Abbremsen zwecklos: Neuer Radar kontrolliert ... - Scitec-Media
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22 Wissen<br />
Freitag, 14. Januar 2011 / www.20minuten.ch<br />
Gewusst?<br />
Warum reibt man<br />
sich bei Müdigkeit<br />
die Augen?<br />
Auflösung unten rechts<br />
20 Sekunden<br />
Geballtes Wissen<br />
ZÜRICH. Erfahrungen, Beobachtungen<br />
und Hintergründe: Das<br />
ist die Rezeptur für Hans Vontobels<br />
Vortrag zum Thema<br />
«Wirtschaft, Wissenschaft und<br />
ihre Wechselwirkung».<br />
Mo, 17.1., 18–19.30 Uhr, Careum-<br />
Bildungszentrum Zürich,<br />
Gloriastrasse 16.<br />
Stürmische Physik<br />
BERN. Der Wetterbericht sagt<br />
uns, wie das Wetter wird. Er<br />
verschweigt aber, wie es zustande<br />
kommt. Das übernimmt<br />
nun die Veranstaltungsreihe<br />
«Physik am Samstag» und erklärt,<br />
was Wind und Meeresströmungen<br />
antreibt.<br />
Sa, 15.1., 10.30–12 Uhr, Uni Bern,<br />
Sidlerstrasse 5.<br />
Unterwasserwelt<br />
WINTERTHUR. Punkto Fische in<br />
der Schweiz muss niemand<br />
mehr im Trüben fischen. Im Naturmuseum<br />
Winterthur können<br />
kleine und grosse Interessierte<br />
den schuppigen Wasserbewohnern<br />
nachspüren.<br />
Bis 3.4., Naturmuseum Winterthur,<br />
Museumsstrasse 52.<br />
Die Erfindung<br />
Die Linkshänderschere<br />
Die Linkshänderschere ist ungefähr<br />
so alt wie die «Mona Lisa».<br />
Ein weit hergeholter Vergleich?<br />
Nein, denn auch die Schere ist ein<br />
Baby Leonardo da Vincis. Selbst<br />
Linkshänder, wusste er: Wird eine<br />
normale Schere mit links bedient,<br />
liegt sie nicht nur schlecht in der<br />
Hand, sondern das obere Scherblatt<br />
verdeckt auch die Schnittstelle.<br />
Unpraktisch! Da Vinci spiegelte<br />
das Werkzeug: Seitdem sind<br />
die Blätter andersherum montiert<br />
und geschliffen.<br />
Produced by<br />
<strong>Scitec</strong>-<strong>Media</strong> GmbH, www.scitec-media.ch<br />
Agentur für Wissenschaftskommunikation<br />
Leitung: Beat Glogger<br />
20min@scitec-media.ch<br />
<strong>Abbremsen</strong> <strong>zwecklos</strong>: <strong>Neuer</strong><br />
<strong>kontrolliert</strong> ganzen Tunnel<br />
Die gerechtere Tempokontrolle: Mittels der zwei Messeinheiten wird die Geschwindigkeit gemessen. Entscheidend ist das Durchschnittstempo.<br />
ARISDORF. Seit gestern ist<br />
im Arisdorftunnel eine<br />
neue Art von <strong>Radar</strong>falle in<br />
Betrieb. Anders als<br />
herkömmliche Anlagen<br />
misst sie die<br />
Geschwindigkeit nicht nur<br />
punktuell, sondern über<br />
eine bestimmte Strecke.<br />
Eigentlich handelt es sich beim<br />
ersten «Superradar» der<br />
Schweiz im technischen Sinne<br />
gar nicht um einen <strong>Radar</strong>. Vielmehr<br />
kommen eine Vielzahl<br />
von Kameras und Laserscannern<br />
sowie eine spezielle Software<br />
zum Einsatz, um die Geschwindigkeit<br />
der Fahrzeuge<br />
auf der gesamten Tunnelstrecke<br />
zu messen. Der Vorteil: Die<br />
Anlage lässt sich nicht durch<br />
<strong>Abbremsen</strong> im letzten Moment<br />
Vorsicht, ich steche!<br />
überlisten. So werden brenzlige<br />
Situationen oder Stau vor<br />
<strong>Radar</strong>anlagen vermieden.<br />
Vor dem Eingang des Arisdorftunnels<br />
auf der A2 im Kanton<br />
Baselland erfasst ein Laserscanner<br />
jedes Fahrzeug und<br />
stellt fest, ob es sich um ein<br />
Auto oder um einen Lastwagen<br />
handelt. Anschliessend fotografiert<br />
eine Kamera mit unsichtbarem<br />
Infrarotblitz das<br />
Nummernschild. Das Kennzeichen<br />
wird zusammen mit der<br />
genauen Zeit und der Art des<br />
Fahrzeugs gespeichert. Am<br />
Ausgang des Tunnels tut eine<br />
identische Anlage dasselbe.<br />
Daraufhin übermitteln beide<br />
Messpunkte ihre Daten an<br />
einen Computer, der daraus<br />
die Dauer der Durchfahrt und<br />
damit das Durchschnittstempo<br />
des Fahrzeugs berechnet. Ist<br />
SOLOTHURN.<br />
Die Dornzikade<br />
ist<br />
perfekt getarnt.<br />
Davon<br />
profitiert auch der<br />
Nachwuchs: Nach<br />
der Eiablage setzt sich<br />
das Weibchen über das<br />
Gelege und schützt es so<br />
vor Angreifern. Mehr Einblicke<br />
in die Welt des Spitzigen<br />
gibt die Ausstellung «Einfach<br />
Spitze!». Bis 24.4., Naturmuseum<br />
Solothurn, Klosterplatz 2.<br />
FOTO: R. COCROFT, COLUMBIA USA<br />
das Tempolimit überschritten,<br />
schiesst das Blitzgerät ein Foto,<br />
um den Fahrer zu identifizieren,<br />
und leitet die Daten an die<br />
Polizei weiter. Ist das Fahrzeug<br />
korrekt gefahren, werden die<br />
Aufzeichnungen sofort wieder<br />
gelöscht.<br />
Das System ist flexibel: Es<br />
passt die maximal zulässige<br />
Geschwindigkeit automatisch<br />
an, wenn es sich bei dem Fahrzeug<br />
um einen Lastwagen beziehungsweise<br />
um ein Auto<br />
mit Anhänger handelt oder<br />
wenn beispielsweise wegen<br />
einer Baustelle das Tempolimit<br />
reduziert wurde.<br />
Der Superradar ist gerechter<br />
als herkömmliche Blitzer: Er<br />
verzeiht, wenn jemand beim<br />
Überholen für einen Moment<br />
zu sehr auf das Gas drückt. Beispiele<br />
aus anderen Ländern<br />
zeigen: Wo das System<br />
installiert ist, ging auf<br />
den entsprechenden<br />
Strecken die Zahl der<br />
schweren Unfälle<br />
beinahe um die<br />
Hälfte zurück.<br />
SIMON DEGELO<br />
Junger Physiker ausgezeichnet<br />
AROSA. Gestern hat die Akademie<br />
der Naturwissenschaften<br />
Patrick Maletinsky mit dem<br />
Prix A. F. Schläfli ausgezeichnet,<br />
der jedes Jahr die Arbeit<br />
junger Schweizer Forscher belohnt.<br />
Der Physiker der ETH<br />
Gesagt<br />
«Der Patient vertraut nicht der<br />
Technik, sondern dem Arzt,<br />
der die Technik anwendet.»<br />
Hans-Florian Zeilhofer<br />
Der Chefarzt und Leiter des Hightech-Forschungszentrums<br />
der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />
am Unispital Basel glaubt nicht,<br />
dass neue Technologien den Dialog mit dem Patienten<br />
ersetzen können.<br />
Zürich wird für seine Dissertation<br />
geehrt, in der er die Wechselwirkungen<br />
von so genannten<br />
Kern- und Elektronenspins<br />
untersucht hat. Seine Arbeit<br />
lässt den Quantencomputer etwas<br />
näher rücken.
Freitag, 14. Januar 2011 INITIATED BY<br />
& Wissen 23<br />
<strong>Radar</strong><br />
Grafik: ASTRA/SCitec<br />
Der Laserscanner<br />
erkennt<br />
die Fahrzeuge<br />
anhand ihrer<br />
Form. fotolia/ASTRA<br />
BSE-Ansteckung<br />
über die Luft<br />
ZÜRICH. Mehr als 280 000 Rinder<br />
fielen in den letzten Jahrzehnten<br />
der Bovinen Spongiformen<br />
Enzephalopathie<br />
(BSE) zum Opfer. Auch Menschen<br />
erkrankten daran. Ein<br />
Forscherteam unter Beteiligung<br />
der Universität und des<br />
Uni-Spitals Zürich hat nun herausgefunden,<br />
dass die Krankheit<br />
auch auf dem Luftweg<br />
übertragen wird. Bislang waren<br />
die Forscher davon ausgegangen,<br />
dass man sich nur<br />
über kontaminierte chirurgische<br />
Instrumente, Bluttransfusionen<br />
oder die Nahrung<br />
anstecken kann.<br />
Von den Bäumen lernen<br />
BIRMENSDORF. Wie warm war der<br />
Sommer vor 2500 Jahren? Darauf<br />
wissen die Forscher um<br />
Ulf Büntgen von der Eidgenössischen<br />
Forschungsanstalt für<br />
Wald, Schnee und Landschaft<br />
nun eine Antwort: Dem internationalen<br />
Team ist es erstmals<br />
gelungen, für Mitteleuropa<br />
das Sommerklima der letzten<br />
2500 Jahre lückenlos zu<br />
rekonstruieren. Dafür studierten<br />
sie die Jahrringe von rund<br />
9000 Bäumen, unbearbeiteten<br />
Hölzern und verbauten Balken,<br />
wie sie beispielsweise in<br />
Riegelhäusern vorkommen.<br />
Ausserdem stellten die Forscher<br />
die so gewonnenen Kli-<br />
Nanosilber gegen<br />
Spital-Bakterien<br />
ZÜRICH. Die Gefahr, sich im Spital<br />
anzustecken, ist gross. Zürcher Forscher<br />
haben eine selbstdesinfizierende<br />
Beschichtung entwickelt, die das Risiko<br />
künftig verringern könnte.<br />
Kleider wechseln und waschen, Patienten,<br />
Personal und Raum desinfizieren. Auch das ist<br />
Alltag im Krankenhaus. Und notwendig:<br />
Denn jährlich infizieren sich in der Schweiz<br />
rund 70 000 Patienten im Spital. Um dem vorzubeugen,<br />
haben Forscher vom Departement<br />
für Chemie und Angewandte Bioingenieurswissenschaften<br />
der ETH Zürich ein Nano-Material<br />
entwickelt, das aus Silber- und Calciumphosphatpartikeln<br />
besteht und antiseptisch<br />
wirkt.<br />
«Dass Silber desinfiziert, ist schon lange bekannt.<br />
Neu ist die Zusammensetzung», sagt Samuel<br />
Halim, Geschäftsführer von Nanograde.<br />
Die Firma entstand als Spin-off der verantwortlichen<br />
Forschungsgruppe mit dem Zweck, das<br />
Material zur Marktreife zu bringen. Das Geheimnis<br />
der neuen Beschichtung: Sie beinhaltet<br />
silberhaltige Partikel, die das Bakterienwachstum<br />
hemmen oder stoppen können. Die<br />
Forscher haben die Silberteilchen so optimiert,<br />
dass bereits winzige Mengen ausreichen, um<br />
die Gefahr einer Infektion zu reduzieren.<br />
Silber in der Medizin<br />
Schon vor rund 3000 Jahren assen Wohlhabende<br />
von Silbergeschirr und warfen Ärmere Silbermünzen<br />
in ihre Trinkgefässe. Und auch Ärzte setzten Ende<br />
des 19. Jahrhunderts bei der Behandlung von<br />
Brandwunden und zur Desinfektion auf dieses Element<br />
– bis es von Antibiotika verdrängt wurde. In<br />
der Alternativmedizin wird es bis heute eingesetzt.<br />
In Jahrringen schlummern Klimadaten. WSL<br />
Die Mischung aus den Labors der ETH Zürich<br />
lässt sich gezielt dosieren und auf den jeweiligen<br />
Einsatzort anpassen. Ausserdem könne das<br />
Material auf ganz unterschiedlichen Oberflächen<br />
wie beispielsweise Spitalmobiliar, Instrumenten<br />
oder Textilien aufgetragen werden, so<br />
Halim.<br />
Bis es die Nano-Technologie aus Zürich in<br />
die Spitäler schafft, wird es aber noch einige<br />
Zeit dauern. Nach erfolgreichen Labortests<br />
müssen nun Spitalverantwortliche vom Potenzial<br />
überzeugt werden.<br />
FEE RIEBELING<br />
madaten historischen Ereignissen<br />
und Epochen wie der mittelalterlichen<br />
Blütezeit oder<br />
der Pestepidemie gegenüber.<br />
Das Ergebnis:<br />
Es scheint, als hätten<br />
früher starke Klimaschwankungen<br />
gesellschaftliche Veränderungen<br />
begünstigt. So sei es<br />
beispielsweise kurz vor dem<br />
kulturellen Aufstieg des Mittelalters<br />
deutlich wärmer geworden,<br />
während hingegen eine<br />
Kältephase die Pestepidemie<br />
im 14. Jahrhundert<br />
vorangetrieben<br />
haben<br />
könnte.<br />
Noch Alltag: Nach jedem Eingriff wird geputzt. istock<br />
Der Gast<br />
Candid Wüest.<br />
Erst denken,<br />
dann klicken!<br />
Soziale Netzwerke sind<br />
beliebter denn je. Die<br />
meisten Nutzer unterschätzen<br />
aber deren Risiken. Neben den<br />
üblichen Angriffen mit Spam-<br />
Nachrichten bergen auch Facebook-Applikationen<br />
Gefahren.<br />
Bei deren Installation wird der<br />
Benutzer gefragt, welche Rechte<br />
er dem Anbieter zugestehen<br />
möchte. Im einfachsten Fall<br />
sind dies Leserechte für private<br />
Daten. Damit kann eine Anwendung<br />
auf alle vom Benutzer<br />
freigegebenen Informationen<br />
zugreifen und diese auch extern<br />
speichern und später weiterverarbeiten.<br />
Manche Applikationen<br />
verlangen aber auch<br />
Schreibrechte. Werden diese<br />
gewährt, können die installierten<br />
Anwendungen auch ohne<br />
Wissen des Benutzers in dessen<br />
Namen Nachrichten auf<br />
seinem Profil posten. Die gehen<br />
dann automatisch an alle<br />
seine Kollegen. Darum unbedingt<br />
zweimal überlegen, bevor<br />
man solche Anwendungen installiert,<br />
und am besten auch im<br />
Profil die Applikationseinstellungen<br />
überprüfen.<br />
Candid Wüest erforscht die Gefahren<br />
von Social Networks und hat<br />
dazu einen Leitfaden verfasst.<br />
Gewusst!<br />
Bei Müdigkeit schaltet der Körper<br />
in den Ruhe-Modus. Die Tränendrüsen<br />
reduzieren die Produktion<br />
von Flüssigkeit. Denn im<br />
Schlaf brauchen wir weniger davon,<br />
da das Lid das Auge ausreichend<br />
schützt. Gehen wir aber<br />
nicht gleich schlafen, bleiben die<br />
Augen offen. Der feuchte Film,<br />
der in diesem Zustand die Hornhaut<br />
schützen sollte, reisst. Die<br />
Augen trocknen aus und jucken.