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Härteprüfung und<br />

Probenpräparation<br />

1. Einleitung<br />

Die Härteprüfung ist eine wichtige Prüfmethode,<br />

um Materialien zu bewerten,<br />

Qualitätskontrollen in der Produktion oder<br />

Analysen in der Forschung und Entwicklung<br />

durchzuführen. Mittels der Härteprüfung<br />

können Rückschlüsse auf Materialeigenschaften<br />

wie Festigkeit, Duktilität oder<br />

Verschleißfestigkeit gezogen werden.<br />

In dieser Application Note wird die Härte<br />

wie folgt definiert:<br />

Unter der Härte wird der Materialwiderstand<br />

bis hin zur Verformung verstanden,<br />

wenn ein härterer Eindringkörper in ein<br />

weicheres Material eindringt. Das Ergebnis<br />

ist abhängig von der Prüfmethode, z. B.<br />

von der Prüfkraft und -dauer, vom Eindringkörper<br />

(Geometrie/Material), sowie<br />

der Anwendung der Prüfmethode. Die<br />

anzuwendende Prüfmethode ist abhängig<br />

vom Material, der Werkstücksgröße und<br />

dem Behandlungszustand. Daher sollte<br />

das Ergebnis immer in Verbindung mit der<br />

angewendeten Prüfmethode angegeben<br />

werden.<br />

Es gibt verschiedene standardisierte Prüfmethoden,<br />

die zuverlässige Ergebnisse<br />

liefern. Abweichungen von Standardbedingungen,<br />

wie beispielsweise die Prüfdauer,<br />

sollten im Prüfprotokoll vermerkt werden.<br />

Während der Härteprüfung ist es wichtig,<br />

die Parameter unter Kontrolle zu halten, die<br />

Einfluss auf den Messwert<br />

haben, um Präzision und<br />

Reproduzierbarkeit zu gewährleisten.<br />

Bei Metallen wird die Härte<br />

meist durch sogenannte<br />

Härteeindruck-Prüfverfahren<br />

ermittelt. Zu den bekanntesten<br />

Prüfmethoden<br />

in diesem Bereich zählen<br />

Rockwell, Vickers, Brinell<br />

und Knoop. Bei der Rockwell Prüfung wird<br />

die Eindrucktiefe für die Messung<br />

der Härte zu Grunde gelegt, während bei<br />

Vickers, Brinell und Knoop eine optische<br />

Vermessung der Eindruckgröße vorgenommen<br />

wird. Es sind verschiedene Normen<br />

für alle Prüfmethoden definiert, welche die<br />

Abläufe/ Anforderungen der Härteprüfungen<br />

genau beschreiben.<br />

Die Messung der Härte kann Informationen<br />

über das Material liefern und als Qualitätskontrolle<br />

nach der Bearbeitung oder<br />

der Wärmebehandlung eingesetzt werden.<br />

Härteprüfungen werden durchgeführt, um<br />

die Härtbarkeit eines Stahls mittels der<br />

Jominy Prüfungen zu ermitteln, die Einhärtetiefe<br />

von oberflächengehärteten Bauteilen<br />

zu definieren und zur Prüfung von<br />

Schweißverbindungen.<br />

Ebenfalls gibt es einen Zusammenhang<br />

zwischen der Härte und der Zugfestigkeit<br />

wodurch eine Abschätzung der mechanischen<br />

Eigenschaften möglich ist [1, 2].<br />

Eine weitere Anwendungsmöglichkeit<br />

besteht bei Keramik/ keramischen Verbundwerkstoffen<br />

/ gesinterten Karbiden,<br />

etc., wobei der Bruchzähigkeit durch die<br />

Vickers Härteprüfungen, basierend auf<br />

Palmqvist’s Methode bestimmt werden<br />

kann [3].<br />

Weitere Anwendungen der Härteprüfung:<br />

- Die Skleroskop-Härteprüfung ist ein<br />

dynamischer Test, bei dem die Härte über<br />

die Rückprallhöhe eines Fallhammers<br />

bestimmt wird.<br />

- Für Mineralien der Ritzhärteversuch,<br />

bei dem ein härteres Mineral auf ein<br />

weicheres kratzt.<br />

Application<br />

Notes<br />

DuraPro 200 – Universelles Härteprüfgerät, integriert<br />

in eine Produktionslinie.<br />

- Instrumentierte Eindruckhärteprüfung<br />

(Martenshärte) zur Bestimmung der Härte<br />

und des Elastizitätsmoduls. Währen der<br />

Belastungs- und Endlastungsphase wird<br />

kontinuierlich die Kraft- Eindringtiefenkurve<br />

erfasst, wodurch das E-Modul<br />

bestimmt werden kann.<br />

- Verschiedene Eindruckhärteprüfungen<br />

können ebenfalls für die Kunststoffhärte<br />

prüfungen angewendet werden, z. B.<br />

Shore (Durometer), Rockwell, Kugelein<br />

druck-Härteprüfungen und Barcol.<br />

Diese Application Note bezieht sich<br />

schwerpunktmäßig auf die Härteprüfung<br />

von Metallen, die mechanische Probenpräparation<br />

und die Einflussfaktoren, die<br />

sich auf das Härteprüfergebnis auswirken<br />

können.


a)<br />

a)<br />

2. Präparation<br />

Problem: 1<br />

Bei der Probenpräparation kann es schwierig<br />

sein, plan-parallele Probenoberflächen<br />

zu erreichen, siehe Abbildung 1. Beispielsweise<br />

bei Vickers (Beschreibung siehe<br />

Kapitel 3, Seite 5), dürfen die zwei gemessenen<br />

Diagonalen nicht mehr als 5% voneinander<br />

abweichen. Der Eindringkörper<br />

sollte senkrecht zur Probenoberfläche eindringen<br />

und darf nicht mehr als 2° davon<br />

abweichen, um ein zuverlässiges Ergebnis<br />

zu erzielen.<br />

a)<br />

b)<br />

Abbildung 2: Spannvorrichtungen um Proben während<br />

der Härteprüfung zu fixieren, a) 1 x 40 mm Ø,<br />

b) 6 x 30 mm Ø.<br />

MAXSO<br />

b)<br />

Abbildung 4: Vickers Eindrücke auf identisch rauer<br />

Probenoberfläche (9µm) für a) gehärteter Stahl 715 HV<br />

10 und b) 0.5% Kohlenstoffstahl 180 HV 10. 17% des<br />

Kohlenstoffstahl-Eindrucks kann aufgrund der rauen<br />

Oberfläche nicht verwendet werden, während beim<br />

gehärteten Stahl keine Probleme auftreten.<br />

b)<br />

Abbildung 3:<br />

Probenhalter<br />

MAXCY<br />

Materialien tiefere Kratzer bzw. größere<br />

Deformationen an der Probenoberfläche<br />

verursachen, als bei härteren Materialien,<br />

siehe Abbildung 4.<br />

Abbildung 1: Zeichnung einer<br />

a) unebenen Probe, b) planparallelen Probe<br />

Lösung: 1<br />

Zur Fixierung der Proben empfiehlt sich<br />

eine Spannvorrichtung, die den Eindringkörper<br />

senkrecht auf die Probenoberfläche<br />

eindringen lässt, siehe Abbildung 2. Falls<br />

keine Spannvorrichtung verfügbar ist,<br />

muss die mechanische Probenpräparation<br />

zu einem plan-parallelen Ergebnis führen,<br />

siehe Abbildung 1b. Es ist möglich die<br />

Spannvorrichtung MAXSO mit planer<br />

Oberfläche zu verwenden, siehe Abbildung<br />

3, bei der die Proben mit doppelseitigem<br />

Klebeband befestigt werden. Bei der Verwendung<br />

von MAXSO ist es wichtig, dass<br />

die Proben etwa die gleiche Höhe haben.<br />

Wird der Probenhalter MAXCY genutzt,<br />

siehe Abbildung 3, hängt die Planität stark<br />

davon ab, wie der Anwender die Proben in<br />

den Probenhalter eingespannt hat.<br />

Problem: 2<br />

Wenn die Probenoberfläche nicht plan<br />

genug ist, kann die Auswertung des Eindrucks<br />

schwierig werden, besonders bei<br />

automatischer Auswertung. Eine saubere,<br />

reflektierende Probenoberfläche wird<br />

benötigt. Ebenso ist es wichtig, dass die<br />

Probenpräparation keinen Einfluss auf die<br />

Materialeigenschaften hat. Die erforderliche<br />

Oberflächenpräparation ist abhängig von<br />

der Prüfmethode und der anzuwendenden<br />

Prüfkraft. Mikro- und Kleinlasthärteprüfungen<br />

(unter 1 kgf) benötigen eine präziser<br />

präparierte Probenoberfläche. Bei Rockwell<br />

Härteprüfungen ist die Oberflächenbeschaffenheit<br />

nicht so entscheidend, da<br />

die Eindrucktiefe und nicht die Geometrie<br />

gemessen wird. Aus diesem Grund ist eine<br />

geschliffene Oberfläche ausreichend.<br />

Ist die Probenoberfläche nicht ausreichend<br />

präpariert, können Ungenauigkeiten bei der<br />

automatischen Vermessung der Eindruckgröße<br />

entstehen. Weichere Materialien sind<br />

anfälliger für Präparationsartefakte, da<br />

Schleifkörner gleicher Größe bei weichen<br />

Lösung: 2<br />

Die Probenoberfläche muss poliert sein.<br />

Abbildung 5 zeigt die Oberfläche nach der<br />

a)<br />

b)<br />

Abbildung 5:<br />

Vickers Eindruck<br />

auf einer polierten<br />

Oberfläche, MD-<br />

Plus/DiaPro Plus,<br />

3µm.<br />

a) gehärteter Werkzeugstahl,<br />

715 HV 10.<br />

b) 0.5% Kohlenstoffstahl,<br />

180 HV 10.<br />

2


Schmutz<br />

Abbildung 6: Schmutz stört die optische Auslesung.<br />

Bei dem Material handelt es sich um gehärteten<br />

Werkzeugstahl. Vickers Härteprüfung.<br />

Prüfkraft 0.5 kgf.<br />

Feinschliff der Probenoberfläche mit MD-Largo und der<br />

Diamantsuspension DiaPro Allegro/Largo (9 µm).<br />

Endpolitur mit einem MD-Plus Poliertuch<br />

und der Diamantsuspension DiaPro Plus<br />

(3 µm).<br />

Problem: 3<br />

Wenn die Probe nach der mechanischen<br />

Präparation nicht sorgfältig gereinigt wurde,<br />

können Fehler bei der automatischen<br />

Auswertung auftreten, siehe Abbildung 6.<br />

Lösung: 3<br />

Stellen Sie immer sicher, dass die Proben<br />

gründlich gereinigt werden, sonst können<br />

ggf. Schmutz oder Fasern der Poliertücher<br />

die Auswertung erschweren.<br />

Problem: 4<br />

Bei stark geätzten Proben kann es schwierig<br />

sein, die Eindruckkanten und somit<br />

einen präzisen Härtewert zu ermitteln.<br />

Lösung: 4<br />

Das Ätzen von Proben sollte, sofern möglich,<br />

verhindert werden, da die Oberfläche<br />

sonst weniger reflektiert. Ist das Ätzen notwendig,<br />

sollte nur leicht angeätzt werden,<br />

damit die Eindruckgrenzen weiterhin auswertbar<br />

bleiben. Manchmal ist es jedoch<br />

notwendig zu ätzen, beispielsweise bei der<br />

Überprüfung von Schweißverbindungen,<br />

siehe Abbildung 20.<br />

1) In dieser Application Note sind die Prüfkräfte in kgf<br />

(Kilogramm Force ) angegeben, einer Einheit die verwendet<br />

wurde, bevor das SI-System eingeführt wurde.<br />

(1kgf=9.81N)<br />

a)<br />

b)<br />

Abbildung 7: Vickers Eindrücke, Prüfkraft 1 kgf.<br />

Material 0.5%-iger Kohlenstoffstahl. Letzte Präparationsstufe<br />

ist MD-Plus mit der Diamantsuspension<br />

DiaPro Plus (3µm).<br />

Geätzt mit 3% Nital a) stark geätzt b) leicht geätzt.<br />

DuraJet Rockwell Härteprüfgerät<br />

3. Grundlagen<br />

Bei Eindruckhärteprüfungen, wie bei Vickers,<br />

Brinell und Knoop wird die Größe<br />

des Eindrucks optisch vermessen. Die<br />

Prüfkraft dividiert durch die Kontaktfläche<br />

(bei Knoop die Projektionsfläche) ergibt<br />

den Härtewert. Die Prüfung kann manuell<br />

durchgeführt werden, wobei mit Hilfe von<br />

Tabellen der Mittelwert der Diagonalen/<br />

Durchmesser in einen Härtewert umgerechnet<br />

wird. Andernfalls kann der Härtewert<br />

über eine Formel berechnet werden<br />

oder durch eine automatische Auswertung<br />

ermittelt werden.<br />

Abhängig von der Prüfkraft, wird die Härteprüfung<br />

nach Vickers in Makro-, Kleinlastund<br />

Mikrohärteprüfung gegliedert. Bei der<br />

Makrohärteprüfung beträgt die Prüfkraft<br />

≥5 kgf (≥49,03 N), bei der Kleinlasthärteprüfung<br />

zwischen 0,2 kgf (1,961N) und<br />

3 kgf (29.42N), und für die Mikrohärteprüfung<br />

zwischen 0,1 kgf (0,9807N) und<br />

0,01 kgf (0,09807N).<br />

Die benötigte Probenoberfläche ist abhängig<br />

vom Prüfverfahren und der Prüfkraft.<br />

Bei Makrohärteprüfungen ist meist eine<br />

gefräste oder geschliffene Oberfläche<br />

ausreichend, manchmal ist auch keine<br />

Präparation notwendig. Bei Mikro- und<br />

Kleinlasthärteprüfungen ist eine polierte<br />

Oberfläche notwendig, für sehr geringe<br />

Prüfkräfte kann eine Oxidpolitur oder eine<br />

elektrolytische Politur notwendig werden.<br />

Tabelle 1: Oberflächenanforderungen für verschiedene<br />

Härteeindruckprüfungen.<br />

Prüfverfahren<br />

Rockwell HR<br />

Brinell HBW<br />

Vickers HV<br />

Knoop HK<br />

Oberflächenpräparation<br />

Makro Härteprüfung:<br />

- keine Oberflächenpräparation oder<br />

- angeschliffen<br />

Makro Härteprüfung:<br />

- gefräst,<br />

- angeschliffen oder<br />

- poliert<br />

Makro Härteprüfung:<br />

- angeschliffen<br />

Mikro Härteprüfung:<br />

- poliert<br />

- elektrolytisch poliert<br />

Mikro Härteprüfung:<br />

- hochglanzpoliert<br />

3


Die Oberflächenrauigkeit hat nur einen<br />

geringen Einfluss auf die Größe des Eindrucks,<br />

solange der Eindruck im Verhältnis<br />

zu den Unebenheiten groß ist [1]. Es ist<br />

wichtig, dass die Oberflächenpräparation<br />

die Materialeigenschaften nicht verändert,<br />

d.h. die Oberfläche sollte nur ein Minimum<br />

an Deformation nach der Präparation aufzeigen.<br />

Konvertierungen zwischen den Härteskalen<br />

sollten mit Vorsicht vorgenommen werden.<br />

Nach Möglichkeit sollten Umrechnungen<br />

vermieden und Härteprüfungen nach der<br />

vorgeschriebenen Prüfmethode durchgeführt<br />

werden. Das gleiche gilt für Umrechnungen<br />

von Härtewerten auf die Materialfestigkeit,<br />

sofern diese nicht experimentell<br />

belegt wurden.<br />

DuraJet Rockwell<br />

Härteprüfgerät<br />

DuraScan<br />

Rockwell (HR)<br />

Rockwell ist eine schnelle Prüfmethode mit<br />

direkter Datenauslese, die speziell für die<br />

Produktionskontrolle entwickelt wurde.<br />

Die Rockwell Härte (HR) wird durch die<br />

Eindrucktiefe bestimmt, die entsteht, nach<br />

dem ein Eindringkörper mit einer bestimmten<br />

Prüfkraft auf ein Material gebracht<br />

wurde. Der Eindringkörper ist, abhängig<br />

von der Messskala, ein kegelförmiger<br />

Diamant oder eine Hartmetallkugel mit unterschiedlichen<br />

Durchmessern. Um Oberflächeneinflüsse<br />

zu vermeiden, wird vor der<br />

Hauptlast eine Vorlast aufgebracht.<br />

Nach Zurücknahme der Hauptlast wird der<br />

Härtewert durch die zurückbleibende Eindringtiefe<br />

ermittelt, siehe Abbildung 8.<br />

Es gibt zwei Arten der Härteprüfung nach<br />

Rockwell: Die reguläre Rockwell Prüfmethode<br />

mit einer Vorlast von 10 kgf und<br />

einer Hauptlast von 60, 100 oder 150 kgf<br />

und die Superficial Rockwell Prüfung, die<br />

für dünnere Proben mit einer Vorlast von<br />

3 kgf und einer Hauptlast von 15, 30 oder<br />

45 kgf verwendet wird. Generell sollte das<br />

zu prüfende Bauteil nicht eingebettet werden,<br />

da die Rockwell Prüfung die Eindringtiefe<br />

des Eindringkörpers zur Ermittlung<br />

des Härtewerts auswertet und nicht die<br />

Eindruckdiagonalen. Die Einflüsse hierbei<br />

sind abhängig von dem verwendeten<br />

Prüfgerät.<br />

Brinell (HBW)<br />

Die Härteprüfung nach Brinell erzeugt<br />

durch die Verwendung einer Wolframkarbidkugel<br />

mit verschiedenen Durchmessern<br />

einen großen Eindruck. Die Bezeichnung<br />

ist HBW (W ist das chemische Zeichen für<br />

Wolfram). Die Größe des Eindrucks wird<br />

zur Ermittlung des Härtewerts optisch<br />

vermessen. Typische Materialien sind<br />

Schmiedestücke und Gusseisen, bei denen<br />

die Gefügestrukturen zu grob und inhomogen<br />

für andere Prüfmethoden (Rockwell/<br />

Vickers) sind.<br />

Prüfkraftbereich: 1-3000 kgf<br />

Eindringkörper: 1 / 2.5 / 5 / 10 mm<br />

Kugeldurchmesser<br />

aufgebrachte Kraft<br />

d 1<br />

d 2<br />

Abbildung 9: Schematische<br />

Darstellung der Brinell<br />

Härteprüfung.<br />

Vorlast<br />

Vorlast<br />

+<br />

Hauptlast<br />

Vorlast<br />

E<br />

e<br />

Null-Referenzlinie<br />

Abbildung 8: Schematische Darstellung der Rockwell Härteprüfung. Rockwell Formel: Rockwell Härte HR = E – e.<br />

“E” ist eine Konstante von 100 (Diamant) oder 130 (Kugel) Einheiten. “e” ist die Eindrucktiefe in Einheiten von 0.002 mm<br />

4


Abbildung 13: Vergleich der Eindruckgrößen zwischen<br />

a) Knoop und b) Vickers Eindruck in einer Plasmaspritzschicht.<br />

Prüfkraft 0.5 kgf. Die Feinpolitur<br />

wurde mit einem Nap Tuch und<br />

der Diamantsuspension<br />

DiaPro Nap B (1µm)<br />

durchgeführt.<br />

a) b)<br />

Vickers (HV)<br />

Die Vickers Härte (HV) wird anhand der<br />

diagonalen Eindrucklänge berechnet, die<br />

durch die Einwirkung eines Diamanteindringkörpers<br />

mit einer bestimmten Prüfkraft<br />

auf ein Material entsteht, siehe Abbildung<br />

10. Die Größe des Eindrucks wird zur<br />

Ermittlung des Härtewerts optisch vermessen.<br />

Der Härtewert kann mittels Tabelle<br />

oder Formel umgerechnet werden, nachdem<br />

der Mittelwert beider Diagonalen bestimmt<br />

wurde oder durch ein automatisches<br />

Härteprüfgerät ausgewertet werden. Der<br />

Skalenbereich bei Vickers reicht von 10 gf<br />

bis 100 kgf. Bei der Vickers Härteprüfungen<br />

ist der berechnete Härtewert relativ unabhängig<br />

von der verwendeten Prüfkraft. Die<br />

Mindestabstände zwischen den Vickers Eindrücken<br />

sind in Abbildung 23 dargestellt.<br />

aufgebrachte Kraft<br />

Knoop (HK)<br />

Diese Prüfmethode wurde als Alternative<br />

zum Vickers Verfahren entwickelt, um die<br />

Rissbildung bei zerbrechlichen Materialien<br />

(wie Keramik) zu unterbinden aber auch um<br />

in dünnen Schichten messen zu können.<br />

Der Eindringkörper ist ein asymmetrischer,<br />

pyramidenförmiger Diamant, siehe Abbildung<br />

11. Die Größe des Eindrucks ist<br />

abhängig von der langen Diagonalen, die<br />

für die Berechnung des Härtewertes optisch<br />

ausgelesen wird. Der Prüfkraftbereich bei<br />

Knoop variiert von 10 gf bis 1 kgf. Knoop<br />

ist hinsichtlich der Oberflächenpräparation<br />

empfindlicher als Vickers, da die lange<br />

Diagonale eine sehr flache Eindruckspitze<br />

ausbildet.<br />

Die Abstände zwischen den Eindrücken<br />

sind abhängig vom Material, siehe Abbildung<br />

12. Bei der Verwendung von sehr geringen<br />

Prüfkräften, steigt der Härtewert mit<br />

sinkender Prüfkraft. Ein Vergleich der Eindruckgrößen<br />

zwischen Knoop und Vickers<br />

bei gleichen Prüfkräften ist in Abbildung 13<br />

zu sehen.<br />

Bei Brinell, Vickers und Knoop ist zu beachten,<br />

dass die Diagonale mindestens 20 μm<br />

beträgt, da die Messunsicherheit sonst zu<br />

hoch wird.<br />

Mikro- und Kleinlasthärteprüfung ≤1kgf<br />

Da bei der Mikro- Kleinlasthärteprüfung<br />

Prüfkräfte ≤ 1 kgf Verwendung finden, entstehen<br />

nur sehr kleine Eindrücke. Die Mikrohärteprüfung<br />

ermöglicht Härteprüfungen<br />

an Bauteilen und Phasen die zu dünn oder<br />

zu klein für die Makrohärteprüfung sind.<br />

Der Prüfkraftbereich von 10 gf – 1000 gf<br />

ermöglicht die Bestimmung der Härte von<br />

Applied Load<br />

aufgebrachte Applied Load Kraft<br />

d 1<br />

d 2 136o<br />

130 o 172 o<br />

130 o<br />

172 o<br />

a) b)<br />

d 1<br />

d 1<br />

Edge<br />

Rand<br />

Abbildung 10:<br />

Schematische Darstellung der Vickers Härteprüfung.<br />

a<br />

b<br />

Abbildung 11:<br />

Schematische Darstellung<br />

der Knoop Härteprüfung<br />

a) Seitenansicht<br />

b) Frontansicht<br />

Abbildung 12: Die Eindruck<br />

Abstände bei Knoop sind<br />

abhängig von der kurzen<br />

Diagonalen d2. a und b sind<br />

in untenstehender Tabelle<br />

beschrieben (ISO 4545).<br />

d 2<br />

a<br />

b<br />

Stahl, Kupfer und Kupferlegierungen 3∙d 2 4∙d 2<br />

Leichtmetalle, Pb, Sn und ihre Legierungen 3.5∙d 2 7∙d 2<br />

5


DuraScan<br />

kleinsten Phasen oder Bestandteilen, aber<br />

auch Härteverläufe können damit bestimmt<br />

werden. Beispiele dafür sind dünne Schichten,<br />

kleine Komponenten, Beschichtungen,<br />

Mikro-Schweißverbindungen, Pulvermetall-<br />

Partikel, individuelle Strukturen oder<br />

Körner.<br />

Wenn möglich, sollte keine Ätzung vor der<br />

Härteprüfung durchgeführt werden, da die<br />

Oberfläche sonst weniger reflektiert und die<br />

Eindruckdiagonalen schlechter zu bestimmen<br />

sind. Allerdings hilft eine leichte Ätzung<br />

unterschiedliche Phasen/ Strukturen<br />

zu erkennen, wenn die Härteprüfungen in<br />

verschiedenen Phasen durchgeführt werden<br />

soll.<br />

Je geringer die Prüfkräfte bei der Härteprüfung,<br />

desto höher sind die Anforderungen<br />

an die mechanische, chemische oder<br />

elektrochemische Oberflächenpräparation.<br />

Es ist wichtig, dass keine Veränderung der<br />

Oberflächeneigenschaften während der<br />

Präparation stattfindet. Verformungen,<br />

die durch das Trennen und Schleifen entstanden<br />

sind, müssen durch das Polieren<br />

bis auf 6, 3 oder 1 µm, je nach Prüfkraft,<br />

beseitigt werden. Für Prüfkräfte bis zu 300<br />

gf [4], muss die Probenoberfläche verformungs-<br />

und schadenfrei sowie oxid- oder<br />

elektrolytisch poliert sein. Dabei sollte<br />

berücksichtigt werden, dass weichere/ duktilere<br />

Materialien (z. B. HV kleiner 120-150)<br />

empfindlicher gegenüber Präparationsartefakten<br />

sind.<br />

4. Empfehlungen für die<br />

Präparation<br />

Trennen<br />

Beim Trennen sollten so wenige Verformungen<br />

wie möglich bei der Probe entstehen.<br />

Daher ist die Kombination von Trennscheibe<br />

und Vorschubgeschwindigkeit<br />

wichtig, um Schleifbrand zu verhindern und<br />

dadurch kurze Präparationszeiten bei den<br />

nachfolgenden Schritten zu ermöglichen.<br />

Einbetten<br />

Tests 1 haben ergeben, dass Einbettmittel<br />

keine signifikanten Auswirkungen auf Härteprüfungen<br />

über 30 kgf (Vickers) haben,<br />

siehe Abbildung 14. (Die Tests wurden<br />

mit den Warmeinbettmitteln DuroFast<br />

(Epoxideinbettmittel mit mineralischem<br />

Füllstoff) und MultiFast (Phenoleinbettmittel<br />

mit Füllstoff) und dem Kalteinbettmittel<br />

ClaroCit (Akryl-Kalteinbettmittel) durchgeführt).<br />

Wenn eine gute Randschärfe, wie bei<br />

dünnen Beschichtungen oder oberflächengehärtetem<br />

Stahl erforderlich ist, sollte<br />

ein Einbettmittel mit Füllstoff verwendet<br />

1 Die Tests wurden mit 0.5%-igem Kohlenstoffstahl und<br />

gehärtetem Werkzeugstahl durchgeführt. Die Durchmesser<br />

der Stahlproben betrugen 25 bzw. 32 mm. Alle<br />

Stahlproben wurden als 40 mm Durchmesser Proben<br />

eingebettet. Jede Spalte in Abbildung 14 repräsentiert 3<br />

Serien á 12 Eindrücke, bis auf ClaroCit, bei dem nur eine<br />

Testserie durchgeführt wurde.<br />

740<br />

werden. Bei gehärtetem Stahl sollte Duro-<br />

Fast verwendet werden. Für weichere<br />

Materialien/ Beschichtungen (kleiner 400<br />

HV) ist LevoFast (Melamineinbettmittel mit<br />

Mineral- und Glasfaserfüllstoff) die richtige<br />

Wahl.<br />

Schleifen und Polieren<br />

Die Schleif- und Poliermethoden sind vom<br />

zu prüfendem Material abhängig. Eine<br />

übliche Methode für Eisenmetalle wird in<br />

Tabelle 2 vorgestellt. Diese Methode ist<br />

für die meisten Behandlungszustände /<br />

Wärmebehandlungen, wie z. B. einsatzgehärteter<br />

Stahl, anwendbar. Die Endpolitur<br />

wird mit einer 3 μm Diamantsuspension<br />

durchgeführt. Dies ist eine schnelle Methode<br />

und ergibt eine perfekt reflektierende<br />

Oberfläche für die Härteprüfung.<br />

Für weicheres Aluminium wird die in Tabelle<br />

3 vorgestellte Methode empfohlen.<br />

Abbildung 15 zeigt eine automatische<br />

Auswertung von 99,95%-igem Aluminium,<br />

nach dem Trennen sowie verschiedener<br />

mechanischer Präparationsstufen. Weitere<br />

Präparationsmethoden für verschiedene<br />

Materialien, finden Sie unseren e-Metalog<br />

auf www.struers.de. Die Daten in Tabelle<br />

2 und 3 gelten für 6 eingebettete Proben<br />

von 30 mm Durchmesser, eingespannt in<br />

einem Probenhalter.<br />

Eine plane Probenoberfläche ist wichtig,<br />

um zuverlässige Ergebnisse zu gewährleisten.<br />

Durch die Nutzung einer Spannvorrichtung<br />

wird sichergestellt, dass der Eindringkörper<br />

senkrecht auf die Oberfläche trifft.<br />

Vickers Härte<br />

730<br />

720<br />

710<br />

Uneingebettet<br />

DuroFast<br />

MultiFast<br />

ClaroCit<br />

700<br />

690<br />

680<br />

HV1 HV10 HV20 HV30<br />

Abbildung 14: Ergebnisse der Untersuchung, inwiefern Einbettmittel Auswirkungen auf die Härteprüfung haben.<br />

Die Proben wurden direkt auf dem Prüftisch platziert. Bei dem Material handelte es sich um gehärteten Werkzeugstahl.<br />

Die Feinpolitur wurde mit einem MD-Plus Tuch und der Diamantsuspension DiaPro Plus (3µm) ausgeführt.<br />

6


Stufe Planschleifen Feinschleifen 1 Polieren 1<br />

Oberfläche MD-Piano 220 MD-Allegro MD-Plus<br />

Schleifmittel DiaPro Allegro/Largo DiaPro Plus<br />

Schmiermittel Wasser<br />

Geschwindigkeit [U/min] 300 150 150<br />

Druck [N] 240 240 180<br />

Drehrichtung >> >> >><br />

Tabelle 2:<br />

Präparationsmethoden<br />

für Stahl. Bezogen auf 6<br />

eingebettete Proben mit<br />

30 mm Ø.<br />

Stahl, Kupfer, Kupferlegierungen<br />

Leichtmetalle,<br />

Pb, Sn und ihre<br />

Legierungen<br />

Zeit [Min] 1 3 3<br />

Stufe Planschleifen Feinschleifen 1 Polieren 1 Oxidpolitur<br />

Oberfläche SiC-Papier #320 MD-Largo MD-Mol MD-Chem<br />

Schleifmittel DiaPro Allegro/Largo DiaPro Mol OP-U 0.04 µm<br />

Schmiermittel<br />

Wasser<br />

Geschwindigkeit [U/min] 300 150 150 150<br />

Druck [N] 120 180 150 90<br />

Drehrichtung >> >> >> ><<br />

Zeit [Min] 1 4 3 2<br />

Tabelle 3: Präparationsmethode für weiches Aluminium. Bezogen auf 6 eingebettete Proben mit 30 mm Ø.<br />

Bei der Verwendung feinpolierter Oberflächen, z. B. nach der Oxidpolitur sollte beachtet werden,<br />

dass OP-U weniger Relief als OP-S ergibt.<br />

a) b)<br />

5. Anwendungen<br />

Einsatzhärtetiefe<br />

Um die Verschleißfestigkeit von Stählen zu<br />

erhöhen, werden diese oberflächengehärtet,<br />

besonders bei Stählen, die in bewegenden<br />

oder rotierenden Bereichen wie<br />

Getrieben, Düsen, Maschinenteilen, etc.<br />

verwendet werden.<br />

Der Abfall der Härte vom Rand in Richtung<br />

Kern des Prüfstücks kann mittels eines<br />

Härteverlaufes Bestimmt werden.<br />

Die Messung der Einsatzhärte (CHD) wird<br />

vorgenommen, um die Einsatzhärtetiefe<br />

von oberflächengehärteten Werkstücken<br />

zu ermitteln. Die Prüfung ist standardisiert<br />

und abhängig von dem Oberflächenhärteverfahren,<br />

d. h. ob Induktionsgehärtet,<br />

Aufgekohlt, Nitriert, etc.<br />

In den meisten Fällen werden Vickers<br />

Härteprüfungen im Mikro-, Kleinlastbereich<br />

durchgeführt (in manchen Fällen wird auch<br />

Knoop genutzt).<br />

Eine gute Randschärfe wird benötigt, wenn<br />

dünne Beschichtungen oder oberflächengehärtete<br />

Werkstücke geprüft werden.<br />

Abbildung 16: Messung der Einsatzhärtetiefe. Die größer<br />

werdenden Eindrücke zur Probenmitte hin, deuten<br />

auf eine geringer werdende Härte des Materials.<br />

Oberfläche<br />

c) d)<br />

Abbildung 15: Vickers Härteprüfung, HV1 von 99.95% Aluminium a) direkt nach dem Trennen b) nach dem Feinschleifen<br />

mit MD-Largo und der Diamantsuspension DiaPro Allegro/Largo (9 µm) c) nach dem Polieren mit<br />

MD-Mol und DiaPro Mol (3 µm) d) nach dem Oxid-Polieren mit MD-Chem und OP-U (Kolloid-Kieselerde 0.04 µm)<br />

Abbildung 17: Eindrücke formieren ein Zick-Zack Muster.<br />

7


Abbildung 18: Schematische Darstellung der<br />

Jominy Prüfung<br />

(Zum Beispiel: die Jominy Nummer: J15 = 35 HRC<br />

bedeutet, dass die Härte 35 HRC mit einem Abstand von<br />

15 mm zur abgeschreckten Stirnseite gemessen wurde)<br />

Probe<br />

geschliffene Oberfläche<br />

Härteprüfung<br />

Bei CHD-Messungen nimmt die Größe<br />

der Eindrücke zu, während die Härte des<br />

Materials abnimmt, siehe Abbildung 16.<br />

Um die normgerechte Positionierung der<br />

Eindrücke zu gewährleisten (Abstände bei<br />

Stahl 3 x Diagonale), können die Abstände<br />

automatisch festgelegt werden. Werden die<br />

Eindrücke größer, müssen die Abstände<br />

zwischen den Eindrücken größer werden.<br />

Wasser<br />

Härte, Rockwell C<br />

Abkühlgeschwindigkeit der Stirnseite<br />

Üblicherweise wird eine größere Anzahl an<br />

Eindrücken benötigt, um die Einhärtetiefe<br />

zu ermitteln. Die modernen, automatischen<br />

Härteprüfsysteme stoppen jedoch automatisch,<br />

wenn die definierte Grenzhärte<br />

erreicht ist ungeachtet der Anzahl an<br />

Prüfpunkten. Da die Eindrücke sich nicht<br />

gegenseitig beeinflussen dürfen, muss ein<br />

Mindestabstand zwischen den Eindrücken<br />

eingehalten werden. Um die Anzahl der<br />

Prüfeindrücke und damit auch die Genauigkeit<br />

der Messreihe zu erhöhen können<br />

die Eindrücke versetzt zueinander, in einem<br />

Zick-Zack Muster gesetzt werden, siehe<br />

Abbildung 17.<br />

Jominy Prüfungen<br />

Mit der Jominy Prüfung wird die Härtbarkeit<br />

von Stählen getestet. Ein Prüfstab mit<br />

spezieller Geometrie wird auf Austenit-<br />

Temperatur erhitzt und dann mittels<br />

eines Wasserstrahls an einer Stirnseite<br />

abgekühlt, siehe Abbildung 18. Nach dem<br />

Abkühlen wird die Härte in Abständen ermittelt,<br />

beginnend von der abgeschreckten<br />

Stirnseite, siehe Abbildung 19. Hierbei<br />

werden vor allem die Prüfmethoden HRC<br />

und HV 30 genutzt. Abhängig von der Abkühlgeschwindigkeit<br />

(Entfernung zur Stirnseite)<br />

ergeben sich die unterschiedlichen<br />

Härtewerte.<br />

Abbildung 19: Jominy Prüfung<br />

Schweißverbindungen<br />

Bei der Härteprüfung von Schweißverbindungen<br />

wird eine Serie von Eindrücken<br />

entlang der Probenkante gesetzt. Mittels<br />

einer Übersichtskamera kann die gesamte<br />

Probenoberfläche betrachtet und die Eindrücke<br />

entsprechend leicht positioniert<br />

werden. Bei der Prüfung von Schweißverbindung<br />

ist die Nutzung von HV5 oder<br />

HV10 vorgeschrieben.<br />

Ein Beispiel für Härteprüfeindrücke bei<br />

einer Schweißverbindungen zeigt Abbildung<br />

20. Tabelle 4 zeigt die dazugehörigen<br />

Härtewerte vom Duramin A-300. Zwei<br />

12 mm Grobbleche aus Kohlenstoffstahl,<br />

Nummer Härte Methode<br />

1 175 HV 10<br />

2 175 HV 10<br />

3 177 HV 10<br />

4 237 HV 10<br />

5 239 HV 10<br />

6 249 HV 10<br />

7 226 HV 10<br />

8 225 HV 10<br />

9 225 HV 10<br />

10 234 HV 10<br />

11 236 HV 10<br />

12 231 HV 10<br />

13 182 HV 10<br />

14 175 HV 10<br />

15 178 HV 10<br />

16 241 HV 10<br />

17 239 HV 10<br />

18 232 HV 10<br />

19 221 HV 10<br />

20 226 HV 10<br />

21 221 HV 10<br />

22 230 HV 10<br />

23 230 HV 10<br />

24 223 HV 10<br />

Tabelle 4: Härteprüfergebnisse einer Schweißverbindung<br />

Typ S55C wurden verschweißt. Vor der<br />

Härteprüfung wurde die Probenoberfläche<br />

bis auf 6 µm poliert und mit Nital leicht<br />

geätzt. Die Härteprüfung wurde durchgeführt,<br />

um den Schweißprozess (gemäß NF<br />

EN ISO15614) zu bestätigen. Das maximale<br />

Härtelimit bei dieser Schweißverbindung<br />

lag bei 320 HV 10.<br />

Abbildung 20: Platzierung der Prüfpunkte auf einer<br />

Schweißverbindung mit Hilfe der Übersichtskamera.<br />

Für die Präparation von Schweißverbindungen<br />

ist eine Application Note mit<br />

entsprechendem Titel erhältlich.<br />

8


Bedingungen Eindruck Eindringkörper Sonstiges<br />

Präzision Geschwindigkeit Seitwärtsbewegung Prüftisch, Probenhalter<br />

Reproduzierbarkeit Masse Formabweichung Spindel<br />

Winkel Schaden Verrutschen der Probe<br />

Zeit Material Nivellierung der Maschine<br />

Platz<br />

Tabelle 5: Gerätefaktoren<br />

6. Prüfparameter<br />

Härteprüfungen sind einfach durchzuführen,<br />

sofern alle Prüfparameter beachtet<br />

werden. Aus diesem Grund sollte ein Basiswissen<br />

über die Härteprüfung vorhanden<br />

sein. Im Folgenden werden die wichtigsten<br />

Einflussparameter der Härteprüfung beschrieben.<br />

Die verschiedenen Parameter können zu<br />

den fünf Hauptfaktoren Gerät, Messung,<br />

Material, Anwender und Umfeld zusammengefasst<br />

werden, siehe Abbildung<br />

21. Es ist wichtig, dass die im Folgenden<br />

beschriebenen Einflussfaktoren kontinuierlich<br />

eliminiert, minimiert oder zumindest<br />

beachtet werden:<br />

Anwenderfaktoren<br />

Der Anwender sollte ein Grundverständnis<br />

über das Härteprüfequipment, die Oberflächeneigenschaften<br />

und die Verspanntechniken<br />

haben, um die Prüfungen so effektiv<br />

wie möglich durchzuführen.<br />

Umfeldfaktoren<br />

Die Härteprüfung sollte auf einer glatten,<br />

sauberen und reflektierenden Oberfläche<br />

(zulässig für Vickers, Brinell und Knoop)<br />

durchgeführt werden. Es ist wichtig, dass<br />

die Prüfungen bei gleichbleibenden Bedingungen,<br />

wie z. B. Temperatur und Luftfeuchtigkeit<br />

durchgeführt werden. Bei<br />

Eindringkörpern mit optischer Auslesung<br />

muss beachtet werden, dass die Beleuchtung<br />

Einfluss auf die Eindruckvermessung<br />

haben kann. Daher sollte das Härteprüfsystem<br />

in einer dunklen Umgebung stehen,<br />

um die Beleuchtung konstant zu halten.<br />

Vibrationen nehmen Einfluss auf die Härteprüfung<br />

und sollten deshalb verhindert<br />

werden. Geringere Prüfkräfte reagieren<br />

empfindlicher auf Vibrationen. Aus diesem<br />

Grund ist es empfehlenswert, Härteprüfgeräte<br />

auf spezielle Sockel (wie z. B. auf einer<br />

Granitplatte) zu platzieren.<br />

Die Oberfläche sollte frei von jeglichen<br />

Verunreinigungen wie Graten, Schmutz, Öl<br />

und Fett sein. Eine dünne Schmierschicht<br />

verringert den Reibungswert, wodurch geringfügig<br />

größere Eindrücke bei gleicher<br />

Prüfkraft resultieren. Dabei sollte beachtet<br />

werden, dass die gleichen Konditionen für<br />

alle Oberflächen gegeben sind, um vergleichbare<br />

Ergebnisse zu erzielen.<br />

Umfeld<br />

Gerätefaktoren<br />

Bei den Gerätefaktoren werden die Prüfkraft,<br />

der Eindruck und der Eindruckkörper<br />

berücksichtigt. Um höchstmögliche<br />

Reproduzierbarkeit zu gewährleisten,<br />

sollten Geräte mit der Technologie der<br />

Kraftmessdose verwendet werden. Diese<br />

sind präziser als Geräte mit mechanischen<br />

Gewichten und sie sind frei von Reibungseinflüssen<br />

und Massenträgheit. Um die<br />

Präzision und Reproduzierbarkeit dauerhaft<br />

zu gewährleisten, sind regelmäßige Kalibrierungen<br />

notwendig. Bei der täglichen Arbeit<br />

werden meist indirekte Verifizierungen<br />

mit Härtevergleichsplatten in verschiedener<br />

Härtebereichen durchgeführt, um die Kalibrierung<br />

im verwendeten Härtebereich zu<br />

überprüfen. Die Parameter, die Einfluss auf<br />

den Eindruck haben können, sind in Tabelle<br />

5 dargestellt. Der Eindruckwinkel sollte<br />

nicht mehr als 2 Grad (Maximum) von der<br />

senkrechten Linie abweichen, da sonst<br />

Fehler entstehen können. Ebenso sollte<br />

kein seitliches Spiel zwischen Eindringkörper<br />

und Probe bestehen. Nach Möglichkeit<br />

sollte die Probe auf einem gratfreien Tisch<br />

festgeklemmt werden.<br />

Der Abstand zwischen den Eindrücken<br />

sollte so groß sein, dass die Eindrücke sich<br />

nicht gegenseitig beeinflussen. Die plastische<br />

Verformung rund um den Eindruck<br />

verursacht bei den meisten Materialien eine<br />

Aufhärtung durch Kaltverformung. Daher<br />

müssen die Abstände zwischen den Eindrücken<br />

eingehalten werden.<br />

Die Entwicklung der plastischen Verformung<br />

(blauer Bereich) durch Druckaufbringung<br />

(gelb) ist in Abbildung 22 dargestellt.<br />

Aus diesem Grund beinhalten die Normen<br />

der verschiedenen Prüfmethoden Spezifikationen<br />

über die Abstände zwischen den<br />

Eindrücken und zum Rand. Die Spezifikationen<br />

für die Härteprüfungen nach Vickers<br />

sind durch die ISO festgelegt und in Abbildung<br />

23 dargestellt.<br />

Anwendung<br />

Hardness<br />

Härteprüfung<br />

Measurement<br />

Gerät<br />

Druckaufbringung<br />

Messung<br />

Abbildung 21: 5 Hauptfaktoren, die Einfluss<br />

auf die Härteprüfung haben<br />

Material<br />

Abbildung 22: Plastische Verformung (blauer<br />

Bereich) durch Druckaufbringung beim Eindruck<br />

(gelber Bereich) gemäß Prandtl<br />

Bereich der<br />

plastischen Verformung<br />

9


≥ b<br />

Schmutz, Staub, Ablagerungen<br />

Rand<br />

≥ a<br />

a<br />

b<br />

Stahl, Kupfer und Kupferlegierungen 2.5∙d m 3∙d m<br />

Leichtmetalle, Pb, Sn und ihre Legierungen 3∙d m 6∙d m<br />

Abbildung 23: Abstände zwischen den Vickers<br />

Eindrücken gemäß ISO 6507, a und b sind in folgender<br />

Tabelle beschrieben, dm ist die Hauptdiagonale des<br />

Eindrucks.<br />

Materialfaktoren<br />

Die Einflussfaktoren des Materials sind:<br />

• Heterogenität von Mikrostrukturen<br />

• Qualität der Probenpräparation<br />

• Reflektion der Probenoberfläche<br />

• Materialtyp<br />

• Materialbearbeitung<br />

• Materialform<br />

• Einbettmittel<br />

Methode Vertifiziertes System Sonstiges<br />

Verwendete Methode (HV, HB, HR, HK) Kalibrierung des Ladesystems Vibrationen<br />

Realisierbarkeit der Methode<br />

Einzuhaltende Norm (ASTM,ISO, JIS)<br />

Tabelle 6: Messfaktoren<br />

Vergrößerung der Objektive<br />

Auflösung der Objektive<br />

Unzureichende Bildqualität<br />

Konstante Beleuchtung<br />

Schmutz, Staub,<br />

Ablagerungen<br />

Eine bestimmte Probendicke ist notwendig,<br />

da der Eindringkörper nicht durch die<br />

gesamte Probe drücken soll. Es ist wichtig,<br />

dass nach der Härteprüfung keine visuellen<br />

Verformungen auf der Probenrückseite zu<br />

erkennen sind. Daher sollte die Probendicke<br />

mindestens das 10-fache der Eindrucktiefe<br />

(Rockwell) betragen. Bei Vickers<br />

Prüfungen sollte die diagonale Länge<br />

mindestens das 1,5-fache des Eindrucks<br />

betragen.<br />

Korrekturen müssen durchgeführt werden,<br />

wenn kugelförmige oder zylindrische Oberflächen<br />

gemessen werden. Der Korrekturfaktor<br />

ist abhängig davon, ob die Probenoberfläche<br />

konkav oder konvex ist. Der<br />

entsprechende Korrekturfaktor ist Tabellen<br />

zu entnehmen oder ist im Härteprüfgerät<br />

hinterlegt. Bei runden Proben sollten spezielle<br />

Prüftische verwendet werden (siehe<br />

Abbildung 24) und Korrekturfaktoren für<br />

konvexe Oberflächen.<br />

Bei der Auswahl des geeigneten Härteprüfverfahrens<br />

muss darauf geachtet werden,<br />

dass der Eindruckbereich die gesamte<br />

Struktur des Materials abdeckt, um ein<br />

repräsentatives Ergebnis zu erzielen. Bei<br />

einem Gussgefüge wird beispielsweise<br />

bevorzugt Brinell angewendet, da mit dem<br />

größeren Eindruck die verschiedenen Elemente<br />

der inhomogenen Struktur besser<br />

aufgenommen werden.<br />

Messfaktoren<br />

Die Messfaktoren sind in Tabelle 6 dargestellt.<br />

Sofern ein Härteprüfgerät verschiedene<br />

Härteprüfverfahren abdeckt, ist<br />

es notwendig jedes Verfahren separat zu<br />

verifizieren. Zuvor muss überprüft werden,<br />

dass die Beleuchtung keinen Einfluss auf<br />

die Auswertung hat.<br />

Bei Härteprüfgeräten mit optischer Auslesung<br />

sollten höchstmögliche Prüfkräfte zur<br />

Minimierung von Fehlern genutzt werden.<br />

Die diagonale Länge des Eindrucks sollte<br />

größer als 20 µm sein. Bei Vickers sollte<br />

die Differenz der beiden Diagonalen desselben<br />

Eindrucks nicht größer als ±5% sein.<br />

Für optimale Ergebnisse sollte die Diagonale<br />

nach Möglichkeit 25-75% des sichtbaren<br />

Objektivfeldes sein. Bei der Bestimmung<br />

großer Härteverläufe, wie z. B. bei Einsatzhärtungen,<br />

kann es schwierig werden diese<br />

Anforderung zu erfüllen.<br />

Der Eindringkörper muss frei von Oberflächenschäden<br />

sein, um verlässliche Ergebnisse<br />

zu erhalten. Eine tägliche visuelle<br />

Prüfung eines Eindrucks im Testblock ist<br />

empfehlenswert, um Fehler, Risse, etc. auf<br />

der Eindringkörperoberfläche (Vickers ISO<br />

6507) zu entdecken. Sobald ein Defekt auf<br />

dem Eindringkörper besteht, können keine<br />

verlässlichen Ergebnisse mehr garantiert<br />

werden.<br />

Abbildung 24: Spezieller Prüftisch für zylindrische<br />

Oberflächen.<br />

10


7. Welche Prüfmethode ist<br />

die Richtige?<br />

Durch die Verwendung von nur einem Eindringkörper<br />

und vielen Prüfkräften (Mikro/<br />

Makro Härteprüfbereich) ist Vickers die<br />

vielseitigste Prüfmethode. Die Prüfmethode<br />

kann für viele Materialien und Anwendungen<br />

(Einsatzhärtetiefe, Jominy Prüfungen,<br />

Schweißverbindungen, Keramiken und<br />

Beschichtungen) genutzt werden, benötigt<br />

aber eine relativ gute Probenoberfläche.<br />

Knoop hat im Vergleich zu Vickers weniger<br />

Prüfkräfte (Mikro Härteprüfung) und ist<br />

besonders für Keramiken und dünne Beschichtungen<br />

mit einer guten Probenoberfläche<br />

geeignet.<br />

Brinell ist für inhomogene Metalle oder<br />

Metalle mit groben Strukturelementen, wie<br />

z. B. Guss und Schmiedeteile geeignet.<br />

Durch die Größe der Proben, der hohen<br />

Prüfkräfte und der Eindringkörper kann mit<br />

Brinell besonders Gusseisen, Stahl und<br />

Aluminium geprüft werden.<br />

8. Zusammenfassung<br />

Härteprüfungen werden zur Bewertung<br />

von Materialien durchgeführt, zur Qualitätskontrolle<br />

in Herstellungsprozessen und<br />

in der Forschung und Entwicklung. Die zu<br />

verwendende Härteprüftechnik ist abhängig<br />

von der Anwendung. Der erforderliche<br />

Präparationsaufwand wird entsprechend<br />

der Materialeigenschaften und der Prüfkraft<br />

bestimmt.<br />

Untersuchungen haben ergeben, dass<br />

Einbettmittel bei Vickers Härteprüfungen<br />

bis zu 30 kgf keinen signifikanten Einfluss<br />

nehmen, unabhängig davon, ob die Probe<br />

auf dem Prüftisch oder in einer Spannvorrichtung<br />

platziert wurde. Je geringer die<br />

Prüfkräfte, desto besser muss die Oberflächenpräparation<br />

sein. Es sollte berücksichtigt<br />

werden, dass weichere Materialien<br />

(kleiner als etwa 120 HV) anfälliger für<br />

Präparationsartefakte sind.<br />

Rockwell kann für viele Materialien verwendet<br />

werden. Aufgrund der hohen Prüfkräfte<br />

und der Eindringkörper besonders für große<br />

Proben geeignet.<br />

Weitere Details über die Härteprüfung finden<br />

Sie auf der <strong>Struers</strong> Webseite:<br />

www.struers.com/knowledge.<br />

11


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Application Note<br />

Härteprüfung und Probenpräparation<br />

Maria Lindegren, <strong>Struers</strong> A/S<br />

Danksagung<br />

Bild auf der Titelseite (DuraPro 200):<br />

freundlicherweise zur Verfügung gestellt von<br />

Emco-Test, Österreich<br />

Beispiel Schweißverbindung, Abbildung 20 und<br />

Tabelle 4:<br />

freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom<br />

Institut de Soudure, Frankreich<br />

Peter Bucan, <strong>Struers</strong> A/S<br />

Jean-Marie Boccalini, <strong>Struers</strong> S.A.S., Frankreich<br />

Literaturverzeichnis<br />

1. Tabor, D; “The Hardness of Metals”, Oxford<br />

University Press, 2007<br />

2. Vander Voort, Georg F., “Metallography<br />

Principles and Practice”, ASM International,<br />

1999<br />

3. Palmqvist, S: ”Method for determining the<br />

toughness of brittle materials, particularly<br />

sintered carbides”, Jernkontorets annaler,<br />

Ausgabe 141, 1957<br />

4. ASMinternational, Ausgabe 8<br />

5. Rockwell: Maßgebliche Normen: ASTM E18 /<br />

ISO 6508 / JIS Z 2245<br />

6. Brinell: Maßgebliche Normen: ASTM E10 /<br />

ISO 6506 / JIS Z 2243<br />

7. Vickers: Maßgebliche Normen: ASTM E384 –<br />

Mikro Prüfkraftbereich – 10 g bis 1kg<br />

ASTM E92 – Makro Prüfkraftbereich - 1 kg bis<br />

100 kg ISO 6507 – Mikro und Makro<br />

Prüfkraftbereiche<br />

JIS Z 2244<br />

8. Knoop: Maßgebliche Normen: ASTM E384 / ISO<br />

4545 / JIS Z 2251<br />

9. Kay Geels, “Metallographic and<br />

Materialographic specimen preparation,<br />

light microscopy, image analysis and hardness<br />

testing”, ASTM International, 2006<br />

Glossar<br />

Ältere Bezeichnungen für Vickers Härteprüfungen<br />

sind VHN (Vickers Hardness Number) und DPN<br />

(Diamond-Pyramide hardness Number).<br />

Knoop; eine ältere Bezeichnung ist KHN (Knoop<br />

Hardness Number).<br />

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