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Musterlösung der Klausur vom 20.07.

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Name Vorname Matrikelnummer<br />

□ Mathematik<br />

□ Wirtschaftsmathematik<br />

□ Lehramt<br />

□ Sonstiges:<br />

Abschlussklausur zur Veranstaltung<br />

Lineare Algebra II (SS 13)<br />

Als Konzeptpapier sind die am Ende angefügten und vor Beginn <strong>der</strong> Aufgabenbearbeitung<br />

herauszulösenden Seiten zu verwenden.<br />

In die Bewertung werden nur die Ausführungen auf den dafür vorgesehenen numerierten Heftseiten<br />

und auf dem von <strong>der</strong> <strong>Klausur</strong>aufsicht ausgegebenen Zusatzpapier einbezogen.<br />

□ bestanden<br />

<strong>Klausur</strong>ergebnis<br />

□ nicht bestanden<br />

Prüfer<br />

Prüfer<br />

Hinweise<br />

(a) Seitenzahl: 9 Seiten<br />

(b) Dauer:<br />

• 180 Minuten (Bearbeitungszeit)<br />

(c) Hilfsmittel: Keine<br />

(d) Vor Beginn <strong>der</strong> <strong>Klausur</strong> sind auf diesem Blatt oben Name, Matrikelnummer und Studiengang<br />

einzutragen. Die <strong>Klausur</strong> muss auf <strong>der</strong> letzten Seite unterschrieben werden!<br />

(e) Die <strong>Klausur</strong> besteht aus einem Teil. Dieser besteht aus mehreren Aufgaben. Alle Aufgaben<br />

sind zu bearbeiten. Bei den Aufgaben 2, 3, 4, 5, 7 und 8 sind alle Aussagen zu<br />

begründen.<br />

(f) Die Lösungen sind mit Füllhalter o<strong>der</strong> Kugelschreiber, nicht mit Bleistift, auf dem zugeteilten<br />

Papier einzutragen.<br />

(g) Auf Verlangen wird von <strong>der</strong> <strong>Klausur</strong>aufsicht weiteres Papier zugeteilt. Dieses ist mit<br />

Ihrem Namen und Ihrer Matrikelnummer zu beschriften.<br />

Interne Prüfvermerke<br />

Aufgabe 1 2 3 4 5 6 7 8 Gesamt<br />

Erreichte Punkte


Aufgabe 1. (20 Punkte) Bei den folgenden Teilaufgaben ist jeweils genau eine Antwort<br />

richtig; diese ist anzukreuzen. Beweise o<strong>der</strong> Begründungen sind nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Für jede richtige Antwort erhalten Sie 2 Punkte, falsch beantwortete und nicht bearbeitete<br />

Teilaufgaben werden nicht gewertet.<br />

(a) Sei b eine symmetrische Bilinearform b auf einem endlichdimensionalen Vektorraum V ,<br />

sei B ein Basis von V und sei A die Matrix <strong>der</strong> Bilinearform bezüglich dieser Basis. Das<br />

Radikal von b ist<br />

□ {v ∈ V |b(v, v) = 0}<br />

□X <strong>der</strong> Unterraum <strong>der</strong> Lösungen des homogenen Gleichungssystems Ax = 0<br />

(b) Sei b eine symmetrische Bilinearform b auf einem reellen endlichdimensionalen Vektorraum<br />

V . Ein Vektor v ∈ V heißt anisotrop falls<br />

□X b(v, v) ≠ 0 □ ∀w ∈ V : b(v, w) ≠ 0 □ b(v, v) = 0<br />

(c) Welche <strong>der</strong> folgenden Matrizen ist in Jordan-Normalform?<br />

⎛<br />

1 1<br />

⎞<br />

0<br />

⎛<br />

1 0<br />

⎞<br />

1<br />

□X ⎝ 0 1 0 ⎠<br />

□ ⎝ 0 2 0 ⎠<br />

0 0 1<br />

0 0 1<br />

□<br />

⎛<br />

⎝<br />

1 1 0<br />

0 2 0<br />

0 0 1<br />

⎞<br />

⎠<br />

(d) Welche <strong>der</strong> folgenden Matrizen hat das Minimalpolynom (t − 1) 2 ?<br />

⎛<br />

⎞ ⎛<br />

⎞ ⎛<br />

1 1 0 0 0 0<br />

1 1 0 0 0 0<br />

1 1 0 0 0 0<br />

0 1 0 0 0 0<br />

0 1 0 0 0 0<br />

0 1 1 0 0 0<br />

□<br />

0 0 1 0 0 0<br />

⎜ 0 0 0 1 1 0<br />

□X<br />

0 0 1 1 0 0<br />

⎟ ⎜ 0 0 0 1 0 0<br />

□<br />

0 0 1 1 0 0<br />

⎟ ⎜ 0 0 0 1 1 0<br />

⎝ 0 0 0 0 1 1 ⎠ ⎝ 0 0 0 0 1 1 ⎠ ⎝ 0 0 0 0 1 1<br />

0 0 0 0 0 1<br />

0 0 0 0 0 1<br />

0 0 0 0 0 1<br />

(e) Eine reelle symmetrische n × n-Matrix A ist positiv definit wenn welche <strong>der</strong> folgenden<br />

Bedingungen erfüllt ist:<br />

□ es gibt ein g ∈ GL n (R) mit A = t gg −1 ,<br />

□ die Signatur von A ist (0, n),<br />

□X alle Hauptminoren sind positiv.<br />

(f) Welcher <strong>der</strong> folgenden Moduln ist isomorph zu Z/350Z als Z-Modul?<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

□X Z/7Z ⊕ Z/25Z ⊕ Z/2Z<br />

□ Z/70Z ⊕ Z/5Z<br />

□ Z/35Z ⊕ Z/10Z<br />

(g) Welche <strong>der</strong> folgenden n × n-Matrizen sind über R NICHT IMMER diagonalisierbar?<br />

□ reelle symmetrische Matrizen,<br />

□X reelle normale Matrizen,<br />

□ reelle Matrizen mit n paarweise verschiedenen Eigenwerten.<br />

Lineare Algebra II Seite 1/9


(h) Der C n sei versehen mit <strong>der</strong> standard hermiteschen Form 〈·, ·〉. Eine komplexe n × n-<br />

Matrix g ist unitär dann und nur dann wenn für alle v, w ∈ C n gilt:<br />

□X 〈gv, gw〉 = 〈v, w〉 □ 〈gv, w〉 = 〈v, gw〉 □ 〈gv, w〉 = 〈v, g t w〉<br />

(i) Sei R = C[x]/(x 2 − 2x + 1). Für welche <strong>der</strong> folgenden Polynome p(x), q(x) gilt in R:<br />

¯p(x) · ¯q(x) = ¯0?<br />

□ p(x) = x + 1, q(x) = x + 1.<br />

□ p(x) = x + 1, q(x) = x − 1.<br />

□X p(x) = x − 1, q(x) = x − 1.<br />

(j) Sei V ein endlichdimensionaler komplexer hermitescher Vektorraum und sei Ψ : V → V<br />

ein Endomorphismus. Man nennt Ψ selbstadjungiert falls:<br />

□ Ψ ◦ Ψ a = Ψ a ◦ Ψ<br />

□X Ψ a = Ψ<br />

□ Ψ ◦ Ψ a = −Ψ a ◦ Ψ<br />

Lineare Algebra II Seite 2/9


Aufgabe 2. (10 Punkte) Gegeben sei die folgende Bilinearform b(x, y) auf dem R 4 :<br />

⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

x 1 y 1<br />

b( ⎜x 2<br />

⎟<br />

⎝x 3<br />

⎠ , ⎜y 2<br />

⎟<br />

⎝y 3<br />

⎠ ) = 2x 1y 1 + 2x 2 y 2 − 2x 3 y 3 − 2x 4 y 4 − x 1 y 2 − y 1 x 2 − 2y 3 x 4 − 2x 3 y 4<br />

x 4 y 4<br />

(a) (3 Punkte) Bestimmen Sie die Matrix C B b = (b(e i, e j )) i,j=1,2,3,4 <strong>der</strong> Bilinearform<br />

bezüglich <strong>der</strong> kanonischen Basis B = {e 1 , e 2 , e 3 , e 4 } des R 4 .<br />

(b) (4 Punkte) Bestimmen Sie die Matrix Cb A = (b(a i, a j )) i,j=1,2,3,4 <strong>der</strong> Bilinearform<br />

bezüglich <strong>der</strong> folgenden Basis:<br />

⎧ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞⎫<br />

1<br />

1<br />

0 0<br />

⎪⎨<br />

A = a 1 = ⎜1<br />

⎟<br />

⎝0⎠ ⎪⎩<br />

2 = ⎜−1<br />

⎟<br />

⎝ 0 ⎠ , a 3 = ⎜0<br />

⎟<br />

⎝1⎠ 4 = ⎜ 0<br />

⎪⎬<br />

⎟<br />

⎝ 1 ⎠<br />

⎪⎭<br />

0<br />

0<br />

1 −1<br />

(c) (3 Punkte) Zeigen o<strong>der</strong> wi<strong>der</strong>legen Sie: Die Bilinearform b(x, y) ist symmetrisch und<br />

nicht ausgeartet auf dem R 4 .<br />

(a)<br />

(b)<br />

⎛<br />

Cb B = ⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

Cb A = ⎜<br />

⎝<br />

2 −1 0 0<br />

−1 2 0 0<br />

0 0 −2 −2<br />

0 0 −2 −2<br />

2 0 0 0<br />

0 6 0 0<br />

0 0 −8 0<br />

0 0 0 0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

(c) Die Matrix in Teil (a) ist symmetrisch, die Form ist somit symmetrisch. Allerdings gilt<br />

det Cb B = 0, die Form ist somit ausgeartet.<br />

Lineare Algebra II Seite 3/9


Aufgabe 3. (10 Punkte) Sei A eine hermitesche n × n-Matrix, n ≥ 1.<br />

(a) (5 Punkte) Beweisen o<strong>der</strong> wi<strong>der</strong>legen Sie: Alle Eigenwerte von A sind reelle Zahlen.<br />

(b) (5 Punkte) Beweisen o<strong>der</strong> wi<strong>der</strong>legen Sie: A ist eine normale Matrix.<br />

Lösung:<br />

(a) Sei 〈·, ·〉 die standard hermitesche Form auf dem C n , sei λ ein (möglicherweise komplexer)<br />

Eigenwert von A und sei v ein Eigenvektor zum Eigenwert λ. Da A eine hermitesche<br />

Matrix ist, gilt sowohl<br />

〈v, Av〉 = 〈v, λv〉 = λ〈v, v〉 als auch 〈v, Av〉 = 〈Av, v〉 = 〈λv, v〉 = ¯λ〈v, v〉.<br />

Da 〈λv, v〉 eine positive reelle Zahl ist folgt ¯λ = λ, also ist λ eine reelle Zahl.<br />

(b) Eine n × n-Matrix B heißt normal wenn B( t ¯B) = (<br />

t ¯B)B gilt. Da A eine hermitesche<br />

Matrix ist gilt A = ( t Ā) und somit<br />

was zu beweisen war.<br />

A( t Ā) = AA = ( t Ā)A,<br />

Lineare Algebra II Seite 4/9


Aufgabe 4. (5 Punkte) Sei A die Matrix<br />

⎛<br />

A = ⎝<br />

0 0 0<br />

−1 1 0<br />

0 1 1<br />

Berechnen Sie das Minimalpolynom q A (x) von A.<br />

Lösung:<br />

Das charakteristische Polynom ist<br />

⎞<br />

⎠<br />

det(x1I − A) = x(x − 1) 2 .<br />

Da das Minimalpolynom q A (x) ein Teiler von p A (x) ist hat es höchstens Grad 3. Da die<br />

Matrizen ⎛ ⎞ ⎛<br />

⎞ ⎛<br />

⎞<br />

1 0 0<br />

0 0 0<br />

0 0 0<br />

1I = ⎝ 0 1 0 ⎠ , A = ⎝ −1 1 0 ⎠ , A 2 = ⎝ −1 1 0 ⎠<br />

0 0 1<br />

0 1 1<br />

−1 2 1<br />

linear unabhänging sind hat das Minimalpolynom mindestens Grad 3, also q A (x) = p A (x).<br />

Lineare Algebra II Seite 5/9


Aufgabe 5. (15 Punkte) Sei A die reelle symmetrische Matrix<br />

⎛<br />

⎝<br />

2 −1 0<br />

−1 2 −1<br />

0 −1 2<br />

(a) (5 Punkte) Bestimmen Sie die Signatur von A.<br />

(b) (5 Punkte) Bestimmen Sie die Eigenwerte von A.<br />

(c) (5 Punkte) Bestimmen Sie die Eigenvektoren von A.<br />

⎞<br />

⎠<br />

Lösung:<br />

( 2 −1<br />

(a) det(2) = 2 > 0, det<br />

−1 2<br />

ist die Signatur (3, 0).<br />

)<br />

= 3 > 0 und det A = 4 > 0, A ist positiv definit, also<br />

(b) Das charakteristische Polynom von A ist:<br />

⎛<br />

p A (x) = det(x · 1I − A) = det ⎝<br />

x − 2 1 0<br />

1 x − 2 1<br />

0 1 x − 2<br />

⎞<br />

⎠ = (x − 2) 3 − 2(x − 2),<br />

also p A (x) = (x − 2)(x 2 − 4x + 2) = (x − 2)(x − (2 + √ 2))(x − (2 − √ 2)), die Eigenwerte<br />

sind also λ = 2, λ = 2 − √ 2 und λ = 2 + √ 2.<br />

(c) Die Eigenvektoren erhält man wie folgt:<br />

λ = 2 :<br />

λ = 2 − √ 2 :<br />

λ = 2 + √ 2 :<br />

⎛<br />

Ker(A − 2 · 1I) = Ker ⎝<br />

Ker(A − (2 − √ 2) · 1I) = Ker ⎝<br />

0 −1 0<br />

−1 0 −1<br />

0 −1 0<br />

⎛<br />

Ker(A − (2 + √ 2) · 1I) = Ker ⎝<br />

⎛<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎠ = C ⎝<br />

√<br />

2 −1 0<br />

−1 √ 2 −1<br />

0 −1 √ 2<br />

⎞<br />

− √ 2 −1 0<br />

−1 − √ 2 −1<br />

0 −1 − √ 2<br />

1<br />

0<br />

−1<br />

⎞<br />

⎠<br />

⎛<br />

1<br />

√<br />

2<br />

⎠ = C ⎝<br />

1<br />

⎞ ⎛<br />

⎠ = C ⎝<br />

⎞<br />

⎠<br />

1<br />

− √ 2<br />

1<br />

⎞<br />

⎠<br />

Lineare Algebra II Seite 6/9


Aufgabe 6. (15 Punkte) Sei n ≠ 0 eine natürliche Zahl.<br />

(a) (2 Punkte) Geben Sie die Definition einer normalen Matrix an.<br />

(b) Vervollständigen Sie die Definitionen <strong>der</strong> unterstrichenen Begriffe (jeweils (2 Punkte)).<br />

(i) Die orthogonale Gruppe O n (R) ist ....<br />

(ii) Ein kommutativer Ring R mit 1 heißt nullteilerfrei, wenn ....<br />

(iii) Ein Modul M über C[x] heißt zyklisch falls ...<br />

(iv) Sei V ein endlichdimensionaler Vektorraum mit Basis B. Die duale Basis B ∗ von<br />

V ∗ zur Basis B ist ...<br />

(v) Sei V ein endlichdimensionaler euklidischer Vektorraum und sei v ∈ V − {0I}. Die<br />

orthogonale Spiegelung von V an v ist die eindeutig bestimmte lineare Abbildung ...<br />

(c) (3 Punkte) Schreiben Sie die 2 × 2-Matrix auf, die eine Drehung <strong>der</strong> Ebene um den<br />

Winkel π 4 beschreibt: ⎛<br />

⎞<br />

? ?<br />

A = ⎜<br />

⎟<br />

⎝<br />

⎠<br />

Lösung:<br />

? ?<br />

(a) Man nennt eine reelle o<strong>der</strong> komplexe n × n-Matrix A normal wenn A( t A) = ( t A)A.<br />

(b)<br />

(c)<br />

(i) Die orthogonale Gruppe O n (R) ist die Untergruppe <strong>der</strong> GL n (R) bestehend aus den<br />

Elementen<br />

O n (R) = {g ∈ GL n (R) | t gg = 1}.<br />

(ii) Ein kommutativer Ring R mit 1 heißt nullteilerfrei, wenn für alle r, s ∈ R gilt: Aus<br />

r · s = 0 folgt r = 0 o<strong>der</strong> s = 0.<br />

(iii) Ein Modul M über C[x] heißt zyklisch falls er von einem Element erzeugt wird,<br />

d.h., es gibt ein Element m ∈ M mit<br />

M = C[x] ◦ m = {r ◦ m | r ∈ C[x]}.<br />

(iv) Sei V ein endlicher Vektorraum mit Basis B. Die duale Basis B ∗ von V ∗ zur Basis<br />

B ist die Menge <strong>der</strong> linearen Abbildungen {v1 ∗, . . . , v∗ n} ⊂ V ∗ , wobei vi<br />

∗ ∈ B ∗ die<br />

eindeutig bestimmte lineare Abbildung ist mit <strong>der</strong> Eigenschaft:<br />

{<br />

vi ∗ (v j ) = δ i,j , d.h. vi ∗ 1 falls i = j<br />

(v j ) =<br />

0 falls i ≠ j<br />

(v) Sei V ein euklidischer Vektorraum und sei v ∈ V −{0I}. Die orthogonale Spiegelung<br />

von V an v ist die eindeutig bestimmte Abbildung, die v auf −v schickt und den<br />

Orthogonalraum v ⊥ punktweise invariant läßt.<br />

A =<br />

( cos<br />

π<br />

4<br />

− sin π 4<br />

sin π 4<br />

cos π 4<br />

)<br />

Lineare Algebra II Seite 7/9


Aufgabe 7. (10 Punkte) Gegeben sei die Abbildung<br />

〈·, ·〉 : M n (R) × M n (R) → R<br />

(A, B) ↦→ 〈A, B〉 := Spur(( t A)B).<br />

Hinweis: Sie dürfen die folgenden Eigenschaften <strong>der</strong> Spur verwenden ohne sie zu beweisen:<br />

Die Spur ist linear, d.h. Spur(λF + µG) = λSpur(F ) + µSpur(G), und Spur( t F ) = Spur(F ).<br />

(a) (3 Punkte) Zeigen Sie: 〈·, ·〉 definiert eine symmetrische Bilinearform auf M n (R).<br />

(b) (3 Punkte) Zeigen Sie: 〈·, ·〉 definiert ein Skalarprodukt auf M n (R).<br />

(c) (4 Punkte) Sei im Folgenden G = (g i,j ) 1≤i,j≤n eine fest gewählte reelle n × n-Matrix<br />

und sei Ψ die lineare Abbildung definiert durch<br />

Lösung:<br />

Ψ : M n (R) → M n (R), A ↦→ GA.<br />

Zeigen o<strong>der</strong> wi<strong>der</strong>legen Sie: die lineare Abbildung definiert durch<br />

Φ : M n (R) → M n (R), A ↦→ ( t G)A<br />

ist die adjungierte Abbildung (bezüglich 〈·, ·〉) zu Ψ.<br />

(a) Es gilt 〈A, B〉 = Spur(( t A)B) = Spur( t (( t A)B)) = Spur(( t B)A) = 〈B, A〉, 〈·, ·〉 ist also<br />

symmetrisch. Weiter gilt:<br />

〈A, λB + µC〉 = Spur(( t A)(λB + µC))<br />

= λSpur(( t A)B) + µSpur(( t A)C)<br />

= λ〈A, B〉 + µ〈A, C〉<br />

〈·, ·〉 ist also linear in <strong>der</strong> zweiten Komponente und, wegen <strong>der</strong> Symmetrie, auch in <strong>der</strong><br />

ersten Komponente, womit gezeigt wurde, dass 〈·, ·〉 eine symmetrische Bilinearform ist.<br />

(b) Es bleibt zu zeigen, dass 〈·, ·〉 positiv definit ist. Da für A = (a i,j ) 1≤i,j≤n gilt:<br />

〈A, A〉 =<br />

∑<br />

1≤i,j≤n<br />

a 2 i,j ≥ 0<br />

und man hat 〈A, A〉 = 0 ⇔ ∀ i, j : a i,j = 0 ⇔ A = 0I folgt: 〈·, ·〉 ist positiv definit.<br />

(c) Es gilt<br />

〈Ψ(A), B〉 = Spur(( t (GA))B) = Spur(( t A)( t G)B) = Spur(( t A)Φ(B)) = 〈A, Φ(B)〉.<br />

Es folgt: Φ ist die adjungierte Abbildung (bezüglich 〈·, ·〉) zu Ψ.<br />

,<br />

Lineare Algebra II Seite 8/9


Aufgabe 8. (15 Punkte) Sei R = Z und sei M <strong>der</strong> R-Modul Z/4Z ⊕ Z/8Z, wobei die<br />

Moduloperation gegeben ist durch<br />

Z × (Z/4Z ⊕ Z/8Z) → Z/4Z ⊕ Z/8Z, (x, (ā, ¯b)) ↦→ (xa, xb)<br />

(a) (4 Punkte) Sei n = 8q + r mit 0 ≤ r < 8. Zeigen Sie:<br />

n ◦ (ā, ¯b) = (ra, rb).<br />

(b) (3 Punkte) Sei M (ā,¯b) = {n ◦ (ā, ¯b) | n ∈ Z}. Benutzen Sie Teil a) um zu zeigen:<br />

M (ā,¯b) = {r ◦ (ā, ¯b) | r = 0, 1, 2, . . . 7}<br />

(c) (4 Punkte) Wieviele Elemente enthält M genau? Wieviele Elemente enthält M (ā,¯b)<br />

höchstens?<br />

(d) (4 Punkte) Beweisen o<strong>der</strong> wi<strong>der</strong>legen Sie: M ist ein zyklischer Modul.<br />

Lösung:<br />

(a) Sei n = 8q + r mit 0 ≤ r < 8. Dann gilt<br />

n ◦ (ā, ¯b) = (na, nb) = ((8q + r)a, (8q + r)b) = (ra, rb),<br />

(b) Also gilt wegen Teil a): M (ā,¯b) = {n ◦ (ā, ¯b) | n ∈ Z} = {r ◦ (ā, ¯b) | r = 0, 1, 2, . . . , 7}<br />

(c) Deswegen enthält M (ā,¯b) höchstens 8 verschiedene Elemente, <strong>der</strong> Modul M enthält genau<br />

4 · 8 = 32 verschiedene Elemente.<br />

(d) M ist nicht zyklisch, denn:<br />

M enthält 32 verschiedene Elemente. Wenn M zyklisch wäre, dann gäbe es ein Element<br />

(ā, ¯b) mit M = {n ◦ (ā, ¯b) | n ∈ Z}, diese Menge würde also 32 verschiedene Elemente<br />

enthalten, was nach Teil b) und Teil c) nicht möglich ist.<br />

Lineare Algebra II Seite 9/9

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