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Mosaike aus vielen Bildern - POS+SIGN

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POS+Sign<br />

<strong>Mosaike</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>vielen</strong> <strong>Bildern</strong><br />

Die Leistungsfähigkeit moderner Digitaldruckmaschinen<br />

erlaubt den Druck von<br />

Bildmosaiken in einer Qualität, die auch<br />

einer Betrachtung <strong>aus</strong> der Nähe standhält.<br />

<strong>Mosaike</strong> sind seit alters her eine faszinierende Gestaltungsmöglichkeit,<br />

die besonders bei großen Flächen<br />

zum Tragen kommt. Ein klassisches Mosaik wirkt<br />

nur dann, wenn der Betrachter einen hinreichenden Betrachtungsabstand<br />

hat. Kommt man näher, sieht man nur<br />

noch die einzelnen Mosaiksteine, nicht aber das Gesamtbild.<br />

Mit den Möglichkeiten von Computer und digitale<br />

Bildbearbeitung kam dann die Erstellung von Bildmosaiken<br />

auf, bei denen ein großes Bild <strong>aus</strong> <strong>vielen</strong> kleinen<br />

<strong>Bildern</strong> zusammengesetzt ist. Der besondere Reiz von<br />

Bildmosaiken besteht darin, dass es <strong>aus</strong> jedem Betrachtungsabstand<br />

wirkt: Aus der Ferne sieht man das sich <strong>aus</strong><br />

dem Mosaik ergebende Gesamtbild, <strong>aus</strong> der Nähe die<br />

kleinen Bilder, die als Mosaikb<strong>aus</strong>teine dienen. Besonders<br />

viel Aufmerksamkeit erzielt das Bildmosaik auf eine<br />

mittlere Betrachtungsentfernung, in der man sowohl das<br />

Gesamtbild als auch die Einzelbilder erkennen oder erahnen<br />

kann.<br />

Animationen<br />

Noch einfacher und letztlich kontrollierter können Bildmosaike<br />

in Animationen verwendet werden, wo zwar<br />

der Abstand zwischen Bildschirm und Betrachter gleich<br />

bleibt, aber durch ein- und <strong>aus</strong>zoomen die Mosaikdarstellung<br />

suggeriert wird. Allerdings ist hierbei das Mosaik –<br />

wenn es denn in seiner Gesamtdarstellung mehr oder<br />

19


POS+Sign<br />

Auch für <strong>Mosaike</strong> ist Adobe Photoshop das Tool der Wahl.<br />

weniger bildschirmfüllend gezeigt wird – eben nicht<br />

mehr wirklich ein Bildmosaik, da die Bildschirmauflösung<br />

regelmäßig zu gering ist, um die kleinen Bilder<br />

noch erkennbar abzubilden.<br />

Digitaldruck, Format und Auflösung<br />

Das Drucken eines Bildmosaiks in einer Art, dass es<br />

tatsächlich für alle möglichen Betrachtungsabstände<br />

wirken kann, stellt zwei mehr oder weniger gegensätzliche<br />

Anforderungen an den Druck, die erst durch die<br />

neueren Generationen großformatiger Digitaldruckmaschinen<br />

effizient erfüllt werden: Die Her<strong>aus</strong>forderung<br />

beim Drucken von Bildmosaiken besteht darin,<br />

dass für den Druck kleiner Bilder, die als Bildb<strong>aus</strong>teine<br />

dienen, eine relativ hohe Druckauflösung erforderlich<br />

ist, während das Gesamtbild eine gewisse<br />

Größe haben muss, um als Mosaik zur Geltung zu<br />

kommen. Selbst wenn man beispielsweise nur von einer<br />

Bildgröße von etwa 0,1 Megapixeln <strong>aus</strong>geht, hat<br />

ein einzelnes Bild etwa 300 Pixel Seitenlänge. Da im<br />

Gesamtmosaik letztlich jedes Pixel wiederum durch<br />

ein Bild dargestellt wird, ergibt sich eine Seitenlänge<br />

von etwa 90 000 Pixeln für das Gesamtmosaik. Bei einer<br />

Auflösung von 300 dpi entspricht das einer Seitenlänge<br />

von gut 7,50 m.<br />

Der Vorteil von Bildmosaiken ist jedoch offensichtlich:<br />

Gerade wenn große Flächen in Bereichen gestaltet<br />

werden, in denen die Betrachter das Bild auch<br />

<strong>aus</strong> der Nähe sehen können, ist ein Bildmosaik einem<br />

normalen Großformat-Motiv deutlich überlegen.<br />

Während das klassische Plakat in einem Wartehäuschen<br />

oder auf einem Bahnsteig für die Fahrgäste, die<br />

direkt davor stehen, typischerweise nur als eine <strong>aus</strong>sagelose<br />

Punktwüste wirkt, weckt ein Bildmosaik auch<br />

bei näherer Betrachtung Neugier und Interesse.<br />

Bildmosaike erstellen<br />

Für das Erstellen von Bildmosaiken gibt es eine ganze<br />

Reihe von Softwaretools und Online-Anbietern. Im<br />

Kern basieren die meisten der Tools darauf, dass zunächst<br />

versucht wird, durch die Positionierung der<br />

B<strong>aus</strong>teinbilder eine Art Rohmosaik mit einer möglichst<br />

hohen Ähnlichkeit zum gewünschten Hauptbild<br />

herzustellen. Anschließend wird meist das Hauptbild<br />

mit einem Filter (beispielsweise halbtransparent)<br />

über das Rohmosaik gelegt. Bei beiden Schritten gibt<br />

www.pos-sign.de


es sehr große Unterschiede zwischen verschiedenen<br />

Tools und Anbietern. So gibt es einerseits Techniken,<br />

die im ersten Schritt die Bilder ohne Bezug zum gewünschten<br />

Hauptbild zu einer Hintergrundfläche aneinanderreihen<br />

und dann lediglich das Hauptbild über<br />

diese Hintergrundfläche überlagern. Andere Anbieter<br />

drehen oder spiegeln die B<strong>aus</strong>teinbilder, um ein besseres<br />

Rohmosaik zu erhalten. Das kann dann sinnvoll<br />

sein, wenn nur solche Bilder gedreht oder gespiegelt<br />

werden, bei denen das jeweilige Motiv dies zulässt.<br />

Wenn man jedoch beliebige Drehungen und Spiegelungen<br />

zulässt, führt dies schnell zu unschönen Ergebnissen<br />

mit „fliegenden“ Autos, „umgefallenen“ Häusern<br />

und kopfüber abgebildeten Personen. Je besser<br />

das Ergebnis des ersten Schrittes ist, desto geringer<br />

kann die Anpassung im zweiten Schritt <strong>aus</strong>fallen. Das<br />

Dilemma besteht darin, dass jede Anpassung im zweiten<br />

Schritt zwar zu einer verbesserten Gesamtwirkung<br />

des Mosaiks führt, diese aber eine Veränderung der<br />

B<strong>aus</strong>teinbilder bedeutet. Dies ist dann unproblematisch,<br />

wenn man davon <strong>aus</strong>geht, dass das fertige Mosaik<br />

ohnehin nur <strong>aus</strong> der Ferne betrachtet wird. Will<br />

man allerdings ein Mosaik, dessen Einzelbilder auch<br />

bei näherer Betrachtung gut <strong>aus</strong>sehen, sollte die Anpassung<br />

im zweiten Schritt nicht allzu stark <strong>aus</strong>fallen.<br />

An dieser Stelle stoßen dann die meisten Tools an<br />

ihre Grenzen, da sie keine exakte Kontrolle über die<br />

einzelnen Schritte ermöglichen. Eine Alternative besteht<br />

daher darin, einen Mosaik-Algorithmus in Ado be<br />

Photoshop zu implementieren. Hierdurch können die<br />

Anpassungen exakt gesteuert werden. Insbesondere<br />

besteht die Möglichkeit, nicht nur das Ausgangsbild<br />

mit dem Rohmosaik zu verrechnen, sondern einzelne<br />

Bereiche des Rohmosaiks mit den in Photoshop vorhandenen<br />

Filtern gezielt zu optimieren.<br />

Die Bild<strong>aus</strong>wahl ist entscheidend<br />

Beim Erstellen eines Mosaikbildes spielt die Bild<strong>aus</strong>wahl<br />

eine große Rolle: Das Hauptbild sollte einerseits<br />

vom Motiv her für ein Mosaik geeignet sein. Das<br />

heißt, das Motiv muss auch bei einer relativ niedrigen<br />

Auflösung noch gut erkennbar sein. Meist sind daher<br />

Detail aufnahmen besser als Hauptmotiv geeignet als<br />

große Panoramabilder. Andererseits sollten die dominierenden<br />

Farbbereiche des Hauptbildes auch in den<br />

Mosaikb<strong>aus</strong>teinen oft vertreten sein. Wer einen Sonnenuntergang<br />

als Mosaik abbilden will, wird ein besseres<br />

Ergebnis erzielen, wenn er als Ausgangsmaterial<br />

Bilder mit <strong>vielen</strong> Rot- und Gelbtönen zur Verfügung<br />

hat.<br />

Die wichtigste Vor<strong>aus</strong>setzung ist aber, eine <strong>aus</strong>reichende<br />

Menge von B<strong>aus</strong>teinbildern zur Verfügung<br />

zu haben. Will man beispielsweise bei einem Mosaikbild<br />

mit etwa 0,1 Megapixeln jedes Pixel durch ein<br />

Bild ersetzten, benötigt man bereits 100 000 Bilder.<br />

Zwar kann man ein B<strong>aus</strong>teinbild mehrfach verwenden,<br />

allerdings besteht hierbei die Tendenz, dass die<br />

mehrfachen Vorkommen eines B<strong>aus</strong>teinbildes relativ<br />

nah beieinander stehen. Dies liegt daran, dass die<br />

B<strong>aus</strong>teinbilder entsprechend der Farb- und Kontrastwerte<br />

des Hauptmosaikbildes platziert werden und die<br />

mehrfachen Vorkommen eines B<strong>aus</strong>teinbildes alle die<br />

gleichen Farbwerte haben.<br />

Fazit<br />

Mit der heute zur Verfügung stehenden Drucktechnologie<br />

lassen sich Bildmosaike in einer faszinierenden<br />

Qualität herstellen. In einer Zeit, in der jedes Handy<br />

zum Fotoapparat wird und täglich neue Bilderfluten<br />

entstehen, bieten Bildmosaike reizvolle gestalterische<br />

Möglichkeiten.<br />

■<br />

Albrecht Fischer<br />

<strong>POS+SIGN</strong> I I/ 2010<br />

21


<strong>Mosaike</strong> <strong>aus</strong> <strong>vielen</strong> <strong>Bildern</strong><br />

Farbabstand als Ordnungsprinzip<br />

Für die Wirkung eines Bildmosaiks ist die<br />

Auswahl der B<strong>aus</strong>teinbilder von entscheidender<br />

Bedeutung. Während intuitiv klar ist,<br />

dass man Bilder benötigt, in denen die Farben<br />

des Hauptbildes möglichst oft vertreten<br />

sind, ist es ein Trugschluss anzunehmen,<br />

dass man möglichst homogene Bilder als<br />

B<strong>aus</strong>teinbilder verwenden sollte. Es ist vielmehr<br />

genau das Gegenteil der Fall: Ein Bildmosaik<br />

lebt gerade davon, dass die Einzelbilder<br />

nicht monoton sind. Das wird spätestens<br />

dann klar, wenn man sich vor Augen führt,<br />

dass ein Bild, dass nur als einfarbigen Quadraten<br />

zusammengesetzt ist, letztlich nur ein<br />

grob verpixeltes Hauptbild wäre.<br />

Die hinter dem Aufbau eines Mosaiks<br />

stehende Logik ist im Prinzip einigermaßen<br />

unspektakulär. Letztlich geht es darum, den<br />

allseits bekannten Farbabstand (∆E) zwischen<br />

dem Hauptbild und dem B<strong>aus</strong>tein für<br />

jedes einzelne B<strong>aus</strong>teinbild zu minimieren.<br />

Die Konturen des Hauptbildes ergeben<br />

sich dabei aufgrund der Farbabstandslogik<br />

quasi automatisch. Letztlich ist genau dieser<br />

Sachverhalt das eigentlich Überraschende<br />

an guten Bildmosaiken: Bei einer Betrachtung<br />

<strong>aus</strong> der Nähe ist von den Konturen des<br />

Hauptmotivs nichts zu sehen. Diese ergeben<br />

sich tatsächlich <strong>aus</strong> den in den Bildb<strong>aus</strong>teinen<br />

enthaltenen Strukturen. Eine Nachbearbeitung<br />

des Mosaiks sollte daher möglichst<br />

keine Strukturen überlagern, sondern allenfalls<br />

in leichten Farb- und Kontrastkorrekturen<br />

bestehen. Diese werden vom Betrachter<br />

der kleinen B<strong>aus</strong>teinbilder praktisch nicht<br />

wahrgenommen.<br />

Für ein Mosaik ungeeignete Bilder<br />

Für ein Mosaik geeignete Bilder<br />

22 www.pos-sign.de


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2. Jahrgang 2010<br />

Erscheinung quartalsweise<br />

Auflage: 4000<br />

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