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6. Deklinationsparadigmen Das Substantiv nach den Kategorien ...

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<strong>6.</strong> <strong>Deklinationsparadigmen</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Substantiv</strong><br />

<strong>nach</strong> <strong>den</strong> <strong>Kategorien</strong> Numerus und Kasus dekliniert<br />

konstante, lexikalische Kategorie des Genus<br />

Funktionen im Satz: Subjekt, Objekt, Prädikativ, Adverbialbestimmung, Attribut<br />

Genus: wird von Determinantien (z.B. dieser, diese, dieses), als Attribut verwendeten<br />

Adjektiven (z.B. kleiner, kleine, kleines) und bestimmten substantivischen Pronomina (z.B.<br />

einer, eine, eines oder der, die, das als Relativpronomen) ausgedrückt<br />

Zeichen für <strong>den</strong> Plural: Endung, Umlaut, Nullmorph und ihre Kombinationen<br />

vier Kasus: Nominativ, Akkusativ, Genitiv, Dativ (meistens an <strong>den</strong> kongruieren<strong>den</strong> Wörtern<br />

markiert)<br />

Pluralbildung: 6 Typen, zwei davon haben auch einen Untertyp mit Umlaut:<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

Typ I. (a) Typ II. (a) Typ III. Typ IV. TypV. Typ VI.<br />

Hund-e Lager-0 Lektor-en Wäld-er Auto-s Deutsch-e/en<br />

Hund-e Lager-0 Lektor-en Wäld-er Auto-s Deutsch-e/en<br />

Hund-e Lager-0 Lektor-en Wäld-er Auto-s Deutsch-er/en<br />

Hund-e-n Lager-0-n Lektor-en Wäld-er-n Auto-s Deutsch-en<br />

(b)<br />

(b)<br />

A. Füchs-e Väter-0<br />

T. Füchs-e Väter-0<br />

B. Füchs-e Väter-0<br />

R. Füchs-e-n Väter-0-n<br />

Die Mittel der Pluralbildung sind also:<br />

I. (a) -e, I. (b) —e<br />

II.(a) −, II.(b) —<br />

III. -(e)n<br />

IV. —er<br />

V. -s<br />

VI. Adjektivendungen<br />

Plural der Fremdwörter: mit ursprünglichen lateinischen, griechischen oder italienischen<br />

Pluralformen<br />

Die häufigeren frem<strong>den</strong> Pluralformen sind:<br />

Abstraktum – Abstrakta, Femininum – Feminina, Neutrum – Neutra, Spezifikum – Spezifika,<br />

Visum – Visa, Modus – Modi, Numerus – Numeri, Terminus – Termini, (aber: Termin –<br />

Termine), Tempus – Tempora, Genus – Genera, Cello – Celli.<br />

A<strong>nach</strong>ronismus – A<strong>nach</strong>ronismen, Basis – Basen, Datum – Daten, Drama – Dramen,<br />

Epos – Epen, Firma – Firmen, Praxis – Praxen, Virus – Viren, Zentrum – Zentren usw.<br />

Schwankungen:<br />

Album – Alben/Albums, Konto – Konti/Konten/Kontos, Risiko – Risiken/Risikos, Atlas –<br />

Atlanten/Atlasse, Examen – Examina/Examen, Index – Indizes/Indexe, Kodex –<br />

Kodizes/Kodexe, Lexikon – Lexika/Lexiken, Matrix – Matrizes/Matrizen, Klima –


Klimate/Klimas, Komma – Kommata/Kommas, Pronomen – Pronomina/Pronomen, Schema –<br />

Schemata/Schemas/Schemen, Semikolon – Semikola/ Semikolons, Tempo – Tempi/Tempos,<br />

Spektrum – Spektren/Spektra usw.<br />

Kasus<br />

Deklination im Singular, vier Grundtypen:<br />

I. II. III. IV.<br />

N. -0 N. -0 N. –0 Adjektivendungen<br />

A. -0 A. -(e)n A. –0<br />

G. -(e)s G. -(e)n G. –0<br />

D. -(e) D. -(e)n D. –0<br />

Determinantien<br />

• Determinantien wer<strong>den</strong> <strong>nach</strong> <strong>den</strong> <strong>Kategorien</strong> Numerus, Kasus und Genus dekliniert<br />

• zwischen das Determinans und das <strong>Substantiv</strong> kommen noch die dem <strong>Substantiv</strong><br />

untergeordneten Attribute, z.B. der mit einem scharfen Messer geschälte Apfel<br />

• die Kategorie der Determiniertheit ist bei Determinantien eine feste Kategorie<br />

• Determinans: Begleitwort − substantivisches Pronomen: Prowort<br />

• das Determinans bildet eine gemeinsame Nominalphrase mit dem <strong>Substantiv</strong> (also ist nur<br />

mit dem <strong>Substantiv</strong> und seinen Attributen zusammen verschiebbar)<br />

• Determinantien sind:<br />

o bestimmter Artikel<br />

o unbestimmter Artikel<br />

o Negationsform kein<br />

o attributive Pronomina:<br />

a) Possessivpronomina (z.B. mein)<br />

b) Demonstrativpronomina (z.B. dieser)<br />

c) Indefinitpronomina (z.B. irgendein)<br />

d) Interrogativpronomina (z.B. welche)<br />

o attributive Zahlwörter wie z.B. ein, beide, manche usw.<br />

• Fehlen eines Determinans vor einem <strong>Substantiv</strong>: Nullartikel<br />

• Einteilung der Determinantien in zwei Deklinationstypen:<br />

o dreiwertige: im Singular drei Nominativformen (z.B. der/die/das, dieser/diese/dieses<br />

usw.)<br />

o<br />

zweiwertige: im Singular zwei Nominativformen (z.B. eine/ein, meine/mein usw.)<br />

• Determinantien, deren Form unverändert bleibt: dessen, deren, wessen, bzw. solch, welch<br />

<strong>Substantiv</strong>isches Pronomen<br />

• deklinierbar; ersetzt die Nominalphrase („Fürwort“), also hat kein eigenes Determinans<br />

und Attribut; kein Genus<br />

• heterogene Wortklasse, die nicht einheitlich charakterisiert wer<strong>den</strong> kann


o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

Deklinierbarkeit: einige mit 0-Endungen (etwas, nichts usw.) bzw. mit suppletiven<br />

Formen (man − einen, ich − mich usw.)<br />

Ersatzwort für NP: bei ich, du, wir, ihr wird das Verb anders konjugiert (NP ist immer<br />

3. Person)<br />

kein eigenes Determinans: aber ein jeder, alles beides, der deine (neben deiner) usw.<br />

kein Attribut: aber <strong>nach</strong>gstellt: die des Vaters, einer meiner Freunde, jemand aus der<br />

Gruppe usw.<br />

kein Genus: aber: jemand, der … bzw. ich, der/die …, du, <strong>den</strong>/die … usw.<br />

• Gruppen der substantivischen Pronomina:<br />

<strong>Das</strong> Adjektiv<br />

Personalpronomen (ich, er),<br />

Possessivpronomen (meiner, eure),<br />

Demonstrativpronomen (das, dieser),<br />

Reflexivpronomen (sich, mich),<br />

Relativpronomen (der, <strong>den</strong>en),<br />

Indefinitpronomen (etwas, einige),<br />

Interrogativpronomen (wer, was),<br />

Negationspronomen (nichts, niemand)<br />

• Wörter, die <strong>nach</strong> <strong>den</strong> <strong>Kategorien</strong> Genus, Numerus, Kasus und Determiniertheit<br />

(schwach/stark) dekliniert wer<strong>den</strong> können<br />

• Deklination nur in attributiver Funktion (auch mit Null-Endungen, z.B. ein lila Kleid)<br />

• Wörter, die nur eine prädikative Rolle haben können (z.B. futsch sein), bil<strong>den</strong> eine andere<br />

Wortart (Kopulapartikeln)<br />

• adjektivisch deklinierte <strong>Substantiv</strong>e sind wegen des festen Genus <strong>Substantiv</strong>e<br />

• fünfte Kategorie: Graduierung − nur bei einer Subklasse<br />

• nur schwache und starke Endungen, aber schwaches, starkes und gemischtes<br />

Deklinationsparadigma<br />

• Funktionen im Satz: Attribut (auch als Apposition), Prädikativ oder Adverbiale<br />

• Einteilung <strong>nach</strong> der Graduierbarkeit, <strong>nach</strong> der Möglichkeit der prädikativen und<br />

adverbialen Rolle:<br />

Graduierbar<br />

?<br />

Prädikativ<br />

e Rolle<br />

möglich?<br />

Adverbial<br />

e Rolle<br />

möglich?<br />

Deklinierba<br />

r?<br />

Typ I (schön) + + + +<br />

Typ II (klein) + + – +<br />

Typ III (stumm) – + + +<br />

Typ IV (tot) – + – +<br />

Typ V (prima) – + + –<br />

Typ VI (lila) – + – –<br />

Typ VII (obere) + – – +<br />

Typ VIII (ärztlich<br />

)<br />

Typ IX (Berline<br />

r)<br />

– – –(+) –<br />

– – – –


Graduierung (oder Steigerung)<br />

• 3 Stufen: Positiv oder Grundstufe, Komparativ oder Mehrstufe/Vergleichsstufe, Superlativ<br />

oder Meiststufe/Höchststufe<br />

• Bildung des Komparativs: mit dem Suffix -er, einige Stämme mit Umlaut<br />

Beispiele:<br />

Positiv Komparativ<br />

klein kleiner<br />

groß größer<br />

dunkel dunkler<br />

klar klarer<br />

auch unregelmäßige, z.T. suppletive Formen<br />

hoch höher<br />

viel mehr<br />

gut besser<br />

usw.<br />

Deklination des Adjektivs<br />

• kongruiert in Genus, Numerus und Kasus mit dem <strong>Substantiv</strong><br />

• das Determinans bestimmt, ob es starke oder schwache Endungen hat (Determiniertheit)<br />

• <strong>nach</strong>gestellte adjektivische Attribute wer<strong>den</strong> nicht dekliniert (z.B. Sein Vater, alt und<br />

krank, konnte <strong>den</strong> Garten nicht mehr bearbeiten)<br />

• prädikativer Gebrauch der deklinierten Form: selten, meistens bei Bezugsadjektiven, z.B<br />

Die Lösung kann nunmehr lediglich eine militärische sein<br />

• feste Wortverbindungen: manchmal alte, undeklinierte Formen, z.B. ruhig Blut; Gut Ding<br />

will Weile haben, Klein Fritzchen usw.; vor Orts-, Länder- oder Kontinentennamen wer<strong>den</strong><br />

ganz und halb oft nicht dekliniert, z.B. Aus ganz Russland sind nur drei Gäste gekommen<br />

<strong>Das</strong> starke, schwache und das gemischte Paradigma<br />

• Endung des attributiven Adjektivs: entweder schwach oder stark<br />

• <strong>nach</strong> einigen Determinantien: an bestimmten Paradigmenstellen (Nom. u. Akk. Sing.)<br />

starke, an anderen schwache Endungen = gemischte Deklination<br />

• starke Deklination: die Endungen stimmen größtenteils mit <strong>den</strong> Endungen der dreiwertigen<br />

Determinantien überein − die genus-, numerus- und kasusmarkierende Funktion des<br />

Determinans wird vom Adjektiv übernommen (determinierende Deklination)<br />

o im Genitiv -n, weil es genügt, jede grammatische Bedeutung nur einmal zu markieren<br />

= Prinzip der Monoflexion<br />

o Kardinalzahlen sind keine Determinantien → stark, z.B. zwei alte Damen, aber: die<br />

drei alten Damen<br />

o gehäuften Attribute wer<strong>den</strong> gleich dekliniert, z.B. klares, kühles Wasser usw.<br />

o das dem anderen untergeordnete Adjektiv wird nicht dekliniert (z.B. politisch<br />

engagierte Journalisten)<br />

o <strong>nach</strong> <strong>den</strong> Adjektiven folgende, andere, viele, wenige bzw. <strong>nach</strong> einigen<br />

Determinantien (z.B. mehrere, einige, manche, beide, alle, solche, welche, etliche,<br />

sämtliche) gibt es Schwankungen


o <strong>nach</strong> dessen, deren, wessen, bzw. <strong>nach</strong> vorangestelltem Genitivattribut → stark<br />

• schwache Deklination: <strong>nach</strong> dreiwertigen Determinantien: der/…, derselbe/..., derjenige/...,<br />

dieser/..., jener/..., jeder/..., jeglicher/...<br />

o schwankend <strong>nach</strong> aller/..., beide/..., sämtlicher/..., solcher/..., welcher/...<br />

• gemischte Deklination: <strong>nach</strong> zweiwertigen Determinantien: ein (Artikel und Zahlwort-<br />

Determinans), kein, mein, dein, sein, ihr (Ihr), unser, euer<br />

o der maskuline Singular Akkusativ kann auch als schwache Endung angesehen wer<strong>den</strong><br />

<strong>nach</strong> Personalpronomina: schwach oder stark, z.B. wir/ihr armen Teufel, uns(Akk) arme<br />

Leute, mir armem/armen Mann<br />

einige Adverbien haben Steigerungsformen:<br />

(1) wohl – wohler – am wohlsten<br />

(2) oft – öfter(s) – am häufigsten<br />

(3) bald – eher – am ehesten (ENGEL 1992, 755 gibt neben eher auch die Formen<br />

früher und bälder an)<br />

(4) gern – lieber – am liebsten<br />

zusammengesetzte Numeralia auf -ein sind fakultativ deklinierbar:<br />

(2) a. von tausendein Nächten<br />

b. von tausendundeiner [(?) tausend und einer] Nacht<br />

nicht attributiv verwendete Numeralia bekommen von 2 bis 12 im Dativ die Endung -en:<br />

(3) auf allen vieren<br />

(4) zu dreien (vor <strong>den</strong> Computern sitzen)<br />

einige weitere theoretische Vorschläge bezüglich des Deklinationssystems<br />

„Gruppenflexion“ (Vertreter Fourquet 1970, Darski 1979, Durrell 1977): die flektierbaren<br />

Wortarten bil<strong>den</strong> miteinander Syntagmen (z.B. D + A + N), die flexionsparadigmatisch eine<br />

Einheit zeigen<br />

Durrell (1977: 51): man hat es im Deutschen „nicht mit Wortparadigmen, sondern mit <strong>den</strong><br />

Paradigmen zwei- bis dreistelliger Wortgruppen zu tun“.<br />

Ágel (1996): finites (und infinites) <strong>Substantiv</strong><br />

finit: wenn seine Flexionskategorien synthetisch oder analytisch auch formal ausgedrückt<br />

wer<strong>den</strong>, z.B. Äpfel, kleiner Mann, in der Josephstraße.<br />

infinit ist z.B. Zucker im Satz Er kauft Zucker.<br />

Endung des <strong>Substantiv</strong>s: am Ende eines anderen Wortes (die starke Adjektivendung ist eigtl.<br />

eine <strong>Substantiv</strong>endung, nur die schwache ist die eigene Endung des Adjektivs)

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