Das Salz der Erde
Das Salz der Erde
Das Salz der Erde
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Ihre Schülerinnen und Schüler wissen vielleicht,<br />
dass sich Kochsalz-(Natriumchlorid)-Kristalle<br />
bilden, wenn <strong>Salz</strong>wasser verdunstet. Aber wissen<br />
sie auch, wie man einen großen Kochsalzkristall<br />
züchten kann? Vermutlich haben sie bisher nur<br />
kleine <strong>Salz</strong>körner gesehen o<strong>der</strong> aber große,<br />
formlose <strong>Salz</strong>klumpen, wie sie beispielsweise<br />
entstehen, wenn man <strong>Salz</strong>wasser in einer großen<br />
Pfanne in <strong>der</strong> Sonne verdunsten lässt.<br />
Stellen Sie in einem Gefäß eine hochkonzentrierte<br />
<strong>Salz</strong>lösung her, indem Sie ca. 50 g <strong>Salz</strong> in ca. 250<br />
ml heißem Wasser auflösen.<br />
Kleben Sie ein <strong>Salz</strong>korn an einen dünnen Faden.<br />
<strong>Das</strong> Korn dient als „Keim” für den zu züchtenden<br />
Kristall. Hängen Sie den Faden mit dem <strong>Salz</strong>korn<br />
in die konzentrierte <strong>Salz</strong>lösung, indem sie den<br />
Faden an einem Stab befestigen, den Sie über die<br />
Gefäßöffnung legen. Bedecken Sie das Gefäß<br />
locker mit einem Stück Karton, um Staub<br />
abzuhalten. Lassen Sie das Gefäß 1-2 Wochen<br />
bzw. so lange stehen, bis sich ein <strong>Salz</strong>kristall um<br />
den Keim herum bildet.<br />
Sie können dieses Experiment auch als eine Art<br />
Wettkampf durchführen, in dem die Schülerinnen<br />
und Schüler versuchen, den größten Kristall mit<br />
<strong>der</strong> perfektesten Form herzustellen (ein Würfel mit<br />
gestuften, muldenförmigen Flächen).<br />
Ein zusätzliches Experiment könnte darin<br />
bestehen, nachzubilden, was passiert, wenn eine<br />
flache, verdunstende Fläche eines “Meeres”<br />
austrocknet.<br />
Schulen in Meeresnähe können eine Flasche mit<br />
Meerwasser nehmen und etwas Wasser in eine<br />
flache Schale (z.B. einen Wok) füllen. Sie lassen<br />
die Schale dann an einem warmen Ort stehen,<br />
damit das Wasser verdunsten kann. Wenn die<br />
Schale in bestimmten Abständen immer wie<strong>der</strong><br />
mit frischem Meerwasser aufgefüllt wird, steigt die<br />
Chance, beeindruckende Schichten von<br />
<strong>Salz</strong>kristallen zu erhalten. Zusätzlich zum<br />
dominierenden Kochsalz enthält Meerwasser<br />
auch an<strong>der</strong>e gelöste <strong>Salz</strong>e. Zu diesen gehören<br />
Kalziumhydrogencarbonat, Kalziumsulfat und<br />
Kaliumverbindungen. Wenn die entsprechenden<br />
Einrichtungen zur Verfügung stehen, lassen sich<br />
diese, wie weiter unten unter “Mögliche<br />
Anschlussaktivitäten” beschrieben, nachweisen.<br />
Schulen, <strong>der</strong>en Standort sich weit vom Meer<br />
entfernt befindet, können sich künstlich<br />
„Meerwasser” herstellen, indem sie Kochsalz und<br />
an<strong>der</strong>e lösliche <strong>Salz</strong>e in heißem Wasser auflösen<br />
(siehe unten).<br />
Earthlearningidea<br />
<strong>Das</strong> <strong>Salz</strong> <strong>der</strong> <strong>Erde</strong><br />
Wer kann den größten <strong>Salz</strong>kristall herstellen?<br />
1<br />
<strong>Salz</strong>kristalle, die in einer hochkonzentrierten Kochsalz-<br />
/Natriumchlorid-Lösung wachsen<br />
Kristalle, die sich bei <strong>der</strong> langsamen Verdunstung von<br />
Meerwasser bilden (Erweiterung)<br />
<strong>Salz</strong> Pseudomorphosen 1 . Diese würfelförmigen Strukturen<br />
stammen von einer <strong>Salz</strong>tonebene. <strong>Salz</strong>tonebenen sind<br />
Ablagerungsgebiete trockenfallen<strong>der</strong> <strong>Salz</strong>seen. Beim<br />
Austrocknen <strong>der</strong> <strong>Salz</strong>seen bleiben <strong>Salz</strong>kristalle zurück. Bei <strong>der</strong><br />
nächsten Überflutung löst sich das <strong>Salz</strong> auf und Ton wird in<br />
die Kristalle eingebaut. Der Ton härtet dann aus und führt zu<br />
den Formen, die Sie auf dem Bild sehen können (Photos: P.<br />
Kennett)<br />
1 Eine Pseudomorphose ist ein Mineral, das nicht seine<br />
typische Eigengestalt zeigt, son<strong>der</strong>n die äußere Form<br />
einer an<strong>der</strong>en Mineralart angenommen hat.
Earthlearningidea<br />
………………………………………………………………………………………………………………..……………..<br />
Der Hintergrund<br />
Titel: <strong>Das</strong> <strong>Salz</strong> <strong>der</strong> <strong>Erde</strong><br />
Untertitel: Wer kann den größten <strong>Salz</strong>kristall<br />
herstellen?<br />
Inhalt: Kochsalzalzkristalle züchten indem man<br />
<strong>Salz</strong>wasser unter kontrollierten Bedingungen<br />
verdunsten lässt.<br />
Geeignetes Alter <strong>der</strong> Schülerinnen und<br />
Schüler: 8 – 16 Jahre<br />
Zeitbedarf für die gesamte Aktivität: 15<br />
Minuten, um den Versuch aufzubauen, aber 1-2<br />
Wochen, bis man das Ergebnis sieht<br />
Lernziele: Die Schülerinnen und Schüler können:<br />
• beschreiben, was passiert, wenn eine<br />
<strong>Salz</strong>lösung langsam verdunstet;<br />
• beschreiben, wie größere Kristalle hergestellt<br />
werden können, wenn man die<br />
Verdunstungsrate verringert;<br />
• erklären, wie sich aus geologischen<br />
Aufzeichnungen Rückschlüsse auf frühere<br />
<strong>Salz</strong>vorkommen/-lagerstätten ziehen lassen;<br />
• (Erweiterung) erklären, dass in einer<br />
Kristallisationsfolge <strong>Salz</strong>e mit einer höheren<br />
Löslichkeit als letztes auskristallisieren<br />
werden.<br />
Kontext: Die Aktivität bietet ein praktisches<br />
Beispiel für angewandte Chemie.<br />
Mögliche Anschlussaktivitäten:<br />
Untersuchen Sie die Hauptquellen für die<br />
Versorgung <strong>der</strong> Menschen in Ihrem Land mit <strong>Salz</strong><br />
(Natriumchlorid – ein lebensnotwendiges<br />
Verbrauchsgut).<br />
Wenn in den Schulen die entsprechenden<br />
Einrichtungen zur Verfügung stehen, können<br />
Feuerproben mit verschiedenen vorhandenen<br />
<strong>Salz</strong>en durchgeführt werden, z.B. Kalziumchlorid,<br />
Natriumchlorid, Kaliumchlorid, um zu sehen,<br />
welche Farbe mit welchem Metallion assoziiert ist.<br />
Dazu tragen die Schüler Schutzbrillen, tauchen<br />
einen Nickelchromdraht in verdünnte <strong>Salz</strong>säure<br />
und erhitzen ihn in einer heißen Flamme, um ihn<br />
zu reinigen. Er wird dann in das zu testende <strong>Salz</strong><br />
getaucht und in die Flamme gehalten. Die Farbe<br />
<strong>der</strong> Flamme wird notiert (ziegelrot für Kalzium,<br />
gelb für Natrium, blasslila für Kalium - am besten<br />
zu sehen durch ein Stück blaues Glas, ansonsten<br />
überdeckt das Gelb des Natriums die an<strong>der</strong>en<br />
Farben). Lassen Sie dann den Versuch mit den<br />
oben beschriebenen <strong>Salz</strong>schichten in <strong>der</strong> flachen<br />
Schale durchführen. Die rote Farbe kommt von<br />
den am wenigsten löslichen Ablagerungen von<br />
Kalziumsalzen am äußeren Rand <strong>der</strong> Schale. Der<br />
mittlere Bereich <strong>der</strong> Ablagerungen liefert die gelbe<br />
Farbe <strong>der</strong> Natriumsalze. Und das blasse Lila<br />
kommt von den Ablagerungen <strong>der</strong> hochlöslichen<br />
Kaliumsalze in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Schale. Unter idealen<br />
2<br />
Bedingungen sehen die Ablagerungen <strong>der</strong><br />
verschiedenen <strong>Salz</strong>e folgen<strong>der</strong>maßen aus:<br />
Rand <strong>der</strong> Schale<br />
Kalziumcarbonatkristalle<br />
Kalziumsulfatkristalle<br />
Natriumchloridkristalle<br />
Kristalle von Kaliumverbindungen<br />
Grundlegende fachliche Prinzipien:<br />
• <strong>Salz</strong> entsteht durch die Verdunstung<br />
salzhaltigen Wassers, entwe<strong>der</strong> als Folge<br />
natürlich ablaufen<strong>der</strong> Prozesse o<strong>der</strong> durch<br />
menschliche Kontrolle.<br />
• Die Größe <strong>der</strong> entstehenden Kristalle hängt<br />
von <strong>der</strong> Kristallisationsgeschwindigkeit ab –<br />
je langsamer die Geschwindigkeit, desto<br />
größer die Kristalle.<br />
• Verbindungen haben sehr unterschiedliche<br />
Löslichkeiten in Wasser. Die Verbindungen<br />
mit <strong>der</strong> höchsten Löslichkeit werden als<br />
letztes auskristallisieren, wenn die Lösung<br />
verdunstet.<br />
Denken lernen:<br />
• Die Schülerinnen und Schüler entwickeln<br />
eine Vorstellung, dass bei <strong>der</strong> Verdunstung<br />
von <strong>Salz</strong>lösungen <strong>Salz</strong>kristalle entstehen<br />
können.<br />
• Es entsteht ein kognitiver Konflikt, wenn sie<br />
erkennen, das unterschiedliche<br />
Verbindungen unterschiedliche Löslichkeiten<br />
besitzen.<br />
• Die Vorhersage und Diskussion <strong>der</strong><br />
Ergebnisse erfor<strong>der</strong>t Metakognition.<br />
• Die Anwendung <strong>der</strong> Aktivität auf die Quellen<br />
<strong>der</strong> <strong>Salz</strong>versorgung des Landes erfor<strong>der</strong>t die<br />
Übertragung von Wissen.<br />
Materialliste:<br />
• ein geeignetes Glas- o<strong>der</strong> Plastikgefäß von<br />
ca. 250 ml<br />
• 50 g <strong>Salz</strong> (Natriumchlorid) pro Gefäß<br />
• heißes Wasser<br />
• Baumwolle<br />
• kleiner Stab<br />
• Klebstoff (nicht auf Wasserbasis)<br />
Für die Erweiterung:<br />
• flache Schale, z.B. ein Wok<br />
• Meerwasser o<strong>der</strong> ein aus Laborreagenzen<br />
(z.B. Kalzium-, Natrium- und Kaliumchloride)<br />
„selbst hergestelltes” Äquivalent<br />
• Nickelchromdraht<br />
• verdünnte <strong>Salz</strong>säure<br />
• Bunsenbrenner, Petroleumkocher o<strong>der</strong> eine<br />
an<strong>der</strong>e heiße Flamme<br />
• ein Stück blaues Glas
Hilfreiche Links: Siehe Earthlearningidea<br />
Aktivität “Steine zum Essen? Woher bekommen<br />
wir die Elemente, die wir brauchen, um gesund zu<br />
bleiben?” veröffentlicht am 27. Oktober 2008.<br />
Siehe: http://www.ehow.com/how_3864_growsalt-crystals.html,<br />
um zu sehen, wie man farbige<br />
Kristalle herstellt.<br />
Earthlearningidea<br />
3<br />
Siehe: http://www.saltsense.co.uk/aboutsaltprod03.htm<br />
um zu sehen, wie Minen in alten<br />
<strong>Salz</strong>lagerstätten aussehen.<br />
Quelle: Diese Aktivität wurde von Peter Kennett<br />
vom Earthlearningidea-Team entwickelt.<br />
Übersetzung: Dr. Dipl. Min. Silke Rönnebeck<br />
© Earthlearningidea Team. <strong>Das</strong> Earthlearningidea-Team produziert in regelmäßigen Abständen Unterrichtsideen zu<br />
geowissenschaftlichen Themen, die in den Schulfächern Geographie o<strong>der</strong> Naturwissenschaften mit wenig Kosten und Ressourcen<br />
umgesetzt werden können. Eine Online-Diskussion rund um die Idee soll zur Entwicklung eines globalen Unterstützer-Netzwerkes<br />
beitragen. “Earthlearningidea” bekommt nur wenig finanzielle Unterstützung und wird hauptsächlich auf Freiwilligenbasis entwickelt.<br />
Auf Copyright-Rechte für das jeweilige Originalmaterial wird verzichtet, so lange die Idee innerhalb von Klassenräumen o<strong>der</strong> Laboren<br />
umgesetzt wird. Copyright-Rechte Dritter innerhalb des verwendeten Materials bleiben bestehen. Möchten irgendwelche Organisationen<br />
dieses Material verwenden, mögen diese das Earthlearning-Team kontaktieren.<br />
Zwecks Copyright-Rechten Dritter bemühte man sich, die Copyright-Inhaber zu kontaktieren und ihre Genehmigung einzuholen. Bitte<br />
nehmen Sie mit uns Kontakt auf, sollten Sie <strong>der</strong> Meinung sein, dass Ihre Copyright-Rechte verletzt worden sind. Wir sind dankbar für<br />
alle Informationen, die uns helfen, unsere Angaben auf dem aktuellen Stand zu halten.<br />
Wenn Sie irgendwelche Schwierigkeiten mit <strong>der</strong> Lesbarkeit <strong>der</strong> Dokumente haben, kontaktieren Sie bitte das Earthlearningidea-Team<br />
zwecks weiterer Hilfe.<br />
Kontakt zum Earthlearningidea-Team: info@earthlearningidea.com<br />
Zu Fragen bezüglich <strong>der</strong> deutschen Übersetzung: Dirk Felzmann: felzmann@didageo.uni-hannover.de