer zum Ostalpin<br />

überleitenden Quetschzone mächtiger Vorarlberger Flysch vorwiegend vom Charakter der<br />

Planknerbrücken-Serie. Feinbreccien sind untergeordnet eingeschaltet.<br />

Die mikropaläontologische Durchmusterung der Kartierungsproben 1956 aus der Lutzschlucht<br />

und dem Gebiet zwischen Ludesch und Raggal zeigt, daß die Hangendserien des Vorarlberger<br />

Flysches sehr fossilarm sind. Immerhin gelangen zwei Orbitoidenfunde längs der<br />

Lutz, der erste etwa 200 m hinter den Häusern von Ludesch, der zweite im Bachbett der<br />

Lutz genau südlich der Klosterkirche von St. Gerold. Im ersten Aufschluß an der Straße<br />

Ludesch—Raggal auf 700 m NN zeigt ein Dünnschliff eines glimmerigen Sandkalkes vereinzelte<br />

doppelkielige Globotruncanen.<br />

Für die Sandsteinzone im Dach des Vorarlberger Flysches fehlen endgültige paläontologische<br />

Altersbelege. Immerhin zeigen zwei Schliffe nur generisch bestimmbare Globigerinen<br />

und Gümbelinen. Ein Glimmersandstein am Eck zwischen Ludescher Berg und Regenzahn<br />

auf 1115 m NN führt ein vermutlich einem Sideroliten zuzuordnendes Foraminiferen-Bruchstück.<br />

Immerhin werden durch diese paläontologischen Belege, Versuche, diese Sandsteine als<br />

Reiselsberger-Äqnivalente zu betrachten, nicht gestützt.<br />

Die mikropaläontologische Untersuchung der Aufsammlungen von <strong>1957</strong> ist noch nicht abgeschlossen.<br />

Als besonders erwähnenswert erscheinen in der Mengschlucht mächtige, vermutlich interglaziale<br />

Konglomerate, welche wohl mit dem Bürser-Konglomerat verglichen werden dürfen.<br />

Relikte von Gehängebreccien vermutlich ähnlichen Alters finden sich im Nieztobel bei<br />

Nütziders zwischen 800 und 900 m NN, sowie im Hochgerachzug N Thüringerberg 1 km NW<br />

Tschöppenalpe auf 1600 m NN.<br />

14 Kartierungstage wurden für geologisch-mikropaläontologische Untersuchungen im Helvetikum<br />

und im Flysch am der Hohen Kugel (Blatt Hohenems) aufgewendet, worüber in<br />

diesem Verhandlungsband in einer Publikation berichtet wird.<br />

Bericht <strong>1957</strong> über Aufnahmen auf Blatt 137, Oberwart, Kristalliner Anteil<br />

von ALFRED PAHR (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Die im Vorjahr begonnene Kartierung im Räume N der Pinkafelder Bucht wurde im<br />

Sommer <strong>1957</strong> nach Norden bis zum Tal des Schäffern- bzw. Hochnenkirchenbaches ausgedehnt.<br />

Die Westgrenze bildete, etwa an der Linie Sparbaregg—Schreibersdorf, das Tertiär (Sinnersdorfer<br />

Konglomerat). Im Osten wurde bis zur Linie Maltern—Hochneukirchen kartiert (Grenze<br />

zur Rechnitzer Schieferserie).<br />

Es ergab sich eine Fortsetzung des Verbreitungsgebietes der Grobgneisserie nach N, wobei<br />

vor allem die Hüllschiefer auftraten. Es sind dies in der Umgebung von Schmiedrait serizitische<br />

Schiefer bis Phyllite von meist grüngrauer Farbe, mit zahlreichen Lagen (kalkfreier) graphitischer<br />

Schiefer sowie gelegentlichen geringmächtigen Einschaltungen von geschieferten<br />

Amphiboliten (tuffit. Material?). Diese basischen Einschaltungen gewinnen nach N (NE) an<br />

Mächtigkeit und Verbreitung (Raum Ofenegg). W Ofenegg tritt in diesen Hornblendeschiefern<br />

ein kleiner Stock von massigem Amphibolit auf mit Albitknoten (bis erbsengroß), der einen<br />

Gang von Albitaplit enthält. Dieser Amphibolit liegt einer größeren Masse von Granitgneis auf,<br />

230


die sich nach E bis über das Tauchental, im W bis zur „Willersdorfer Schlucht", und im N<br />

bis zur Ortschaft Burgerschlag erstreckt.<br />

Nördlich davon, bis zum Tal des Hochneukirchen Baches (um Hattmannsdorf) treten diaphthoritische<br />

Grünschiefer und chloritisierte Amphibolite auf, die den betreffenden Gesteinen<br />

der Wechselserie völlig gleichen (WIESENEDER 1931). Auf diesen Diaphthoriten liegt nach<br />

Westen zu eine Schieferserie, die sich von den Glimmerschiefern der Grobgneishülle gut abtrennen<br />

läßt. Sie geht aus den hangenden Partien des Grünschiefer-Amphibolitkomplexes<br />

hervor und besteht in der Hauptsache aus weißlichen, rostig verwitternden Serizitschiefern-<br />

(-quarziten), die vereinzelt auch grünliche und rote Farbtöne aufweisen. Die Durchsetzung<br />

mit Limonit ist beträchtlich, der in größeren Nestern zu Ocker verwittert ist. W Schloß Bernegg<br />

liegt auf diesen Schiefern noch etwas Graphitquarzit.<br />

Auf dieser Schieferserie, die beträchtliche Analogien zu den (sedimentären) Wechselschiefern<br />

im NW des Wechsels aufweist, liegt E der Lokalität „Binderjokl" (W Götzendorf)<br />

mit tektonischem Kontakt eine kleinere Scholle von stark mechanisch beanspruchtem Serpentin<br />

(500 X 500 m).<br />

Für die Tektonik dieses Raumes ist es von Bedeutung, daß diese (epizonale) Schieferserie<br />

im N überlagert wird von einer größeren Scholle von Paragneisen, Biotitglimmerschiefer<br />

und Grobgneis. Im Süden sind die Serizitschiefer infolge der schlechten Aufschlüsse<br />

nicht eindeutig von den Hüllschiefern der Grobgneisserie abzutrennen.<br />

Das Verbreitungsgebiet dieser Hüllschiefer mit ihrem zugehörigen Intrusivkerm, der heute<br />

als Granitgneis vorliegt, wird im W und SW durch das auflagernde Sinnersdorfer Konglomerat<br />

bestimmt, das hier unweit des Ortes Sinnersdorf an klassischer Stätte vorliegt.<br />

Das Lagerunigsverhältnis zur Rechnitzer Schieferserie (im Osten des Aufnahmsgebietes) ist<br />

auch im diesjährigen Kartierungsraum eindeutig: Die Rechnitzer Schiefer fallen flach unter<br />

die Gesteine der Grobgneisserie bzw. unter die den Wechselgesteinen entsprechenden Amphibolite<br />

und Grünschiefer ein. Diese Tatsache ist besonders deutlich zu sehen E des Gehöftes<br />

„Schneidermichl" S Hattmannsdorf.<br />

Das Auftreten einer tektonisch tieferen Einheit im Osten des untersuchten Gebietes ist,<br />

abgesehen von der Möglichkeit direkter Beobachtung, auch durch die allgemeinen Lagerungsverhältnisse<br />

bedingt: Die Gesteine des Kartierungsgebietes fallen allgemein flach NW bis<br />

NNW. Die B-Achsen liegen zwischen E—W und SW—NE, in den „Wechselgesteinen" treten<br />

auch NNW—SSE Faltenachsen auf. Das Ansteigen der tektonischen Achsen nach E bzw. NE<br />

läßt somit in dieser Richtung tiefere Baueinheiten erwarten.<br />

Soweit auf Grund der bisherigen Kartierung überhaupt Aussagen über die regionaltektonische<br />

Zuordnung des Arbeitsgebietes gemacht werden können, ist vor allem das Wiederauftauchen<br />

von Wechselgesteinen hier im SE des geschlossenen Wechselmassivs anzuführen.<br />

Es besteht aber auch hier dieselbe Problematik der reinlichen Trennung von MOHRS Wechselserie<br />

von seiner Kernserie wie am SW-, S- und SE-Rand des geschlossenen Wechselmassivs.<br />

Bertdit (<strong>1957</strong>) über Aufnahmen anf Blatt Rohrbach (14)<br />

von PETER PAULITSCH (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Im Anschluß an die vorjährigen Übersichtsbegehungen wurden heuer die Begehungen<br />

auf das folgende Gebiet beschränkt: Lichtenau bei Haslach—Steineck—Wurmbrand—Aigen—<br />

Bärnstein—Holzschlag—Seitelschlag—Stangel. Hierzu wird im einzelnen ausgeführt: Der Lichtenau-Berg<br />

bei Haslach, obwohl morphologisch ausgeprägt, zeigt in seinen Aufschlüssen nicht<br />

Granit, sondern plattigen Granitgneis. Das Auftreten von Pophyrgranit bei Steineck entspricht<br />

den Erwartungen aus der Morphologie. Südlich Wurmbrand steht porphyrischer biotitreicher<br />

231


Granitgneis (WEINSBERGER) an. Im Bereich von Oberhaag bis zum Stifter-Denkmal am Bärnstein<br />

treten feinkörnige, dunkle Biotitgneise auf, die gelegentlich Cordierit und Sillimanit<br />

führen. Die Verbreitung des hellen Eisgarner Granits kann nordwestlich der Berghäuser über<br />

den Bärnstein bis zum Hinterberger Wald kartiert werden. Die Südwestgrenze dieses Granits<br />

wird oft von kataklastischen Gneisen gebildet. Auf der Straße von Lichtenberg bis Schöneben<br />

wechseln feinkörnige Gneise mit porphyrischen Gneisen ab, die nordöstlich Schöneben bis<br />

zur Landesgrenze in Weinsberger Granit übergehen. Dieser Übergang macht die Führung einer<br />

klaren Grenzlinie zwischen diesen beiden Gesteinen schwierig. Weinsberger Biotitgranite<br />

ziehen auch am Klafferbach bis vor Holzschlag hin. Südlich Holzschlag treten bereits aplitische<br />

und Chlorit-Giieise auf.<br />

Im Bereich westlich der Mühl, unweit StangL findet sich Mauthausener Granit mit titanit-<br />

•führenden Granodioriten. Westlich Stangl liegt ein großer Aufschluß eines stark zersetzten<br />

Mauthausener Granites und eines grusigen Aplit-Granites vor. Die Zersetzung geht auch über<br />

die basischen Einschlüsse hinweg.<br />

Im Tal der Großen Mühl, westlich Klaffer, stehen dunkle porphyrische Granite bis Gneise<br />

(Weinsberger) an, die bei dem nun windverbrochenen Hinterwald von feinkörnigen Biotitgneisen<br />

abgelöst werden.<br />

Die Dünnschliff-Untersuchungen lieferten für den begangenen Raum folgende Gesteinstypen:<br />

Schiefergneise, mit Hornblende, Chlorit, Biotit und Muskovit.<br />

Zw^iglimmergneise mit Chlorit.<br />

B i oct i t g n e i s e, feinkörnig, dunkel, mit Cordierit und hellen Sillimanit-Quarzlagen.<br />

Oft auch Formrelikte nach Cordierit in diaphthoritischen Biotitschiefergneis, z.B.<br />

südöstlich und nordöstlich Oberhaag.<br />

Feinkörnige kataklastische Gneise und M y 1 o n i t e, z. B. am Waldrand nördlich<br />

Aigen (Ausläufer der Pfahlzone).<br />

Plattige, fein- bis mittelkörnige Granitgneise, gelegentlich auch als Randfazies von<br />

Mauthausener Graniten.<br />

Die basischen Schlieren in Mauthausener Graniten führen vorwiegend Biotit und<br />

seltener Hornblende.<br />

Im Rahmen der Untersuchungen über das Verhältnis zwischen Außen- nnd Innenstruktur<br />

der Granite ist zu bemerken, daß die vermessenen Kluftsysteme B-Achsen parallel zum<br />

nordwestlichen Hauptstreichen ergeben, wie auch Abweichungen davon. Die Kluftsysteme<br />

des Eisgarner Granits vom Bärnstein ergeben eine B-Achse parallel zum Nordweststreichen.<br />

Die B-Achsen des Mauthausener Granits bei Stangl liegen N 60 W. Die Kluftmessungen des<br />

Mauthausener Granits bei Heining ergeben eine OW-B-Achse. Eine Entscheidung, ob es sich<br />

.bei -diesem Drehen der B-Achse um Randerscheinungen eines Granitkernes (Mauthausener)<br />

handelt, kann auf Grund der Auf Schlußverhältnisse noch nicht gegeben werden.<br />

Die laufenden petrographischen Untersuchungen befassen sich mit den Assimilationserscheinungen<br />

des Mauthausener Granits und mit der mikroskopischen Typisierung jener Gesteine,<br />

die in der Legende dargestellt werden sollen.<br />

Zuglejch soll ein Anschluß an die von H. SCHADLER auf Blatt Linz verwendete Nomenklatur<br />

hergestellt werden.<br />

Beriebt <strong>1957</strong> ttber geologische Aufnahmen auf den Blattern Hallein 94/1, nnd<br />

Untersberg 93/2, 1:25.000 nnd dem Stadtplan Salzburg li 10.000.<br />

von THERESE PIPPAN (auswärtige Mitarbeiterin)<br />

In der Stadt Salzburg wurden der Mönchsberg, Rainberg und Festungsberg eingehend, der<br />

Kapuzinerberg nur durch einige Begehungen untersucht.<br />

232


1. Der Mönchsberg: An seiner W-Seite über der Bucklreuthstraße verflacht in etwa<br />

halber Höhe des Abfalles an einem scharfen Knick im Liegenden der Nagelfluh ganz plötzlich<br />

die Böschung und treten Naßgallen auf. Hier sind trotz fehlender Aufschlüsse im Untergrund<br />

schon die Nierentaler Mergel des Sattels von Bucklreuth anzunehmen.<br />

S unter der Richterhöhe finden sich in einer Baugrube in 432 m Höhe unter 2 m mächtigem,<br />

lehmigem Boden auf fast 2 m Tiefe gut zugerundete, spurenhaft gekritzte, bis über 1 m. lange<br />

Blöcke von Gosaukonglomerat und feiner Breccie neben Nagelfluhstücken in eine tiefgründige,<br />

gelbbraune, erdige Masse eingelagert. Im Liegenden dieser Packung treten braunrote, weiche<br />

Nierentaler Mergel zutage. Die bis 1,8 m mächtige Blockpackung ist eine Grundmoräne, die<br />

sich unter den steilen Nagelfluhhängen und -wänden an der flacheren Böschung aus Nierentaler<br />

Mergel anstaute.<br />

Höher oben, in 480 m, unmittelbar unter der Richterhöhe, ist 1,6 bis 4 m mächtiger mittelbis<br />

feinkörniger, hellbrauner Sand bis locker verfestigter Sandstein erschlossen, dessen dünne<br />

Bänke 10 NE fallen und zum Teil Kreuzschichtung zeigen. An keiner anderen Stelle des<br />

Mönchsberges konnte eine so mächtige Feinablagerung beobachtet werden. Darüber folgt mit<br />

scharfer Diskordanz grobe Nagelfluh mit bis kopfgroßen, stark zementierten Gerollen. Das<br />

Niveau der Diskordanz schwankt zwischen 435 m über der Sinnhubstraße und 484 m unmittelbar<br />

unter der Richterhöhe. Der Unterschied im Verfestigungsgrad des sandigen und<br />

grob-schotterigen Sediments ist sehr auffällig. Die lockere Feinablagerung bildet eine nach<br />

E auskeilende Zwischenschaltung in der Nagelfluh, die wohl durch eine plötzliche Änderung<br />

der Strömungsverhältnisse in einem toten Winkel abgelagert wurde. Sie ist auf viele Zehner<br />

von Metern Länge in wechselnder Mächtigkeit bis gegen die Villa Warsberg hin zu verfolgen.<br />

S des Schartentores wurde an Hand von Lesesteinen die Grenze zwischen Mönchsbergnagelfluh<br />

und Trias des Festungsberges verfolgt, die in NE-Richtung gegen den vierten<br />

Sperrbogen zieht.<br />

Beim Bau des neuen Festspielhauses entstand an der E-Seite des Mönchsberges durch<br />

Sprengungen eine riesige Abbruchwand, die eine einmalige Gelegenheit zum Studium des<br />

Schichtbaues der Nagelfluh bot. Die Untersuchung erfaßte das Profil zwischen 2,5 und 55,7 m<br />

über dem Niveau des angrenzenden Hofes. Die folgenden Untersuchungsergebnisse stimmen<br />

mit einschlägigen Beobachtungen an den anderen Teilen des Mönchsberges überein.<br />

Von den 39 Proben sind 17 von groben (Korn über 2 cm), 14 von feinen (unter 2 cm) und<br />

8 von gemischten Schichten. Es werden insgesamt 82 Bänke festgestellt, wovon 40 grob, 24<br />

feiner und 18 gemischtkörnig sind. In 12 Fällen finden sich in den feinkörnigen Bänken<br />

vereinzelte grobe Gerolle. Die Gesamtmächtigkeit der groben Schichten ist 24,72 m, der<br />

feinen 15,02 m, der gemischten 15,96 m. Die Mächtigkeit der groben Bänke schwankt zwischen<br />

283 und 14 cm. 15mal treten Werte von 20 bis 45, 17mal von 50 bis 100 und lmal über 200 cm<br />

auf. Die Mächtigkeit des feinen Materials schwankt zwischen 155 und 11 cm. lOmal treten<br />

Werte von 20 bis 50, 12mal von 51 bis 100 und 2mal über 100 cm auf. Sie liegen weit unter<br />

denen der groben Schichten. Die Mächtigkeit der gemischten Bänke bewegt sich zwischen<br />

200 und 45 cm. lOmal treten Werte von 50 bis 100, 5mal von 109 bis 139 cm auf. Von den<br />

groben Schichten sind 19 sehr gut verfestigt, von den feinen 10 und den gemischten 3, so<br />

daß also die Mehrzahl der Bänke nicht gut zementiert ist, obwohl es sich um M-R interglaziale<br />

Nagelfluh handelt. Das erklärt sich aus der Frische der Abbruchwand' und aus der<br />

Tatsache, daß das Innere der Nagelfluh überhaupt weniger verfestigt ist. — Porös sind 14<br />

grobe, 8 feine und 4 gemischte Schichten.<br />

Abfolge, Korngröße, Mächtigkeit, Verfestigung und Porosität der Schichten wechseln<br />

hier wie überall in der Nagelfluh ganz unregelmäßig. Die Verhältnisse an der Abbruchwand<br />

sprechen daher gegen die Annahme jahreszeitlicher Schichtung in Sinne von Warven.<br />

Erstens ist die Zahl der Bänke viel zu gering.. Man kann nicht annehmen, daß in 40 bis<br />

80 Jahren eine Sedimentmächtigkeit von 55,7 m erreicht werden konnte. Auch die völlig un-<br />

233


egelmäßige Abfolge und Mächtigkeit grober und feiner Schichten und ihre zum Teil enorme<br />

Dicke, Fakten, die auch an anderen Wandabfällen zu beobachten sind, entsprechen nicht<br />

einer jahreszeitlichen Schichtung. Eine solche ist übrigens in der Mönchsbergnagelfluh auch<br />

gar nicht zu erwarten, da es sich bei dem Salzburger See um ein interglaziales, durch Moränen<br />

abgedämmtes Gewässer handelte, das nur in der ersten Phase seines Bestehens im M-Spätglazial<br />

in der Nähe des Eisrandes lag und von den kalten Schmelzwassern des zurückweichenden<br />

M-Gletschers gespeist wurde. Die große Menge der Ablagerungen sind typisch bunte,<br />

rein fluviatile Salzachschotter. 17 Proben enthalten zusammen 7 Werfener-, 2 Ramsaudolomit-,<br />

1 Hauptdolomit-, 20 Dachsteinkalk-, 26 Rhätkalk-, 8 Jurakalk-, 25 Gosau- und 30 Kristallingerölle.<br />

Im Hof E der Abbruchwand wurde in einer 6 m tiefen Baugrube bis 2 m mächtiger spätglazialer<br />

Seeton im Hangenden eines auf 4 m Mächtigkeit erschlossenen, groben, meist gut<br />

verkitteten Deltas gefunden, das 30 W fällt und auffällig viel Kristallin enthält. Darin befindet<br />

sich eine 11 m breite und mindestens 6 m tiefe, mit Seeton ausgefüllte, schachtartige Vertiefung,<br />

worin die Arbeiter auch einen Nagelfluhblock fanden. Der Schacht geht wohl auf die<br />

Tätigkeit subglazialer oder fluviatiler Wassererosion zurück. Der Seeton bedeckt in geringerer<br />

Mächtigkeit zum Teil auch die Oberfläche des Deltas bis gegen den Mönchsbergfuß hin.<br />

Darüber folgt 2 dm alluvialer, horizontal geschichteter, lockerer Schotter und Sand. Das<br />

interglaziale Delta wurde hier in den spät- bis postglazialen Erosions- und Terrassierungsprozeß<br />

einbezogen.<br />

2, Am Rainberg reicht die Gosau SW P. 511 bis gegen 470 m Höhe. In einer Baugrube<br />

sind unter 1 m mächtiger Moräne, graue, sandige, dickplattige und gelblichgraue, blätterige<br />

Nierentaler Schichten erschlossen. Es liegt hier eine Falte mit E- und W-fallenden Schenkeln<br />

vor, wo der Untergrund sehr hoch unter der Nagelfluh aufragt. Tiefer unten in 435 bis<br />

442 m kommt noch einmal graublauer bis gelblichgrauer Gosaumergel zutage, der den<br />

Rainbergfuß bildet.<br />

3. Als Ergebnis der Beobachtungen an der Mönchs- und Rainbergnagelfluh läßt sich folgendes<br />

zusammenfassen:<br />

Sie zeigt fast stets deutliche Bankung, doch ist die Abfolge nach Korngröße und Mächtigkeit<br />

in der Horizontalen und Vertikalen völlig unregelmäßig. Oft keilen die einzelnen Bänke<br />

sehr rasch aus und wird die Abgrenzung zwischen den Schichten schwierig, da grobes<br />

Material in feines eingreift und umgekehrt. Die Mächtigkeit der groben Schichten schwankt<br />

an der S-Seite des Mönchsberges zwischen 40 bis 200, W 15 bis 400, E 10 bis 500, Plateau<br />

10 bis 300 cm; die der feinen S 15 bis 400, W 30 bis 60, E 10 bis 160, Plateau 10 bis 150 cm.<br />

Im allgemeinen erreichen die groben Schichten größere Mächtigkeit als die feinen. Eine Ausnahme<br />

ist die sandige Einschaltung unter der Richterhöhe. Ein Jahresschichten-ähnlicher<br />

Eindruck ergibt sich im Lee des Rainberges E der Bucklreuthstraße, wo durch das parallele<br />

Streichen der Wand zur Schichtung eine horizontale dünne Bankung vorgetäuscht wird. Sie<br />

betrifft aber nur gleichmäßig mittelkörniges Material und geht wohl auf Marken eines langsam<br />

absinkenden Wasserspiegels zurück. Der unregelmäßige Wechsel grober und' feiner Sedimente<br />

erklärt sich durch die unregelmäßige Abfolge von Hoch- und Niedrigwasser im Einzugsgebiet<br />

der Salzach und ihrer Zubringer als Geröllieferanten des M - R interglazialen Sees<br />

and durch die häufige Veränderung des Stromstriches. Episodische, sehr schwere Hochwässer<br />

äußern sich lokal durch besonders grobe und mächtige Geröllagen, deren Komponenten bis<br />

über Kopfgröße erreichen. Gelegentlich, so über der Augustinergasse und auf dem Plateau,<br />

ist Kreuzschichtung angedeutet. Häufig, wie an der E-Seite des Mönchsberges, treten viele<br />

schräg einfallende, schmale, vorspringende Leisten auf, die eine feinere Bankung vortäuschen.<br />

Sie sind nicht an bestimmte Korngrößen gebunden und dürften auf Verwitterungserscheinungen<br />

zurückgehen. — Das Einfallen der Salzburger Nagelfluh ist vorwiegend 10 bis 16,<br />

maximal 30 W, seltener 16 bis 20 NW.<br />

234<br />

Der Zusammensetzung nach überwiegen, wie es den Herkunftsgebieten der Zubringer des


M • R interglazialen Sees entspricht, die lokalen, das heißt kalkalpinen GeröUe, doch ist auch<br />

von der Salzach transportiertes Fernmaterial reichlich vertreten, besonders grüne Gesteine und<br />

Quarz. An der W-Seite des Mönchsberges und am Rainberg treten die kalkalpinen Komponenten<br />

unter dem Einfluß der nahen Saalach stärker hervor.<br />

Die Gerolle, besonders der Fernschotter, sind meist gut gerundet. Sie erreichen an der S-<br />

Seite des Mönchsberges häufig bis Kopfgröße^ im W wurden 16, E 50 und auf dem Plateau<br />

20 cm Durchmesser beobachtet. Da grobe Gerolle bei weitem vorwiegen, muß im Einzugsbereich<br />

der Zubringer oft Hochwasser geherrscht haben und ihre Ablagerung meist in der<br />

Nähe des Stromstriches erfolgt sein.<br />

Die Nagelfluh ist vorwiegend, besonders außen, gut verfestigt. Das gilt vor allem für grobe<br />

und mittelkörnige, kalkreiche Schichten. Gelegentlich gibt es auch wenig verfestigte, grobe<br />

Bänke, besonders dann, wenn die Gerolle in sandiges Material eingebettet sind. Reine Sandschichten<br />

sind fast ausnahmslos lose verkittet. Innen ist die Verfestigung der Nagelfluh meist<br />

geringer, was dafür spricht, daß die Witterungseinflüsse die Zementierung fördern.<br />

Die Beobachtungen am Mönchs- und Rainberg zeigen, daß der Grad der löcherigen Verwitterung<br />

über das Alter einer Nagelfluh nur wenig aussagt, da er sehr rasch wechselt. In<br />

kalkreicheren Partien scheint sie besonders stark zu sein, in rein sandigen fehlt sie. In wenig<br />

verfestigten Schichten ist sie geringer als in gut zementierten, und in grobem Material<br />

häufiger als in feinerem. Sie geht auf die Herauswitterung von Gerollen zurück.<br />

Die zahlreichen, oft viele Meter langen Klüfte an den Wänden wurden wohl durch Trocknungsrisse<br />

vorgezeichnet und dann durch die Tätigkeit des Spaltenfrostes, der Verwitterung und<br />

Pflanzenwurzeln erweitert. Da es sich nicht um tektonische Gebilde handelt, sind die Kluftflächen<br />

stets rauh. Die Klüfte streichen bevorzugt N und E =; schräg, sehr häufig auch parallel<br />

zum Wandverlauf. Sie stehen meist saiger bis steil. Auch Querklüfte sind vertreten.<br />

Die Nagelfluh hat sich nicht nur im Schutz des Festungsberges vor der Erosion des R- und<br />

W-Gletschers erhalten, sondern auch im Winkel zwischen Saalach- und Salzachgletscher, wo<br />

die Erosion wegen des Staus am Zusammentreffen der beiden Eismassen geringer war. Dies gilt<br />

besonders für den Rainberg.<br />

Erosionshohlkehlen treten an allen Seiten des Mönchsberges und an der N-Seite des Rainberges<br />

auf. Ihre staffeiförmige Anordnung untereinander, wie sie vor allem am E-Abfall<br />

des Mönchsberges entgegentritt, zeigt die allmählich nach unten fortschreitende Erosion der<br />

Salzach. Hier treten sehr lange, tiefe Hohlkehlen und Erosionskolke besonders häufig auf. Von<br />

diesen Formen sind die Gufeln zu unterscheiden, die dem Schichtfallen folgen und durch<br />

die kombinierte Wirkung von Verwitterung und Wassererosion entstanden sind. Sie knüpfen<br />

bevorzugt an das Ausstreichen weniger verfestigter, sandiger Schichten.<br />

Fast alle Nagelfluhwände sind sehr rauh. Nur am W-Abfall gegen die Bucklreuthstraße<br />

treten ausgedehntere, glazial geglättete und schildförmig vorgewölbte Felspartien auf. Hier gibt<br />

es auch eine Stelle, wo in kalkreichem Material schmale, saigere Karrenrinnen die Wand<br />

durchsetzen. Unter P. 511 des Rainberges sind ebenso glazial geglättete Wandabfälle erhalten.<br />

Die Oberfläche des Mönchs- und Rainberges ist sehr bucklig. Zwischen zahlreichen Höckern<br />

liegen oft tiefe Mulden, die auf die Tätigkeit subglazialer Gewässer zurückgehen. Typisch<br />

glazial geformte, gut geglättete und modellierte Rundhöcker sind kaum zu sehen. Daraus ist<br />

auf die relativ geringe Glazialerosion an dieser Stelle des Salzburger Beckens zu schließen.<br />

Die Nagelfluh tritt an zahllosen Punkten an die Oberfläche des Plateaus und ist fast nie von<br />

Moräne bedeckt, was eigentlich merkwürdig ist, da der R- und W-Gletscher den Mönchs- und<br />

Rainberg überflössen haben. Nur am S-Abfall der beiden Erhebungen wurde mächtigere Moräne<br />

angestaut.<br />

4. Der Festungsberg besteht an seiner S-Seite vor allem in tieferen Lagen aus meist<br />

tektonisch stark zertrümmertem, grauem Hauptdolomit, dessen Zerbrechung tief in das Gestein<br />

eingreift. Nach oben zu geht er in Dachsteinkalk über, der aber an der NE- und SW-Seite zum<br />

235


Teil bis zum Bergfuß hinabreicht. Unterhalb des dritten Sperrbogens und an der W-Seite des<br />

Büchsenmachergebäudes beim Reißzug setzt er sehr unvermittelt gegen Hauptdolomit ab. Der<br />

Kalk ist dunkel- bis hellgrau oder gelbbraun. Er sieht massiger aus als der Hauptdolomit und<br />

hat glattere Bankungsflächen. Auch ist er tektonisch nicht so stark zertrümmert. Von der Ferne<br />

aus an unzugänglichen Stellen ist aber eine Unterscheidung der beiden Gesteine nach ihrem<br />

Habitus kaum möglich. Am N-, NE-, S- und SW-Abfall treten immer wieder, in verschiedenen<br />

Höhenlagen parallel zum Bergverlauf streichende, steil bis saiger stehende Bewegungsflächen<br />

auf, deren Größe den Meterbereich kaum überschreitet, die aber sehr oft gleichgerichtet und<br />

staffeiförmig angeordnet sind, womit sie für die Schollennatur des Festungsberges sprechen.<br />

5. An der W ; Seite des Kapuzinerberges zwischen Kreuzwegstiege und dem Wasserreservoir<br />

ist gelblich-grauer, massiger- und dunkelbraungrauer bis gelblich-brauner Plattenkalk<br />

vertreten. Dieser kommt sehr typisch auch an der S-Seite über der Arenbergstraße und E des<br />

Kapuzinerklosters vor, wo er hellbräunlich-grau ist und die Mächtigkeit seiner Bänke 2 bis<br />

3 dm erreicht. N der Steingasse tritt heller, weißlich verwitternder und hellgrau bis rosa<br />

gefärbter massiger Kalk auf. Am Fuß des NE-Sporns sind gelbliche bis dunkelgraue, meist<br />

mürbe Glanegger Mergel und hellgrauer bis bräunlicher Hauptdolomit erschlossen, der in<br />

590 m Höhe in hellgrauen, dolomitischen Kalk übergeht. Zwischen Mozarthäuschen und<br />

Franziskischlössl tritt gelblich-grauer, heller und beim Schlössl selbst hell rosa Kalk auf. Am<br />

Fahrweg steht Plattenkalk mit 5 bis 80 cm dicken Platten an. Hier haben sich in seinen 25 NNWfallenden<br />

Bänken typische Schichtstufen entwickelt. Die Kalke haben norisch-rhätisches Alter.<br />

Das Gestein ist vielfach sehr stark und in verschiedenen Richtungen zertrümmert, wie an der<br />

NW-, S- und NE-Seite und an der Oberfläche des Berges beobachtet wurde. Am NE-Sporn sind<br />

Glanegger Mergel und Hauptdolomit zum Teil mylonitisiert. Die starke Zertrümmerung erklärt<br />

sich durch die Lage des Berges an der N-Stirn der Tirolischen Überschiebungu<br />

An der NW-, S- und NE-Seite und auf der Oberfläche des Berges sind viele oft sehr große,<br />

geglättete bis gestriemte Bewegungsflächen sichtbar, deren Streichrichtung den Verlauf der<br />

Felswände oft bis in die Einzelheiten einspringender Winkel vorzeichnet, was deutlich für die<br />

Schollennatur des Kapuzinerberges spricht. An der NW-Seite streichen solche tektonische<br />

Elemente NE bis ENE. Daneben ist auch die W-Richtung vertreten.<br />

Im Plattenkalk über der Arenbergstraße wurden in Höhen über 500 m riesige, SW-fallende, in<br />

Staffeln übereinander angeordnete Schichtflächen zu Gleitflächen, die mehrfach von NE- bis<br />

ENE-streichenden Bewegungsflächen geschnitten werden. E des Kapuzinerklosters liegen bis<br />

4 Staffeln von aus Bankungsflächen hervorgegangenen NW-streichenden, SW-fallenden Bewegungsflächen<br />

übereinander. Daneben sind noch W-, ESE- und N-verlaufende, saigere Elemente<br />

sichtbar. Die angeführten Beobachtungen ergeben, daß der S-Abfall des Kapuzinerberges<br />

bruchbestinumt ist.<br />

Am NE-Sporn zeigen die Glanegger Mergel viele kleine, oft spiegelglatte, prächtig gestriemte,<br />

staffeiförmig übereinander angeordnete NE-streichende Harnische. Daneben sind auch NW- und<br />

W-verlaufende Elemente vorhanden. Der Hauptdolomit hat nicht so glatte Bewegungsflächen.<br />

Nahe dem S-Abfall in Höhen zwischen 480 bis 490 m und auf der Bergoberfläche in über<br />

600 m wurden Bewegungsflächen durch Verkarstungsprozesse aufgerauht. In den letztgenannten<br />

hohen Lagen sind sie überhaupt nur selten glatt erhalten.<br />

Verkarstungserscheinungen zeigen weite Verbreitung. In Höhen um 440 m wie bei der<br />

Hettwer Bastion treten sie noch zurück, werden aber ab 470 bis 480 m immer stärker, je höher<br />

das Gelände ansteigt. Die Verkarstung betrifft sowohl den massigen als auch den Plattenkalk.<br />

Aus der Oberfläche des Berges ragen viele glazial etwas gerundete, verkarstete Felsbuckel auf,<br />

die besonders in Höhen von über 600 m von tiefen, der tektonischen Klüftungsrichtung folgenden<br />

Karren durchsetzt sind. Das reich differenzierte Kluftnetz begünstigte die Verkarstung. Neben<br />

den Karren sind auch kleine Karstschlote und zwischen den höher aufragenden Felsbuckeln<br />

236


dolinenartige Mulden vorhanden. Nahe der Stadtaussicht wurden die Kanten glazial geglättet<br />

und gerundet, weshalb die Verkarstung mindestens älter sein muß als die W-Eiszeit.<br />

Spuren der Gletschertätigkeit zeigen sich als glazial zugerundete Buckel, durch subglaziale<br />

Schmelzwässer weiter ausgestaltete Rinnen und Mulden dazwischen und durch konvex vorgewölbte,<br />

schildförmige Felsflächen an den Wänden.<br />

6. Im südlichen Teil des Aufnahmsgebietes wurden die Terrassen, Nagelfluhvorkommen,<br />

sowie Bergsturz- und Schwemmkegelablagerungen untersucht und auf Blatt Untersberg<br />

Revisionsbegehungen bei Grödig gemacht.<br />

a) Terrassen: Ihre Abfälle sind ganz allgemein an Prallhängen und mit Annäherung<br />

an die Achse und Wurzel der Schwemmkegel besonders hoch und steil.<br />

Größere Alluvialterrassen treten links der Salzach bei Gamp S Hallein, N der<br />

Steigbachmündung und bei Weißenbach, rechts S der Taugl bei Seeleiten und unterhalb Kuchl<br />

jeweils an der Innenseite der Mäander auf. Ihre Oberfläche kennzeichnet sich durch häufige,<br />

oft recht lange und parallel zur Salzach verlaufende, 1,5 bis 1,7 m tiefe und bis 4 m breite Altwasserrinnen.<br />

Sie ist in ihrem natürlichen Zustand im Augebiet stets sehr uneben, wo aber<br />

Kulturwiesen auftreten, wurde das Gelände vielfach künstlich eingeebnet. Die Salzach schuf<br />

1 bis 1,5 m hohe, gelegentlich zweigliedrige Uferterrassen. Darin ist beiderseits des Flusses<br />

zwischen Kuchl—Gasting bis 1,5 m mächtiger, hell grauer, horizontal geschichteter, feiner<br />

Schwemmsand besonders in den Altwasserrinnen erschlossen. Die Schotterbänke der Salzach<br />

enthalten in größerer Entfernung von einmündenden Nebenbächen typische Ferngerölle mit<br />

Kristallin, nahe bei und unterhalb der Mündung aber überwiegend lokales Material.<br />

Die Oberfläche der Hammerauterrasse ist rechts der Salzach zwischen Kuchl—<br />

Speckleiten, bzw. Jagermaier—Seeleiten breit und meist flachwellig. Der oft flache bis verschwommene<br />

Abfall erreicht in größerer Entfernung vom Fluß 1 bis 1,5 m, an Prallhangstellen<br />

wie W Jagermaier 2,5 m und nahe der Wurzel des Tauglschwemmkegels NW-Doser links der<br />

Taugl 3 m Höhe. An der linken Talseite tritt die Hammerauterrasse nur bei Gamp und zwischen<br />

Weißenbach—Salzachbrücke bei Kuchl, wo die Salzach nicht so nahe an den W-Talhang<br />

herankommt, breiter und sehr eben entgegen. Im letzten Fall ist ihre Stufe dort, wo sie unmittelbar<br />

den Fluß erreicht, mit der der Alluvialtefrasse verschmolzen und daher 3> bis 4 m hoch.<br />

Weiter abwärts schiebt sich die Alluvialterrasse zwischen sie und die Salzach ein. Hier erreicht<br />

die Höhe des Hammerauterrassenabfalles 1,8 bis 2,5 m und bei Heiligenstein, nahe der Wurzel<br />

des Steigbachschwemmkegels, 4 m. Der Böschungswinkel schwankt zwischen 25 bis 40°. Bei<br />

Weißbach zeigt ein Ausbiß in dieser Terrasse meist mittelgroße, gut abgearbeitete Gerolle mit<br />

reichlich Quarz, die von der Salzach stammen.<br />

Die Friedhofterrasse ist besonders zwischen Kuchl—Taugl rechts der Salzach weit<br />

verbreitet. Vor allem links des Flusses geht ihre Fläche über Schiernschotter und Schwemmkegel,<br />

Nagelfluh und anstehenden Fels hinweg. Nahe der Achse und der Wurzel des Tauglund<br />

Schrambachschwemmfächers und am Prallhang des Salzachtales bei Stockach erreicht ihr<br />

Abhang 6 bis 8 m Höhe, der Böschungswinkel bis zu 50°. Zwischen Kuchl—Jadorf—Speckleiten<br />

rechts der Salzach ist der scharf ausgeprägte, gelegentlich flach gedeihe Abfall in größerer<br />

Entfernung von der Salzach und Taugl 3 bis 5 m hoch. Die Böschung wechselt zwischen 16 bis<br />

44°. Der höhere Wert tritt in einer alten 6 bis 7 m hohen Uferkonkave bei Stiglip auf.<br />

Die Terrassenfläche zwischen Jadorf, E-Talhang und S-Rand des Aufnahmsblattes E Kuchl<br />

ist völlig eben. N davon bis zur Taugl aber treten mehrfach flachere oder tiefere Mulden auf. Zu<br />

diesen zählt eine größere Einsenkung W Hoch, die eine von spätglazialen Sedimenten umschüttete<br />

Toteisform sein könnte. Der hohe Terrassenabfall links der Salzach bei Stockach ist<br />

durch breite, etwa 2 m tiefe, trockene Dellen gekerbt. Soweit die Friedhofterrasse an der<br />

W-Talseite anstehenden Mergel oder Oberalmer Schichten schneidet, wie bei Weißbach, ist<br />

ihre Oberfläche glazial gebuckelt. Der W-Gletscher hat seine felsige Talsohle erodiert, die dann<br />

spätglazial terrassiert wurde.<br />

237


Das Schottermaterial der Friedhofterrasse ist mehrfach erschlossen. In einer Baugrube bei<br />

Jadorf werden grobe, bis 3 dm lange, horizontal geschichtete, lokal fcalkvoralpine GeröUe auf<br />

1,5 m Mächtigkeit sichtbar, die durch 2 dm braunen bis gelblich-weißen Ton von einer hangenden<br />

40 cm dicken Lage mittelgroben, stark sandigen, horizontal geschichteten Schotters,<br />

dessen Komponenten meist unter 5 cm Durchmesser haben, getrennt sind. Darüber liegt 30 cm<br />

Boden. Die Abfolge von Schotter und Ton geht auf das Wandern des Stromstriches zurück. Bei<br />

Speekleiten, näher der Taugl, treten undeutlich horizontal geschichtete, meist grobe (1 bis<br />

35 cm Durchmesser), stark sandige, oft wenig gerundete, lockere, lokale Taugischotter mit<br />

30 cm Boden im Hangenden auf. Links der Salzach ist am Terrassenrand bei Stockach eine<br />

lokale Wildbachschüttung des Steigbaches mit etwas kantenbestoßenen, groben bis über 3 dm<br />

langen, lokalen Geschieben vom W-Talhang erschlossen. Bei Weißenbach schneidet die<br />

Terrassenfläche 12 N-fallende Oberalmer Schichten.<br />

Vergleichend wurden auch die Terrassen des Torrenerbaches bei Golling studiert und<br />

dieselbe Gliederung und Höhe wie zwischen Taugl—Kuchl festgestellt.<br />

Die Zerschneidungsphasen der Seitenbachschwemmkegel fügen sich gut in das Terrassensystem<br />

ein. Das gilt besonders vom Steigbachfächer, der in drei mit der Alluvial-, Hammerauund<br />

Friedhofterrasse verknüpfbaren Phasen zerschnitten wurde. Beim Schwemmkegel des<br />

Schrambaches, dessen Entfaltung durch das Linksdrängen der Stalzach stark behindert wurde,<br />

sind nur zwei Erosionsphasen erkennbar.<br />

b) In sehr vielen Fällen umschließt die junge Sedimentation Nagelfluhreste, die in<br />

die Terrassierung einbezogen wurden. Es ist schwer zu sagen, aus welcher Zeit die einzelnen,<br />

meist spärlich erhaltenen und erschlossenen Einschaltungen stammen. Das Vorherrschen lokaler<br />

Schüttung zeigt, daß auch in den Interglazialen bei Ablagerung dieser Nagelfluh ähnliche<br />

Sedimentationsverhältnisse mit Vorwiegen der Zubringergerölle besonders von der Taugl vorlagen<br />

wie im Spätglazial und Alluvium.<br />

Aufschlüsse solcher Nagelfluh finden sich an der Böschung der Friedhofterrasse zwischen<br />

Jadorf und P. 468 S Stiglip. Es wiegt grobes Material vor, das mit Annäherung an die Taugl<br />

Faustgröße überschreitet. Die Nagelfluh ist meist gut verfestigt, stark, zum Teil löcherig verwittert<br />

und deutlich horizontal geschichtet, das Material lokal und eckig bis gut gerollt. Der<br />

Böschungswinkel schwankt zwischen 33 bis 35°. An der linken Salzachseite konnte die 1956<br />

beobachtete Nagelfluh von Stockach am Abfall der Friedhofterrasse gegen die Salzach weiter<br />

flußabwärts bis zum Steigbach und N Reit fast bis zum S-Rand des Vigauner Bergsturzes verfolgt<br />

werden. Zwischen Stockach—Steigbach erreicht die Gesamtlänge der bis auf 1,5 bis 1,8 m<br />

Mächtigkeit sichtbaren Nagelfluhaufschlüsse über 50 m. Das Korn ist hier mittelgroß, hält sich<br />

bei Reit meist unter 1 dm Durchmesser, erreicht aber öfters bis Faustgröße. Die Nagelfluh<br />

besteht aus vorwiegend lokalen Komponenten mit spärlicher Kristallinbeimengung, ist gut verfestigt<br />

und oft löcherig verwittert, undeutlich geschichtet und zeigt ein Einfallen der Bänke<br />

von 15 bis 20 N bis 10 ENE. Die Böschungswerte erreichen maximal 50°.<br />

Links der Taugl erhebt sich die deutliche Kuppe von Leiten etwa 10 m über das Niveau der<br />

Friedhofterrasse und fällt gegen E steil zum Fluß ab. An der NW-Seite besteht sie aus<br />

sandig-kiesigem Material mit wenig gerundeten bis eckigen, locker zementierten, kreuz- bis<br />

horizontal geschichteten Komponenten, deren Durchmesser meist unter 2 cm bleibt. Der<br />

Wandabfall ist von NW-streichenden, glatten Kluftflächen durchsetzt und zeigt schmale, kurze<br />

Erosionshohlkehlen. Die Böschung beträgt 40°. An der E-Seite der Kuppe ist in einer Erosionstasche<br />

des Feinsediments mit scharfer Diskordanz sehr grober, 5 m mächtiger, undeutlich<br />

horizontal geschichteter, hellgelber, sandreicher, gut gerollter Schotter mit bis kopfgroßen<br />

Gerollen eingelagert, der bis zur Hügeloberfläche reicht. Der SE-Abfall der Kuppe besteht aus<br />

trotz reichlicher sandiger Beimengung gut verfestigter, quarzreicher, horizontal geschichteter<br />

Nagelfluh, die auf der Tauglseite stark erosiv zerstört ist. Der Nagelfluhrest des Hügels von<br />

238


Leiten hing sicher einmal mit der Kuppe 513 rechts der Taugl zusammen. Beide Vorkommen<br />

reichen bis zum Fluß hinab und wurden von ihm zerschnitten.<br />

Die Nagelfluh des Hügels 513 ist feinkörnig-sandig bis kiesig mit spärlichen gröberen Gerollen,<br />

sehr gut verfestigt, löcherig verwittert, deutlich fast horizontal gebankt und zeigt<br />

neben vielen kleinen Erosionshohlkehlen und Kolken eine größere Halbhöhle. Eine Kluft<br />

streicht ENE, parallel zum Hügelverlauf. Die Böschung beträgt 45°. Die Rückenfläche ist,<br />

typisch für Nagelfluh, sehr uniruhig bucklig, doch tritt kein Felsausbiß zutage.<br />

Eine Fortsetzung dieses Vorkommens findet sich am linken Hang eines kleinen Seitengrabens<br />

der Taugl, der nahe dem Sandwirt mündet. Die verfestigte Wildbachschüttung ist 4 m hoch und<br />

J.0 m lang erschlossen. Ein weiterer Ausbiß liegt SE Feldl an der rechten Tauglböschung. Das<br />

Korn der beiden Vorkommen ist sehr grob bis über kopfgroß, meist wenig bearbeitet, lokal,<br />

und mit Ausnahme sandiger Partien gut verfestigt. Die Bänke fallen W, der Böschungswinkel<br />

erreicht 40 bis 50°. Beim Sandwirt ist an der Straße ein 25 W-fallendes, R—W interglaziales<br />

Delta erschlossen, das in 493 m von horizontalen Deckschichten überlagert wird.<br />

Mit der Begehung seines NE-Abfalles wurde die Untersuchung des Georgenberges beendet.<br />

Die Korngröße der Nagelfluh schwankt an dieser Seite meist zwischen 2 bis 4 cm, erreicht aber<br />

oft 7 bis 10 cm. Die Zusammensetzung ist vorwiegend bunt mit wechselndem Kristallingehalt,<br />

die Zurundung infolge reichlicher lokaler Einschüttung oft spärlich, die Verfestigung stets<br />

wenigstens äußerlich gut. Die Schichtung zeigt ähnlich wie am Mönchsberg keinen regelmäßigen<br />

Wechsel von grobem und feinem Korn. Die Verwitterung ist oft löcherig. Die Bänke<br />

fallen 12 N bis NE. Diese Verhältnisse fügen sich ganz in das Bild des übrigen Georgenberges.<br />

Viele saigere, 2,5 bis 6 m lange Klüfte streichen NE bis E — quer bis schräg» oder steil stehende<br />

Kluftflächen NW — parallel und NNE — schräg zum Wandverlauf. Die Felswände sind sehr rauh.<br />

Tiefe Fugen zwischen den Bänken, Gufeln in sandigen Einschaltungen, Erosionskolke und bis<br />

zu 2 m hohe und 2,5 m lange Halbhöhlen in verschiedenen Höhenlagen deuten an, daß die<br />

Salzach nach Ablagerung der Nagelfluh bis vor der Erosion der Friedhofterrasse, in deren<br />

Niveau die Salzachtalsohle zwischen Georgenberg und E-Talseite um 8 bis 9 m höher als die<br />

Alluvialsohle liegt, E dieses Berges geflossen ist.<br />

Von der Wiestalalmmündung in die Salzach bis fast zur Kaltenhausener Brücke über den<br />

Fluß traten im Herbst <strong>1957</strong> infolge ausnehmend niedrigen Wasserstandes Nagelfluhreste<br />

zutage, die 2 m aus dem Wasserspiegel aufragten und sich vom linken Flußufer fast bis zum<br />

rechten hin erstreckten. — Diese Nagelfluh ist fein- bis mittelkörnig, enthält viel Kristallin,<br />

zeigt gute Verfestigung und Verwitterung und horizonale bis gelegentlich Kreuzschichtung.<br />

Zahlreiche Erosionshohlkehlen wurden von den über die Felsplatten schräg auflaufenden<br />

Wellen entlang den Bankungsfugen durch Unterspülung ausgewaschen. Sie greifen oft so tief<br />

ein, daß Pilzformen und kleine Felstore entstehen. Die Längsachse der Nagelfluhgebilde folgt<br />

der Flußrichtung. Die Oberfläche ist von tiefen Erosionswannen und -löchern durchsetzt. Nahe<br />

der Almmündung haben die Gebilde mehr Sandbankformen und ragen aus dem Alluvialschotter<br />

auf.<br />

Die vielen Nagelfluhrest« an verschiedenen Stellen des Salzachtalbodens zeigen, daß die<br />

ganze Talsohle von interglazialen Aufschüttungen erfüllt gewesen sein muß. Sie wurden durch<br />

Gletscher- und Flußtätigkeit stark erodiert und die verbleibenden Überreste von spätglazialen<br />

bis alluvialen Sedimenten umschüttet. Falls sie niedriger sind als die jüngeren Ablagerungen,<br />

sind sie nur in Aufschlüssen zu beobachten, wenn höher, ragen sie selbst über das Niveau<br />

der Friedhofterrasse als inselartig vereinzelte Hügel auf.<br />

Der A dnet e r R i e dl wurde besonders in seinem SE-Abschnitt zwischen St. Margarethen—<br />

Taugl begangen. Im Inneren eines tiefen Grabens SW Aigen steht auf einige Zehner von Metern<br />

Länge zwischen 500 bis 520 m von kurzen, tiefen Gufeln durchsetzte, stark verwitterte und<br />

verfestigte, horizontal- bis kreuzgeschichtete, vorwiegend fein- bis mittelkörnige und ab 515 m<br />

gröbere Nagelfluh an, in deren Hangendem auf der Höhe des Plateaus Moräne liegt. Nur wenig<br />

239


NNE von St. Margarethen tritt Nagelfluh zwischen 480 bis 500 m zutage. Das Korn des oft wenig<br />

gerundeten, kristallinarmen, vorwiegend lokalen, wechselnd stark verfestigten, horizontal- bis<br />

kreuzgeschichteten Materials schwankt zwischen 2 bis 4 cm und erreicht gelegentlich fast<br />

10 cm. Der Böschungswinkel ist 45°.<br />

Auf dem Adneter Riedl läßt sich ein zusammenhängendes Nagefluhvorkommen zwischen<br />

der Taugl nach NW bis gegen P. 451 bei Gries annehmen; wenn auch SE Samhof Anstehendes<br />

nur selten zutage tritt, so weisen doch häufige, gut gerundete, nicht gekritzte Lesegerölle, die<br />

wohl aus der Nagelfluh des Untergrundes herausgewittert sind, auf das Durchziehen dieser<br />

Ablagerung, die bei Feldl ja wieder ganz klar zutage tritt. Auch der Böschungswinkel von<br />

40 bis 45° spricht dafür. Zwischen der Oberfläche des Heuberges in 556 m bis Steinhaus in<br />

500 m reicht die Nagelfluh an der SW-Seite des Riedls durch Aufschlüsse belegt, geschlossen<br />

herab. Nur zwischen Mayerhof—Lasterhub treten an vier kleinen Kuppen im Niveau um 530 m<br />

Oberalmer Schichten zutage. Die interglaziale Nagelfluh wurde offenbar in ein Erosionsrelief<br />

abgelagert.<br />

Die Oberfläche des Riedls ist in für die Nagelfluh typischer Weise vorwiegend kleinkuppig.<br />

Zwischen Daxer-Heuberg beißt das Material immer wieder an der Oberfläche des Rückens aus.<br />

Erst NW P. 551, Steinhaus und P. 451 treten die Oberalmer Schichten als Unterlage der Nagelfluh<br />

geschlossen zutage. Moräne ist auf den Hängen und dem Rücken nur selten eindeutig erschlossen,<br />

doch tritt sie nahe dem SW-Fuß des Riedls unter dem Niveau von 500 m häufiger<br />

entgegen.<br />

c) Der Bergsturz von Vigaun wurde zwischen Bundesstraße und Salzach untersucht.<br />

Während am N- und S-Ende des Gebietes kaum 1 m hohe Hügel spärlich verstreut sind, drängen<br />

sie sich gegen die Mitte mit Höhen von 2 bis 4 m immer dichter zusammen und bilden hier oft<br />

unregelmäßig verzweigte, nicht gut individualisierte Formen mit aufgesetzten kleinen Kuppen.<br />

Die Hügel haben meist bis über 45° steile Böschungen, ihre Längsachsen streichen vorwiegend<br />

N, auch ESE- und E-Richtung kommt vor. In erdiger Masse stecken Brocken von dunklem Kalksandstein<br />

der unteren Roßfeldschichten und von sandigen, zum Teil hellen, dünnplattigen bis<br />

fast blätterigen Mergelschiefern. Es wurden Blöcke bis 0,8 m Länge und 0,6 m Breite beobachtet.<br />

Nahe der Tauglmündung ist rechts des Flusses im Hangenden der Nagelfluh 3 bis 4 m mächtiges,<br />

regelloses Bergsturz- bis Murenmaterial erschlossen.<br />

An der Oberkante der zwischen 600 bis 960 m Höhe befindlichen Bergsturznische am E-Abfall<br />

des Abtswaldkogels steht grauer, grobkörniger, von 50 E gegen die Salzach zu einfallenden<br />

Klüften durchsetzter Roßfeldsandstein an. Wenig weiter N bilden weiche, dünnplattige bis<br />

blätterige Mergel seini Liegendes. Diese Lagerung und die Klüfte begünstigten die Entstehung<br />

des Bergsturzes. Die bis über 40° steile Sohle der Nische zeigt viele NE-streichende 1 bis 2 m<br />

hohe Hügel aus demselben Material wie bei Vigaun. Ein riesiger Aufriß in erdig-sandiger<br />

Grundmasse aus zerriebenem Mergel mit eingelagerten großen Mergelblöcken zeigt, daß mit dem<br />

Bergsturz eine Mure verbunden war. Dafür spricht auch die leichte Kantenabstumpfung der<br />

Blöcke.<br />

Der Bergsturz fällt an hoher Steilböschung mit riesigen Aufrissen zum linken Salzachufer<br />

ab. Er liegt an seinem S-Ende ähnlich wie an der NE-Grenze bei Vigaun auf einem Rest der<br />

Hammerauterrasse, ist also eindeutig jünger als diese. Damit erhält seine Altersbestimmung als<br />

Postgschnitz eine weitere Stütze.<br />

Der vorliegende Bericht bezieht sich auf die Ergebnisse von 30 Aufnahmstagen.<br />

Bericht <strong>1957</strong> über Aufnahmen auf Blatt Straßwalchen (64), im FuscMseegebiet<br />

von BENNO PLÖCHINGER<br />

Eine mir von Hofrat GÖTZINCER freundlichst zur Verfügung gestellte Originalkartierung<br />

erstreckt sich über große Teile des Blattes Thalgan 1: : 25.000. Im Abschnitt zwischen Hof und<br />

240


dem W-Ende des Fuschlsees liegt zudem ein Teil der von Dr. R.OSBERGER 1952 (Sitzg. Ber. Ak.<br />

d. W., Wien) im Maßstab 1 : 50.000 publizierten Kartierung vor.<br />

Nach den ergänzenden Studien im Bereich um Faistenau hatte ich die Aufgabe das Gebiet<br />

um den Fuschlsee im Maßstab 1 : 25.000 neu aufzunehmen; den Filblingzug mit dem nördlichen<br />

Vorgelände, den Sonnbergzug, Ellmaustein, Eibenseekopf, Schober und den Feldberg mit den<br />

umliegenden Höhen.<br />

Zum Vergleichsstudium wurde eine Exkursion zu den klassischen Liasaufschlüssen im<br />

Kehlbach- und Glasenbachgraben durchgeführt, für deren Führung ich Prof. W. DEL NEGKO sehr<br />

danke. Vergleichende Studien brachten mich zu der von R. WIMMER behandelten, bajuvarischen,<br />

neokomen Fleckenmergelzone bei Scharfling/Mondsee und zu den Carditaschichten der Eisenaueralm,<br />

die E. SPENGLER in seiner Schafbergarbeit beschrieben hat.<br />

1. Zu den ergänzenden Untersuchungen:<br />

Die NO-fallende, von den norischen Plattenkalken bis zu den tithonen Oberalmer Schichten<br />

reichende Schiehtfolge des Lidaunberges und des Schmiedhorns stellt den S-Flügel, der Filblingzug<br />

den N-Flügel einer engen, mit neokomen Mergeln erfüllten, Mulde dar. Die nachgosauische<br />

Anlage wird durch die Gosauablagerungen, die längs der Synklinalachse zwischen<br />

Wegscheid und Hof auftreten, deutlich. Neben den mächtigen, groben Basiskonglomeraten an<br />

den Koten 1056, 1010 und 1087 zeigen sich am Bachgraben S von Hof, nächst der Kote 874 und<br />

N vom WH Wald, kleine Partien fossilreicher, grauer Gosaumergel.<br />

Ein Idealprofil liegt bei Faistenau, vom Polzbauer (K. 811) zum Schmiedhorm, vor: Pectenführende<br />

Plattenkalke, wie sie in einem Steinbruch SO Kestelmann besonders schön aufgeschlossen<br />

sind, werden von an die 50 m mächtigen Kössener Mergeln überlagert, in welchen<br />

sich eine kleine Riffkalklinse befindet. Darauf folgen 0 der Kote 811 etwa 30 m mächtige Liasfleckenmergel<br />

und helle, gelblich-graue, unterliasische Mergelkalke, dann ein ebenso mächtiges<br />

Paket bunter, zum Teil kieselsäurereicher, ammonitenführender Mittelliaskalke, 10 m mächtige,<br />

feinschichtige, bunte Mergel mit fein verteilter Kieselsäure, die sich gelegentlich zu Hornsteinbändern<br />

anreichert, 4 m mächtige, ebenso mittelsteil ONO-fallende, grünlichgraue, weiche<br />

Mergel und eine % m mächtige Lage dunkler, sedimentär etwas vererzter, mürber Tonschiefer,<br />

die wahrscheinlich dem Oberlias zugehören. Auch hier weisen Mergelzwischenlagen eine reiche<br />

Mikrofauna auf. Die hangend folgenden, mylonitisierten, bunten, kieseligen Mergel und die<br />

gewiß malmischen Radiolarite stellen die Basis der mächtigen tithonen Oberalmer Schichten dar.<br />

Sie zeigen im Gegensatz zu den malmischen Basiskonglomeraten im S der Osterhorngruppe<br />

eine Beckenfazies an.<br />

2. Zur Neukartierung:<br />

a) Das Gebiet S der Linie Fuschlsee-Ellmau. Dazu gehört vor allem der Filblingzug,<br />

der von einer regional SW-fallenden Gesteinsserie aufgebaut wird, die von der Mitteltrias<br />

zum Neokom reicht.<br />

Bei Hinterberg, am W-Ende des Fuschlsees, liegen zu beiden Seiten der Straße die schon btkannten<br />

Gutensteinerkalkvorkommen. Am Fahrweg zum Schloß sieht man, wie diese normal<br />

von Ramsaudolomit überlagert werden, einem Gestein, das das ganze S-Ufer des Sees, sowie die<br />

Höhen S von Fuschl, den Bambichl und den Holler aufbaut. Dünnbankige, dunkle, karnische<br />

Dolomite zeigen sich S vom Gehöft Babenbichl und beim Gehöft Rehgraß am Übergang zum<br />

Hauptdolomit; ansonsten dürfte das Kam weitgehend erodiert und vom Quartiär überdeckt sein.<br />

Hauptdolomit formt bis weit hinauf den N-Hang des Filbling und den O—W-streichenden<br />

Höhenzug N von Tiefbrunnau bis Rehgraß. Der W-Hang des Sonnberggipfels (K. 1070) wird bis<br />

zur südlichen Talsohle von Plattenkalk eingenommen; im O setzt ihn ein Verwurf vom gleichsinnig<br />

einfallenden Hauptdolomit des Sonnberggipfels ab.<br />

Bei 920—950 m SH, NO des Filblingsees, wird durch dm-mächtige Bitumendolomiteinschaltungen<br />

und dunkle Glanzschieferlagen ein höheres Hauptdolomitniveau gekennzeichnet. Am<br />

Holzweg O des Filblingsees wird der Dolomit in 960 m SH von nur wenige 10 m mächtigen,<br />

18 Verhandlungen 1958 241


steil SW-fallenden Plattenkalken überlagert. In 980 m SH folgen geringmächtige Kössener<br />

Mergel und in 990 m SH zu Grus verwalzte, malmische Radiolarite, die Basisgesteine der steil<br />

SW-fallenden Oberalmer Schichten im Bereich der Karwiese.<br />

Auch im mittleren Abschnitt des Filblinghanges, N der Kote 1185, weisen rötlichbraune bis<br />

braungraue Liaskalke in Enzesfelderfazies auf eine normale Sehichtfolge hin. Die von den<br />

Forschern bisher vorgebrachte Auffassung, daß hier, am N-Hang des Filblingzuges, die NOstreichende<br />

Treranungslinie zwischen Osterhorn- und Schafberggruppe verläuft, erscheint<br />

angesichts dieser Tatsache nicht mehr gerechtfertigt. Die Schichtlücken zwischen dem Triassockel<br />

und den Oberalmerschichten mögen zum großen Teil schon zur Zeit der „Transgression"<br />

der Oberalmerschichten vorhanden gewesen sein. Eine folgende Steilstellung und N-vergente<br />

Aufschuppung der Oberalmerschichten erscheint auf Grund der unterschiedlichen Gesteinsbeschaffenheiten<br />

durchaus erklärlich. — Die vorgosauisch angelegte Neßnerschartenstörung<br />

dürfte nicht hier, wie E. SPENCLEB annimmt, sondern an anderer Stelle ihre westliche Fortsetzung<br />

finden (siehe unten).<br />

b) Das Gebiet N der Linie Fuschlsee-Ellmau. Wie das S-Ufer, so wird auch<br />

das N-Ufer des Fuschlsees von Ramsaudolomit gesäumt. Am Feldberg geht er W der Kote 855<br />

in hellen Wettersteinkalk über (K. 770, K. 763). Eine N-S Störung setzt den Dolomit des Feldberges<br />

von den deutlich gebankten Aniskalken der Kote 769 ab. In den steil W-fallenden, gegen<br />

das Liegende dünnschichtig werdenden, dunklen, bitumenreichen Mergelkalken des tiefen Anis,<br />

finden sich vereinzelt Gervilien.<br />

Herrn Prof. ZAPPE habe ich für die Sichtung des Materials zu danken.<br />

Im Graben zwischen Kolbenreit und der Kote 718 sind ONO-streichende, saiger gestellte<br />

Flysch-Zementmergel aufgeschlossen; sie treten auch an der Straße nahe den Koten 743<br />

und 763 auf.<br />

Die sanft geformten, aus Ramsaudolomit aufgebauten Höhen südlich davon, zwischen den<br />

Gehöften Musch und Schober, gehören einer SO-streichenden Gesteinsserie zu. Gegen die<br />

Füßlmühle wird der Dolomit von Wettersteinkalk und schließlich von. dunklen Aniskalken<br />

unterlagert. Am Ellmaustein, wohin diese Gesteine gegen SO weiterstreichen, wird der gipfelbauende<br />

Wettersteinkalk durch eine Längsstörung von einem etwa 50 m breiten Ramsaudolomitstreifen<br />

abgesetzt, der zwischen den Kalkgipfeln der Koten 988 und 1046 gegen Mathiesen<br />

verläuft 1 ). Am gewundenen Steig NO K. 988 stehen steil SSW-fallende dünnschichtige, vereinzelt<br />

oolithische, hydaspische Mergelkalke an.<br />

Eine bedeutende Störung trennt den NW-streichenden Gesteinszug von der regional O—W<br />

streichenden Schobermasse. Die Trennungsfuge zwischen den Dolomiten bei Musch und dem<br />

Wettersteinkalk des Schober wird durch eine tektonische Grobbreccie markiert, die SO des<br />

Schobergipfels in etwa 1000 m SH isolierte Felstürme bildet. Die Bedeutung der Störung geht<br />

aus der Blattverschiebung hervor, die sich an ihrem östlichen Ausstrich, am Flysch-Kalkalpenrand,<br />

beobachten läßt; der Ostflügel derselben, die Schobermasse, zeigt sich gegenüber dem<br />

W-Flügel um etwa 150 m gegen NW verstellt. Da sich diese Störung im ziemlich geraden SO-<br />

Verlauf über St. Gilgen zur Neßnerschartenstörung verlängern läßt, scheint es möglich, daß<br />

die zwischen Sparberhorn und Bleckwand gelegene Neßnerschartenstörung hier ihren westlichen<br />

Ausstrich findet.<br />

Die hellen Diploporenkalke des Schobergipfels werden im N von steil S-fallenden, dunklen<br />

Aniskalken unterlagert. Die basal wahrscheinlich hydaspischen, dünnschichtigen, häufig gefältelten,<br />

bitumenreichen Kalke sind jenen des Feldberges (K. 769), sowie den Gesteinen W der<br />

Füßlmühle und des Ellmaustein-Nordhanges (NO K. 988), äquivalent.<br />

Die Schoberserie ist gegen N einer zerrütteten, schmalen, bajuvarischen Zone aufgeschoben;<br />

2 ) Bei den in den hellen Riffkalken der Kote 988 auftretenden Diploporen handelt es sich<br />

nach der freundlichen Bestimmung von Prof. KAMPTNER mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit um<br />

die oberanisische Form Diplopora annulatissima Pia.<br />

242


es sind, wie schon G. GEYER 1918 erkannt hat, vor allem Crinoidenkalke, auf welchen z. B. die<br />

Ruine Wartenfels steht, und neokome Fleckenmergel.<br />

Der von G. GÖTZINGER und H. ZAPFE (Verh. G. B. A. 1938) beschriebene Bergrutsch am<br />

Schober N-Hang hat eine Kerbe in die Wettersteinkalkwand O der Kote 957 gerissen. Folgende<br />

überkippte, S-Fallende, bajuvarische Ablagerungen sind hier unter der gegen N aufgeschobenen<br />

tirolischen Wettersteinkalkmasse des Schober von N nach S zu beobachten: Graue, zum Teil<br />

bunte, sandige Mergel des Cenoman in 850 m SH, verschieferte Neokommergel in 890 bis 920 m<br />

SH und darüber eine metermächtige Lage bunten Liaskalkes.<br />

Das Cenoman belegt R. OBERHAUSER durch die vorläufige Bestimmung von Globotruncana<br />

ipenninica (RENZ), Globigerinen vom creiacea-Typ, Clavulinoides gaultinus MORQZÜOWA, Spiroplectammina<br />

spec. etc. Der Mikrofossilinhalt der Neokommergel weist nach OBERHAUSER auf<br />

höhere Unter'kreide, möglichweise Apt, hin.<br />

Beridit <strong>1957</strong> Ober Aufnahmen auf den Blättern Puchberg/Schneeberg (75)<br />

nnd Nennkirchen (105)<br />

von BENNO PLÖCHINCER<br />

Im Anschluß an die Kartierung der Grünbach—Neue Welt Gosaumulde und ihres Rahmens<br />

wurde der Abschnitt zwischen Puchberg/Schneeberg und Wurf lach in südlicher Richtung bis zum<br />

Bereich des Floreanikogels im Maßstab 1 : 10.000 aufgenommen. Als westliche Grenze galt der<br />

O-Rand der Schneebergkarte von H. P. CORNELIUS.<br />

Zwischen Wegscheidgraben und Kienberg, wo H. P. CORNELIUS Gutensteinerkalk ausgeschieden<br />

hat, wurden außerdem Gutensteinerdolomit und Reiflingerkalk unterschieden. Letzterer<br />

reicht vom Diertl-Langer-Ziehrerweg bis zur Wiese der Kote 887. Die Gutensteinerkalke des<br />

Kienberg-S-Fußes fallen unter die Gutensteinerdolomite der Koten 1014, 970 und 892 ein; die<br />

Reiflingerkalke unter den Dolomitzug der Koten 741 und 943.<br />

Einer Detailaufnahme 1 : 2280 wurde der N-Abschnitt der Ötscherdeckenaufwölbung im<br />

Oedenhof-(Sierning-)Fenster unterzogen. Die schon von E. KRISTAN beobachteten Werfener<br />

Schiefer NO der Strengberghäuser ruhen den rhätisch-liasischen Hangendablagerungen des<br />

Fensters auf und stellen das Basisschichtglied einer Serie dar, welcher die bunten Hallstätterkalke<br />

der Kote 856, die Dolomite und Kalke des Hochberges und die mergeligen, karnischen<br />

Ablagerungen der Hochwiese zugehören.<br />

Durch einen Querschub eingeengt und verschuppt, zeigen sich in den dünnschichtifj-schiefrigen<br />

Ablagerungen der Hochwiese, aber auch in den tieftriadischen Schichten der Schneebergserie<br />

an der Strengbergstraße, vorwiegend NNO-streichende Faltenachsen. Sie verweisen auf<br />

die das ganze Gebiet beherrschende, jugendliche Quertektonik.<br />

Die Hallstätter Serie Hochberg-Hochwiese, die nach E. KRISTAN gut mit jener der Hohen<br />

Wand zu vergleichen ist, wird von den höheren, grauen Werfener Schichten der Schneebergserie<br />

umrahmt. Gegen O überlagern diese zunehmend tiefere Schichtglieder der Hochbergserie.<br />

Im Bereich der Hochwiese durften die Verhältnisse mit Prof. E. SPENGLER zusammen geprüft<br />

werden.<br />

In den Werfener Schiefern O vom WH Oedenhof zeigen sich nächst der Kote 507 „Scherlinge"<br />

der überfahrenen tieferen Einheit. Am markierten Weg nach Guttenmann findet sich<br />

N der Puchberger Straße der auf der KoSMAT-Karte verzeichnete Serpentin. Nur wenige dm<br />

mächtig und stark mylonitisiert, ist er zusammen mit einer kleinen kristallinen Kalkscholle<br />

den Werfener Schichten eingeschaltet.<br />

Die Dachsteinkalke des Oedenhoffensters weisen in ihren wunderbaren Aufschlüssen längs<br />

der Puchberger Straße i. w. mittelsteiles NO-Fallen auf. Erst im O-Abschnitt des Fensters biegen<br />

sie gegen O ab. Am Steig nach Strengberg, wenige Meter NO vom WH Oedenhof, findet sich<br />

18* 243


am S-Rand der Ötschecdecken-Aufwölbung ein Rest rhätisch-liasischer Hangendmergel eingeklemmt.<br />

Diesen zuzuordnende Mergelkalke sind auch in einem kleinen Aufschluß an der<br />

Sierningschlinge S vom WH vorhanden.<br />

S Oedenhof überlagern, als Elemente der Schneebergdecke, die grauen Werfener Schiefer,<br />

die Gutensteinerdolomite und -Kalke, sowie die Wettersteinkalke des Schacherberges. Den über<br />

Guttenmann streichenden Werfener Schiefern ruhen N des Kreuzes bei Straßenkilometer 19,6<br />

zerrüttete, quartär überarbeitete Orbitoidensandsteine auf, die wohl mit der Gosau der Gadenweither<br />

Mulde in Beziehung stehen. Orbitoidensandsteine flankieren hier im N, S und 0 die<br />

Wiesen um Gadenweith, während Inoceramenmergel die Muldenfüllung bilden. Nur SO der<br />

K. 842^ am Schacherberg O-Fuß, stellt sich an der Basis ein ziemlich mächtiges Transgressionskonglomerat<br />

ein.<br />

Die synklinal gelagerten Wettersteinkalke des Asandberges streichen in NNO-Richtung über<br />

die Sierning. N des Baches wird die regional NNO-streichende Einmuldung durch die Gosaufüllung<br />

deutlich: Gosaukonglomerate, Sandsteine und Mergel des Ob. Campan-Maastricht breiten<br />

sich vom Schwarzreithriegel O- und Kuhberg N-Hang bis N der Ruine Schrattenstein aus.<br />

Für die Großtektonik bedeutend erscheinende Kartierungsergebnisse liegen im Abschnitt<br />

zwischen Fuchsleiten im S und dem Bereiche der Johannesbachklamm im N vor. Es zeigt sich<br />

hier inmitten der weitverbreiteten Wettersteinkalke ein etwa 9 km<br />

langer, 100 bis 400 m breiter, NNO-streichender, steiler Aufbruch<br />

tiefer triadischer Gesteine: Vor allem Gutensteinerkalke und mitteltriadische<br />

Dolomite, die sich seitlich einander ablösen. S der Sierning überwiegt der Kalk, N davon der<br />

Dolomit. Im Hinterbergbereich zeigen sich zu beiden Seiten, im übrigen, größeren Abschnitt,<br />

nur an der östlichen Begrenzung des Aufbruches gelbe Rauhwackenbänder. S der Straße,<br />

unweit von WH Hinterbrühl bei Stixenstein, wird in der steilen Auffalltung gut gebankter<br />

Gutensteinerkalke der WNW-gerichtete, jugendliche Zusammenstau deutlich, der diese Zone<br />

herausgebildet haben mag.<br />

Meist dünnbankige Gutensteinerkalke, aber auch Dolomite und Rauhwacken, streichen in<br />

geradliniger Verlängerung der genannten, schmalen Aufbruchszone von der Fuchsleiten in<br />

steiler Stellung gegen WSW zum „Auf dem Hals" und zum Gahnsplateau. Auch in den nach<br />

H. P. CORNELIUS störungsumgrenzten Ablagerungen im Bereich des weiten Gahnsplateau haben<br />

wir es demnach sicherlich mit dem Phänomen der Emporpressung innerhalb der Schneebergdecke<br />

zu tun. Eine Lachalpen-Ultradecke, wie sie hier H. P. CORNELIUS (Erl. zur Schneebergkarte<br />

1951) annimmt, liegt gewiß nicht vor.<br />

SO des mittleren Abschnittes der Aufbruchszone befindet sich im Sierningbereich, tektonisch<br />

vollkommen isoliert und daher mit ganz abweichender Schichtstellung, die Gesteinsserie des<br />

Gösing (892 m) und des Schafkogels (657 m). Die Hauptmasse wird aus Wettersteinkalk aufgebaut.<br />

Im Gegensatz zum NO-Streichen des Rahmens zeigt die Gesteinsserie generelles OW-<br />

Streichen. Auf ihre, gegen die Grauwackenzone hin zunehmende, Verschuppung hat schon<br />

O. AMPFERER 1910 aufmerksam gemacht.<br />

Der S der Sierning gelegene Schafkogel wird durch eine bedeutende OW-Störung zweigeteilt.<br />

An ihrem westlichen Abschnitt treten gelbe Rauhwacken und bunte, etwas vererzte<br />

Werfener Schiefer mit Schollen grüner Quarzite auf. Gegen O scheint die Störung an karnische<br />

Ablagerungen gebunden zu sein, denn nahe der Säge der Firma Paitl und Meissner bilden<br />

dunkle, kieselsäurereiche Mergelkalke mit hangenden, dunkelgrauen Mergelschiefern ihren<br />

S-Flügel. Wahrscheinlich handelt es sich um Mürztaler Schichten.<br />

An genannter Säge quert die Störung das Sierningtal. Die sie markierenden dunklen Schiefer<br />

finden sich nahe des Forstpflanzgartens wieder und sind von da zum Wettersteinkalkabbruch<br />

des Gösing bis W von Hintenburg zu verfolgen. Die Serie mit den karnischen Schichten ist<br />

offenbar der gestauten, emporgewölbten Wettersteinkalkmasse des Gösing unterschoben worden.<br />

O von Sieding sind die gut gebankten, hell- bis dunkelgrauen, kieselsäurereichen, karnischen<br />

244


Sedimente zu einer W-weisenden Falte aufgeworfen. In den hangend, in 700 m SH, auftretenden<br />

Mergelschiefern finden sich verwalzte Schollen eines dunklen, plattigen Breccienkalkes und<br />

eines massigen, dunklen Cidariskalkes. Beide Gesteine gehören gewiß dem oberen Karn zu.<br />

Der an Cidarisstacheln reiche Kalk führt auch Einzelkorallen und kleine sichelrippige<br />

Ammoniten.<br />

Während die westliche Gösingmasse i. w. nur von jener großen Störung betroffen ist,<br />

zeichnet sich am östlichen Gösinghang, im Bereich tief-anisischer Kalke, Reichenhaller Rauhwacken<br />

und Werfener Schiefer ein komplizierter Schuppenbau ab.> Auch er mag aus einer<br />

Stauung, Faltung und schließlich kartenblattähnlichen Unterschiebung hervorgegangen sein.<br />

Auffallenderweise sind die Gesteinslamellen in östlicher Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn<br />

verdreht. Ungefähr am Drehpunkt treten in etwa 600 m SH des Schönbühel S-Hanges auf<br />

etwa 150 m Längserstreckung Prebichlschichten auf. N der Häuser von Hintenburg ist den<br />

Werfenern eine kleine Partie schwarzer, plattiger Lunzerschichten eingeschuppt.<br />

Besonders ausgeprägt sind NW-Störungen, welche die Gutensteinerkalkrippe am Schönbühel<br />

und die bunten, dünnschichtigen, stratigraphisch mit den Werfener Schichten verbundenen,<br />

Flaserkalke des Vorder Gösingberges begrenzen. Auch sind es NW-streichende Quarzgänge,<br />

die in den Werfener Schiefern als Träger von Hämatitvererzungen gelten können. In der Rauhwacke<br />

zeigt sich spurenweise Siderit.<br />

Die Kalke des Kambühel bei Flatz wurden von O. AMPFERER als Deckscholle angesehen,<br />

die Orbitoidensandsteinen aufruht. Tatsächlich fallen die südlich der Kote 523 auftretenden,<br />

Brachiopodennführenden Gosaukalksandsteine unter die hellen und bunten Riffkalke ein, die<br />

von S der Kote 523 gegen OSO streichen und mittleres bis steiles NNO-Fallen aufweisen. Die<br />

scheinbar normale Auflagerung von Orbitoidensandsteinen im N-Teil des Kambühels und die<br />

Zerrüttung derselben im S der Riffkalkschollen lassen jedoch eher an eine nachgosauische<br />

Schuppung denken.<br />

Im Dünnschliff zeigt sich, daß die Brachiopoden der genannten Funddstelle in einer feinen<br />

Lithothamnienbreccie eingebettet sind. Neben den makroskopisch erkennbaren Orbitoiden<br />

wurden im Schliff von R. OBERHÄUSER zahlreiche Siderolithen und Lepidoorbitoiden festgestellt.<br />

Die Verbreitung des Rohrbacher Konglomerates im Bereich des Austrittes der Sierning in<br />

das Wiener Becken durfte aus einer unveröffentlichten Kartierung von Herrn Direktor H. KÜPPER<br />

übernommen werden.<br />

Am Eichberg und am Floreanikogel, bei letzterem im Maßstab 1 : 2280, sind neben den<br />

Prebichlschichten, den Werfener Schichten und den tief-anisischen Gesteinen auch Bauelemente<br />

der Grauwackenzone ausgeschieden worden. Der komplizierte Bauplan soll in diesem Bericht<br />

noch nicht näher behandelt werden.<br />

Der nächst der Straße, am Floreanikogel NW-Fuß gelegene Eisenglimmerabbau ist an eine<br />

gelbe Rauhwacke gebunden, die in ihrem Hangenden einen bunten, ± dünnschichtigen Flaserkalk,<br />

in ihrem Liegenden mattgraue, glimmerreiche Mergelschiefer, dunkel- bis grüngraue,<br />

kieselsäurereiche Tonschiefer, bzw. Kieselschiefer und — an der Floreanikapelle — auch rote<br />

Radiolarite aufweist. Diese Radiolarite sind nach der Erfahrung von Prof. H.MOHR (Denkschr.<br />

Ak. d. W. 1922) paläozoischen Alters. Innerhalb der dunklen, kieselsäurereichen Tonschiefer<br />

befindet sich eine m-mächtige Lage eines mittelkörnigen Arkosesandsteines. Das von<br />

Dr.W.KLAUS für pollenhöffig gehaltene Tonschiefermaterial erwies sich bisher als steril.<br />

Handelt es sich bei dem weißen, kristallinen Kalk, der südlich der Floreanikapelle gegen W<br />

bis zur Straße streicht, um ein zweifellos paläozoisches, etwas silurisches Element, so erscheint<br />

es möglich, daß die Rauhwacken des Floreanikogels der üblichen, im Hangenden der Werfener<br />

Schichten auftretenden Rauhwacke äquivalent ist und der bunte, hangende Flaserkalk, gleich<br />

jenem am Vorder Gösingberg, dem tiefen Anis zugehört.<br />

Als Ergänzung zu den vorjährigen Arbeiten im Bereich der Neuen Welt wurden im Ober<br />

245


Höfleiner Kohlenbergbau systematisch Proben entnommen und am Willendorfer Obereozänvorkommen<br />

genauere Abgrenzungen erzielt. In den Orbitoidensandsteinen, die das unmittelbare<br />

Liegende der N von Dörfles verbreiteten Inoceramenmergel bilden, wurde ein Pachydiscus<br />

cf. neubergicus gefunden.<br />

Mit Dozent E. ZIRKI, wurden Exkursionen zu petrographisch näher zu untersuchenden<br />

Gesteinsvorkommen unternommen, und zwar zu den Quarziten des Schafkogels und des<br />

Zweierwaldes, zum Preßbühel-Serpentin in Unt. Höflein, zum Serpentin bei Schloß Strelzhof,<br />

zum Oedenhofer Serpentin und zum Serpentin im Hornungstal.<br />

<strong>Geologische</strong> Aufnahmen <strong>1957</strong> im Gebiet südlich Tröpolach, sowie der Kronalm<br />

in den Karnischen Alpen (Blatt 198, Weißbriach)<br />

von<br />

SIEGMUND PREY<br />

Da im selben Jahre eine ausführlichere Arbeit über das weitere Gartnerkofelgebiet<br />

im Jahrbuch der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> erscheinen wird, kann der Aufnahmsbericht kurz<br />

gefaßt werden und bringt nur die wichtigsten Ergebnisse.<br />

Am Tomritsch S Ratten dorf stehen verbreitet Hochwipfelschichten an.<br />

Diese Schiefergesteine enthalten im Rudniggraben stellenweise, besonders SO P. 1384 m,<br />

Kieselschiefer und Graptolithenschiefer. Die Graptolithen — soweit bestimmbar — ergaben an<br />

zwei benachbarten Fundpunkten Formen der Graptolithenzonen 18 und 33 (für die Bestimmung<br />

danke ich bestens Herrn Dozent Dr. H. FLÜGEL !) des Obersilurs. Begleitende Schiefer müssen<br />

ebenfalls etwa silurisch sein. An anderen Stellen enthalten die Hochwipfelschichtert die<br />

bekannten Lyditbreccien, die sich auffällig an die Nähe der darüber transgredierenden<br />

Auernigschichten halten. Diskordante Auflagerung von Lyditbreccien auf Lydite und Schiefer<br />

war an zwei Stellen im Rudniggraben zu sehen. Das könnte ein Hinweis sein, daß<br />

vielleicht doch tieferes Karbon neben Altpaläozoikum in den Hochwipfelschichten enthalten<br />

ist.<br />

Diskordant über meist steilstehenden Hochwipfelschichten transgredderen flacher gelagerte<br />

Auernigschichten mit Sandsteinen, ebenfalls Lyditbreccien und für diese Schichten<br />

charakteristischen pflanzenführenden Schiefern, die vielleicht einen Hinweis auf das Alter der<br />

Transgression liefern werden, ergänzt durch kleine Faunen aus nahegelegenen Mergellagen.<br />

Das Anthrazitflöz liegt — nur in Form einiger kleiner linsenförmiger Körper — im oberen<br />

Teil der Basisbildungen, darüber die Hauptmasse der Auernigschichten.<br />

Die Auernigschichten bilden einige getrennte Züge, die in Hochwipfelschichten eingesenkt<br />

sind. Die große Störung gegen die Hauptmasse der Auernigschichten zieht von etwas nördlich<br />

der Tröpolacher Alm gegen SO in den Rudniggraben und zieht dann weiter,<br />

wird aber dort von Moränen und Rutschmassen gänzlich verdeckt.<br />

Etwa von der Tresdorfer Alm gegen NW, N und NO dehnt sich ein ausgebreitetes<br />

Gebiet älterer und junger Hanggleitungen bedeutenden Ausmaßes, ein Gegenstück zu<br />

jenem unter der Reppwand. Während an der Tresdorfer Höhe als jüngstes Schichtglied<br />

heute nur der Untere Pseudoschwagerinenkalk ansteht, finden sich in den Gleitmassen<br />

verbreitet typische Gesteine der Grenzlandbänke, Untere und Obere Pseudoschwagerinenkalke<br />

und sogar Trogkofelkalk, allerdings meist zu Blockwerk zerfallen — alles weit hangabwärts<br />

verfrachtet. Der Gleitvorgang dauert in größeren Gebieten, z. B. westlich der Schlanitzen<br />

Alm heute noch an, doch sind die Hauptbewegungen älter, denn es liegen Moränen darauf,<br />

die insbesondere im Gebiet NO Schlanitzen Alm große Verbreitung besitzen.<br />

An den Nordhängen der K r o n a 1 m stehen im unteren Teil meist dunkle Schiefer mit<br />

Sandsteinen der Auernigschichten an, in denen im Graben N P. 1561 m eine kleine, vorwiegend<br />

aus Brachiopoden bestehende Fauna gefunden wurde. Darüber liegt ein an Quarzkonglo-<br />

246


meraten reicher Schichtstoß. Im Gipfelgebiet der K r o n a 1 m fallen einige mächtigere Kalkzüge<br />

auf, die verdächtig sind, Untere Pseudoschwagerinenkalke zu sein. An den Hängen des<br />

Gebietes sind Sackungen und Hanggleitungen ebenfalls verbreitet.<br />

Bericht <strong>1957</strong> Aber Aufnahmen anf den Blättern Feldkirch (141) nnd<br />

Schruns (142)<br />

von<br />

OTTO REITHOFER<br />

Im Rätikon wurde die Aufnahme auf der Nordseite des Rellstales bis zur Vandanser Steinwand<br />

abgeschlossen. Dies trifft auch für die Umgebung der Heinrich-Hueter-Hütte mit dem<br />

Kanzler Täli und dem Saula-Joch und die Umgebung des Lünersees zwischen Lüner Krume—<br />

Salonienkopf und Roßberg im 0 und Schesaplana im W zu. Auch auf der Südseite des<br />

Rellstales ist die Aufnahme des Gebietes zwischen Ganeu—Inner Golm—Grüneck—Golmer<br />

Joch und dem Rells-Kirchl größtenteils beendet. Ferner wurden noch Begehungen auf beiden<br />

Seiten des Gauertales und am Bartholomäberg ausgeführt.<br />

SW unter dem Rellseck findet sich innerhalb des Muschelkalkes eine Einschaltung von<br />

Reichenhaller Rauhwacke mit Buntsandstein. OSO vom Rellseck wird der mächtige Buntsandstein<br />

von stärkerer Reichenhaller Rauhwacke überlagert, der eine größere Linse von<br />

Buntsandstein zwischengeschaltet ist.<br />

Auf der Nordseite des Rellstales ist der Muschelkalk zum Teil weniger mächtig und noch<br />

stärker gestört, als dies die Karte von W. O. LEUTENECGER erkennen läßt. Auf der Südseite des<br />

Mustergiel (Baches) scheint der Muschelkalk zum Teil ganz ausgequetscht zu sein. Die Partnachschichten<br />

sind im Gebiet der Fahnen Alpe noch mächtiger als bisher bekannt war.<br />

O und W dieser Alpe sind sie mit dem Arlbergkalk verzahnt. Es handelt sich hier aber um<br />

keine tektonische Verschuppung, sondern um eine deutliche Faziesverzahnung. Ein etwas<br />

größeres Vorkommen von Partnachschichten, auf der Südseite des Mustergiel, die auf ihrer<br />

Ostseite von typischem Muschelkalk begleitet werden, hängt nicht mit dem langen Zug von<br />

Partnachschiefern im Liegenden des Arlbergkalkes zusammen, obwohl es demselben Gesteinszug<br />

angehört. Die Partnachschiefer sind hier von N her an die hangenden Partien der Arlbergkalke<br />

angepreßt, die hier ± O—W streichend, allerdings stärker verschmälert, bis S von<br />

P. 807 nach O weiterziehen und auf diese Weise das Vorkommen auf der Südseite des<br />

Mustergiel von dem langen Schieferzug im Liegenden der Arlbergschichten trennen.<br />

Die großen Störungen auf der Nordseite des Mustergiel und die teilweise Ausquetschung<br />

der Partnachschiefer wurden schon auf der Karte von W. O. LEUTENECGER zur Darstellung gebracht.<br />

Hier ist nur noch ein kleines Vorkommen von Raibler Schichten ONO von P. 1032 zu<br />

erwähnen, das von W her an den Arlbergkalk angeschoppt ist und viel weiter östlich liegt,<br />

als nach dem übrigen Verlauf der Grenze zwischen diesen beiden Gesteinen zu erwarten<br />

wäre. Auf der Nordseite des. Mustergiel erreicht der Muschelkalk eine mehr als doppelt so<br />

große Mächtigkeit als an den Südabhängen des Rellstales. Die Fortsetzung dieses Muschelkalkzuges<br />

zieht auf der Ostseite des Montafon N von Bartholomäberg und Innerberg und NW<br />

und N des Kristbergsattels nach O ins Klostertal hinüber. Seine größte Mächtigkeit erreicht<br />

dieser Gesteinszug zwischen Außerböden und Jetzmund und nimmt weiter östlich wieder<br />

rasch an Mächtigkeit ab. Eine große Mächtigkeit erlangt der Muschelkalk nur noch weiter<br />

südlich am Freschlua- und Salonienkopf und an der tektonischen Einschaltung von Triasgesteinen<br />

innerhalb des Kristallins am Kristakopf.<br />

Durch die Ausscheidung der Gipse in den Raibler Schichten ergibt sich ein ganz neues<br />

Kartenbild, da diese Gipse keinen geschlossenen Gesteinszug bilden, sondern mehr nestartig<br />

oder linsenförmig auftreten, wie z. B. im alten Gipsbruch etwa NW von St. Anton i. M., im<br />

obersten Teil des Venser Tobeis und SW vom Mutt. Das Gipsvorkommen S vom Steintäli Kopf<br />

247


dürfte mit dem im Sack Tobel zusammenhängen, das mit zu dem riesigen Vorkommen in der<br />

Umgebung der Heinrich-Hueter-Hütte gehört, das sich zwischen dem Südfuß der Zimba und<br />

dem Gipsköpfle erstreckt. Wie die Bohrungen SW oberhalb der Alpe Lün und die Aufschlüsse<br />

beim Bau des Druckstollens vom Lünersee zum Freschluakopf gezeigt haben, hängen die<br />

Gipse der Lüner Krinne unter Tag mit dem großen Vorkommen im Hintergrund des Rellstales<br />

zusammen, wenn auch ihre Mächtigkeit in der Zwischenstrecke viel geringer ist. Kleine<br />

Gipsvorkommen treten auch S der Lüner Krinne und am Lünersee auf. An der Hangendgrenze<br />

der Raibler Schichten oder nahe derselben treten zwischen dem Mutt im O und dem<br />

Südfuß der Zimba im W an mehreren Stellen tektonische Rauhwacken auf, die ganz der von<br />

O. AMPFERER aus den Klostertaler Alpen beschriebenen grobblockigen tektonischen Rauhwacke<br />

gleichen.<br />

Sehr auffällig ist die verhältnismäßig geringe Mächtigkeit von Hauptdolomit und Plattenkalk<br />

im Bereich der Zimba, gerade dort, wo sie von den Jura- und Kreideschichten überlagert<br />

werden. Der Hauptdolomit nimmt sowohl gegen NO als auch gegen SW rasch an Mächtigkeit<br />

zn und erlangt innerhalb einer verhältnismäßig kurzen Entfernung wieder das Mehrfache<br />

seiner Stärke an der Zimba. Ob diese beträchtliche Mächtigkeitsverringerung im Bereiche<br />

der Zimba nur auf tektonische Vorgänge zurückzuführen ist, ist schwierig zu entscheiden.<br />

Der Hauptdolomit wird in der Umgebung der Zimba von mehreren ± steil W-fallenden Störungen<br />

durchsetzt. W des Zimba Joches stoßen Kössener Schichten und Oberrätkalk längs<br />

einer solchen Störung gegen O an Hauptdolomit und Plattenkalk. Die Gesteine der Zimba<br />

bilden keine so einfache Mulde, wie bisher angenommen wurde. Es sind hier besonders auf<br />

der Ostseite starke Verfaltungen und Verknetungen und auch Auswalzungen zu beobachten.<br />

Ein eigenartiges Vorkommen findet sich am Rellsbach auf der Südseite der Muschelkalkscholle<br />

O unter P. 1019. Es treten hier innerhalb des Buntsandsteins (= rötliche bis weinrote<br />

Sandsteine und Schiefer) kleine bis mehrere Zentimeter große Kalkknollen auf, deren Farbe<br />

hellgrau, grau, rötlichgrau, bläulichgrau oder mehr gelbbraun ist. Daß es sich hier um sedimentäre<br />

Bildungen und nicht um Gerolle handelt, läßt eine bis 15 cm starke Lage erkennen,<br />

die nur aus einer Anreicherung von kleinen Kalkknollen besteht und nach dem Liegenden<br />

und Hangenden hin in einzelne Knollen aufgelöst erscheint.<br />

Nach den letztjäfarigen Begehungen kann mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden,<br />

daß es sich S von Ganeu nicht um einen zusammenhängenden Gesteinszug von Arlbergkalk<br />

handelt, sondern um zwei voneinander getrennte Teile dieses Gesteinszuges, die auch infolge<br />

ihrer heutigen verschiedenen Höhenlage gar nicht mehr zusammenhängen können.<br />

In der Phyllitgneiszone wurde im bewaldeten Gehänge S ober Innerbach ein größerer<br />

Bergsturz festgestellt, der bisher der Beobachtung entgangen ist. Außer den schon in den<br />

Vorjahren erwähnten jungen Rutschungen wurden solche am Mutt und N der Voralpe Zirs<br />

und Fahren beobachtet. Sorgfalt wurde auch auf die Kartierung der Moränenwälle in den<br />

Karen auf der Nordseite von Golmer Joch—Grüneck, im Kanzler Täli, Saula Joch und in<br />

der Umgebung des Lünersees verwendet.<br />

Bericht aber geologische Aufnahmen auf den Blättern Ybbsitz (71) und<br />

Mariazeil (72)<br />

von<br />

ANTON RUTTNER<br />

Im Sommer und Herbst <strong>1957</strong> wurden in erster Linie die Arbeiten früherer Jahre im Gebiet<br />

von Brettl (südlich von Gresten) fortgesetzt (Bl. 71). An zweiter Stelle standen Begehungen<br />

im Räume Gfäller Alm—Tormäuer—Brandmauer (Bl. 72). Außerdem wurden die beiden<br />

Schürf baue auf Lunzer Kohlen, Winterbach (an der Straße zwischen St. Anton/Jeßnitz und<br />

Winterbach, Bl. 72) und der Mariestollen am Lindenberg bei Schrambach (Bl. 73) mehrmals<br />

248


efahren und der Bauxitbergbau Unterlaussa zweimal besucht. Schließlich sei noch die<br />

Führung eines „field meetings" der Geologists' Association (London) mit 30 Teilnehmern<br />

durch ganz Österreich erwähnt, die in der zweiten Junihälfte, abwechselnd gemeinsam mit<br />

W. HEISSEL, S. FREY und O. SCHMIDECC, im Auftrag der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> durchgeführt<br />

wurde.<br />

Im folgenden soll nur über die Kartierungsarbeiten auf den Blättern 71 und 72 kurz<br />

berichtet werden.<br />

1. Schloßalm — Buchberg — Schützenwald — Schwarzenberg<br />

(SSW von Gresten, Blatt 7 1)<br />

Die Arbeiten in diesem Bereich schließen sich an jene des Jahres 1954 an. Sie galten vor<br />

allem der westlichen und nordwestlichen Umrahmung des Flyschfensters von Brettl, wurden<br />

aber zum Teil noch weiter gegen Westen ausgedehnt.<br />

H. VETTERS hat dieses Gebiet im Jahre 1934 schon bearbeitet (Aufnahmsbericht, Verb.<br />

Geol. B.-A. 1935). Soweit es die nördlichsten Kalkalpenkulissen (Schloßalm—Buchberg—<br />

Schützenwald) betrifft, ergab die Neukartierung 1 : 12.500 gegenüber der Darstellung von<br />

VETTERS nicht sehr viel Neues.<br />

Ähnlich wie im Bereich östlich des Goganz wird auch dieser nördlichste Streifen der<br />

Fran'kenfelser Decke von einem streng E—W-streichenden, i. a. südvergenten Schuppen- und<br />

Faltenbau beherrscht, dem Hauptdolomit, Lias-Fleckenmergel und zwischengeschaltete Mylonitzonen<br />

das Gepräge geben.<br />

Der schmale Streifen von Lias-Fleckenmergel, der auch hier den äußersten Nordrand der<br />

Kalkalpen bildet, ist südlich von Stangenholz und an mehreren Stellen südlich (oberhalb)<br />

der Straße zur Grestener Höhe, zum Teil fossilführend^ aufgeschlossen. Südlich von ihm<br />

wird der Nordhang des Buchberges von einem Streifen völlig zertrümmerten Hauptdolomits<br />

(mit viel Rauhwacke) gebildet; dieser grenzt im Süden ziemlich scharf gegen gut geschichteten,<br />

kompakten Hauptdolomit, der den Höhenrücken Buchberg—Schützenberg aufbaut, S<br />

P. 835 etwas Kalk enthält und in sich etwas gefaltet zu sein scheint.<br />

Am höheren Südhang des Buchberges streicht ein Streifen von Lias-Fleckenmergel durch, der<br />

sich dann weiter gegen E über Hoderberg, den Schmidtgraben und über den Nordhang des<br />

Oberhausegg-Kogels bis in das Kleine Erlauftal verfolgen läßt. Zwischen der Schloßalm und<br />

dem Riedel N Hoderberg ist dieser Lias-Streifen mit dem nördlichen Hauptdolomit durch<br />

Rhätkalke und stellenweise auch durch rote „Schattwalder Schichten" stratigraphisch verbunden.<br />

Weiter im Osten fehlen diese Zwischenglieder.<br />

Im Süden werden die Lias-Fleckenmergel wieder von Hauptdolomit begrenzt. Es ist dies<br />

im Westen zunächst eine schmale Dolomit-Schuppe, die gegen E zu beim Gehöft Hoderberg<br />

auskeilt. Eine breite Mylonitzone, welche die auffallenden Sättel nördlich der Kote 826,<br />

745 und 733 verursacht, und in der VETTERS auch Reste von Kössener Schichten gefunden hat,<br />

trennt diese Dolomitschuppe von einem südlichen, wesentlich längeren Dolomitstreifen, der<br />

die Dolomitkögel mit den erwähnten Koten südlich der Sättel aufbaut und der über Bosruck<br />

bis zum Gehöft und zur Ruine Oberhausegg verfolgbar ist (die dort herumliegenden Stücke<br />

von rotem Jurakalk stammen aus dem Mauerwerk der Ruine). Der nördliche Rand des<br />

Dolomitstreifens ist hier im Osten wieder sehr zertrümmert und enthält stellenweise Kalkschollen<br />

(Rhät?).<br />

Der Südrand dieses langgestreckten Dolomitstreifens ist wieder von Rhät-Kalken und stellenweise<br />

auch von roten „Schattwalder Schichten" umsäumt. Diese Gesteine stellen auch hier<br />

die Verbindung zu Lias-Fleckenmergeln her, welche im Raum S Oberhausegg—Königseben<br />

eine breite Mulde bilden. Der bei Königseben gut aufgeschlossene Kern dieser Mulde (Neokom-<br />

Mergel, beiderseits flankiert von Aptychenkalken und roten Flaserkalken) hebt westlich des<br />

Haselbauers gegen E in die Luft aus.<br />

249


Der Südschenkel der Mulde ist der schmale Dolomitstreifen Haselbauer—Blitzenberg—<br />

Holzbauer. Er ist im Norden mit den Lias-Fleckenmergeln der Mulde durch Rhätkalk und<br />

(beim Holzbauer) auch durch „Schattwalder Schichten" verbunden, wird aber im Süden<br />

durch eine ENE-streichende Störung abgeschnitten.<br />

Damit kommen wir in das Gebiet des Schwarzenberges, dessen komplizierter Bau<br />

noch nicht völlig geklärt werden konnte. Die ganze Nordflanke dieses langgestreckten<br />

Bergrückens wird von einer inversen Schichtfolge aufgebaut: zuoberst liegt ein hellroter<br />

Crinoidenkalk, darunter folgen helle Aptychen-Kalkmergel und schließlich, zwischen Hinterthron—Stockreith<br />

im Westen und Holzbauer im Osten, typische Neokom-Mergel und<br />

-Sandsteine.<br />

An der Ostseite des Berges scheint überhaupt eine flach liegende, vollständig gegen N<br />

überkippte Mulde vorzuliegen. Unter den hellroten Crinoidenkalken des östlichen Schwarzenberg-Gipfels<br />

(P. 958) liegen hier zunächst hellgraue Jura-Hornsteinkalke. Darunter folgen, wie<br />

im Norden, Aptychen Kalkmergel und als Muldenkern N Vordenberg NeokomrMergel und<br />

-Sandsteine, die um die ganze Ostseite des Berges herum bis zu dem Gehöft Hasenberg zu<br />

verfolgen sind.<br />

Unter diesem hangenden (inversen) Muldenflügel liegt nordöstlich, östlich und südöstlich<br />

von Vorderberg der liegende (normale) Muldenschenkel, dessen Mächtigkeit etwas reduziert<br />

ist. Von oben nach unten folgen hier: Aptychen-Kalkmergel, wenig mächtiger Crinoiden- und<br />

roter Flaserkalk, Lias-Fleckenmergel, Rhät (Kössener Schichten und rote „Schattwalder<br />

Schichten") und schließlich ein zum Teil völlig zertrümmerter Streifen von Hauptdolomit.<br />

In den Lias-Fleckenmergeln und den Rhätschichten östlich von Vorderberg befindet sich die<br />

Abrißstelle eines riesigen Bergschlipfes, dessenMaterial große Teile des Gehänges bei Untergangleiten<br />

bedeckt.<br />

Daß der geologische Bau des ganzen Schwarzenberg-Rückens aber doch nicht so einfach<br />

auf die Formel einer gegen N überschlagenen Mulde gebracht werden kann, zeigen die verworrenen<br />

Verhältnisse an der Südseite des Berges (wie z. B. das Auftreten von Rhätkalken<br />

bei Angelsberg unmittelbar südlich der Crinoidenkalke der Gipfelregion). Es ist zu hoffen,<br />

daß es im kommenden Sommer gelingen wird, die Tektonik dieses für das Verständnis des<br />

Baues der Frankenfelser Decke und des Flyschfensters von Brettl so wichtigen Bereiches<br />

zu klären.<br />

Kehren wir nun nochmals zur Ostseite des Schwarzenberges zurück! Unter dem erwähnten,<br />

völlig zertrümmerten und gegen N auskeilenden Dolomitstreifen an der Basis der ganzen<br />

Schwarzenberg-Serie liegen zunächst zerdrückte Lias-Fleckenmergel. Darunter kommt dann<br />

schon der Flysch des Fensters von Brettl, der den Untergrund des flachen Gehänges oberhalb<br />

der Gehöfte Damberg, Blankenbigl, Hieweig und Schwadhof aufbaut und der tunnelartig<br />

gegen W unter die Schwarzenberg-Serie unterzutauchen scheint.<br />

NNE von Unter-Gangleiten (W oberhalb Hieweg) traten nun an der Ahrißspalte einer<br />

Rutschung an der Westgrenze des Flysches rote Tonmergel zutage. Eine Untersuchung derselben<br />

durch S. PREY ergab eine Sandschalen-Fauna mit einigen Radiolarien, die zwar keine<br />

stratigraphisch entscheidende Formen enthielt, die aber mit großer Wahrscheinlichkeit auf<br />

Buntmergelserie hinweist.<br />

Wenn dies auch noch durch weitere Proben erhärtet werden muß, so scheint dies doch<br />

der wichtigste Fund des vergangenen Sommers gewesen zu sein. Denn er macht es zumindest<br />

sehr wahrscheinlich, daß in dem Flyschfenster von Brettl nicht nur Klippen-Jura und Pikrit,<br />

sondern auch die dazu gehörenden Buntmergel vorhanden sind.<br />

2. Gfäller Alm —Tormäuer (S)—Brandmauer (Blatt 7 2)<br />

Einige Tage wurden für Übersichtsbegehungen in diesem Gebiet verwendet, das auf engem<br />

Raum die verschiedensten tektonischen Elemente umfaßt und dessen endgültige Entwirrung,<br />

250


um die sich 1930 schon O. AMPFERER bemüht hat (Jahrb. Geol. B.-A.), den Schlüssel für<br />

das Verständnis des tektonischen Baues großer .anschließender Bereiche der Lunzer Decke<br />

liefern wird.<br />

An der steilen Nordflanke der Gfäller Alm findet bekanntlich die Überschiebung, welche<br />

weiter westlich die Lunzer Decke in zwei Schuppen trennt, ihr östliches Ende. Wie fast überall<br />

an dieser Überschiebung, so ruht auch hier eine inverse Schichtfolge (Aptychenmergel, verschiedene<br />

Jura-Gesteine, Plattenkalk, Hauptdolomit) einer normal und sehr flach gelagerten<br />

älteren Schichtfolge (Muschelkalk, Lunzer Schichten) auf. Ganz unten, an der Erlauf, erscheinen<br />

darunter fensterartig wieder Aptychenmergel, die schon der Frankenfelser Decke<br />

angehören (Fenster von Urmannsau).<br />

Die Gipfelregion der Gfäller Alm und deren Südhang besteht aus Hauptdolomit der inversen<br />

Folge. Im Süden grenzt daran an einer steil gegen S geneigten Fläche die Muschelkalk-Platte<br />

Wildahorn—Stierhaltkogel. Die Grenze ist eine deutliche Bewegungsfläche; an<br />

manchen Stellen sind noch schmale Reste von Lunzer Schichten und Opponitzer Kalk an<br />

ihr erhalten.<br />

Beim Steingrabenkreuz (N Lackenhof) biegt jedoch diese Grenze scharf gegen N um und<br />

läßt sich, steil E-fallend, über den Sandgrubenkogel (P. 1072) und den Westhang des Topfenkogels<br />

(P. 927) in den Hundsgraben hinein verfolgen. Etwa 400 m östlich der Einmündung<br />

dieses Grabens in die Erlauf überquert diese scharfe Grenze den Fluß und wendet sich erst<br />

nördlich der Wände von Ober-Falkenstein wieder gegen E. Sie begleitet dann das Erlauftal<br />

im Norden bis zum Trefflingbach, auf diese Weise die Nordbegrenzurag der Tormäuer bildend.<br />

Westlich und nördlich des Steingrabenkreuze» wird die hier schon N—S-streichende Grenze<br />

des Muschelkalkes von Lunzer Schichten und Opponitzer Kalk begleitet. Letzterer baut den<br />

Kogel P. 1128 auf und enthält in Klüften ein feinkörniges Konglomerat mit Quarz und<br />

Bohnerz; die Zahl der Augensteinfunde innerhalb der Lunzer Decke wird damit um<br />

einen weiteren Fundpunkt vermehrt.<br />

Sowohl die Gesteine der inversen Schichtserie der Gfäller Alm, wie die der normal gelagerten<br />

Schichtfolge darunter biegen bei Annäherung an die erwähnte N—S-streichende<br />

Grenze des Muschelkalkes (Sandgrubenkogel—Hundsgraben) etwas gegen N aus und fallen<br />

gegen E bis ESE unter den Muschelkalk Schmalzalm—Topfenkogel ein. Im Hundsgraben<br />

verschwindet auch die Überschiebung zwischen den beiden Schuppen der Lunzer Decke unter<br />

den Muschelkalk. Bei Ober- und Unter-Gaisstall treten dabei tektonische Komplikationen auf,<br />

die durch Detailkartierung noch näher geklärt werden müssen.<br />

Die plötzlich um etwa 4 km gegen N vorstoßende Muschelkalkscholle Schmalzalm—Topfenkogel—Ober-Falkenstein<br />

überfährt somit alle nördlich vor ihr liegenden Strukturelemente<br />

der Lunzer Decke. Es ist dies zweifellos der westliche Beginn der Annaberger<br />

Decke, die sich hier, bzw. eigentlich noch weiter westlich, aus der südlichsten Antiklinale<br />

der Lunzer Decke entwickelt.<br />

Westlich des Trefflingfalles tritt zwischen dem Muschelkalk der Annaberger Decke und<br />

dem nördlich vorgelagerten Hauptdolomit der Lunzer Decke wieder ein schmaler Streifen<br />

von Lunzer Schichten auf. Östlich des Trefflingfalles sind die Achsen der starken Fältelung<br />

im Muschelkalk sehr flach gegen W—WSW geneigt.<br />

Noch weiter im Osten gehört der Wettersteinkalk der Brandmauer zur Annaberger Decke;<br />

er enthält an mehreren Stellen die Spuren eines ehemaligen Blei- und Silberbergbaues. Südlich<br />

dieses auffallenden Felsrückens sind in der Annaberger Decke auch noch höhere Schichtglieder<br />

(Lunzer Schichten, Opponitzer Kalk und Hauptdolomit) in einer engen Mulde zwischen dem<br />

Wettersteinkalk der Brandmauer und dem Muschelkalk Toter Mann—Hohenaß vertreten.<br />

251


Bericht <strong>1957</strong> über geologische Aufnahmen auf Blatt Hallein (94)<br />

von MAX SCHLAGER (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Die im Jahre 1956 begonnene Kartierung des Raumes von Adnet wurde nach Osten und<br />

Norden ausgedehnt. <strong>1957</strong> wurden folgende Gebiete im Maßstab 1 : 10.000 kartiert: Der<br />

Schienken, als nordwestlicher Ausläufer der Tauglberge; die Westhänge von Spumberg und<br />

Wimberg; Nordteil des Adneter Beckens mit einem Teil des Wiestales; Oberalmberg und<br />

Eberstein am Westrand des Salzachtales. Als Kartengrundlage wurden die im Bundesamt für<br />

Eich- und Vermessungswesen erhältlichen Verkleinerungen des Grundkatasters im Maßstab<br />

1 : 10.000, Ortsgemeinden Adnet, Vigaun und Krispl, sowie die Blätter der Österreichischen<br />

Karte 1 : 25.000, 94/1, Hallein, und 94/2, Hintersee, verwendet.<br />

Der Schienken gehört dem Nordrand der ENE-streichenden Juramulde des Tauglgebietes<br />

an und ist aus malmischen Gesteinen, vorwiegend tithonen Oberalmschichten, aufgebaut,<br />

die im allgemeinen in südlichen Richtungen einfallen. Die tiefsten Schichtglieder,<br />

die dem tieferen Malm angehörenden Tauglbodenschichten, erscheinen nur an den Steilhängen<br />

gegen die obere Gaißau ungefähr von der 1100 m-Schichtlinie abwärts. Über ihnen<br />

bauen sich bis zu dem markanten Barmsteinkalkband Nr. 1 die tiefen Oberalmschichten in<br />

einer Mächtigkeit von 350 m auf. Nach Zwischenschaltung von 80 bis 90 m Kalkmergeln folgt<br />

das zweite Barmsteinkalkband, über dem noch weitere 80 m Kalkmergel bis zum Schienkengipfel<br />

folgen. Gegenüber dem Schmittenstein ist der Schienken um 1 rund 200 m abgesenkt.<br />

Die Bruchfläche fällt unter 60° in Richtung 260°; sie schneidet knapp E von K. 1529 unter<br />

dem Schmittensteingipfel durch. Der Kamm Schieriken—Jägerstiege—Knoglberg wird auch an<br />

seiner W-Seite von einem großen Bruch begrenzt, der, aus dem Kneilgraben im Tauglgebiet<br />

kommend, über die Bauernhöfe Kasbach zu den Schlenkenalmen (K. 1395) und von da<br />

östlich des Wirtshauses Formau in den Untergraben zieht. Die Harnische fallen 60 bis 70°<br />

WSW. Die Absenkung des Westflügels beträgt bis zu 220 m. Die Fortsetzung dieses Bruches<br />

durchzieht auch noch den Spumberg. Morphologisch wirkt sich dieser Bruch fast gar nicht<br />

aus, seine Bewegungsflächen sind selten aufgeschlossen und nur an der Zerreißung der Barmsteinkalkbänder<br />

konnten seine Existenz und sein Verlauf erkannt werden. Unmittelbar W<br />

dieses Bruches sind die Oberalmschichten am vollständigsten erhalten, die Kalkmergel reichen<br />

noch 130 bis 140 m über das Niveau des zweiten Barmsteinkalkes hinaus, fast bis zum dritten<br />

Barmsteinkalk. Im Vergleich mit dem Südflügel der Tauglmulde, wo die Schichtfolge bis zu<br />

den oberen Schrambachschichten reicht, ergibt sich also für den Nordrand eine stärkere Abtragung,<br />

was eine Folge der höheren Lage ist. SW des Schlenkenalm-Kasbach-Bruches ist die<br />

Schichtplatte der Oberalmschichten im sogenannten Rengerberg durch zahlreiche Brüche<br />

in nordöstlichen und nordwestlichen Richtungen in kleine Teilscbollen zerlegt, die gegen<br />

das Salzachtal absinken. Als eigentlicher Fuß des Schienkenhanges kann die Linie Waldbauer<br />

bzw. Lengfelden—Untergadorten gelten. Hier ist eine bedeutende Störungszone, in der sich<br />

Brüche der verschiedenen Richtungen zusammenscharen. Zu den normalen NW- und NE-<br />

Brüchen treten solche in N- und E-Richtung hinzu. Auch die Grenze zwischen Schienken und<br />

Spumberg ist tektonisch vorgezeichnet. Aus dem Becken von Gadorten, das schon im vorjährigen<br />

Aufnahmsbericht als Ausstrahlungspunkt bedeutender Brüche hervorgehoben wurde,<br />

zieht ein Bruch mit nordöstlicher Richtung am Fuß der Steilstufe des Eckwaldes, die Höhe<br />

des Spumberges südlich von Stadimoos queremd, gegen Ödenreit in der Gaißau. Die Absenkung<br />

des Spumberges gegenüber den nördlichen Ausläufern des Schienkens beträgt bis zu 420 m<br />

(z. B. südlich WH Zillreith, wo zweiter Barmsteinkalk des Schienkengebietes den oberen<br />

Schrambachschichten des Spumberges im gleichen Niveau gegenübersteht).<br />

Der Westhang des Spumberges, der in der alten geologischen Karte von E.FUGGER<br />

(BI. Hallein - Berchtesgaden, 1 : 75.000) als reines Quartärgebiet eingetragen ist, zeigt, wie die<br />

Neuaufnahme ergab, doch genug Aufschlüsse, um erkennen zu lassen, daß die Schichtfolge<br />

252


von den Oberalm- bis zu den Schrambachschichten reicht. Wichtig sind vor allem die Profile<br />

in den schmalen Aufschlußstreifen des Aüreithbaches (in der Spezialkarte ohne Namen; aus<br />

der Gegend von Stöcklau und Truckenthan zum Spumbach abfließend) und des Farbaches<br />

(südlich Eisenhut und Ar-zberg zum Spumbach fließend). Sie zeigen im unteren Teil des<br />

Spumberges noch Oberalmschichten mit sehr wechselnder flacher Lagerung, im allgemeinen<br />

aber mit Überwiegen westlicher Fallrichtungen. Harnischflächen und Aufblätterungszonen<br />

lassen zwar auch hier das Durchziehen nordwestlicher, zum Teil auch nordöstlicher Brüche<br />

erkennen, ohne daß jedoch eine ähnlich genaue Festlegung des Bruchnetzes wie am Rengerberg<br />

möglich wäre. Barmsteinkalke sind zwar in die Kalkmergel eingeschaltet, an den kurzen<br />

Stücken die sichtbar werden, sind aber die Niveaus nicht'immer eindeutig feststellbar. Feststeht,<br />

daß am Fuß des Spumberges, im Allreithbach südlich Niederhof der erste Barmsteinkalk<br />

aufgeschlossen ist, während in der oberen Hanghälfte die schmalen Bänder des vierten<br />

Barmsteinkalkniveaus streckenweise verfolgbar sind. Diese ermöglichen auch die Festlegung<br />

der Unterkante der Schrambachschichten. Sie verläuft von Obertruckenthan zwischen Schwarzenbach<br />

und Germesreith hindurch in Richtung auf Windhag (787 m), wo sie völlig unter<br />

den Ufermoränenwällen verschwindet. Auch die Schrambachschichten zeigen, bei im allgemeinen<br />

flacher Lagerung, doch ein ständiges Wechseln der Fallwinkel und Fallrichtungen.<br />

Das ist zum Teil auf Schleppung an Brüchen, zum Teil auf kleinwellige Faltung zurückzuführen.<br />

Einige ganz wilde Schichtstörungen sind aber augenscheinlich durch Hangrutschungen<br />

bedingt. Im Waldhang SW Germesreith konnten auch Hangzerreißungen beobachtet werden.<br />

So wie im Plateau von Sl. Koloman zeigen auch am Spumberg die Schrambachschichten eine<br />

Zweiteilung. Die tiefere Abteilung wird gebildet von hellgrauen, zum Teil etwas fleckigen,<br />

noch ziemlich scharfkantig brechenden Kalkmergeln ohne Hornstein, denen reichlich Mergelschiefer<br />

zwischengeschaltet sind. Mächtigkeit ungefähr 100 m. Durch Zunahme des Tongehaltes<br />

und Überhandnehmen der Zwischenlagen entwickeln sich die Mergel und Mergelschiefer der<br />

oberen Schrambachschichteni, deren Mächtigkeit bei Zillreith auf etwa 50 m zu veranschlagen<br />

ist. An der Ostseite des Spumberges kann man in dem von Stadimoos abfließenden Quellast<br />

des Untergrabens die Schrambachschichten bis 1015 hinab verfolgen, wo dann unter ihnen die<br />

obersten Oberalmschichten mit Hornstein und Barmsteinkalkbändern auftauchen. Wenig tiefer<br />

wird aber diese Schichtfolge durch die Fortsetzung des Kasbach—Schlenkenalmbruches abgeschnitten.<br />

Im Ostflügel sind Oberalmschichten des Niveaus um zweites und erstes Barmsteinkalkband<br />

emporgestiegen, so daß man die Sprunghöhe hier auf 250 m festlegen kann. Der<br />

Bruch quert den breiten Rücken des Spumberges sehr schräg, ohne irgendwelche morphologische<br />

Auswirkungen zu haben. Ich konnte ihn mit einiger Sicherheit bis an die Westseite<br />

der K. 1144 nahe der Treuvolk-Schutzhütte verfolgen. Es ist zu vermuten, daß er sich unter<br />

den mächtigen Ufermoränenwällen hindurch in den Krisplwinkel hinein fortsetzt, wo bei<br />

Leiten und N Schwarzenbach die am weitesten nach W vorgeschobenen kleinen Aufschlüsse<br />

der Oberalmschichten sind, die im übrigen in der Umgebung von Krispl auftreten. N Schwarzenbach<br />

wird die im vorjährigen Bericht geschilderte große Bruchlinie Waidach—Oberschneit<br />

erreicht, die heuer am Ostfuß des Hohenschneidberges entlang, unter den K. 961 und 914<br />

durch, in Richtung auf den Mörtelbach verfolgt wurde. Die Jura-Unterkreideserie des Spumberges<br />

schneidet längs ihr am Hauptdolomit des Hohenschneidberges ab.<br />

In dem Winkel zwischen dem geschilderten Spumbergbruch und dem Oberschneitbruch<br />

konnte unter der überaus mächtigen Moräuenverbauung, im tiefen Einschnitt des Spumbaches,<br />

westfallender Roßfeldsandstein entdeckt werden. Die Straße Adnet—Krispl quert ihn südlich<br />

der Brücke 793. Im Profil des südlich dieser Brücke in den Spumbach mündenden Brandbaches<br />

sieht man ihn, SW Loimer, in anormalen Kontakt mit den Schrambachschichten des Spumberges<br />

treten. Die Harnischfläche selbst ist zwar nicht aufgeschlossen, aus der Gesteinslagerung<br />

kann man aber auf eine steil W-fallende Bewegungsfläche schließen. Da weiter unterhalb im<br />

Spumbach (bei der unteren Straßenbrücke, NE Unterschneit) noch Oberalmschichten anstehen<br />

253


(eine Verwechslung mit Schrambachschichten ist wegen der Horosteinfübrung und der Einschaltung<br />

von Barmsteinkalken unmöglich), muß zwischen diesen und den Roßfeldschichten<br />

noch ein weiterer Bruch in NNE-Richtung angenommen werden, der dem Hauptbruch Waidach<br />

—Oberschneit parallel wäre. So gestatten also die spärlichen Aufschlüsse unter dem Moränen<br />

Einblick in eine sehr komplizierte Bruchzone, in der auf engstem Raum Hauptdolomit, Oberalm-,<br />

Schrambach- und Roßfeldschichten nebeneinanderliegen. Es ist durchaus möglich, daß<br />

das Vorkommen der Roßfeldschichten viel ausgedehnter ist und unter den Moränen sich bis<br />

in den Krisplwinkel hineinzieht; denn die Moränen des Wimberges jenseits von Oberschneit<br />

enthalten besonders reichlich Blöcke von Roßfeldsandstein.<br />

Hohenschneidberg. Im Gegensatz zur alten geologischen Karte 1 : 75.000, in der<br />

Oberalmschichten eingetragen sind, stellt er einen Querriegel aus Hauptdolomit dar. Im W<br />

bricht dieser an einem NNW-streichenden Stafielbruch gegen den Lias tragenden KÖssenerkalk<br />

von Unterschneit und Reith ab. Auch im N konnte teilweise Bruchbegrenzung festgestellt<br />

werden. So zweigt bei Schrofen (657 m) vom westlichen Staffelbruch ein nordostsDreichender<br />

Bruch ab. An der so entstehenden Ecke liegen dem hier häufig blendendweißen Hauptdolomit<br />

Bänke von hellgrauem Kalk auf, der dem Dachstein- oder Plattenkalk entsprechen muß.<br />

Auf dem nördlich anschließenden W i m b e r g ist wieder die Moränendecke vorherrschend.<br />

Der Einschnitt des Steinmaßlbaches schafft einige kleine Aufschlüsse in grauen Rhätkalken,<br />

die an einer Stelle auch mit Rhätmergel wechsellagern und von einigen NNW-Harnischen<br />

durchzogen sind. Westlich von Schrofen ist ihnen roter Adneter-Lias aufgelagert, der in dem<br />

tiefen Graben S Schrofen selbst wieder unter Radiolarienhornstein und Kieselplattenkalken<br />

des tieferen Malm untertaucht. Ostwärts wird diese Schichtserie durch den Unterschneit-Bruch<br />

abgeschnitten, der unter Zwischenschaltung einer kleinen Liasscholle wieder fossilreichen<br />

grauen KÖssenerkalk emporbringt. Ausgedehnter sind die Aufschlüsse im Mühlbach, der knapp<br />

S des Wiestalfcraftwerkes in die Wiestalalm mündet. In ihm und seinen Quellarmen ist fast<br />

nur flach SW-fallender Hauptdolomit aufgeschlossen, ebenfalls von einigen NNW-Brüchen<br />

durchsetzt. Nur im Graben NW Ernstbichl steht grauer, flachknolliger Kalk an, der E Palmbiehl<br />

an einem NW-Bruchi gegen den westlich folgenden Hauptdolomit grenzt.<br />

Die Triasgesteine überschreiten auch das Tal der Wiestalalm und bilden an dessen NW-<br />

Seite noch den Untergrund der breiten Terrassen, über welche die alte Wiestalstraße vom<br />

Marmorwerk Hammer bei Oberalm über Schmiedwirt, Wies und Schön zum Südende des<br />

Stausees führt und aus welchen sich dann die Jura-Schichtstufe des Oberalmberges und Ebersteins<br />

erhiebt. In der Quartärdecke dieser Terrassen schaffen die Bacheinschnitte des Aubaches<br />

und Steindlbaches (von Tratten zur Wiestalalm fließend) Aufschlußreihen. Zwischen diesen<br />

beiden gewährt noch die verlassene Talschlirage, welche die Terrasse von Gols im W umfaßt,<br />

wertvolle Einblicke.<br />

Die Klamm der Wiestalalm oberhalb des Kraftwerkes liegt im Hauptdolomit, der<br />

sich am rechten Ufer der Alm längs eines SW-streichenden Harnisches noch bis 300 m oberhalb<br />

der Mündung des Steindlbaches verfolgen läßt. Dem allgemeinen SW-Fallen entsprechend, legen<br />

sich darüber, vielleicht unter Zwischenschaltung nicht aufgeschlossener, geringmächtiger, hellgrauer<br />

Kalke, die grauen' Kössenerkalke, die mit großknolligen Schichtflächen bereits im<br />

Anschnitt des Steindlbaches anstehen. Weiter südwärts folgen in verschiedenen, isolierten Aufschlußreihen<br />

immer wieder rhätische Gesteine in teils kalkiger, teils mergeliger Ausbildung,<br />

fast durchwegs SW-fallend. Zusammengenommen würden sie ein zwischen Hauptdolomit und<br />

rotem Lias liegendes Schichtpaket von 250 m Mächtigkeit ergeben. Jedoch ist nicht anzunehmen,<br />

daß es eine normale Schichtfolge ist, da Brüche in nordwestlichen und nordöstlichen Richtungen,<br />

angedeutet durch Harnische und die Zerstückelung des roten Liasbandes, eine Zerstückelung<br />

in Teilschollen bewirken, die wegen der Quartärdecke im einzelnen nicht genau<br />

genug erkannt werden kann. Nur einige Teilabschnitte der rhätischen Schichtfolge können<br />

festgelegt werden. So sieht man z. B. in der alten Talschlinge von Gols, SSE Schmiedwirt<br />

254


folgendes Profil: In den unteren 15 m wechsellagern 1,5 bis 4 m dicke Bänke grauen Kalkes<br />

mit mehreren Meter mächtigen Folgen von Mergeischiefern, in die dünne Kalkbänke eingeschaltet<br />

sind, welche rhätische Bivalven enthalten. Lra den folgenden 10 m überwiegen die<br />

grauen, gelb verwitternden Mergelschiefer mit Zwischenschaltung nur weniger Kalkbänkcnen;<br />

Terebratelfunde. Darüber eine massige Wandstufe von 5 bis 6 n» Höhe, die ganz aus knolligen<br />

grauen Kalken, getrennt durch äußerst dünne Schichtfugen besteht. Darüber wieder Kalkbänke<br />

mit reichlich Mergelschiefer dazwischen. Eine ähnliche Schichtfolge wurde bei Waidach,<br />

am SW-Hang des Guggenberges, im Liegenden des oberrhätischen Riffkalkes beobachtet.<br />

Liasband. Mit Annäherung an das Band des roten Lias erscheinen stellenweise graue<br />

Hornsteinknoilenkalke, die sich, so wie auch in anderen Gegenden, als fossilleer erwiesen,<br />

stratigraphisch' also unsicher sind, traditionsgemäß aber in den Lias gestellt werden. Es sei<br />

hervorgehoben, daß auch sichere Rhätkal'ke dunklen Hornstein führen, aber meist in Bändern.<br />

Es folgt das Band des roten Lias in Adueter Fazies, das 15 bis 20 m mächtig ist.<br />

Die aufgesammelten Ammoniten sind noch nicht bestimmt, so daß über die stratigraphisch«<br />

Stellung keine genauere Angabe gemacht werden kann*). Rein lithologisch sieht man die von<br />

Adnet her bekannten, dünnschichtigen roten Knollenkalke, die fast überall von einer 4 m<br />

mächtigen, massigen Bank roter Knollenbreccie überlagert werden, die stellenweise das weiße<br />

Kalzitaderwerk zeigt, wie es für den Scheckmarmor kennzeichnend ist. Diese widerständige<br />

Bank bildet meist das oberste sichtbare Schichtglied, an dem nicht selten die Schliffwirkung<br />

der eiszeitlichen Gletscher zu sehen ist, die sich unter der überlagernden Moräineodecke erhalten<br />

hat. Die Bestimmung der im Sommer 1956 im Räume von Adnet gesammelten Fossilien,<br />

um die sich die Herren Prof. Dr. VORTISCH, Marburg, Dr. WALLISER, Tübingen und Dr. W. LANGE,<br />

Dessau, bemühten, wofür ich hier meinen herzlichen Dank sagen möchte, waren nicht sehr<br />

ermutigend in der Richtung, daß die geschilderten Gesteinsausbildungen einem bestimmten<br />

stratigraphiscben Niveau zugehörem würden. Die Lösung dieser Fragen geht über den Rahmen<br />

der Tätigkeit eines kartierenden Aufnahmsgeologen hinaus und muß speziellen paläontologischen<br />

und sedimentpetrographischen Untersuchungen vorbehalten bleiben.<br />

Infolge der Bruchtektoni'k zeigt sich das Liasband in mehreren getrennten Stücken. Am<br />

rechten Almufer, in einem kleinen, vom Maurer herabkommenden Graben NE Anzenau, setzt<br />

es ein. Grauer Hornsteinknollenkalk, dünnschichtiger roter Knollenkalk überlagert von graugrünen<br />

Kieselplattenkalken der Tauglbodenschichten. Das Einfallen unter 4&° WSW sowie<br />

tektonische Reduktion der Mächtigkeit deuten auf Durchzug eines NNW-Bruches hin. In der<br />

Streichungsfortsetzung dieses Bruches beginnt auch an der alten Wiestalstraße E Maurer der<br />

Lias, in verfallenen Steinbrüchen erschlossen, und kann in einer schmalen Waldzunge, von<br />

NNW-Brüchen geringer Sprunghöhe durchsetzt, bis ESE Reichen verfolgt werden.<br />

Die etwas nach W verschobene Fortsetzung ist bei Reichen selbst. Zwischen beiden Liasvorkommen<br />

geht vermutlich der NE-Bruch durch, der schon am Hauptdolomit S Wiestalkraftwerk<br />

beobachtet wurde.<br />

Das nächste Liasvorkommen ist im Aubach, in der Waldzunge N Reichen aufgeschlossen.<br />

Ein alter Steinbruch erschließt etwa 15 m dünnschichtige Knollenkalke der Adneter Fazies,<br />

die ohne Zwischenschaltung einer deutlichen Scheckbank von dünnen Platten roten Radiolarienhornsteins<br />

überlagert werden. Längs eines NW-Bruches, der durch das Bachbett verläuft<br />

und eine Sprunghöhe von über 100 m besitzt, kommt dieser Lias in Kontakt mit tiefen Oberalmsöhichten<br />

der Ebersteinscholle. Das zum Ebersteim gehörende Liasband setzt südlich Schmiedwirt,<br />

an der Kreuzung dieses Bruches, mit dem NE-Bruch Reichen—Wiestalkraftwerk ein und<br />

zieht durch den Waldstreifen E Zagl bis zum SE-Fuß des Ebersteins, wo es an einem weiteren<br />

NW-Bruch endet, der an der NE-Flanke des Ebersteins auch die Oberalmschichten abschneidet.<br />

*) Ein Fossil, das aus dem Steinbruch unterhalb des Bauernhofes Zagl stammt, wurde<br />

von Professor THENIUS, Wien, als Zahn eines Sauropterygiers (? Pliosauride) erkannt. Ich<br />

danke Herrn Professor THENIUS für die Bestimmung.<br />

255


Ein kurzes Stück des Liasbandes taucht NE dieses Bruches, knapp außerhalb des Waldrandes,<br />

steil W-fallend wieder auf. Es ist außerdem an dem von der alten Wiestalstiraße zum Sattel<br />

von Trattera führenden Weg, von Radiolarit überlagert, zweimal auf geschlossen: bei der<br />

Mühle 560 umd westlich oberhalb davon, nahe dem Waldrand.<br />

Tiefmalmische Tauglbodenschichten. So wie im Tauglgebiet wird auch hier<br />

der Lias von einem Schidhtpaket überlagert, das aus plattigem Radiolarienhornstein, dünnschichtigen<br />

Kieselplattenkalken mit reichlich Mergelschiefer-Zwischenschaltung und Breccienbänken<br />

besteht (Tauglbodenschichten). Malm ist durch einen Fund 1 von Ataxiooeras im Tauglgebiet<br />

bewiesen. Im Dogger scheint eine Schichtlücke zu bestehen. Aufschlüsse: Maurergraben<br />

NE Anzenau; Graben am Waldrand SW Maurer, oberhalb alter Wiestalstraße; an Brüchen<br />

eingeklemmt im Hangenden des Scheck S Sehmiedwirt; bei Mühle 560 unterhalb Tratten. Die<br />

schönsten und vollständigsten Aufschlüsse sieht man aber im oberen Aubach E Scharten.<br />

Roter, graugrüner und schwarzer Radiolarit überlagert in einer Mächtigkeit von etwa 10 m<br />

den roten Lias. Dann folgen die dünnen Kieselplattenkalke mit den zum Teil roten Mergelschiefern.<br />

An der Einmündung eines, über die Wiesen von Scharten herabkommenden, rechten<br />

Seitenbaches sind zwei Breceienbänke eingelagert, die im Vergleich zu jenen im Taugiboden<br />

viel feiner umd weniger mächtig und zahlreich sind, woraus man schließen kann, daß man<br />

sich von der Ursache der Breccienbildung entfernt hat. Auch der Übergang in die tiefen Oberalmschichten<br />

ist einigermaßen gut zu sehen. Die Mächtigkeit vom Lias bis zu den Oberalmschichten<br />

beträgt etwa 110 m. Das ist nur ein Drittel ihrer Mächtigkeit im Taugiboden, wo sie<br />

350 m stark sind. Dieser Umstand gibt insofern zu denken, als im Tauglboden der Radiolarit<br />

sieh stellenweise in drei Niveaus übereinander wiederholt. Der van VORTISCH ausgesprochene<br />

Verdacht, daß das durch schichtparallele Überschiebungen verursacht sei, wird durch die<br />

Mächtigkeitsverhältnisse verstärkt.<br />

Das Einsetzen der Oberalmschichten macht sich überall durch die Hangversteilung<br />

bemerkbar. Bemerkenswert ist, daß auf den Anteil unterhalb des ersten Barmsteirikalkes hier<br />

nur mehr 125 bis 135 m entfallen, gegen 350 m am Schilenken und auch im Tauglgebiet. Die<br />

Reduktion hat also auch die tiefen Oberalmschichten ergriffen. 35 m unter dem ersten<br />

Barmsteinkalk, der etwa 15 bis 20 m Mächtigkeit hat, ist noch ein doppeltes Barmsteinkaikband<br />

(B o) eingeschaltet (unteres Band 2 m, oberes 4 m, dazwischen 10 m Kalkmergel).<br />

Dieses bildet meist die Oberkante der Steilhänige an der E-Seite von Oberalanberg und Eberstein,<br />

wogegen die Schichtflächen des B1 die viel flacheren Hänge gegen das Salzachtal<br />

zusammensetzen.<br />

Oberalmberg und Eberstein stellen im Gesteinsaufbau die Fortsetzung des<br />

nördlichen Adneter Riedels dar, der ebenfalls im Kern aus B 0 und B 1 besteht und bilden<br />

zusammen den Westrahmen des Adneter Beckens. Die Wiestalalm hat für ihren .Durchbruch<br />

die schwächste Stelle dieses Rahmens gewählt, wo die westlichen Randbrüche des<br />

Adneter Beckens mit ihrer NNW- und NW-Richtung in das Salzachtal hinaustreten. Gleichzeitig<br />

schneiden an dieser Stelle Brüche mit ENE- und NE-Richtung durch, deren Harnische<br />

auch noch im unteren Aubach und in der Talschlinge von Gols bemerkbar sind und die<br />

vielleicht auch für die allgemeine Laufrichtung der Wiestalalm unterhalb des Kraftwerkes<br />

bestimmend waren. An den NW-Brüchen steigt der B1, der beim östlichen Straßentunnel<br />

ansteht, in 3 Staffeln zur K. 551 am nördlichen Riedl empor. Ein Teil der Brüche streicht<br />

unter die ungestört liegende obere Nagelfluh hinein, woraus hervorgeht, daß sie älter sind<br />

als diese. Anzeichen für eine junge Heraushebung des Riedls, wodurch die Nagelfluh auf<br />

seinem Rücken erst in dSe heutige Höhenlage gelangt sei, wie das Frau Dr. PIPPAN annimmt,<br />

kann ich daher nicht sehen. Was die von Frau Dr. PIPPAN erwähnten Terrassen über dem<br />

Durchbruch betrifft, liegen diese zum Teil auf den Schichtköpfen der Barmsteinkalke und<br />

müssen daher nicht unbedingt Erosionsterrassen sein; außerdem- besteht kein zwingender<br />

Grund, daß sie ihre Höhenlage durch Hebung erlangt hätten. Der Ostrand der Oberalm-<br />

256


schichten, der am Ried'l von Waidach bis zum Almdurchbruch isieh an die NNW-Richtung<br />

der Randbrüche hielt, schwenkt nördlich des Durchbruches auf NNE um und zieht in dieser<br />

allgemeinen Richtung bis zum Mühlstein. Dieser Teil ist im großem undl ganzen ein Denudationsrand,<br />

und nur auf kurze Strecken, z. B. an der SE-Seite des Ebersteins ist er bruchbedingt.<br />

Die SW-geneigte Platte von Oberalmschichten des Oberalmberges und Ebersteins ist von<br />

zahlreichen Brüchen nordwestlicher und nordöstlicher Richtung durchsetzt und in Schollen<br />

aufgelöst. Der größte Bruch quert E Scharten durch die Becken zwischen Eberstein (779)<br />

und K. 734 durch; der Westflügel ist um 115 m gehoben, so daß in einem tiefen Becken NE<br />

Kobleiten seine tiefmalmischen Tauglbodenschichten bloßgelegt sind. Ein Parallelbruch streicht<br />

der NE-Seite des Eberisteins entlang durch den Sattel von Tratten. Beide Brüche scheinen<br />

noch aus dem Adneter Becken zu kommen; bei anderen Brüchen hat man jedoch den Eindruck,<br />

daß sie erst in der Mitte der Oberalmschichten beginnen. So schlingen sich z. B. die<br />

Barmstein'kalkbänder ohne bedeutende Unterbrechung ostwärts um den Gipfel des Ebersteins<br />

herum, so daß man jede größere Verwerfung aussehließen kann; anderseits nehmen in<br />

einem tiefen Wiesenbecken an der NW-Seite des Berges (unter dem E von Eberstein) NNW-<br />

Brüche solches Ausmaß an, daß radiolaritartige Gesteine in Kontakt mit B 1 kommen.<br />

Quartär<br />

Im Schien kengebiet sind die Moränen im allgemeinen gering mächtig. Sie gehen<br />

an der Westseite bis über 1200 m hinauf und stammen ausschließlich von Lokalgletschern<br />

aus der Osterhorngruppe. Im tieferen Teil des Südhanges zeigen sich schwache Ufermoränenwälle<br />

eines Talgletschers, dessen 1 Zunge bis in die Gegend des Schmalecksteges SE Thiersteig<br />

gereicht haben dürfte. Nur in den Pertailgraben sind mächtigere Moränen hineingestopft,<br />

die ebenfalls rein lokale Zusammensetzung haben. Einschaltung von Bändertonen, die zum<br />

Teil gestaucht sind, weisen auf Schwankungen der Eisrandlage in 770 bis 800 m Höhe hin.<br />

Die flachen Lokalmorämenwälle am Ausgang des Nigelkares, die bis 1140 herabreichem, halte<br />

ich für Schiernvorstoß. Sie können einer Schneegrenze von 1600 m entsprechen, die von<br />

Schienken und Schmittenstein gerade noch überragt wird. Wo die Taugl den Westfuß des<br />

Rengerberges an der Linie Waldbauer—Gadorten überschreitet, setzt ein hoher Schwemm»<br />

kegel an, dem die Flächen von Waldbauer (590), Lengielden und Steinhaus angehören. Seine<br />

Taugischotter werden von Moräne unterlagert, wie der Anschnitt im Lengfelderbach zeigt.<br />

Eine Treppe von Erosionsterrassen leitet S Stiedlbauer zu einem jüngeren Tauglschwemmkegel<br />

herab, dessen Spitze nahe Römerbrücke in 510 m Höhe liegt, und der sich über<br />

Brettstein, Bürger und Wieser gegen Vigaun hinauszieht, wo er jener Terrasse aufliegt, die<br />

SEEFELDNER mit guten Gründen als schlernzeitlich betrachtet; der auflagernde Tauglschwemmkegel,<br />

der von der heutigen Taugl in, mehreren weiteren Erosionsterrassen zerschnitten ist,<br />

wird wohl nicht viel jünger sein. Der hohe Schwemimkegel von Waldbauer und Steinhaus<br />

niuß aber älter sein; er kann vielleicht mit dem Talgletscher von Scbmaleck in Zusammenhang<br />

gebracht werden und wäre, nach DEL NECROS Präzisierung, in die Zeit zwischen Ammerseestadium<br />

und Schiernvorstoß einzureihen.<br />

Im Gegensatz zu den spärlichen Moränen des Schienkens sind die Hänge des Spamberges<br />

von mächtigen Ufermoränen, zum Teil noch in Wallform, überdeckt. Sie setzen<br />

im Lee von Felsauf ragungen, z. B. der Neokomhöhe von Zillreit (1116) an, sinken gegen N<br />

ziemlich rasch ab und werden dabei immer mächtiger. Sie müssen jünger als das Ammerseestadium,<br />

aber älter als der Talgletscher von Schmaleck sein. Zu einem besonderen Stau und<br />

zur Ausbildung schöner Moränenbühel kam es im Krisplwinkel (knapp unter 900), verursacht<br />

durch den Hauptdolomitriegel des Hohenschmeidherges. Wie mächtig die Moränen gestaut<br />

sind, zeigt die 100 m hohe Plaike S Oberschneit. Stellenweise, z. B. SE oberhalb Leiten<br />

und Rieger, sind die Moränen übersät von erratischem Blockwerk aus Barmsteinkalk. Unter<br />

19 Verhandlungen 1958 257


den tieferen Wällen des Spumberges ist jener E Windhag, von 870 auf 850 m absinkend,<br />

besonders schön.<br />

Am Wimberg setzen sehr schöne, geradezu firstförmig vorspringende Ufermoränenwälle<br />

im Lee des Hohenschneidberges an (700 bis 800 m) und bilden den allmählich absinkenden<br />

Rand eines Gletscherlappens ab, der beim Rüdezug des Würmgletschers im Adneter<br />

Becken lag. Haben die Moränen des Spumberges noch lokale Zusammensetzung aus Oberalmschichten<br />

und Neokom, so stellt sich in den tieferen Wimbergmoränen schon fremdes<br />

Material ein, z. B. Blöcke eines feinen Konglomerats, das wohl den Zwieselalmschichten entstammen<br />

dürfte und vom Eis des Lammergletschers herbeigeschafft wurde. Rechts der Wiestalalm<br />

stammen die Moränen auf der Terrasse der alten Wiestalstraße von einer noch tieferen<br />

Eisrandlage (550 bis 600) des Adneter Gletscherlappens.<br />

Am unteren Wimberg liegt die breite Terrasse mit den Höfen Steinmaßl<br />

(539), Spital (569) und Simhof (607). Ihr Aufbau ist in den Anschnitten der Wiestalalm,<br />

des Mühlbaches und Steinmaßlbaches einigermaßen aufgeschlossen. Hier erscheint eine<br />

Nagelfluh, deren Basis bei Steinmaßl in 530 m liegt, ost- und nordwärts aber bis auf 580 m<br />

ansteigt. Glaziale Erosionsformen an der Oberfläche und Überlagerung durch Moränen beweisen<br />

interglaziales Alter. Die Zusammensetzung ist ziemlich lokal, Triaskalke und -dolomite,<br />

Oberalm- und Roßfeldschichten, aber kein Kristallin, das sonst im Adneter Becken spärlich<br />

vorhanden ist. Schichtung nicht sehr deutlich, Sortierung schwach, gelbes sandig-toniges<br />

Bindemittel, Verfestigung unregelmäßig. Korn zum Teil sehr grob, häufig über Kopfgröße,<br />

im Mühlbach sind Blöcke mit 2 m Durchmesser eingebettet. Wahrscheinlich ist es ein zwischeneiszeitlicher<br />

Schwemmkegel der Wiestalalm, wofür auch der geringe Abrollungsgrad spricht.<br />

Da die Basis bei Steinmaßl gleich hoch liegt wie die der oberen Naglfluh am Adneteir Riedl,<br />

kann man bei dieser Seitentallage nicht an eine Parallelisierung denken und man wird eher<br />

das Niveau der Margarethener Nagelfluh heranziehen, also Riß-Würm-Interglazial annehmen.<br />

Die Nagelfluh wird von grauen Tonen, unterlagert, die teils als Bändertone entwickelt sind,<br />

die aber auch gefcritzte Geschiebe eingebettet enthalten und an manchen Stellen in schlammreiche<br />

Grundmoräne übergehen. Alles deutet auf Ablagerung in einem Eisstausee, dessen<br />

Bestehen beim Gletscherrückzug in Anbetracht des gebirgseinwärts gerichteten Gefälles des<br />

Wiestales leicht verständlich ist. Im Mühlbach beobachtete ich in drei getrennt liegenden<br />

Aufschlüssen eine geneigte Lagerung der Bändertone, ein Einfallen unter 10 bis 13° W und<br />

WSW. Das ist ungefähr die gleiche Lage, wie sie die ganze Nagelfluhplatte zu haben scheint.<br />

Vielleicht handelt es sich um Sc'hrägstelliing durch Rutschung, obwohl dann die Gleichmäßigkeit<br />

der Lagerung in den 30 bis 40 m auseinanderliegenden Aufschlüssen wohl auffallend<br />

wäre. Man darf aber doch die Möglichkeit einer nachträglichen tektomischen Scbrägstellung<br />

nicht außer acht lassen.<br />

In den Steilabfall der Terrasse N Spital ist noch eine Zwischenterrasse eingeschaltet (510<br />

bis 520 m) unter der ebenfalls verfestigte Schotter und Sande und dann Seetone liegen. Kleine<br />

Aufschlüsse von grauem Seeton mit einzelnen Grundmoränenpartien gibt es auch rechts der<br />

Wiestalalm unter den Terrassen von Wies und Gols. Bei Anzenau ist im Steilabfall der<br />

Terrasse an der alten Wiestalstraße ebenfalls besonders schlammreiche Moräne aufgeschlossen.<br />

Im SW-Teil de9 Adneter Beckens, am Abfall des Riedls, gibt es NW und SE Harreis sehr<br />

nasse Wiesenhänge, unter denen, wie seichte Entwässerungsgräben zeigen, sich ebenfalls sehr<br />

schlammige Moräne, wenn nicht auch Seetone verbergen. Ähnliche Beobachtungen E und SE<br />

Seefeldmühle unter Terrassen um 500 m.<br />

Die Terrasse von Adnet, 483 bis 490 m, ist, wie schon Frau Dir. PIPPAN ausgeführt<br />

hat, postglazial, mit Deltaschichtung im Liegenden und horizontaler Schichtung im Hangenden.<br />

Im nördlichen, ältesten Teil dieser Aufschüttung der Wiestalalm, bei der Seefeldmühle, ist<br />

bereits Verfestigung eingetreten. Ich halte auch diese Nagelfluh, die übrigens recht unregelmäßig<br />

verfestigt ist, für postglazial, während Frau Dr. PIPPAN ohne Angabe von Gründen an-<br />

258


nimmt, es hätte sich ein Rest von Nagelfluh des Riß-Würm-Interglazials unter der Admeter<br />

Terrasse erhalten. Rings um die Steilabfälle der Adneter Terrasse gibt es in Bachläufcn,<br />

zum Teil unmittelbar am Fuß der Abfälle, Aufschlüsse in grauen Seetonen, z.B. S Seefeldmühle,<br />

bei Sulzenbach, im Tälchen S Sulzenbach ober- und unterhalb K. 461, im Adneter<br />

Moos. Man kann annehmen, daß diese Seetone die postglaziale Schotterteraas.se unterlagen».<br />

Das Alter dieser Seetone ist fraglich. Sie können postglazial sein und müßten dann von<br />

den interglazialem Seetonen der Steinmaßlterrasse getrennt werden. Sind sie aber auch Riß-<br />

W ürm-Interglazial, so würde das bedeuten, daß der Würmgletscher nicht imstande war, diese<br />

weichen Sedimente gänzlich zu erodieren, was vielleicht durch eine schützende Nagelfluhdecke<br />

verständlich würde, aber auf jeden Fall für geringe Schürfleistung des Würmgletschers<br />

spräche.<br />

<strong>Geologische</strong> Aufnahmen <strong>1957</strong> auf Blatt Krimml (151) und Zell a. Ziller (150)<br />

von<br />

OSKAR SCHMIDEGG<br />

Südseite des Hauptkammes (Gebiet der Dreiherrenspitze)<br />

In diesem Jahre wurde gemeinsam mit Dr. F. KARL (siehe dessen Bericht) das Gebiet des<br />

stark vergletscherten oberen Umbaltales kartiert. Durch den Gletscherrückgang der letzten<br />

Jahrzehnte sind auch hier ausgedehnte Felsbereiche freigeworden.<br />

Auch im Umbaltal konnten wir im wesentlichen wieder die gleichen Gesteinszüge feststellen<br />

wie im Vorjahr im Maurertale. Den Talhintergrund beiderseits des Umbalkeeses bauen<br />

zum größten Teil Gesteine der Zone der hellen Glimmerschiefer auf. Im nordöstlichen Winkel<br />

des Umbalkeeses bei den Simony Spitzen könnten noch die B i o t i t führenden Paragneise<br />

aus dem Bereich N der Rostockerhütte herüberziehen, doch war dies heuer wegen der ungünstigen<br />

Schnee- und Wetterverhältnisse zusammen mit der schwierigen Abtrennbarkeit<br />

von den Glimmerschiefern nicht »icher festzustellen.<br />

Die Glimmerschiefer sind vielfach, so im Bereich Roßhuf—Althausschneide lagenweise<br />

von neugebildeteoi Albiten durchsetzt und werden daher hier etwas gneisiger. Amphib<br />

o 1 i t e, die zum Teil Granat führen, sind SSW der Dreiherrenspitze, wo eine mächtige<br />

Linse den Vorgipfel 3*35 aufbaut, und im SE-Hang des Roßhuf in mehreren Lagen und<br />

Linsen eingeschaltet. Die schon im Vorjahre erwähnten mächtigen Orthoaugengneise<br />

der Gubachspitzen treten in einer großen freigewordenen Felsinsel inmitten des Umbalkeeses<br />

bei P. 2896 zu Tage und endigen nach W unter dem Gletscher; denn weiter im W treten<br />

sie nicht mehr auf. Nur in den frisch ausgeaperten Felsplatten SE des Roßhuf fand sich ein<br />

migmatitischer Augengneis mit unscharfer Begrenzung.<br />

Der Zug der Kalkmarmore, der schon vom Dorfertal her zum Grat S des Reggentörls<br />

zu verfolgen war, tritt in den Felsspalten SW P. 2896 mit zwei Lagen im Glimmerschiefer<br />

wieder auf und ist dann am Ht. Umbaltörl mit Verfaltungen mächtig entwickelt (Kalk +<br />

Dolomit). Von DAL PIAZ sind sie für Trias gehalten 1 und sie gleichen auch sehr solchen Gesteinen.<br />

Doch muß die Möglichkeit einer syngenetisehen Einschaltung in die paläozoischen<br />

Glimmerschiefer noch offen gelassen werden.<br />

Die weiter nach S folgenden Glimmerschiefer, die auch die Malhamspitzen aufbauen, sind<br />

recht typisch: sehr reich' an hellem Glimmer und oft grünlich durch Chlorit, auch in<br />

Flecken, Granat ist seltener. Reichliche Einschaltungen von Amphiboliten ziehen über das<br />

Essener Eck zur Felsstufe, die das heutige Gletschervorfeld bildet, wo sie an Masse zum Teil<br />

die Glimmerschiefer übertreffen und stellenweise auch große Granaten entlhalten, dann wieder<br />

mehr aufgelockert über den Nordgrat der Röthspitze.<br />

An der Muswand ziehen schon von weitem auffallende helle Kalklagen durch, die an der<br />

Grenze zwischen der Glimmerschieferserie und der Serie der Kalkphyllite gelegen, sichere<br />

259


kalkige Trias bedeuten. Dieser Übergangsbereich scheint eine Zone stärkerer Durchbewegiung<br />

zu sein, wie größere eingewickelte Falten (unter dem Welitzkees), Wiederholungen und Ausquetschungen<br />

des Triasbamdes zeigen. So sind letztere gegen den Talgrumd und im Westgehänge<br />

nur in einzelnen Resten an der Muswand wieder mehrfach vorhanden. Sie fehlen<br />

im Nordgrat der Röthspitze.<br />

Weiter nach S folgen nun die Kalkphyllite und Kalkglimmerschiefer mit den zum<br />

Teil recht mächtigen Zügen von Prasiniten. Das E—W verlaufende untere Umbaltal ist<br />

ganz in Pirasinite eingeschnitten, in denen auch hier wieder deutlich steilachsige Falten zu<br />

beobachten waren.<br />

Das Streichen der Schieferung und der Gesteinszüge verläuft im oberen Umbaltal im<br />

allgemeinen ENE mit einigem Schwanken und hat vorwiegend steiles Einfallen nach S. Die<br />

B-Achsen pendeln recht stark und streuen E—W bis NE. Im Mittel verlaufen sie etwa<br />

N 50 bis 60° E. Auch das Einfallen schwankt recht stank von 20 bis über 50° nach W und<br />

ist stets nach W gerichtet. Im Bereich des Kammes Direiherrenspitze—Roßhuf biegt das<br />

Streichen der Glimmerschiefer schlingejnartig mit mittel bis steil nach W einfallenden<br />

Achsen gegen das obere Ahrntal um. Es war dies besonders gut im Westabfall der Dreiheriren,<br />

spitze zu sehen, wo die Umbiegung mit ziemlich kleinem Radius und sehr steilen Achsen<br />

erfolgt und anscheinend dann wieder in E—W-Richtumg gegen das Krimmlerkees einschwenkt.<br />

Diese steileradhsige Umbiegumg dürfte die ganze Glimmerschieferzone zwischen Ahrntal und<br />

Windbachtal vollführen und darin die Ursache der Ausspitzung nach W, wie sie die Karte<br />

von DAL PIAZ zeigt und die ein Eintauchen nach den B-Achsen bedeutet, liegen.<br />

Einige Tage konnte ich noch zu Begehungen im Dorfertal unterhalb der Jtfhannishütte<br />

und im Westgehänge gegen die Schlüsselspitze verwenden. Auch hier waren im Bereich<br />

der Triaszone stärkere Verfaltungen und Verschuppungen zu beobachten. Bemerkenswert<br />

ist eine Lage von Hellglimmerschiefern, die stark ausgewalzte Kalkger öl le enthalten<br />

(bei P.2180).<br />

Bereich N des Hauptkammes (Oberes Pinzgau)<br />

Geplante gemeinsame Begehungen im oberen Krimmler Achental mußten wegen neuerlicher<br />

Schneelage im September unterbleiben. Dafür habe ich Ergänizungsbege'hungen im<br />

Gebiet von Krinunl durchgeführt (im Seebachtal, im Blaubachgraben und an der Neßlaclher<br />

Wand bis zum Gerlospaß.<br />

Blatt Zell am Ziller (Gebiet von Mayrhofen)<br />

Von einigen Quellen, die von KRUSE (Jahrb. Geol. B.-A. 1926) bereits als höher radioaktiv<br />

erkannt waren, habe ich Wasserproben für die Untersuchung auf ihren Urangehalt entnommen.<br />

Die Quellen entspringen aus den alten (voralpidischen) Augengneisen, die hier in breiter<br />

Masse den NordVandl der Zentralgneise bilden. Eine Probe aus der Einöd (W Mayrhofen)<br />

wurde auch aus den Porphyrmaterialsehiefern entnommen.<br />

Anschließend habe ich noch Begehungen im Gehänge S Mayrhofen und bei Finkenberg<br />

ausgeführt.<br />

<strong>Geologische</strong> Aufnahmen 19S7 auf Blatt St. Jakob i. Defereggen (171)<br />

von<br />

OSKAR SCHMIDEGG<br />

Bereits vor 1938 waren von mir geologische Aufnahmen in den Bergen des Villgratentales<br />

durchgeführt worden, die dann unterbrochen werden mußten. Sie wurden nun zur Fertigstellung<br />

des Blattes wieder aufgenommen, so daß im österreichischen Gebiet nur noch einige<br />

Ergänzungen notwendig sind. Es galt vor allem, die eigenen Aufnahmen (Jahrb. Geol. B.-A.<br />

1936 und 1937, und Aufnahmsbericht bis 1938) zu revidieren und auf die neue österreichische<br />

Karte 1 : 25.000 zu übertragen.<br />

260


Besonders der Triaszug bei Kalkstein konnte genauer aufgenommen werden. Er<br />

besteht zur Hauptsache aus Dolomit, in dem bereits seit TELLER (Verb. 1883) Diploporen<br />

bekannt sind. Daneben konnten im normaler Folge am Nordrand noch Kalke ausgeschieden<br />

werden und anschließend eine Gesteinsgruppe, die aus Quarzsandsteinen und Konglomeraten<br />

besteht, also sicher Verrucano ist, sowie aus gelbbraunen Sandsteinen, die schon CORNELIUS<br />

FURLANI (1912) als Buntsandstein bzw. Werfener Schichten erkannt hat. Es ist demnach der<br />

Dolomit als Hauptdolomit, die Kalke ladinisch-anisisch zu deuten. Undeutliche Fossilreste in<br />

den Kalken waren nicht bestimmbar.<br />

An einigen Stellen ist diese normale Folge jedoch tektonisch gestört: Nalhe dem Ostende<br />

am Durchbruch des Kalksteiner Baches wechseln Kalk und Dolomit mehrfach, Verrucano<br />

bleibt im N; am Ostabfall des Eggeberges tritt die Folge Kalk—Verrucano zweimal auf; am<br />

Westende E und W des Kalksteiner Jöchls löst sich der Triaszug in einzelne Schollen auf,<br />

die sich ins Gsieser Tal bis P. 2205 verfolgen ließen.<br />

Daß der Triaszug als vertikale Mauer die Gesteinszüge der altkristallinen Gneise<br />

schneidet (SCHMIDEGG 1937), konnte durch genauere Aufnahme des tektonischen Gefüges<br />

bestätigt werden. Die schon von TELLER (1883) angegebenen „Quarzphyllite" sind als phyllonitische<br />

Tektonite der Gneise anzusehen.<br />

Im Talhintergrund S Kalkstein konnte ich die Orthogneislage auf der neuen Karte besser<br />

ausscheiden. Es sind helle Augengneise und zum Teil Hornblende führende Biotitgranitgneise,<br />

die wahrscheinlich dem Gsieser Gneis angehören, der hier in der Hochhornmulde in das Gebiet<br />

von Kalkstein hereinreieht. Am Blankenstein treten im Zusammenhang damit Fleckschiefer<br />

(Cornubianite) wie am Staller Sattel auf. Sie liegen hier wie die Biotitgranitgneise flach.<br />

Im Gebiet der Unterstoller Alpe—Schwarzsee ergab die Neukartierung außer einer besseren<br />

Ausscheidung der Moränenflecke und zahlreicher Gefügemessungen einige Störungszonen mit<br />

WNW-Streichen S des Schwarzsees, sowie eine Linse von Kalkmarmor in den Gneisen<br />

am NW-Grat der Riepenspitze.<br />

<strong>Geologische</strong> Aufnahmen <strong>1957</strong> im Rätikon (Blatt Feldkirch 141)<br />

von<br />

OSKAR SCHMIDEGG<br />

In der geologischen Einheit der Schesplana wurde nunmehr der nördliche, etwas<br />

niedrigere Gebirgsvorbau bis zum Amatschonjoch kartiert. Im Gebiet der Oberzalim-<br />

A1 p e liegt wieder eine tektonische Mulde vor, die auch morphologisch in Form eines<br />

karförmig eingesenktem Hochtales in Erscheinung tritt, wobei sich die Schichten auch nach<br />

W schüsselartig herausheben. Die Grate bilden fast genau die Grenze zwischen dem Hauptdolomit,<br />

der den äußeren Rahmen bildet und dem Plattenkalk. Letzterer läßt sich dabei schwer<br />

gegen die Kössener Schi c h t e n abgrenzen, die zusammen mit Tonschiefern und<br />

Mergeln das Innere der Mulde bilden, nunmehr aber zum großen Teile ausgeräumt sind.<br />

Die Felsstufe gegen das Zalimtal wird von Hauptdolomit gebildet mit Einschaltungen von<br />

Kalken (Plattenkalke), die anscheinend auch in tiefere stratigraphische Horizonte hinabreichen.<br />

Sie keilen gegen NE hin wieder aus.<br />

Da die Schichten weiterhin gegen N wieder aufbiegen, verschwindet der Hauptdolomit<br />

und es treten tiefere Schichtglieder in die Grathöhe. Nach einer spärlichen Einschaltung von<br />

Raibler Schichten am Hinteren Jöchl (mylonitischer Hauptdolomit zeigt hier eine Bewegungszone<br />

an) sind es vor allem Arlb ergkalke, die die Berggruppe Blankuskopf—Windeckerspitze<br />

aufbauen. Sie weisen eine deutliche Großfaltung auf, die nach E hin allmählich ausklingt,<br />

am Gipfel des Blankuskopfes noch eine bisher nicht bekannte Mulde aus<br />

Raibler Schichten enthält. Es sind graue Rauhwacken mit sandig zerfallenden Dolo-<br />

261


miten. Das Streichern ist im ganzen Bereich, wie auch schon im Luftbild gut erkennbar ist,<br />

durchwegs SW—NE und nicht wie VEHDAM angibt E—W.<br />

In tieferen Bereichen folgt eine Schichtgruppe, die in fast rhythmischen Wechsel Arlbergkalke<br />

und dunkle Tonschiefer enthält, dann das mächtige Paket von Partnachschiefern und<br />

schließlich der Muschelkalk in normaler Ausbildung. Diese Gesteinsserien lassen sich um<br />

die Westseite herum über den Grat des Schildwächter ins Salaruel und dann weiter als flache<br />

Mulde bis zur Hornspitze verfolgen, wo sie sich wieder steiler aufrichten.<br />

Im Gamperdonatal folgt unter der beschriebenen Schesaplanascholle eine tiefere Einheit aus<br />

gleichen ostalpinen Gesteinen von den Raiblerschichten abwärts. Im der dazwischenliegenden<br />

Bewegungszone treten als schmales Band stark gequetschte Gesteine der Arosazone auf.<br />

Sie ziehen über das Amatschonjoch, wo eine steile E—W-gerichtete Störungszone quert, zum<br />

Gallinagrat, wo sie meist flach liegen, doch auch wieder als steilstehende Quetschzone am<br />

Palüdbach und am Ausgang des Grassetobels gegen Brand aufgeschlossen sind. Es sind hier<br />

vermutlich Kreideschiefer. Bisherige Untersuchungen auf Mikrofossilien hatten kein Ergebnis<br />

(Dr. OBERHAUSER).<br />

Eine Erkundungsbegehung führte mich noch in das Gebiet des Schafälpler und des Gorvion,<br />

das das Ziel des nächsten Aufnahmesommers sein soll.<br />

In der tektonisch eingeklemmten Mulde der Flur Alpe konnte ich einige Ergänzungsbegehungen<br />

durchführen. Dabei waren in den Raibler Gipsen des Brügger Tobeis E Brand<br />

E—W bis ENE gerichtete Achsen zu beobachten. Ebenso auch in dem Cenomanschiefern im<br />

Grat SE des Lenzekopfes, die hier im Kontakt mit Kössener Schichten stehen. Die Juragesteine,<br />

die unmittelbar oberhalb Brand noch recht mächtig sind, sind also hier ausgequetscht.<br />

Auch der Hauptdolomit und die Raiblerschichten sind am Grat nur wenige Meter mächtig.<br />

In dem Triasgewölbe W Brand, in dem noch Buntsandstein zum Vorschein kommt, wurde<br />

mit der geologischen Aufnahme bis zur Palüd-Schihütte begonnen, ferner Begehungen in<br />

den mächtigen Gipsen der Raiblerschichten, in die der Schleifwaldto'bel eingeschnitten ist •—<br />

sie weisen auch E—W-Achsen auf — bis hinauf zum Loischkopf durchgeführt. Hierüber wird<br />

jedoch erst nächstes Jahr im Zusammenhang mit den weiteren Aufnahmen berichtet werden.<br />

Erwähnt sei nur ein kleines Vorkommen von Serpentin W der Palüd Maiensäß, das<br />

bei einer gemeinsamen Begehung 1955 (von HEISSEL) aufgefunden wurde und das ich nunmehr<br />

genauer besichtigt habe. Es liegt am Rande der eingequetschten Arosazone des Galliniagrates.<br />

Nach S anschließend folgt unmittelbar gelbe Rarahwacke mit einer Linse von stark<br />

gequetschtem Buntsandstein, dann teilweise dolomitisierter Muschelkalk und Partnachschiefer<br />

mit Kalklagen, steilstehend mit E—W-Streichen.<br />

<strong>Geologische</strong> Aufnahme <strong>1957</strong> für die Umgebnngskarte von Innsbruck<br />

von<br />

OSKAR SCHMIDEGC<br />

Im Gebiet des Patscherkofels konnte ich die schon 1956 aufgefundene Zone gneisiger<br />

Gesteine mit Biotit und Hornblende von der Lanser Alm bis unterhalb der Ißhütte<br />

verfolgen, nachdem die neuerbauten Forstwege gute Anriße ergeben haben. Nach oben<br />

werden diese Gneise wieder durch typische Quarzphyllite von den in der Kammregion flach<br />

auflagernden Gneisen und Glimmerschiefern (mit Staurolith) getrennt.<br />

Als Grund für die Rutschungen, durch die die Zufahrtstraße aum Sillwerk in Mitleidenschaft<br />

genommen wird, habe ich die darunter liegenden zu Lehmen verwandelten Phyllite<br />

der Silltalstörung, wie sie in gleicher Art in der Tongrube W der Stefansbrücke anstehen,<br />

angesehen. Durch die Bohrungen, die nun vom E-Werk Innsbruck zu Untersuchungszwecken<br />

für eine Drainage niedergebracht wurden, ist die zu Tonen umgewandelte Zone damit hier<br />

auf eine Breite von 100 m nachgewiesen worden.<br />

262


Die Silltalstörung konnte ich auch in dem Graben N des Bahnhofes Patsch feststellen. Hier<br />

hat die lehmige Zone zwischen den Stubaier Glimmerschiefern und dem Quarzphyllit (mit<br />

Cbloritschiefer) nur eine Breite von wenigen Metern.<br />

Im Bereich der Kalkalpen gaben mir die schneefreien Verhältnisse Ende Dezember Gelegenheit<br />

zu Kartierungen im Bereiche des Thaurer Stollens. An seinem Beginn steht Muschelkalk<br />

(in der Schlucht mit Dolomit) an, auf dem weiter im W die Romediuskapelle steht,<br />

dahinter Partnachschiefer. Darüber folgt eine Serie, die hauptsächlich aus Dolomitbänken<br />

besteht, die besonders am „Vorberg" mächtige Wandstufen bilden. Dazwischen sind schmälere<br />

Kalklagen, die zum Teil mit Tonschiefern verknüpft sind und die in der Klammenge breiter<br />

werden. Diese Serie mit Dolomit wurde von AMPFERER ZU den Raiblerschichten gerechnet.<br />

Darüber folgt in weißen Wandstufen Wettersteinkalk und in den Pfegermähdern die Tonschiefern<br />

und Mergel bestehenden Raiblerschichten, über denen der mächtige Hauptdolomit<br />

des Zunterkopfes folgt. Er treten also hier zweimal Raiblerschichten in verschiedener Ausbildung<br />

auf. Die obere Schichtserie (Wettersteinkalk bis Hauptdolomit) wird nach W bei<br />

der Thaurer Alm schräg von der Halltalstörung, die gleichzeitig die «teilgestellte Deckengrenze<br />

bildet, abgeschnitten.<br />

Berldit <strong>1957</strong> über Aufnahmen auf den Blättern St. Jakob und Hopfgarten<br />

1. Defereggen (177, 178) sowie In unmittelbaren Nacbbargebieten<br />

von WALTER SENARCLENS-GRANCY (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

A. Ergebnisse im kristallinen Grundgebirge<br />

1. Im Verlauf der Kartierung von Paragneisen und Glimmerquarziten, welche den Hellglämmerschiefern<br />

im N des Defereggen zwischen Weißem Beil (P. 2767) und Steingrubenhöhe<br />

(P. 2900) eingeschaltet sind, wurde bemerkt, daß die das Daber- und Trojeralmtal vorzeichnende,<br />

im Aufnahmsbericht 1956 erwähnte mylonitische Störung von NW her kommend<br />

nach WO und NO umbiegend den Happ-Südkamm erreicht und im Tögischertal ausklingt.<br />

Dieses Ausbiegen und Ausklingen ist ein Analogem zum Verlauf der Störungen zwischen<br />

Fleischbachspitze, Stoll und Schwarzachtal, deren Abbiegen gegen Putzen und Hutner Spitze<br />

1956 festgestellt wurde.<br />

2. Ähnlich gerichtet, aber nur WSW—ONO verlaufend, sind die Störungen, die am untersten<br />

Popeletzbach den Tonalit und seine Schieferhülle um ca. 300 m von WSW gegen ONO verstellen,<br />

die hier und bei Tögisch—Tögischer Berg Kluftgassen bilden und S—SO St. Veit<br />

das Schwarzachtal selbst tektonisch vorzeichnen.<br />

3. Auch in der Deferegger Nordkette des Blattes Hopfgarten liegen die Achsem der Striemung'<br />

und Feinfältelung meist waagrecht oder nur bis 10 bis 30° geneigt. Dies gilt überraschenderweise<br />

von W her bis zum Ostabfall dieser Kette zwischen Gr. Zunnig (P. 2771)<br />

und Hüben, wo der Übergang in Rotenkogel und Schobergruppe sowie das Ost—Niedertauchen<br />

der Amphibolite und Marmore auch eine allgemeinere Ostneigung der Achsen erwarten<br />

ließ. Die Achsenmessungen in diesem Ostabfall, besonders an den nach O absinkenden<br />

Amphiboliten des oberen Feglitzbachtales sind 1958 beabsichtigt. Weitere tektonische Besonderheiten<br />

dieser Kette sind eine kräftige, aber um die Saigerstellung pendelnde Wellung<br />

der Zweiglimmerschiefer und Glimmerquarzite des Gr. Zunnig, die feine Verfaltung der<br />

muskovitischen und biotitischen Glimmerschiefer (deren Grenzflächen im Zupal-Kar bei nur<br />

grober Kartierung Diskordanzen ähneln) und zwischen Pretterkofel (P.1700) und Blöseck<br />

(P. 1716) eine auf 1 bis 1,5 km Breite gedrängte Schar von 4 bis 6 Falten mit meist NW—<br />

SO-streichenden und waagrecht oder flach liegenden Achsen. Ein Weiterstreichen dieser Falten<br />

in die Steilhänge zwischen Hüben und Rudnig (P. 2429) ist nach älteren Aufnahmen sehr<br />

wahrscheinlich.<br />

263


4. Im S des Tonalites wurden an der Gamsburg (P. 2730) auf Blatt St. Jakob eine kuppelartige<br />

Aufwölbung der Paragneise und Zweiglimmerschiefer und in der Schlucht des mittleren<br />

Lapptales Marmorlinsen kartiert. Die letzteren liegen im Streichen der Marmore der Stalleralpe<br />

und der Kalkphyllite im Phyllitdreieck S—SO St. Veit. In der Deferegger Schattseite S<br />

Mariahilf—St. Jakob wurden die Aufnahmen der Zonen feinlinsiger Feldspatumg fortgesetzt.<br />

Bei Kofel (P. 1412 W St. Jakob) liegt noch unmittelbar am Südrand des Tonalites ein<br />

Rundhöcker aus Biotitschiefer und Paragneis mit aplitisch-pegmatischer Injektion (südliche<br />

Tonalithülle). Das NW—SO-liche diskordante Streichen weist auch hier auf WSW—ONOgerichtete<br />

Störungen: Diese treten in den Mylonitzonen des untersten Trojeralmtales zu<br />

Tage und sind ähnlich gerichtet wie das am Popeletzbach usw. erwähnte Bruchsystem.<br />

B. Ergebnisse im Quartär<br />

Die von den Untersuchungen des Sommers <strong>1957</strong> und der vorangegangenen Jahre in Osttirol<br />

wie ferner von den 1958 aus dem Ötztal veröffentlichten Daten ausgehenden Ergebnisse, erlauben<br />

es uns, die quartären Schichten und ihre Bildung wie folgt zu skizzieren:<br />

a) Sichere Aufschüttungen der älteren Hocheiszeiten sind noch unbekannt.<br />

b) Halbfeste Sande, Schotter und Grobschotter O Matrei und im unteren Kalsertal sind<br />

höchstwahrscheinlich Riß-Würm-Interglazial; ihr petrographischer Vergleich mit dem Interglazial<br />

des Pustertales ist für den Sommer 1958 geplant. Die höchstgelegenen Schotter der<br />

Stalleralpe sind eher nachwürm (vgl. Aufnahmsbericht 1956).<br />

c) Der Würm-Eishochstand entsprach i. a. gut der Darstellung von R. v. KLEBELSBERC 1935,<br />

doch lassen die obersten Schleifspuren bei Matrei eine um 100 m, im westlichen Defereggen eine<br />

um ca. 50 m höhere Eisoberfläche annehmen. Die Grundmoränendecke und ihre Flecken wurden<br />

1942 bereits meist ausreichend 1 dargestellt. Ein neues Vorkommiem dieser Moräne ini Talgrund<br />

wurde im NW-Abfall des spät- oder postglazialen Schuttkegels von St. Leonfaard gefunden.<br />

Die unverschwemmten Grundmoränen stauen unter oder über sich Wasser und verursachen<br />

Hanggleitungen.<br />

Im Spätglazial schmolz zunächst<br />

1. in der Bölling- und Alleröd-Schwankung das Würmeis etwa bei der Stalleralpe um 700<br />

bis 800 m nieder. In die Frühzeit dieses Niederschmelzens fällt die Aufschüttung ufernaher<br />

und typischer Mittelmoränenwälle bei 2470 m N der Hinteren Trojeralm, bei 2380 m W des<br />

Gsieser Törl und bei 2200 m SW des Plöß. Das 1850 bis 2050 m hohe Hochtal der Stalleralpe<br />

wurde eisfrei und ca. 5 bis 20 m hoch zugeschottert (Material: Altkristallin der & und 1 SOlichen<br />

Seitentäler). Im innersten Defereggen und) in den meisten hohen Seitentälern des<br />

Defereggen sind streng zuordenbar derartige Schotter sicher nicht häufig 1 ). Gleichwohl<br />

sind diese Schotter recht wohl Äquivalente der von O. REITHOFER, 1931, am Silbertaler Winterjöchl<br />

(Ferwall-Gruppe) gefundenen interstadialen Schotter. Die Seltenheit dieser Schotter,<br />

vor allem ihr Fehlen an oder nahe dem Talgrund, gestattet aber nicht, ein Ausapern auch der<br />

Talgründe und deren (bis zur Stalleralpe emporreichende) Einschotterung in dieser Phase<br />

anzunehmen; doch sind diese Schotter wichtige Hinweise für ein gewissermaßen unvollständiges<br />

Interstadium.<br />

2. Ein mächtiger neuer Klimasturz und Gletschervorstoß erhöhte oder überschob die tief<br />

herabgeschmolzenen Rest- oder Toteismassen vielfach um etwa 150 bis 300 m. Er schuf die<br />

Wälle bei 2080 bis 2050 m S des Happ und bei 2045 m NO Tögisch. Das Lineament dieser<br />

Wälle entstammt nicht niedergesunkenen hochglazialem Eis und seinen Moränen, sondern<br />

neuerer Eisbewegung mit etwas veränderter Richtung der Stromlinien. Die im Vorjahr berichteten,<br />

im Schwarzach-, Trojeralm. und Stalleralmtal 300 bis 500 m über dem Talgrund<br />

x ) Die Gerolle hier sind meist klein und gut gerollt. Die Gerolle der meisten Stauabsätze (s. u.)<br />

sind meist grob und schlecht gerollt.<br />

264


liegenden Uferwälle und ufernahen Mittelwälle liegen nahe vor und unter jungstadialen<br />

Moränen (Gschnitz—Daun—Egesen). Betrug die Schneegrenzsenkung nur 800 bis 900 m unter<br />

die 1950er Schneegrenze, so mußte das Gelände dieser Ufer- und Mittelwälle vergletschert<br />

sein. Die Eisoberfläche der großen zugehörigen Talgletscher des inneren Defereggen und des<br />

Trojeralmtal war daher sicher noch um ca. 50 bis 100 m höher als die genannten Wälle,<br />

die erst bei und nach dem Schwinden dieser neuerlichen Vergletscherung ihren Platz fanden.<br />

Wie im Ötztal läßt sich auch hier nicht sagen, ob diese Vergletscherung mehr den Moränen<br />

von Steinach (R. v. KLEBELSBEHC, 1950 = Wälle des Zirkentales, H. HEUBERGER, 1956) oder<br />

mehr den Schiernstadien der Kalkalpen (R. v. KLEBELSBERC, 1927) bzw. dem durch W. HEISSEL,<br />

1932, umgedeuteten Wall vom Trins im Gschnitztal entsprechen. Wahrscheinlicher liegen aber<br />

Spuren des Schiernstadiums vor. Die Schotter der Stalleralpe wurden durch diese Eismassen<br />

großenteils entfernt, die Schotterreste sind eisüberformt und tragen gelegentlich Moräne oder<br />

Findlingsblöcke. Im mittleren und äußeren, östlichen Defereggen entstanden, ähnlich wie im<br />

Ötztal, infolge Aufschub auf Toteis, Vorstoßkürze und Mangel an Bergstürzen keine durchlaufenden<br />

Endmoränen. Wohl aber fügen sich höhen, und 1 lagenmäßig die Uferwälle seitlicher<br />

Talgletscher bei 2104 bis 1980 m am Gritzeralmtal, bei 1900 bis 1560 m N Moos diesem System<br />

gut ein.<br />

3. Ein neues, etwa dem frühen Finiglazial entsprechendes Niederschmelzen der Schlernund<br />

Resteismassen wird besonders deutlich durch eine nicht mehr eisuberformte Schotterterrasse<br />

der linken Seite des unteren Lappbachtales in 1850 bis 1830 in Höhe markiert. 350 m<br />

weit besteht diese Terrasse aus ähnlichen altkristallinen Schottern mit kleinen guten Gerollen,<br />

wie das oben unter 1. erwähnte „Interstadial" der Stalleralpe. 450 m weit zieht sich eine anschließende<br />

Hangschuttleiste. Leiste und Schotterterrasse setzen ein noch ca. 400 m mächtiges<br />

Toteis im Defereggental (bei Mariahilf) voraus. Kürzere, gleich hoch gelegene (gleichalte)<br />

sowie höher und tiefer gelegene (etwas ältere und etwas jüngere) Staubabsätze von Murenschutt<br />

finden sich mehrfach, zum Teil sogar in reicher Staffelung, an Seitentalmündungen<br />

oder auch an kleinen schuttreichen Gräben der Sonnseite des mittleren und äußeren Defereggen<br />

sowie im unteren Trojeralmtal. Fallweise sind die Oberflächen der Stauabsätze erhalten,<br />

öfter sind diese durch spätere Erosion zu schmalen Graten und Scheinwällen zusammengeschnitten.<br />

Im allgemeinen liegen diese Ablagerungen und Formen vom Staller almtal bis Ratzeil<br />

(W Hüben im Iseltal) in 1870 bis 1480 m Höhe. Vielleicht sind auch Schotterreste bei 2050 im<br />

mittleren Tögischertal und bei 1980 m NO Tögisch hier beizuordnen.<br />

4. Neue Klimastürze und Gletschervorstöße unterbrachen die Phase 3. des Niederschmelzens,<br />

ihre Ufer- und Endmoränen oder die rekonstruierbaren Gletscherzungen erreichten an den<br />

sonnseitigen Seitentälern (Frelitzalm, Reggnalm, Tögischertal) 2000 bis 1800 m, im schattenseitigen<br />

unteren Ragötzlbachtal 1690 m Höhe. Unter der letzteren Endmoräne setzt ein kleiner<br />

Sander im Defereggental bei Mariahilf eine Toteisoberfläche bei 1675 m (ca. 250 m über dem<br />

Talgrund) voraus 2 ). Diese Vorstöße und ihre Aufschüttungen liegen zeitlich zwischen Schlernund<br />

Gschnitzstadium (wie die älteren Moränen „Auf dem Eck" und der Stauabsatz bei 1410 m<br />

am südlichen Burgstein im Ötztal), die Schneegrenzsenkung — hier ca. 600 bis 800 m unter den<br />

1950er-Stand — ist dem Gschnitzstadium nahe. Hierzu werden nunmehr die 1942 in den SOliehen<br />

Deferegger oder Villgrater Alpen veröffentlichten, die blaue Fläche der Gschnitzgletscher<br />

kleinerer ungünstigerer Hochtäler talaus begrenzenden untersten Moränenwälle beigeordnet.<br />

Dem inneren und innersten Defereggen (Schwarzachtal) aber fehlen die älteren<br />

Stauabsätze sowie derart tiefherabreichemde neuerliche Vorstoßmoränen fast ganz: Offenbar<br />

verblieb die Eisoberfläche des großen Talgletschers des inneren Defereggen größtenteils oder<br />

2 ) Der Gletscher des Lapptales hat diesen Vorstoß nicht mitgemacht (s.o.: Schotterterrasse<br />

SW der Lappachalm). Ursache dieser Unregelmäßigkeit ist mutmaßlich mangelnder Windschutz<br />

der Talumrahmung bzw. die weite Öffnung des Gsiesertörls.<br />

265


meistens entsprechend den Klimabedingungen des nahen Tauernhauptkammes über der<br />

Schneegrenze, die Eisoberfläche machte die warmtrockenen Klimaschwankungen nur geringfügig<br />

oder verzögert mit, schmolz aber schließlich pausenlos nieder. Die 19G6 in 2245 m Höhe<br />

O der Oberhausalm und bei 2220 m O der Trojeralmen kartierten, zum Teil hammerförmigen<br />

Endmoränen seitlicher Hochtalgletscher' dürften so den Endmoränen des Tinteren Ragötzlbachtales<br />

sowie der Frelitzalm usw. entsprechen. Dem kleinen Sander des unteren Ragötzlbaches<br />

entsprechen höhenmäßig vorzüglich Stauabsätze der Mündung des Lappbachtales, ferner<br />

des Gritzeralmbaches bei Veider sowie die von kleineren östlichen Seitentälern herrührenden<br />

Absätze bei Außeregg und W Mellitz; ferner Moränen und Stauabsätze S des mittleren Bretterwandbaches<br />

O Matrei, S Schröckhuber und vielleicht zum Teil die Grobschotter und Moränen<br />

bei Rantscher-Bühel im unteren Kalserbachtal. Die Höhenlage der Anschüttungen und<br />

Formen senkt sich von 1700 bis 1300 bis 1200 m herab (das ist über der Sohle des Iseltales<br />

immerhin noch 400 m). Auch bei diesen Anschütlungen und Formen trifft die Rekonstruktion<br />

alter Kegelformen ohne Stau durch Toteis an der gegenüberliegenden Talflanke auf Rundhöcker<br />

mit Moränenresten, doch nicht auf Schuttkegelspuren oder Seestauterrassen: Ein deutlicher<br />

Hinweis auf Stau an Toteisresten.<br />

Das Material dieser Staubildungen sind Sand und mittelgrober bis grober Murenschotter bzw.<br />

Mischungen von beidem. Die Anschüttungen sind trocken und neigen nicht zu Rutschungen.<br />

Die Mächtigkeiten betragen 10 bis 50 (bis maximal 100) m. W Ladstatt, bei Schett, am unteren<br />

Tögischerbach und am unteren Durbach fällt die gut meßbare Schichtung unter ca 30° gegen<br />

den Berghang ein (bei Schett sogar bis unter 60°). Auch dies kann nur unmittelbar auf den<br />

Stau am Toteis oder auf Gleitabsitzungen nahe am Toteisrand zurückgeführt werden. Die<br />

meisten jüngeren und älteren Stauabsätze liegen an der Deferegger Sonnseite, eine große Zahl<br />

auch an der S- und SW-Seite des unteren Trojeralmtales. Die Deferegger Schattseite war für<br />

diese Anschüttungen vielfach zu steil oder zur Zeit der schlernstadialen und etwas jüngeren<br />

Klimastürze noch verfirnt und vereist.<br />

An der Ragötzlbach- und Trojevralmbach-Mündung ragen die untersten Schuttkegelreste nur<br />

mehr 20 bis 50 m über die heutige Talsohle auf. Ob auch hier noch Toteis staute oder eine<br />

mächtigere Schwarzach ( = Defereggerbach) die tieferen Partien ehemaliger Schuttkegel verschwemmte,<br />

ist noch offene Frage. Die tiefsten Schuttabsätee der obgenannten Bäche enthalten<br />

die größten Blöcke (von ein und mehreren Kubikmetern).<br />

5. Noch im Finiglazial, im wesentlichen nach dem Ausapern des Defereggen, erzwangen<br />

neue Klimastürze ein neues markantes Vorstoßen der Gletscher aller Kare und Seitenhochtäler<br />

sowie im innersten Defereggen (Affen- und Schwarzachtal). Diese Stadien entsprechen<br />

dem gewaltigen jungstadialen Vorstoß des Ötztalgletsehers bis in das Engtal zwischen Sölden—<br />

Buben und den Südteil des Längenfelder Beckens. Moränen, die eine Schneegrenzdepression<br />

von nahezu 800 m unter 1950 erfordern (wie die Wälle W Oberried im Ötztal), gewissermaßen<br />

Gschnitz-Vorläufer eines nahezu oder ganz eisfrei gewordenen Deferegger Haupttales, fehlen<br />

dem nordwestlichen Defereggen, treten aber zwischen Gsiesertörl und Thalerbacb auf. Die<br />

Schneegrenzsenkung unter den 1950er-Stand betrug an den tiefsten Moränen bzw. Gletschern<br />

kleiner Kare und Hochtäler etwa 500 m oder etwas mehr, an den größeren Talgletschern, die<br />

auf kurze Klimastöße langsamer reagieren, ca. 450 m. Viele Gletscher zeigen eine markante<br />

Abhängigkeit von Lee- oder Luvlage. Alle diese Eigentümlichkeiten stimmen vorzüglich mit<br />

den Daten des großen jungstadialen oder Gschnitzgletschers im Ötztal und mit den gleichalten<br />

Hochtal- und Kargletschern seiner Umgebung zusammen. Wie dort und wie im unteren<br />

Stubaier Langental liegt nunmehr das Daun, sich nur fallweise deutlich abhebend, in einer<br />

umfangreicheren Wallgruppe, die mit einem deutlichen Gschnitz-Endwall bedingt, aber meist<br />

mit einem nur niederen Egesenwall endet.<br />

Unter den linksufrigen Moränenwällen des jungstadialen nordwestlichen Fleischbachgletschers<br />

liegen teilweise verfestigte Schotter mit unter 30° nach O einfallender Delta-<br />

266


Schichtung. Sie beweisen das Ausapern des innersten Defereggen vor dem jungstadialen Klimasturz<br />

und Gletschervorstoß. Unter den gleichalten Endwällen der Seebach» und Patscheralm<br />

sind derartige Schotter nicht vorhanden; auch weiter talaus konnten Äquivalente der obigen<br />

Schotter nicht ermittelt werden.<br />

6. Der große Murenschuttkegel des Feistritzbaches bei St. Leonhard gilt im Volksmund als<br />

historisch. Aber seine etwa 0,5 m mächtige rötlich-gelbbraune Humusdecke verweist seine Anschüttung<br />

in das warme Postglazial. Vermutet wird ferner eine ehemalige Seeanstauung durch<br />

diesen Schuttkegel. Wenn dieser je bestand, so sind seine Sedimente noch unerschlossen in<br />

der Taltiefe. Die schattseitige, als Seeufer aufgefaßte Terrasse kommt als unmittelbares Seesediment<br />

nicht in Frage, da ihre Oberfläche von 1380 m Höhe bei St. Leonhard auf 1411 m<br />

bei Bad Grünmoos allmählich ansteigt. Auch die etwa gleichalten tiefsten Schuttkegel des<br />

Gritzerklamm- und Stemeringalpenbaches zwangen bei Feld und Schnall die Schwarzach zu<br />

einer 10 bis 15 m hohen Terrassenanschüttung mit ähnlicher Neigung (Seesedimente fehlen).<br />

Eine weitere Anstauung verursacht der heute noch mit ca. 20 im hohem Steilabfall an die<br />

Schwarzach herantretende Durbach: Hier enthält die Stauterrasse basal graue Seetone mit<br />

auflagernden feinen bis reschen Sanden (Gesamtdicke der Stausedimente ca.2> bis 5 m). Auch<br />

hier zeigt die bis 0,4 m tief-gelbbraun oder braunrot verwitterte Oberfläche ein etwas bedeutenderes<br />

Alter an. Die hier verzeichneten Schuttkegel und Stauterrassen könnten jüngstenfalls<br />

dem feuchtkühlen Ende der Hallstattzeit (ca. 500 v.Chr.) entstammen. Besonders auffallend<br />

ist hier, daß der St. Leonharder Schuttkegel nicht annähernd so stark zurückgeschnitten<br />

(oder zurückgestaut?) wurde, wie die untersten grobblockigen Kegelreste an der Trojeralmbach-<br />

und Bagötzlbachmündung. Auch der Mehlbach N Hopfgarten staute ein« Talaue an; die<br />

Sedimente hier sind 1 noch zu untersuchen.<br />

Der Senner der Gritzener Alm (S Mitteldorf, Virgental) machte mich auf armdicke Holzstücke<br />

in dem 2270 m hoch gelegenen Moor SW der Alm aufmerksam. Derzeit liegt die<br />

Nadelbaumgrenze in der Umgebung bei 2000 bis 2100 m, gelegentlich steigt sie bis 2150 m<br />

empor. Die Holzreste entstammen' der ersten oder zweiten postglazialen Wärmezeit. Holzbestimmung<br />

und Altersuntersuchung stehen noch aus.<br />

7. Eine der interessantesten Fragen ist die Eingliederung der 1942 veröffentlichten Endmoränenwälle<br />

von Virgen. Sind sie tatsächlich, wie sie heute vorliegen, unmittelbar der Talsohle<br />

aufgeschüttet, so müßten sie weit jünger als Schiernstadien (etwa tiefe Gschnitzvorläufer)<br />

sein. Dann wären die Virgener Stadien entweder unerklärlich in ihrer bedeutenden Größe<br />

isoliert oder die älteren Stadialmoränen des Defereggen müßten ebenfalls dem jüngeren<br />

Gschnitzvorläufer angehören; der zugehörige große Deferegger Stadialgletscher wäre aber<br />

damit größer als das zeitliche im. Prägrater- und Virgnertal zu erwartende Äquivalent.<br />

Möglicherweise sind die Virgner Endwälle den nach Wurm- und Schiernstadium noch vorhandenen<br />

stationären und an Fernmoräne armen Toteis aufgelagert (Spätschlernstadium, vgl.<br />

„Auf dem Eck", „1410" am südlichen Burgsteinplateau im Ötztal oder den Endwall bei<br />

„1690" im unteren Ragötzlbach hier usw.). Da W und O Virgen sowie SW Matrei bis 1942<br />

und 1955/56 mehrfach auch Stauabsätze ermittelt wurden, liegt diese letztere Deutung für die<br />

Endwälle von Virgen nahe, wird aber im Sommer 1958 noch überprüft werden.<br />

Bericht <strong>1957</strong> über die geologische Aufnahme der Mosermannl-Gruppe in den<br />

Radstädter Tauern (Blatt Muhr, 156).<br />

von A. TOLLMANN<br />

Nach der Kartierung der Pleisling^Gruppe (1956) wurde im Sommer <strong>1957</strong> der westlich anschließende<br />

Gebirgsstock, die Mosermannl-Grnppe, aufgenommen. Über der aus Quarzphyllit,<br />

Phyllit, auch Diaphthorit und Grünschiefern bestehenden Unterlage, die an der Südseite des<br />

267


Gebirges mächtig hervorkommt, baut sich eine triadische Schichtfolge in unterostalpiner Entwicklung<br />

auf. Rhät und Jura fehlen im untersuchten Gebiet. Besonderes Augenmerk wurde auf<br />

die Feingliederung der relativ reichhaltigen Trias und auf die Auflösung des komplizierten<br />

tektonischen Baues gerichtet. Das untersuchte Gebiet erstreckt sich auf den Raum zwischen<br />

Windsfeld (E), Marbachtal (N), Faulkogel (W) und Großkessel (S). Die letzte Aufnahme und<br />

Karte 1 : 75.000 stammt von W. SCHMIDT (1924), die Dissertation von W. REIHSNEB über die<br />

westlichen Radstädter Tauern (1950) brachte keine entscheidenden neuen Daten.<br />

Bei der Neuaufnahme <strong>1957</strong> gelang es, für die einzelnen Stufen der Trias Normalprofile aufzustellen<br />

und die primäre Ordnung der Schichtfolge zu erkennen. Das Idealprofil durch die<br />

Mosermannl-Gruppe weist folgenden Schichtinhalt in stratigraphischer Reihenfolge vom Hangenden<br />

zum Liegenden auf:<br />

NOR:<br />

250m Hauptdolomit (Faulkogel).<br />

KARN:<br />

50 m dickbankiger Dolomit (Opponitzer Dolomit), dem Hauptdolomit ähnlich, aber durch<br />

wiederholte Tonschiefer- und auch grüne Quarzitschiefer-Einlagerungen gekennzeichnet.<br />

5—10 m mächtige Serie von rosa, grauen und gelben Kalkbänken im Dickbankdolomit eingeschaltet.<br />

Etliche Meter pyritführende, teils sandige Tonschiefer, Isocrinusbreccie.<br />

5—10 m Dolomitbreccie (Pleisling-Gruppe) mit den Tonschiefern wechsellagernd.<br />

HÖHERES LADIN (Partnachschichten):<br />

80 m dunkelgrauer bis schwarzer diünnschichtiger oder feingebänderter oder kristalliner<br />

Dolomit.<br />

10 m und mehr: Wechsel von braun bis ockergelb verwitternden Dolomitbänken mit<br />

blaugrauen Kalken.<br />

IL LADIN:<br />

5 m dunkelgrauer, diploporenführender gebankter Dolomit.<br />

3 m dunkelgrauer, glatter, gebankter, muschelreicher Dolomit.<br />

300 m hellgrauer, kleinbrüchiger Wettersteindolomit mit massenhaft Diplopora annulata<br />

SCHF. und Nestern von Omphaloptycha cf. exirrüa HOERNES in den höheren Partien.<br />

ANIS:<br />

Etliche 10 m grauer, ungeschichteter Trochitendolomit mit Encrinen.<br />

20 m hellgrauer oder gelblicher, dickbankiger Dolomit mit basaler Breccie daraus.<br />

30 m Bänderkalk(marmor).In den Hangendpartien häufig Dolomitschlierengehalt und selten<br />

Hornsteinführung (Reiflinger Niveau).<br />

10m maximal: schwarzer, gut geschichteter, düsterbraun und scheckig verwitternder Dolomit<br />

(Gutensteiner Dolomit) und dessen ausgewalzte Breccie.<br />

10 m maximal: schwarze Tonschiefer, zum Teil mit dunkelblaugrau verwitternden Kalklagen.<br />

Etliche 10 m Rauhwacke.<br />

SKYTH:<br />

50 m maximal: hellgrauer, weißer oder grünlicher Lantschfeldquarzit, sehr selten mit konglomeratischen<br />

Lagen.<br />

Die angegebene Schichtfolge bezieht sich auf jene Fazies, in der die Serien des Südteiles<br />

der Pleislingdecke ausgebildet sind. Das ursprünglich N davon anschließende, mit W—E-<br />

Streichen hinziehende Faziesbereich, dessen Schichtinhalt heute über verschiedene Decken<br />

verteilt erscheint, zeigt eine etwas einförmigere Schichtfolge mit Vorherrschen diunkler Dolomite.<br />

Der tektonische Baustil der Mosermannl-Gruppe ist typisch unterostalpin. Innerhalb der ein-<br />

268


zelnen Deckenkörper wurden bei der Überschiebung weit gespannte, liegende, oft ganz schmal<br />

ausgewalzte Falten erzeugt. Während in der Pleisling-Gruppe der gesamte Schichtinhalt in<br />

liegende Falten geworfen worden war, wurden in der Mosermannl-Gruppe nur der tiefere Teil<br />

der Pleislingdecke und die darunterliegenden Deckenreste, besonders im Westen, stark verfaltet.<br />

Das Neukar schließt fünf übereinanderliegende Falten, zum Teil bis auf den Quarzitkern,<br />

auf.<br />

Der höhere Teil des Gebirgsstockes gehört der Pleislingdecke an, die unterlagernde Lantschfelddecke<br />

kommt an Queraufwölbungen im Windsfeld—Taferlnock-Gebiet und S vom Unteren<br />

Gasthoftalkessel flächenmäßig empor. Sonst umsäumt sie den Gebirgsstock an den N- und S-<br />

Abfällen. Darunter erscheint im Nordrahmen des „Großen Kessel" eine noch tiefere Einheit<br />

(..Moserkardecke" nach W. SCHMIDT). Der Pleislingdecke gehören im E der Rieselwand—Tischbühel—Rauchkogel-Stock<br />

und im W das Obere Gasthofkar mit den umrahmenden Bergen an.<br />

Eine Rieselwandl- und Gasthof schuppe innerhalb der Pleislingdecke im Sinne von W. SCHMIDT<br />

existiert nicht.<br />

Der Baustil der Mosermannl-Gruppe ist durch liegende Falten gekennzeichnet. Diskordanzen<br />

und Durchscherungen haben nur lokale Bedeutung. Die von W. SCHMIDT als Schuppen gedeuteten<br />

Zonen im Neukar haben sich ebenfalls als liegende Falten erwiesen. Zwei zeitlich<br />

getrennte Faltungsphasen lassen sich klar erkennen: Zur Zeit der Hauptüberschiebung aus dem<br />

S entstanden die namentlich den Unterbau des Gebirges beherrschenden W'NW—ESE orientierten<br />

Faltenzüg«. Die jüngere Phase, die aber ebenfalls noch Faltenbau und nicht Schuppentektonik<br />

bewirkte, erfaßte die höheren, südwestlichen Gebirgsteile und erzeugte den N—S<br />

bis SW-streichenden Faltenbau. Diese Richtung beherrscht im Frauerikar die Anordnung der<br />

Faltenzüge aus Muschelkalk und Wetterstein-Dolomit, die der Partnach-Schichten und des<br />

Kam am Hochbirg, und jene der Partnach-Schichten hn Schliererkar und am Graihornplateau.<br />

Im Meridian der Windischscharte äußert sie sich sogar noch in der Achsenrichtung der Quarzitantiklinalen,<br />

die die gesamte Wetterstein-Dolomitplatte durchspießen. Die Verzahnung der<br />

Schichten in dieser Zone ist tektonischer Natur.<br />

Im Gegensatz zur Pleisling-Gruppe ist in der Mosermannl-Gruppe auch die Bruchtektonik<br />

noch in ansehnlichem Maß verspürbar. Das Hauptsystem verläuft quer zur Streichrichtung der<br />

Zonen (NW—SE) und erzeugt die zerfurchten Bergflanken an der SE-Seite des Unteren<br />

Gasthofkessel und des Marbachtales. Ein anderes Bruchliniensystem folgt den alten Schwächezonen<br />

entlang der Mulden der Faltenzüge, z. B. im Schliererkar und auf der Graihorahochfläche.<br />

Ein ausführlicher Bericht über die Geologie der Mosermannl-Gruppe erscheint gleichzeitig<br />

im Jahrbuch der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong>, Jahrg. 1958, Band 101, Heft 1.<br />

Bericht <strong>1957</strong> über Aufnahmen im Kärntner Anteil der Schobergrnppe<br />

(Blatt Lienz, 179)<br />

von<br />

KURT VOHRYZKA<br />

Das hier besprochene Gebiet erstreckt sich vom S-Rand der Clar-Cornelius Glocknerkarte<br />

bis zum Iselberg, Ostgrenze ist das Mölltal und der tektonische Kontakt zur Matreier Zone,<br />

der W-Rand wird von der Kärntner Landesgrenze gebildet. Petrographisch war dieser Abschnitt<br />

des Altkristallins von F. ANGEL in den Verhandlungen der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> 1929<br />

und 1930 ziemlich detailliert behandelt worden und es lagen auch einige Kammprofile vor.<br />

Eine gewissenhafte Aufnahme sehr erschwerend machte sich das diesjährige Katastrophenwetter<br />

im Verein mit der außergewöhnlichen Brüchigkeit der meisten Grate bemerkbar.<br />

Im großen eintönige, aber im m-Bereich überaus mannigfaltige Gneisglimmerschiefer mit<br />

wechselndem Gehalt an Granat und Staurolith bilden die Hauptmasse der Gesteine diese Gebietes,<br />

das zu dem die Tauernschieferhülle überlagernden Altkristallin gehört. Eine Trennung von<br />

269


Paragneis und Glimmerschiefer ist nur in der Gegend um den Iselberg möglich, nördlich<br />

davon bilden beide Gesteinsarten ein kartenmäßig unauflösbares, noch dazu von Diaphtorese<br />

verwischtes Wechsellagern mit allen erdenklichen Übergängen.<br />

Häufig, aber doch gegen die Gneisglimmerschiefer in den Hintergrund tretend, finden wir<br />

Amphibolite meist in schmalen Bändern den Gneisglimmerschiefern konkordant eingelagert;<br />

nur am Gr. Hornkopf erreichen sie größere Mächtigkeit. Ihnen eingebettet sind! die Vertreter<br />

der basischen Gesteine in Form von Breunneritserpentin (ESE des Pezteckgipfels) und Smaragditschiefer<br />

(Gr. Hornkopf, Petizeckgipfel). Während die Amphibolitmasse des Gr. Hornkopfes<br />

im SW und NE von weithin verfolgbaren Störungen scharf abgeschnitten wird, löst<br />

sie sich nach NW und besonders nach SE in zahllose Amphibolitbänder auf, die mit Paragneisen<br />

wechsellagern und mit diesen gemeinsam einer mehr oder weniger starken aplitischen<br />

Durchäderung und Sprossung von Alkalifeldspataugen unterworfen sind (besonders um die<br />

Noßbergerhütte).<br />

Vereinzelt kann man linsenförmige Körper (von mehreren 100 Metern Längserstreckung)<br />

aus sauren Orthogneisen beobachten (Wangenitzsee, Südliches Hohes Beil, Seenweg Elberfelderhütte—Wirtsbaueralm);<br />

der Kontakt gegen die umgebenden Gneisglimmerschiefer erscheint<br />

diskonlant, doch geht ihre meist schon makroskopisch deutliche Schieferung parallel<br />

zu der der Schiefer. Nicht selten geht Gneis von Orthohabitus nach außen in Augengneise<br />

über, wie sich denn überhaupt häufig kleinere Nester von Augengneis finden, in denen wiederum<br />

alle Zwischenstadien von sehr saurem flaserigen Gneis zum sehwachgeäugten Gneisglimmerschiefer<br />

auftreten. Neben dieser augigen Feldspatung läßt sich, unabhängig von ihr,<br />

auch eine feinkörnig-aplitische Durchäderung (beides besonders gut in der näheren Umgebung<br />

der Noßbergerhütte entwickelt) ausscheiden.<br />

Als jüngstes Glied der mehr oder weniger sauren Intrusiva ist ein weithinziehender (Hochwolland<br />

bis Winkelkogel) Tonalitporphyritgang von 0,5 bis 15 mi Mächtigkeit; er scheint an<br />

eine N—S verlaufende Gangspalte gebunden zu sein und steht im Wangenirztal ungefähr<br />

saiger, dreht sich aber in den Fersterwiesen zu fast söhliger Lage.<br />

Kleine Bänder weißen Marmors findet man nur an zwei Stellen: das eine tektonisch stark<br />

verquetschte Vorkommen liegt in der orographiseh linken Begremzungswand) des Kars zwischen<br />

Gartlkopf und Friedrichschneidkopf, das andere mit Amphiboliten wechsellagernd in<br />

den Glimmerschiefern zwischen Geiersbühel und Raneralpe.<br />

Im S-Teil des Gebietes, also in dem Hängen des Straßbodens und der orographiseh rechten<br />

Flanke des Mölltales' S von Maria in der Au, läßt sich ein kontinuierlicher Übergang der<br />

Gneisglimmerschiefer in mittelkörnige Muskowitglimmerschiefer und Zweiglimmerschiefer<br />

mit kartenmäßig nicht ausscheidbaren granitischen Einlagerungen beobachten.<br />

Alle erwähnten Gesteine gehören mit Sicherheit der Amphibolitfazies (Staurolith-Disthensubfazies<br />

nach TURNER und VERHOOGEN) an und sind von einer Diaphorese in Gränschieferfazies<br />

in wechselndem Maße überprägt. Diese Diaphoresen und Phyllonitisierung wird gegen<br />

den Kontakt zur Matreier Zone vorherrschend und es macht Mühe, z. B. im Zinketzkamm,<br />

die diaphtoritischen Gneisglimmerschiefer von den Muskowit-Chloritschiefern aufsteigender<br />

Metamorphose der Matreier Zone zu trennen; immerhin ist es dem Verfasser gelungen, in<br />

einigen von F. ANCEL bereits zur Matreier Zone gestellten Schiefern Relikte und Pseudomorphosen<br />

von Chlorit nach Granat und Staurolith festzustellen und sie somit sicher zum<br />

Altkristallin einzuordnen. Als Altersfolge läßt sich feststellen: Metamorphose in Amphibolitfazies<br />

von Gneisglimmerschiefer, Amphibolit, Serpentin und Marmor mit gleichzeitiger aplitischer<br />

Durchäderung, darauf folgend Ichorese, die zur Bildung von Augengneisen und granitischen<br />

Körpern führte, dann wahrscheinlich alpine Diaphtorese, die Gneisglimmerschiefer<br />

zu Muskowit-Chloritschiefern und aus den Graniten zum Teil quarzitähnliche Typen formte;<br />

schließlich Zerstückelung des Baues diureh rupturelle Deformationen im Meter- und Kilometerbereich;<br />

im Frühstadium der letzteren Bewegungsphase Eindringen der Tonalisporphyrite.<br />

270


Tektonik<br />

Die Überschiebung des zweistufigen Altkristallins auf die erststufige Matreierzone stellt<br />

eine tektonische Linie erster Ordnung dar; auf ihre genaue Festlegung bat der Verfasser entsprechende<br />

Sorgfalt walten lassen, was umso leichter war, als sich die Grenze zwischen den<br />

weicheren Schiefern der Matreierzone und den mehr zu grobem Schutt zerfallenden Gneis*<br />

glimmerschiefern des Altkristallins morphologisch gnt abzeichnet; nur zwischen Gradental<br />

und Burgstall ist man auf vereinzelte Aufschlüsse und Rollstücke angewiesen. Entlang des<br />

Mölltales vom Jöehelkogel bis zum Burgstall dürfte die Aufschiebungsfläche sehr steil (ungefähr<br />

80°) nach W einfallen, wie aus dem Verhältnis ihres Verlaufes zur Topographie zu entnehmen<br />

ist.<br />

Der innere Bau des Altkristallins ist verhältnismäßig einfach: zwischen dem Kamm Böses<br />

Weibele—Tramefkamp im NW und dem Gradental im SE herrscht ziemlich einheitliches S-<br />

Fallen von 60 bis 80°, verschiedentlich auch saigere Stellung; in den Kämmen südlich und<br />

westlich der Noßbergerhütte (Perschitzkopf—Kruckelkopf—Petzeck) beginnt sich die Fallrichtung<br />

über SE zu einein ENE-Fallen zu drehen und bleibt in letzterer Lage bis in die Kare<br />

S des Wangenitetales. Vom Kuhleitenkopf nach S bis zum Straßboden herrschen schwer auflösbare<br />

Verbiegungen und 1 Verfaltungen; über den Straßboden hinaus gelangen wir in die<br />

Zone der Glimmerschiefer und damit nach kleineren Verfaltungen (mit E—W-streichendem<br />

B) unterhalb des Straßbodengipfels in einen Bereich söhliger bis flach S-geneigter Lagerung.<br />

Die b- und B-Achsen NW des Gradentales streichen im allgemeinen EW und fallen flach<br />

bis mittelsteil nach E; südlich des» Gradentales macht sich ein leichtes Abschwenken in ENElicher<br />

Richtung bemerkbar; auch die Faltungsachsen und Feinrunzelungen in den Glimmerschiefern<br />

des Straßboden und Iselsberges fallen mehr oder weniger flach nach ENE.<br />

Es hat den Anschein, als seien sämtliche b-Richtungen von einer Bewegungsphase geprägt<br />

worden, da deutliche Altersbeziehungen zwischen verschieden gerichteten Achsen nicht zu<br />

beobachten waren.<br />

Die jüngsten Bewegungen sind solche ruptureller Natur im Kilometerbereich, also weithinziehende<br />

Bruchlinien; im Gelände werden sie besonders dadurch kenntlich, daß fast sämtliche<br />

Scharten in ihre Mylonite eingeschnitten sind. So erkennen wir in der Mylonitzone Kesselkeesscharte—Klammerscharte—Perschitzscharte<br />

eine solche Störungslinie und ebenso in der<br />

Verbindung Hornscharte—Georgscharte; diese beiden Verwerf er schneiden den Amphibolitklotz<br />

des Gr. Hornkopfes im SW und NE scharf ab. Darüber hinaus verlaufen sämtliche Kare<br />

zwischen Gößnitztal und Hinterem Wangenitztal in SE—NW-Richtung und haben ihre primäre<br />

Anlage in Störungsmyloniten.<br />

Bericht 19S7 über die Aufnahmen auf den Blättern Spitz (37) und<br />

Ottensehlag(38)<br />

von LEO WALDMANN<br />

Im abgelaufenen Jahre wurden die Begehungen im Bereiche des Blattes 37 von Spitz bis<br />

zur Linie Schwallenbach—Sauloch ausgedehnt und das Gebiet zwischen dem Mieslingtale und<br />

dem Döpperl-(Bengl-)bache bis auf den mittleren Teil der Hochfläche untersucht. Anschließend<br />

wurde das Gebiet Attenreith—Purk—Gotthartschlag—Singenreith—Kottes bereist. Die Arbeiten<br />

stützten sich auf die von J. CZJZEK, V. M. LIPOLD, H. PTHNZINGER, F. BECKE, A. MARCHET und<br />

I,. KÖLBL. Wertvolle Dienste leisteten die Forstkarten, die die Generaldirektion der Österreichischen<br />

Bundesforste und das Stift Göttweig zur Verfügung stellten. Es sei dafür den Herren<br />

Oberforstrat Diipl.-Ing. L. KOLLER und Oberförster L. PULLIBSCH, den Herren Waldmeister<br />

P. E. HOFBAUER und Dipl.-Ing. PÖLZGUTTER herzlichst gedankt.<br />

271


In gewundenem Verlaufe streicht der Spitzer Marmor mit südgeneigter Streckung vom<br />

Burgberge in Spitz nach SSW zwischen den beiden Straßerikehren über den Schwallenbach<br />

hinaus. Er enthält oft Bänder von grauen und grünen Augitgneisen und violetten, durch Augit<br />

und Hornblende grün gesprengelten Schiefergneisen. Nicht selten birgt er Lagen und Scheineinschlüsse<br />

von Amphibolit (örtlich mit ophitischem oder porphyrischem Restgefüge). Daneben<br />

umschließt er — auch anderwärts — Schollen von Kalksilikatgesteinen, kleinkörnigen Granitgneisen<br />

(gelegentlich mit erhaltenen aplitischen Salbändern) undl schlierigen AplifrPegmatitgneisen<br />

(TH. FUCHS, F. E. SUESS, F. BECKE, L. KÖLBL). Gegen jüngere Beanspruchungen verhielt<br />

er sich spröder als die benachbarten Gneise. Es setzen in ihm häufig mächtige Gänge<br />

schlieriger aplitisch-pegmatitische Massen auf in steilen bis saigeren Spalten quer zur NS—NO<br />

streichenden Faltenachse und Streckung, während sie in den Gneisen rasch schwinden (Teufelsmauer,<br />

ziemlich parallele Gänge dazu zwischen Spitz und Schwallenbach, N Schwallenbacher<br />

Forsthaus, Schloßbergleite). Sie führen häufig Turmalin, länglichen Biotit, ab und zu Granat.<br />

Seitlich verzahnt sich die Gangmasse gerne mit dem Marmor. Südlich des einstigen Wiesenkreuzes<br />

(etwa Bahn-km 20,5) folgen auf ihm bunte Schief ergneise, ein kleinkörniger heller<br />

Granitgneis, gebänderte Augitgneise (Haltestelle Schwallenbach). Eingeschaltet sind weiters<br />

Lager und Schollen von (Fleck-)Amphibolit und gneisigen Pegmatiten. Diese Gruppe quert<br />

nahe der unteren Straßenbrücke den Schwallenbach. Scheineinschlüsse sind — wie auch andernorts<br />

im Aufnahmsgebiete — in den bildsameren Felsarten enthalten: so z.B. auch stofflich unveränderte<br />

Schiefergneise oder Amphibolite in geäderten oder gefeldspateten Spielarten.<br />

Schollenreiche Anteile besitzen ein unruhiges Streichen und Fallen. 350 m südlich der Bahnbrücke<br />

über den Schwallenbach löst ein (graphitischer) Stinkmarmor (mit aplitisch-pegmatitischen<br />

Schollen) die Schiefergneise ab.<br />

Die Schiefergneise unter dem Spitzer Marmor ziehen aus dem Westteile des Burgberges<br />

über die Straßenhöhe 310 (obere Straßenbrücke) nach SSW hinaus. Der 1. Spitzer Gneis unter<br />

ihnen streicht vom Westabfall des Burgberges her zwischen der oberen Straßenbrücke und<br />

dem unteren Teile des Saulochgrabens über den Schwallenbach. Er führt Lagen und Scheineinschlüsse<br />

von Amphibolit (oft angehäuft in den Randteilen wie auch in den benachbarten<br />

Gesteinen), gneisigen Apliten und 1 Pegmatiten, sowie Quarzmassen. In dem Gehänge zum<br />

Sauloch und im Westteile des Schloßbergrückens stehen unter ihm Schiefer- und! Graphitgneise,<br />

Amphibolite, sowie etwas Kalksilikatgesteine und Spitzer Marmor an.<br />

Der Spitzer Marmor von Schwallenbach setzt sich nach NNO und N, wie bereits bekannt,<br />

zum Mieslingbache fort; seine Hangendgesteine wie der Graphitmarmor ziehen über den Ostabbruch<br />

des Burgberges und' den Westhang des Singerriedl in Spitz in den unteren Teil der<br />

Westflanke des Eraberg—Buschandlwandrückens (gegen den Mosinghof). Gerne ist dieser mit<br />

gneisigen Lager-Apliten und -Pegmatiten verknetet. Ihm reihen sich an die aus dem Südteile<br />

des Singerriedls kommenden bunten Schiefergneise, dann Quarzitgneise, schmächtige Spitzer<br />

Marmore sowie Lager von (Fleck-)Amphibolit. Weiter im Hangenden stecken in den Schiefergneisen<br />

kinzigitische Spielarten, Graphitschiefer und Linsen von Graphitmarmoren. Daizu gesellen<br />

sich langgestreckte mächtige Einlagerungen hellgrauer kleinkörniger Granitgneise (vielleicht<br />

zum Spitzer Gneis gehörig) oft mit Lagen und Schein«inschlüssen von Amphibolit<br />

(häufig Gabbrorestgefüge). Nach oben zu werden die Amphibolite mächtiger (Buschandlwand).<br />

Mitunter sind mit ihnen ophikalzitische Massen verbunden (Bahn-km 16,5 und 16,8).<br />

Im oberen Hange SW des Vorderen Eraberges entwickeln sich aus den Schiefergneisen inifolge<br />

Durchtränkung mit Alkaliverbindungen Gföhler Gneis und aus dem Amphibolit Hornblendeperlgneis.<br />

Die Gesteine östlich des Mieslingbaches sind gewöhnlich in Stengel- undl Holzgneise<br />

umgestaltet, aus den Anteilen, reich an Scheineinschlüssen, wurden Stengelbreccien,<br />

ähnlich gestreckten Konglomeratgneisen (z. B. Felsen an der Bahn vor dem St. Michaeler<br />

Tunnel). Das Liniengefüge ist flach südiwärts, dagegen dm Gebiete westlich des Mieslingbaches<br />

bis über Mühldorf und Kottes hinaus nach ONO—OSO geneigt. Ein Übergang zwischen den<br />

272


eiden Richtungen dürfte •— auf engstem Räume— nur im SN-gerichteten Oberlauf des Saugraben<br />

bei Lobendorf und im NS-laufenden Mieslingtale und in seiner alten Fortsetzung über<br />

den Sattel des Roten Tores zu suchen sein.<br />

Westlich des Mieslingbaches umfängt der Spitzer Marmor des Schwallenbacher Zuges in<br />

dem Buchberger Bogen zwischen Burg- und Setzberg den 1. Spitzer Gneis mit seiner Schieferhülle<br />

(L. KÖIBL). Dieser ist so wie in der Ried „Schön-Überthal" durch ein Schiefergineisband<br />

in zwei Streifen geschieden. Im weiteren Verlaufe umschmiegt er zusammen mit dem Schiefergneise<br />

südlich des Laabener Baches den Spitzer Marmor des Setzberges, schiebt sich dann als<br />

2. Spitzer Gneis durch die Ried „Point" gegen den Radibach vor und trennt so den Setzberger<br />

vom Vogelsang—Zornherger Marmor. Weiter nordwärts ließ er sich wegen des mächtigen<br />

Gehängeschuttes nicht nachweisen. Der Marmorzug von Zornberg—Voglsang mit seinen ge*<br />

bänderten Augitgneisen, sowie den Schiefergneisen unter ihm, zieht über den Musangrücken<br />

und die östliche der beiden 720 m Höhen des Buchbergkammes, dann über die Kuppe rechts<br />

vom Hubbauer und über die westliche des Windecks in die Anhöhe SW des Langeshofs. Dem<br />

Buchberger Bogen ist in der Windecker Rückfallkuppe (687) innerhalb mächtiger Schiefergneise<br />

ein mächtiger Zug von Spitzer Marmor und Augitgneis als südwärts gerichteter Bogen<br />

vorgelagert. Wenig nördlich steckt in den Gneisen ein längerer Streifen tremolitführender<br />

Stinkmarmore. Der 3. Spitzer Gneis (unter dem Marmorzuge Zornberg—^Voglsang und seinen<br />

liegenden Schiefergneisen) streicht über den Musangrücken und die westliche der beiden<br />

720 m Höhen, den Hubhof und die Blockerleiten weiter in die Kuppe westlich des Langeshofs<br />

knapp an Habruck vorbei gegen Norden, unterteuft von Schiefergneisen (Radlbach-Punkt 717<br />

beim Hubhof). Wohl als Fortsetzung des 4. Zuges von Spitzer Gneis zwischen der Gemeindegrenze<br />

Spitz/Vießling und den Hochhölzern (572) erstreckt sich ein Band dieses Orthogneises<br />

von der Höhe 778 ins „Seefeld" SSO Höhe 761. Ihn unterlagern die mächtigen<br />

Schiefergneise des Eichberg—Reithwiesenrückens mit ihren mächtigen Quarziten (Reithwiese),<br />

graphitischen Stinkmarmoren und Augitgneisen (Ried Kalkofen, Hochhölzer), aplitischpegmatitischen<br />

Massen u. a. Der von Povat—Thurn kommende Spitzer Gneis im Liegenden<br />

zieht unweit der Elsarner Kapelle in den Westhang des Eichbergrückens, in die Bärenwände<br />

und weiter in den Oberteil des Westabfalles des Seefeldes auf Wolfenreith zu. Hangabwärts<br />

schaltet sich den Schiefergneisen unter ihm (Rehberg—Kuhleiten) abermals ein Zug dieses<br />

Gesteines ein. Noch tiefer sind ihnen zwei Streifen von Augitgneis und Spitzer Marmor eingelagert,<br />

die von Strebitzfeld mach NNO östlich des Hofes Benglbach (Siebenhandl) streichen<br />

und sich anscheinend westlich des Binderkreuzes bei Habruck an die Vorkommen im Norden<br />

(L. KÖLBL) knüpfen.<br />

Auf dem Blatte Ottenschlag wurden die Begehungen 1956/57 fortgesetzt. Für die Förderung<br />

der Untersuchungen bin ich den Herren Herrschaftsbesitzer Dr. F. TRAUN, Forstmeister Ing.<br />

R. GOTTWALD, Forstverwalter G. WOHLMANN, Oberförster EDELMÜLLER und Förster W. GANCL<br />

sehr verbunden. Der Spitzer Gneis von Pleßberg konnte nordostwärts über die Kottinger<br />

Haide—Pfaffenschlag—Kreuzbiegl verfolgt werden. Es handelt sich um einen durch Schiefergneisbänder<br />

gegliederten Zug. Begleitet wird er wie seine benachbarten Schiefergneise von<br />

Gabbroamphiboliten (oft mit ophitischem oder porphyrischem Restgefüge). Mannigfache körnige<br />

Gabbro finden sich in vielen Blöcken südlich Teichmanns. Aus dieser Gegend stammt<br />

wohl auch der von F. BECKE (1883) untersuchte Gabbro von Ottenschlag. SO Gr. Nonndorf<br />

ist dem liegenden Schiefergneise an der Gr. Krems ein schon vor langer Zeit fast ganz abgebauter<br />

gebänderter Stinkmarmor eingeschaltet (J. CZJZEK). Ihm ist östlich der Grafe-Mühle ein<br />

Spitzer Gneis vorgelagert. Er dürfte sich im Ostteil des Hirschenschlager Waldes (NO Grainbrunn)<br />

im dem am Bache anstehenden Orthogneis wiederfinden. Der Spitzer Gneis von Haiden<br />

(S Ottenschlag)—Furtmühle quert die Straße Armschlag—Lugendorf gegen Voitschlag zu.<br />

Der Zug von Eck—Singenreith streicht über Felles—Voirans dem Kottesser Berge zu. Seine<br />

wahrscheinliche Fortsetzung zwischen Gr. Reinprechts und Allentsgschwendt ist durch Schiefer.<br />

20 Verhandlungen 1958 273


gneiseinschaltungen in etwa vier Streifen geteilt. Gelegentlich werden diese Schiefergneiseinlagerungen<br />

von Kalksilikatgesteinen, Spitzer Marmor, kristallinem Stinkkalk und Graphitgneis«<br />

begleitet (Gr. Krems). Der Spitzer Gneis Attenreith—Allentsgschwendt zieht wohl über<br />

Sperkenthal zum Kamp. Getrennt wird der Pleßberger vom Ecker Zuge dtaeh Schiefergneis,<br />

Graphitschiefer und mächtigem graphitisch gebändertem Marmor (Heitzles—Purk—Reithriegel).<br />

Die Verbindungsweise des parallel der Granitgrenze etwa OW-streichenden Spitzer Gneises<br />

und des Marmors von Brand (F. X. STÜTZ 1779, 1783) sowie diejenige der Spitzer Gneise von<br />

Jeitendorf und beiderseits Moniholz mit den Vorkommen im Süden, ist noch ungeklärt. Der<br />

weite Bereich zwischen dem Zuge Haiden—Furthmühle und dem von Pleßberg wird von abwechslungsreichen<br />

Schiefer- und Cordieritgneisen eingenommen (Osterbrunnberg, Teichmannser<br />

Wand, Felsen um Sallingberg, Grainbrunn im Hirschenschlager Walde u.a.).<br />

Quarzschotter: bei Syrafeld, Waldhams in etwa 600 m SH. Von F. REINHOLD schon vor 1938<br />

bei Merzenstein festgestellt. In gleicher Höhenlage bei einer Exkursion mit Direktor Prof. Dr.<br />

KÜPPER und Chefgeologen Dipl.-Ing. LECHNER beim Latzenhofe unweit Albrechtsberg gesammelt.<br />

Dunkle Kieselsandsteine als große Blöcke im Hameter Walde östlich Greimath in etwa<br />

740 m SH.<br />

Bericht <strong>1957</strong> über Aufnahmen auf den Blättern Hollabrunn (22) und<br />

Hadres (23)<br />

von<br />

RUPERT WEINHANDL<br />

Die geologische Kartierung erstreckte sich im Berichtsjahre auf die südlichen Teile der<br />

Kartenblätter Hollabrunn und Hadres im Räume des „Hollabrunner Schotterkegels" und südlich<br />

davon.<br />

Die Bemühungen, in Fortsetzung der vorjährigen Aufnahmsarbeiten den „Hollabrunner<br />

Schotterkegel" weiter aufzugliedern und altermäßig zu erfassen, führten diesmal zur Erkennung<br />

von helvetischen Schichten im Räume Steinabrunn—Bergau. Weitere Daten konnten<br />

ferner für das schotterführende Sarmat in der Umgebung von Hollabrunn gesammelt werden.<br />

Die helvetischen Tonmergel und Schotter von Steinabrunn — Bergau<br />

In den Talhängen von Füllerdorf—Steinabrunn und Porrau—Bergau südlich des Hauptkammes<br />

des W—E-streichenden „Hollabrunner Schotterkegels" treten einerseits kleinkörnige<br />

Quarzschotter, anderseits mittlere Flyschschotter in größeren Schottergruben aufgeschlossen<br />

auf. Diese Schotter werden sowohl über- als auch unterlagert von graublauen, stark sandigen<br />

und schlecht geschichteten, zum Teil reichlich fossilführenden Tonmergeln, die ihrerseits<br />

noch zwischengelagert Feinsande von oft größerer Mächtigkeit führen. Bisweilen treten auch<br />

nur mehlartige Sande auf, deren Korngröße nach unten meist zunimmt; vielfach zeigen die<br />

Sande auch schöne Kreuzschichtung.<br />

Unmittelbar südwestlich des Gartenberges (363 m) nördlich der Marktgemeinde Gr. Mugl<br />

wird Quarzschotter von graublauen, schwach sandigen und meist gut geschichteten Tonmergeln<br />

überlagert, die sich durch ihre meist reichliche Fossilführumg besonders auszeichnen. Die<br />

Faunen mit Rotalia beaaarii, Bulimina elongata, Bulimina pupoides und den besonders kleingewachsenen<br />

Globigerinen weisen uns auf oberhelvetische Ablagerungen von Platt—Mailberg<br />

(R. WEINHANDL, Verh. 1954/55).<br />

In einem Aufschluß am Silberberg (361 m) westlich Steinabrunn werden die Quarzschotter<br />

von weißlichgrauen, fossilreichen Mehlsanden überlagert. Die Fauna mit ihrer reichen Globigerinen-Vergesellschaftung<br />

charakterisiert eindeutig das oberhelvetische Alter.<br />

Nördlich Porrau, wo die Straße nach Weyerbung den Ort verläßt, wurden in zwei übereinanderliegenden<br />

Schottergruben stark sandige grünlichgraue weiche Tonmergel als Einla-<br />

274


gerung innerhalb des Quarzschotterkomplexes angetroffen. Die Fauna besteht in der Hauptsache<br />

nur aus kiemgewachsenen Globigerinen, die das helvetische Alter besonders unterstreichen.<br />

Am NW-Ausgang von Füllersdorf und gegenüber dem Friedhof von Bergau erscheinen in<br />

einer Fundamentgrabung bzw. am Waldrande grobe Flyschschotter mit etwas sandig-mergeligem<br />

Zwischenmittel. Sie sind in Bergau sicher dem Mergel eingelagert, während in Füllersdorf<br />

die Lagerung nicht zu erkennen ist.<br />

Rein mergelige Fazies ist weit verbreitet in den Niederungen von Ober- und Untergrub<br />

und Ringendorf. Im letztgenannten Ort steht graublauer Mergel am Hökel-Berg (327 m) an<br />

und aus ihm wurde eine bedeutende Mikrofauna mit reichlich Uvigerina bonombenms primiformis<br />

— dem charakteristischen Leitfossil für höheres Helvet — bekannt. Mit Bulimina pupoides,<br />

Nonion commune, kleinen Rotalia beccarü und kleinen Globigerinen wird das oberhelvetische<br />

Alter bestätigt.<br />

Eine reiche Fauna mit häufig deformierten Buliminen ergab ein grünlichgrauer TonmergeL<br />

der nördlich der Ortschaft Obergrub bei einem Wegbau aufgeschlossen wurde. Die Vergesellschaftung<br />

gleicht in ihrer Gesamtheit völlig der Fauna im Räume von Kammersdorf südlich<br />

Mailberg (R. WEINHANDL, Verh. <strong>1957</strong>).<br />

In Bergau sind am Westende des Ortes und in dem südlich vorgelagerten Weinberg (307 m)<br />

in bedeutender räumlicher Ausdehnung graublaue, oft grünlichbraune, stark sandige, splittrige<br />

und gut geschichtete Tonmergel aufgeschlossen. Der Fossilinhalt besteht fast zur Gänze aus<br />

häufig sehr kleingewachsenen Globigerinen.<br />

Die helvetischen Tonmergel konnten weiter nach Westen über Gr. Stelzendorf^ Breitenweida<br />

und Sonnberg im Göllersbachtale bis in ca. 340 m Seehöhe verfolgt werden. Die Westhänge<br />

des Hochberges (350 m), des Hundsberges (366 m) und des Sauberges (311m) zeigen<br />

in den bergwärts führenden Hohlwegen beachtliche Aufschlüsse von grauen bis blauen, stark<br />

sandigen Mergeln, die eine Mikrofauna führen, wie sie uns in den „Grunder Schichten"<br />

älterer Literatur aus der Gegend von Platt—Mailberg wohl bekannt ist.<br />

Das Sarmat von Wieselsfeld — Hollabrunn<br />

Das Sarmatvorkommen von Wieselsfeld konnte durch neue Fundpunkte erweitert und mit<br />

reichlicher Mikrofauna belegt werden.<br />

Das diskutierte Sarmat, das an der Straße von Hollabrunn nach Aspersdorf an einer<br />

Straßenböschung aufgeschlossen ist (H. VETTERS, Verh. 1914; A. PAPP, Verh. 1948; R.WEIN­<br />

HANDL, Verh. <strong>1957</strong>), kann nun endgültig als sicher gelten. Die Situation ist hier so, daß<br />

zum Teil aufgearbeitete, aber sehr wohl erhaltene Tortonmi'krofaunen vorliegen, die im<br />

letzten Aufnahmsbericht als primär angesehen wurden.<br />

Unmittelbar nordöstlich Hollabrunn wurden zum Zwecke der Wasserversorgung der Stadt<br />

neun Probebohrungen bis maximal 15 m niedergebracht. Das aus ihnen gewonnene Material<br />

(graublaue sandige Tonmergel) ergab eine Mikrofauna, die sich neben untersarmatischen<br />

Elphidien besonders durch das reichliche Auftreten von Articulina mrmatica auszeichnet.<br />

Seit 1928 waren Schotter östlich Hollabrunn bereits als sarmatisch bekannt ( SICICENBEBG<br />

1928, A. PAPP und R. MILLES, Verh. <strong>1957</strong>).<br />

Die Fortsetzung dieser Schotter finden wir westlich Hollabrunn, wo sie in den von der<br />

Stadtgemeinde angelegten großen Schottergruben prachtvoll aufgeschlossen sind. Es handelt<br />

sich durchwegs um Quarzschotter mit wenig zum Teil groben kal'kalpinen Komponenten.<br />

Mächtige Fein- bis Grobsande, die mitunter auch Kreuzschichtung zeigen, sind den Schottern<br />

zwischengelagert. Diese Schotter konnten weiter nach Süden bis in die Gegend von Sonnberg—Dietersdorf<br />

im östlichen Göllersbachtal verfolgt werden, wo sie zum Teil in Grobschotter<br />

übergehen. •<br />

20* 275


Dritter Teil: Spezielle Berichte<br />

Boden- und Grundiwasserkartierungen: ANDERLE.<br />

Chemisches Laboratorium: FABICH, PRODINGER, HACKL (a) 1 ).<br />

<strong>Geologische</strong> Ergebnisse bei Kraftwerksbauten: HORNINCER.<br />

Kernspaltungsrohstoffe und Radiometrie: KÜPPER, FRASL (a), ZIRKL (a).<br />

Kohlenlagerstätten: GÖTZINGER (a).<br />

Paläontologie: BACHMAYER (a), OBERHAUSER, PAPP (a), SIEBER (a).<br />

Palynologie: KLAUS.<br />

Photogeologische Arbeitsstelle: HOLZER.<br />

Sedimentpetrographie: WOLETZ.<br />

Bericht über Boden- und Grundwagserkartiernngen in Kärnten und<br />

Steiermark (Sommer <strong>1957</strong>)<br />

von NIKOLAUS ANDERLE<br />

Auf Veranlassung der Kärntner Landesregierung (Landesplanung) wurden im Sommer <strong>1957</strong><br />

(April bis September) die bodenkundlichen Aufnahmen im Bereich des politischen Verwaltungsbezirkes<br />

Klagenfurt fortgesetzt und beendet. Ein Teil der Aufnahmszeit wurde für Kon^<br />

trolluntersuchungen zur Bodenkarte des Stadtgebietes Klagenfurt verwendet.<br />

I. Die Bodenkartierung in Kärnten<br />

Im Rahmen der bodenkundlichen Aufnahmsarbeiten des Bezirkes Klagenfurt sind] die<br />

Gebiete nördlich des Wörthersees, des Keutschachertales, des Sattnitzizuges, des Rosentales und<br />

der Karawanken untersucht worden. Auf diese Weise konnten die im Vorjahr begonnenen<br />

Aufnahmsarbeiten abgerundet werden, so daß die Ergebnisse für den Entwurf der Bodenkarte<br />

des Bezirkes Klagenfurt im Maßstab 1 : 50.000, bzw. 1 : 100.000 ausgewertet werden können.<br />

Gebietsweise können die Aufnähmsergebnisse folgendermaßen zusammengefaßt werden:<br />

1. Das Gebiet nördlich des Wörthersees.<br />

Es handelt sich um den Raum Klagenfurt, Pörtschach, Kl. St. Veit und Karnburg; welcher<br />

auf der Südseite von den aus phyllitischen und amphibolitischen Gesteinen bestehenden Höhenrücken<br />

—• die etwa in den Höhen Hoher Gallin, Bannwald, Pirkkogel und Kalvarienberg<br />

kulminieren — eingenommen wird. Der Gesteiniswechsel läßt in diesem Gebiet bodenkundlich<br />

die Gliederung der verwitterten Braunerden in basische und saure Silikatbraunerden<br />

zu, die aus planungstechnischen Gründen kartierunigsmäßig getrennt werden. Dazu<br />

gesellen sich die genetisch mit den kristallinen Karbonatgesteinen im Zusammenhang stehenden<br />

R e n d s i n e n- und Pararendsinen- Typen, welche gemäß der geologischen Gliederung<br />

des Gebietes gesondert ausgeschieden werden müssen.<br />

Auf der Nordseite des erwähnten Höhenrückens ist das Gebiet stark glazial verändert, so<br />

daß der Raum Moosburg, Kl. St. Veit, Karnburg und Lendorf in seiner Reliefgestaltung eine<br />

reichhaltige Gliederung aufweist. Damit ist ein starker Wechsel von Bodenformen verbunden.<br />

Schließlich sind die in diesem Raum zahlreich auftretenden Moorbecken (Faschingmoor, die<br />

Moore von Kl. St. Veit und Moosburg, das Wölfnitzermoor usw.) ein Hinweis für die Verbreitung<br />

von alten Seebecken, die während des Diluviums an zahlreichen Stellen das Gebiet<br />

bedeckt haben und postglazial, bzw. rezent einer allmählichen Verlandung anheimgefallen sind.<br />

Vorherrschend befinden sich die Moorverlandrangen heute noch im Stadium der Niedermoor-<br />

276<br />

*) (a) bedeutet: auswärtiger Mitarbeiter.


ildung; nur an vereinzelten Stellen sind bereits Zwischenmoor- und Hochmoorstadien<br />

(Kl. St. Veit) in Entwicklung begriffen.<br />

Die die Moorbecken trennenden glazialen Verbauungsterrassen und -barren sind in ihrer<br />

bodenartlichen Zusammensetzung sehr wechselvoll gestaltet. Es wechseln Schotter-, Sand)- und<br />

Tonablagerungen, die im allgemeinen die Bildung von Braunerden ermöglicht haben,<br />

häufig aber — insbesondere im Bereich der Tonablagerung — auch die Bildung von Grundwassergley-<br />

und Pseudogleyböden verursacht haben. Diese Gebiete weisen sehr<br />

unregelmäßige Grundwasserverhältnisse aul. Die vorhandenen Grundwasserstände beeinflussen<br />

vielfach die Entwicklung der Bodenbildung. Häufig treten stark vernäßte Flächen auf, die<br />

entwässerungsbedürftig sind, während in unimittelbarer Nachbarschaft wieder bewässerungsbedürftige<br />

Flächen den tieferen Abstand des Grundwasserspiegels von der Erdoberfläche<br />

kennzeichnen.<br />

2. Das Gebiet des Keutschachertales.<br />

Im Norden von den Höhenrücken des Pyramidenkogels und des Schrottkogels begrenzt,<br />

liegt die Keutschacher Talfurche am Nordrand des Sattnitzzuges. Auch in diesem Gebiet<br />

zeigen die Verbreitung ausgedehnter Moorgebiete die ursprüngliche Ausdehnung des Keutschachersees<br />

an. Im allgemeinen sind es Niedermoore, während Hochmoore nur vereinzelt<br />

und flächenmäßig begrenzt in Entwicklung begriffen sind. Eine Besonderheit bilden die Böden,<br />

welche im Bereich der miozänen Tonsedimente von Penken auftreten. Sie sind stark vernäßt,<br />

zeigen infolge der wasserstauenden Wirkung starke Vergleyungen und weisen im allgemeinen<br />

eine sehr sterile Dynamik aul.<br />

Auf den aus Glimmerschiefern und anderen diaphthoritischen Gesteinen bestehenden<br />

Pyramidenkogel und Schrottkogel sind vorwiegend Braunerden verbreitet. Jedoch konnten<br />

in den höheren Lagen des Pyramidenkogel deutliche Anzeichen einer Podsolierung festgestellt<br />

werden. Von bodenkundlicher Bedeutung sind auch die schon von FR. KAHLER 1931<br />

erkannten Nahschottergebdete, die das Gebiet der Umgebung von Keutschach und Pertitschach<br />

bedecken. Die geologischen Kartierungsgrundlagen lassen sich für die bodenkundliche Kartierung<br />

gut verwerten, weil aul diese Weise Verwitterungsböden von den allochthonen Braunerden<br />

abgetrennt werden können, was im Hinblick aul die Wasserführung dieser Böden von<br />

großer Bedeutung ist.<br />

Starke Unregelmäßigkeiten in der Bodengestaltung bilden die am Nordluß des Sattnitzzuges<br />

abgelagerten Kalkkonglomeratschuttmassen. Da infolge der heute noch stattfindenden<br />

Absturztätigkeit der Geröllmassen es zu keinen ausgeglichenen Verebnungsflächen kommen<br />

kann, finden sich im Bereich des Schuttgebietes alle Stadien der Rendsinenserie von<br />

Roh- oder Skelettboden angefangen, die an sich nur für eine zweckmäßige Waldwirtschalt<br />

geeignet erscheinen.<br />

3>. Das Gebiet des Sattnitzzuges.<br />

Der aus Kalkkonglomeraten bestehende Sattnitzzug, welcher den Klagenfurter Bezirk in<br />

west-östlicher Richtung in einer Länge von etwa 40 km durchzieht, ist insoferne von bodenkundlicher<br />

Bedeutung, als man an der Plateauhochfläche im allgemeinen zwei Gruppen von<br />

Bodenbildungen zu unterscheiden in der Lage ist. Die als Verwitterungsprodukte der Kalkkonglomerate<br />

vorherrschenden Kalksteinbraunerden des Sattnitzzuges lassen sich<br />

gut von den auf glazialen Grundmoränen entwickelten podsolierten Braunerden<br />

trennen. Auch diese Gliederung ist infolge des verschieden sich auswirkenden Wasserhaushaltes<br />

der Böden für die bodenkundliche Übersichtskartierung vom Gesichtspunkt der Raumforschung<br />

von größter Wichtigkeit, weil davon entsprechende land- und forstwirtschaftliche<br />

Meliorationen abgeleitet werden können.<br />

Bei den bisherigen geologischen Kartierungen des Sattnitzzuges sind die Ausscheidungen<br />

des Sattnitzkonglotnerates als Muttergestein der Bodenbildung von den das Gebiet bedeckenden<br />

277


Grundmoränen noch nicht im genügendem Maß durchgeführt. Es besteht die Möglichkeit auf<br />

Grund der bodenkundlichen Kartierung die Hochfläche des Sattnitzzuges geologisch besser<br />

zu gliedern.<br />

4. Das Gebiet des Rosentales.<br />

Das Rosental, welches — so weit es den Klagenfurter Bezirk betrifft — zwischen Maria<br />

Elend und Möchling in einer Länge von etwa 40 km bodenkundlich bearbeitet ist, gliedert<br />

sich geologisch in das von der Drau beeinflußte Inundationsgebiet mit seinen alluvialen Flußsedimenten,<br />

welches von den Terrassen- und Deltaschottergebieten der Karawankenbäche<br />

morphologisch gut getrennt werden kann. Außerdem werden große Teile des Rosentales von<br />

älteren mächtigen Schuttkegeln (Maria Elend, Ferlach) bedeckt.<br />

Auf Grund des geologischen Aufbaues des Rosentales können übersichtlich fünf Bodengruppen<br />

unterschieden werden. Im Bereich des Inundationsgebietes des Drauflusses sind vor<br />

allem die grauen von den schon in der Genetik etwas älteren und vom direkten Grundwassereinfluß<br />

schon länger befreiten braunen Au b ö den leicht zu trennen. Die noch<br />

etwas älteren alluvialen Ablagerungen müssen bodenkundlich als Braunerden des Alluviums<br />

gedeutet werden. Sie nehmen häufig einen schmalen Streifen zwischen dem unter dem<br />

Einfluß der Inundation stehenden Alluvium der Flußablagerung und den schon älteren Terrassenschottern,<br />

welche vermutlich dem postglazialen Ablagerungszyklus angehören, ein. Sie<br />

bilden durchwegs tiefgründige Böden mit gutem Wasserhaushalt und sind daher für die<br />

Landwirtschaft die zugänglichsten Böden.<br />

Als vierte Gruppe von Böden sind die auf den Kalkschottern der jüngeren Deltaschotterkegeln<br />

entwickelten Rendsinen zusammenzufassen, welche im allgemeinen noch einen<br />

schwarz gefärbten A-Humushorizont erhalten haben. Dagegen sind auf den älteren Schuttfächern<br />

der Karawankenbäche, bzw. der zum Teil auch beim Rückzug der Karawankengletscher<br />

entstandenen größeren postglazialen Schuttfächern sehr häufig braune Rendsinen entwickelt,<br />

die an sich schon Entwicklungstendenzen zu Kalksteinbraunerden und<br />

Kalksteinbrannlemen andeuten und vielleicht als mögliche fossile Bodenbildungen<br />

aufzufassen sein werden. Es mag in diesem Zusammenhang nur darauf hingewiesen sein, weil<br />

es sich auch hier um dynamisch sehr sterile Böden handelt, auf denen das Pflanzenwachstum<br />

sehr gehemmt ist — eine Erscheinung, deren Ursache bis heute noch nicht ganz geklärt ist.<br />

5. Das Karawankengebiet.<br />

Größere Bedeutung haben im Bezirk Klagenfurt die Verbreitung der Rendsinen<br />

(Humuskarbonatböden). Die Entwicklung der Rendsinen ist an das Vorkommen von<br />

Karbonatgesteinen (Kalkstein, Dolomit, Mergelgesteinen usw.) gebunden. Hochstuhl, Koschutta,<br />

Ferlacher Hörn, Singerberg usw. bestehen vorwiegend aus mesozoischen Kalken, so<br />

daß die Karawankenkettem das Verbreitungsgebiet der Humuskarbonatböden bilden. Je nach<br />

Lage, Gestein, Hangneigung und Vegetation weisen die Rendsinen in diesen Gebieten<br />

verschiedene Entwicklungsstadien auf. Es sind meist seichtgründige Böden. Je nach der Entwicklung<br />

des Humushorizontes gibt es mehrere Arten von Rendsinen, von denen drei Subtypen<br />

im Bereich der Karawanken allgemein Bedeutung haben.<br />

Im Bereich der Buchenwälder sind auf Kalkgestein schwarze Rendsinen mit ausgeprägtem<br />

Mullhumushorizont entwickelt. Im Karawankenraum sind infolge der dort vorkommenden<br />

hohen Niederschläge vielfach die schwarzen in braune Rendsinen<br />

umgewandelt worden, so daß der Oberboden trotz des kalkigen Substrates meist kalkfrei ist.<br />

Die Entkalkung führt zur Verbraunung der Rendsinen. Auf Dolomitgestein mit steilen<br />

Hängen sind im allgemeinen sehr flachgriindige Anfangsbodenbildungen verbreitet, die als<br />

Protorendsinen anzusehen sind und 1 nur eine geringe Verwitterung des Muttergesteines<br />

erkennen lassen. Sie nehmen im Karawankengebirge größere Gebiete ein. Im Bereich der<br />

Hochalmen haben die Tangelrendsinen eine größere Verbreitung.<br />

278


Lokale Bedeutung haben im Bereich der Karawanken die Terra-fusca- Böden, auch<br />

Kalkstein-Braunlehmie genannt. Es handelt sich um braune, dicht gelagerte Böden,<br />

die auf Mergel-, Kalk- und Dolomitgesteinen zur Entwicklung gelangten. Sie sind gleich wie<br />

die braunen Rendsinen im Oberboden entkalkt und auch durch das Auftreten von peptisierten<br />

limonitischen Eisenhydroxyden in der Grundmasse gekennzeichnet. Sie kommen im Bereich<br />

des Karawankengebietes häufig in erosionsgeschützten Lagen vor, wodurch sie sich die alte<br />

fossile Bod


7. Die Tertiärgebiete von Seckau und St. Marein.<br />

8. Das Ingeringbach- und Gaalbachtal.<br />

9. Die Umgebung von Mariazeil, soweit sie Anteil ami Bezirk Brück a. dl Mur hat.<br />

Kurz mag nur angedeutet werden, daß im Bereich der oben erwähnten Talgebiete das<br />

Grundwasser im allgemeinen den Flußläufen folgt und mit ihnen sehr häufig oszilliert. Es<br />

kann dies aber nicht als Regel angesehen werden, da die Wasserführung der grundwasserführenden<br />

Schichten sehr häufig von den geologischen Verhältnissen abhängt. Besonders im<br />

Bereich der Tertiärgebiete von Seckau, St. Marein und Ingering lassen sich weit verbreitete<br />

oberflächennahe Grundtwassergebiete ausscheiden, die aber keine besondere Mächtigkeit aufweisen<br />

und im allgemeinen nur von den Sickerwässern der benachbarten Einzugsgebiete gespeist<br />

wenden. Es ist aber in diesen Gebieten ein zweiter tiefer gelegener, weitaus mächtigerer<br />

Grundwasserkörper zu erwarten.<br />

Auch im Bereich der breiten Talanlagen können Unregelmäßigkeiten in der Grundwasserführung<br />

häufig auftreten. So könnt« festgestellt werden, daß im unteren Pölstal das Grundwasser<br />

stufenförmig talabwärts abgeleitet wird und auf diese Weise Grundlwasserstaustufen bis<br />

zum Eintritt in das Aichfeld sich bilden konnten. In diesen Fällen fällt der die Talbreite einnehmende<br />

Grundwasserspiegel nicht immer mit dem Flußwasserspiegel zusammen.<br />

Auf eine höchst interessante Erscheinung soll noch im Rahmen dieses Berichtes hingewiesen<br />

werden. Es betrifft die Grundwasserverhältnisse des Aichfeldes, in welchem mächtige<br />

Schotterablagerungen das Gebiet bedecken. In den westlichen Teilen des Aichfeldes beträgt<br />

die Mächtigkeit der Schotterablagerungen etwa 60 bis 80 m, denn die tiefsten Lagen des<br />

Grundwasserspiegels sind westlich von Judenburg und südlich von Wasendorf erst in einer<br />

Tiefe von 56 m unter der Erdoberfläche festgestellt worden. Sowohl aus dem Pölstal als auch<br />

aus dem oberen Murtal zieht der Grundwasserstrom in großer Tiefe in das Aichfeld ein.<br />

Durch den Kohlenbergbau von Fohnsdorf wurde der zusammenhängende Grundwasserspiegel<br />

des oberen Aichfeldes gebietsweise gestört, indem es zu wesentlichen Absenkungen des Grundwasserspiegels<br />

gekommen ist.<br />

Bemerkenswert sind die Grundwasserverhältnisse im Bereich der Randgebiete des Aichfeldes.<br />

Besonders bei Talmündungen beeinflußt das aus den Seitentälern einströmende Grundwasser<br />

noch die Grundwasserverhältnisse der Randgebiete des Aichfeldes. Erst im erweiterten<br />

Talbecken sickert das Randgrundwasser zum tiefer gelegenen Grundwasserkörper des Aichfeldes<br />

ab.<br />

Eine zusammenfassende Darstellung der Gruindwasserverhältnisse des Murtales und seiner<br />

Einzugsgebiete soll in nächster Zeit publizistisch ausgewertet werden, wenn die Untersuchungen<br />

bis zur Staatsgrenze Österreichs abgeschlossen sein werden.<br />

Bericht <strong>1957</strong> des diemischen Laboratoriums<br />

erstattet von K. FABICH (a) und W. PRODINGER (b)<br />

a) Im abgelaufenen Jahr wurden vier Silikatgesteine analysiert, deren Ergebnisse hiemit<br />

veröffentlicht werden.<br />

Es handelt sich um Ganggesteine aus der Kreuzeckgruppe (1948 bis 1956), welche gemeinsam<br />

von Dr. H. HOLZER und Dr. SCHABERT (Universität Wien) bearbeitet werden. Eine diesbezügliche<br />

Veröffentlichung wird in den Verhandlungen 1958 erscheinen.<br />

Bezeichnungen der Proben:<br />

1. Stark hydrothermal veränderter porphyrischer Diorit.<br />

2. Hydrothermal umgewandelter porphyrischer Hornblende-Diorit.<br />

3. Sehr stark hydrothermal zersetzter porphyrischer Diorit.<br />

4. Porphyrischer Hornblende-Granodiorit.<br />

280


1<br />

Si0 3 55,35<br />

Ti0 2 0,47<br />

A1 2 Q 8 17,18<br />

Fe 2 0 3 0,75<br />

FeO 4,86<br />

MnO 0,015<br />

CaO 5,73<br />

MgO 1,58<br />

KsO 3,69<br />

Na 2 0 0,68<br />

H 2 0 (bis 110° C) 0,98<br />

H 2 0 (über 110° C) 3,64<br />

COs 5,00<br />

P 2 Os 0,30<br />

S (Gesamt) 0,06<br />

BaO<br />

CX2O3<br />

V 2 Os<br />

Zr0 2<br />

u<br />

Cl<br />

O für Cl<br />

Spez. Gewicht<br />

0,03<br />

0,01<br />

kaum Spur<br />

0,01<br />

0,03<br />

100,37<br />

0,01<br />

100,36<br />

2,75<br />

2<br />

P r o z<br />

58,59<br />

0,50<br />

18,49<br />

2,32<br />

4,03<br />

0,01<br />

5,55<br />

1,98<br />

2,48<br />

2,48<br />

0,65<br />

2,63<br />

0,44<br />

0,22<br />

0,05<br />

0,03<br />

unter 0,01<br />

nicht nachweisbar<br />

n<br />

3<br />

t<br />

56,69<br />

0,42<br />

16,71<br />

0,55<br />

3,45<br />

0,05<br />

4,32<br />

2,55<br />

3,06<br />

3,62<br />

0,50<br />

2,33<br />

6,01<br />

0,08<br />

0,10<br />

0,02<br />

0,03<br />

0,01<br />

0,02<br />

62,59<br />

0,42<br />

17,33<br />

1,05<br />

2,72<br />

nicht nachweisbar<br />

5,20<br />

2,83<br />

2,35<br />

3,52<br />

0,18<br />

2,05<br />

0,09<br />

0,10<br />

0,05<br />

0,02<br />

kaum Spur<br />

0,02<br />

0,014<br />

0,01<br />

nicht mit Sicherheit nachweisbar<br />

unter 0,01 0,03 kaum Spur<br />

100,46<br />

2,74<br />

100,55<br />

0,01<br />

100,54<br />

2,71<br />

100,53<br />

b) Im Zusammenhang mit den in den Erläuterungen zur geologischen Karte Mattersburg—<br />

Deutschkreutz (<strong>1957</strong>) S. 52 erwähnten Wasseranalysen aus den Archiven des Hygienischen<br />

Instituts der Universität Wien und der <strong>Bundesanstalt</strong> für Lebensmitteluntersuchung, Wien,<br />

wurden orientierende Analysen an 11 von H. KÜPPER im Jahre <strong>1957</strong> geschöpften Wasserproben<br />

durchgeführt. Ihr Umfang erstreckt sich zwar nur auf die Bestimmung des pH-Wertes,<br />

der Gesamt- und der Karbonathärte, bei einigen zusätzlich des SCV-Gehaltes, doch erfolgt die<br />

Veröffentlichung an dieser Stelle, da die Daten in Zusammenhang mit einer größeren Untersuchungsreihe<br />

über den Urangehalt natürlicher Wässer in naher Zukunft von Bedeutung<br />

sein können.<br />

Schöpfpunkt p H dGH° dKH» dNKH° S0 4 " m ? /1000ml.<br />

2,75<br />

Hornstein 7,0 11,2 9,8 1,4<br />

Stotzing, Quelle 7,0 16,4 15,1 1,3<br />

Loretto 7,4 14,4 12,4 2,0<br />

Leitha-Prodersdorf, Quelle 7,0 24,8 16,0 8,8<br />

Mannersdorf Bad, Quelle 6,6 64,3 11,8 52,5 921<br />

Höflein bei Bruck/Leitha, Quelle 7,7 22,8 17,2 5,6<br />

Scharmdorf, Ortsmitte 7,3 29,0 20,2 8,8<br />

Mannersdorf, Kapelle 7,3 62,3 12,2 50,1 870<br />

Deutsch-Altenburg, Heilquelle 6,8 62,4 32,5 29,9<br />

Edelstal, Römerquelle 7,2 36,5 18,5 18,0 311<br />

Neusiedl, See, Dammende 8,3 26,1 25,6 0,5 343<br />

281


Jahresbericht über <strong>1957</strong><br />

von OSKAR HACKL<br />

Bei der Balneologen-Tagung in Baden wurde vom Berichterstatter auf Einladung seitens<br />

des Herrn Prof. Dr. SCHEMINZKY ein Vortrag über den Chemismus der Badener Schwefelthermen<br />

gehalten. Das Manuskript ist vor der Drucklegung.<br />

Eine zusammenfassende Darstellung der mikroskopischen Methode zur Prüfung von Abscheidungen<br />

aus Wässern auf höhere Manganoxyde neben Eisenhydroxyd 1 , die von O. HACK.L<br />

im Chemischen Laboratorium der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> ausgearbeitet wurde, ist im<br />

Konzept fertig und' soll gleichfalls veröffentlicht werden. Es waren dazu verschiedene ergänzende<br />

Nebenuntersuchungen erforderlich, wie z. B. über das Verhalten von Kalzium und anderen<br />

Bestandteilen zu Benzidin und über weitere Störungsmöglichkeiten.<br />

Über die vom Berichterstatter teils im Forschungsinstitut Bad Gastein, teils in unserem<br />

Laboratorium ausgeführten mikroskopischen Ockeruntersuchungen auf höhere Manganoxyde<br />

mittels der vorstehenden Methode, wurde ein für den Druck bestimmtes Manuskript beendet.<br />

Von Herrn Direktor Professor Dr. KÜPPER zur Leitung der chemischen Arbeiten für die<br />

vielen uns bevorstehenden Uranbestimmungen eingeladen, war vor allem unter den zahlreichen<br />

Apparaten für Mikrokolorimetrie und -Photometrie eine Auswahl zu treffen, zur<br />

Ergänzung unserer bezüglichen Instrumente. Dabei mußte besonders auf Eignung der Küvetten<br />

für die Mikrobestimmungen geachtet werden (kleines Volumen und große Schichtlänge),<br />

weil auch Gehalte unter der praktischen Verwertbarkeitsgrenze festgestellt werden sollen.<br />

Entsprechende Verfeinerungen des analytischen Verfahrens konnten zwar schon vor einigen<br />

Jahren ausgebildet und angewendet werden, jedoch waren dieselben für andiere Materialien<br />

bestimmt als die jetzt zu erwartenden. Das erfordert weitere Abänderungen der bisherigen<br />

Analysenmethode und wmde mit bezüglichen Voruntersuchungen begonnen.<br />

<strong>Geologische</strong> Ergebnisse bei einigen Kraftwerksbanten<br />

von GEORG HORNINGER (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Salzachstufe I, Bauherrschaft Tauernkraftwerk AG<br />

Im Berichtjahr wurde der 16 km lange Triebwasserstollen fertig ausgebrochen, durch den<br />

von Högmoos im Pinzgau bis Schwarzach im Pongau ein Teil des Wassers der Salzach geleitet<br />

werden wird. Der Stollen liegt in den Südhängen des Salzachtales. Das längste Trurm, das <strong>1957</strong><br />

noch aufgefahren werden mußte, war eine 1% km lange Strecke etwa auf halbem Wege zwischen<br />

Lend und Schwarzach. Wie erwartet, blieb man in diesem Trum bis zum Durchschlag gegen<br />

Westen in festem, grauen Klammkalk. Nicht erwartet, wenn auch auf Grund der früheren<br />

Erfahrungen im Klammkaffls für möglich gehalten, war die 30 m lange, geräumige Karsthöhle,<br />

in die der Stollen bei lfm 3134 ab Fenster Birgl geriet. Glücklicherweise wurde dabei nur<br />

wenig Wasser angefahren. Sie war voll gelbgrauem, sandigen, fein geschichteten Höhlenlehm.<br />

Ihre unregelmäßig gestalteten Wandungen waren auf mehrere dm Gesteinstiefe gebleicht,<br />

ebenso die Ränder der von der Höhle abgehenden Klüfte. Halbmeterdicke Kalksinterkrusten<br />

mit Kalkspatzwischenlagen und aufgewachsenen, grobspätigen Kalzitrasen kleideten die Höhlenwände<br />

aus. Einkristalle von 12 bis 15 cm 0 waren nicht selten. Die Kristalle waren durchwegs<br />

Skalenoeder mit abstumpfendem Grundrhomboeder. Leider waren sie immer trüb und<br />

voll ockeriger Anwachsstreifen. Temperaturmessungen ergaben keinen Hinweis auf eine noch<br />

tätige, wenn auch nur bescheidene Warmwasserzone. Dies wäre wegen der ähnlichen Gesteinsverhältnisse<br />

in der vom selben Stollen durchfahrenen Warmwasserstrecke südlich von Lend<br />

und in den in Nachbarschaft einer Thermalquelle auftretenden Kalkspatlagern der Liechten-<br />

282


steinklamm denkbar gewesen. Von der 30 m langen Höhle an kam der Vortrieb gegen Westen<br />

in den verbleibenden 500 fm bis zum Durchschlagspunkt nicht mehr aus dem Bereich kleinerer<br />

Karstschläuche heraus. Immer wieder querte man solche von dm bis zu 1 m 0, die<br />

meist Erweiterungen etwa N—S-streichender ac-Klüfte sind. Offenbar hat aber dieses Karstsystem<br />

freie Vorflut zu der 100 m tiefer gelegenen Salzach, weil keiner der Schläuche nennenswerte<br />

Wassermengen führte.<br />

In der Warmwasserzone südlich der Ortschaft Lend (vgl, Berichte aus den vergangenen<br />

Jahren), die seinerzeit mit einem Wassereinbruch von über 600 1/sec. von sich reden machte<br />

und deren Schüttung nach Erreichung des Gleichgewichtszustandes im freien Ausfluß zum<br />

Stollen auch in Zeiten des periodischen Minimums nicht unter ca. 80 1/sec sank, wurden vor<br />

mehreren Monaten die eingebauten Ventile im Stollen geschlossen. Seither baute sich ganz<br />

langsam ein Druck von dzt. 10 Atü, entsprechend einer Wassersäule von 100 m auf. Der ursprüngliche<br />

Füllungsgrad des Gebirges ist aber damit noch nicht erreicht, wie Beobachtungen an<br />

ausgebliebenen Quellen zeigten. Es muß sich also um bedeutende Höhlenräume handeln, in<br />

die der Stollen hier, geraten ist. Bemerkenswert ist, daß sich seit dem Wiederaufstau der<br />

Bergwässer in dieser Strecke das vormals bei lfm 2093 ab Fenster Lend 1 — also etwas östlich der<br />

Unterfahrung des Teuffenbaches — gelegene Temperaturmaximum inzwischen um rund<br />

400 m nach W verlagerte, aber bisher nicht mehr der seinerzeitige Höchstwert der Wasser-t<br />

von 30,8° C erreicht wurde.<br />

2 km westlich der Warmwasserzone von Lend hatte der Stollen eine Gruppe kalter Quellen<br />

geschnitten. Die Quellklufte haben offensichtlich geringe wirksame Querschnitte und liegen<br />

steil, denn als man dort das Wasser zurückdrängte, wurde in kürzester Frist ein Druck wirksam,<br />

dem man durch zusätzliche Baumaßnahmen begegnen mußte.<br />

All dies zeigt wiederum, daß es unmöglich ist, in einem verkarsteten Gebirgsstock Voraussagen<br />

über die Lage von Höhlenschläuchen, über „Höhdenniveaus" oder gar über die voraussichtliche<br />

Wasserführung zu machen.<br />

Kraftwerkgruppe<br />

Reißeck, Bauherrschaft Österr. Draukraftwerke AG<br />

Während der Bau der Sperre am Großen Mühldorfersee <strong>1957</strong> denn Ende zuging, begannen<br />

die Aushubarbeiten für die Gewichtmauer am Kleinen Mühldorfersee. Beide Seen liegen<br />

in einer NW—SO-Furehe, die durch ein Bündel steil SW-fallenider, km-langen Störungen vorgezeichnet<br />

ist. In ihr verlaufen ausgeprägte Mylonitstreifen, in denen der sonst sehr feste,<br />

frische Augengneis der Reißeckmasse, der nahezu ausschließlich die Umgebung der Seen<br />

aufbaut, auf dm- bis über m-Breite so zermüibt ist, daß er im bergfeuchten Zustand mit dem<br />

Schrämhammer abgebaut und in Handstückgröße ohne Mühe mit den bloßen Händen gebrochen<br />

werden kann. Dabei ist es bei flüchtigem Ansehen nicht immer leicht, ein Stück trokkenen<br />

Mylonits vom unversehrten Gneis zu unterscheiden. Die glaziale Überarbeitung der<br />

Störungsfurche hat die übertieften Wannen geschaffen, in denen die natürlichen Seen hinter<br />

klüftigen, selbst wieder durch Störungsstreifen geschwächten Felsriegeln liegen. Die Sperre<br />

am Großen Mühldorfersee liegt nun auf einem Riegel, der dem Hauptstörungsbündel parallel<br />

streicht, während die Mauer, durch die der Kleine Mühldorfersee aufgestaut werden wird,<br />

einem Querriegel zwischen 2 Stufen in der Störungsfurche selbst aufsitzt. Daraus ergaben sich<br />

für beide Stellen ganz verschiedene baugeologische Probleme: bei der Sperre am Großen Mühldorfersee<br />

Mylonitstreifen, die längs der Sperrenachse dem harten Gneis eingeschaltet sind,<br />

dagegen am Kleinen Mühldorfersee Quetschzonen, die von der Wasser- zur Luftseite unter<br />

dem Sperrenkörper durchstreichen und scharfe Knicke zwischen Sohlenfläche und Flanken<br />

schufen. Dazu kam, daß Schieferung und Klüftung örtlich verschiedene zusätzliche Auflockerung<br />

der Oberflächenschichten an den Flanken bewirkten.<br />

In der Baugrube der Sperre am Kleinen Mühldorfersee fielen im Mylonit häufige gelbgrüne,<br />

steif-seifige Kluftbeläge auf, die auf manchen Klüften bis zu 5 mm dick waren, bisweilen aber<br />

283


auch noch die feinsten Klüftchen des Gesteins durchzogen. Auf den austrocknenden Handstücken<br />

schrumpften selbst mm-starke Schichten dieser Beläge zu papierdünnen Häuten ein.<br />

Eine von Dozent Dr. ERICH ZIRKL, Wien, ausgeführte DTA ergab, daß diese Kluftbeläge<br />

zum guten Teil aus Montmorillonit bestehen. Ein etwas ungewöhnliches Auftreten dieses<br />

Minerals!<br />

Das Gelände der Mühldorferseen war geradezu ein Paradebeispiel für die wertvollen<br />

Dienste, die die stereoskopische Betrachtung von Luftbildern bei der Entzifferung der Bruchtektonik<br />

zu leisten imstande ist. Man merke: die Seen liegen «auf rund 2300 m SH weit über<br />

der Vegetationsgrenze. Die Verhüllung des Gesteins durch Schutt ist in den interessierenden<br />

Bereichen nur mäßig stark. Grundmoränen fehlen praktisch. Ganz anders fielen vergleichende<br />

Versuche aus, nachträglich aus den Luftbildern die ebenfalls steilstehenden und technisch<br />

bedeutenden Störungen an den Kapruner Sperren und am Margaritzenstausee zu erkennen.<br />

Moränen und Vegetation verschleiern hier diese Bruchlinien, auf die es beim Bau ankam,<br />

bis zur Unkenntlichkeit. Dabei waren jene Störungen dem Betrachter aus der Bauzeit in allen<br />

Einzelheiten wohlbekannt. Er wußte also, wo sie zu suchen waren.<br />

Kraftwerksprojekt<br />

Wolfsthal — Bratislava<br />

Planungsarbeiten von österreichischer Seite durch die Österreichische Elektrizitätswirtschafts-AG<br />

Auf den zunächst noch sehr lückenhaften Bohrarbeiten aus dem Jahre 1956 aufbauend<br />

wurden im Jahre <strong>1957</strong> und in den ersten Monaten 1958 die Untersuchungen im Kraftwerksgelände<br />

an der untersten österreichischen Donauistrecke in Zusammenarbeit mit den tschechoslowakischen<br />

Projektpartnern so weit gebracht, daß die geologischen Verhältnisse für die<br />

Erstellung baureifer Pläne ausreichend geklärt sind.<br />

Auf dem tschechoslowakischen Ufer und im Donaustrom wurde von einer tschechoslowakischen<br />

Firma gebohrt, auf dem österreichischen Festland von österreichischen Unternehmungen.<br />

Außerdem wurden im ganzen Bereich durch einen tschechoslowakischen Meßtrupp geoelektrische<br />

Untersuchungen nach einer 4-Punktmethode mit Gleichstrom vorgenommen. Auf dem<br />

rund 600 X 600 m großen Untersuchungsgelände wurden zusammen rund 120 Bohrungen<br />

von durchschnittlich 30 m Tiefe ausgeführt. Das Gelände ist in diesem Räume einfach aufgebaut.<br />

Die Donau ist in das flache Augelände etwa 8 m tief eingeschnitten. In den Auen sind<br />

die Alluvionen 10 bis 11 m mächtig, im Donaubett ab Stromsohle durchschnittlich 6 m. Darunter<br />

steht (von einem schmalen Streifen im Strom abgesehen) bereits der „Fels" an. Dieser umfaßt<br />

allerdings alles von festem Granit über kleinklüftigen zu blaßgrünem, feinschiefrigen<br />

Quetschgranit, weichem, ersichtlich stofflich veränderten Granit und endlich bis zu einem<br />

fast knetbaren grobsandigen „Lehm", der in vielen, wenn auch nicht in allen Fällen, seine<br />

Natur als Produkt weitgehender Mylonitisierung des Granits erkennen läßt. Das Durchfinden<br />

durch diesen Wust verschiedenartigster Gesteine war noch durch die unvermeidbaren Veränderungen<br />

erschwert, die weiches, auswaschbares Material durch den Bohrvorgang erleidet.<br />

Gehen doch die Art des Bohrgerätes, die Güte der augenblicklich verwendeten Bohrkrone<br />

und nicht zuletzt die Person des Bohrmeisters als wichtige Variable in die ohnedies mit vielen<br />

Unbekannten bestückte Gleichung ein. Ohne die Hilfe der Geoelektrik wäre es wohl bis heute<br />

nicht möglich gewesen, die Bohrergebnisse in einen befriedigenden Zusammenhang zu bringen.<br />

Geophysik und Geologie arbeiteten von Anfang an Hand in Hand. Die Geoelektriker erhielten<br />

die ersten Bohrergebnisse, um daran anknüpfen zu können und waren dann binnen kurzem<br />

in der Lage, Anhaltspunkte für die geologische Weiterarbeit zu liefern. Durch die Geoelektrik<br />

wurde, wie üblich, ein Plan von Linien gleichen spezifischen Widerstandes erstellt.<br />

Durch den gewiß glücklichen Umstand, daß die Deckschichten auf größere Erstreckung<br />

gleiche Mächtigkeit haben, und daß die Gesteine darunter zwar mechanisch außerordentlich<br />

284


verschieden, aber stofflich einander ähnlich sind, weil sie alle Produkte verschieden weitgehender<br />

phys.-chem. Zerstörung desselben Massengesteines sind, war es möglich, die Ohmkurven<br />

in erster Annäherung als Porositätskurven zu lesen. Dieser vom Geophysiker gemachte<br />

Gedankenschritt erwies sich als wertvoll und verläßlich. Von einem bestimmten Zeitpunkt<br />

an wurden die Bohrungen überhaupt nur mehr unter ZuhiMenahme des geoelektrischen<br />

Planes angesetzt und bestätigten diesen bestens. In den wenigen Fällen, in denen Geoelektrik<br />

und Bohrergebnis nicht übereinstimmten, war man dagegen in der Ausdeutung des Isoohmenplanes<br />

einen nicht immer zulässigen Schritt zu weit gegangen: Man hatte von Ohm über<br />

Porosität auf „technische Gesteinsgüte" geschlossen. Zum Beispiel konnten einige weitgehend<br />

kaolinisierte, zu weichplastischen Gemengen veränderte Pegmatit- oder Aplitgänge, die technisch<br />

sehr stören, geoelektrisch bisher nicht erfaßt werden.<br />

Im wesentlichen ergaben die vereinigten Aufschlußarbeiten folgendes Bild:<br />

Die von H. KÜPPER bereits 1956 auf Grund der damals vorhandenen wenigen Bohrungen<br />

im wesentlichen erfaßte „Granitbastion", das ist die unter den Alluvionen anstehende, vom slowakischen<br />

Nordufer auf das österreichische Südufer übergreifende Granitplatte wurde bestätigt,<br />

besser abgegrenzt und strukturell gegliedert. Sie reicht gerade von der Staatsgrenze am<br />

rechten Ufer 700 m stromaufwärts und etwa 200 bis 250 m weit nach Süden im das österreichische<br />

Festland. Zwei Scharen großer Störungen zerlegen den Granirkörper: die eine streicht<br />

W—O, die andere verläuft NNO—SSW. Merkwürdigerweise zeichnen sich im untersuchten<br />

Gebiet kaum NW—SO-Störungen ab, die man wegen der allgemeinen Verbreitung des Karpinskischen<br />

Systems und nach dem geradlinigen Donaulauf in der Strecke unterhalb der<br />

Marcheinmündung erwarten' würde. Die Hauptstörungen bilden mithin ein schiefmaschiges<br />

Gitternetz mit etwa 300 m Masebenweite. Da auch die Granitfelder zwischen den Maschen<br />

dieses großen Störungsnetzes von Sekundärstörungen parallel zu den Hauptstreifen zum Teil<br />

stark mitgenommen sind, verlangte das Einpassen des Projektes allein schon vom geologischen<br />

Standpunkt aus viel Variantenstudium.<br />

In den Kernstreifen des Störungsnetzes, besonders aber im Bereich, in denn sich Störungen<br />

beider Systeme schneiden, ist der Granit tiefgründig in allen Abstufungen verändert, ja,<br />

wie erwähnt, bis zu einem Produkt mylonitisiert, das im bergfeuchten Zustand lehmähnlich<br />

ist. Bemerkenswert ist die nahezu geradlinige Körnungskurve des Mylonits im üblichen halblogarithmischen<br />

Diagramm. Sicher spielt, mindestens örtlich, neben der mechanischen Zerquetschung<br />

des Gesteins auch chemischer Zerfall (nicht Verwitterung!) beim Zustandekommen<br />

dieser, wie grobsandiger Lehm aussehenden Mylonite eine Rolle. Späteren Untersuchungen<br />

muß vorbehalten bleiben, das Zusammenspiel mechanischer und chemischer Einflüsse aufzuklären<br />

und aufzuzeigen, was in diesem Wechselspiel fallweise Ursache und was Folge ist.<br />

Der Strom hat längs des großen OW-Störungsstreifens, den er sich als Bett gesucht hat,<br />

eine Furche in die weichen Gesteine genagt. An ihren Böschungen sind die Mylonite zu dieser<br />

Furche hin nachgesackt und haben sie mindestens teilweise wieder ausgeglichen. Diese umlagerten<br />

Gesteine konnten in mehreren Bohrungen sicher erfaßt werden, weil sie sich von<br />

den in situ befindlichen nach dem Ergebnis der tschechoslowakischen und] österreichischen<br />

bodenmechanischen Untersuchungen durch andere Kennziffern, außerdem durch gelegentliche<br />

oiganische Verfärbung und durch Gehalt an Holzkohlesplittern und Gerollen verraten.<br />

Häufig hat der Kraftwerksbau auch im Hochgebirge mit Quetschgesteinen, Myloniten, zu<br />

tun. Denn gerade die jungen Schwächestellen des Gebirgskörpers weisen jene Talformen auf,<br />

an denen große Gefälle auf kurze Horizontalentfernung und schmale Stellen für Talsperren<br />

günstige technische Voraussetzungen für die Ausnützung der Wasserkräfte bieten. Es ist für<br />

den Geologen — beileibe nicht für den Ingenieur! —• ein glücklicher Zufall, daß sich nun<br />

auch an der Donau eine ausgezeichnete Möglichkeit zum Studium von Myloniten bot.<br />

Die Vielfalt der Quetschgesteine, die alle den Namen „Mylonit" bekamen, mit denen Verfasser<br />

bisher an Baustellen zu tun hatte, glaubt er nach zwei Gesichtspunkten in je zwei<br />

285


Gruppen gliedern zu können: a) Mylonitie, in denen die Zerbrechung des Gesteins bis ins<br />

kleinste Korn geschah, ohne daß damit notwendig eine Verschleifung und Schieferung des<br />

Gesteins stattgefunden hätte. Dieser Typus, ohne Differentialbewegung von Korn zu Korn,<br />

liegt in den Augengneis-Myloniten der Reißeckgruppe in Kärnten vor (Beispiele: Sperre<br />

Großer Mühldorfersee, Sperre Kleiner Mühldorfersee, Radlstollen). Der andere Typus, der<br />

offenbar auf weiche, bildsame Ausgangsgesteine beschränkt ist, ist durch heftige Verschleifung<br />

des Gesteins ausgezeichnet. Dabei werden widerstandsfähige Gesteinseinlagen, wie etwa Dolomit<br />

oder Quarzit in Phylliten, zu richtigen Ei- oder Kugeltonnen gerollt. Der Mylonit in der<br />

Salzachtal-Längsstörung, der im Einlauftrum des Triebwasserstollens der Salzachstufe I (vgl.<br />

Bericht Verh. Geol. B.-A. <strong>1957</strong>) aufgeschlossen wurde, sei als Beispiel genannt. Wenn dort<br />

nicht die örtliche Situation so eindeutig die Natur dieser tektonischen „Gerolle" erweisen<br />

würde, könnte man diese ausgezeichnet gerundeten Einschlüsse von mm- bis m-Durchmesser<br />

für Zeugen fluviatilen Transportes halten.<br />

Der lehmartige Mylonit von Wolfsthal an der Donau scheint zwischen beiden Endgliedern<br />

zu stehen. Doch werden erst die Aufschlüsse in der offenen Baugrube zeigen, ob die bisher<br />

nur auf Grund von Bohrkernprüfungen gegebene Deutung richtig ist oder ob nicht häufig<br />

granitische Flußgerölle erst im Laufe späterer Umlagerung in den „Mylonit" geraten sind.<br />

b) Eine andere Einteilung ergibt sich danach, ob die Mylonite das Ergebnis bloß mechanischer<br />

Zertrümmerung sind, wie dies der lebrbuchmäßigen Definition dieser Gesteine entspricht,<br />

oder ob — wie so häufig — auch stoffliche Veränderungen beim Zustandekommen des<br />

betreffenden Gesteinstyps mitgespielt haben.<br />

Bericht Aber Kernspaltungsrohsioffe, 19S7<br />

von<br />

A. Grundlagen der Radiometrie<br />

B. Hydrogeochemische Untersuchungen<br />

C. Gesteinsuntersuchungen<br />

D. Literatur<br />

H. KÜPPEB<br />

Unter Hinweis auf den speziellen Bericht des Chemischen Laboratoriums (Verh. Geol.<br />

B.-A. <strong>1957</strong>, S. 96/98) sei im folgenden kurz zusammengefaßt, was bisher im Rahmen von Untersuchungen<br />

nach Kernspaltungsrohstoffen unternommen und erreicht wurde.<br />

Wie mehrfach anderwärts betont, handelt es sich um eine Zusammenarbeit verschiedener<br />

Hochschulinstitute, gefördert durch die Studiengesellschaft für Atomenergie, an welchen Arbeiten<br />

die <strong>Geologische</strong> <strong>Bundesanstalt</strong>, sei es organisatorisch, sei es direkt ausführend, wesentlichen<br />

Anteil hat. Im folgenden werden nur die Hauptzüge der Arbeiten skizziert, vermeldete<br />

Einzelheiten betreffen den direkten Arbeitsanteil der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong>.<br />

Als Ziel aller dieser Bemühungen wird die Beantwortung der Frage angestrebt, ob in<br />

Österreich Rohstoffe vorhanden sind, die in näherer oder fernerer Zukunft bei Arbeiten zur<br />

friedlichen Verwendung der Atomenergie eine Rolle spielen werden. Hierbei ist auch an<br />

Rohstoffe zu denken, deren heute geringe Konzentration diese erst möglicherweise in einigen<br />

Dezennien wirtschaftlich interessant erscheinen lassen kann. Eine positive, aber auch eine<br />

negative Beantwortung dieser Frage ist für die Energiewirtschaft Österreichs auf längere Sicht<br />

gesehen von großer Bedeutung, weshalb auch hei vorläufig negativen Teilresultaten die Erstellung<br />

einer allgemein tragenden Gesamtbeurteilung des Fragerikreises durch Weiterführung<br />

der Arbeiten angesteuert werden muß.<br />

Die Arbeiten gliedern sich in a) eine Untersuchung der radiometrischen Grundlagen, b) in<br />

Untersuchungen des Spurengehaltes von Wässern und c) in radiometrische Gesteinsuntersuchungen.<br />

286


A. Grundlagen der Radiometrie<br />

Aufsuchungsarbeiten nach Kernspaltungsrohstoffen fußen auf der Erfassung von Strahlungen.<br />

Abgesehen von Fragen der Strahlungsreichweite, -abschirmung und Einstrahlungsgeometrie<br />

ist es wesentlich, außerirdische Strahlungseinflüsse quantitativ von allen Gesteinsausstrahlungen<br />

trennen zu können.<br />

Begrifflich wird von folgenden ausgegangen:<br />

I. Der „Leerwert" ist ein physikalischer Arbeitsbegriff und bezeichnet jenen Zahlenwert,<br />

auf den ein Instrument bei tunlichster Ausschaltung irdischer Einflüsse anspricht; dieser<br />

Wert kann nur im Rahmen physikalischer Institute genau bestimmt werden. Da aber für den<br />

geologischen Arbeitsbereich eine einfachere und öfter wiederholbare Ausgangsmessung erforderlich<br />

ist, schien die Einführung eines weiteren Begriffes erwünscht, den wir als<br />

II. „B asiswert" bezeichnen. Dieser geologische Arbeitsbegriff ergibt sich aus Reihenmessungen,<br />

die auf der Oberfläche großer Alpenseen durchgeführt wurden, wo die Gewähr<br />

besteht, daß die Messungen von Gesteinsausstrahlungen nicht erreicht werden. Es hat sich<br />

ergeben, daß sich auf allen gemessenen Seeflächen schon 15 m vom Ufer entfernt ein fast<br />

einheitlicher Wert von 4.10— 3 MR/h einstellt. Diese Messungen sind leicht reproduzierbar und<br />

sollten für jedes Instrument individuell ausgeführt werden. Dieser Basiswert ist dann jener Betrag,<br />

der auf jeden Fall von gemessenen Gesteinswerten abzuziehen ist.<br />

Einen „angenäherten Basiswert" erhält man, wenn Messungen auf Holz- oder Metallbrücken,<br />

etwa über der Strommitte, ausgeführt werden. Diese Werte sind wegen der größeren Gesteinsnähe<br />

etwas höher als die auf Seeflächen gemessenen Werte; sie eignen sich jedoch<br />

ebenfalls noch zur interimsweisen, nach Tunlicbkeit wiederholten Bestimmung des Abzugswertes.<br />

Als nicht unwichtiges Detail sei erwähnt, daß die Messung auf der mit Granitplatten belegten<br />

Linzer Brücke den Wert von 20.10— 3 MR/h ergab, während auf dem Strom selbst (Ponton)<br />

in Ufernähe 10 .10— 3 gemessen wurden. Der Einfluß des für den Brückenbau verwendeten<br />

Granites (Gräben, Schlesien, Plattenbruch bei Strigau) auf den Meßwert ist deutlich und ergibt,<br />

daß nicht alle Brücken zur Bestimmung von Basiswerten geeignet sind.<br />

III. Der „Gesteinswert" schließlich ist ebenfalls ein geologischer Arbeitsbegriff; er<br />

stellt den-mittleren Meßwert an Gesteinen dar, ohne Abzug eines Basiswertes; durch Ausführung<br />

einer großen Anzahl von Messungen auf petrographisch identifizierbaren Punikten<br />

ergibt sich so ein Eindruck, welche „m ittleren Gesteinswerte" den nicht durch<br />

strahlende Minerale infizierten Gesteinen zukommen. Dadurch, daß man diese Werte zuerst<br />

bestimmt, erhält man eine breite Unterlage von Beobachtungen, gegen welche sich „überhöhte<br />

Gesteinswerte" abheben. Dieser Weg von der breiten Basis der normalen Gesteine zu den<br />

begrenzten Vorkommen von „Indikationen" erscheint uns für den logischen Aufbau radiometrischer<br />

Arbeiten empfehlenswert.<br />

Eine Übersicht über die den oben genannten Begriffen entsprechenden Messungen ist aus<br />

folgender Tabelle zu entnehmen; Hinweise auf „überhöhte Gesteinswerte" folgen im Abschnitt<br />

C.<br />

Tabelle zur Radiometrie in Österreich<br />

(alle Werte sind'10— 3 MR/h (Milliröntgen/hour)<br />

I. „Leerwert" — physikalischer Arbeitsbegriff<br />

II. „Basiswert" — geologischer Arbeitsbegriff<br />

a) fast idealer Basiswert: Messung auf Seeflächen<br />

Wörthersee 4<br />

Weißensee 4<br />

Attersee 4<br />

Traunsee 4<br />

287


Messung auf Seeflächen<br />

Bodensee 4<br />

Neusiedlersee 4<br />

b) angenäherter Basiswert: Messung auf Brücken (Fähren)<br />

Bregenz 6<br />

Innsbruck 5<br />

Salzburg 5<br />

Linz 5<br />

Tulln 5<br />

Deutsch Altenburg 4<br />

III. „Gesteinswert" — geologischer Arbeitsbegriff<br />

a) mittlerer Gesteinswert (Geländewert)<br />

z.B.: Granite 18—28<br />

Schiefergneise 10—15<br />

Glimmerschiefer . . . . . . . 10—15<br />

Sandsteine 10—14<br />

(Grödener, Flysch)<br />

Tonschiefer 12—15<br />

(Paläozoikum, Flysch)<br />

Kalke, Dolomite 7—10<br />

basische Gestein« 7—9<br />

Quarz(gänge) 4—5<br />

b) überhöhter Gesteinswert (~Geländewert)<br />

Gasteiner Quellbereich 50—80<br />

Pasel-Stollen (1800 m) 60<br />

( 150 m) 100<br />

B. Hydrogeochemische Untersuchungen<br />

Auf Grund der von Prof. F. HECHT entwickelten analytischen Feinmethoden wurden<br />

Wässer auf ihren U-Gehalt untersucht, ausgehend von dem Gedanken, daß Wässer bei<br />

ihrer Zirkulation auf und in der Erdkruste gelöste Spuren des durchwanderten Gesteinsverbandes<br />

mitführen können und so sich etwaige Indikationsbereiche abgrenzen lassen dürften.<br />

Die Ergebnisse der meist von geologischer Seite gesammelten und im Institut Prof. HECHT<br />

bearbeiteten Wässer (ca. 90 Proben) lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

1. Oberflächenwässer<br />

Böhmische Masse (Kristallinbereich)<br />

Waldviertel-Wässer<br />

Mühlviertel-Wässer<br />

Alpines Kristallin<br />

Koralpe Ostabfall<br />

Eisenkappel (Granite)<br />

Burgenland<br />

0,2- 1,6 g U/1<br />

0,7- 1,3 »<br />

0,2-•2,1 „<br />

0,2-- 0,8 J><br />

0,3— •3,7 »<br />

288<br />

Donau 1,4— 1,7<br />

Nordalpine Wässer<br />

Flyschbereich 0,2— 1,4<br />

Kalk-Flysch-Molasse-Bereich 1,0— 2,3


2. Quellwässer<br />

Burgenland: Normalwerte<br />

Hochwerte<br />

Niederösterreich: Baden, Deutsch Altenburg<br />

Zentralalpen:<br />

Zillertal: Normalwerte<br />

Hochwerte<br />

Westtirol: Normalwerte<br />

Hochwerte<br />

Mallnitz<br />

Eisenkappel (Hochwerte)<br />

1,0— 3,0 „<br />

5,7—12,0 „ Mannersdorf, Höflein/<br />

Brück, Rudolfsbrunnen<br />

1,3— 2,3 „<br />

1,2— 3,9 „<br />

12,0^10,0 „ Stillupe, Mayrhofen<br />

0,4— 1,5 „<br />

13 —38 Silz, Nößlach, Venusbad<br />

4,0<br />

18,6—30,0 „ Carinthia-Quelle<br />

Quellw ässer scheinen in ihren Normalwerten über denen der Oberflächenwässer zu liegen,<br />

bis zu er\va 3,0 g U/1. Höhere "Werte an Einzelvorkommen wurden gefunden bis zu 40 g U/I,<br />

die dann vorläufig als Indikationen zu werten sind (Niederösterreich: Mannersdorf etc.;<br />

Kärnten: Eisenkappel; Tirol: Silz, Mayrhofen etc.).<br />

C. Gesteinsuntersuchungen<br />

Eine allge: meine Zusammenfassung der „Gesteinswerte" ist bereits in Abschnitt A enthalten,<br />

Im folgend' en sei aut einige Besonderheiten verwiesen, welche für die weiteren Arbeiten<br />

interessant erscheinen.<br />

Erhöht Gesteinswerte wurden an einigen Punkten angetroffen, jedoch ist die Frage der<br />

Zuordnung von radiometrischem Wert — chemische Analyse — mineralogisch-petrographischer<br />

Bestimmt g noch nicht übersichtlich zu beantworten.<br />

Negati Resultate ergaben die Untersuchungen an einem Flyschprofil (Exelberg : —Doppler<br />

Hütte); hierbei ergaben die den Fryschsandsteinen eingelagerten Ton- bzw. Tonschieferbänke<br />

etwa um 1 ' £ höhere Meßwerte als die Sandsteine. Die Mn-Erze des Golling—Abtenauer Bereiches<br />

sowie die im Bereich von Prambachkirchen auftretenden Phosphorite zeigten keine Hinweise<br />

auf U-. Ani eicherunge en.<br />

Höhere Meßwerte ergab der Granitgneis von Droß (bei Krems) und die Gneise von Dipollwiesen<br />

I Trisnegg (bei Amstetten), ferner auch die Vermessungen des Paselstollens.<br />

Daz.B der Granitgneis von Droß mit vielen anderen ebenfalls bis 30 .10— 3 MR/h erreiehengesteinen<br />

als Straßenpflaster (Unterbau und Decke) Verwendung finden, muß von<br />

den Granit;<br />

einer Üb ersichtsvermessung auf Straßen vom Fahrzeug aus abgeraten werden.<br />

Bei Untersuchungen nach „strahlenden Substanzen" spielt im österreichischen Bereich das<br />

Quelleng ebiet von Gastein sowie der Paselstollen eine wichtige Rolle. Da in der Bearbeitung<br />

von ExNE^t und POHL (Jahrb. Geol. B.-A. 1951) auch die Frage der Lokalisierung der radioaktiven<br />

Substanz, und zwar am den granosyenitischen Gneis (Romatedecke) eindeutig beante,<br />

so wurden mit Unterstützung von Prof. F. SCHEMINZKY sowohl im Gasteiner<br />

wortet wiirdi<br />

Quellbereich als auch im Paselstollen radiometrische Vergleichsmessunigen durchgeführt.<br />

D.Literatur<br />

HECHT, Besitzt Österreich ausbeutungswürd'ige U-Vorkominen? Elektrotechnik und MaschinenDau.<br />

, 74. Jahrg., H. 19, <strong>1957</strong>.<br />

HECHT. und TOMIC: Uranforschung in Österreich. Österreichische Chemiker Zeitung,<br />

58.Jahrg. , H. 19, <strong>1957</strong>.<br />

HICATSBEBGER, H.: Das Atomenergieprogramm der Österreichischen Studiengesellschaft für<br />

Atom energie. Atomwirtschaft 1958, H. 1.<br />

KÜPPER. und LECHNER, K.: Zur Frage der geologischen Prospektion nach Rohstoffen für<br />

Kernspaltungszwecke. Verb. Geol. B.-A. 1956, H. 2.<br />

MEIXNER. H.: Uranmineralvorkommen Österreichs. Atompraxis, 2. Jahrg., 1956.<br />

SCHÖNFELJ». i, T. und BBODA, E.: Anwendungen der Radioaktivität in der chemischen Analyse,<br />

At ompifaxis <strong>1957</strong>, H. 3 — H. 8/9.<br />

21 Verb üiidlungen ; 289


Szintillometermessaneeii auf Blatt Großpertholz (17)<br />

von G. FRASL (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Innerhalb von vier Tagen wurde die Umgebung des Nebelstein radiometrisch getestet,<br />

weil von dort Greisenbildungen im Granit und auch Quarzgänge mit Pyrit beschrieben waren<br />

(A. KÖHLER, L. WALDMANN). Aufgefallen ist dabei, daß sich in diesem Gebiet bei Hirschenwies,<br />

Harmannschlag und Brennerhof die Weinsberger Granite, die kleinen Stöcke von Mauthausener<br />

Granit und auch die Ausläufer von Eisgarner Granit (z. B. der Aplitstock zwischen<br />

Nebelstein und Rörndlwies) nicht auf Grund ihrer Strahlungsintensität unterscheiden und<br />

radiometrisch voneinander abgrenzen lassen. Die Werte schwankten jeweils zwischen 15 und<br />

20 MR/h, wenn man von der Massenwirkung in Hohlformen absieht, und fielen nur auf Quarzgängen<br />

oder im stark verquarzten Quetschgestein bis auf 8 MR/h ab. Der mächtige Quarzgang<br />

von Karlstift erbrachte sogar nur Meßwerte von 4 bis 5 MR/h.<br />

Die eigentliche vom Brennerhof über Harmannschlag nach Rörndlwies ziehende Störungszone<br />

gab ebenso wie di« benachbarten Störungen (Sohwarzau, Hirschenwies) bei Stichproben<br />

keine interessanten Werte, doch müßte dort noch mittels eines Hörgerätes bei kontinuierlicher<br />

Registrierung nach Anreicherungen strahlender Stoffe gesucht werden.<br />

Bericht über SzintHlomrtermessungeii auf Blatt 53, Amstetten<br />

von E. J. ZIRKI. (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Im Laufe von drei Wochen wurde das Gebiet zwischen Grein a. d. Donau, Freienstein a. d.<br />

Donau und Amstetten auf Blatt 53 mit dem Szintillometer begangen. Das Ergebnis ist eine<br />

große Anzahl' von auf der Karte 1 : 25.000 eingetragenen Meßwerten, und zwar dien sogenannten<br />

unkorrigierten Geländewelten in Tausendstel MR/h. Also jene Werte, die im Gelände,<br />

ganz gleich ob im freien Felde, an Felswänden oder in Steinbrüchen, an der Meßskala des<br />

Szintillometers abgelesen wurden.<br />

Die auf der Karte eingetragenen Werte z.B. 12, 28, 40 bedeuten daher 0,0012; 0,0028;<br />

0,0040 MR/h. Sie bestehen aus dem Leerwert und dem Wert für die eigentliche Strahlung des<br />

Untergrundes oder Gesteines.<br />

Der Leerwert wurde einige Male an verschiedenen Stellen an verschiedenen Tagen zwischen<br />

dem 4. und 20. August <strong>1957</strong> und zu ganz verschiedenen Tageszeiten in der Mitte der Donau<br />

(meist von Zillen aus) gemessen. Er schwankt zwischen 0,0004 und 0,0005 MR/h. Der Geländewert<br />

wäre daher um rund 0,005 MR/h zu erniedrigen, um zum Gesteinswert zu gelangen.<br />

Etwa V» des begangenen (ca. 70 km 3 großen) Gebietes werden vom Weinsberger Granit<br />

eingenommen, der gleichzeitig das Hauptziel der Radiometermessungen war. Dieser Weinsberger<br />

Granit ist mittelkörnig, biotitreich und hat fast überall charakteristische bis zu 10 cm<br />

große Mikroklineinsprenglinge.<br />

Im Granitgebiet wurden auf der Karte drei verschiedene Signaturen verwendet, um 1. das<br />

eindeutige Anstehende von jenen Teilen mit dünner Schutt- oder Bodenibedeckung abzutrennen,<br />

und 2. um die begangenen von den unbegangenen Flächen auffällig herauszustreichen.<br />

Die Radioaktivität des Granites schwankt zwischen relativ weiten Grenzen von 20 bis 40,<br />

im allgemeinen liegt der Strahlungswert bei 30. Höchstwerte wurden im Eisenbahntunnel E<br />

Grein a. d. Donau mit 50 (Massenwirkung!), am rechten Donauufer in einem Steinbruch 1km<br />

N vonWin'kling, und zwar in einem feinkörnigen Granitgang mit 44, im Steinbruch N von<br />

Hofstatt mit 45 und in einer „Sandgrube" mit stark zersetztem Granit SE vom „Kogerer 1 '<br />

(Kroißenreith, Gemeinde Nabegg) ebenfalls in einem kleinen Gang mit 44 gemessen.<br />

Außerdem weist der stark zersetzte mittelkörnige Granit im Steinbruch von Dipollwiesen<br />

290


(3,5 km NNE von Atzelsdorf), den man wahrscheinlich nicht zum Weinsberger Granit rechnen<br />

kann, einen Strahlungswert von 55 bis 60 auf.<br />

Der absolute Höchstwert im begangenen Gebiet wurde im großen Steinbruch bei (N)<br />

Trisnegg (5 km E Amstetten) an einem großen, aus der Sohle des Bruches herausragenden<br />

(anstehenden) Felsen gemessen. Die Strahlung betrug hier 95 (das ist fast 0-01 MR/h). Der<br />

Granit ist an dieser Stelle hellgrau und biotitarm.<br />

Der Strahlungswert im Granitbereich mit Verwitterungsgrus- oder dünner Bodenbedeckung<br />

fällt meist unter 20, kann aber manchmal auf 25 ansteigen.<br />

Die Partien mit dunklem, fast schwarzem Biotitgneis im W des Aufnahmsgebietes zeigen<br />

Werte um 30. Der im E an den Granit angrenzende Schiefergneis hat eine Aktivität von<br />

20 bis 22.<br />

Das Gebiet dter jungen Sedimente im Süden des Granites zwischen Stift Ardagger, Hainstctten<br />

und Amstetten wurde weitaus weniger begangen. Besonders interessant schien die Umgebung<br />

der alten Braunkohlenibergbaue von Beidenstein, Unterholz und Trilling. Aber weder<br />

die noch spärlich vorhandenen Kohlenreste und Kohlentone auf den schon stark verwachsenen<br />

Halden, noch die Tone der nächsten Umgebung zeigen eine Aktivität, die höher liegt als die<br />

Sedimente des Oligozänschliers im ganzen Gebiet. Sie ist zwischen 13 und 20.<br />

Auffällig ist die für ein Sediment relativ hohe Strahlung der Melker Sande, die in unserem<br />

Gebiet nur auf kleineren Arealen angetroffen wurden. So z. B. NW Stift Ardagger mit 30,<br />

in Hochholz mit 25 und SW Seisenegg mit 28.<br />

In den pliozänen bis altdiluvialen Schottern und den diluvialen Lehmen erreicht die<br />

Strahlung nie den Wert 20, sie bewegt sich normalerweise um 15.<br />

Kohlenlagerstätten-Studien im Bereich des Bergwerkes Ton Trimnielkam bei<br />

Wilduhnt, O.-Ö. (Bericht <strong>1957</strong>)<br />

von GUSTAV GÖTZINCER (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

<strong>1957</strong> konnte der Berichterstatter zufolge einer Einladung der Bergdirektion des Bergbaues<br />

Trimmerkam die Studien über die Kohlenlagerstätten im Gebiet des Bergbaues selbst in Angriff<br />

nehmen. So wurde das kuppige Relief, auf welchem das Oberflöz aufruht, auf Grund<br />

der Nivellements des Oberflöz-Liegenden der Grubenkarte 1 : 1000 ermittelt. Doch<br />

war auch an gewissen Abschnitten, wo das Oberflöz nicht angefahren worden ist, die Möglichkeit<br />

gegeben, aus den Daten über die Mittelflöz-Liegendkote + Mächtigkeit des Flözes + Zwischenmittel<br />

zwischen Ober- und Mittelflöz durch Interpolation auch die Niveauverbältnisse des<br />

Oberflöz-Liegenden festzustellen. Die Isohypsen-Konstruktion wurde in 1 m Isohypsen entworfen<br />

1 ).<br />

Im Gebiet von Stockham I (Grubenkarte) liegt 100 m W des „westlichen" Kammerstätter<br />

2 ) ein Hoch des Oberflöz-Liegenden (Abkürzung: OL) in einer Kuppe von 366 m SH.<br />

Die Kuppe fällt von hier gegen NNW auf unter 357 m und gegen SE auf unter 362 m SH.<br />

Nahe dem Wetterbohrloch liegt wieder eine Kuppe des OL in 371 m, sie fällt ab nach NW auf<br />

362 (starker Abfall) in die Mulde von Kammerstätter. In der gegensätzlichen Richtung gegen<br />

SE fällt die Kuppe ab auf unter 367. Diese Kuppe des OL mit 371 ist die höchste in<br />

diesem Gebiet.<br />

Von nahe der Hauptbandstrecke ist gleich SW vom „östlichen" Kammerstätter ein Abfall<br />

zu ermitteln gegen SSE, und zwar von SH 355 auf 350. (Es folgen in der gleichen Richtung<br />

verschiedene flache Wellungen). Die Flözlage von 350 ist zugleich die tiefste des Gebietes.<br />

*) Die Lokalisierung wird im folgenden gegebenenfalls nach der Lage der Schächte, der<br />

Bohrlöcher oder der Gehöfte vorgenommen.<br />

2 ) „Westlicher" Kammerstätter, da auch ein „östlicher" Kammerstätter besteht.<br />

21* 291


Im Gebiet des weiter östlichen Grubenfeldes Schmieding I ergibt sich 80 m NW vom<br />

Wetterbohrloch III eine Kuppe mit 370; sie fällt gegen NW auf 361 m und in der Richtung<br />

ESE auf 360 m. 361 stellt schon eine Sattelzone dar zu einer in westlicher Richtung zum Anwesen<br />

Mayr ziehenden Mulde (oder Rinne). 361 ist ca. 120 m ENE vom Anwesen Mayr entfernt.<br />

Von diesem Sattel nach N steigt das OL an bis zu einem Hoch von 368. An der Ostflanke<br />

dieser Kuppe 368 besteht ein flacher Abfall bis auf 358. Die beiden genannten Kuppen 370<br />

und 368 dachen sich bei Steilböschungen zum genannten Sattel gegen E ab zum großen Muldengebiet<br />

S und SE von Bohrung Schmieding II. Die Kuppe 370 weist in der Richtung gegen NE<br />

dagegen einen allmählich abfallenden Gehängesporn auf. Als Tiefstes davon ist, soweit Daten<br />

über das Oberflöz vorliegen, eine Mulde unter 351 zu ermitteln, die ca. 160 m SE der Bohrung<br />

Schmieding II zu lokalisieren ist. Von der Muldenregion SE Bohrloch Schmieding II erhebt<br />

sich das OL von 351 gegen SE empor auf einem Kuppenabhang bis zur Höhe von 367 bis 368,<br />

also um 16 bis 17 m, gerade in der SE-Ecke des Grubemfeldes Schmieding I. Im ganzen Gebiet<br />

des letzteren Grubenfeldes sind die höchsten Lagen des OL bei 370 und die tiefsten bei 351 m.<br />

In dem S des Grubenfeldes Stockham I befindlichen Grubenfeld Schmieding II ist<br />

hinsichtlich des OL vorläufig die hohe Lage im NW, und zwar N der Bohrung Stockham III<br />

mit SH über 365 festzustellen, von wo gegen S zur genannten Bohrung ein Abfall auf 360<br />

erfolgt (auf eine Entfernung von 55 m). In der NE-Ecke dieses Grubenfeldes besteht eine<br />

Mulde unterhalb 350, welche SW-wärts verlaufen dürfte.<br />

Östlich schließen das Grubenfeld' Esterlohel und E davon Grubenfeld' Esterlohe II<br />

an, die beide mehrere Kuppen des OL aufweisen. In der NW-Ecke ist etwa 110 m in der Richtung<br />

ESE vom Gehöft Zettl eine ziemlich geschlossene Kuppe von 368. Sie fällt von hier nach allen<br />

Richtungen ab, besonders gegen E bis auf unter 354, wo das Muldentiefste ist. Im WSW der<br />

erwähnten Kuppe erfolgt unter Mitwirkung einer W-verlaufenden Rinne ein Abfall bis unter<br />

357. Beim Lepperdinger besteht ein Sattel unter 361 zwischen der nördlichen, schon erwähnten<br />

Kuppe ESE vom Gehöft Zettl und einer größeren, gegen S ansteigenden Kuppe 60 bis 70 m<br />

ESE vom Gehöft Huber, bzw. E vom Gehöft Leimer. Ihr Scheitel liegt über 368; von hier<br />

besteht ein Abfall gegen West bis auf 353. Die Kuppe ESE Huber besitzt einen langgezogenen<br />

Osthang, der mit einem steilen Gefälle zwischen 365 bis 355 in eine breite Mulde unter 354<br />

ausläuft.<br />

Dem steilen E-Abfall der Kuppe entspricht von der letztgenannten Mulde aus ein gleichfalls<br />

steiler Anstieg gegen E von 354 auf 373, und zwar auf eine Entfernung von etwas über 300 m.<br />

Etwa 200 m weiter N erhebt sich dieses Hoch sogar bis auf 375, womit der höchste Punkt<br />

erreicht wird. Im NW greift eine W-verlaufende Furche ein, über die sich gegen die NE-Ecke<br />

des Grubenfeldes eine Kuppe bis auf 372 erhebt.<br />

Anschließend an die genannte Mulde von 353 befindet sich zwischen den Kuppen im W<br />

und den Kuppen im E eine breite Muldenregion im allgemeinen in der Richtung NNW—SSE,<br />

die jedoch in den Einzelheiten hinsichtlich der tiefsten Muldenteile noch aufzugliedern ist.<br />

Der höchste Punkt im Gebiet von Esterlohe I und Esterlohe II liegt bei 375, der tiefste bei<br />

353, demnach ein Höhenunterschied von 22 m.<br />

E vom Grubenfeld Esterlohe II, bzw. SE vom Grubenfeld Schmieding I liegt S vom Höllerer<br />

See das Gruberfeld Seeleiten. Am Westrand, bzw. Südwestrand befindet sich ein gegen S<br />

allmählich (bis 375) ansteigender Rücken, der gegen E abfallt. Er hat im S ein steiles Gefälle<br />

gegen E (von 375 auf 368), wo eine N-gerichtete Mulde einsetzt.<br />

W vom Wetterbohrloch IV besteht ein Hoch, ein auf der West- und Ostseite deutlich abfallender<br />

Kuppenteil, desen höchster Punkt das OL in über 760 aufzeigt. Diese Kuppe befindet<br />

sich 70 bis 80 m westlich vom Wetterbohrloch IV, bzw. 100 m SW vom Gehöft Stöllberger<br />

(vulgo Denk).<br />

Die Ostflanke dieses Hochs fällt in der Richtung ostwärts auf 361, wo wieder eine Mulde<br />

ansetzt (60 m NW Bohrung Seeleiten I, b^w. 80 bis 90 m NNW vom Gehöft Hörtlackner).<br />

292


Im NE-Gebiet befindet sich ein neues Hoch mit 372 (100 m SE von der Bohrung Höllerer<br />

See II), welches gegen SW abfällt, um in die Muldenregion in der Umgebung der Bohrung<br />

Seeleiten I überzugehen. Der höchste Punkt des OL im Gebiet des Grubenfeldes Seeleiten<br />

befindet sich bei 375, der tiefste unter 361.<br />

Kurz zusammenfassend zeigt also die Lagerung des Oberflöz-Liegenden im bisher abgebauten<br />

Gebiet eine Anordnung von verschiedene Einzelkuppen an, zwischen welchen teils rinnenförmige<br />

Furchen, teils Mulden und Muldenregionen durchziehen. Inwieweit in den Mulden<br />

nicht bloß geneigte Muldenflächen (also Talböden), sondern auch gelegentlich geschlossene<br />

Mulden vorliegen, ist im Detail noch festzustellen. Da die höchsten Kuppen des OL 375 m<br />

erreichen und tiefsten Punkte des OL bei 350 liegen, ergibt sich eine Reliefenergie bis zu<br />

25 m, die in Anbetracht der sonstigen Flachheit der Gehänge als ansehnlich bezeichnet werden<br />

muß.<br />

Dieses auf Grund der 1 m Isohypsen feststellbare Relief des OL ist wohl als ein Relief<br />

eines durch Erosion und Gehängeabtragung geschaffenen Hügellandes zu bezeichnen. Manche<br />

bereits von der Betriebsleitung festgestellte Verwerfungen (häufig mit NW—SE-Streichen bei<br />

NE-Fallen, aber mit geringen Sprunghöhen) können das Gesamtbild des Reliefs wohl nicht<br />

ändern, doch zeigen sie Nachsackungen oder Niederbrüche an, wie sie auch tektonischen Vorgängen<br />

eigen sind. Zur Kardinalfrage, ob man die Kuppenbildungen und Muldenformungen<br />

auch durch tektonische Faltung und 1 Wellung mit Einbiegungen erklären könnte, scheint dem<br />

Berichterstatter die Verfolgung der Mächtigkeitsänderungen an den Kuppenhängen und Mulden<br />

einen Schlüssel zu bieten. Da Mächtigkeitszunahmen von den Kuppen zu den Mulden als Regel<br />

erfolgen, so spricht dies für ein orographisches Relief durch Wasserwirkung.<br />

Für die Überlassung der Grubenkarten des gesamten Abbaugebietes, wie für mancherlei<br />

Besprechungen im Revier stattet der Berichterstatter der Bergdirektion der SAKOG den geziemenden<br />

Dank ab.<br />

Bericht über Aufsamnilunsfgergehnisse Im Jahre <strong>1957</strong>: Die Haidhofsehiditen im<br />

Räume von Ernstbrunn und Asparn an der Zaya auf Kartenblatt Mistelbacli(2l)<br />

von FRIEDRICH BACHMAYER (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Im Berichtsjahr wurden vom Referenten die Haitihofschichten (mitteleozäne Schichten im<br />

Bereiche der Waschbergzone) einer genaueren Untersuchung unterzogen.<br />

M. F. GLAESSNER hatte 1937 die mitteleozänen Sedimente, die im Gebiet westlich von Ernstbrunn<br />

bei Haidhof und nördlich der Zaya, westlich des Simperlberges (bei Altmanns), auftreten,<br />

als „Haidhofschichten" bezeichnet.<br />

Die Sedimente der einzelnen Fundstellen sind untereinander sehr ähnlich; es sind meist<br />

Kalksandsteine und Mergelsandsteine mit zahlreichen Bohnerzkörnern und einem geringen<br />

Anteil von Glaukonit und Quarz. An manchen Stellen der Haidhofschichten finden sich Nummuliten<br />

in größerer Zahl. Das Gestein verwittert leicht zu einem hellbraunen Lehm, wodurch<br />

diese Ablagerungen im Gelände deutlich hervortreten. Eine Mischprobe hat einen Gesamteisengehalt<br />

von 11,85%, FesOs, das entspricht 8,2®% Fe, bezogen auf (bei 110°) getrocknete<br />

Substanz. (Diese Bestimmung wurde in der Bundesversuchs- und Forschungsanstalt Wien-<br />

Arsenal von Dr. Ing. PAUL WIEDEN durchgeführt.)<br />

Die Haidhofschichten sind an vier verschiedenen Stellen zu finden. Das nördlichste Vorkommen<br />

liegt zwischen Zwentendorf und Altmanns nördlich der Zaya. Die Schichten sind hier<br />

nur wenig fossilführend'; es konnten unbestimmbare Korallen, Brachiopoden und mehrere<br />

Exemplare von Rotularia spirulaea (LK.) und zahlreiche Nummuliten aufgesammelt werden.<br />

Das südöstlich von Haidhof befindliche kleine Vorkommen ist ebenfalls ziemlich fossilarm.<br />

Das Sediment ist auch hier ein Kalksandstein bzw. Mergelsandstein mit starker Bohnerz-<br />

293


führung. Der Anteil an Quarz und Glaukonit ist etwas wechselnd, ohne aber ein bedeutendes<br />

Ausmaß zu erreichen. Hin und wieder sind in den Hohlräumen (auf Steinkernen von Korallen)<br />

eine Anzahl von Sideritkristallen zu finden, deren Größe nur wenige Millimeter beträgt. An<br />

Fossilien konnten nur undeutliche Steinkerne von Korallen, unbestimmbare Brachiopoden,<br />

Echinodermen und wieder zahlreiche Exemplare von Rotularia spirulaea (LK.), aber auch<br />

Nummuliten aufgesammelt werden.<br />

Die fossilreichsten Fundplätze der Haidhofschichten verteilen sich auf den Raum nördlich,<br />

südlich und südwestlich von Haidhof, insbesondere an der Straße von Haidhof nach Simonsfeld.<br />

Es sind auch hier wieder Kalksandsteine bzw. Mergelsandsteine mit Bohnerzkörnern (die<br />

eine durchschnittliche Größe von 1 mm haben) vorhanden. Aus diesen konnte eine kleine<br />

Fauna, erstmalig auch eine Anzahl von Makrofossilien zustandegebracht werden, die wir im<br />

folgenden anführen:<br />

Assilina spira DE ROISSY (zahlreich)<br />

Nummulites cf. distans DESH. (sehr häufig)<br />

Placopsilina spec.<br />

Spongien<br />

Ceratotrochus spec.<br />

Rotularia spirulaea (LK.) (sehr häufig)<br />

Protula extensa (BRANDER) (sehr häufig)<br />

Crustaceenreste (Scherenbruchstücke)<br />

Pectunculus spec. ind. (Steinkern)<br />

Ostrea spec. ind. (Bruchstücke)<br />

Exogyra enersa MEIXEV.<br />

Cardita (V enericardia) spec. ind. (Schalenbruchstück)<br />

Spondylopecten spec. (Schalenbrnchstück)<br />

Lima (Limatula) spec.<br />

Campanile giganteum (LK.) Bruchstück eines Umganges<br />

Bulla spec. ind. (Steinkern)<br />

Teredina spec.<br />

Bryozoen auf Brachiopodenschalen<br />

Rhynchonella bolcensis MASS.<br />

Terebratula cf. hilarionis MENECH. (zahlreich)<br />

Terebratulina cf. caputserpentis (L.)<br />

Rhizocrinus pyriformis GOLDF. (zahlreich)<br />

AsterUis spec. (Randplatten)<br />

Gadus spec. (Otolith)<br />

Wenn man die Fauna der Haidhofschichten in ihrer Gesamtheit betrachtet, kann man feststellen,<br />

daß sie ziemlich eintönig ist. Insbesondere fällt auf, daß die Gastropoden und Bivalven<br />

spärlich vertreten sind, während sie in den obereozänen Ablagerungen der Reingruberhöhe<br />

bei Bruderndorf recht artenreich auftreten. Aber auch die Nummuliten in den Haidhofschichten<br />

sind nicht formenreich, wenn auch manche ihrer Arten in ziemlicher Menge vorkommen.<br />

Herr Prof. Dr. rL SCHAUE (Basel) war so freundlich, die Nummuliten der Haidhofschichten<br />

näher zu untersuchen. Es konnten mehrere Exemplare als Assilina spira DE ROISSY bestimmt<br />

werden, während die flachen Nummuliten mit einem Durchmesser von 2 bis 2,5 cm und einer<br />

Dicke von 0,2 cm die B-Form und die kleinen linsenförmigen bis bikonischen Nummuliten<br />

mit einem Durchmesser von 0,5 cm und einer Dicke von 0,2 cm die A-Form von Nummu-<br />

294


Utes cf. distans DESH. darstellen. Nummulites cf. distans (B-Form) zeigt wohl die typische<br />

Kammerform des Num. distans; doch sind die Windungen etwas enger eingerollt.<br />

Auf Grund der Nummuliten sind die Haidhofschichten in das untere Mitteleozän<br />

zu stellen (H. SCHAUB unterscheidet ein oberes, mittleres und unteres Mitteleozän).<br />

Bericht <strong>1957</strong> über mikropaläontologische Untersuchungen in der Trias des<br />

Helenentales bei Baden<br />

von<br />

RUDOLF OBERHAUSER<br />

Im Jahre 1956 und <strong>1957</strong> wurde im Helenental SSO der Cholerakapelle nahe der Hochwiese<br />

im Leesdorferwald aus dort in Hohlwegen anstehenden Mergelschiefern der Lunzer-Schichten<br />

zwei Profilserien aufgesammelt und auf ihren Mikrofossilgehalt untersucht.<br />

Sie enthalten eine artenarme, sehr kleinwüchsige Trocholinen-Rotaliiden>-MiscWauna. Trocholina<br />

multispira, Trocholina ventroplana, Trocholina biconvexa biconvexa, Trocholina biconvexa<br />

minor und Paratrocholina eomesozoica konnten erkannt werden. Daneben findet sich<br />

nicht selten eine in der äußeren Form Eporewfes-artige Rotaliide, welche in ihren Mündungsverhältnissen<br />

an die Gattung Parella erinnert.<br />

Auffallend ist, daß diese Trocholinen bei gleichartiger Gestalt durchwegs etwa um die<br />

Hälfte kleiner sind als die Formen der Typuslokalität an der Hohen Wand (OBERHAUSER <strong>1957</strong>).<br />

Weiter ist bemerkenswert, daß sie sich in Salzsäure nicht auflösen und daher verkieselt sein<br />

dürften.<br />

Eingehende Versuche, die daraufhin mit den Trocholinen der Typuslokalitäten der Hohen<br />

Wand angestellt wurden, zeigen, daß auch dort fallweise eine oberflächliche Verkieselung vorliegt.<br />

Diese leistet, bis die Salzsäure einen Weg ins Innere gefunden hat, einen gewissen<br />

Widerstand. Sobald jedoch die Säure tiefer eingedrungen ist, lösen sich diese Exemplare<br />

unter Zurücklassung der unzersetzlichen äußersten Schicht auf. Da sich diese Kieselinfiltration<br />

nicht an die Gesetzmäßigkeit des Schalenbaues hält, kann sie nur sekundär sein. Offenbar<br />

sind die vermutlich primär aragonitschaligen Trocholinen (REICHEL 1955) für diagenetische<br />

Stoffumsetzungen besonders geeignet.<br />

Weiteres interessantes Triasmaterial wurde u. a. von A. RUTTNER aus Persien zur Verfügung<br />

gestellt. Die gut erhaltenen Mikrofossilien erinnern stark an die von C. GÜMBEL 1869 aus<br />

St. Cassian beschriebene Fauna.<br />

Beriebt über Beobachtungen an GroBforaminiferen<br />

von A. PAPP (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Die Definition Kreide-Tertiär stellt im internationalen Schrifttum auch heute noch ein<br />

viel diskutiertes Problem dar (vgl. LÖBLICH und TAPPAN <strong>1957</strong>). Deshalb sind einschlägige Beobachtungen<br />

auch in den Nordtalpen von allgemeinerem Interesse. Im Bereich der Gosaumulde<br />

im Becken von Grünbach ist das Maastricht durch Orbitoiden führende Sandsteine belegt.<br />

Die hangensten Partien, feinkörnige Sandsteine, zeigen jedoch das Vorkommen von<br />

Miscellanien (Material B. PLÖCHINGER). Die gleiche Fazies wird auch in der Gosau bei Gams<br />

beobachtet, auch hier sind charakteristische Miscellanien häufig. Ablagerungen mit Miscellanien<br />

und Globigerinen ohne Globotruncanen und Globorotalien (Truncorotalien) gelten<br />

allgemein im Bereich der Thethys als Dan.<br />

Im Bereich der Vorberge des Untersberges konnten Ablagerungen des unteren Ypres beobachtet<br />

werden (SCHLAGER <strong>1957</strong>). Neu ist die Beobachtung, daß auch jüngere Ablagerungen<br />

295


mit ähnlicher Fossilführung wie am Sonnberg bei Guttaring (Kärnten) nachweisbar sind.<br />

Bei Groß Gmain (2,5 km E des Ortes an der Straße) konnte das obereozäne Alter mit Nummulites<br />

variolarius LAMARCK neuerlich bestätigt werden. Äquivalente des Lutet dagegen wurden<br />

im Bereich der Vorberge des Untersberges auf österreichischem Gebiet bisher noch nicht<br />

erfaßt.<br />

Literatur<br />

LÖBLICH, A. R. und TAPPAN, H., <strong>1957</strong>: Correltion of the Gulf and Atlantik Coastal... Journ.<br />

of. Pal. 31, Nr. 6, Menasha Wis.<br />

SCHLAGER, M., <strong>1957</strong>: Bericht über die Exkursion zum Untersbergfuß und nach Adnet. Mitt.<br />

naturwiss. Arbeitsgem. am Haus der Natur, Salzburg, 8.<br />

Paläontologisch-stratigraphische Untersuchungen im Jungtertiär des nördlichen<br />

Niederösterreichs<br />

von RUDOLF SIEBER (auswärtiger Mitarbeiter)<br />

Die geologische Kartierung im Gebiet der Poysbrunner Scholle (GRILL, 1953/54) im nördlichen<br />

Niederösterreich ließ eine paläontologisch-stratigraphische Untersuchung des über<br />

mehrere km ausgedehnten fossilreichen Miozänvorkommens von Steinabrunn bei Drasenhofen<br />

als notwendig erscheinen. Außer den wenigen Angaben der älteren Literatur, einer kurzen<br />

Behandlung aus jüngerer Zeit (SIEBER, 1934, 1936) und neueren Teiluntersuchungen (MEZ-<br />

NERICS, 1933, KÜPPER-PAPP, 1954) liegt keine zusammenfassende eingehende Bearbeitung der<br />

großen Fauna vor, an welche eine Reihe stratigraphischer Fragen geknüpft ist.<br />

Das genannte Tertiärgebiet dehnt sich N bis S des Ortes Steinabrunn (Steinebrunn) aus<br />

und wurde lange Zeit als faziologisch einheitliche und stratigraphisch dem Mittelmiozän zugehörige<br />

Bildung betrachtet. Das Steinabrunner Miozän ist durch Chlamys elegant als dem<br />

Torton angehörig erwiesen. Faziologisch läßt es sich, was bisher nicht bekannt war, in fünf<br />

deutliche Unterausbildungen gliedern, die eigene Vergesellschaftungen der großen Fauna aufweisen.<br />

Es finden sich von N nach S: 1. gebankte Leithakalke mit sandig-mergeligen Zwischenlagen,<br />

und zwar N des Ortes beim Kalkofen, 2. sand'ig-mergelige, von konkretionären Blöcken<br />

durchzogene Sedimente im Orte beim Milchhaus, 3. graue und grünblaue Mergel und Tegel<br />

weiter S im ostwärts-ziehenden Hohlweg, 4. S bei den letzten Häusern des Ortes an der<br />

Straße des Steiirandes, feine bis grobe Sande, und schließlich 5. im Hangenden der Fortsetzung<br />

von 4. hochgelegene, deutlich entwickelte massige, zum Teil gebankte Lithothamnienkalke.<br />

Diese Ausbildungen stellen eine vom Liegenden zum Hangenden verfolgbare Serie dar.<br />

Während die gebankten Leithakalke mit Zwischenlagen (Kalkofen) einer Wechselfolge von<br />

Lithothamnien und Sanden entsprechen, handelt es sich bei den Leithakalken der sandigmergeligen<br />

Ausbildung in der Ortsmitte (Milchhaus) um sekundäre Verfestigungen. Über<br />

den Bryozoa- und Seeigel-führenden Lithothamnienkalken konnten keine weiteren, etwa brakkische<br />

Bildungen und Faunen bis zur Landesgrenze ermittelt werden. Für die oben gekennzeichnete<br />

gesamte Sedimentfolge ergibt sich auch auf Grund einer neu aufgesammelten und<br />

untersuchten Mikrofauna im wesentlichen eine Zugehörigkeit zur Sand'schalerzone. In den<br />

basalen Teilen kommen noch Elemente der Lagenidenzone zum Vorschein. Damit finden die<br />

Angaben der geologischen Kartierung eine Bestätigung und es ergibt sich auch Übereinstimmung<br />

zu den Ergebnissen der Heterosteginenuntersuchung (KÜPPER, PAPP).<br />

Die Makrofauna, von welcher relativ reiche neue Bestände vorliegen und gesammelt<br />

werden konnten, ist seit langem als Steinabrunner Fauna bekannt, zum größten Teil aber in<br />

fast völlige Vergessenheit geraten. Im Hinblick auf die Zonengliederung des Tortons durch<br />

Großfossilien kommt ihr aber eine sehr wichtige Stellung zu. Die Makrofauna verteilt sich,<br />

wie bisher nicht bekannt war, auf nachstehende, im wesentlichen der gekennzeichneten Fazio-<br />

296


logie folgende Vergesellschaftungen. 1. (Kalkofen), Groß- und Schwerschaler mit Codokia<br />

leonina, Pholadomya recthdorsata, Beguina crassa vindobonensis, Oslrea, Pecten, Echinolampas<br />

u.a.; 2. (Milcihhaus), Mikrotesten mit Rissoa, Rissoina, ferner Chlamys elegans, Turritella<br />

usw.; 3. (Hohlweg), reichlich Cerithium bronni, Turritellidae mit Turritella biearinata<br />

scalaria, Turritella erronea ernesti, Mitridae, Cancellariidae und Conidae; 4. (Straße), Flachstrandvergesellschaftung<br />

mit dünnschaligen Grabformen und Groß- und Dickschalern, wie<br />

Cardita (Megacardita) jouanneti, Cardium (Ringioardium) hians danubtanum; endlich<br />

5. (Hangend), Lithothamnien, Bryozoa mit Pinna, Venus, häufig Psammechinus und Echinus<br />

und Sirenenrippen. Der gesamte Makroartenbestand weist einen dem flachen Nerilikum entsprechenden<br />

rein marinen Charakter auf. Die Turritellidae geben mit Turritella biearinata scalaria<br />

bzw. Turritella scalaria scalaria und Turritella erronea ernesti, dem häufigen Cerithium<br />

bronni ein mitteltortonisches Alter an.<br />

Die Mikrofauna wurde aus den Sedimenten aller Teilausbildungen gesammelt und<br />

ergab folgenden Artenbestand. Als häufiger auftretende Elemente sind festzustellen: Spiroplectammina<br />

oarinata, Textularia ex. gr. suhangulata, Textularia laevigata, Quinqueloöulina,<br />

Spiroloculina, Globulina, Nonion commune, Elphidium crispum, Elphidiutn cf. aculeatum, Bolivina<br />

punctata, Reussella spinulosa, Uvigerina bononiensis compressa, Amphistegina hauerina,<br />

Heterostegina costata costata; etwas spärlicher kommen vor: Martinotiella communis, Robülus<br />

inornatus, Marginulina cristellarioides, Dentalina elegans, Bulimina elongata, Gyroidina soldanii,<br />

Pullenia sphaeroides, Globigerina bulloides, Globigerina triloba, Cibicides lobatulus,<br />

Rotalia beccarii, Verneuilina triquetra. — Die Sandschaler sind mit Spiroplectammina oarinata<br />

und grobagglutinierenden Textularien reichlich vertreten; auch Martinotiella dommunis ist<br />

vorhanden, allerdings sehr selten. Bulimina und Uvigerina finden sich mit zum Teil wenig bekannten<br />

Formen. Reussella erscheint ständig, namentlich in den höheren Anteilen. Selten und<br />

sehr selten treten einige Lagernden auf, wie Dentalinen, Nodosarien; Elphidien sind mit<br />

E. crispum zahlreich anwesend, dazu E. flexuosum und E. cf. aculeatum. Rotalia becaariil erscheint<br />

häufig und großwüchsig. Die Mikrofauna spricht mit dem Hervortreten der Sandschaler<br />

für die Spiroplectammina carinata-Zone. Die durdh die geologische Kartierung, die<br />

Heterosteginenuntersuchung und die Turritelliden gelieferten Befunde werden somit vervollständigt<br />

und bestätigt. Durch mehrere Aufgrabungen und daran angestellte Aufsammlungen<br />

im nicht aufgeschlossenen Liegenden der höchsten Lithothamnienkallke konnte auch hier die<br />

genannte Zone ermittelt werden. Die spärlichen Vertreter der Lagernden finden sich vorwiegend<br />

in den basalen Teilen, wie etwa bei der Herrenmühle, die als höchste Anteile der Lagenidenzone<br />

betrachtet werden können. Elemente der Bolivinen- bzw. Rotalienzone waren nicht<br />

nachzuweisen.<br />

Das seit langem bekannte reiche Fnndgebiet „Steinabrunn" darf demnach fast ausschließlich<br />

der Spiroplectammina carinata-Zone zugerechnet werden. Der mehrseitig geführte Altersnachweis<br />

erhärtet die Verwendbarkeit von Makrofossilien zur Zonengliederung, was sich auf<br />

das ganze Torton des Wiener Beckens ausdehnen läßt. Die schon in Zusammenhang mit<br />

früheren Kartierungen durchgeführten paläontologisch-stratigraphischen Untersuchungen von<br />

fossilreichen Fixpunkten ergeben nun eine Gliederungsfolge, die im wesentlichen mit der<br />

Mikrozonenfolge übereinstimmt. Als stratigraphische Reihung der wichtigsten, einzelne Zonen<br />

kennzeichnende Fundpunkte ist anzugeben: Grund (SIEBER, 1945/46), Baden und Forchtenau<br />

(SIEBER, 1956), (Lagenidenz.); Steinabrunn und Gainfahrn (SIEBER, 1934, 1938), (Sp. carinata-<br />

Z.); Pötzleinsdorf und Neudorf/March (SIEBER, 1953, 1934), (Bolivinenz.); nicht randlich gelagerte<br />

Sande und 1 Tegel von Wien und anderen Lokalitäten, deren Makrofossilien in Bearbeitung<br />

sind (Rotalienz.). Die Ermittlung der Zonengliederung durch makropaläontologische<br />

und ergänzende mikropaläontologische Untersuchungen fossilreicher Fundpunkte soll auch<br />

auf andere österreichische Gebiete und Stufen ausgedehnt werden. Die eingehende Bearbeitung<br />

der Fauna von Steinabrunn ist abgeschlossen.<br />

297


Bericht <strong>1957</strong> ans dem Laboratorium für Palynologie<br />

von<br />

WILHELM KLAUS<br />

Als Ausgangsmaterial der Salzanalysen kamen insgesamt 56 Proben zur Untersuchung. Davon<br />

haben sich 55 als sporenführend erwiesen. 7 Proben enthielten nur Fragmente oder es<br />

war die Zerstörung so weit fortgeschritten, daß sie statistisch nicht ausgewertet werden konnten.<br />

1 Probe erwies sich als sporenleer. Zur statistischen Auswertung wurden aus der nicht<br />

geringen Variationsbreite der Formen drei Gruppen gebildet und die Prozentsätze im Diagramm<br />

verzeichnet. Bestimmend für die Auswahl waren die Ergebnisse der auf die gesamte Trias<br />

und Oberes Perm ausgedehnten Paralleluntersuchungen. Daraus ergab sich ein Bild über die<br />

Variation und stratigraphische Reichweite der verschiedenen Formen. Das vorliegende Profil<br />

Hallstatt erwies sich als gut verwendbare Grundlage, da sich zeigte, daß sich die Mehrzahl der<br />

Proben von Hallein in die Zonengliederung des Hallstätter Profiles unterbringen ließen.<br />

Überdies bot sich auf Grund von Ergänzungsproben eine weitere Untergliederung des Hallstätter<br />

Profiles an. Aus den Serienuntersuchungen von Hallstatt, Hallein, Bad Ischl und Aussee<br />

geht nicht nur eine allgemeine Übereinstimmung hervor, sondern es sind verschiedentlich<br />

auch einzelne Zonen durchzuverfolgen. Von Hallein wurden die Werfener Schichten der Tiefbohrung<br />

Hallein III (Teufe 360 m), welche von der Sohle des Wolf-Dietrich-Schachtes niedergebracht<br />

wurde, untersucht. Aus der Knorr-Schachtricht (Hallein) kamen Schiefer, welche<br />

auf Grund der Funde von Halobia rugosa der karnischen Stufe der alpinen Trias zuzurechnen<br />

sind, zur Untersuchung. In den kalkfreien Teilen der Proben finden sich Mikrospuren, welche<br />

eine verarmte karnische Vergesellschaftung repräsentieren. Die Fazies ist hingegen keine rein<br />

terrestrische wie in Lunz. Die ± tonigen Einschaltungen in die Zlambachmergel fuhren eine<br />

speziesarme, aber individuenreiche Flora, welche sich vollkommen mit den bisher bekannten<br />

Ergebnissen decken. Die vereinzelt vorkommenden Hystrichospaerideen weisen auf brackischmarines<br />

Milien. Die Mikroflora der „Zlambachmergel" von Hallein zeigt ebenfalls gute<br />

Übereinstimmung.<br />

Die „roststreifigen Schiefertone" aus Hallstatt und Hallein führen jeweils eine sehr reiche<br />

Sporenflora. Sie sind untereinander vollkommen identisch. Es dürfte sich um ± terrestrische<br />

Ablagerungen handeln, da Hystrichosphaerideen fast vollständig fehlen. Altersmäßig scheinen<br />

sie sich den Zlambachniergeki anzuschließen.<br />

Im Zusammenhang mit den Sporenuntersuchungen wurde auch weiteren Fragen der Entstehung<br />

des Salzlagers Hallstatt nachgegangen. Die seit langem bekannten ± regelmäßigen<br />

Bänderungen in den reinen Kernsalzstrichen boten die Grundlage zu statistischen Untersuchungen,<br />

welche methodisch den Erkenntnissen RICHTER-BERNBURG'S 1955 folgen. In den<br />

Aufschlüssen der teilweise schon sehr schwer zugänglichen Salz-Werker RIETHALER, POHADSCH<br />

und SCHIEBEL ist das ± weiße Kernsalz durch zahlreiche dunkelgraue, meist schmale, etwa,<br />

parallel verlaufende Bänder oder Schnüre unterbrochen. Es dürfte sich hierbei um ± kontinuierlich<br />

abgesetzte, regelmäßige Ton-Anhydritschnüre handeln, deren unterschiedliche<br />

Korngröße auf rhythmisch schwankende Erosion auf dem Festland verursacht wurde. Solche<br />

Schichten könnten als Produkt zyklischer Klimaperioden unter Umständen sogar den jährlichen<br />

Sedimentationsablauf widerspiegeln. Es ist ferner bekannt, daß sich der Sonnenfleckenturnus<br />

auf der Erde durch anormale klimatische Bedingungen auswirkt. Solche Anomalien<br />

treten am häufigsten in Abständen von 6, 8 und 11 Jahren auf. In der Tat sind nach längerer<br />

Betrachtung in den Bändern Anomalien in der Gestalt besonders dunkler, oft zwei- oder<br />

mehrgeteilter Schnüre oder solcher mit besonders kleinem oder großem Abstand zu finden.<br />

In den genannten Aufschlüssen wurde jeweils die Anzahl der Bänder zwischen zwei Anomalien<br />

statistisch festgehalten.<br />

Im Riethaler Werk konnten 92 Meßwerte erfaßt werden. Die Perioden zwischen 5 und 10<br />

sind hier am häufigsten. Im Pohadsch-Werk (259 Meßwerte) sind die Perioden 6 und 8 am<br />

298


häufigsten. Im Schiebel-Werk (641 Meßwerte) liegt die größte Häufigkeit der Perioden bei<br />

6, 8 und 10. Es scheint in allen drei Werkern ungefähr Übereinstimmung darin zu bestehen,<br />

daß die Anomalien in den Perioden 6, 8 und 10 am häufigsten auftreten. Es liegt daher wohl<br />

die Annahme nahe, daß die Gesteinspartien des untersuchten Bändersalzes sedimentärer Natur<br />

sind, ja sogar einen jahreszeitlichen Rhythmus repräsentieren können.<br />

Bei den Begehungen des Hallstätter Salzbergwefkes wurde in diesem Jahr auch ein kleines<br />

Geiger-Müller-Zählrohr (Philips) mitgeführt. Trotz der relativ geringen Empfindlichkeit der<br />

Apparate ist ein unterschiedliches Verhalten der verschiedenen Gesteine zu beobachten. Der<br />

anstehende Kalk, ferner Anhydrit und Kernsalzstriche liefern die niedrigsten Impulswerte,<br />

während grünes Hasel- und Blättersalzgebirge sowie besonders der Werfener Schiefer und<br />

Sandstein der Einlagerungen höhere Werte anzeigen. Der Nullwert (Background) war geringen<br />

Schwankungen unterworfen, obwohl er vergleichsweise direkt auf dem Hallstätter See und<br />

vor den Mundlöchern der Stollen am Salzberg bei Tag und Nacht, bei Sonnenschein und Bewölkung<br />

gemessen wurde.<br />

Eine Anzahl der aufgesammelten Proben aus dem Ennstal-Tertiär gelangten zur Analyse.<br />

Überraschend waren die Ergebnisse von den Fundpunkten Stoderzinken (Kohle und Ton),<br />

sowie vom Buchstein im Gesäuse. Diese beiden Proben lieferten ausschließlich Sporen der<br />

Oberkreide. Leider erwiesen sich die Proben von Lobenau bei Radstadt als sporenleer<br />

und konnten daher zu einem Vergleich nicht herangezogen werden. Die Vorkommen von<br />

Wagrain bei Radstadt (Neureitergraben) enthielten wohl sehr viel mikroskopisch kleine, aber<br />

weitgehend korrodierte Pflanzenbruchstücke und nur wenig bestimmte Sporen. Diese sind<br />

durchwegs Tertiärformen, welche vielleicht am ehesten für ± Miozän sprechen würden.<br />

Aus dem Flysch des Wienerwaldes, aus dem Lavanttal (Schönweg, Ziegelei-Brenner) sowie<br />

aus dem Jungtertiär der steirischen Bucht kamen Einzelproben zur Untersuchung.<br />

Bericht <strong>1957</strong> über photogeologische Arbeiten<br />

von HERWIC HOLZER<br />

a) Vorbegehungen auf den Bättern Bad Ischl und Sc h lad min g (96<br />

und 127). Als Vorbereitung für die gegenwärtig erfolgende photogeologische Bearbeitung<br />

des Dachsteinplateaus wurden in 14 Arbeitstagen Übersichtsbegehungen im Räume Gjaidalm—<br />

Krippenstein—Hirzkar—Taubenkogel—Simonyhütte unternommen. Das Ziel war, mit den<br />

Geländeverhältnissen vertraut zu werden, um bei der Luftbildauswertung Interpretationsfehler<br />

möglichst hintanzuhalten. Die auf den Luftphotos sehr deulich hervortretenden Brüche und<br />

Störungslinien erwiesen sich als mehr oder weniger steilstehende Scharen von Harnischflächen<br />

und Zerrüttungszonen, sind oft auch schutterfüllte Kluftgassen. Viele der Schlünde<br />

und Ponore der Plateaufläche liegen an Kreuzungspunkten von Kluftlinien. Die Begehungen<br />

zeigten, daß die geplante kartenmäßige Darstellung der Störungslinien an Hand der Luftbilder<br />

wesentlich genauer erfolgen kann, als dies im Gelände möglich wäre.<br />

b) Begehungen auf Blatt Rauris (154). Vier Wochen Arbeitszeit wurden aufgewendet,<br />

um die nach Fertigstellung der photogeologischen Karte eines Teiles der Goldberggruppe<br />

notwendigen Feldbeobachtungen durchzuführen. In Zusammenarbeit mit Herrn Prof.<br />

CH. EXNER wurde das Gebiet im Umkreis von Sandkopf—Hohem Sonnblick—Strappelebenspitze<br />

begangen. Eine Vergleichsbegehung führte zum Stubnerkogel bei Gastein. Bezüglich<br />

der Ergebnisse wird auf die im Jahrbuch der Geol. B.-A. erscheinende Arbeit verwiesen.<br />

299


Bericht über sedimentpetrographische Arbeiten im Jabre <strong>1957</strong><br />

von<br />

GERDA WOLETZ<br />

Nach Art und Zweck gliedern sich die Arbeiten des Berichtsjahres in zwei Gruppen, eine,<br />

die die Untersuchungen von Proben in Zusammenhang mit fremden Kartierungsarbeiten<br />

umfaßt, und eine zweite, die als reine Grundlagenforschung eine regionale Übersicht über die<br />

Schwermineralführung verschiedener Gesteine zum Ziele hat.<br />

Zur Ergänzung fremder Kartierungsarbeiten oder im Anschluß an solche wurden mir<br />

Gesteine aus verschiedenen Ablagerungsräumen übergeben. So wurden Analysen von Flyschgesteinen<br />

aus einem Querprofil durch den Wienerwald, von Molasse-Sedimenten oligozänen<br />

und miozänen Alters aus der weiteren Umgebung von St. Polten und von Gesteinen aus den<br />

Salzgebirgen von Hallstatt, Ischl, Hallein und Hall in Tirol durchgeführt.<br />

Im Wienerwald-Flysch konnte wieder, wie schon bei früheren Bearbeitungen ähnlicher<br />

Profile, eine Abgrenzung von Tertiär- und Kreide-Schichten gemacht werden.<br />

Die Bearbeitung von Molasse-Sedimenten erbrachte sehr einförmige Analysenergebnisse.<br />

In dem bearbeiteten Bereich haben alle Ablagerungen, mit Ausnahme der lokal beeinflußten<br />

Melker Sande, ein von Granat beherrschtes Schwermineralspektrum. Im Oligozänschlier ist<br />

neben dem herrschenden Granat auch noch Zirkon deutlich, daneben auch Turmalm, Apatit,<br />

Epidot, Staurolith. Der Burdigalschlier zeigt dagegen ein geringfügig geändertes Schwermineralspektrum:<br />

kleine Mengen von grüner Hornblende erscheinen zusätzlich. Die Oncophoraschichten<br />

(Helvet) behalten diese Schwermineralgesellschaft bei, jedoch verlagert sich<br />

das Verhältnis noch mehr zu Gunsten des Granates. Die Torton-Sedimente aus diesem Gebiet<br />

lassen sich mineralogisch nicht von den Oncophoraschichten unterscheiden.<br />

Die Untersuchungen an Gesteinen aus dem Salzgebirge ergaben Analysen mdt wohl voneinander<br />

unterscheidbaren Schwermineralgesellschaften, eine befriedigende Interpretation<br />

steht aber noch aus.<br />

An Proben von rezenten Flußablagerungen und verschiedenen tertiären Sedimenten wurden<br />

auch quantitative Untersuchungen angestellt, um die Möglichkeiten und Grenzen der Schwermineralanalyse<br />

für die Zwecke der Rohstoffsuche darzustellen.<br />

Als ein Beitrag zur Grundlagenforschung wurden Analysen von Bohrproben aus Erdöltiefbohrungen<br />

im oberösterreichischen Alpenvorland durchgeführt. Diese Arbeiten haben Gelegenheit<br />

gegeben, bisher nicht erreichbar gewesene Schichten kennenzulernen. Es zeichnen<br />

sich auch in diesem Bereich Möglichkeiten für stratigraphische und fazielle Gliederungen durch<br />

mineralogische Methoden ab, wodurch fallweise ein Hilfsmittel zur Beantwortung geologischer<br />

und tektonischer Fragen geboten werden kann.<br />

Weiters wurde auch der Versuch gemacht, verschieden alte Gesteine aus Karbon und Perm<br />

aus Kärnten mit mineralogischen Hilfsmitteln zu definieren und gegeneinander abzugrenzen.<br />

Die Ergebnisse weisen auf die Möglichkeit, auch auf diesem Wege Schichtglieder klassifizieren<br />

zu können.<br />

300


<strong>Geologische</strong> Literatur Österreichs <strong>1957</strong> *)<br />

(mit Nachträgen aus früheren Jahren)<br />

zusammengestellt von S. NÖBAUER<br />

Abel, Gustave: Das Seilbahnpirojekt und<br />

die Wasserversorgung aus dem Untersberg.<br />

Salzburg <strong>1957</strong> (Mitt. nat.wiss. Arbeitsgem.<br />

8, 1—11).<br />

Alker, Adolf: Römische Bausteine, Mörtel<br />

und Wandfarben von Forst/Thalerhof<br />

bei Graz. Graz <strong>1957</strong> (Min. Mitt.bl. Joanneum<br />

<strong>1957</strong>, 1, 6-7).<br />

Alker, Adolf: Mineraleinschlüsse in Quatrzkristallen<br />

aus dein Gebiet der Packalpe<br />

(Steiermark). Graz <strong>1957</strong> (Min. Mitt.bl.<br />

<strong>1957</strong>, 1, 11-12).<br />

Alker, Adolf: Zur Mineralogie der Steiermark.<br />

ö.Seethaler Alpen—Murauer Berge.<br />

Graz <strong>1957</strong> (Min. Mittibl. <strong>1957</strong>, 1, 13 bis<br />

32).<br />

Alker, Adolf: Zur Mineralogie der Steiermark.<br />

7. Ausseerland—Ennstaleralpen—<br />

Eisenerzalpen—Steirisch - niederösterreichische<br />

Kalkalpen. 8. Fischbacher Alpen<br />

—Wechsel—Jogiland. Graz <strong>1957</strong> (Min.<br />

Mitt.bl. Joanneum <strong>1957</strong>, 2, 65-92).<br />

Ampferer, Otto. — O. Ampferer. Führender<br />

Alpengeologe besonderer Prägung s.<br />

Heißel, Werner. <strong>1957</strong>.<br />

Anderle, Nikolaus: Bericht über Bodenund<br />

Grundwasserkartierung in Kärnten<br />

und Steiermark (Sommer 1956). Wien<br />

<strong>1957</strong> (Vh, GBA <strong>1957</strong>, 93-94).<br />

Angel, Franz s. Meixner, Heinz: Zum 70.<br />

Geburtstag v. F. Angel. <strong>1957</strong>.<br />

Angel, Franz: Einige ausgewählte Probleme<br />

eklogitischer Gesteinsgruppen der österreichischen<br />

Ostalpen. Stuttgart <strong>1957</strong> (N.<br />

Jb. f. Min. Abh. 91 = Festband Hans<br />

Schneiderhöhn z. Vollendung d. 70. Lebensjahres).<br />

Arnberger, Erik: Beiträge zur Geschichte<br />

der angewandten Kartographie und ihrer<br />

Methoden in Österreich. Mit 1 Taf. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Festschrift zur Hundertjahrfeier<br />

der Geographischen Gesellschaft in Wien<br />

1856-1956, S. 1-43).<br />

Azer, Nazmy Ibrahim: Beitrag zur Kenntnis<br />

ostalpiner Fahlerze. Teil 1, 2. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Tsch. Mitt. F. 3,6, 226-245).<br />

Bachmayer, Friedrich: Bericht überKartierungsarbeiten<br />

und Aufsammlungstätigkeit<br />

im Bezirk der Waschbergzone (Mesozoikum)<br />

auf den Bläuern Mistelbach<br />

(24), Poysdorf (25) und Stockerau (40).<br />

Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA*<strong>1957</strong>, 11-12).<br />

Bachmayer, Friedrich s. Erdöl in Österreich.<br />

<strong>1957</strong>.<br />

Bachmayer, Friedrich: Goneplax gulderi,<br />

eine Grustaceen-Species aus dem tortonischen<br />

Tegel des Wiener Beckens. Stuttgart<br />

1953 (Pal. Zs. 27, 143-145).<br />

Bachmayer, Friedrich: Versteinertes Leben,<br />

die erdgeschichtlichen Dokumente. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Universum, Natur und Technik.<br />

Sondern. 3, 1-10).<br />

Bachmayer, Friedrich: Ein fossiler Schildkrötenrest<br />

(Clemoiys ukoi nov. spec.) aus<br />

oberpannonischen Süißwasserablagerun^<br />

gen von Gramatneusiedl (südliches Wiener<br />

Becken). Mit 10 Textabb. u. 3 Abb.<br />

auf Taf. 4 u. 5. Wien <strong>1957</strong> (Annalen d.<br />

Nat. Hist. Museums in Wien. 61, 78 bis<br />

89).<br />

Bachmayer, Friedrich: Die Trilobiten. Eine<br />

vor 200 Millionen Jahren ausgestorbene<br />

Tiergruppe. Wien <strong>1957</strong> (Universum, Natur<br />

und Technik. Sonderh. 3, 11-18).<br />

Ban, Alois: Bericht über die Herbsttagung<br />

1956 der Fachgruppe für Mineralogie<br />

und Geologie. Klagenfurt <strong>1957</strong> (Karinthin.<br />

F. 34/35, 181-183).<br />

Bartsch, Gerhard: Hans Spreitzer und sein<br />

wissenschaftliches Werk. Wien <strong>1957</strong> (Mitt.<br />

d. Geograph. Ges. Wien 99, 113-121).<br />

Batsche, Hans: <strong>Geologische</strong> Untersuchungen<br />

in der Oberen Süßwassermolasse<br />

Ostniederbayerns. Hannover <strong>1957</strong> (Geol.<br />

Jb. Beih. 26, 261-307).<br />

*) Die Autoren werden gebeten, zwecks Vervollständigung dieses Verzeichnisses Separata<br />

ihrer Arbeiten, soweit sie die Geologie Österreichs und angrenzender Gebiete betreffen, an die<br />

Bibliothek der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong> einzusenden.<br />

Dissertationen sind der Vollständigkeit halber angeführt und sind unter gewissen Bedingungen<br />

in der Universitäts- oder Nationalbibliothek einzusehen.<br />

301


Beck-Mannagetta, Peter: Der geologische<br />

Aufbau [d. Bez. Wolfsberg]. Klagenfurt<br />

<strong>1957</strong>. 7 Bl. (Planungsatlas Lavanttal, Verwaltungsbezirk<br />

Wolfsberg, Abschnitt 2).<br />

Beck-Mannagetta, Peter: Aufnahmen (1956)<br />

im Bezirk St. Veit an der Glan. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Vh. GBA. <strong>1957</strong>, 12-15).<br />

Beck-Mannagetta, Peter: Tektonische Übersichtskarte<br />

von Niederösterreich 1 zu<br />

500.000. Wien 1955 (Atlas von Niederösterreich.<br />

Lig. 5).<br />

Beiträge zur Landeskunde Tirols. 1956, s.<br />

Klebeisberg-Festschrift.<br />

Bemmelen, Reinout W. van: Beitrag zur<br />

Geologie der westlichen Gailtaler Alpen<br />

(Kärnten, Österreich. Teil 1). Wien <strong>1957</strong><br />

(Jb. GBA 100, 179-212).<br />

Berger, Walter: Ein vorweltlicher Baumfarn<br />

aus dem Sandstein des Wiener Waldes.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Natur u. Land 43, 48<br />

bis 49).<br />

Berger, Walter: Pflanzenreste aus dem Mittelmiozän<br />

(Hel'vet) des Teiritzberges bei<br />

Stetten in Niederösterreich. Wien <strong>1957</strong><br />

(Annalen d. Nat. hist. Museums in Wien<br />

61, 90-95).<br />

Bobies, Carl A.: Die Bryozoen des österreichischen<br />

Sarmats. Mit 4 Kunstdrucktaf.<br />

u. 1 Textabb. Wien <strong>1957</strong> (Bryozoenstudien<br />

2) (Jb. GBA 100, 81-114).<br />

Bobies, Carl A.: Die Bryozoen des österreichischen<br />

Sarmats. Wien <strong>1957</strong>. Diss.<br />

Kühn-Clar.<br />

Bfezina, Jifi. — J. Bfezina, T. Buday. Rhyolitove<br />

tufity ve svrchraim helvetu a sarroatu<br />

Dolnomoravskeho üvalu. Praha<br />

<strong>1957</strong> (Vestnik tistfednrho üstavu geologiöWho<br />

30, 178-182) [Rhyolittuffite im<br />

Oberhelvet und Sarmat im Wiener<br />

Becken in der Westslowakei. Mit deutscher<br />

Zusammenfassung].<br />

Bryozoenstudien 2 s. Bobies, Carl A.: Die<br />

Bryozoen des österreichischen Sarmats.<br />

<strong>1957</strong>.<br />

Buday, Tibor s. Bfezina, J. und T. Buday:<br />

RhyoLitove tufity ve svrchnim helvetu a<br />

sarmatu Dolnomoravskeho üvalu. <strong>1957</strong>.<br />

Colin, Hansjoachim s. Holzer, H. und H.<br />

Colin: Beiträge zur Ophiolithfrage in<br />

Anatolien (Türkei). <strong>1957</strong>.<br />

Cicha, Ivan: Soucasny stav nazoru na vyvoj<br />

mikrofauny burdigalu a helvetu videnske<br />

panive a Pavazi (sz. cäst pannonske<br />

pänve). Die gegenwärtigen Ansichten<br />

über die Entwicklung der burdigalischen<br />

und helvetischen Mikrofauna im Wiener<br />

Becken und im Vafagebiet. Praha <strong>1957</strong><br />

(Vestnik ustredniho üstavu geolog. 32,<br />

390-397).<br />

Clar, Eberhard: <strong>Geologische</strong> Aufnahmen<br />

1956 in den Radstädter Tauern (Zederhaustal).<br />

Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>,<br />

15-16).<br />

Del Negro, Walter: Bericht über Kartie- r<br />

rungsarbeiten in der Gaisberggruppe<br />

1 :25.000. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>,<br />

41-47).<br />

Del Negro, Walter: Exkursion ins Oichtental<br />

und ins Gebiet Mattsee—Tannberg,<br />

ferner in die Glasembachklamm. Salzburg<br />

<strong>1957</strong> (Mitt. nat. wiss. Arbeitsgem. 8,<br />

12-18).<br />

Zur Donautagung (Sonderheft). Wien <strong>1957</strong><br />

(ÖWW 9, 97-152).<br />

Drexler, Leopold: Ein pathologischer Humerus<br />

eines Höhlenbären. Mit 5 Abb.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Annalen d. Nat. hist. Museums<br />

in Wien 61, 96-101).<br />

Ehrenberg, Kurt: Über Höhlenbären- und<br />

Bärenhöhlenfragen. Wien <strong>1957</strong> (Mitt.<br />

Höhlenkomm. 1955, 54-57).<br />

Erdöl in Österreich. Hrsg. v. d. Ges. f. Natur<br />

u. Technik. Redigiert v. Friedrich<br />

Bachmayer. — Wien: Verl. Natur u. Technik<br />

<strong>1957</strong>. 108 S.<br />

Erdölwirtschaft, Die österreichische, s. Koren,<br />

St. und K. Wessely.<br />

Erläuterungen zur geologischen Karte<br />

Mattersburg-Deutschkreutz 1 : 50.000 auf<br />

Grund der von F. Kümel hinterlassenen<br />

Unterlagen sowie unter Berücksichtigung<br />

von Neubeotoachtungeni bearb. v. J. link,<br />

H. Küpper, K. Lechner, A. Ruttner. Redaktion:<br />

H.Küpper.— Wien: <strong>Geologische</strong><br />

<strong>Bundesanstalt</strong> <strong>1957</strong>. 66 S., XII Taf.<br />

Exner, Christof: Aufnahme (1956) in der<br />

Sonnblickgruppe und in den Osthängen<br />

des Petzeckgebietes (Kartenblätter 154,<br />

179 und 180). Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>,<br />

16-18).<br />

302


Exner, Christof: <strong>Geologische</strong>s Panorama<br />

vom Zittauer Tisch SW vom Stubnerkog>el<br />

bei Badgastein, Salzburg, Österreich.—Wien:<br />

<strong>Geologische</strong> <strong>Bundesanstalt</strong><br />

<strong>1957</strong>. 1 gef. Blatt. (<strong>Geologische</strong> Karte von<br />

Gastein, Beiheft.)<br />

Fabich, Karl. — Sonderbericht 1956 des chemischen<br />

Laboratoriums. Erstattet von<br />

K. Fabich und W. Prodinger. Wien <strong>1957</strong><br />

(Vh. GBiA <strong>1957</strong>, 94-98).<br />

Festschrift zur Vollendung des 60. Lebensjahres<br />

von Hans Spreitzer. Wien <strong>1957</strong><br />

(Mitt. d. Geograph. Ges. in Wien 99,<br />

109-224).<br />

Fink, Julius: Das Quartär zwischen Wr.<br />

Neustädter Pforte und Rechnitzer Schieferinsel.<br />

Mit einer quartärgeologischbodenkundlichen<br />

Karte. Wien <strong>1957</strong> (Erläuterungen<br />

zur geologischen Karte<br />

Mattersburg-Deutschkreutz, Teil 1, 36<br />

bis 45).<br />

Fischer, Georg: Über Bitumenmergel von<br />

Seefeld in Tirol. Hannover <strong>1957</strong> (Geol.<br />

Jb. 74, 63-74).<br />

Fischer, Heinrich: Über glaziale Bildungen<br />

aus dem Gebiet von Annaberg und dem<br />

mittleren Erlauftal (Niederösterreich).<br />

Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 253-258).<br />

Flügel, Erich Horst: I. Revision der Hydrozoen<br />

des Grazer Devons. II. Zur Geologie<br />

des Hochschlagstock.es, E St. Erhard<br />

(Breitenau). Graz <strong>1957</strong>. Diss. Metz-<br />

Heritsch.<br />

Flügel, Helmut. — Aufnahmen 1956 auf den<br />

Blättern Graz (164), Weiz (165), Passail<br />

(134) und Birkfeld (135). Von H. Flügel<br />

und V. Maurin. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA<br />

<strong>1957</strong>, 18-22).<br />

Flügel, Helmut. — H. Flügel, V. Maurin.<br />

Triasverdächtige Gesteine am Südrand<br />

des Grazer Paläozoikums. Klagenfurt<br />

<strong>1957</strong> (Karinthin. F. 34/35, 198-206).<br />

Flügel, Helmut. — Die Gliederung des<br />

Oberdevons und Unterkarbons am Steinberg<br />

westlich von Graz mit Conodonten.<br />

Von H. Flügel und W. Ziegler. Mit 5 Tat.<br />

und 6 Abb. im Text. Graz <strong>1957</strong> (Mitt.<br />

nat. wiss. Ver. Stmk. 87, 25-60).<br />

Flügel, Helmut: Revision der ostalpinen<br />

Heliolitina. Graz 1956 (Mitt. d. Mus. f.<br />

Bergbau, Geol. u. Technik, H. 17).<br />

Flügel, Helmut: Struktur, Textur und Gefüge.<br />

Herrn Prof. Dr. Franz Angel zu<br />

seinem 70. Geburtstag. Wien <strong>1957</strong> (BHM<br />

102, 39-42).<br />

Franz, Herbert: Die Böden Österreichs.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Österr. Hochschulzeitung<br />

9, 16, 4).<br />

Franz, Herbert. — Zur Kenntnis der jungquartären<br />

Ablagerungen und Böden im<br />

Leithagebirge und im Räume von Retz.<br />

Von H. Franz mit Beiträgen von G. Frasl<br />

und K. Weidschacher. Wien <strong>1957</strong> (Vh.<br />

GBA <strong>1957</strong>, 146-196).<br />

Frasl, Günther: Bericht 1956 über Aufnahmen<br />

auf Blatt Steyeregg (33). Wien <strong>1957</strong><br />

(Vh. GBA <strong>1957</strong>, 22-25).<br />

Frasl, Günther, s. Franz, H., Frasl, G. und<br />

K. Weidschacher: Zur Kenntnis der jungquartären<br />

Ablagerungen und Böden im<br />

Leithagebirge und im Räume von Retz.<br />

<strong>1957</strong>.<br />

Frasl, Günther: Der heutige Stand der<br />

Zentralgneisforschung in den Ostalpen.<br />

Vortrag, gehalten am 19. Oktober <strong>1957</strong><br />

am Landesmuseum Joanneum/Graz.<br />

Graz <strong>1957</strong> (Min. Mitt.bl. Joanneum <strong>1957</strong>,<br />

41-64).<br />

Friedensburg, Ferdinand: Österreich. —<br />

Stuttgart: Enke 1956 (Friedensburg: Bergwirtschaft<br />

der Erde. 4.Aufl., S. 328-333).<br />

Friedl, Karl: Das Wiener Becken. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Erdöl in Österreich. S. 55-75).<br />

Fritsch, W.: Aufnahmsbericht über die geologische<br />

Neukartierung des Gebietes des<br />

Sonntags- und Kraigerberges bei St. Veit<br />

a. d. Glan, Kärnten. Klagenfurt <strong>1957</strong><br />

(Karinthin. F. 34/35, 211-217).<br />

Fuchs, Gerhard: <strong>Geologische</strong>r Arbeitsbericht<br />

der „Österreichischen Grönlandexpedition<br />

<strong>1957</strong>". Wien <strong>1957</strong> (Mitt. d. Ges. d.<br />

Geologie- u. Bergbaustudenten 8, 91—94.)<br />

Fuchs, Gerhard: Beitrag zur Kenntnis der<br />

Geologie des Gebietes Granatspitze—<br />

Großvenediger (Hohe Tauern). Wien<br />

<strong>1957</strong>. Diss. Clar-Kühn.<br />

Gehlert, Oswald: Ein subfossiler Pflanzenfund<br />

aus dem prähistorischen Salzberg<br />

von Hallein. Wien <strong>1957</strong>. Diss. Kühn-<br />

Höfler.<br />

Gersdorff, Johann Rudolf Ritter von s.<br />

Stipperger, Walter. <strong>1957</strong>.<br />

Götzinger, Gustav: Beobachtungen im Gipskarst<br />

der n.-ö. Kalkvoralpen. Wien <strong>1957</strong><br />

(Mitt. Höhlenkomm. 1955, 33-37).<br />

303


Götzinger, Gustav: Bericht 1956 über Aufnahmen<br />

im Flysch auf Blatt Melk [(54)<br />

östlich der Erlauf]. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA<br />

<strong>1957</strong>, 28-29).<br />

Götzinger, Gustav: Bericht 1956 über Aufnahmen<br />

auf Blatt Straßwalchen (64).<br />

Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 25-28).<br />

Götzinger, Gustav: Kohlenlagerstätten*<br />

Studien im weiteren Umkreis des Bergbaues<br />

Trimmelkam bei Wildshut, O.-Ö.<br />

(Bericht 1956). Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA<br />

<strong>1957</strong>, 103-106).<br />

Gressel, Walter: Zur Dynamik in alpinen<br />

Höhlen. Wien <strong>1957</strong> (Mitt. Höhlenkomm.<br />

1955. 39-41).<br />

Grill, Rudolf: Aufnahmen 1956 auf den<br />

Blättern Krems an der Donau (38), Obergrafendorf<br />

(55) und St. Polten (56). Wien<br />

<strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 29-31).<br />

Grill, Rudolf: Die österreichischen Erdölgebiete.<br />

Überblick der erdölgeologischen<br />

Verhältnisse Österreichs. Wien <strong>1957</strong><br />

(Erdöl im Österreich. S. 47—54).<br />

Grill, Rudolf: Die aufgeschlossenen Erdölreserven<br />

Österreichs und die Aussichten<br />

auf Entdeckung neuer Felder. Wien <strong>1957</strong><br />

(Erdöl in Österreich. S. 93-99).<br />

Grill, Rudolf s. Korneuburg. <strong>Geologische</strong><br />

Karte 1 : 50.000. <strong>1957</strong>.<br />

Grill, Rudolf: News Reports, Austria. New<br />

York <strong>1957</strong> (Micropaleontology 3, 193).<br />

Grimm, Wolf-Dieter: Stratigraphische und<br />

sedimentpetirographrsche Untersuchungen<br />

in der Oberen Süßwassermolasse<br />

zwischen Inn und Rott (Niedenbayern).<br />

Hannover <strong>1957</strong> (Geol. Jb. Beih. 26, 97<br />

bis 201).<br />

Hackl, Oskar: Jahresbericht<br />

<strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 98).<br />

1956. Wien<br />

Häusler, Heinrich: Ein Stück jüngster Talgeschichte<br />

aus der Umgebung von Linz.<br />

Linz 1956 (Naturkdl. Jahrbuch d. Stadt<br />

Linz 1956, 19-60).<br />

Hagn, Herbert: Wege und Möglichkeiten<br />

mifcropalläontologischer Untersuchungen<br />

im oberbayerischen Alpenvorland. Stuttgart<br />

1953 (Pal. Zs. 27, 16-25).<br />

Hecht, Friedrich s. Krejci-Graf, K., F. Hecht<br />

und W. Pasler: Über Ölfeldwässer des<br />

Wiener Beckens. <strong>1957</strong>.<br />

Hecht, Friedrich. — Uranforschung in Österreich.<br />

Von F. Hecht und E. Tomic. (In<br />

Gemeinschaft mit J. Korkisch, A. Thiard<br />

und P. Stipanits). Wien <strong>1957</strong> (Österr.<br />

Chemiikerzeitung 58, 221-227).<br />

Hecht, Friedrich: Uranforschung in Österreich.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Österr. Hochschulzeitund<br />

9, 18, 1-2).<br />

Hegemann, Friedrich: Geochemische Untersuchungen<br />

zur Entstehung der alpinen<br />

Blei-Zink-Erzlagerstätten in triassisehen<br />

Karbonatgesteinen. Wien <strong>1957</strong> (B>HM<br />

102, 233-234).<br />

Heißel, Werner: Otto Ampferer. Führender<br />

Alpengeologe besonderer Prägung. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Österr. Naturforscher, Ärzte und<br />

Techniker. S. 72-74).<br />

Heißel, Werner: Aufnahmsbericht Blatt<br />

Schruns (142) für 1956. Wien <strong>1957</strong> (Vh.<br />

GBA <strong>1957</strong>, 32-33).<br />

Heißel, Werner: Aufnahmsbericht Umgefoiungskarte<br />

von Innsbruck für 1956.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 34).<br />

Heißel, Werner: Aufnahmsbericht Blatt<br />

Bischofshofen (125) für 1956. Wien <strong>1957</strong><br />

(Vh. GBA <strong>1957</strong>, 33).<br />

Heißel, Werner: Die geologischen Ergebnisse<br />

einer Bohrung bei Breitenbach<br />

(Unterinntal). Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>,<br />

249-252).<br />

Heißel, Werner: Nutzbare Gesteine der<br />

Umgebung von Kufstein. Innsbruck <strong>1957</strong><br />

(Schiernschriften 156 = Kufsteiner Buch,<br />

Teil 1, 171-176).<br />

Heißel, Werner: Die Tischoferhöhle im<br />

Kaisertal. Innsbruck <strong>1957</strong> (Schlernschriften<br />

1 156 = Kufsteiner Buch, Teil 1,<br />

177-182).<br />

Heritsch, Haymo: Erich Neuwirth f (Nachruf).<br />

Wien <strong>1957</strong> (Tsch. Mitt. F. 3, 6, 185<br />

bis 187).<br />

Hiessleitner, Gustav: Beitrag zur Geologie<br />

von Cypern. Erw. Vortr. im bes. über d.<br />

Peridotitgeologie von Cypern, gehalten<br />

vor d. Wiener Geolog. Ges. am 8. März<br />

1955. Wien <strong>1957</strong> (Jb. GBA 100, 239-255).<br />

Higatsberger, Michael J.: Die österr. Pläne<br />

zur friedlichen Verwertung der Atomenergie.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Mointan-Rdsch. <strong>1957</strong>,<br />

214-218).<br />

Hochstetter, Karl: Exkursion des Verbandes<br />

der Bergingenieure Österreichs (VBÖ)<br />

in das niederösterreichische Erdölgebiet.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Montan-Rdsch. <strong>1957</strong>, 5-13).<br />

304


Höller, Helmut: Boulangeritkristalle vom<br />

Sunkbei Trieben. Graz <strong>1957</strong> (Min. Mitt.bl.<br />

Joanneum <strong>1957</strong>, 64).-<br />

Höller, Helmut: Untersuchungen an Schriftgraniten.<br />

Graz 1956. Diss. Heritsch-Metz.<br />

Höllerer, Otto: Über Höhten in der Malleiten<br />

bei Wöllersdoirf (Niederösterreich).<br />

Wien <strong>1957</strong> (Die Höhle. 8, 1, 14-19).<br />

Holzer, Herwig: Aufnahmen (1956) in der<br />

Kreuzeckgruppe (Blatt 180, 181). Wien<br />

<strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 34-35).<br />

Holzer, Herwig. — Beiträge zur Ophiolithfrage<br />

in Anatolien (Türkei). Von H. F.<br />

Holzer und Hahsjoachim Colin. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Jb. GBA 100, 213-237).<br />

Holzer, Herwig: Bericht 1956. Photogeologische<br />

Arbeitsstelle. Wien <strong>1957</strong> (Vh.<br />

GBA <strong>1957</strong>, 98-99).<br />

Holzer, Herwig: Über Photogeologie. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Montan-Rundschau 5, 30-31).<br />

Horninger, Georg: <strong>Geologische</strong> Ergeibnisse<br />

bei einigen Kraftwerksbauten. Wien <strong>1957</strong><br />

(Vh. GBA <strong>1957</strong>, 99-102).<br />

Hügel, Gustav Walter: Zur Geologie des<br />

nordwestlichen Bregenzer Waldes (Vorarlberg).<br />

Innsbruck <strong>1957</strong>. Diss. Klebelsberg-Laduirner.<br />

Hürzeler, Johannes s. Zapfe, H. und J. Hürzeler:<br />

Die Fauna der miazänen Spaltenfüllung<br />

von Nieudorf a. d. March (C.S.R.)<br />

Primates. <strong>1957</strong>.<br />

Jäckli, Heinrich: Gegenwartsgeologie des<br />

Bündnerischen Rheingebietes. Ein Beitrag<br />

zur exogenen Dynamik alpiner Gebirgslandschaften.<br />

— Bern: Kümmerly fe<br />

Frey in Komm. <strong>1957</strong>. 136 S., VI Taf. (Beiträge<br />

zur Geologie der Schweiz. Geotechn.<br />

Ser. Lfg. 36).<br />

Janäcek, Josef: Pfedbeznä o novych stratigrafickych<br />

poznatich ve swehnäm pannonu<br />

vnitroalpske pänve videnske. Vorläufiger<br />

Bericht über neue stratigraphische<br />

Erkenntnisse im Oherpannon des<br />

Inneralpinen Wiener Beckens. (Ruske a<br />

nem'ecki resum£.) Bratislava <strong>1957</strong> (Geologicke<br />

präce. Zpravy 10, 5—48).<br />

Janoschek, Robert: Das Grazer Becken.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Erdöl in Österreich. S. 86<br />

bis 92).<br />

Janoschek, Robert: Die Molassezone. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Erdöl in Österreich. S. 75-86).<br />

John, Horst: Die Gliederung der deutschen<br />

Alpenvorlandmolasse mit Hilfe seismischer<br />

Geschwindigkeiten. Teil III. Die<br />

reduzierten Geschwindigkeitsfelder; Zusammenfassung.<br />

Hamburg <strong>1957</strong> (Erdöl u.<br />

Kohle 10, 661-664).<br />

Kahler, Franz: Heilquellen und Bäder<br />

Kärntens. Wien <strong>1957</strong> (Wiener Med. Wochenschrift<br />

107, 501-503).<br />

Kahler, Franz: Steinbruch und Sandgrube<br />

in der Landschaft. Wien <strong>1957</strong> (Natur u.<br />

Land 43, 6-8).<br />

Kahler, Franz: Steinbrüche und Sandgruben<br />

in der Landschaft. Schutz des Grundwassers.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Natur u. Land 43,<br />

160-161).<br />

Kahler, Franz: Die Verwurfshöhe der Zollfeldstörung<br />

Höfiers nördlich von Klagen^<br />

fürt. Klagenfurt <strong>1957</strong> (Garinthia II, 67,<br />

36-39).<br />

Kamptalkraftwerke. Wien <strong>1957</strong> (ÖWW 9,<br />

237-300).<br />

Karl, Franz: Bericht 1956 über Aufnahmen<br />

auf Blatt Dreiherrenspitze und Blatt Rötspitze.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 35<br />

bis 37).<br />

Kaufmann, A.: Zur Auswertung der Korngrößenanalysen<br />

von Sauden s. Wieseneder,<br />

H.<br />

Kiesringer, Alois: Höhlen und Steinbrüche.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Die Höhle 8, 89-99).<br />

Kieslinger, Alois: Zur Spaltbarkeit von Granit.<br />

Wien <strong>1957</strong> (MontanJtdsch. <strong>1957</strong>,<br />

237-243).<br />

Kirchmayer, Martin: Gefügekundliche Betrachtungen<br />

am Beispiel des Flyschhalbfensters<br />

von Grünau (Ahntal), Oberösterreich,<br />

und seiner kalkalpinen Umrahmung.<br />

Mit 3 Abb. im Text. Stuttgart<br />

<strong>1957</strong> (N. Jb. Geol. Pal. Mh., <strong>1957</strong>, 180<br />

bis 192).<br />

Kirchmayer, Martin: Zur Geologie des<br />

Grünauer Beckens (O.-Ö.) und seiner<br />

Umrahmung. Teil 2. Wien <strong>1957</strong> (Mitt.<br />

d. Ges. d. Geologie- und Bergbaustuden^<br />

ten 8, 44-59).<br />

Kirchmayer, Martin: Durch Mikrofossilien<br />

belegte Grüne Schichten im norischen<br />

Hauptdölomit in Oberösterreich. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 234-239).<br />

Kirchmayer, Martin: Die Triasbasis im<br />

Becken von Grünau im Almtal (O.-Ö).<br />

Stuttgart <strong>1957</strong> (N. Jb. Geol. Pal. Mh. -<br />

<strong>1957</strong>, 29-37).<br />

22 Verhandlungen 1958 305


Kirsch, Gerhard: Nachruf s. Stetter, Georg.<br />

Klaar, Adalbert: Hofrat Dr. Anton Becker<br />

zum Gedenken. Wien <strong>1957</strong> (Mitt. der<br />

Geograph. Ges. in Wien 99, 52-55).<br />

Klar, Gustav: Die wichtigsten Graphitvorkomimen<br />

der Welt. Stuttgart <strong>1957</strong> (Zeitschrift<br />

f. Erzbergbau 10, 294-297).<br />

Klaus, Wilhelm: Bericht 1956 aus dem Laiboratorium<br />

für Palynologie. Wien <strong>1957</strong><br />

•(Vh. GBA <strong>1957</strong>, 107-108).<br />

Klebelsberg, Raimund: Alpenbau und Alpenbild<br />

am Ariiberg. München 1956 (Jb.<br />

d. Deutschen Alpenvereines. 1956, 5 bis<br />

13).<br />

Klebeisberg, Raimund: Südtiroler geomorphologische<br />

Studien. Das Pustertal<br />

(Rienz-Anteil). Remagen 1956. 218 S.<br />

(Forschungen zur Deutschen Landeskunde.<br />

94).<br />

Klebeisberg-Festschrift. Beiträge zur Landeskunde<br />

Tirols. — Innsbruck: Univ.-<br />

Verl. Wagner 1956. 248 S. mit XXXIV<br />

Taf. (Schiernschriften 150).<br />

Köhler, Alexander. — Nachruf s. Schiener,<br />

Alfred.<br />

Kölbl, Leopold: Aufsuchen von Erdöl (Erdgas).<br />

Wien <strong>1957</strong> (Erdöl in Österreich.<br />

S. 18-22).<br />

Kölbl, Leopold: Die Lagerstättenwässer des<br />

Matzener Sandes. Wien <strong>1957</strong> (Erdöl-<br />

Zeitschrift 73, 242-251).<br />

Kölbl, Leopold: Sedimentationsfarmen torüoner<br />

Sande im mittleren Teil des inneralpinen<br />

Wiener Beckens. Mit 7 Textabb.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Jb. GBA 100, 115-135).<br />

Kopetzky, Gottfried: Das Miozän zwischen<br />

iKainach und Laßnitz in der Südwiest 1 -<br />

steiermark. (Mit e. Foraminiferenliste, e.<br />

Karte u. 2 Taf.). Graz <strong>1957</strong> (Mitt. d.<br />

Mus. f. Bergbau, Geologie u. Technik<br />

am Joanneum 18).<br />

Koren, Stephan — Die österreichische Erdölwirtschaft.<br />

Verfasser: Stephan Koren<br />

und Kurt Wessely. Wien <strong>1957</strong>. 37 S.<br />

(Österreichisches Institut f. Wirtschaftsforschung.<br />

Sonderh. 10).<br />

Koritnig, Siegmund: Chemismus und Optik<br />

eines Pyroxens aus einem Silikatmarmor<br />

(von Schwanberg, Stmk.). Stuttgart 1951<br />

(N. Jb. Mineralogie Mh. 1951, 68-69).<br />

Korneuburg. — <strong>Geologische</strong> Karte der Umgebung<br />

von Korneuburg und Stockerau.<br />

Neu aufgenommen und herausgegeben<br />

von der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong>. Zusammendruck<br />

aus Teilen der Österreichischen<br />

Karte 1 : 50.000, 40 Stockerau und<br />

41 Deutsch Wagram. Neu aufgenommen<br />

im Maßstab 1 : 25.000 und bearbeitet von<br />

Rudolf Grill. Flyschanteile der Donau<br />

nach G. Götainger. Beiträge von Friedrich<br />

Bachmayer für den Bereich der mesozoischen<br />

Klippen. Mit Benützung früherer<br />

Aufnahmen von H. Vetters, M. F.<br />

Glaessner, F. J. Langer. Ausgegeben <strong>1957</strong>.<br />

Direktion: H. Küpper. — Wien: <strong>Geologische</strong><br />

<strong>Bundesanstalt</strong> <strong>1957</strong>. 1 Bl.<br />

Krasser, Leo: Bericht 1956 über die Aufnahmen<br />

auf Blatt Feldkirch (141). Wien<br />

<strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 38-39).<br />

Kraus, Ernst: Zum Verankerungs-Problem<br />

der kalkalpinen Decken im Bereich des<br />

Wettersteingiebirges. Mit 4 Abb. Stuttgart<br />

<strong>1957</strong> (Zs. d. Deutsch. Geol. Ges. 108,<br />

141-155).<br />

Krejci-Graf, Karl. — Über Ölfcldwässer des<br />

Wiener Beckens. Von K. Krejci-Graf,<br />

Friedrich Hecht und Walter Pasler. Hannover<br />

<strong>1957</strong> (Geol. Jb. 74, 161-210).<br />

Krieg, Walter: Karst und Höhlen in Vorarlberg.<br />

Bregenz <strong>1957</strong> (Momfor.t 9, 43<br />

bis 50).<br />

Kristan, Edith. — Zur Geologie des Semmiering-Mlesozoäkums.<br />

Von E. Kristan<br />

und A. Tollmann. Wien <strong>1957</strong> (Mitt. d.<br />

Ges. d. Geologie- u. Bergbaustudenten.<br />

8, 75-90).<br />

Kristan, Edith: Ophthalmidiidae und Tetrataxinae<br />

(Faraminifera) aus dem Rhät<br />

der Hohen Wand* in Niederö&terreich.<br />

Wien <strong>1957</strong> (J:b, GBA 100, 269-298).<br />

Kümel, Friedrich s. Erläuterungen zur geologischen<br />

Karte Mattersburg-Deutschkreutz<br />

1 : 50.000. Teill. <strong>1957</strong>.<br />

Kümel, Friedrich: Der Süßwasseropal der<br />

Csatherberge im Burgenlande. Zur Geologie,<br />

Paläobotanik und Geochemie seltener<br />

Quellabsätze. Mit 4 Kunstdrucktafeln,<br />

2 Tafeln und 1 Textabb. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Jb. GBA 100, 1-66).<br />

Küpper, Heinrich: Bericht über die Tätigkeit<br />

der Anstalt. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA<br />

<strong>1957</strong>, 1-10).<br />

Küpper, Heinrich: Internationaler Geologenkongreß<br />

Mexico 1956. (Eindrücke<br />

über Geologie, Bergbau und Österreich.)<br />

Wien <strong>1957</strong> (BHM 102, 22-23).<br />

306


Küpper, Heinrich: Zur Kenntnis des Alpenabbruches<br />

zwischen südlichem Wiener<br />

Becken und dem Ostrand der Rec'hnitzer<br />

Schlieferinsel. Mit 4 Tafeln. Wien <strong>1957</strong><br />

(Erläuterungen zur geologischen Karte<br />

MattersburgTJeu'tschkreutz. Teil 2, 59 bis<br />

67).<br />

Küpper, Heinrich: Tertiär. Wien <strong>1957</strong> (Erläuterungen<br />

zur geologischen Karte Mattersburg-Deutschkreutz.<br />

Teil 1, 26—36).<br />

Küpper, Heinrich: Kurzer Überblick über<br />

die erdgeschichtlidiie Entwicklung. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Erläuterungen zur geologischen<br />

Karte Mattersburg-Deutschkreutz, Teil 1,<br />

49-51).<br />

Küpper, Heinrich: Wässer. Wien <strong>1957</strong> (Erläuterungen<br />

zur geologischen Kaste MattersburgTjeutschlkreutz.<br />

Teil 1, Nutzbare<br />

Rohstoffe. S. 52-53).<br />

Kunz, Bruno: Angewandte Geophysik im<br />

Internationalen 1 Geophysikalischen Jahr.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Montan-Rdsoh. <strong>1957</strong>, 223<br />

bis 224).<br />

Lanser, Otto: Die Donau. Mit 15 Textabb.<br />

Wien <strong>1957</strong> (ÖWW 9, 97-110).<br />

Lechner, Karl: Kristallines Grundgebirge.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Erläuterungen zur geologischen<br />

Karte Mattersburg-Deutschkreutz.<br />

Teil 1, 9-25).<br />

Lechner, Karl. — Die Ma>ngane>ra>lagerstätten<br />

Österreichs. Von K. Lechner und B.<br />

Plöchinger. Mexico 1956 (Symposium<br />

sohre yacimientos de manganeso. T. 5,<br />

299—313). (XX Gongreso geologico international,<br />

Mexico 1956).<br />

Leitmeier, Hans: Die Bildung der Granite.<br />

Vortrag. Erweiterte Fassung. Wien <strong>1957</strong><br />

(Schriften des Vereines zur Verbreitung<br />

naturwissenschaftlicher Kenntnisse in<br />

Wien 97, 95—159).<br />

Machatschek, Fritz. — Nachruf s. Schäfer,<br />

Ingo. <strong>1957</strong>.<br />

Mädel, Erika s. Müller-Stoll, W. R. und<br />

E. Mädel: Über tertiäre Eichenhölzer aus<br />

dem pannonischerf Becken. <strong>1957</strong>.<br />

Matz, K.: Das Molybdänglanzvorkornmen<br />

von der Alpeiner-Scharte im Olperergebiet<br />

(Zillertaler Alpen). Klagenfurt <strong>1957</strong><br />

(Karinthin. F. 34/35, 192-197).<br />

Maucher, A.: Die Deutung des primären<br />

Stoffbestandies der .kalkalpinen Pb-Zn-<br />

Lagerstättjen als Syngenetisch-sedimentäre<br />

Bildung. Wien <strong>1957</strong> (BHM 102, 226 bis<br />

229).<br />

Maull, Otto. — Nachruf s. Overbeck, Herman.<br />

<strong>1957</strong>.<br />

Maurin, Viktor s. Flügel, H. und V. Maurin:<br />

Aufnahme« 1956 auf den Blättern Graz<br />

(164), Weiz (165), Passail (134) und Birkfeld<br />

(135). <strong>1957</strong>.<br />

Maurin, Viktor s. Flügel, H. und V. Maurin:<br />

Triasverdächtige Gesteine am Südrand<br />

des Grazer Paläozoikums. <strong>1957</strong>.<br />

Maurin, Viktor: Tertiäre, pleistozäne und<br />

rezente Verkarstung im Köflacher Bekkera<br />

(Stmk.). Wien <strong>1957</strong> (Mitt. Höhlenkomm.<br />

1955, 37-39).<br />

Mayr, Markus: <strong>Geologische</strong> Untersuchungen<br />

in dar unge falteten Molasse im Bereich<br />

des unteren Ilnn. Hannover <strong>1957</strong><br />

(Geol. Jb. Beih. 26, 309-370).<br />

Medwenitsch, Walter: Bericht 1956 über<br />

Aufnahmen auf den Blättern 126/3<br />

(Flachau) und 126/4 (Untertauern).<br />

Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 39-41).<br />

Meixner, Heinz: Ein neues Euklasvorkommen<br />

in den Ostalpen. Mit 2 Textabb.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Tsch. Mitt. F. 3,6, 246-251).<br />

Meixner, Heinz: Zum 70. Geburtstag von<br />

Uindv.-Prof. i. R. Dr. Franz Angel. Klagenfurt<br />

<strong>1957</strong> (Karinthin. F. 34/35, 184<br />

bis 186).<br />

Meixner, Heinz: Eine Gipsarietasomafcose<br />

in der Eisenspatlagerstätte des Hüttenberger<br />

Eirzbeirges, Kärnten. Stuttgart<br />

<strong>1957</strong> (N. Jb. f. Min. Abh. 91 = Festband<br />

Hans Schneiderhöhn zur Vollendung d.<br />

70. Lebensjahres. S. 421-440).<br />

Meixner, Heinz: Grapfadtfübrung und Stereod'endrite<br />

in niederösterreichiischien<br />

Granuliten. Stuttgart <strong>1957</strong> (N. Jb. Min.<br />

Mh. <strong>1957</strong>, 89-94).<br />

Meixner, Heinz: Die Minerale Kärntens.<br />

Teil 1. Klagenfurt <strong>1957</strong>. 147 S. (Carinthia<br />

II, Sdh. 21).<br />

Meixner, Heinz: UmhüLlungspseudomorphosen<br />

von Kalzedon um pseudooktaedrischen<br />

Magnesit, xx aus der Talklagerstätte<br />

bei Lessach im Lungau, Salzburg.<br />

Klagenfurt; <strong>1957</strong> (Karinthin. F. 34/35,<br />

189-191).<br />

22* 307


Metlesics, Hans: Wieder ein Juwel der mitteleuropäischen'<br />

Flora zerstört? Ein Tertiärrelikt<br />

durch Aufforstung vernichtet.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Natur und Land 43, 153<br />

bis 155).<br />

Metz, Karl: Lehrbuch der tektonisohen Geologie.<br />

Mit 188 Abb. — Stuttgart: Enke<br />

<strong>1957</strong>. VII, 294 S.<br />

Meynen, E.: Der Kärntner Heimatatlas.<br />

Würdigung und Kritik der 2. Aufl. Remagen<br />

<strong>1957</strong> (Berichte zur deutschen Landeskunde.<br />

18, 241-246).<br />

Milles, Richard. — Über das Vorkommen<br />

sarmatischer Schichten im Außeralpinen<br />

Wiener Becken. Von R. Milles und A.<br />

Papp. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 130<br />

bis 136).<br />

Mitterkalkgruber, David: Paläolithische<br />

Hornsteinartefakte vom Rebenstein in<br />

Laussa, Oberösterreich. Linz <strong>1957</strong> (Jb. d.<br />

o.-ö. Mus. Ver. 102, 127-131).<br />

Modell, Hans: Najaden aus dem limnischen<br />

Tertiär Kärntens. Klagenfurt <strong>1957</strong> (Carinchia<br />

II, 67, 95-100).<br />

Morawetz, Sieghard: Jüngste Erosion und<br />

Akkumulation im Paltental. Graz <strong>1957</strong><br />

(Mitt. nat.wiss. Ver. Stak. 87, 136-140).<br />

Morawetz, Sieghard: Der Sausal. Graz <strong>1957</strong><br />

(Mitt. nat.wiss. Ver. Stmk. 87, 120-135).<br />

Morawetz, Sieghard: Die Tobel östlich von<br />

Graz. Mit 8 Bildern. Wien <strong>1957</strong> (Mitt. d.<br />

Geograph. Ges. Wien 99, 194-198).<br />

Mottl, Maria: Bericht über die neuen Menschenaffenfunde<br />

aus Österreich von St.<br />

Stefan im Lavanttal, Kärnten. Fundgeschichüe<br />

und zeitliche Einstufung der<br />

Funde. Klagenfurt <strong>1957</strong> (Carinthia 11,67,<br />

39-84).<br />

Mottl, Maria: Säugetierfunde von St. Stefan<br />

im Lavanttal. Klagenfurt <strong>1957</strong> (Karinthin.<br />

F. 34/35, 187-189).<br />

Müller-Stoll, W. R. — Über tertiäre Eichenhölzer<br />

aus dem pannonischen Becken.<br />

Von W. R. Müller-Stoll und Erika Mädl.<br />

Frankfurt a. M. <strong>1957</strong> (Senckenbergiana<br />

Lethaea. 38, 121-168).<br />

Mutschlechner, Georg: Der Hechtsee bei<br />

Ku&tein, eine erdkundliche Merkwürdigkeit.<br />

Mit 3 Bildern. Innsbruck <strong>1957</strong><br />

(Schiernschriften 156 = Kufsteiner Buch<br />

1, 183-191).<br />

Mutschlechner, Georg: Ein neues Jura-Vor<br />

kommen im Gschnitetal {Tirol). Innsbruck<br />

<strong>1957</strong> (Veröffentlichung d. Museum<br />

Ferdinandum 37, 89-97).<br />

Mutschlechner, Georg: Univ.-Prof. Dr. Dr.<br />

h. c. Raimund von Klebelsberg zu Thumhurg.<br />

Aus seinem Leben, von seinen<br />

Schriften. Innsbruck 1956 (Schlernschriften<br />

150)<br />

Mutschlechner, Georg: Spuren der Eiszeit<br />

an der Saile bei Innsbruck. Innsbruck<br />

<strong>1957</strong> (Veröffentlichungen des Museum<br />

Ferdinandeum 37, 83-87).<br />

Neuwirth, Erich. — Nachruf s. Heritsch,<br />

Haymo.<br />

Oberhäuser, Rudolf: Bericht 1956 über die<br />

Kartierung auf Blatt Hohenems (111) und<br />

Blatt Feldlkirch (141) sowie Übersichtsbegeihungen<br />

in den Anschhißgebieten.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 48).<br />

Oberhauser, Rudolf s. Plöchinger, B. und<br />

R. Oberhauser: Die Nierentaler Schichten<br />

am Untersberg bei Salzburg. <strong>1957</strong>.<br />

Oberhäuser, Rudolf: Ein Vorkommen von<br />

Trocholina und Paratrocholina in der<br />

ostalpinen Trias. Wien <strong>1957</strong> (Jb. GBA<br />

100, 257-267).<br />

Orlicek, Adalbert F.: Die Organisation von<br />

Forschungsarbeiten auf dem, Gebiete der<br />

friedlichen Verwertung der Atomenergie<br />

Österreichs. Wien <strong>1957</strong> (Mitt. d. Österr.<br />

Dokumentationszentrums für Technik u.<br />

Wirtschalt. <strong>1957</strong>, 6, 1-1).<br />

Overbeck, Hermann: Otto Maull. Zum 70.<br />

Geburtstag (Zugleich Nachruf). München<br />

<strong>1957</strong> (Mitt. d. Geograph. Ges. im München<br />

42, 233-247).<br />

Pahr, Alfred: Aufnahmsbericht über Blatt<br />

137, Oberwarth, der Karte 1:50.000.<br />

Kristalliner Anteil. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA<br />

<strong>1957</strong>, 48-50).<br />

Papp, Adolf: Bericht 1956 über paläontologisc'he<br />

Studien in der Umgebung von<br />

Salzburg. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>,<br />

106).<br />

Papp, Adolf: Lamdschnecken ausi dem limnischen<br />

Tertiär Kärntens. Klagenfiurt<br />

<strong>1957</strong> (Carinthia II, 67, 85-94).<br />

Papp, Adolf s. Milles, R. und A. Papp: Über<br />

das Vorkommen sarmatisaher Schichten<br />

im Außeratlpinen Wiener Becken. <strong>1957</strong>.<br />

308


Paschinger, Herbert: Kärnüen. Ein länderkundlicher<br />

Abriß. Remagen^ <strong>1957</strong> (Berichte<br />

zur deutschen Landeskunde 18,<br />

20-37).<br />

Paschinger, Herbert: Fünf Jahre Pastierzenmessungien<br />

1952—1956. Klagenfuirt <strong>1957</strong><br />

(Carinthia II, 67, 1-13).<br />

Paschinger, Viktor: Die Flußdichxe der<br />

Schobergruppe in regionaler Betrachtung.<br />

Mit 2 Abb. im Text. Wien <strong>1957</strong><br />

(Mitt. d. Geograph. Ges. Wien 99, 187<br />

bis 193).<br />

Pasler, Walter s. Krejci-Graf, K., F. Hecht<br />

und W. Pasler: Über Ölfeldwässar des<br />

Wiener Beckens. <strong>1957</strong>.<br />

Paulitsch, Peter: Bericht (1956) über Aufnahmen<br />

auf Blatt Rohrbach (14). Wien<br />

<strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 50-52).<br />

Peguy, Ch.-P.: GenCrales et glaciers du<br />

Großglockner. Grenoble 1956 (Revue de<br />

Geogr. Alpine 44, 393-398).<br />

Petrascheck, Walther Emil: Zur Diskussion<br />

über die Lagerstättenvorräte. Bemerku»-<br />

gen zur einschlägigen Literatur der letzten<br />

Jahre. Die Notwendigkeit weiter Begriffisfassu'ng.<br />

Modifikation des Vorschlaiges<br />

des Verfassers von 1951. Anwendung<br />

auf Erdölvoirräte. Beispiele. Stuttgart<br />

<strong>1957</strong> (Zs. f. Erzbergbau 10, 113—116).<br />

Petrascheck, Walther Emil: Die Gesichtspunkte<br />

für eine 'hydrothermale Entstehung<br />

der ikalkalpinen Blei-Zirtk-Lagerstätten.<br />

Wien <strong>1957</strong> (BiHM 102, 229-233).<br />

Petrascheck, Walther Emil: Die genetischen<br />

Typen der Chromerzlagerstätten und ihre<br />

Aufsuchung. Stuttgart <strong>1957</strong> (Zs. f. Erzbergbau<br />

10, 264-272).<br />

Petzny, Hans: Die Talsperren am Kamp.<br />

Wien <strong>1957</strong> (ÖWW 9, 252-269).<br />

Pippan, Therese: Anteil von Glazialerosion<br />

und Tektonik an der Beckenbildung am<br />

Beispiel des Salzachtales. Berlin <strong>1957</strong> (Zs.<br />

f. Geomorphologie 1, 71—100).<br />

Pippan, Therese: Bericht 1956 über geologische<br />

Aufnahmen auf den Blättern<br />

Hallein (94/1) und Untersberg (93/2),<br />

1 : 25.000. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>,<br />

52-56).<br />

Pippan, Therese: Geomorphologisohe Untersuchungen<br />

im' Soubachtal in den Hohen<br />

Tauern. Mit 7 Profilen und 4 Bildern.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Mitt. d. Geograph.<br />

Ges. Wien 99, 204-223).<br />

Plöchinger, Benno: Bericht 1956 über Aufnahmen<br />

auf den Blättern Wiener Neustadt<br />

(76) und Puichberg (75). Wien <strong>1957</strong><br />

{Vh. GBA <strong>1957</strong>, 56-57).<br />

Plöchinger, Benno: Zur Geologie der Umgebung<br />

von Hirtenherg/Triesting. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 239-243).<br />

Plöchinger, Benno s. Lechner, K. und B. Plöchinger:<br />

Die Manganerzlagerstätten<br />

Österreichs. 1956.<br />

Plöchinger, Benno. — Die Niarentaler<br />

Schichten am Untersberg bei Salzburg.<br />

Von 1 B. Plöchinger uind R. Oberhauser.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Jb. GBA 100, 67-79).<br />

Ploteny, P.: Zentralalpines Mesozoikum bei<br />

Neumarkt im Steiermark? Klagenfurt<br />

<strong>1957</strong> (Karinthin. F. 34/35, 206-208).<br />

Pokorny, Gerhard Tohann: Die Acteonellen<br />

der österreichischen Gosauablageru'ngen.<br />

Wien <strong>1957</strong>. Diss. Kühn-Clar.<br />

Prey, Siegmund: Bericht J 956 über Aufnahmen<br />

in der Flyschzone auf Blatt Melk<br />

(54) (= „Rogatsboden"). Wien <strong>1957</strong> (Vh.<br />

GBA <strong>1957</strong>, 60-62).<br />

Prey, Siegmund: Bericht 1956 über geologische<br />

Aufnahmen in den 1 Karawanken<br />

bei Ferlach (Blätter 202 Klagenfurt, 203<br />

Mairia Saail, 211 Windisch Bleiberg, 212<br />

Vellach). Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 58<br />

bis 59).<br />

Prey, Siegmund: Ergebnisse der bisherigen<br />

Forschungen: über das Molasseferaster von<br />

Rogatsboden (N.-Ö.). Wien <strong>1957</strong> (Jb.<br />

GBA 100, 299-358).<br />

Prey, Siegmund: Revisionen 1956 in der<br />

Flysohzone südöstlich Gmunden, Blätter<br />

Gmunden (66) und Viechtwang (67).<br />

Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 59-60).<br />

Pribitzer, Friedrich: Aufsanimlaiingen im<br />

Gebiet des Häuser Kaibling (Steiermark).<br />

Graz <strong>1957</strong> (Min. Mitt.bl. Joanineurn <strong>1957</strong>,<br />

1, 8-10).<br />

Prodinger, Wilhelm s. Fabich, K. und<br />

W. Prodinger: Sonderbericht 1956 des<br />

chemischen Laboratoriums. <strong>1957</strong>.<br />

Reich, Hermann: Über die Geschwindigkeit<br />

tertiärer Ablagerungen! in verschiedenen<br />

Gebieten Mittel-Europas. Hannover<br />

<strong>1957</strong> (Geol. Jb. 74, 31-38).<br />

Reithofer, Otto: Zum Bau der Ruitelspitzen<br />

(Lechtaler Alpen). Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA<br />

<strong>1957</strong>, 244-249).<br />

309


Reithofer, Otto: Die geologische Erforschung<br />

der Umgebung Kufsteins. Innsbruck<br />

<strong>1957</strong> (Kufsteiiner Buch. S. 133-144).<br />

Reithofer, Otto: Bericht 1956 über Auf nahmen<br />

auf den Blättern Feldkiroh (141) und<br />

Schruns (142). Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>,<br />

62-63).<br />

Reithofer, Otto: <strong>Geologische</strong> Wanderungen<br />

in der Umgebung von Kufstein. Innsbruck<br />

<strong>1957</strong> (Kufsteiner Buch. S. 161-170).<br />

Richter, Dieter: Beiträge zur Geologie der<br />

Arosa-Zone zwischen Mittelbünden und<br />

dem Alligäu. Mit 7 Abb. im Text und<br />

1 Tab. sowie 1 Karte auf 2 Beil. Stuttgart<br />

<strong>1957</strong> (N. Jb. Geol. Pal. Abh. 105, 285 bis<br />

372).<br />

Richter, Max: Die Allgäu-Vorarliberger<br />

Flyschzone und ihre Fortsetzungen nach<br />

Westen und Ostein. Mit 2 Abb. Stuttgart<br />

<strong>1957</strong> (Zs. d. Deutsch. Geol. Ges. 108,<br />

156-174).<br />

Richter, Max: Über dem Bau der Vorarlberger<br />

Alpen zwischen oberem Lech,<br />

Flexenpaß und 111. Mit 9 Abb. im Text<br />

und 12 Tai. Stuttgart 1956 (Geotektonisches<br />

Symposium zu Ehren von Hans<br />

Stille. S. 190-204).<br />

Riedl, Helmut: Der Karst der Juraklippen<br />

in der niedörösiterreichischen Waschhergzone.<br />

Versuch einer morpfaogxaphischen<br />

Darstellung. Wien <strong>1957</strong> (Die Höhle. 8,<br />

1, 1-8).<br />

Rosenberg, Georg: Vom Südende der<br />

Weyerer Bögeai, Nördliche Kalkalpen.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Vh, GBiA <strong>1957</strong>, 213-234).<br />

Ruttner, Anton: Bericht 1956 über geologische<br />

Arbeiten im Gebiet von Un.te.rlaussa<br />

(69 und 99) und St. Anton an der<br />

Jessnitz (72) sowie über kohlengeologische<br />

Arbeitein im Bereich der Lunzer<br />

Schichten. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GB,A <strong>1957</strong>,<br />

63-64).<br />

Ruttner, Anton: Bericht über eine Reise<br />

nach Nordost-Iran (10. Oktober bis 23.<br />

Dezember 1956). Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA<br />

<strong>1957</strong>, 110-111).<br />

Ruttner, Anton: Kohlen. Wien <strong>1957</strong> (Erläuterungen<br />

zur geologischen Karte MatteirshurgTJeutschkreut'z.<br />

Teil 1, Nutzbare<br />

Rohstoffe, S. 54-58).<br />

Schaefer, Ingo: Fritz Machatschek 22. 9.<br />

1876 bis 25. 9. <strong>1957</strong>. München <strong>1957</strong> (Mitt.<br />

d. Geograph. Ges. in München 42, 203<br />

bis 232).<br />

Scharbert, Heinz G.: Über Ganggesteine<br />

aus dein oberösterreichischen Mühlviertel<br />

(westlich der Rodelsitörung). Mit<br />

10 Abb. und) 12 Tab. im. Text. Stuttgart<br />

<strong>1957</strong> (N. Jb. Min. Abh. 90, 135-202).<br />

Scharbert, Heinz G.: Die Grüngesteine der<br />

Großvenediger Nordseite (Oberpinzgau,<br />

Salzburg). Teil 1. Wien <strong>1957</strong> (Sber. mn.<br />

I, 166, 307-330).<br />

Scharbert, Hein G.: Zur Regelung des<br />

Disthems in einem niederästerreichiischen<br />

Granulit. Eine vorläufige Mitteilung.<br />

Mit 1 Fig. und 5 Diagrammen im Text.<br />

Stuttgart <strong>1957</strong> (N. JB. Mineralogie.<br />

Mh. <strong>1957</strong>, 40-47).<br />

Schauberger, Othmar: Die Hierlatzthöhle<br />

bei Hallstiatt (O.-Ö.). Wien <strong>1957</strong> (Die<br />

Höhle 8, 65-67).<br />

Schauberger, Othmar s. Zirkl, E. J. und<br />

O. Schauberger: Der Melapihyr von Hallsta«.<br />

<strong>1957</strong>.<br />

Schauberger, Othmar: Über Schuitzihiöhlen.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Die Höhle 8, 76-77).<br />

Schiener, Alfred: In memoriam Alexander<br />

Köhler. Wien <strong>1957</strong> (Annalen d. Nat.hist.<br />

Museums in Wien 61, 607).<br />

Schimpp, Otto: Akkumulation, Ablation<br />

und Gletscherbewegung und die sich daraus<br />

ergebende Haushaltsberechnung am<br />

Hintereisferner in den Jahren 1952/53<br />

bis 1953/54. Innsbruck <strong>1957</strong>. Diss. Kinzl-<br />

Klebelsberg.<br />

Schlager, Max: Bericht über geologische<br />

Arbeiten 1956. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA<br />

<strong>1957</strong>, 64-74).<br />

Schlager, Max: Exkursion zum Untersbergfuß<br />

und nach Adnet. Salzburg <strong>1957</strong> (Mitt.<br />

nat. wiss. Arbeitsgem. 8, 19—35).<br />

Schmidegg, Oskar: Arbeiten 1956 auf dem<br />

Gebiete der praktischen Geologie. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 110).<br />

Schmidegg, Oskar: <strong>Geologische</strong> Aufnahmen<br />

1956 im Rätikon (Blatt Feldkirch 141).<br />

Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 75-76).<br />

Schmidegg, Oskar: <strong>Geologische</strong> Aufnahmen<br />

1956 auf der Umgebungs'karte von Innsbruck<br />

1 : 25.000. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA<br />

<strong>1957</strong>, 76-77).<br />

Schmidegg, Oskar: <strong>Geologische</strong> Aufnahmen<br />

1956 in der Venediger-Gruppe (Blatt<br />

Krimml 151). Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>,<br />

74-75),<br />

310


Schmidt, K.: Patroitektonisohe Studien im<br />

Gebiete des Sonnblickkern«. Mit 13 Textabb.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Tech. Mitt. F. 3, 6, 188<br />

bis 205).<br />

Schmölzer, Karl: Die Datierung eiszeitlicher<br />

Gletscheirstälnde auf Grund der Verbreitung<br />

tierischer Präglazialrelikte. Wien<br />

.<strong>1957</strong> (Natur und Land 43, 31-33).<br />

Schuster, Friedrich: Unterirdische Wasserbewegungen<br />

im Bereich des Periodischen<br />

Sees im Südharzer Gipskarstgebiat im<br />

Jaihire 1956. Wien <strong>1957</strong> (Die Höhle 8,<br />

68-72).<br />

Seefeldner, Erich: Bericht über die Kartierumg<br />

des Pleistozäns an der SW-Edke<br />

des Karteniblattes „Salzburg Umgebung"<br />

[im bayrischem Anteil unter teilweiser<br />

Heranziehung d. Aufnahmen v. H. Krauß<br />

(Kirchhofe) und Cl. Lebling (Nordfuß des<br />

Lattemgebirges)]. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA<br />

<strong>1957</strong>, 77-79).<br />

Senarclens-Grancy, Walter: Auf nahmsberi cht<br />

1955 über die Blätter Hopfgarten in Defereggen<br />

(178) und St. Jakob in Defereggen<br />

(177) sowie über unmittelbare<br />

Naichbairgefoiete. Wien 1956 (Vh. GBA<br />

1956, 93-96).<br />

Senar clens-Grancy, Walter: Auf nahmsbericht<br />

üiber Blatt St. Jaikob i. Defereggen (177)<br />

sowie über unmittelbare Naehibargebiete.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Vih. GBA <strong>1957</strong>, 79-81).<br />

Sieber, Rudolf: Paläontologisoh-stratigraphisohie<br />

Untersuchungen im Mesozoikum<br />

des Rätifcons und benachbarter Gebiete<br />

Vorarlbergs. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>,<br />

106-107).<br />

Siebl, Agemar: Das Jungtertiär in der<br />

näherein Umgebung von Hornstein im<br />

Burgeinland. Wien <strong>1957</strong> (Mitt. d. Ges. d.<br />

Geologie- u. Bergbausüudenten in Wien<br />

8, 60-75).<br />

Siegl, Hans: Die Tropfsteinhöhle am Fuße<br />

des Hangenden Kogels (Totes Gebirge).<br />

Wien <strong>1957</strong> (Die Höhle 8, 50-53).<br />

Sokal, Johannes Claudius: Die Molasse des<br />

Alpenvorlandes zwischen Zettelbach und<br />

Melkfluß. Wien <strong>1957</strong>. Diss. Clar-Kühn.<br />

Solar, Ernst: Die Hackermauerneishöhle bei<br />

Lunz am See (Niedeirösterreidh). Wien<br />

<strong>1957</strong> (Die Höhle 8, 1, 13-14)'.<br />

Spengler, Erich: Bemerkungen zu A. Tburner:<br />

„Die Puchtberg- und Mariazeller<br />

Linie" und zur 'tektoinisichien Übersichtskarte<br />

van Niederösterreich von P. Beck-<br />

Maranagetta. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>,<br />

258-266).<br />

Spengler, Erich: Zur Frage des Deckenhaues<br />

deir Nördlichen Kalkalpen. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 201-212).<br />

Stetter, Georg: Gerhard Kirsch. (Nachruf.)<br />

Wien <strong>1957</strong> (Österr. Akademie. Almanadh.<br />

106, 388-396).<br />

Stini, Josef: Zur Frage des Berggrundwassers<br />

und des Karstwassers. Wien <strong>1957</strong><br />

(ÖWW 9, 225-230).<br />

Stini, Josef: Verwerfungen und' Talsperrenbau.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Geol. Bw. 23, 51-54).<br />

Stipperger, Walter: Johann Rudolf Ritter<br />

von Gersdorff. Ein Mineralog und Metallurg<br />

des vorigen Jahrhunderts. Graz<br />

<strong>1957</strong> (Min. Mitt.bl. Joainneum <strong>1957</strong>,<br />

33-40).<br />

Stipperger, Walter: Schrifttum über Bergbau,<br />

Geologie mit Karstforschung und<br />

Heilquellen, Hydrogeologie, Mineralo»-<br />

gie, Paläontologie, Petroigraphie und<br />

Speläologie des pol. Bezirkes Liezen-<br />

Steiermark vom 1800-1956. Graz 1956<br />

(Mitt. d. Mus. f. Bergbau, Geologie und<br />

Technik. H. 16).<br />

Strasser, Albert: Mineralien in Höhlen.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Die Höhle 8, 102-103).<br />

Sy, Eberhard: Die Geologie des oberen<br />

Breitenauer Tales. Graz <strong>1957</strong>. Diss. Metz-<br />

Heritsch.<br />

Thenius, Erich: Niederösterreichs Fischfauna<br />

im Wandel der Zeiten. Wien <strong>1957</strong> (Natur<br />

und Land 43, 143-147).<br />

Thenius, Erich: Übeir das Vorkommen von<br />

Riesensalamandem (Cryptabranchidae,<br />

Amiphibia) im Unterpliozän (Pannon) des<br />

Wiener Beckens. Stuttgart 1954 (Pal. Zs.<br />

27, 172-177).<br />

Thenius, Erich: Über das Vorkommen von<br />

Wildeseln in Öisterreich zur Eiszeit. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Natur und Land 43, 162-163).<br />

Thurner, Andeas: Aufmahmsberiaht über<br />

geologische Aufnahmen auf Blatt Murau<br />

159 und Judenburg 160'. Wien <strong>1957</strong> (Vh.<br />

GBA <strong>1957</strong>, 81-84).<br />

Tiedt, Liselotte Käthe: Die Nerineen der<br />

österreichischen Gosauvorkommen. Wien<br />

<strong>1957</strong>. Diss. Küihro-Clar.<br />

311


Tollmann, Alexander: Aufnaihmsbericht<br />

1956. Mittlere Radstäd'ter Tauern, Blatt<br />

Muhr (156). Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>,<br />

86-88).<br />

Tollmann, Alexander: Auifnahmsbericht<br />

über das Tertiär und Quartär auf den<br />

Blättern 138 uinid 139 (Rechnitz und Lutzmaninsbuirg).<br />

Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>,<br />

85-86).<br />

Tollmann, Alexander: Die Mikrofaunai des<br />

Burdigal von Eggenburg (Niederösterreidh).<br />

Mit 2 Textabb., 7 Tai. und 2 Tab.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Sbeir. mn I, 166, 165-213).<br />

Tomic, E. s.Hecht, F. uind E. Tomic: Uranforschung<br />

in Österreich. <strong>1957</strong>.<br />

Trimmel, Hubert: Ein einfacher Färbeversuch<br />

im Gebiet derAlmiberg-Eisköhlen<br />

bei Obentiraun. Wien <strong>1957</strong> (Höblerikundl.<br />

Mitt. 13, H. 12).<br />

Trimmel, Hubert: Höhlen, Naturschutz u.<br />

Denkmalschutz in Österreich. Wien <strong>1957</strong><br />

(Die Höhle, 8, 99-102).<br />

Trimmel, Hubert: Weitere Naturhölhfen in<br />

Österreich unter Denkmalschutz. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Die Höhle 8, 48-49).<br />

Trimmel, Hubert: Probleme der alpinen<br />

Karst- und' Höhlenforschung. Wien <strong>1957</strong><br />

(Festschrift zur Huindertjahrfeier der<br />

Geographischen Gesellschaft in Wien<br />

1856-1956, S. 193-208).<br />

Trimmel, Hubert: Der Strimitzbach bei<br />

Gössl. Wien <strong>1957</strong> (Höhlenkundliehe Mitt.<br />

13, H. 6),<br />

Trimmel, Hubert: Der Tiefenvorstoß in der<br />

Westlichen Almlberg-Eiishöhle. Wien <strong>1957</strong><br />

(Höhleinikundl. Mitt. 13, H. 11).<br />

Trimmel, Hubert: Die Griffener Tropfsteinhöhle.<br />

Klagenfurt <strong>1957</strong> (Carinthiall,<br />

67, 21-36).<br />

Trimmel, Hubert: Die Vermessungsarbeiten<br />

in der Dachstein^Maimmuthöhle im Jahre<br />

1956 und die dabei erzielten Ergebnisse.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Höhlen.kundl. Mitt. 13,<br />

H. 7/8).<br />

Trimmel, Hubert: Die Vorderkarhöhle bei<br />

Scharniüz. Wien <strong>1957</strong> (Höhlenkundliehe<br />

Mitt. 13, H. 12).<br />

Ulirik, Hans Georg: Erschließen der Erdöl-<br />

Lagerstätten. Wien <strong>1957</strong> (Erdöl in Österreich.<br />

S. 28-47).<br />

Vollmayr, Theodor: Die gefaltete Malasse<br />

zwischen Hier und Rhein. Clausthal-<br />

Zellerfeld 1954 (Roemeriana 1 = DahlgriinJestsahrift<br />

S. 183-194).<br />

Vohryzka, Kurt: Geologie der mittleren<br />

Sehladminger Taueinn. Wien <strong>1957</strong> (Mitt.<br />

d. Ges. d. Geologie u. Bergbaustudenten<br />

in Wien. 8, 1-43).<br />

Vortisch, Wilhelm: Der Ober jura des Sonnwendgebirges.<br />

Stuttgart <strong>1957</strong> (Zs. der<br />

Deutsch. Geol. Ges. 108, 105-108).<br />

Waldjnann, Leo: Bericht 1956 über die<br />

Aufnahmen auf den Blättern Spitz (37)<br />

und Ottenschlag (38). Wien <strong>1957</strong> (Vh.<br />

GBA <strong>1957</strong>, 89-90).<br />

Walliser, Otto H.: Conodonten aus dem<br />

oberen Gotlandium Deutschlands und<br />

der Karnisohen Alpen. Wiesbaden <strong>1957</strong><br />

(Notizlblatt' d. Hess. L. A. für Bodenforsohüing<br />

zu Wiesbaden 85, 28—52).<br />

Wappis, H.: Eine Sammlerfahrt zur Burgunder<br />

Alpe („Wildkffeuzjoch"), Pfitischtal,<br />

Südtirol. Klagenfurt <strong>1957</strong> (Karinthin.<br />

F. 34/35, S. 218-220).<br />

Weidschacher, Karl: Die Böden am Westrarade<br />

des niederösterreichisohen Wein>-<br />

Viertels, südlich Retz. Wien <strong>1957</strong>. Diss.<br />

Hochschule f. Bodenkultur, Franz-Fink.<br />

Weidschacher, Karl s. Franz, H., Frasl, G.<br />

und K. Weidschacher: Zur Kennitinis der<br />

junigquartären Ablagerungen und Böden<br />

im Leithaigebirge u>nd im Räume von<br />

Retz. <strong>1957</strong>.<br />

Weinberger, Ludwig: Bau und. Bildung des<br />

Ibmer Moos-Beckens. Mit 1 Abb. im Text.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Mitt. d. Geograph. Ges. Wien<br />

99, 224-244).<br />

Weinhandl, Rupert: Bericht 1956 über Aufnahmen<br />

auf Blatt Hadres (23). Wien <strong>1957</strong><br />

(Vh. GBA <strong>1957</strong>, 90-92).<br />

Wessely, Kurt s. Koren, St. und K. Wessely:<br />

Die österreichische Erdö'lwiirtsdhaft. <strong>1957</strong>.<br />

Wieseneder, Hans. — Zur Auswertung der<br />

Korngrößenanalysen von Sauden. Von<br />

H. Wiesenedeir und A. Kaufmann. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Erdöl-Zeitschrift. 73, 214-219).<br />

Wieseneder, Hans: Das Erdöl und seine<br />

Entstehung. Wien <strong>1957</strong> (Erdöl in Österreich.<br />

S. 5-18).<br />

Wieseneder, Hans. — Glastufflte von Linenberg<br />

bei Zistersdorf (Niederösterreich).<br />

Von H. Wieseneder und E. J. Zirkl. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 136-145).<br />

312


Winkler-Hermaden, Arthur: Jungtertiäre<br />

Forcniengemeinschaifiten im Rahmen des<br />

•tekfconisahrimorphoiog. Entwicklungsganges<br />

der östlichen Alpen. Mit 1 Abb. im<br />

Text und 3 Bildern.'wien <strong>1957</strong> (Mkt. d.<br />

Geograph. Ges. Wien 99, 171-186).<br />

Winkler-Hermaden, Arthur: Vulkaratektonisohe<br />

Ergeibnisse über einige näher<br />

studierte oststeirischie Tuff- und Basaltvorkommen.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Akad. Ana. mn.<br />

<strong>1957</strong>, 164-175).<br />

Winkler-Hermaden, Arthur: <strong>Geologische</strong>s<br />

Kräftesipiel und Landformung. Grundsätzliche<br />

Erkenntnisse zur Frage junger<br />

Geibirgsfoildung und Landfoirmung. Mit<br />

120 Textabb. und 5 Taf. — Wien: Springer-Verl.<br />

<strong>1957</strong>. XX, 822 S., III Taf.<br />

Woletz, Gerda: Bericht aus dem Laboratorium<br />

für Sedimemitpetrographie über<br />

Beobachtungen am Nordsaum d. Alpen.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>, 111-112).<br />

Ybbs-Persenbeug, Das . Donauforaftwerk<br />

Ybbs-Peraenlbeug. Inbetriebnahme im<br />

Südrwerk. Wien <strong>1957</strong> (ÖWW 9, 221-223).<br />

Zapfe, Helmuth: Dadhsteimkalk und „Dachsteinmuschialn".<br />

Frankfurt a. M. <strong>1957</strong><br />

(Natur und Volk 87, 87-93).<br />

Zapfe, Helmuth. — Die Fauna der miozänen<br />

Spaltenfulilung von Neudorf a. d. March<br />

(CSR). Pirimates. Von H. Zapfe und<br />

J. Hürzeler. Wien <strong>1957</strong> (Sber. mn. I, 166,<br />

113-123).<br />

Zapfe, Helmuth: Versteinerte „fliegende<br />

Fische". Wien <strong>1957</strong> (Universum, Natur<br />

und Technik. Sonderh. 3, 27-29).<br />

Zapfe, Helmuth: Flugsaurier. Ein bemerkenswertes<br />

Objekt der Geologischpaläontologischan<br />

Schausaminilung. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Universum, Natur und Technik.<br />

Sonderh. 3, 32).<br />

Zapfe, Helmuth: Ein bedeutender Mastodoni-Fund<br />

aus dem Unterpliozän von<br />

Niederösterreich. Mit Taf. 24—27 und<br />

3 Abb. im Text. Stuttgart <strong>1957</strong> (N. Jb.<br />

Geol. Pal., Abh., 104, 382-406).<br />

Zapfe, Helmuth: Das Meer der alpinen<br />

Trias. Seine Oirganiismenwelt und seine<br />

Ablagerungen. Wien <strong>1957</strong> (Universum,<br />

Natur und Technik. Sonderh. 3, 19-27).<br />

Zapfe, Helmuth: Die Quasitenflosser (Crossqpterygier).<br />

Fischivorfaihiren der Landwiribeltieire.<br />

Wien <strong>1957</strong> (Universum, Natur<br />

und) Technik. Sonderh. 3, 29-31).<br />

Ziegler, Willi s. Flügel, H. u. W. Ziegler:<br />

Die Gliederung des Oiherdevons und<br />

Unterlkarboris am Steinberg westiliah von<br />

Graz mit Ccanodwnten. <strong>1957</strong>.<br />

Zirkl, Erich J.: Petrographisdie Arbeiten<br />

über basische Gesteine in der Flyschzone<br />

und Klipipenzone auf den Blättern 55,<br />

57, 69, 70, 71. Wien <strong>1957</strong> (Vh. GBA <strong>1957</strong>,<br />

108-110).<br />

Zirkl, Erich J. ,s. Wieseneder, H. und E. J.<br />

Zirkl: Glastuffite von Linenberg bei<br />

Zistersdorf (N.-Ö.). <strong>1957</strong>.<br />

Zirkl, Erich J.: Der Melaptiyr von Hallstatt.<br />

Mit Beitr. von O. Schauberger. Wien<br />

<strong>1957</strong> (Jb. GBA 100, 137-178).<br />

Zötl, Josef: Der Einzugsbeireieh von Quellen<br />

im Karstgefoirge. Wien <strong>1957</strong> (ÖWW9,<br />

77-86).<br />

Zötl, Josef: Hydralogische Untersuchungen<br />

im östlichen Daahsteingebiet. Graz <strong>1957</strong><br />

(Mitt. nat.wiss. Ver. Sank. 87, 182-205).<br />

313


Verzeichnis der Abkürzungen<br />

Akad. Anz.<br />

BHM<br />

Geol. Bw.<br />

Geol. Rdsch.<br />

Jb. GBA<br />

Jb. o.-ö. Mus. Ver.<br />

Mitt. Geogr. Ges.<br />

Mitt. Geol. Ges. Wien<br />

Mint. Höhlentamm.<br />

Min. Mitt.bl. Joanneum<br />

Mitt. nat.-wiss. Arbeitsgem.<br />

Mitt. nat.-wiss. Ver.Stmk.<br />

N. Jb. Geol. Pal., Abh.<br />

N. Jb. Geol. Pal., Mh.<br />

ÖWW<br />

Pal. Zs.<br />

Sber. mra.<br />

Tsch. Mitt.<br />

Vh. GBA<br />

Zs. f. Erzbergbau<br />

Zs. f. Gletscherkde<br />

Anzeiger deor Östenr. Akademie der Wissenschaften<br />

math. n. Kl.<br />

Berg- und Hüttenmännische Monatshefte<br />

Geologie und Bauwesen<br />

<strong>Geologische</strong> Rundschau<br />

Jahrbuch der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong><br />

Jahrbuch des oberösterreichischen Musealvereines<br />

Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Wien<br />

Mitteilungen der <strong>Geologische</strong>n Gesellschaft in Wien<br />

Mitteilungen der Höhlenkommission beim Bundesministerium<br />

für Land- und Forstwirtschaft<br />

Mitteilungblatt, Abteilung f. Mineralogie am Landesmuseum<br />

Joanneum<br />

Mitteilungen, der naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft<br />

vom Haus der Natur in Salzburg<br />

Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereines<br />

für Steiermark<br />

Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie, Abhandlungen<br />

Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie,<br />

Monatshefte.<br />

Österreichische Wasserwirtschaft<br />

Paläontologische Zeitschrift<br />

Sitzungsberichte der Österreichischen Akademie der<br />

Wissenschaften, mathematisch - naturwissenschaftliche<br />

Klasse<br />

Tsohermaiks mineralogische und petrographische Mitteilungen<br />

Verhandlungen der <strong>Geologische</strong>n <strong>Bundesanstalt</strong><br />

Zeitschrift für Erzbergbau und Metallhüttenwesen<br />

Zeitschrift füir Gletscherkunde<br />

Eigentümer, Herausgeber und Verleger: <strong>Geologische</strong> <strong>Bundesanstalt</strong>, Wien III, Rasumof skygasse 23<br />

Redaktion: Prof. Dr. H. Küpper und Dr. G. W o 1 e t z, Wien III, Rasumofskygasse 23<br />

Druck: Brüder Hollinek, Wien III, Steingasse 25

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