01.11.2014 Aufrufe

Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

H 7775 E<br />

Organ des Zentral<br />

Verbandes <strong>der</strong> Arzte für<br />

Naturheilverfahren e V<br />

Heft 8<br />

August 1992<br />

33. Jahrgang<br />

Ärztezertsehrtft für<br />

Naturheilverfahren<br />

Arbeiten dieses Heftes:<br />

35 Jahre Internationale Arbeitsgemeinschaft<br />

für HOT (fotobiologische<br />

Oxidationstherapie) e. V.<br />

M. Krimmel<br />

Einfuhrung in die HOT<br />

J. Doerfler<br />

HOT/UVB im Wandel <strong>der</strong> Zeiten<br />

G. Muller<br />

HOT bei Hypercholestennamie<br />

Sallenwegserkrankungen<br />

nit Stauungen<br />

md Entzündungen.<br />

)ie natürliche Alternative:<br />

Wirksam bei Gallenwegsdyskinesien.<br />

Wirksam bei Colon irritabile.<br />

)as Ergebnis einer randomisierten Doppelblindstudie<br />

eigt deutlich die Wirksamkeit des biologischen Präparates<br />

'HÖNIX PLUMBUM 024A im Vergleich zu Placebo:<br />

lochsignifikant p


Inhaltsverzeichnis<br />

35 Jahre Internationale Arbeitsgemeinschaft für HOT<br />

(fotobiologische Oxidationstherapie) e.V.<br />

Aus dem <strong>Zentralverband</strong> 602<br />

Neues aus <strong>der</strong> Medizin 606<br />

M. Krimmel<br />

Einführung in die HOT 609<br />

J. Doerfler<br />

HOT/UVB im Wandel <strong>der</strong> Zeiten 613<br />

Von <strong>der</strong> wohltuenden Wirkung<br />

des Wassers.<br />

Und <strong>der</strong> Heilkraft <strong>der</strong> Natur.<br />

o bekannt die Bedeutung <strong>der</strong> Mineralstoffe für<br />

unsere Gesundheit ist, so geheimnisvoll ist die<br />

heilende Kraft des Wernarzer Wassers. Seine wohltuende<br />

Wirkung, vor allem auf Nieren und Blase, hat<br />

Bad Brückenau berühmt gemacht. Um die hohe Qualität<br />

und Reinheit dieses beson<strong>der</strong>s natriumarmen und<br />

zugleich kohlensäurehaltigen Wassers zu bewahren,<br />

wurde bereits Anfang unseres Jahrhun<strong>der</strong>ts ein Heilquellensehutzgebiet<br />

ausgewiesen. Heute wird die Verpflichtung<br />

gegenüber <strong>der</strong> Natur mit einem neuen, ökologisch<br />

orientierten Abfüllbetrieb eingelöst.<br />

G. Müller<br />

HOT bei Hypercholesterinämie 617<br />

G. Frick et al.<br />

Verhalten <strong>der</strong> Apolipoproteine unter <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung<br />

des Blutes (UVB) — 1. Teil 628<br />

G. und U. Frick<br />

Thrombozytenzahl und -funktion und ihre Beziehungen<br />

zum Fettstoffwechsel während <strong>der</strong> Behandlung<br />

mit <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung des Blutes<br />

(UVB) 632<br />

A. Turowski et al.<br />

Über die Behandlung des sekundären und primären<br />

Raynaud-Syndroms mit <strong>der</strong> HOT und UVB .... 638<br />

K. Taubert<br />

Ultraviolettbestrahlung des Blutes (UVB) bei<br />

Migräne 646<br />

D. Bolling<br />

Die HOT als Basistherapie in einer internistischen<br />

Praxis 654<br />

Kongreßberichte 659<br />

Der Hartmannbund informiert 667<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung desZÄN 667<br />

Vermittlung von Ärzten, Praxen und Sanatorien . .. 668<br />

Industrie-Informationen 669<br />

Das bewährte<br />

Heilmittel <strong>der</strong> Natur<br />

Seit 1747<br />

Staatl. Mineralbrunnen Gmbll<br />

8788 Bad Bruckenau<br />

Wernarzer Wasser - Staatlich anerkannte Heilquelle Erkrankungen<br />

<strong>der</strong> Niere und Blase sowie <strong>der</strong> ableitenden Harnwege und bei Stoffwechselstorungen<br />

YSATE ®<br />

BURGER<br />

FRISCHPFLANZENMEDIKATION SEIT 1903<br />

WIRTSCHAFTLICHE VERORDNUNGSWEISE<br />

Ausführliche Beschreibung unserer Arzneimittel auf Anfor<strong>der</strong>ung<br />

JOHANNES BÜRGER YSATFABRIK GMBH<br />

3388 BAD HARZBURG<br />

phviopharnidka sut 1903 Jahrzehnte im dien sie <strong>der</strong> gesiundheil phuophatmaka MJI 1903<br />

Chemie wirkt schneller % Phytophaarmaka sind j*üf besser<br />

YSATE<<br />

BURGER<br />

+ Aconitysat"<br />

Aconitysat vft -Salbe<br />

+ Antitussivum Bure er" Liiin Dilndrot-odcin<br />

4- Belladonn>sar*<br />

+ Bella Va! p<br />

Chamo"<br />

+ Colchysat"<br />

Crataeg>sat"<br />

+ Dfgiialvsat"<br />

Drosithym"<br />

E K Bui«er R<br />

E\peLt\sat B<br />

ho\\satum"<br />

5)<br />

Laxysat"<br />

Ohvysat^<br />

Paver^sat" 1 N<br />

Recvalysat*<br />

Salvysat*"<br />

Saisapsoi"<br />

Secalysaf EM<br />

Slomachysat 5 -<br />

Styptysat^<br />

Uvalysat 11<br />

Valenana Digitalysat*<br />

Vistvsat*<br />

Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg. 601


Aus dem <strong>Zentralverband</strong><br />

5. bis 13. September 1992 in Freudenstadt:<br />

83. Ärztlicher Fortbildungskongreß<br />

Sonnabend, den 5. 9. 1992<br />

Eröffnung des 83. Ärztlichen Fortbildungskongresses<br />

Naturheilverfahren und Medien<br />

Gemeinschaftstagung mit <strong>der</strong> Deutschen Ärztegesellschaft<br />

für Akupunktur<br />

Sonntag, den 6. 9. 1992<br />

Gemeinschaftstagung mit <strong>der</strong> Deutschen Ärztegesellschaft<br />

für Akupunktur<br />

35 Jahre HOT — HOT unter dem Aspekt <strong>der</strong> Gefäßkrankheiten<br />

Montag, den 7. 9. 1992<br />

Gemeinschaftstagung mit <strong>der</strong> Internationalen medizinischen<br />

Gesellschaft für Neuraltherapie — Regulationstherapie<br />

Kraniosakrale Erkrankungen<br />

Dienstag, den 8. 9. 1992<br />

Allergie<br />

Vorstellung des Arbeitskreises Heilfasten<br />

Mittwoch, den 9. 9. 1992<br />

Seminar für Homotoxikologie und antihomotoxische Therapie<br />

Donnerstag, den 10. 9. 1992<br />

Lebensmittelkunde und Lebensmittelqualität<br />

Freitag, den 11. 9. 1992<br />

Arterielle Verschlußkrankheiten<br />

Raucherentwöhnung<br />

Tagung des Arbeitskreises Gynäkologie<br />

Sonnabend, den 12. 9. 1992<br />

Tagung des Arbeitskreises Homöopathie im ZÄN<br />

Tagung des Arbeitskreises Homöopathie für Zahnärzte im<br />

ZÄN<br />

Weiterbildungswoche I vom 5. bis 11. 9. 1992<br />

Atemtherapie<br />

Bewegungstherapie<br />

Hydrotherapie — Massagetherapie<br />

Phytotherapie<br />

Ordnungstherapie<br />

Thalasso-, Balneo-, Klima-, Lichttherapie<br />

Symbioselenkung<br />

Elektrotherapie<br />

Therapiepläne<br />

Akupunktur<br />

Weiterbildungswoche II vom 7. bis 13. 9. 1992<br />

Neuraltherapie<br />

Ozontherapie<br />

Therapiepläne<br />

Ernährungstherapie<br />

Ordnungstherapie<br />

Phytotherapie<br />

Elektrobiometrische Verfahren<br />

Elektrotherapie<br />

Hydrotherapie — Massagetherapie<br />

Atemtherapie<br />

Bewegungstherapie<br />

Kurse für Ärzte<br />

Akupunkturkurse<br />

Applied Kinesiology<br />

Atemmassage für Anfänger<br />

Autogenes Training<br />

Technik <strong>der</strong> Hypnose<br />

Bachblütentherapie<br />

Biomolekulare vitOrgan-Therapie<br />

Der unklare Fall — <strong>der</strong> Problempatient<br />

Diagnostik und Behandlung durch Amalgame, Fluoride<br />

und Kopfherde — Therapiemöglichkeiten für Ärzte und<br />

Zahnärzte<br />

Elektroakupunktur nach Voll<br />

Elektroneuraltherapie und Elektroneuraldiagnostik<br />

Ernährungskurs — Grundprinzipien <strong>der</strong> Vollwerternährung<br />

Ernährungsverordnungen in <strong>der</strong> ärztlichen Praxis<br />

Feldenkrais-Methode<br />

Ganzheitliche Diagnostik ohne technische Hilfsmittel<br />

Physiochemische Reaktivierung <strong>der</strong> Grundregulation <strong>der</strong><br />

Gelopunktur<br />

Grundlagen <strong>der</strong> Geopathie<br />

Hämatogene Oxydationstherapie (HOT/UVB)<br />

Homöopathie für Ärzte<br />

Homöopathie für Zahnärzte (18. - 20. 9. 1992)<br />

Mikrobiologische Therapie<br />

Neuraltherapie<br />

Ozonkurs-Einführung<br />

Qigongkurse für Anfänger und Fortgeschrittene<br />

Regulationsthermographie (Kontaktverfahren nachA Rost)<br />

Sauerstofftherapie<br />

Seminar für Nie<strong>der</strong>lassung und Praxisorganisation<br />

Umweltkrankheiten — Diagnose und Therapie<br />

Ausleitende Verfahren<br />

Ganzheitliche Diagnostik ohne technische Hilfsmittel<br />

Anfragen richten Sie bitte an:<br />

<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren e.V. —<br />

Geschäftsstelle —, Bismarckstr. 3, 7290 Freudenstadt,<br />

Tel. (07441)2151.<br />

602 Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92,33. Jahrg.


Weiterbildungswoche II<br />

24. bis 28. August 1992 in Oberursel<br />

Der <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren e.V.<br />

(ZÄN) wird zukünftig die Weiterbildung Naturheilverfahren<br />

nicht nur in Freudenstadt, son<strong>der</strong>n auch an einem Ort<br />

im Zentrum unseres Bundesgebietes anbieten, <strong>der</strong> optimale<br />

Bedingungen erfüllt und den vor allem unsere Kollegen<br />

aus den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n gut erreichen<br />

können.<br />

Der ZÄN wählte mit Oberursel eine Einrichtung, die erst<br />

vor kurzem als mo<strong>der</strong>nes Akademiegebäude mit angeglie<strong>der</strong>tem<br />

Gästehaus, angeschlossenem Restaurant, in<br />

<strong>der</strong> schönen Landschaft des Taunus von einem Architektenteam<br />

errichtet wurde. Zuvor hatten sich diese Architekten<br />

bereits mit dem Bau des Wallraff-Richartz-Museums<br />

in Köln und mit <strong>der</strong> Musikhochschule Luxemburg ausgezeichnet.<br />

Der Leiter <strong>der</strong> Akademie für gesundes Leben<br />

hat den Bau des Komplexes gemeinsam mit den Architekten<br />

unter dem Gesichtspunkt gestaltet, ein Gesamtkonzept<br />

optimaler Lebens- und Lernbedingungen zu schaffen.<br />

Die Weiterbildungskurse des ZÄN werden in <strong>der</strong><br />

Akademie neue, bisher nicht verfügbare Möglichkeiten<br />

bieten. Passend zu den Themen unserer Weiterbildung<br />

wird somit auch <strong>der</strong> gebotene Rahmen vorhanden sein.<br />

Die Themen Ernährungstherapie, Phytotherapie und Ordnungstherapie<br />

werden unmittelbar und praxisnah vermittelt<br />

werden können.<br />

— Was in <strong>der</strong> Weiterbildung „Ernährungstherapie" theoretisch<br />

gelehrt wird, kann durch praktische Arbeit in<br />

einer Lehrküche und durch die Teilnahme an einer vorzuglich<br />

dargebotenen lakto-vegetabilen Vollwerternährung<br />

zu einem „hautnahen" Erlebnis werden.<br />

— Für die „Phytotherapie" steht ein nach Indikationen<br />

geordneter Heilkräutergarten zur Verfügung.<br />

— Für die praktische Lehrtätigkeit <strong>der</strong> „Hydrotherapie"<br />

bestehen in <strong>der</strong> Akademie vier fachgerechte Einrichtungen.<br />

Erstmals ist die von unserem Verband angebotene Weiterbildung<br />

Naturheilverfahren unter einem Dach durchzuführen<br />

und unter Bedingungen, welche die Teilnahme innerhalb<br />

eines geschlossenen Kurses in einem äußerst<br />

sympathischen und angenehmen Ambiente bieten. Alles<br />

wird konzentriert, zeitsparend und im Gruppenerleben<br />

beieinan<strong>der</strong> sein — Bedingungen, die wir bisher noch<br />

nicht bieten konnten.<br />

Zum Thema Kostensenkung<br />

Gesundheit<br />

für<br />

wenig<br />

Geld<br />

GINKGO<br />

MECKEL<br />

Homöopathie in Freudenstadt<br />

Der Arbeitskreis Homöopathie im <strong>Zentralverband</strong><br />

<strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren bietet vom 5. bis<br />

12. September 1992 anerkannte Grundkurse A und<br />

B für die Zusatzbezeichnung Homöopathie an.<br />

Anmeldung:<br />

<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren,<br />

Bismarckstr. 3, 7290 Freudenstadt, Tel. (07441) 2151<br />

100 ml nur 27,95 DM<br />

Ginkgo Meckel: Homöopathisches Arzneimittel.<br />

Tropfen zum Einnehmen.<br />

Zusammensetzung: 1 ml flussige Verdünnung<br />

enthalt: 1 ml Ginkgo biloha e<br />

folüs sicc. D 1 du. Vorschrift 4a HAB 1.<br />

Enthalt 67 VoI.-% Alkohol.<br />

Handelsform: Tropfflaschen mit 50 ml<br />

(16,95 DM), 100 ml (27,95 DM), 250 ml<br />

(58,90 DM)<br />

Meckel • Postfach 14 18 • W-7580 Bühl<br />

Arztezeitschnftf. Naturheilveri. 8/92,33. Jahrg.


Aus dem <strong>Zentralverband</strong><br />

Vor und nach dem Kongreß: Weiterbildung durch<br />

Selbsterfahrung<br />

Seminar Heilfasten/Naturheilverfahren<br />

für Arzte und ihre Angehörigen<br />

Kurs I 26 Februar bis 6 März 1993 in Freudenstadt<br />

Kurs II 13 bis 21 März 1993 in Freudenstadt-Lauterbach<br />

Veranstalter <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Arzte für Naturheilverfahren<br />

e V<br />

Das Seminar gehört zum 84 Fortbildungskongreß des<br />

ZAN und ist zum Erwerb <strong>der</strong> Zusatzbezeichnung „Naturheilverfahren"<br />

als Kurswoche Hl anerkannt.<br />

Die Seminarwoche ist sowohl eine Selbsterfahrungswoche<br />

— für Gesundei — als auch Weiterbildungswoche<br />

mit 6 Unterrichtseinheiten täglich Sie ist zeitlich nicht mit<br />

an<strong>der</strong>en Kursangeboten zu vereinbaren<br />

Das Phänomen Fasten laßt sich erst richtig begreifen<br />

wenn man eine kurze Zeit totalen Nahrungsverzichts<br />

selbst erlebt hat Wir wollen uns bewußt machen, daß Fasten<br />

ein Teil natürlichen menschlichen Lebens ist und körpereigenen<br />

Gesetzen gehorcht<br />

Wer fastet, hungert nicht Er ist erstaunlich leistungsfähig<br />

und fühlt sich wohl Fasten will allerdings gelernt sein Methodik<br />

und Didaktik werden vermittelt<br />

Klassische Naturheilverfahren können erst verstanden<br />

werden, wenn ihre Grundelemente am eigenen Korper erlebt<br />

wurden Wir werden uns mit Licht, Luft, Wasser, Bewegung,<br />

Atem, Rhythmus und Massage, Pflanze und Wald<br />

auseinan<strong>der</strong>setzen und die daraus entwickelten Verfahren<br />

studieren die sich zu ärztlichem Handeln bewahrt haben<br />

Die Methode des Heilfastens lohnt sich kennenzulernen.<br />

Gegenüber vielen ungelösten therapeutischen Problemen<br />

unserer Zeit bietet Fasten echte Alternativen Sein Wirkungsbereich<br />

ist weit großer als allgemein angenommen<br />

wird Oft sind Mißverstandnisse und Vorurteile abzubauen,<br />

wenn die klaren Konturen einer einfachen und interessanten<br />

Therapie sichtbar werden sollen Wir werden<br />

über Physiologie und Pathophysiologie des Fastens sprechen,<br />

seine Methodik zeigen und die therapeutischen Erfolge<br />

demonstrieren<br />

Lehrinhalte<br />

— Therapeutisches Fasten<br />

— Auslesende Verfahren<br />

— Ernährungstherapie in Prävention und Rehabilitation<br />

— Phytotherapie<br />

— Bewegungstherapie in Prävention und Rehabilitation<br />

— Sauerstofftherapie<br />

— Massageverfahren/manuelle Diagnostik<br />

— Grundlagen Akupunktur<br />

— Hydrotherapie in Prävention und Rehabilitation / Thermoregulation<br />

— Balneo- und Klimatherapie / Physikal Therapie<br />

— Ordnungstherapie<br />

— Geschichte de>r Naturheilverfahren<br />

— Methode, Didaiktik, Therapieplane, Praxisfuhrung<br />

Kursl<br />

Termin Beginn Freitag, den 26 Februar 1993, 19 Uhr<br />

Ende Samstag, den 6 März 1993, 9 Uhr<br />

Leitung Dr med Hellmut Lutzner, leiten<strong>der</strong> Arzt <strong>der</strong> Kurpark-Klinik<br />

a D und Frau Christa Lutzner, Krankenschwester,<br />

Uberlmgen/Bodensee Physiotherapeutin Frau Gudrun<br />

Mussehl-Schilk<br />

Ort Kurhotel und Sanatorium „Sonne" am Kurpark, 7290<br />

Freudenstadt, Turnhallenstr 63, Tel (0 74 41) 60 44<br />

Kurs II<br />

Termin Beginn Samstag, 13 3 1993, 18 00 Uhr<br />

Ende Sonntag, 21 3 1993, 10 00 Uhr<br />

Leitung Dr med Hellmut Lutzner, leiten<strong>der</strong> Arzt <strong>der</strong> Kurpark-Khnik<br />

a D und Frau Christa Lutzner, Krankenschwester,<br />

Uberlmgen/Bodensee Physiotherapeutin Frau Gudrun<br />

Mussehl-Schilk<br />

Ort Kurhotel Lauterbach, Amselweg 5, 7290 Freudenstadt-Lauterbach,<br />

Tel (0 74 41) 810 06 / 07<br />

Teilnehmergebühr für Nichtmitglie<strong>der</strong> DM 450,—<br />

für Mitglie<strong>der</strong> des ZAN DM 400,—<br />

für begleitende Angehörige DM 320,—<br />

Die Teilnehmergebühr enthalt Fastenfuhrung, ärztliche<br />

und schwesterliche Betreuung, geführte Morgenwan<strong>der</strong>ungen,<br />

theoretische Weiterbildung, Gymnastik, Atemund<br />

Entspannungsanleitung<br />

Mitzubringen Gymnastik- und Badekleidung, bequeme<br />

Wan<strong>der</strong>kleidung, wetterfestes Schuhwerk, Warmflasche,<br />

Klistierbehalter, falls vorhanden, Bürste, Korperol<br />

Anmeldung <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Arzte für Naturheilverfahren<br />

e V, Geschäftsstelle Bismarckstr 3, 7290 Freudenstadt,<br />

Tel (0 74 41) 2151, Kennwort „Fastenseminare<br />

März", I o<strong>der</strong> II (bis 15 2 1992)<br />

Teilnehmerzahl begrenzt'<br />

Mittwoch, 9. September 1992,15.00 Uhr<br />

Herzliche Einladung des ZAN zum<br />

LZÄN-Golfturnier<br />

Teilnehmerzahl ist begrenzt Platzreife bzw mind.<br />

Handicap 36 erfor<strong>der</strong>lich'<br />

Anmeldung über die Geschäftsstelle in Freudenstadt<br />

Gesponsert durch die Firma Galmeda<br />

604 Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92 33 Jahrg


Naturheilverfahren heute<br />

Eine Einführung. Mit Darstellung <strong>der</strong> im <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren vertretenen<br />

Methoden.<br />

5. überarbeitete Auflage 1991,160 Seiten, 14,8 x 21 cm<br />

Schutzgebühr DM 8,—<br />

Inhaltsübersicht<br />

Standortbestimmung <strong>der</strong> Naturheilverfahren — Was ist Naturheilverfahren heute — Eine Meinung — Über<br />

die Bedeutung <strong>der</strong> Naturheilverfahren in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Medizin — Das „Eisberg"-Phänomen — Allgemeinmedizin<br />

und Naturheilverfahren — Naturheilverfahren und Psychosomatik in <strong>der</strong> neuropsychiatrischen<br />

Praxis — Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. — Elektroakupunktur nach Voll — Elektroneural-<br />

Diagnostik und -Therapie nach Croon — Gesellschaft zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ganzheitsmedizin e.V. — Internationale<br />

Gesellschaft für Homotoxikologie und antihomotoxische Therapie e.V. — Ärztegesellschaft für Naturheilverfahren<br />

(Physiotherapie) e.V. Berlin — Neuraltherapie nach Huneke — Die Sauerstofftherapie —<br />

Thermographie — Regulationsthermographie — Kneippärztebund e.V. — Ärztliche Gesellschaft für Physiotherapie<br />

Bad Wörishofen — Manuelle Medizin — Die Hämatogene Oxydationstherapie (HOT) nach<br />

Wehrli — Die Ultraviolett-Bestrahlung des Blutes (UVB) nach Wiesner — Arbeitsgemeinschaft für Mikrobiologische<br />

Therapie — Grundlagen, Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong> Naturheilverfahren, Phytotherapie —<br />

Arbeitsgemeinschaft für prä- und postoperative Tumortherapie — Arbeitskreis Homöopathie<br />

Zu beziehen durch:<br />

<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren e.V.<br />

— Geschäftsstelle — Bismarckstraße 3, 7290 Freudenstadt<br />

SOLIDAGOREN®<br />

normalisiert die Kapillarpermeabilität, erhöht die Kapillarresistenz,<br />

för<strong>der</strong>t Diurese und Ödemausschwemmung,<br />

hemmt Entzündungen und Spasmen <strong>der</strong> Harnwege.<br />

Zusammensetzung: 100 g Solidagoren enthalten: Extr. fl. aus<br />

Herb. Solidag. 50 g (stand, auf 1 mg Quercitrin pro ml), He.rb.<br />

Potentill. anserin. 17 g, Rad. Rub. tinct. 15 g, Herb. Equiset. arv.<br />

12 g. Enth. 45 Vol.-% Alkohol.<br />

Anwendungsgebiete: Glomeruläre Nephropathiien, renale<br />

Hypertonie und Ödeme, Entzündungen und Spasmen <strong>der</strong><br />

Harnwege, ungenügende Diurese, Proteinurie.<br />

Gegenanzeigen: Schwangerschaft/Stillzeit.<br />

Dosierung: 3x täglich 20-30Tropfen in etwas Flüssigkeit<br />

einnehmen.<br />

Handelsformen und Preise:<br />

20 ml DM 7,48; 50 ml DM 14,95; 100 ml DM 25,43<br />

Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung,<br />

7615 Zell-Harmersbach/Schwarzwald<br />

605


GYNÄKOLOGIE<br />

OP ist bei Endometriose häufig<br />

notwendig<br />

Voraussetzung für die Abheilung<br />

einer Endometriose ist die möglichst<br />

komplette chirurgische Entfernung<br />

aller Endometnoseherde.<br />

Eine zusätzliche medikamentöse<br />

Therapie kann die operative Erfolgsrate<br />

erhöhen und Rezidive<br />

verhin<strong>der</strong>n. Die Pharmakotherapie<br />

allein läßt die Herde jedoch<br />

nicht völlig verschwinden.<br />

Zwar werde unmittelbar nach<br />

Beendigung einer Behandlung mit<br />

Danazol, Gestagenen o<strong>der</strong><br />

LHRH-Analoga eine Abnahme<br />

<strong>der</strong> Endometnoseherde und eine<br />

Regression <strong>der</strong> Wucherungen beobachtet,<br />

erklärte Dr. C. Bouteville<br />

vom Hospital Bichat in Paris<br />

bei einer Tagung <strong>der</strong> Französischen<br />

Gesellschaft für Gynäkologische<br />

Endoskopie in <strong>der</strong> französischen<br />

Hauptstadt. Die Herde<br />

blieben jedoch potentiell aktiv,<br />

und schon nach sieben bis zwölf<br />

Monaten liege die Rezidivrate zwischen<br />

33 und 38 Prozent. Nur<br />

eine sehr langfristige medikamentöse<br />

Behandlung könne die Reaktivierung<br />

<strong>der</strong> Herde hinauszögern.<br />

Heute werde angenommen, daß<br />

exzidierte Endometrioseherde<br />

nicht rezidivierten, so <strong>der</strong> Gynäkologe.<br />

Mikrochirurgisch könnten<br />

je nach Ausdehnung <strong>der</strong> Erkrankung<br />

60 bis 86 Prozent aller<br />

Herde ausgeräumt werden, aber<br />

auch hier betrage die Rezidivrate<br />

rund 30 Prozent. Die laparoskopische<br />

Intervention sei zwar<br />

schneller und für die Patientin<br />

weniger belastend, doch sei keine<br />

so vollständige Resektion zu erreichen:<br />

Rund 35 Prozent <strong>der</strong><br />

Endometrioseherde und 16 Prozent<br />

<strong>der</strong> Eierstoickzysten persistierten.<br />

Am Hospital Bichat werden laut<br />

Bouteville Operation und Pharmakotherapie<br />

kombiniert. Subklinische<br />

Herde würden laparoskopisch<br />

entfernt. Anschließend erfolge —<br />

sofern kein Kin<strong>der</strong>wunsch bestehe<br />

— eine langfristige pharmakologische<br />

Suppressionstherapie. Bei<br />

symptomatischen und/o<strong>der</strong> sonographisch<br />

diagnostizierten Herden<br />

werde zunächst zur Reduktion<br />

von Wucherungen und Inflammation<br />

mindestens sechs Monate<br />

lang medikamentös behandelt.<br />

Dann würden die Herde reseziert<br />

und postoperativ die medikamentöse<br />

Suppression weitergeführt.<br />

PULMOLOGIE<br />

Häufigeres Husten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in<br />

den Städten<br />

Die Inzidenz und Dauer von respiratorischen<br />

Symptomen, wie Husten<br />

o<strong>der</strong> Affektionen <strong>der</strong> oberen<br />

Atemwege, bei Vorschulkin<strong>der</strong>n<br />

hängt wahrscheinlich von <strong>der</strong><br />

Schwebstaub-Konzentration <strong>der</strong><br />

Luft ab. Auch die Konzentration<br />

<strong>der</strong> Stickoxide ist möglicherweise<br />

mit <strong>der</strong> Dauer dieser Atemwegssymptome<br />

vergesellschaftet.<br />

Dies ergab eine epidemiologische<br />

Untersuchung von Charlotte<br />

Braun-Fahrlän<strong>der</strong> und ihren Kollegen<br />

an <strong>der</strong> Universität Basel. In <strong>der</strong><br />

Studie wurden Kin<strong>der</strong> bis zu fünf<br />

Jahren in den Großstädten Basel<br />

und Zürich, in einer Vorstadt und<br />

in einer ländlichen Gemeinde untersucht.<br />

Die Atemwegssymptome<br />

wurden von den Eltern in Tagebuchaufzeichnungen<br />

festgehalten.<br />

20 Prozent <strong>der</strong> Daten konnten<br />

durch die behandelnden Hausärzte<br />

bestätigt werden.<br />

Die Luftverschmutzung wurde für<br />

die Schwebstäube (Total suspended<br />

particulates TSP) und das Stickoxid<br />

durch städtische Geräte gemessen.<br />

Zusätzlich wurden in den Wohnräumen<br />

und in unmittelbarer Umgebung<br />

<strong>der</strong> Wohnung Meßgeräte<br />

für die NO 2 -Messung installiert.<br />

In <strong>der</strong> statistischen Auswertung<br />

fand sich für die Inzidenz <strong>der</strong> respiratorischen<br />

Symptome eine Korrelation<br />

zwischen <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Beschwerden<br />

und den Vortages-Werten<br />

<strong>der</strong> Schwebstaub-Konzentrationen<br />

in Basel und Zürich. Zusätzlich<br />

ergab sich auch eine Beziehung<br />

<strong>der</strong> Anzahl an Husten-Attacken<br />

und <strong>der</strong> Affektionen <strong>der</strong> oberen<br />

Atemwege bei jedem Kind zu dem<br />

durchschnittlichen TSP-Wert in<br />

sechs Wochen. Das bedeutet, daß in<br />

den Städten nicht nur mehr Kin<strong>der</strong><br />

krank werden, son<strong>der</strong>n auch jedes<br />

einzelne Kind häufiger Husten und<br />

Halsschmerzen hatte als die Altersgenossen<br />

auf dem Lande. Bei den<br />

sechswöchigen Durchschnittswerten<br />

<strong>der</strong> Stickoxide war eine Korrelation<br />

zur Häufigkeit aller Symptome<br />

nicht so stark ausgeprägt<br />

wie bei den TSP-Werten.<br />

Die Dauer <strong>der</strong> verschiedenen respiratorischen<br />

Beschwerden und beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>der</strong> Beschwerden <strong>der</strong> oberen<br />

Atemwege war mit dem Jahresdurchschnittswert<br />

des NO 2 korreliert.<br />

ORTHOPÄDIE<br />

Handgelenksbeschwerden und<br />

ihre Spätfolgen<br />

Bei Patienten mit chronischen o<strong>der</strong><br />

akuten Handgelenksbeschwerden<br />

muß nach den Erfahrungen von Dr.<br />

Kurt Steffens aus Essen an die Möglichkeit<br />

einer karpalen Instabilität<br />

gedacht werden.<br />

606 Arztezeitschnft f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg


Telegramm . . . . , Neues aus <strong>der</strong> Medizin<br />

Schlagzeilen , , . , Wissenschaft, . • • Forschung<br />

Praxis . . . < Klinik , , . , . Technik . . . , . usw. , .<br />

Wie Steffens bei einer orthopädischen<br />

Fortbildungsveranstaltung im<br />

Freiburger Universitätsklinikum<br />

sagte, gilt dies vor allem dann,<br />

wenn sich nach Stürzen im Röntgenbild<br />

keine Fraktur nachweisen<br />

läßt.<br />

Gelenkinstabilitäten sind Präarthrosen,<br />

so Steffens; sie zu übersehen,<br />

hat in <strong>der</strong> Regel schwere Folgen<br />

für die betroffenen Patienten,<br />

<strong>der</strong>en Krankengeschichte und Beschwerden<br />

sich häufig in fataler<br />

Weise gleichen: Nach einem oft<br />

Jahre zurückliegenden Sturztrauma<br />

ohne Fraktur klagen diese Patienten<br />

— oft jahrelang — über Beschwerden,<br />

die jedoch meist von<br />

verschiedenen Ärzten nicht ganz<br />

ernst genommen werden. Dazu gehören<br />

: rezidivierende Schwellungen<br />

des Handgelenks, Kraftlosigkeit,<br />

Schwierigkeiten, etwas festzuhalten<br />

und häufiges Knacken im Gelenk.<br />

Ursache <strong>der</strong> Beschwerden können<br />

degenerative, knöcherne und auch<br />

ligamentäre Verän<strong>der</strong>ungen sein.<br />

Beson<strong>der</strong>s häufig kommt es, so<br />

Steffens, bei Patienten mit rheumatoi<strong>der</strong><br />

Arthritis zu einer ulnaren<br />

Translokation des gesamten Karpus.<br />

Viele Formen des Bandrisses<br />

können zur Abweichung einzelner<br />

Handwurzelknochen — häufig des<br />

Lunatums — etwa nach dorsal o<strong>der</strong><br />

nach palmar führen.<br />

Diagnostisch kann nach Steffens<br />

Ansicht bei Patienten mit Handgelenksbeschwerden<br />

beson<strong>der</strong>s das<br />

Watson-Manöver zur Verifikation<br />

einer karpalen Instabilität beitragen.<br />

„Es sollte deshalb bei keiner<br />

Untersuchung am Handgelenk fehlen."<br />

Wird die Hand, bei gleichzeitigem<br />

Daumendruck auf das Tuberculum<br />

ossis scaphoidei, von ulnar<br />

nach radial bewegt, knackt es,<br />

wenn aufgrund eines Bandrisses<br />

zwischen Kahnbein und Mondbein<br />

das Gelenk instabil ist, vernehmbar;<br />

die Bewegung wird darüber<br />

hinaus — in Neutralstellung des<br />

Handgelenks — schmerzhaft.<br />

Über einen präzise begrenzten<br />

Schmerz klagten diese Patienten in<br />

<strong>der</strong> Regel auch bei einem Druck<br />

mit dem Zeigefinger zwischen Scaphoideum<br />

und Lunatum. Für die<br />

bildgebende Diagnostik empfiehlt<br />

Steffens die Arthrographie; das<br />

Röntgenbild sei nur aussagekräftig,<br />

wenn bei <strong>der</strong> obligaten Seitenaufnahme<br />

eine exakte Linie zwischen<br />

Epicondylus lateralis humeri und<br />

dem dritten Mittelhandknochen<br />

eingehalten werde.<br />

Therapeutisch ist nach Monate und<br />

Jahre dauern<strong>der</strong> Handgelenksinstabilität<br />

eine Restitutio ad integrum<br />

nicht mehr möglich, eine Behandlung<br />

wegen des wachsenden Arthroserisikos<br />

dennoch zwingend.<br />

Steffens empfiehlt (partielle) intrakarpale<br />

Fusionen einzelner Handwurzelknochen,<br />

beson<strong>der</strong>s mit dem<br />

Scaphoideum. Bandplastiken seien<br />

zwar weniger eingreifend, hätten<br />

jedoch den Nachteil, daß sie sich<br />

langfristig lockerten.<br />

NEUROLOGIE<br />

Augendiagnostik bei Verdacht auf<br />

Parkinson<br />

„Bei 10 bis 20 Prozent <strong>der</strong> klinisch<br />

als Parkinsonismus imponierenden<br />

Erkrankungen liegt kein idiopathisches,<br />

son<strong>der</strong>n ein sekundäres,<br />

symptomatisches Parkinson-Syndrom<br />

vor. Die klinische Differentialdiagnose<br />

hat daher große praktische<br />

Bedeutung", sagt Professor<br />

Dr. Werner Poewe, Neurologe an<br />

<strong>der</strong> Freien Universität Berlin.<br />

Auf einem Symposium in Berlin<br />

wies Poewe darauf hin, daß im Gegensatz<br />

zum idiopathischen Parkinson-Syndrom,<br />

dem eine Degeneration<br />

<strong>der</strong> Substantia nigra zugrunde<br />

liege, die sekundären Parkinson-<br />

Syndrome durch an<strong>der</strong>e Grundkrankheiten,<br />

wie neuronale Systemerkrankungen,<br />

ausgelöst würden.<br />

Die Abgrenzung <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Parkinson-Formen erfor<strong>der</strong>e eine<br />

sorgfältige diagnostische Abklärung.<br />

Wichtige Anhaltspunkte ergebe bereits<br />

die klinische Untersuchung. So<br />

könne ein idiopathisches Parkinson-Syndrom<br />

ausgeschlossen werden,<br />

wenn initial Störungen des<br />

Gangs o<strong>der</strong> <strong>der</strong> vertikalen Optomotorik<br />

im Vor<strong>der</strong>grund stünden.<br />

Während laut Poewe die bildgebende<br />

Diagnostik vor allem dem<br />

Nachweis o<strong>der</strong> Ausschluß sekundärer<br />

Parkinson-Syndrome diene,<br />

habe die „pharmakologische Diagnose",<br />

also das Ansprechen auf<br />

L-Dopa, einen hohen Stellenwert.<br />

Klinische Anwendung findet dies<br />

im Apomorphin-Test, wie Dr. Jobannes<br />

Schwarz vom Klinikum<br />

München-Großha<strong>der</strong>n sagte.<br />

„Kommt es nach Applikation von<br />

Apomorphin, einem potenten<br />

Dopaminersatzstoff, zur meßbaren<br />

Besserung <strong>der</strong> Motorik, wird <strong>der</strong><br />

Patient meist auf L-Dopa ansprechen",<br />

faßte Schwarz seine Erfahrungen<br />

zusammen. Doch setze<br />

dieser Test klinische Erfahrungen<br />

und die Beachtumg möglicher Nebenwirkungen<br />

voraus. Frei von diesen<br />

Nachteilen sei eine neuartige<br />

nuklearmedizinische Methode, die<br />

IBZM-Spect. Damit sei es möglich,<br />

mit 123-Jodobenzamid postsynaptische<br />

striatale Dopaminrezeptoren<br />

nachzuweisen, die bei <strong>der</strong> Parkinsonkrankheit<br />

im Gegensatz zu Systemdegenerationen<br />

nicht vermin<strong>der</strong>t<br />

seien. Eine normale IBZM-<br />

Bindung stütze daher die Diagnose<br />

„Parkinson-Syndrom".<br />

-hpl-<br />

Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg. 607


Organ des Zentral<br />

Verbandes <strong>der</strong> Arzte für<br />

Naturtieilverfahren e V<br />

Heft 8<br />

August 1992<br />

33 Jahrgang<br />

Ärztezeitschrift für<br />

Naturheilverfahren<br />

Redaktionssekretariat „Arztezeitschnft"<br />

Schloßplatz 8, 7758 Meersburg/Bodensee<br />

Schriftleitung<br />

Dr med K Ch Schimmel, Meersburg/Bodensee<br />

(Hauptschnftleiter)<br />

Dr med H Anemueller, Bernau (Ernährung)<br />

Dr med L Fodor, Freyung (apparative Medizin)<br />

Dr med H Huneke, Dusseldorf (Regulationstherapie)<br />

Dr med H-P Legal, München (Pressereferent)<br />

Prof Dr med P A Maurer, München (Psychotherapie)<br />

Dr med F Oelze, Hamburg (Physikalische Medizin und Rehabilitation)<br />

Prof Dr H Schlicher, Berlin (Phytotherapie)<br />

Dr med R Wilhelm, Berlin (Physiotherapie)<br />

Wissenschaftlicher Beirat<br />

K Albrecht (Undenheim) — M v Ardenne (Dresden) — J Brand<br />

(Konigstein) — N Breidenbach (Salem-Beuren) — W Bringmann<br />

(Berlin) — F W Dittmar (Starnberg) — J Doerfler (Hamburg) — P<br />

Dosch (Schwendt) — F W Douwes (Nußdorf) — G Draczynski (Köln)<br />

—W Gawlik(BadTolz) —H Giesenbauer(Bremen-Lesum) — J Gleditsch<br />

(München) — R Hansel (München) —V Harth (Bamberg) —J<br />

Huneke (Bad Meinberg) —H Kieinsorge(Neustadt-Haardt) — H Kolb<br />

(Wetzlar) - H Krauß (Berlin) - W Marie (Bad Homburg) - H Mensen<br />

(Bad Rothenfelde) — HD Neumann (Buhl) — A Rost (Rottach-<br />

Egern) — I Ruf (Augsburg) — W Schmitz-Harbauer (Krefeld) —<br />

0 Schumacher-Wan<strong>der</strong>sieb (Bad Munstereifel) — HL Walb (Hornberger<br />

Aisfeld) —H Werkmeister (Oberhausen) — W Zimmermann<br />

(München)<br />

35 Jahre Internationale Arbeitsgemeinschaft für HOT<br />

(fotobiologische Oxidationstherapie) e. V,<br />

M. Krimmei Einführung in die HOT<br />

I.WasistHOT/UVB?<br />

1 Methodik<br />

Die Hamatogene Oxidationstherapie (HOT) ist eine Eigenbluttherapie<br />

Dabei werden dem Patienten zwischen 50<br />

und 100 ml Blut entnommen, das mit Natnumzitrat (3,2%<br />

pyrogenfrei, steril) im Verhältnis 4 1 ungermnbar gemacht<br />

wurde Dieses Blut wird mit ultraviolettem Licht (X =<br />

253,7 nm) bestrahlt — teils unter Zugabe von Sauerstoff<br />

(HOT), nicht jedoch von Ozon, wie häufig angenommen,<br />

teils ohne Sauerstoff (UVB = Ultraviolettbestrahlung des<br />

Eigenblutes) — und retransfundiert (Abb 1)<br />

Die Hamatogene Oxidationstherapie i st also keine Sauerstofftherapie<br />

und auch keine Ozontherapie<br />

Wesentliches Agens ist die UVC-Bestrahlung des Blutes<br />

2a) Indikationen<br />

Penphere, koronare und zerebrale arterielle Durchblutungsstörungen<br />

aller Stadien<br />

Stoffwechseistorungen (Hypercholestennamie, Hypertnglyzendamie,<br />

Hyperunkamie, Diabetes mellitus)<br />

609


M Krimmel, HOT/UVB<br />

Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

o 2<br />

Durchlaufgefaß<br />

Aufnahmegefaß<br />

O 2 -Rasche<br />

Abb 1a UVB Funktionsschema<br />

Abb 1b HOT-Funktionsschema<br />

Ulcus cruns venosum, Thrombosen, postthrombotisches<br />

Syndrom, Hepatosen, nutritiv-toxische Hepatitis, Leberzirrhose,<br />

Steatosis hepatis<br />

Migräne, degenerative Augenhintergrun<strong>der</strong>krankungen<br />

und chronische Uveitis, trockene und feuchte Makuladegeneration<br />

Zusatzbehandlung beim Karzinom, z B bei Chemo- und<br />

Radiotherapie<br />

Zusatzbehandlung beim genatrischen Patienten<br />

pra- und postoperative Prophylaxe<br />

2b) Kontramdikationen<br />

Akute Blutungen, Hyperthyreose, Photo<strong>der</strong>matosen, z B<br />

Porphyrie, Fieber unklarer Genese<br />

2c) Nicht angezeigt bzw wirkungslos sind HOT und UVB,<br />

wenn eine gleichzeitige Behandlung mit Kortikoiden o<strong>der</strong><br />

mit den Vitaminen E und A erfolgt Bei azetylsahzylsaurehaltigen<br />

Medikamenten, ebenso bei Gabe von hohen Vitamm-C-Dosen<br />

ist wahrend <strong>der</strong> HOT Zurückhaltung geboten<br />

Gleichzeitige Sporttherapie ist zu vermeiden<br />

3 Dosierung<br />

Bei <strong>der</strong> HOT beginnt man mit einer Serie von 6 bis 8 Behandlungen<br />

In den ersten 14 Tagen werden zunächst<br />

zweimal wöchentlich eine Behandlung verabreicht, dann<br />

wöchentlich eine Therapie, und schließlich werden die Intervalle<br />

immer langer, bis zu einer HOT alle drei bis vier<br />

Monate<br />

Beim Diabetiker sollte die HOT wesentlich häufiger und in<br />

kürzeren Intervallen durchgeführt werden<br />

Die UVB sollte grundsatzlich zwei- bis dreimal wöchentlich<br />

angewendet werden Sie benotigt kürzere Intervalle, um<br />

dieselbe Wirkung wie die HOT zu erreichen<br />

Zwischen beiden Methoden besteht wahrscheinlich nur<br />

ein quantitativer, nicht jedoch ein qualitativer Unterschied<br />

II. Wirkmechanismen <strong>der</strong> HOT und UVB<br />

1 Biophysikahsclhe und chemische Verän<strong>der</strong>ungen nach<br />

UV-Bestrahlunig des Blutes<br />

— Verbesserung <strong>der</strong> elektrophoretischen Beweglichkeit<br />

<strong>der</strong> Erythrozyten<br />

— Erhöhung des intraerythrozytaren ATP {Gobel,<br />

1982)<br />

— Erhöhung des 2,3-Diphosphorglyzerates (DPG) im<br />

Erythrozyten, dies bedeutet eine Abnahme <strong>der</strong> Affinitat<br />

des Hämoglobins zum Sauerstoff (Gobel, 1982)<br />

— Erhöhung <strong>der</strong> elektrischen Ladung <strong>der</strong> Erythrozyten<br />

— Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Oberflachenspannung des Blutes<br />

— Erhöhung <strong>der</strong> Chemolumineszenz des Blutes<br />

— Entstehung freier Radikale<br />

Die aktivierten radikalischen Sauerstoffstufen sind<br />

sehr reaktionsfreudig und fuhren zur Freisetzung <strong>der</strong><br />

Scavenger (selenabhangige Glutathionperoxidase,<br />

Superoxiddismutasen, Katalasen, Glutathiontransferasen<br />

u a)<br />

Damit wird die Zelle wi<strong>der</strong>standsfähiger gegen den<br />

oxidativen Streß<br />

2 Hamatologische Verän<strong>der</strong>ungen<br />

— Anstieg des Hämoglobins<br />

— Vermehrung <strong>der</strong> Erythrozyten<br />

— Vermehrung <strong>der</strong> Leukozyten<br />

— Vermehrung <strong>der</strong> basophilen Granulozyten<br />

— Vermehrung <strong>der</strong> Lymphozyten<br />

3 Hamostaseologische Verän<strong>der</strong>ungen<br />

— Vermin<strong>der</strong>ung des Fibnnogens<br />

— Normalisierung <strong>der</strong> Fibnnolyse<br />

— Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Thrombozytenaggregation<br />

4 Hamorheologische Verän<strong>der</strong>ungen<br />

— Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Vollblutviskositat in nie<strong>der</strong>en<br />

Scherbereichen<br />

— Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Plasmaviskositat<br />

— Verringerung <strong>der</strong> erhöhten Erythrozytenaggregation<br />

— Zunahme <strong>der</strong> Flexibilität und Verformbarkeit <strong>der</strong><br />

Erythrozyten<br />

5 Metabohsche Verän<strong>der</strong>ungen<br />

— Verbesserung <strong>der</strong> Sauerstoffutilisation<br />

— Optimierung <strong>der</strong> Zellatmung<br />

— Verbesserung von Organperfusionen<br />

— Anstieg des arteriellen pO 2<br />

— Abfall des venösen pO 2<br />

610


Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

M Knmmel, HOT/UVB<br />

— Anstieg des venösen pCO 2<br />

— Anstieg <strong>der</strong> artenovenosen Sauerstoffdifferenz<br />

— Erhöhung <strong>der</strong> Peroxidzahl<br />

— Abfall des Pyruvat- und Laktatspiegels<br />

— Senkung des Glukosespiegeis<br />

— Senkung des Cholestennspiegels<br />

— Abfall <strong>der</strong> Transaminasen<br />

— Senkung des Kreatinspiegels<br />

6 Hamodynamische Verän<strong>der</strong>ungen<br />

— Erhöhung des poststenotischen arteriellen Drucks<br />

— Erhöhung des Stromzeitvolumens<br />

7 Verbesserung <strong>der</strong> körpereigenen Abwehr<br />

— Anstieg <strong>der</strong> Phagozytose<br />

— Zunahme <strong>der</strong> Baktenzidie des Blutes<br />

— Verän<strong>der</strong>ungen des Immunstatus<br />

— physiologische Leukozytolyse mit Freisetzung von<br />

Entzundungsmediatoren (s unter Hl/3)<br />

8 Zunahme <strong>der</strong> muskulären Leistung<br />

— Verlängerung <strong>der</strong> Gehstrecke<br />

— Verbesserung <strong>der</strong> ergometnschen Leistung<br />

mit laßt sich die Nebenwirkungsarmut <strong>der</strong> HOT erklaren<br />

Eine quantitative Abschätzung <strong>der</strong> Serumalbuminhalbmolekule<br />

bei Reinfusion von 50 ml Eigenblut zeigt,<br />

daß ca 2,60 x 10 18 Halbmolekule Albumin entstehen<br />

Diese Menge reicht für physiologische Effekte aus<br />

(Demlo w/Segal)<br />

6 Einsatz <strong>der</strong> HOT und/o<strong>der</strong> UVB als Vergleichsstudie<br />

bei verschiedenen Krankheitsbil<strong>der</strong>n, z B chronische<br />

Myokarditis, KHK, zerebrovaskulare Insuffizienz, AVK<br />

Stadium lll und IV nach Fontaine, HOT/UVB als Thromboseprophylaxe,<br />

Vergleichsstudie mit Antikoagulantien,<br />

chronische progressive und aggressive Hepatitis,<br />

Niereninsuffizienz, Arthrose, Herpes zoster, Karzmomzusatzbehandlung,<br />

beson<strong>der</strong>s bei Karzinomen mit erhöhter<br />

Plasmaviskositat wie das Plasmozytom, Nachweis<br />

<strong>der</strong> besseren Verträglichkeit <strong>der</strong> Chemotherapeutika<br />

und Hochvoltstrahlen (Nachweis <strong>der</strong> besseren<br />

Rontgentoleranz des Gewebes durch HOT) u a<br />

IV. Ist die HOT/UVB ein Naturheilverfahren?<br />

lll. Welche Wirkmechanismen <strong>der</strong> HOT und UVB<br />

bedürfen weiterer Erforschung und Abklärung?<br />

1 Beson<strong>der</strong>s vordringlich ist die physikalisch-technische<br />

Untersuchung <strong>der</strong> UV-Strahler mit und ohne Ozonbildung<br />

sowie <strong>der</strong> verschiedenen HOT-Gerate (z B UV-<br />

Med-S, Kastner-Gerat, Eumatron und verschiedene<br />

an<strong>der</strong>e auf dem Markt befindliche Gerate) und des<br />

FMR-10-UVB-Gerates<br />

Dabei sollten das Durchlaufvolumen, die Durchlaufzeit,<br />

die Emissions- und Absorptionsspektren, die quantenmechanische<br />

Ausbeute, <strong>der</strong> Abstand <strong>der</strong> Bestrahlungsquelle<br />

vom Medium Blut von jedem Gerat u a genau<br />

bestimmt werden<br />

2 Quantitative Untersuchungen <strong>der</strong> Theologischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

3 Untersuchung <strong>der</strong> aktivierten Sauerstoffstufen und <strong>der</strong><br />

Freisetzung von Scavenger-Enzymen<br />

4 Weitere Erforschung <strong>der</strong> physiologischen Leukozytolyse<br />

Unter UV-Bestrahlung gehen die neutrophilen<br />

Granulozyten in Lyse über und setzen ihr gesamtes<br />

Spektrum an biologisch aktiven Substanzen frei Dabei<br />

regt u a <strong>der</strong> koloniestimulierende Faktor für Granulozyten<br />

das Knochenmark entsprechend an<br />

5 Spaltung <strong>der</strong> Albuminmolekule durch UV-Bestrahlung<br />

Durch die Spaltung von Wasserstoffbrucken entstehen<br />

Halbmolekule aus Serumproteinen Dies trifft beson<strong>der</strong>s<br />

für Albumin zu, das durch diese Bestrahlung ein<br />

erhöhtes Dipolmoment enthalt Diese Dipolbrucken mit<br />

starkem Dipolmoment haben eine erregungshemmende<br />

Wirkung auf die pathologische Erregungserhohung<br />

erkrankter Zellen, nicht aber gesun<strong>der</strong> Zellen Da-<br />

Die HOT bewegt sich im Rahmen biologischer und physiologischer<br />

Reaktionsbereiche und Reaktionsgroßen, die<br />

keinen Schaden anrichten können, weil sie sich in die natürlichen<br />

Scavenger-Mechanismen qualitativ und quantitativ<br />

einordnen laßt Nach Heine ist die „Drehscheibe aller<br />

Naturheilverfahren und regulationsmedizinischer Maßnahmen<br />

die Fähigkeit <strong>der</strong> Leukozyten zur physiologischen<br />

Lyse"<br />

Die Regulation <strong>der</strong> Grundsubstanz ist die Basis <strong>der</strong> Homöostase<br />

Diese hangt wesentlich von <strong>der</strong> Fähigkeit <strong>der</strong><br />

neutrophilen Granulozyten ab, auf alle Verän<strong>der</strong>ungen mit<br />

physiologischer Lyse reagieren zu können<br />

Pischmgerhat bereits 1957 dieses Phänomen bei <strong>der</strong> HOT<br />

beschrieben, Heine hat 1988 die physiologische Leukozytolyse<br />

erneut nachgewiesen<br />

Die HOT/UVB erfüllt alle Bedingungen, die an ein Naturheilverfahren<br />

gestellt werden<br />

V. Historischer Abriß <strong>der</strong> HOT/UVB<br />

(Vgl nachfolgende Arbeit Dr Doerfler HOT im Wandel <strong>der</strong><br />

Zeiten, Erinnerungen eines Arztes)<br />

1 Der Schweizer Arzt und Wissenschaftler Fe<strong>der</strong>ico<br />

Wehrli hatte1956 die Hamatogene Oxidationstherapie auf<br />

<strong>der</strong> Therapiewoche in Karlsruhe <strong>der</strong> Ärzteschaft vorgestellt<br />

2 Danach erfolgte 1957 die Gründung <strong>der</strong> Ärztlichen Arbeitsgemeinschaft<br />

für HOT e V Ab 1980 wurde sie als<br />

Internationale Arbeitsgemeinschaft für HOT<br />

(fotobiologische Oxidationstherapie) e. V.<br />

firmiert<br />

611


M. Krimmel, HOT/UVB Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

Heute umfaßt die IÄA für HOT 315 Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Seit 1957 ist sie eine angeschlossene Gesellschaft des<br />

<strong>Zentralverband</strong>es <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren (ZÄN)<br />

und führt auf dessen Ärztekongressen in Freudenstadt im<br />

Frühjahr und Herbst Vortragsveranstaltungen und Kurse<br />

durch.<br />

Seit 1957 waren 1. Vorsitzende <strong>der</strong> IÄA für HOT<br />

1957 - 1964 Dr. med. Dr. phil. Hintzelmann<br />

1964 - 1969 Dr. med. Kraus<br />

1969 - 1985 Dr. med. Brand<br />

1985 - 1987 Dr. med. Senger<br />

1987 - 1991 Dr. med. Doerfler<br />

seit 1991 Dr. med. Krimmel.<br />

In <strong>der</strong> ehemaligen DDR wurde bereits 1971 eine Arbeitsgruppe<br />

für UVB gegründet, <strong>der</strong> etwa 350 Mitglie<strong>der</strong> angehörten.<br />

Da in <strong>der</strong> ehemaligen DDR alle medizinischen<br />

Maßnahmen voll vom Staat getragen wurden, bedeutete<br />

die UV-Bestrahlung des Blutes keine finanzielle Mehrbelastung<br />

für die Patienten.<br />

Schon 1989 konstruierte Wiesner em Schlauch-Küvetten-<br />

System ohne Sauerstoffaufschäumung wegen schwieriger<br />

Beschaffung von medizinischem Sauerstoff. Mit diesem<br />

handlichen, kostengünstigen Gerät wurden in <strong>der</strong><br />

Folgezeit zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen<br />

erarbeitet.<br />

VI. Schlußbetrachtung und Ausblick<br />

HOT als Eigenbluttherapie ist eines <strong>der</strong> am besten begründeten<br />

biologischen Heilverfahren. Während das unmittelbare<br />

akute Ereignis Domäne <strong>der</strong> konventionellen<br />

Medizin ist, hat die HOT ihre Domäne beim chronisch<br />

Kranken und beim Tumorkranken; dort, wo die Homöostase<br />

gestört ist.<br />

HOT/UVB hat sich seit 40 Jahren als therapeutisches Adjuvans<br />

für Prävention und Rehabilitation chronischer<br />

Krankheiten und Tumoren bewährt.<br />

Das vor 70 Jahren empirisch entwickelte Verfahren hat<br />

sich in <strong>der</strong> Hand <strong>der</strong> praktisch und klinisch tätigen Ärzte<br />

außerordentlich bewährt. Zwischen den guten bis sehr guten<br />

Behandlungsergebnissen und dem Mangel an multizentrischen<br />

prospektiv-kontrollierten Studien mit blindem<br />

und doppelblindem Design klafft noch immer eine große<br />

Lücke (s. Ausführung III!).<br />

Wie auch Pöhlmann (Jena) in <strong>der</strong> „Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren"<br />

5/92 ausführt, sind aus <strong>der</strong> großen Zahl<br />

kleinerer Studien und Fallbeschreibungen bis jetzt etwa<br />

neun Arbeiten in gewissem Umfang aussagekräftig.<br />

Sie beweisen eindeutig die klinische Wirksamkeit <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung<br />

des Blutes.<br />

Literatur bei <strong>der</strong> Verfasserin.<br />

Anschrift <strong>der</strong> Verfasserin:<br />

Dr. med. Margret Krimmel, Steigstr. 38, D-8990 Lindau.<br />

VENOROBAL TROPFEN<br />

gegen Hämorrhoiden • Venenstauung • Krampfa<strong>der</strong>n<br />

apothekenpflichtig<br />

Anwendungsgebiete: VENOROBAL ist ein homoö- Die gute Verträglichkeit und das Fehlen von Neben- und<br />

pathisches Mittel zur Behandlung von venösen Durch- Gegenwirkungen lassen auch eine Dauertherapie zu.<br />

blutungsstörungen und Stauungen. Die dadurch hervor- Zusammensetzung: Aesculus D1 5 ml, Gentiana D110 ml,<br />

Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, Unterschenkelgeschwüre<br />

werden durch die Behandlung mit<br />

VENOROBAL nachhaltig beeinflußt. Beson<strong>der</strong>s günstig<br />

wirkt hier <strong>der</strong> Anteil an Roßkastanie, Kamille, Hamamelis<br />

und Löwenzahn. Mit den an<strong>der</strong>en wirksamen Bestand-<br />

Chamomilla D115 ml, Argentum nitricum D8 5 ml, Lachesis<br />

D10 5 ml, Urea pura D615 ml, Carduus marianus D215 ml.<br />

Dosierung: Wenn nicht an<strong>der</strong>s verordnet, 3 mal täglich<br />

25 bis 40 Tropfen vor dem Essen. In akuten Fällen kann die<br />

Dosierung bis zu 4 mal 50 Tropfen gesteigert werden.<br />

teilen wird beson<strong>der</strong>s die durch verstärkte Durchblutung Gegenanzeige: Nebenwirkungen bisher nicht bekannt,<br />

verursachte Ausschwemmung und Entgiftung geför<strong>der</strong>t. Handelsform: 100 ml Tropfen DM 28.15.<br />

SCHLOSS-APCTTHEKE 8213 Aschau/Chiemgau Bahnhofstraße 8 Tel. 08052/316<br />

612


j. Doerfier HOT/UVB im Wandel <strong>der</strong> Zeiten — Erinnerungen eines Arztes<br />

Die Geschichte <strong>der</strong> Hamatogenen Oxidationstherapie ist<br />

schon etwa 70 Jahre alt<br />

1922 führte Naswitis in <strong>der</strong> Charite Berlin erste tierexpenmentelle<br />

Untersuchungen durch Unter Umgehung des<br />

Filters Haut führte er UV-Bestrahlungen des Blutes durch<br />

und stellte eine Erhöhung <strong>der</strong> Erythrozyten und <strong>der</strong> Leukozyten<br />

fest<br />

1925 entwickelte Becher das erste Gerat zur extrakorporalen<br />

UV-Bestrahlung des Blutes<br />

Bereits 1928 fand diese Methode Interesse in den USA<br />

Knott entwickelte einen „Hamoirradiator" und behandelte<br />

monbunde Patienten, die an Sepsis litten, mit erstaunlichem<br />

Erfolg<br />

Von 1940 bis 1960 schlössen sich die Arzte und Forscher<br />

in <strong>der</strong> „American Blood Irradiation Society" zusammen, bis<br />

die AMA die Anwendung <strong>der</strong> Blutbestrahlung verbot<br />

Zwischen 1940 und 1960 hat Olney das Transfusionsblut<br />

von etwa 800000 Patienten UV-bestrahtt Er konnte nachweisen,<br />

daß keiner dieser Patienten an einer Serumhepatitis<br />

erkrankte In den USA wurden vorwiegend akute und<br />

rezidivierende bakterielle und Virusinfektionen, allergische<br />

Krankheiten und Arthropathien behandelt<br />

Der tschechische Arzt Havlicek wandte die HOT mit einem<br />

von ihm selbst konstruierten Gerat (Bactophos-Lampe)<br />

zur UV-Bestrahlung des Blutes an und reinjizierte anschließend<br />

intramuskulär<br />

Auch in den osteuropaischen Lan<strong>der</strong>n (beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong><br />

UdSSR) wurde die UV-Bestrahlung zur Behandlung <strong>der</strong><br />

Sepsis, aber auch bei durchblutungsgestorten Patienten<br />

eingesetzt Ich erwähne die Namen Ganelina, Kasumov<br />

und Filatov Zu erwähnen waren noch viele Forscher wte<br />

Wennig aus Graz, <strong>der</strong> 1956 beobachtete, daß sich nach<br />

HOT die Fließeigenschaften des Blutes verbesserten<br />

Seit 1925 beschäftigte sich <strong>der</strong> Schweizer Wehrli mit <strong>der</strong><br />

Entwicklung <strong>der</strong> Hamatogenen Oxidationstherapie Er<br />

konstruierte einen komplizierten Apparat aus Quarzglas,<br />

den er erstmalig 1957 auf dem Therapiekongreß in Karlsruhe<br />

<strong>der</strong> Ärzteschaft vorstellte<br />

Für mich begann die 35jahnge Beschäftigung mit <strong>der</strong> HOT<br />

auf dem Fortbildungskongreß <strong>der</strong> Bundesarztekammer in<br />

Montecatini 1958 Wehrli hielt einen beeindruckenden<br />

Vortrag über die therapeutische Anwendung <strong>der</strong> HOT bei<br />

einer Endangitis obliterans <strong>der</strong> Hände Noch habe ich<br />

seine Bil<strong>der</strong> in Erinnerung, Befund vor und nach fünf HOT<br />

Völlige Wie<strong>der</strong>herstellung von Form und Funktion <strong>der</strong><br />

Hände<br />

Ich besuchte Wehrli in seiner Klinik in Locarno und entschloß<br />

mich dann, diese Therapie in meiner Praxis einzusetzen<br />

Als Belegarzt im Diakonissenkrankenhaus „Jerusalem" in<br />

Hamburg hatte ich gleich zu Beginn mit einem Patienten<br />

eine beson<strong>der</strong>e Erfahrung gemacht Er litt an rezidivierenden<br />

Lungeninfarkten Sein Zustand war trotz hoher Dosen<br />

von Antikoagulantien nach acht Rezidiven lebensbedrohend<br />

Nach einem Telefongespräch mit Wehrli setzte ich bei<br />

dem Patienten die HOT ein Nach bereits zwei Behandlungen<br />

erholte sich <strong>der</strong> Patient auffallend rasch und konnte<br />

nach <strong>der</strong> 6 HOT entlassen werden Er war damals 70<br />

Jahre alt und überlebte weitere 10 Jahre ohne Infarktrezidive<br />

Wehrli, <strong>der</strong> 1892 in St Gallen geboren wurde und 1964 in<br />

seiner Privatklmik in Locarno verstarb, widmete sein ganzes<br />

Leben <strong>der</strong> Grundlagenforschung <strong>der</strong> HOT und <strong>der</strong> Anwendung<br />

am Patienten Er hatte ausgezeichnete wissenschaftliche<br />

Berater, z B Prof Albers, Leiter des Biochemischen<br />

Instituts <strong>der</strong> Universität Mainz, Prof Pischmger,<br />

damals Histologe an <strong>der</strong> Universität Graz, Stahl, Kollath<br />

u a<br />

Weitere Grundlagenforschungen über HOT 1956 die physiologische<br />

Leukozytolyse {Pischmger), eine Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Phagozytose sowie eine Aufhebung <strong>der</strong> Geldrollenbildung<br />

<strong>der</strong> Erythrozyten nach HOT {Wennig), Verschiebung<br />

des pH-Wertes (Kapfhammer und Sieger,<br />

1957) Holzel, Berlin, fand 1959 einen Abfall des Pyruvats,<br />

Albers (1960) eine verstärkte Sauerstoffabgabe des Blutes<br />

in vitro<br />

Zur Verbesserung <strong>der</strong> MikroZirkulation setzte ich die HOT<br />

in <strong>der</strong> Klinik vor allem bei <strong>der</strong> Vor- und Nachbehandlung<br />

nach Operationen, bei Thrombosen, Ulcera cruris, venösen<br />

und arteriellen Durchblutungsstörungen ein Auch bei<br />

akuten und chronischen Lebererkrankungen (z B Hepatitis,<br />

Leberzirrhose) und als Zusatztherapie beim Krebskranken<br />

konnte ich die HOT bald im Belegkrankenhaus<br />

und in <strong>der</strong> Praxis nicht mehr missen<br />

1961 erklarte Prof Dr Heilmeyer <strong>der</strong> Universität Freiburg,<br />

daß es sich bei <strong>der</strong> HOT um einen Plazeboeffekt handle,<br />

<strong>der</strong> keiner weiteren Nachprüfung bedürfe, ohne eine<br />

streng wissenschaftliche Studie über HOT vorzulegen<br />

Schlagartig verschwanden die HOT-Gerate Die Türen <strong>der</strong><br />

Schulmedizm waren geschlossen<br />

Bereits 1957 wurde die Ärztliche Arbeitsgemeinschaft für<br />

HOT gegründet, spater in Internationale Ärztliche Arbeitsgemeinschaft<br />

IAA für HOT umbenannt<br />

Was geschah nach <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong> Mauer in <strong>der</strong> ehemaligen<br />

DDR? 1962 hatte Wiesner biei einem Kongreß in<br />

Baden-Baden Wehrli gehört Er war ffasziniert von seinen<br />

Ausfuhrungen und wandte die HOT erstmalig in <strong>der</strong> DDR<br />

an Dabei erzielte er erstaunliche Ertfolge beson<strong>der</strong>s bei<br />

<strong>der</strong> paVK Da eine Geratebeschaffunig aus Devisengrunden<br />

nur schwer möglich war, entschlofß sich Wiesner 1965,<br />

selbst ein Gerat zu konstruieren Dabei half ihm <strong>der</strong> Ingenieur<br />

Stadtlaen<strong>der</strong>, <strong>der</strong> damals als Zweitstudium Medizin<br />

an <strong>der</strong> Charite studierte Wiesner meldete 1965 das neue<br />

HOT-Gerat zum Patent an Stadtlaen<strong>der</strong> schrieb 1969<br />

seine Doktorarbeit über die „Hamatogene Oxidationstherapie"<br />

Da in <strong>der</strong> ehemaligen DDR die Beschaffung von medizinischem<br />

Sauerstoff zu Engpassen führte, konstruierte<br />

Wiesner 1969 ein einfaches Gerat mit einer Quarzkuvette<br />

613


J Doerfler, HOT/UVB<br />

Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

Das war <strong>der</strong> Beginn <strong>der</strong> UVB, <strong>der</strong> reinen Ultraviolettbestrahlung<br />

des Blutes ohne Sauerstoffaufschaumung<br />

Wiesner wandte die UVB bei beson<strong>der</strong>s geschwächten<br />

und schlecht durchbluteten Patienten an In <strong>der</strong> ehemaligen<br />

DDR wurde die UVB von den Kassen voll übernommen<br />

und an Polikliniken und Universitäten eingesetzt<br />

Schon in den 70er und 80er Jahren wurden sehr interessante<br />

wissenschaftliche Studien über die UVB durchgeführt<br />

Ich nenne A und S Wiesner, Schert, Gansicke, Lerche,<br />

Pohlmann, Koester, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Augenklinik in Schwerin<br />

gute therapeutische Erfolge bei <strong>der</strong> chronischen Uveitis<br />

und <strong>der</strong> Makuladegeneration beobachtete Die Universitäten<br />

Berlin, Rostock, Greifswaid und Jena waren in regem<br />

Gedankenaustausch über ihre Forschungsergebnisse mit<br />

<strong>der</strong> UVB In Greifswaid habilitierten sich Fnck, in Berlin<br />

Schert, in Jena Pohlmann und 1990 in Sternberg Wiesner<br />

1970 wurde die Arbeitsgemeinschaft für UVB in <strong>der</strong> DDR<br />

gegründet Sie umfaßte bei <strong>der</strong> Wende 1989 ca 300 Mitglie<strong>der</strong><br />

Auch in <strong>der</strong> UdSSR kam diese Therapie zur Anwendung<br />

Wir Arzte in <strong>der</strong> Bundesrepublik hatten es schwerer Die<br />

Kosten für HOT wurden nicht von den Kassen übernommen<br />

1957 trat die IAA für HOT in den <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Arzte<br />

für Naturheilverfahren in Freudenstadt ein und veranstaltete<br />

regelmäßig im März und September, spater auch<br />

wahrend <strong>der</strong> Medizinischen Woche in Baden-Baden (Gesellschaft<br />

<strong>der</strong> Arzte für Erfahrungsheilkunde) Tagungen<br />

und Kurse<br />

Stadtlaen<strong>der</strong> kam 1976 in die Bundesrepublik Er entwikkelte<br />

ein neues Gerat mit Hilfe <strong>der</strong> Chemischen Fabrik<br />

Weimer in Rastatt, das bei den HOT-Kollegen großen Anklang<br />

fand das UV-MED-S-Gerat<br />

Ab 1984 wurden durch Vermittlung des C E I A Kurse und<br />

Vortrage auch in Frankreich abgehalten Die Arzte dort bildeten<br />

einen „Club HOT" und konstruierten ein eigenes<br />

Gerat, eine Spirale, in <strong>der</strong>en Zentrum <strong>der</strong> UV-Brenner ist<br />

Durch die Spirale fließt das Blut des Patienten Auch dieses<br />

Gefäß ist sehr effizient, einfach und kostengünstig<br />

Lei<strong>der</strong> ist in Frankreich die HOT auch keine kassenarzthche<br />

Leistung<br />

1991 und 1992 wurden in vielen Städten Deutschlands,<br />

aber auch in Osterreich und <strong>der</strong> Schweiz Kurse abgehalten<br />

(Kursleiter Holesch und Turowski)<br />

Wahrend <strong>der</strong> ermed '92 in Erfurt fanden Ende März 1992<br />

eine Vortragsveranstaltung für HOT und ein Kurs statt<br />

Am 8 Mai 1992 wurde wahrend <strong>der</strong> Weiterbildungsveranstaltung<br />

<strong>der</strong> Akademie in Celle und Bad Lauterberg ein<br />

HOT-Kurs vor 140 Teilnehmern von Dr med habil Fnck<br />

durchgeführt<br />

Ab 1976 wurde die Grundlagenforschung <strong>der</strong> HOT an <strong>der</strong><br />

Universität Bonn von dem Direktor des Biochemischen Instituts,<br />

Prof Zilliken, durchgeführt Dieser berichtete 1978<br />

erstmalig in Freudenstadt Er bezeichnete den Singulett-<br />

Sauerstoff als wahrscheinlich entscheidendes Agens bei<br />

<strong>der</strong> HOT<br />

Seit 1982 wurden an <strong>der</strong> Universität Marburg unter Kaffarnik<br />

und Goebel Dissertationen über HOT bei Fettstoffwechselstorungen<br />

(Becker) und „Untersuchungen von<br />

Phosphatiden, Erythrozytenenzymen, des Blutbildes, <strong>der</strong><br />

Blutgerinnung nach HOT" (Wirthgen) durchgeführt<br />

1984 las ich zufallig eine Arbeit von Wiesner über seinen<br />

„Soforteffekt <strong>der</strong> Ultraviolett-Bestrahlung des Blutes bei<br />

<strong>der</strong> Behandlung arterieller Verschlußkrankheiten" Nach<br />

einem Schriftwechsel mit Wiesner lud er mich nach Sternberg<br />

ein An <strong>der</strong> damaligen Grenze wurde ich zwei Stunden<br />

lang kontrolliert Man wollte mir nicht abnehmen, daß<br />

ich um einer wissenschaftlichen Arbeit willen eingeladen<br />

war Alles was ich mitgebracht hatte an Korrespondenz<br />

und an wissenschaftlichen Arbeiten wurde mir abgenommen<br />

und fotokopiert In Sternberg entspann sich sofort ein<br />

wissenschaftlicher Disput Ich erfuhr zum ersten Mal, daß<br />

in <strong>der</strong> ehemaligen DDR erheblich mehr wissenschaftliche<br />

Arbeiten vorlagen, sogar eine Habilitation von Fnck in<br />

Greifswaid<br />

Angeregt durch das Gesprach, fuhr ich in Begleitung von<br />

Frau Knmmelvier Wochen spater noch einmal nach Sternberg<br />

Wir erlebten zum ersten Mal eine UV-Bestrahlung<br />

mit dem FMR-10-Gerat, horten und sahen die ausgezeichneten<br />

Ergebnisse mit dieser einfachen Methode Sofort<br />

nach <strong>der</strong> Ruckkehr veranlaßten wir, daß dieses Gerat<br />

auch in <strong>der</strong> Bundesrepublik kauflich erworben werden<br />

konnte<br />

In den Kursen stellten wir seit 1984 auch das FMR-10-Gerat<br />

vor Im selben Jahr 1984 wurde nach dem Drehbuch<br />

von Frau Knmmel e\r\ Video-Lehrfilm für die HOT im Filmstudio<br />

Rosmarie Pierer, Hamburg, fertiggestellt Dieser<br />

Film fand großen Anklang bei den Kursteilnehmern, Ärzten<br />

und Patienten<br />

1986 schrieb Frau Knmmel ein Kompendium HOT/UVB<br />

Sie stellte erstmals das FMR-10-Gerat von Wiesner und<br />

eine umfangreiche Zusammenstellung <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

Arbeiten aus den ostdeutschen Bundeslan<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Ärzteschaft vor<br />

Es entstanden lei<strong>der</strong> Spannungen zwischen den strengen<br />

HOT-Vertretern, die das Aufschäumen mit Sauerstoff für<br />

notwendig hielten und uns, die wir auch die Behandlung<br />

mit dem Schlauch-Kuvetten-System für richtig und ausreichend<br />

erachteten, denn in beiden Geraten ist <strong>der</strong> UV-<br />

Brenner <strong>der</strong>selbe<br />

Buhring, damals noch Privatdozent an <strong>der</strong> Universität<br />

Frankfurt, beschäftigte sich mit diesen Fragen und führte<br />

in seinem Institut Untersuchungen mit <strong>der</strong> Kuvette durch<br />

Für ihn war die reine UV-Bestrahlung ohne Sauerstoffaufschaumung<br />

das wichtige Agens bei <strong>der</strong> HOT Er beauftragte<br />

mehrere Doktoranden mit Grundlagen-Untersuchungen<br />

1986 sprachen Frau Knmmel und ich in Schwerin bei einer<br />

Arbeitstagung <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft UVB in <strong>der</strong> DDR<br />

über unsere Erfahrungen mit <strong>der</strong> HOT Herr Buhring und<br />

Frau Senger begleiteten uns Wir horten interessante Vortrage<br />

und bauten unsere Beziehungen zu den DDR-Kolleginnen<br />

und Kollegen weiter aus<br />

In den folgenden Jahren versuchte die IAA für HOT in<br />

schwierigen Verhandlungen Referenten aus <strong>der</strong> DDR zu<br />

Vortragen zu gewinnen<br />

614


J. Doerfler, HOT/UVB Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

Ab 1987 wurde ich <strong>der</strong> 1. Vorsitzende <strong>der</strong> HOT. Zusammen<br />

mit Herrn Seng und Frau Krimmel planten wir, in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> DDR ein Lehrbuch herauszugeben. Dabei<br />

haben namhafte Wissenschaftler aus <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

und <strong>der</strong> ehemaligen DDR mitgewirkt. Das Buch<br />

„Methoden <strong>der</strong> UV-Bestrahlung von Blut — HOT und UVB<br />

/Grundlagen Klinik und Praxis" wurde herausgegeben von<br />

Sega/und Seng und erschien im Hippokrates-Verlag.<br />

Frau Krimmel bemühte sich als damaliges Vorstandsmitglied<br />

des ZÄN um einen Forschungszuschuß, <strong>der</strong> nach<br />

längerer Prüfung schließlich in Höhe von DM 50000,— gewährt<br />

wurde. Dafür danken wir dem ZÄN ausdrücklich.<br />

Zwei wissenschaftliche Arbeiten wurden in <strong>der</strong> Zeit von<br />

1989/90 durchgeführt.<br />

Der Angiologe Pöhlmann aus Jena erstellte im Jahre 1990<br />

unter Leitung von Prof. Breddin eine Vergleichsstudie<br />

HOT — Pentoxifyllin. Die Veröffentlichung seiner Studie<br />

„Wirksamkeit von Pentoxifyllin und <strong>der</strong> Hämatogenen Oxidationstherapie"<br />

erfolgte im Schattauer-Verlag 1992 in <strong>der</strong><br />

Zeitschrift „Natur- und Ganzheitsmedizin".<br />

Die Veröffentlichung <strong>der</strong> Studie aus <strong>der</strong> Charite von M.<br />

Paulitschke, A. Turowski und D. Lerche über „Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Berliner HOT/UVB-Vergleichsstudie bei Patienten mit<br />

peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen" aus <strong>der</strong><br />

Klinik für Innere Medizin <strong>der</strong> Humboldt-Universität Berlin<br />

(Charite) erfolgte in <strong>der</strong> Zeitschrift für „<strong>Gesamte</strong> Innere<br />

Medizin" 47/1992, S. 148-153.<br />

Weitere Studien folgten: „Die Behandlung chronischer Lebererkrankungen<br />

mit <strong>der</strong> Hämatogenen Oxidationstherapie"von<br />

Turowski, Paulitschke und Wackaus <strong>der</strong> Medizinischen<br />

Klinik <strong>der</strong> Charite, Berlin, veröffentlicht in <strong>der</strong> „Ärztezeitschrift<br />

für Naturheilverfahren".<br />

Nähere Angaben zu diesen wissenschaftlichen Arbeiten<br />

können Sie auf S. 479 <strong>der</strong> letzten <strong>Ausgabe</strong> <strong>der</strong> „Ärztezeitschrift<br />

für Naturheilverfahren" 6/92, 33. Jahrg. nachlesen:<br />

1. „Vergleichende Untersuchungen zur Wirksamkeit von Pentoxifyllin<br />

und <strong>der</strong> Hämatogenen Oxidationstherapie bei Patienten<br />

im Stadium II b einer arteriellen Verschlußkrankheit" von<br />

G. Pohlmann, W. Weichen, Z. Vigh und K. H. Breddin, Universität<br />

Frankfurt. Zeitschrift „Natur und Ganzheitsmedizin",<br />

Schattauer-Verlag, München, Heft 3/92.<br />

2. „Ergebnisse <strong>der</strong> Berliner HOT/UVB-Vergleichsstudie bei Patienten<br />

mit peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen<br />

(Stadium II nach Fontaine)" von M. Paulitschke, A. Turowski,<br />

D. Lerche. Zeitschrift für <strong>Gesamte</strong> Innere Medizin 47 (1992)<br />

148-153.<br />

3. „Die Behandlung chronischer Lebererkrankungen mit <strong>der</strong><br />

Hämatogenen Oxidationstherapie (HOT)" von A. Turowski et<br />

al. Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren, Heft 12, Dezember<br />

1991, 32. Jahrgang.<br />

4. „Die Ultraviolettbestrahlung des Blutes — eine Behandlungsmethode<br />

zwischen Wissenschaft und Praxis" von Priv.-<br />

Doz. Dr. Günther Pöhlmann, Jena, veröffentlicht in <strong>der</strong> Ärztezeitschrift<br />

für Naturheilverfahren, Mai 1992, 33. Jahrgang.<br />

5. „HOT beim primären und sekundären Raynaud-Syndrom"<br />

von Dr. med. A. Turowski, Berlin, veröffentlicht in <strong>der</strong> Arztezeitschrift<br />

für Naturheilverfahren.<br />

Weitere Arbeiten stehen vor <strong>der</strong> Veröffentlichung:<br />

Dr. Koester, Schwerin: „HOT bei Augenkrankheiten"<br />

Dr. Frick, Greifswald: „Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Apolipoproteine unter<br />

UVB", Teil II.<br />

Dr. Wiesner, Sternberg: „Einordnung <strong>der</strong> UVB/HOT in die Therapiestrategie<br />

<strong>der</strong> arteriellen Verschlußkrankheit".<br />

Dr. A. Turowski, Charite <strong>der</strong> Humboldt-Universität Berlin: „HOT<br />

bei <strong>der</strong> chronischen Myokarditis".<br />

Dr. J. Matejcek: „Behandlung des Tinnitus aurium durch UVB<br />

und Akupunktur".<br />

Weitere Arbeiten liegen in diesem Sammelheft vor.<br />

Lei<strong>der</strong> ist es mir nicht gelungen, während meiner Vorstandszeit<br />

eine allgemeine wissenschaftliche Anerkennung<br />

<strong>der</strong> HOT/UVB zu erreichen. Nun bin ich 82 Jahre alt<br />

und verfolge mit großem Interesse die weiteren Bemühungen<br />

des neuen Vorstandes, in dem die Kollegen von Ost<br />

und West zusammenarbeiten. Ich wünsche den jüngeren<br />

Kollegen bei ihren weiteren Forschungsvorhaben (Rökan-<br />

Studie, Veramed-Studie, Myokarditis-Studie u. a.) Beharrlichkeit,<br />

Fleiß, Mut, Geduld und Durchsetzungskraft.<br />

Anschrift des Verfassers:<br />

Dr. med. J. Doerfler, Am Rathenaupark 5, D-2000 Hamburg 50.<br />

Zur Therapie von Lymphödemen<br />

und Lymphstauungen<br />

Indikationen Eiweißreiche Ödeme aller Schweregrade, insbeson<strong>der</strong>e<br />

das Lymphodem und das Odem bei <strong>der</strong> chronischen<br />

Venen Insuffizienz bzw ch ronisch- venösen-lymphostatischen<br />

Insuffizienz (variköser Symptomenkomplex, postthrombotisches<br />

Syndrom); Sitauungsschmerzen; Zustande<br />

nach Unfall- und Sportverletzunigen, Hamatome.<br />

616<br />

Unquentum<br />

lymphaticum<br />

Zusammensetzung 100 g enthalten Extr. Conn maculati e herb 4,2 g, Extr<br />

Colchici fluid. e sem 3,0 g; Extr Digitalis fluid. e fol. 2,1 g; Extr. Podophylli<br />

fluid e rhiz. 2,1 g, Extr Hyoscyami fluid e fol. 2,1 g, Extr Calendulae spiss<br />

e flor. 0,21 g Gegenanzeigen Multiple Sklerose, nachgewiesene Allergie<br />

gegen das Konservierungsmittel Methyl-4-hydroxybenzoat<br />

Seit mehr als 25 Jahren<br />

in <strong>der</strong> Therapie bewährt<br />

Packungsgroßen: 30 g, 80 g, Anstaitspackung.<br />

Y ^ PGM Pharmazeutische<br />

PGM Gesellschaft mbH & Co. München<br />

Ik^ ^Ä Furstenstraße 6 8000 München 2


G. Müller HOT (Hämatogene Oxidationstherapie) bei Hypercholesterinämie<br />

Zusammenfassung<br />

Es ist durch zahlreiche Studien erwiesen, daß die<br />

koronare Herzkrankheit und die Atherosklerose<br />

durch Risikofaktoren, wie hohes Serumcholesterin,<br />

Nikotinabusus und Hypertonie, bestimmt<br />

werden. Auch wenn die Genese <strong>der</strong> Atherosklerose<br />

durch vielfältige Faktoren beeinflußt wird,<br />

kommt dem Serumcholesterin bei <strong>der</strong> Prävention<br />

<strong>der</strong> Arteriosklerose eine Schlüsselrolle zu.<br />

Erhöhungen <strong>der</strong> aggressiven LDL und <strong>der</strong> VLDL-<br />

Lipoproteinfraktion und vor allem des Gesamtcholesterins<br />

bei gleichzeitig erniedrigten HDL-<br />

Werten bedeuten eine drastische Zunahme des<br />

koronaren Risikos und <strong>der</strong> Arteriosklerose in<br />

allen Altersklassen.<br />

Unter <strong>der</strong> HOT (Hämatogene Oxidationstherapie)<br />

läßt sich eine signifikante Abnahme bzw. Normalisierung<br />

<strong>der</strong> Serumwerte für Gesamtcholesterin<br />

und Triglyzeride beobachten, die jedoch nach ca.<br />

3 Monaten ohne HOT-Behandlungen wie<strong>der</strong> die<br />

Ausgangswerte erreicht. Die Senkung des Gesamtcholesterins<br />

geht auf Kosten des atherogenen<br />

LDL-Cholesterins unter Erhalt des HOL-Cholesterins.<br />

Die HOT än<strong>der</strong>t nicht den Spiegel des<br />

Lp(a), ein Maß für das genetische Hyperlipidämierisiko.<br />

Schlüsselwörter: HOT, Hypercholesterinämie,<br />

Hyperlipidämie<br />

Summary<br />

It has been demonstrated by numerous studies<br />

that the coronary heart disease and the atherosclerosis<br />

are determined by risk f actors as high<br />

serum cholesterol, nicotine abuse and hypertension.<br />

Although the genesis of the atherosclerosis<br />

is influenced by various factors the serum<br />

cholesterol plays a key role in the prevention of<br />

the arteriosclerosis. Increase of the aggressive<br />

LDL and the VLDL lipoprotein fraction and above<br />

all of the total cholesterol with simultaneously<br />

decreased HDL values signify a drastic increase<br />

of the coronary risk and of the arteriosclerosis in<br />

all classes with respect to age. Un<strong>der</strong> the HOT<br />

(haematogenous oxidation therapy) a significant<br />

decrease resp. normalization of the values for<br />

total cholesterol and triglycerides in the serum<br />

can be noticed. However, after about 3 months<br />

without HOT treatment they again reach the initial<br />

values. The reduction of the total cholesterol<br />

occurs at the expense of the atherogenic LDL<br />

cholesterol maintaining the HDL cholesterol.<br />

The HOT does not change the level of the Lp (a),<br />

a measure for the genetic hyperlipidaemia risk.<br />

Key words: hematogenous oxidation therapy<br />

(HOT), hypercholesterinaemia, hyperlipidaemia<br />

Resume<br />

De nombreuses etudes ont prouve que la cardiopathie<br />

coronarienne et l'atherosclerose sont determinees<br />

par des facteurs de risque comme le<br />

cholesterol sanguin, Tabus de nicotine et l'hypertonie.<br />

Wleme si la genese de l'atherosclerose<br />

est influencee par des facteurs varies, le cholesterol<br />

sanguin revet un röle-cle lors de la prevention<br />

de l'arteriosclerose. Les augmentations des<br />

lipoproteines ä faible densite (LDL), agressives,<br />

et de la fraction lipoproteidique des lipoproteines<br />

ä tres faible densite (VLDL) et surtout du taux<br />

global de cholesterol accompagnees d'une<br />

baisse des taux de lipoproteines ä haute densite<br />

(HDL) signifient une augmentation radicale du<br />

risque coronarien et de l'arteriosclerose dans<br />

toutes les classes d'äge. La therapie d'oxydation<br />

hematogene (HOT) permet d'obtenir une reduction<br />

ou une normalisation significatives du taux<br />

de cholesterol global et du taux de triglycerides<br />

du serum. On observe toutefois un retour aux valeurs<br />

initiales apres une interruption d'environ 3<br />

mois de la therapie d'oxydation hematogene. La<br />

baisse du taux global de cholesterol se fait aux<br />

depens du cholesterol LDL atherogene avec<br />

conservation du cholesterol HDL. La therapie<br />

d'oxydation hematogene ne change rien au taux<br />

de Lp (a), un indicateur de risque genetique d'hyperlipidemie.<br />

Mots des: therapie par Oxydation hematogene,<br />

hypercholesterinemie, hyperlipidemie<br />

Einleitung<br />

Hyperlipidamien zahlen zu den häufigsten Stoffwechselexkrankungen<br />

in Deutschland (siehe Tab I) Sie sind neben<br />

an<strong>der</strong>en Faktoren, wie Hypertonie, Diabetes, Nikotin<br />

und Übergewicht, wichtigster Risikofaktor <strong>der</strong> Arteriosklerose<br />

und <strong>der</strong> koronaren Herzkrankheit, wie zahlreiche<br />

Studien bereits belegen (4, 11, 13) Es besteht ein enger<br />

Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Hohe des Plasma-Cholestennspiegels<br />

und des KHK-Risikos<br />

617


G. Müller, HOT Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

Tab: •/:• RiBiHofaktoren <strong>der</strong>, Artertosklemse. Rangordnung <strong>der</strong><br />

Tat, H: Übersicht Ober die.wichtlgsten llpopmtelne:<br />

eister Ordnung:,.<br />

,«:»_ Hyperipidämieri,<br />

. „• c ,*,rrniedrigesHDL-Ctiotesterin<br />

i<br />

•Btelptttown zweiter Ordnung;,<br />

'- — Moifibög we Faktoren<br />

'.'': ; :4 Streß<br />

Lipoprotefrt<br />

Ghylomikrorjen<br />

VLDL jVöry Löw Denshy<br />

„Lipoproteinsj." , ..<br />

iÜL (Lpw bfnjyiy'" * * ; -<br />

Lippproleins) * -. .<br />

HDL (High Dertsity» „ *<br />

Lipöproteirts)<br />

Punktion<br />

•Jran^port'von Tnglyzeri<strong>der</strong>u<br />

• .endogener Upldtransportweg<br />

• Transport von Irr<br />

.exogener Lipidlransportweg •<br />

Tfartspprt Von Chbtest#h«aüs_<br />

<strong>der</strong> Periphertej'atherogeries<br />

„Risiko __.__;, . _ _•*__ ,•<br />

* Tr-ansp'ojfvbriChöMtertrfaus-<br />

_ cfer Peripherie zur Leber zurück,<br />

Schutzfäktor<br />

Ein Beitrag zur Senkung des Risikoprofils <strong>der</strong> Hypercholesterinämie<br />

durch HOT (Hämatogene Oxidationstherapie)<br />

soll in folgen<strong>der</strong> Studie aufgezeigt werden.<br />

In-vitro-Versuche konnten bereits in den 50er Jahren eine<br />

Senkung des Cholesterinspiegels unter HOT beobachten<br />

(15). Stadtlaen<strong>der</strong> (16) belegte in Untersuchungen in den<br />

70er Jahren an einem geriatrischen Patientengut mit überwiegend<br />

peripheren Durchblutungsstörungen eine Senkung<br />

<strong>der</strong> erhöhten Cholesterinspiegel (Werte > 220 mg %)<br />

durchschnittlich um 20%. Normale Cholesterinspiegel<br />

wurden durch HOT nicht o<strong>der</strong> nur kaum beeinflußt. LDLund<br />

HDL-Cholesterin konnten damals jedoch noch nicht<br />

bestimmt werden. Von an<strong>der</strong>en Autoren wurden die signifikante<br />

Senkung <strong>der</strong> Gesamt-Cholesterinwerte unter<br />

HOT- und UVB-Behandlungen (Ultraviolettbestrahlung<br />

des Eigenbluts) bei Patienten mit erhöhten Blutfetten berichtet<br />

(1, 2, 3, 6,7,8,17), ohne jedoch zwischen HDL- und<br />

LDL-Cholesterin zu unterscheiden. Dies soll in <strong>der</strong> weiter<br />

unten dargelegten Studie untersucht werden.<br />

Physiologie des Fettstoffwechsels<br />

Abb. 1: Schematische Darstellung <strong>der</strong> Hauptstoffwechselachsen<br />

<strong>der</strong> Lipoproteine. Allgemein wird die zentrale Rolle <strong>der</strong> Leber<br />

als Syntheseort und Abbauorgan für Lipoproteine deutlich.<br />

(1) Exogener Transportweg: Nahrungslipide -* Darm -• Lymphe<br />

-> Plasma.<br />

(2) Endogener Transportweg: VLDL als Trager <strong>der</strong> endogenen<br />

Lipide <strong>der</strong> Leber.<br />

(3) Cholesterinrücktransport zur Leber über HDL-Moleküle.<br />

(4) LDL-Metabolismus als Cholesterinlieferant und Abbau des<br />

LDL in <strong>der</strong> Leber.<br />

618<br />

Lipoproteine<br />

Im wäßrigen Milieu des Blutes sind die Fette unlöslich,<br />

deshalb werden sie an Phospholipide in Form von Lipid-<br />

Protein-Komplexen transportiert. Die Einteilung <strong>der</strong> Lipoproteine<br />

(4,5) kann entwe<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Flotation in<br />

Salzlösung in <strong>der</strong> Ultrazentrifuge o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> elektrophoretischen<br />

Wan<strong>der</strong>ungsgeschwindigkeit erfolgen.<br />

Die Zusammensetzung dieser Fraktionen in Chylomikronen,<br />

VLDL, LDL und HDL (siehe Tab. II) unterscheidet sich<br />

durch Größe, spezifische Dichte und Anteil <strong>der</strong> Lipide sowie<br />

durch ihre spezifischen Rezeptoren, ihre Apo-Lipoproteine<br />

(Apo-B, E, siehe Tab. I).<br />

Mit den Chylomikronen werden die mit <strong>der</strong> Nahrung aufgenommenen<br />

Triglyzeride, mit den VLDL werden über 90%<br />

<strong>der</strong> endogenen Triglyzeride transportiert. Die LDL transportieren<br />

den Hauptanteil des Cholesterinesters, und mit<br />

den HDL werden die Cholesterinmoleküle von den peripheren<br />

Zellen in die Leber zurücktransportiert (siehe<br />

Abb. 1).<br />

Erhöhungen <strong>der</strong> aggressiven LDL-Fraktion, <strong>der</strong> VLDL und<br />

vor allem des Gesamtcholesterins im Serum erweisen sich<br />

als beson<strong>der</strong>s gefährlich und bedeuten wie auch erhöhte<br />

Triglyzeridwerte eine drastische Zunahme des koronaren<br />

Risikos. Umgekehrt kommt <strong>der</strong> HDL-Fraktion eine Art<br />

Schutzfunktion zu.


Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

G Muller, HOT<br />

Regulation des Cholestennstoffwechsels<br />

Im Zentrum <strong>der</strong> üpoproteinsynthese stehen Leber und<br />

Darm (siehe Abb 1 und 2), die die tnglyzendreichen Lipoproteine<br />

VLDL und Chylomikronen und die HDL produzieren<br />

(4, 5) Der exogene Lipidtransportweg (1) beginnt mit<br />

<strong>der</strong> Nahrungsaufnahme im Gastromtestinaltrakt Vom<br />

Darm resorbierte Nahrungsfette werden zusammen mit<br />

Gallensauren in Chylomikronen über die mesenterale<br />

Lymphe dem Blutkreislauf zugeführt Diese tnglyzendreichen<br />

Chylomikronen werden dann an den Kapillarendothelien<br />

in Kontakt mit <strong>der</strong> dort verankerten Lipoprotein-Lipase<br />

in sogenannte Remnants also Chylomikronen-Reste<br />

(Chylo-Remnants) abgebaut Durch die Lipase werden die<br />

Tnglyzende außerdem in einzelne freie Fettsauren gespalten<br />

und als Energieträger dem Fett- bzw Muskelgewebe<br />

zur Verfugung gestellt Die verbleibenden Chylomikronen-<br />

Remnants werden zur Leber transportiert, wo sie nach<br />

dem Schlussel-Schloß-Pnnzip über spezifische Rezeptoren<br />

(Apo E) aufgenommen werden<br />

Der endogene Lipidtransportweg (2) beginnt in <strong>der</strong> Leberzelle,<br />

wo große lipidreiche Lipoproteine (VLDL) freigesetzt<br />

werden, die ebenfalls durch Lipasen des Kapillarendothels<br />

stufenweise delipidiert werden Die VLDL erreichen dadurch<br />

eine immer höhere Dichte und werden zu kurzlebigen<br />

IDL (Lipoproteine intermediärer Dichte), die zwei Abbauwege<br />

aufweisen, entwe<strong>der</strong> den direkten Abbau über<br />

den LDL-Rezeptor <strong>der</strong> Leber (über Apo B und Apo E am<br />

IDL) o<strong>der</strong> die Verstoffwechselung <strong>der</strong> IDL zu LDL (4, 5)<br />

Diese LDL (siehe Abb 2 [4] in Abb 1) dienen dann denjenigen<br />

penpheren Zellen, die LDL-Rezeptoren besitzen, als<br />

Lieferant von Cholestermmolekulen Im Organismus können<br />

z B durch Oxidationsvorgange die IDL auch zu modifizierten<br />

LDL verstoffwechselt werden, — d h , die LDL<br />

veran<strong>der</strong>n ihre Apoproteine (Apo B 100 zu Apo B 50) Über<br />

sogenannte „Scavenger"-Rezeptoren an Makrophagen<br />

o<strong>der</strong> Kx/pfferschen Sternzellen werden diese modifizierten<br />

LDL damit dann aus <strong>der</strong> Blutzirkulation entfernt und abgebaut<br />

(4, 5)<br />

Die Chylomikronen aus dem Dünndarm und die VLDL aus<br />

<strong>der</strong> Leber setzen disziodale (scheibenförmige) Vorlaufer<br />

<strong>der</strong> HDL frei (sogenannte „Nascent HDL 1 ) Aus ihnen entwickeln<br />

sich die funktionstüchtigen HDL (siehe Abb 2, [3]<br />

in Abb 1), die auch direkt aus <strong>der</strong> Leber kommen können<br />

Die HDL sind durch den sogenannten HDL-Rezeptor (Apo<br />

A) in <strong>der</strong> Lage, Cholestenn aus penpheren Zellen aufzunehmen<br />

und zur Ausscheidung in die Leber zu transporfi-VLDL-Rezeptor<br />

EXTRAHEPATISCHE<br />

i GEWEBE<br />

Lipoprotein Lipase Lipoprotem Lipase<br />

Abb 2 Rezeptoren im Lpoproteinstoffwechsel Im Zentrum <strong>der</strong> Üpoproteinsynthese stehen Leber und Darm die triglyzendreiche<br />

Lipoproteine (VLDL, Chylomikronen) und HDL produzieren Durch Kontakt <strong>der</strong> triglyzendreichen Lipoproteine mit <strong>der</strong> im Kapillar<br />

endothel verankerten Lipoprotem-Lipase werden die Tnglyzende zu Chylomikronen Remnants (Reste) abgebaut Diese werden über<br />

den Apo-E Rezeptor in die Leber aufgenommen Dort entsteht aus VLDL IDL und LDL, weiches den penpheren Zellen als Choleste<br />

rinheferant dient HDL sind in <strong>der</strong> Lage, durch den sogenannten HDL Rezeptor Cholestenn aus penpheren Zellen aufzunehmen und<br />

zur Ausscheidung in die Leber zuruckzutransportieren<br />

619


G. Müller, HOT<br />

Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

Tab. III: Übersteht übet die wichtigsten<br />

Lipoproteinrezeptoren.<br />

Apolipoprotein-Ugand<br />

Vorkommen<br />

Rezeptor<br />

Örganvorkommen<br />

Apolipoprotein<br />

B-100<br />

LDL,<br />

VLDL<br />

LDL-Rezeptor<br />

(Apo-B> E-Rezeptor)<br />

fast alle Körperzellen<br />

oxidativ verän<strong>der</strong>tes<br />

ApoB<br />

LDL<br />

Scavenger-Rezeptor<br />

Rezeptor für modifizierte<br />

LDL<br />

Makrophagen und<br />

übriges RES<br />

Apolipoprotein E<br />

VLDL,<br />

HDL<br />

LDL-Rezeptor<br />

(Apo-B, E-Rezeptor)<br />

Apo-E-Rezeptor<br />

{Chylo-Remnant-R,)<br />

ß-VLDL-Rezeptor<br />

fast alle KÖrpe/zeiten<br />

Lefeer<br />

Makrophaflen<br />

Apolipoprotein A4<br />

Apolipoprotein A-ll<br />

HDL<br />

HDL<br />

HDL-Rezeptor<br />

HDL-Rezeptor<br />

Körperzellen<br />

"KorperzeHen<br />

Tab. /¥; Regulation <strong>der</strong> Cholesterinsynthese.<br />

1. Cnolesterinaufnahme ift die Zelle ~»<br />

Hemmung <strong>der</strong> Synthese neuer LDL-Rezeptoren an <strong>der</strong><br />

Zellmembran -•<br />

vermin<strong>der</strong>te Qholesterinaufnahme in die Zelle.<br />

2. Cholesterinaufnahme in die Zelle -+<br />

Hemmung <strong>der</strong> Neusynthese von endogenem Cholesterin<br />

* in <strong>der</strong> Zelle.<br />

3. Chol&sterinauf nähme in die Zelte -+<br />

Aktivierung <strong>der</strong> Speichertorm des Cholesteräns;<br />

Cholesterinester<br />

tieren und freies Cholesterin zu Cholesterinester durch die<br />

LCAT (Lecithin-Cholestenn-Acyltransferase) zu verstoffwechseln,<br />

wobei die disziodalen HDL in sphärische, also<br />

kugelförmige HDL übergehen. Diese werden in <strong>der</strong> Leber<br />

aufgenommen, wenn sie sowohl über den HDL-Schlüssel<br />

(Apo A) als auch über Apoprotein E verfugen. Makrophagen<br />

helfen bei dieser Tauschaktion <strong>der</strong> Apoproteine. In <strong>der</strong><br />

Leber geben die HDL diese Cholesterinester ab, wo diese<br />

weiter gespeichert o<strong>der</strong> für die Synthese von Gallensauren<br />

benotigt werden (4, 5).<br />

Die Regulation <strong>der</strong> Cholesterinsynthese (siehe Tab. IV) erfolgt<br />

über die Cholesterinaufnahme in den Zellen (4, 5).<br />

1. Die Erhöhung des freien Cholestenns in <strong>der</strong> Zelle<br />

hemmt die Synthese neuer LDL-Rezeptoren an <strong>der</strong><br />

Zellmembran. Dies führt zu einer vermin<strong>der</strong>ten Cholesterinaufnahme<br />

in <strong>der</strong> betreffenden Zelle.<br />

2. Das in <strong>der</strong> Zelle angereicherte freie Cholesterin<br />

schränkt damit die Neusynthese von Cholesterin ein.<br />

3. Das in <strong>der</strong> Zelle angereicherte Cholesterin aktiviert die<br />

Synthese seimer Speicherform (Cholesterinester).<br />

Medikamentöse Therapieansätze<br />

Als therapeutische Konsequenz (5) nutzt man zur Senkung<br />

erhöhter Cholesterinspiegel die endogene Cholesterinsynthese,<br />

indem man das Schlüsselenzym HMG-<br />

CoA-Reduktase (Hydroxy-Methyl-Glutaryl-CoenzymA-<br />

Reduktase) blockiert (sogenannte CSH o<strong>der</strong> Cholesterinsynthesehemmer),<br />

wodurch die LDL-Rezeptoren in den<br />

betreffenden Zellen und in <strong>der</strong> Leber erhöht werden. Dies<br />

führt zur vermehrten Cholesterinaufnahme aus dem Blut<br />

in die Zellen, und damit sinkt <strong>der</strong> Cholesterinspiegel im<br />

Blut.<br />

Mit Gallensäurensalzen (Cholestyramin, Quantalan®)<br />

werden die zur Lipidaufnahme im Darm notwendigen Gallensäuren<br />

absorbiert, so daß exogen zugeführtes Cholesterin<br />

nicht mehr in gleichem Maße in den Organismus<br />

aufgenommen werden kann wie ohne Gallensäurensalze.<br />

Die Nebenwirkung <strong>der</strong> Diarrhö läßt jedoch die Patientencompliance<br />

sinken.<br />

Die Clofibrate senken erhöhte Triglyzeridspiegel, Nikotinsäure<br />

und ihre Derivate eher die Konzentration an freien<br />

Fettsäuren, wobei <strong>der</strong> Cholesterinspiegel nur wenig beeinflußt<br />

wird. Die Verweildauer <strong>der</strong> VLDL im Plasma wird unter<br />

Clofibrat-Therapie verkürzt. Nikotinsäure<strong>der</strong>ivate senken<br />

die Konzentration an freien Fettsäuren im Blut aufgrund<br />

einer vermin<strong>der</strong>ten Freisetzung aus dem Fettgewebe.<br />

Damit stehen <strong>der</strong> Leber weniger Fettsäuren zur<br />

Synthese von Triglyzenden zur Verfügung, was sich in einer<br />

Abnahme ihrer Konzentration im Blut bemerkbar<br />

macht. Nur in geringem Ausmaß nimmt <strong>der</strong> Cholesterinspiegel<br />

im Blut ab.<br />

Hypercholesterinämie und Arteriosklerose<br />

Liegt nun eine Hypercholesterinämie vor, können die LDL-<br />

Erhöhungen im Blut bei geschädigtem Gefäßendothel<br />

(siehe Abb. 3) jedoch zu atherosklerotischen Gefäßverengungen<br />

über Einlagerung von LDL und Blutplättchen in<br />

620


G. Müller, HOT Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

7 LDL^ Cholestenn 2<br />

Endolhel<br />

. BlulpMttrher<br />

Zelle <strong>der</strong><br />

glatten Muskulalu<br />

Verletzung des Endothels<br />

3<br />

Schaumzelle<br />

Cholestenn<br />

Monocyl<br />

Abb. 3: Arteriosklerose und Cholesterin: Die Rolle <strong>der</strong> LDL-Rezeptoren.<br />

das Endothel führen. Wachstumsfaktoren <strong>der</strong> Thrombozyten<br />

sowie Bindegewebsfaktoren (Kollagenfasern) regen<br />

die darunterliegenden Muskelzellen an. Gleichzeitig dringen<br />

Monozyten in den geschädigten Bezirk ein und bilden<br />

sogenannte Schaumzellen. Es entsteht ein Atherom. In<br />

<strong>der</strong> nächsten Stufe verbindet sich Fibrin zu Plaques und<br />

engt die Gefäße ein (5).<br />

Hypercholesterinämie ist im Sinne des Arterioskleroserisikos<br />

schädlich, dennoch ist ein Leben ohne Cholesterin für<br />

die Zelle und den Organismus unmöglich, da es ein unentbehrlicher<br />

struktureller und funktioneller Bestandteil von<br />

Zellen, Zellmembranen, Geweben sowie ein entscheiden<strong>der</strong><br />

Grundbaustein für die Synthese von Hormonen, Vitaminen,<br />

Gallensäuren und z. B. Myelinscheiden in den<br />

Nervenzellen ist. Cholesterin ist die Muttersubstanz aller<br />

Steroidhormone, wie z. B. Glukokortikoide (Kortison), Mineralkortikoide<br />

(Hydrokortison, Aldosteron) und Sexualhormone<br />

(Östrogene und Androgene) etc.<br />

Wirkung <strong>der</strong> HOT bei Hypercholesterinämie<br />

Bei <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> HOT (Hämatogene Oxidationstherapie)<br />

wird dem Patienten venöses Blut entnommen, dieses<br />

mit reinem Sauerstoff aufgeschäumt, mit ultraviolettem<br />

Licht <strong>der</strong> Wellenlänge 253,7 nm bestrahlt und nach Zusammenfall<br />

des aufgeschäumten Blutes dem Patienten<br />

wie<strong>der</strong> reinfundiert.<br />

Durch die UV-Bestrahlung des venösen Blutes entstehen<br />

sogenannte aktiivierte Sauerstoffstufen o<strong>der</strong> Sauerstoffradikale<br />

(Singulett-Sauerstoff) (20, 16). Die im Blut vorkommenden<br />

Bestandteile werden <strong>der</strong> raschen Oxidationskraft<br />

dieser aktivierten Sauerstoffstufen unterworfen.<br />

Oxidation ist die Verbindung einer Substanz mit Sauerstoff<br />

o<strong>der</strong> Sauerstoffradikalen unter Abgabe von Wasserstoff<br />

o<strong>der</strong> Elektronen.<br />

In <strong>der</strong> biologischen Oxidation dienen viele Ko-Enzyme als<br />

Wasserstoff-Akzeptoren, da bei biologischen Oxidationen<br />

häufig Wasserstoff von einer R-OH-Gruppe unter Bildung<br />

von R = O entfernt werden muß. Beson<strong>der</strong>s leicht zu oxidieren<br />

sind Moleküle mit CCOR-Verbindungen, also mehrfach<br />

ungesättigte Fettsäuren, zu CCOHR-Verbindungen,<br />

also Carbonyl- und Carboxyl-Verbindungen (Hydroxylierung),<br />

Derivate <strong>der</strong> Arachidonsäurekaskade, Antioxidantien,<br />

wie Vitamine, Koenzyme und Cholesterinbausteine.<br />

Es entstehen dabei sogenannte Lipid-Peroxide, Hydro-<br />

Peroxide, die für die biologische Oxidation verantwortlich<br />

sind und die die Synthese von Mediatoren in <strong>der</strong> Arachidonsäurekaskade<br />

anwerfen.<br />

Durch die UV-Bestrahlung werden aktivierte Sauerstoffstufen<br />

gebildet. Die aktivierten Sauerstoffstufen oxidieren<br />

vorwiegend Strukturen mit vielen C- und O-Atomen. Davon<br />

sind auch die Lipoproteine betroffen. Sie verän<strong>der</strong>n<br />

dadurch ihre Apoproteinstruktur, und die LDL werden daher<br />

von den normalen Zellen z. B. nicht mehr als Cholesterinlieferant<br />

aufgenommen, son<strong>der</strong>n in den im Blut befindlichen<br />

Makrophagen abgebaut (5). Damit sinkt <strong>der</strong> erhöhte<br />

LDL- und <strong>der</strong> Gesamtcholesterinspiegel im Blut. Die<br />

UV-Bestrahlung kann auch die Apoproteinstruktur <strong>der</strong><br />

HDL verän<strong>der</strong>n (5), jedoch ist die Vorläuferform „Nascent<br />

HDL" selbst in <strong>der</strong> Lage, die Apoproteine A-l und A-Il auszubilden<br />

(5), somit ist <strong>der</strong> „Schaden" an den HDL durch<br />

die Sauerstoffradikale relativ gering. Diese Effekte sind so<br />

lange wirksam, so lange die aktivierten Sauerstoffstufen<br />

und ihre Folgereaktionen biologische Aktivität (z. B. von<br />

Prostaglandinen und Leukotrienen) zeigen.<br />

HOT-Studie<br />

Patienten und Studiendesign<br />

An 20 Patienten bei<strong>der</strong>lei Geschlechts, die lediglich in den<br />

Laborwerten eine seit mindestens einem Jahr bekannte<br />

primäre Hypercholesterinämie aufwiesen (keine Diabetiker)<br />

und sonst Diagnosen wie Adipositas und/o<strong>der</strong> arterielle<br />

Hypertonie aufwiesen, untersuchten wir die Frage<br />

nach <strong>der</strong> Normalisierung <strong>der</strong> erhöhten Serumcholesterinwerte<br />

durch 8 HOT-Behandlungen. Patienten mit an<strong>der</strong>en<br />

zusätzlichen Erkrankungen (Diabetes mellitus, Lungen-,<br />

Nieren-, Lebererkrankungen etc.) wurden ausgeschlossen,<br />

um eine Wechselwirkung mit an<strong>der</strong>en Faktoren durch<br />

schwerwiegende Erkrankungen zu vermeiden. Im Vor<strong>der</strong>grund<br />

stand ebenfalls die Frage nach <strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong> HOT-<br />

Wirkung auf die erhöhten Blutfette. Wir untersuchten daher<br />

vor <strong>der</strong> ersten HOT-Behandlung, nach <strong>der</strong> 4. und 8.<br />

HOT-Behandlung, nach einem Monat sowie nach drei<br />

622


Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

G. Müller, HOT<br />

Monaten die entsprechenden Laborparameter unter Konstanz<br />

<strong>der</strong> Ernährungsgewohnheiten und <strong>der</strong> Medikamenteneinnahme.<br />

In <strong>der</strong> Studie wurde das HOT-Gerät <strong>der</strong> Firma Eumatron,<br />

München, unter Verwendung von nicht-Abfall-aufwendigem<br />

Einmalmaterial eingesetzt.<br />

Die HOT-Behandlung erfolgte zweimal in <strong>der</strong> Woche, je<strong>der</strong><br />

Patient wurde insgesamt 8mal behandelt. Die Blutabnahme<br />

erfolgte jedesmal in den Morgenstunden nüchtern.<br />

Alle Patienten wurden über den Sinn und den Ablauf <strong>der</strong><br />

Studie aufgeklärt und darauf hingewiesen, daß sie ihre Ernährung<br />

wie bisher einhielten und zusätzliche Einnahme<br />

von an<strong>der</strong>en Medikamenten vermieden bzw. angaben.<br />

Es ist bekannt, daß jegliche Einnahme von Azetylsalizylaten,<br />

nichtsteroidalen Antirheumatika, an<strong>der</strong>en Prostaglandinsynthesehemmem<br />

sowie von Vitaminpräparaten (Vitamin<br />

A, Vitamin E, Vitamin C, Hefekapseln etc.) als Scavenger<br />

und Antioxidantien um den HOT-Effekt konkurrieren<br />

und die positiven Erfolge <strong>der</strong> HOT-Therapie verhin<strong>der</strong>n<br />

(9, 10, 16). Patienten, die unter Einnahme solcher<br />

Substanzen standen, wurden ausgeschlossen.<br />

Die Ergebnisse wurden über den t-Test für abhängige<br />

Stichproben bzw. Varianzanalyse getestet, wobei eine Irrtumswahrscheinlichkeit<br />

von 0,05 für das Signifikanzniveau<br />

festgelegt wurde.<br />

Ergebnisse<br />

1 Lipidwerte: Abb. 4 und 5 zeigen den Verlauf <strong>der</strong> Serum-<br />

Cholesterin- und Triglyzeridwerte vor, während, nach <strong>der</strong><br />

HOT-Behandlung und nach 3 Monaten ohne Behandlung.<br />

Es läßt sich eine signifikante Abnahme bzw. Normalisierung<br />

<strong>der</strong> Serumwerte für Gesamtcholesterin und Triglyzeride<br />

beobachten, die jedoch nach ca. 3 Monaten ohne<br />

HOT-Behandlungen wie<strong>der</strong> die Anfangswerte erreicht.<br />

Wie Abb. 6 und 7 zeigen, geht die Senkung des Gesamtcholesterins<br />

auf Kosten des atherogenen LDL-Cholesterins<br />

unter Erhalt des HDL-Cholesterins.<br />

Die HOT än<strong>der</strong>t nicht den Spiegel des Lp(a), wie Abb. 8<br />

zeigt. Dieses Lipoprotein Lp(a) dient <strong>der</strong> Erfassung des<br />

genetischen Risikos bei familiären Hyperlipidämien. Es ist<br />

ein neu entdecktes Lipoprotein, ein dem LDL ähnliches Lipoprotein,<br />

dessen Synthese in <strong>der</strong> Leber unabhängig von<br />

an<strong>der</strong>en üpoproteinen geschieht und dessen Genlokalisation<br />

auf Chromosom 6 in 8 Isoformen lokalisiert ist. Die<br />

Syntheserate ist genetisch determiniert, d. h., sie än<strong>der</strong>t<br />

sich während des Lebens nicht, sie ist bereits im Kind angelegt.<br />

Sie spiegelt somit die genetische Belastung des<br />

Atheroskleroserisikos wi<strong>der</strong>. Ein Wert über 30 mg/dl korreliert<br />

hoch mit dem Risiko von Herzinfarkten. Da die Syntheserate<br />

des Lp(a) genetisch determiniert ist, ist ein<br />

erhöhter Lp(a)-Wert we<strong>der</strong> durch Diät noch durch die<br />

300<br />

350<br />

mg/dl<br />

300 -<br />

signifikani<br />

250 -<br />

skjnlflkan!<br />

200 -<br />

150<br />

100<br />

100 -<br />

50 -<br />

50<br />

PH Mittelwert [~~] Standardabweichung<br />

I Mittelwert | I Standardabweichung<br />

4£)


G. Müller, HOT Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

70 -<br />

mg/dl<br />

60<br />

250<br />

mg/dl<br />

signifikant<br />

50 -<br />

200<br />

signifikant<br />

40 -<br />

150 -<br />

30 -<br />

20 -<br />

100 -<br />

10 -<br />

50 -<br />

0 I •••<br />

r~1 Mittelwert f~j standardabwelchung<br />

Mittelwert<br />

Standardabweichung<br />

Abb 6 HDL-Cholestenn im Verlauf<br />

Abb 7- LDL-Cholestenn im Verlauf<br />

herkömmlichen Cholesterin-Synthese-Hemmer senkbar.<br />

Eine Therapie bei Hyperlipidämie wäre in diesem Falle<br />

durch Neomycin-Nikotinsäure und Plasmapherese möglich<br />

bzw. die konsequente Vermeidung und Behandlung<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Risikofaktoren <strong>der</strong> KHK.<br />

Abb. 8. Lipoprotenn-(a)-Werte im Verlauf.<br />

2. Übriger Laborstatus: Die übrigen Laborwerte (kleine<br />

Gerinnung, Fibrinogen, Elektrolyte, Nieren-, Leberwerte,<br />

Eiweißelektrophorese) waren bereits vor <strong>der</strong> Untersuchung<br />

nicht pathologisch und än<strong>der</strong>ten sich während und<br />

nach <strong>der</strong> HOT-Behandlung nicht signifikant. Lediglich im<br />

kleinen Blutbild (siehe Tab. V) fällt ein signifikanter Abfall<br />

des Hämatokrits (Hkt) und des MCV, des mittleren korpuskularen<br />

Erythrozytenvolumens bei Konstanz des Hämoglobinanteils<br />

(Hb, MCH) auf. Das mittlere korpuskulare<br />

Volumen des Erythrozyten (MCV) berechnet sich durch<br />

den Quotienten aus Hämatokrit (l/l) und Erythrozytenzahl<br />

(10 12 /l, <strong>der</strong> mittlere Hämoglobingehalt des Erythrozyten<br />

(MCH) durch den Quotienten aus Hämoglobin (g/l) und<br />

Erythrozytenzahl (10 12 /l). Dieser durch die HOT-Therapie<br />

bedingte Abfall des MCV und des Hkt betrifft die Größe <strong>der</strong><br />

Erythrozyten, ohne den mittleren Hämoglobingehalt des<br />

Erythrozyten (MCH) o<strong>der</strong> den Färbekoeffizienten (HbE) zu<br />

verän<strong>der</strong>n. Dieser Effekt ist bereits nach 4maliger HOT-<br />

Therapie signifikant nachweisbar und hält mehrere Wochen<br />

an. Rein mechanisch gesehen sind Erythrozyten mit<br />

624


G. Müller, HOT Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

t§b< V: Übriger Laborstatus im<br />

Verlauf..<br />

Laborwert<br />

Mittelwerte<br />

vor/nach HOT<br />

(Standardabweierfting)<br />

nach 1 Monat<br />

Benennung<br />

Signifikanz<br />

Fibrinogen<br />

Harnsäure<br />

LDH<br />

Leukozyten<br />

Thrombozyten<br />

287<br />

6,0<br />

162<br />

5,5<br />

251<br />

298<br />

5,89<br />

166<br />

5,3<br />

258<br />

305<br />

5.9<br />

150<br />

5,4<br />

279<br />

(18,6)<br />

(1,2)<br />

(19.5)<br />

(0,6)<br />

(57,9)<br />

mg/dl<br />

mg/dl<br />

U/t<br />

10 s<br />

•1Q3<br />

Hämoglobin (HB)<br />

Himatokrit (Hkt)<br />

HbE, MCH<br />

MCV<br />

14,5<br />

45,8<br />

30,5<br />

95,0<br />

14,4<br />

43,5<br />

30.4<br />

92,4<br />

14,9<br />

43,3<br />

30,7<br />

89,4<br />

(0,7)<br />

(1,8)<br />

(0,6)<br />

•(2,9)<br />

g/


Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

G. Müller, HOT<br />

Danksagung<br />

An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei Frau Hoppe, Herrn<br />

Müller und <strong>der</strong> HOT-Gesellschaft für die erwiesene Unterstützung<br />

bei <strong>der</strong> Durchführung dieser HOT-Pilotstudie bedanken.<br />

Literatur<br />

1. Becker, l/l/.; Untersuchung von Lipiden und Lipoproteinen<br />

sowie verschiedenen Laborparametern nach HOT. Inauguraldissertation,<br />

Philipps-Universität Marburg, 1982.<br />

2. Dewes, l/l/., H.-J. Kurth, F. Zilliken: Die Wirkung von UV-C-<br />

Bestrahlung auf die Cholesterin-, Triglyzerid- und Hamsäurewerte<br />

des menschlichen Blutes. In: Hämatogene Oxydationstherapie<br />

(HOT), hrsg. von J. Doerfler. S. 30-33. ML-<br />

Verlag, Uelzen, 1981.<br />

3. Doerfler, J.: HOT — eine vorbeugende Behandlung gegen<br />

Arteriosklerose und ihre Folgekrankheiten. Erfahrungsheilkunde<br />

29 (1980) 726-730.<br />

4. Dresel, H. A, G. Schettler: Lipoproteine und Lipoproteinrezeptoren<br />

und ihre Bedeutung für die Pathogenese <strong>der</strong> Arteriosklerose.<br />

Klin. Wschr. 61 (1983) 1171-1179.<br />

5. Grundy, S. M.:Cholesterol and Atherosclerosis — Diagnosis<br />

and Treatment Gower Medical Publishing, New York, 1990.<br />

6. Frick, G., U. Frick, I. Wiedenhöft: Wirkung <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung<br />

des Blutes (UVB) auf die Thrombozytenfunktion<br />

und den Cholesterinspiegel. Folia haematol. 110 (1983)<br />

258-267.<br />

7. Frick, G., U. Frick, I, Wiedenhöft, K. Brachmann: Prophylaxe<br />

und Therapie <strong>der</strong> Arteriosklerose mit <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung<br />

des Blutes (UVB). Poster, 15. Internistenkongreß,<br />

Leipzig, 1988.<br />

8. Kaffarnik, H., l/V. Becker, P. Zöfel, U. Otte: Lipide und Lipoproteine<br />

sowie verschiedene Laborparameter nach Hämatogener<br />

Oxydationstherapie. Ärztezeitschr. f. Naturheilverf.<br />

10(1983)563-565.<br />

9. Krimmel, M.: HOT in <strong>der</strong> Praxis. In: Methoden <strong>der</strong> UV-Bestrahlung<br />

von Blut — HOT und UVB: Grundlagen, Klinik,<br />

Praxis zur Hämatogenen Oxidationstherapie (HOT) und Ultraviolettbestrahlung<br />

des Blutes (UVB). Hrsg. von Jacob<br />

Sega/und Günther Seng. S. 90-112, Hippokrates-Verlag,<br />

Stuttgart, 1990.<br />

10. Krimmel, M.: Kompendium <strong>der</strong> HOT/UVB. Selbstverlag,<br />

Lindau, 1986.<br />

11. Murabito, J. M., K. M. An<strong>der</strong>son, W. B. Kännel, J. C. Evans, D.<br />

Levy: Risk of coronary heart disease in subjects with ehest<br />

discomfort: The Framingham Heart Study. Am. J. Med. 89<br />

(1990)297-302.<br />

12. Pöhlmann, G.: Klinische Erfahrungen bei <strong>der</strong> Behandlung<br />

von Patienten mit peripherer arterieller Verschlußkrankheit<br />

(paVK) mittels Ultraviolettbestrahlung des Eigenblutes<br />

(UVB). Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 6 (1990) 450-452.<br />

13. Schettler, G., A. J. R. Habenicht: Atherosclerosis and Coronary<br />

Heart Disease. Arzneim. Forsch./Drug Res. 39 (1989)<br />

948-950.<br />

14. Segal, J., R. Dehmlow: Zellphysiologische Grundlagen UVbestrahlten<br />

Blutes. In: Methoden <strong>der</strong> UV-Bestrahlung von<br />

Blut — HOT und UVB: Grundlagen, Klinik, Praxis zur Hämatogenen<br />

Oxidationstherapie (HOT) und Ultraviolettbestrahlung<br />

des Blutes (UVB). Hrsg. von Jacob Sega/und Günther<br />

Seng. S. 38-52, Hippokrates-Verlag, Stuttgart, 1990.<br />

15. Seng, G..-HOT. In: Methoden <strong>der</strong> UV-Bestrahlung von Blut<br />

— HOT und UVB: Grundlagen, Klinik, Praxis zur Hämatogenen<br />

Oxidationstherapie (HOT) und Ultraviolettbestrahlung<br />

des Blutes (UVB). Hrsg. von Jacob Sega/ und Günther<br />

Seng. S. 19-22, Hippokrates-Verlag, Stuttgart, 1990.<br />

16. Stadtlaen<strong>der</strong>, H: Lehrbuch <strong>der</strong> Hämatogenen Oxydationstherapie<br />

— HOT. Haug-Verlag, Heidelberg, 1991.<br />

17. Wennig, F.: Blutverän<strong>der</strong>ungen durch UV-Bestrahlung in<br />

O 2 -Atmosphäre. Wien. Med. Wschr. 106 (1956) 1067-1069<br />

und 1015-1018.<br />

18. Wiesner, S., G. Frick, W. Hübner: Erfahrungen mit <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung<br />

des Blutes bei chronischen Erkrankungen.<br />

Z. ärztl. Fortbildg. 60 (1974) 10-13.<br />

19. Wiesner, S.:D\e Anwendung <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung des<br />

Blutes bei arteriellen Verschlußkrankheiten. Dt. Gesundh.-<br />

Wesen 30 (1975) 1045-1051.<br />

20. Zilliken, F.: Singulett-Sauerstoff<br />

1 O 2 ein wesentlicher Wirkungsfaktor<br />

bei <strong>der</strong> HOT-Behandlung. Erfahrungsheilk. 28<br />

(1979)849-853.<br />

Anschrift <strong>der</strong> Verfasserin:<br />

Dr. med. Dipl.-Psych. Gudrun Müller, Medizinische Universitätsklinik<br />

I, Krankenhausstraße 12, D-8520 Erlangen.<br />

'EUMÄTRON<br />

Ihr Fachlieferant für<br />

Diagnose- und Therapie-Geräte und Einmal-Arrtikel für<br />

HOT/UVB (mit Einmal-Artikel - kein Sterilisieren)<br />

Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie<br />

Ozon-Therapie<br />

Oxyvenierungs-Therapie<br />

Bitte for<strong>der</strong>n Sie weitere Informationen incl. Seminarprogramm an<br />

EUMATRONGmbH Postfach 900 3251 • 8000 München 90<br />

Telefon (0 89) 6 97 07 83 • Fax (0 89) 6 97 10 89<br />

627


Aus <strong>der</strong> Abteilung für Transfusionsmedizin, dem Institut für Pathologische und Klinische Biochemie und dem<br />

Institut für Pathophysiologie <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät <strong>der</strong> Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald<br />

G. Frick, U. Frick, W. Baufeld, K. Brachmann, H.-J. Rose und H. Wosnitzka<br />

Verhalten <strong>der</strong> Apolipoproteine unter <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung des<br />

Blutes (UVB) (1 Teil)<br />

Zusammenfassung<br />

Apolipoproteine sind die transport- und funktionsbestimmenden<br />

Eiweißanteile <strong>der</strong> Körperfette,<br />

<strong>der</strong>en Quantitäten weitgehend die Entwicklung<br />

einer Arteriosklerose bestimmen. In einer<br />

Einjahresverlaufsstudie an 75 Patienten mit diabetischer<br />

Retinopathie, peripherer arterieller<br />

Verschlußkrankheit, Arthrosen, venösen Durchblutungsstörungen,<br />

Migräne und chronisch-entzündlichen<br />

Prozessen wurden das Verhalten <strong>der</strong><br />

wichtigen Apolipoproteine A (wesentlicher Anteil<br />

des Schutzcholesterins HDL-C) und B (wesentlicher<br />

Anteil des gefährlichen LDL-C) sowie des<br />

Gesamtcholesterins, <strong>der</strong> Triglyzeride, des Blutdrucks,<br />

Kreatininwertes, <strong>der</strong> Thrombozytenaggregabilität<br />

und <strong>der</strong> Fibrinogenwerte neben<br />

an<strong>der</strong>en Laborwerten und <strong>der</strong> klinischen Entwicklung<br />

verfolgt, während das Programm <strong>der</strong><br />

Ultraviolettbestrahlung des Blutes (UVB) mit 6<br />

bis 10 Bestrahlungen (1 ml Blut/kg KG in 5 Minuten<br />

ohne zusätzliche Sauerstoffaufschäumung)<br />

in 3 bis 5 Wochen und Einzelbehandlungen in 4-<br />

bis 8wöchigen Abständen in <strong>der</strong> Jahresfolge ablief.<br />

Als Kriterien <strong>der</strong> Besserung dienten Rückgang<br />

<strong>der</strong> Cholesterinwerte, <strong>der</strong> Neutralfette, <strong>der</strong> LDL-<br />

C, <strong>der</strong> Thrombozytenhyperaggregabilität und<br />

<strong>der</strong> Fibrinogenwerte sowie Zunahme <strong>der</strong> HDL-C-<br />

Werte, des Apo-A und <strong>der</strong> aktivierten Rekalzifizierungszeit.<br />

Apo-A ist ein gutes Kriterium <strong>der</strong><br />

Wirksamkeit <strong>der</strong> UVB.<br />

Schlüsselwörter: HOT, Ultraviolettbestrahlung,<br />

Cholesterin, Apolipoproteine, Fibrinogen, Mikrozirkulation<br />

Summary<br />

Apolipoproteins are the protein components of<br />

the body's fats that control transport and other<br />

functions; the amount of these proteins present<br />

determines, to a great extent, the development of<br />

a case of arteriosclerosis. In a one-year progress<br />

study in 75 patients with diabetic retinopathy, peripheral<br />

AOD, arthroses, venous circulatory disturbances,<br />

migraines and chronic inflammatory<br />

processes, the behaviour of the important apolipoproteins<br />

A (essential element in the protective<br />

cholesterol HDLC) and B (essential element in<br />

the dangerous LDLC) as well as of total cholesterol,<br />

triglycerides, blood pressure, creatinine<br />

levels, thrombocyte aggregability and fibrogen<br />

values, along with other laboratory values and<br />

clinical developments, was recorded and evaluated<br />

during a program of ultraviolet radiation<br />

treatment of the blood with 6 to 10 treatments (1<br />

ml of blood per kg in 5 minutes without additional<br />

oxygen foaming) in 3 to 5 weeks and individual<br />

treatments at 4-to-8-week intervals over a year.<br />

The criteria for improvement included reduced<br />

cholesterol levels, neutral fats, LDLC, thrombocyte<br />

aggregability and fibrogen levels as well as<br />

increased HDLC levels, apo-A and active recalcification<br />

time. Apo-A is a good criterion for the efficacy<br />

of ultraviolet radiation treatment.<br />

Key words: hematogenous oxidation therapy<br />

(HOT), UV radiation, cholesterol, apolipoproteins,<br />

fibrinogen, microcirculation<br />

Resume<br />

Les apolipoproteines sont les composants proteiques<br />

des graisses du corps, determinantes<br />

pour leur transport et leur fonction. La quantite<br />

de ces graisses determine dans une large mesure<br />

l'evolution de l'arteriosclerose. Au cours<br />

d'une etude menee pendant un an sur 75 patients<br />

atteints de retinopathie diabetique, d'embolie<br />

arterielle peripherique, d'arthrose, de troubles<br />

de l'irrigation veineuse, de migraine et de<br />

processus inflammatoires chroniques, on a suivi<br />

le comportement des importantes apolipoproteines<br />

A (part importante de cholesterol protecteur<br />

HDL-C) et B (part importante de LDL-C dangereux)<br />

ainsi que du taux global de cholesterol, des<br />

triglycerides, de la pression sanguine, du taux de<br />

creatinine, de l'agregabilite des thrombocytes et<br />

du taux de fibrinogenes ainsi que les autres parametres<br />

de laboratoire et l'evolution clinique.<br />

Parallelement etait mene un Programme d'irrigation<br />

du sang aux ultraviolets (UVB) avec 6 ä 10 irradiations<br />

(5 ml de sang par kg de poids en 5 minutes,<br />

non mousse ä l'oxygene) en 3 ä 5 semaines<br />

et des traitements individuels ä intervalles<br />

de 4 ä 8 semaines dans l'annee. Les criteres<br />

d'amelioration retenus etaient la diminution des<br />

taux de cholesterol, des graisses neutres, du<br />

LDL-C, de l'hyperagregabilite des thrombocytes<br />

et des taux de fibrinogenes et l'augmentation<br />

628


Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

G Fricketal,HOT/UVB<br />

du taux de HDL-C, d l'apo A et du temps active de<br />

recalcification. L'apo A est un bon critere pour<br />

juger de l'efficacite de lirrigation du sang aux<br />

ultraviolets.<br />

Mots des: therapie par Oxydation hematogene,<br />

radiation ultraviolette, cholesterol, apolipoproteines.<br />

fibrinogenes, microcirculation<br />

1. Einleitung<br />

HOT und UVB sind in Deutschland beson<strong>der</strong>s bei praktischen<br />

Ärzten weit verbreitete Behandlungsformen, die<br />

vorwiegend bei Gefaßleiden eingesetzt werden, zunehmend<br />

aber auch vorbeugend bei den zu diesen fuhrenden<br />

Fettstoffwechselstorungen (3, 7, 9,10,11) Als dabei sinnvolle<br />

Meßwerte haben sich Gesamtcholestenn, Tnglyzende,<br />

Cholestennverbindungen verschiedener Dichte und<br />

Apohpoproteine erwiesen<br />

Apolipoproteine sind die Eiweißanteile <strong>der</strong> Transportformen<br />

<strong>der</strong> Fette im Blut, die zu den bereits hinreichend bekannten<br />

Cholestennverbindungen <strong>der</strong> hohen Dichte<br />

(HDL-C) und nie<strong>der</strong>en Dichte (LDL-C) einen hohen Aussagewert<br />

über eine Artenosklerosegefahrdung o<strong>der</strong> allgemeiner<br />

eines Herz-Kreislauf-Risikos besitzen (Karadi und<br />

Kostner [6]) Das Apolipoprotein A (= Apo A) charakterisiert<br />

genauer den Eiweißanteil einer Fraktion des HDL-<br />

Cholesterols, dem eine Schutzfunktion gegenüber <strong>der</strong><br />

Artenosklerose zukommt Es ist ein Hauptaktivator <strong>der</strong> Lezithm-Cholesterol-Azetyl-Transferase<br />

(LCAT), welche einen<br />

Abtransport des Cholestenns aus den Gefäßen <strong>der</strong><br />

Peripherie in die Leber bewirkt, wo das Cholestenn dann<br />

seine Bausteinfunktionen für Hormone, Gallensauren,<br />

Strukturproteine etc erfüllen kann<br />

Da in <strong>der</strong> Vergangenheit mehrfach eine Verringerung des<br />

Gesamtcholestenns infolge von HOT und UVB beschrieben<br />

wurde (4, 5,11), wurde eine Verän<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Folge<br />

dieser Therapieformen eine Aussage über einen wichtigen<br />

Teil des Wirkungsmechanismus <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung<br />

gestatten<br />

Apo B ist das Tragerprotein <strong>der</strong> gefahrlichsten Anteile des<br />

Cholestenns im Low-densrty-Bereich (LDL-C), das eine<br />

Aussage über das zum Einbau in die Makrophagen und<br />

die Gefaßwand vorbereitete Cholestenn gestattet Seine<br />

Verän<strong>der</strong>ungen infolge Aufnahme von UV-Quanten ins<br />

Blut durfte einen weiteren Baustein zur Absicherung <strong>der</strong><br />

Wirkhypothese <strong>der</strong> UV-Blutbestrahlung liefern<br />

2. Patientengut und Methodik<br />

Mit dieser speziellen Zielstellung wurde vom Sommer<br />

1990 bis Sommer 1991 im UV-Dispensaire <strong>der</strong> Medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Ernst-Montz-Arndt-Universitat Greifswald<br />

eine offene Studie an nunmehr 75 Patienten durchgeführt,<br />

die prospektiv sowohl alle im Dauerdispensaire<br />

befindlichen als auch alle neu aufgenommenen Patienten<br />

umfaßt, die im optimalen Falle also über 1 Jahr den Verlauf<br />

<strong>der</strong> Apo-A- und -B-Werte beinhaltet Die 2 bis 8 Jahre im<br />

Dispensaire befindlichen Patienten belegen die letzten<br />

Meßwerte dieser Studie, die also keine verbundene Stichprobe<br />

darstellen, aber eine Aussage über ein Kollektiv ermöglichen,<br />

das ein UV-Langzeitdispensaire erfahren hat<br />

Über die Apoproteinwerte hinaus wurden die bisher im<br />

Uberwachungsprogramm vorhandenen Meßwerte mitgefuhrt<br />

und zu den Apoproteinveran<strong>der</strong>ungen in Relation gesetzt<br />

Bei den 75 Patienten handelt es sich um 53 Frauen und 22<br />

Manner, mittleres Alter 53 Jahre, davon 36 Diabetes mellitus,<br />

9 arterielle Verschlußkrankheiten bzw ischämische<br />

Herzkrankheiten, 9 Migräne, 7 chronische venöse Insuffizienzen,<br />

7 Arthrosen, 6 chronisch-entzündliche Prozesse<br />

und eine Immunstimulation nach Melanomentfernung<br />

Die Apoproteine A und B werden immun-turbidimetrisch<br />

nach <strong>der</strong> Vorschrift <strong>der</strong> Fa SIFSN, Berlm-Weißensee,<br />

HDL-C nach Assmann, Gesamtcholesterol enzymatisch<br />

mit dem Testbesteck CHOD/POD-Methode nach Trm<strong>der</strong>,<br />

die Triglyzende enzymatisch mit dem Testkit <strong>der</strong> Fa Boehnnger<br />

bestimmt, die LDL-C nach <strong>der</strong> Fnedewald-Formei<br />

errechnet<br />

Die Blutdruckausgangswerte wurden aus drei Voruntersuchungen<br />

ermittelt und dann vor je<strong>der</strong> Behandlung nach 5<br />

Minuten Ruhen im Liegen gemessen Vom Gerinnungsstatus<br />

wurden hier Fibrinogen nach Clauss und die aktivierte<br />

Rekalzifizierungszeit im Zitratvollblut ausgewertet,<br />

an Thrombozytenfunktionswerten die Aggregation nach<br />

Zusatz von 20 |j.g Adrenalin und die Spontanaggregation<br />

Dazu wurde die radiale Ausbreitungszeit von50 yd Heparinblut<br />

auf F 388-Filterpapier <strong>der</strong> Firma Spezialfabrik Nie<strong>der</strong>schlag,<br />

O-9303, im Vergleich zur Ausbreitung von 200<br />

\ü Pufferlosung in Anlehnung an Staubli und die Ausbreitungszeit<br />

von 50 jxl Heparmplasma nach <strong>der</strong> gleichen Methode<br />

als Vollblut- bzw Plasmaviskositatsparameter gemessen<br />

(8)<br />

Die Werte wurden vor <strong>der</strong> Behandlung (A = Ausgangswert),<br />

nach <strong>der</strong> Behandlungssene von 6 UVB, nach 12 Wochen,<br />

6 Monaten und 1 Jahr im t-Test bei gepaarten Stichproben<br />

bzw nach 3 bis 8 Jahren im t-Test statistisch aufgearbeitet<br />

sowie bei einigen Parametern Korrelationskoeffizienten<br />

nach Bravais (r) bestimmit<br />

3. Ergebnisse<br />

Im 1 Teil werden die Ergebnisse <strong>der</strong> Fettstoffwechseluntersuchungen<br />

dargestellt und diskutiert, in einem 2 Teil<br />

die an<strong>der</strong>en Meßwerte und die Korrelationsanalysen<br />

Die Apohpoprotein-A-(Apo-A-)Werte (Abb 1) stiegen<br />

durch 5 UVB um 13% und sind auch noch nach 12 Wochen<br />

10% hoher, um dann wie<strong>der</strong> auf den Ausgangswert zurückzugehen<br />

Der Anstieg bei <strong>der</strong> 6 UVB ist mit FG 23,<br />

tp = 3,910 auf dem 0,001-Niveau signifikant, <strong>der</strong> nach 12<br />

Wochen mit FG 20, t p = 2,475 auf dem 0,05-Niveau<br />

629


G. Fricketal.,HOT/UVB Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

p'OßOt<br />

p


G. Frick et al., HOT/UVB<br />

dauer bekannt ist, we<strong>der</strong> bei Tabletten noch bei Injektionen.<br />

Diese dürfte die Basis <strong>der</strong> von vielen HOT- bzw. UVB-<br />

Behandlern beschriebenen Langzeitwirkungen sein (3, 4,<br />

7, 11, 12), die sich in Korrelationen zwischen HDL-C und<br />

Thrombozytenfunktionen (3) sowie in günstigen Wirkungen<br />

auf die Blutgerinnung (Fibrinogenvermin<strong>der</strong>ungen,<br />

Verlängerung <strong>der</strong> aktivierten Rekalzifizierungszeit im Vollblut<br />

ARZ) nie<strong>der</strong>schlagen.<br />

Wenn man angiologisch als Primum movens <strong>der</strong> artenosklerotischen<br />

und diabetischen Gefäßschäden den gestörten<br />

Fettstoffwechsel anerkennt, muß man als erstes<br />

ärztlich bestrebt sein, denselben zu normalisieren. Beim<br />

Diabetes hängen Zucker- und Fettstoffwechsel eng zusammen,<br />

aber die Bemühungen <strong>der</strong> vergangenen Jahre<br />

mit Insulinpumpen und verbesserter Blutzuckerüberwachung<br />

lehren uns, daß eine alleinige Kosmetik des Blutzuckers<br />

die Fettstoffwechselstörungen nicht beseitigt und<br />

die diabetischen Gefäßverän<strong>der</strong>ungen weiter voranschreiten.<br />

Bei den im UV-Dispensaire behandelten Diabetikern<br />

läßt sich jedoch <strong>der</strong> pathologische Gefäßprozeß<br />

weitgehend abblockieren. Auch bei den an<strong>der</strong>en Indikationen<br />

weisen die Senkungen <strong>der</strong> Blutdruckwerte durch die<br />

UVB auf den gefäßprotektiven Summationseffekt <strong>der</strong> auf<br />

den ersten Blick minimal erscheinenden Verbesserungen<br />

im Fettstoffwechsel hin.<br />

HOT<br />

Ein Fotobiologisches<br />

Naturheilverfahren<br />

Das Kompaktgerät,<br />

das die Ideen von<br />

Prof. Dr. F. Wehrli<br />

in die heutige Zeit umsetzt.<br />

Durch Verwendung von sterilen<br />

Einwegmaterialien fallen aufwendige<br />

Reinigungs- und Sterilisationsarbeiten<br />

weg.<br />

Das mo<strong>der</strong>ne Gerät für Ihre Praxis.<br />

Literatur am Ende des 2. Teils.<br />

Anschrift für die Verfasser:<br />

Dr nned. habil. G Fnck, Abt. f. Transfusionsmedizin <strong>der</strong> Med.<br />

Fakultät <strong>der</strong> Ernst-Montz-Arndt-Universität Greifswald, Fnedrich-Loeffler-Str.<br />

23, O-2200 Greifswaid<br />

Kastner-Praxisbedarf<br />

Medizintechnik GmbH<br />

Berliner Ring 40, D-7550 Rastatt<br />

Telefon (0 72 22) 5 30 05<br />

Telefax (0 72 22) 84 87<br />

Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg. 631


Aus <strong>der</strong> Abteilung für Transfusionsmedizin (Leiter: Dr. med. habil. G. Frick) und dem Institut für Pathologische<br />

und Klinische Biochemie (Direktor: Prof. Dr. med. habil. U. Frick) <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät <strong>der</strong> Ernst-Moritz-<br />

Arndt-Universität Greifswald<br />

G. und u. Frick Thrombozytenzahl und -funktion und ihre Beziehungen zum<br />

Fettstoffwechsel während <strong>der</strong> Behandlung mit <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung<br />

des Blutes (UVB)<br />

Zusammenfassung<br />

Bei peripheren arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen<br />

lassen sich in Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Erkrankung eine Steigerung<br />

o<strong>der</strong> Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Thrombozytenaktivität<br />

nachweisen. Diese Aktivitätsän<strong>der</strong>ungen korrelieren<br />

eng mit <strong>der</strong> Symptomatik und bestimmen<br />

bei ausreichendem Kenntnisstand die Therapie<br />

wesentlich mit, zumal im Intervall eine Rezidivprophylaxe<br />

bzw. eine Progredienzprophylaxe<br />

möglich sind. Die Ursachen dieser Thrombozytenaktivitätssteigerung<br />

sind zum Teil dispositioneller,<br />

aber auch adrenerger Natur, d. h. streßbedingt;<br />

zum Teil bestehen sie in Ernährungsfehlern<br />

und Störungen des Fettstoffwechsels. Der<br />

Aufklärung <strong>der</strong> letztgenannten Ursachen dient<br />

unser Beitrag.<br />

Es werden Vergleiche zwischen Thrombozytenzahl<br />

bzw. <strong>der</strong>en Aktivitätsparametern und den<br />

Gesamtcholesterolwerten einerseits und den<br />

Werten des HDL-Cholesterols an<strong>der</strong>erseits dargestellt.<br />

Die Aufdeckung dieser Beziehungen ist<br />

methodenabhängig. Diese gegenseitigen Beeinflussungen<br />

zwischen Thrombozytenzahl und<br />

Fettstoffwechsel bestehen grundsätzlich bei den<br />

peripheren arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen<br />

und verän<strong>der</strong>n sich unter <strong>der</strong><br />

UVB zugunsten <strong>der</strong> Patienten.<br />

Schlüsselwörter: HOT, UVB, Hyperlipidämie,<br />

Thrombozyten<br />

Summary<br />

In cases of peripheral arterial and venous circulatory<br />

disturbances, an increase or Iowering of<br />

thrombocyte activity is detectable — the effect<br />

being dependent on the phase the condition is in<br />

at the time. These changes in activity levels correlate<br />

closely with the Symptoms and are essential<br />

to therapy, assuming the patient medical data<br />

are sufficient, especially since recidivous prophylaxis<br />

or progredient prophylaxis are possible<br />

during the interval.<br />

The causes of such increases in thrombocyte activity<br />

are dispositional in some cases, but can<br />

also be adremergic, e.g. stress-conditioned. In<br />

some instances, the cause is to be sought in nutritional<br />

errors and disturbances of lipids metabolism;<br />

our paper seeks to clarify these types of<br />

causality.<br />

Comparisons are made between thrombocyte<br />

count, or thrombocyte activity patterns, and HDL<br />

cholesterol levels. Revelation of these interrelationships<br />

varies in nature with the methods applied.<br />

The mutual influences between thrombocyte<br />

count and lipids metabolism exist in all cases<br />

of peripheral arterial and venous circulatory<br />

disturbances and are changed to the benefit of<br />

the patients un<strong>der</strong> UV treatment.<br />

Key words: hematogenous oxidation therapy<br />

(HOT), UV radiation, hyperlipidaemia, thrombocytes<br />

Resume<br />

Dans les troubles de l'irrigation peripherique<br />

arterielle et veineuse, on peut mettre en evidence,<br />

en fonction du stade de l'affection, une<br />

augmentation ou une diminution de l'activite<br />

thrombocytaire. Ces modifications de l'activite<br />

sont en correlation directe avec les symptömes<br />

et des connaissances süffisantes montrent<br />

qu'elles determinent aussi la therapie, d'autant<br />

plus qu'une prophylaxie des recidives ou une<br />

prophylaxie de la progression sont possibles<br />

dans l'intervalle. Les causes de cette augmentation<br />

de l'activite thrombocytaire sont en partie de<br />

nature dispositionnelle mais aussi de nature<br />

adrenergique, c'est-ä-dire Nee au stress. Elle<br />

resident en partie aussi dans des erreurs de l'alimentation<br />

et dans des <strong>der</strong>angements du metabolisme<br />

lipidique. Notre article sert ä l'explication<br />

des <strong>der</strong>nieres causes citees.<br />

L'article presente des comparaisons entre la<br />

numeration thrombocytaire ou leurs parametres<br />

d'activite et d'une part les taux globaux de cholesterol<br />

et d'autre part les taux du cholesterol HDL.<br />

La mise en evidence de ces liens depend des<br />

methodes. Ces influences mutuelles entre la numeration<br />

thrombocytaire et le metabolisme lipidique<br />

existent toujours dans les troubles de l'irrigation<br />

peripherique arterielle et veineuse et sont<br />

modifiees par l'irradiation du sang aux ultraviolets<br />

(UVB) ä l'avantage du patient.<br />

632


Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

G. und U. Frick, HOT/UVB<br />

Mots des: therapie par Oxydation hematogene,<br />

radiation ultra-violette, hyperlipidemie, thrombocytes<br />

BMI 101<br />

TSS101<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie die ischämische Herzkrankheit,<br />

periphere arterielle Verschlußkrankheit, zerebrovaskuläre<br />

Insuffizienz, diabetische Mikroangiopathie —<br />

insbeson<strong>der</strong>e in Form <strong>der</strong> diabetischen Retinopathie —,<br />

aber auch die chronische venöse Durchblutungsstörung<br />

und die Migräne, sind mit Aktivierungen <strong>der</strong> Thrombozytenfunktion<br />

verbunden.<br />

Vor Diagnosestellung prüfen wir bei den Patienten Thrombozytenfunktion<br />

und Thrombozytenzahl. Steigerungen<br />

<strong>der</strong> Thrombozytenaktivität sehen wir vor einem akuten<br />

Schub <strong>der</strong> Erkrankung aber auch im chronisch-latenten<br />

Stadium. Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Thrombozytenaktivität finden<br />

wir nach einem akuten Geschehen. Während die Thrombozytenzahlen<br />

sich im akuten Ereignis relativ schnell vermin<strong>der</strong>n<br />

und auch in chronisch-latenten Aktivierungsphasen<br />

niedrig sein können, kommt es jedoch nach akuten Ereignissen<br />

innerhalb weniger Tage zu überschießenden<br />

Ausschwemmungen von Thrombozyten.<br />

Die Bestimmung eines einzelnen Thrombozytenwertes<br />

sagt wenig aus über den augenblicklichen Stand einer Gefäßerkrankung.<br />

Aufschlußreicher sind mehrere Meßwerte<br />

zur Beurteilung <strong>der</strong> Trends <strong>der</strong> Gefäßerkrankung.<br />

Zur Bestimmung <strong>der</strong> Thrombozytenzahl wird das Blut meistens<br />

mit EDTA-Röhrchen gewonnen. Im Gerinnungslaboratorium<br />

wird sie auch aus Zitratvollblut bestimmt, wobei<br />

die Werte beim Zitratvollblut um ein Geringeres höher liegen.<br />

Wir haben festgestellt, daß die Thrombozytenwerte aus<br />

sedimentiertem Blut, und zwar aus dem plättchenreichen<br />

Plasma (PRT) im Zitratvollblut, um den Faktor 2,5 höher<br />

liegen als aus EDTA-Vollblut Es kommt durch den Sedimentationsvorgang<br />

zu einer Anreicherung <strong>der</strong> Plättchen in<br />

dem überstehenden Plasma.<br />

Unter <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung des Blutes sehen wir in<br />

den meisten Gruppen unserer Patienten eine signifikante<br />

Zunahme <strong>der</strong> Thrombozytenwerte (Tab. I). Nach unseren<br />

Beobachtungen dürfte dies ein Indikator für eine allgemeine<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Krankheitssituation des Patienten<br />

sein. Durch eine Serie von UV-Bestrahlungen des Blu-<br />

Druck-<br />

Meflfühler<br />

Sieb<br />

5ml PRP-*-0,5mn0' 5 M<br />

ADP<br />

Druckme/lgerät Registriergerät<br />

1mm/sec<br />

Abb. 1: Prinzipskizze und Schaltbild <strong>der</strong> DKTA. Druckmessung<br />

bei <strong>der</strong> kombinierten Thrombozytenadhäsion und -aggregation.<br />

tes kann <strong>der</strong> Patient aus einer Situation <strong>der</strong> chronisch-latenten<br />

Aktivitätssteigerung und Verbrauchsreaktion herausgeführt<br />

werden.<br />

Vermin<strong>der</strong>te bzw. niedrig normale Thrombozytenzahlen<br />

gingen bei unseren Untersuchungen in mittel-normale<br />

Werte über.<br />

In <strong>der</strong> medizinischen Literatur <strong>der</strong> letzten Jahre wird <strong>der</strong>artigen<br />

Thrombozytenverän<strong>der</strong>ungen eine geringe kausale<br />

Bedeutung zugemessen. Ob nun primäre o<strong>der</strong> sekundäre<br />

Ursache, die Verän<strong>der</strong>ungen an den Gefäßen unserer Patienten<br />

sind — beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> akuten Thromboganese<br />

für aktuelle Verschlüsse und Schmerzsyndrome — immer<br />

wie<strong>der</strong> beeindruckend!<br />

Nach jahrelangen Untersuchungen im Labor und am<br />

Patienten können wir feststellen, daß überschießende<br />

Thrombozytenfunktionen durch regelmäßig angewandte<br />

Ultraviolettbestrahlungen des Blutes gedämpft werden<br />

können. Zum Nachweis bedienen wir uns Trübungsmessungen<br />

wie dem BORN-Test, <strong>der</strong> in den meisten Kliniken<br />

eingesetzt wird. Der BORN-Test kann beson<strong>der</strong>s Thrombozytenfunktionshemmungen<br />

z. B. durch Medikamente<br />

erfassen. Hyperaktivitäten <strong>der</strong> Thrombozyten können jedoch<br />

damit nur bedingt nachgewiesen werden. Dazu eignen<br />

sich besser Ausbreitungstests o<strong>der</strong> die von uns bevorzugte<br />

Siebdruckmethode (Funktionsprinzip Abb. 1). Ihr<br />

Meßprinzip beruht nicht auf <strong>der</strong> Trübungsmessung wie<br />

beim BORN-Test, son<strong>der</strong>n auf <strong>der</strong> Eigenschaft <strong>der</strong><br />

Thrombozyten, Defekte in Gefäßen abzudichten: Dabei<br />

werden die Löcher eines Siebes vom adhärenten und aggregierenden<br />

Thrombozyten verstoipft, wodurch es in<br />

Tab. I: Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Thrombozytenwerte durch die Serie <strong>der</strong> UVB in zwei Patientengruppen (Werte in Gpt/1; Werte <strong>der</strong><br />

2, Gruppe aus plittchenrelchem Plasma, das auch zur Funktionsprüfung <strong>der</strong> Thrombozyten eingesetzt wird).<br />

18AVK-PMenten<br />

80 Patienten unterschiedlicher Indikatäonsstefiung<br />

Zeit<br />

X<br />

B<br />

n<br />

%Ar»stieg<br />

*P<br />

P<<br />

X<br />

s<br />

ns<br />

%Anstieg<br />

*P<br />

p<<br />

0<br />

6w<br />

166+ 36<br />

183+ • 46<br />

18<br />

18<br />

10,2<br />

2,623<br />

• O,ÖS<br />

4f8±<br />

446±<br />

142<br />

124<br />

80<br />

SO<br />

6,6<br />

3,009<br />

0,01<br />

633


G. und U. Frick, HOT/UVB Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

AR(2.)<br />

cL<strong>der</strong><br />

DKTA<br />

lOOj<br />

90<br />

80<br />

70-<br />

Y-2,01x+17,93<br />

r-0,6616<br />

70 "<br />

60 •<br />

50 -<br />

30 -<br />

tp = 3,290 tp =2,376<br />

eC


Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

G und U Fnck, HOT/UVB<br />

Blutdruck<br />

mm Hg<br />

240<br />

220<br />

200\<br />

180<br />

160<br />

Y-0,05x*143<br />

n-98<br />

r-0,344<br />

.UQ07<br />

Abb 4 Verlauf des systolischen und diastolischen Blutdruck<br />

wertes wahrend des UVB-Dispensaires<br />

140<br />

120<br />

100<br />

Y-0,07x*l32<br />

n-36<br />

r~ 0,582<br />

£.^0,01<br />

doch bei 28 Patienten nicht finden (Abb 7) Wir suchten<br />

daher nach zuverlässigeren Parametern und fanden das<br />

Verhältnis <strong>der</strong> Thrombozytenwerte im plattchenreichen<br />

Plasma (PRP) zur Thrombozytenzahl im Zrtratvollblut<br />

(TC) Dieses Verhältnis liegt normalerweise bei 2 bis 2,5<br />

Je geringer es ist, um so mehr Thrombozytenaggregate<br />

liegen vor Die Thrombozyten befinden sich nicht mehr im<br />

PRP, son<strong>der</strong>n gehen durch Aggregation untereinan<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> mit Erythrozyten o<strong>der</strong> Leukozyten ins Sediment über<br />

Die Korrelationsanalyse zwischen dieser Verhaltniszahl<br />

PRP/TC und den Cholesterolwerten vor <strong>der</strong> UVB ergibt<br />

eine hohe Signifikanz (Abb 8)<br />

Je hoher die Cholesterolwerte bei einem Patienten sind,<br />

desto mehr sind die Thrombozyten voraktiviert, aggregieren<br />

bereits im Zitratmilieu, das eine Restaktivitat von Kalziumionen<br />

gewährleistet Sie befinden sich nicht mehr so<br />

reichlich im PRP Bei normalen Cholesterolwerten ist das<br />

Verhältnis PRP/TC - Thrombozytenwert normal<br />

Tnglyzende<br />

10<br />

3 >° .mmol/l<br />

200 300 mg/dl<br />

wo<br />

Abb 5 Korrelationsanalyse des systolischen Blutdruckwertes<br />

in Abhängigkeit von den Plasmatnglyzenden Die signifikante<br />

Beziehung wird durch die UVB-Sene zunächst einmal parallel<br />

verschoben, spater sinken die Blutdruckwerte starker als die<br />

Tnglyzende Die 6 Monats- Werte sind jedoch gegenüber den<br />

12-Wochen-Werten wie<strong>der</strong> etwas rückläufig<br />

Was bewirkt nun die UVB?<br />

Wie aus <strong>der</strong> Literatur bekannt und in Verlaufsstudien bestätigt<br />

(5,8), fuhrt die UVB zu einer signifikanten Cholesterolsenkung<br />

Es kommt zunächst zu einer Cholesterolmobilisation<br />

(Abb 9) Wir vermuten, daß eine Freisetzung<br />

saurer Mukopolysacchande vom Hepanntyp aus basophilen<br />

Leukozyten eine Aktivierung <strong>der</strong> Lipoproteidhpase bewirkt<br />

Die UV-Quanten können aber auch einen Teil des<br />

Cholesterols direkt in Lumistenn überfuhren, welches<br />

leichter verstoffwechselt wird (7)<br />

Die UVB fuhrt zur Erhöhung <strong>der</strong> HDL-Cholesterole (HDL-<br />

C) Eine signifikante HDL-C-Erhohung laßt sich jedoch<br />

erst im UVB-Dispensaire nach 7 2 bis 2 Jahren nachweisen<br />

(Abb 10)<br />

Eine Steigerung <strong>der</strong> Schutzfunktion <strong>der</strong> HDL-C für die<br />

Thrombozyten sieht man jedoch bereits früher Je hoher<br />

7 8 mrnol/l<br />

40 60 100 140 160 200 240260 300 mgM<br />

Cholesterol<br />

Abb 6 Korrelationsanalyse <strong>der</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> korrigierten<br />

Druckanstiegswinkel <strong>der</strong> DKTA von den Plasmacholesterolwerten<br />

635


G und U Frick, HOT/UVB<br />

Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

sponfaneoos oggregation<br />

( per cent)'<br />

PRP<br />

TC<br />

Y-159x *052<br />

r = 01287<br />

DF = 26<br />

p>005<br />

= 315-025x<br />

-0.5241<br />

p


Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92,33 Jahrg<br />

G und U Fnck, HOT/UVB<br />

Thrombocytes (PRP)<br />

Cpt/l<br />

sec<br />

Y-3,45x-14,86<br />

r-0,3183<br />

n-42<br />

p<br />

300--<br />

Start<br />

50O-<br />

200-<br />

100-<br />

w<br />

HDL-Cholesterol<br />

o,5 08 10 13 i,6 18 Ummotll<br />

20 30 40 50 SO 70 80 mg /dl<br />

Abb 11 Korrelationsanalyse <strong>der</strong> Thrombozytenwerte im PRP in<br />

Abhängigkeit von den HDL-C-Werten im Verlauf des UVB-Dispensaires<br />

heitsstadien und Diagnosen schwacher o<strong>der</strong> starker auf<br />

die UVB reagieren können So ist uns aus früheren Untersuchungen<br />

bekannt (2), daß Typ-I-Diabetiker mit Mikround<br />

Makroangiopathie mit einer Zeitverzogerung von 12<br />

Wochen Verbesserungen <strong>der</strong> Fettstoffwechselparameter<br />

erreichen, im Gegensatz zur artenosklerotisch bedingten<br />

AVK<br />

Literatur<br />

1 Fnck, G Zur Wirkung <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung des Blutes<br />

auf das Blutbild Folia haematol 101 (1974) 717-723<br />

2 Fnck, G Weiterentwicklung und Einsatz <strong>der</strong> Druckmessung<br />

bei <strong>der</strong> kombinierten Thrombozytenadhasions- und -aggregationsauslosung<br />

(DKTA) in Diagnostik und Therapie von<br />

Thrombozytenfunktionsstorungen sowie in <strong>der</strong> Thrombozytenkonservierung<br />

Habil -Schrift, Greifswaid 1984<br />

3 Fnck, G Fibel <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung des Blutes Wiss<br />

Beitr d Zeitschr d E -M -Arndt-Univ Greifswaid, Greifswaid<br />

1989<br />

4 Fnck, G, H-J Förstern U Fnck Eine neue Methode zur Erfassung<br />

<strong>der</strong> Thrombozytenfunktion bei Patienten und Blutkonserven<br />

Folia haematol 105 (1978) 376-383<br />

°,5 W 1,6 2,1 2,7 3,2 3,8 mmol/l<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 mg /dl<br />

HOL-C<br />

Abb 12 Korrelationsanalyse <strong>der</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> maximalen<br />

Siebverstopfungszeit O (korrigiert auf 250 Gpt/I Thrombozyten)<br />

vom HDL-C-Wert<br />

Fnck, G, U Fncku I Wiedenhoft Wirkung <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung<br />

des Blutes auf die Thrombozytenfunktion und den<br />

Cholesterolspiegel Folia haematol 110 (1983) 258-267<br />

Fnck, G u U Fnck Verän<strong>der</strong>ungen von Parametern <strong>der</strong><br />

Druckmessung bei <strong>der</strong> kombinierten Thrombozytenadhasions-<br />

und -aggregationsauslosung (DKTA) bei Blutdrucksenkung<br />

nach Ultraviolettbestrahlung des Blutes (UVB) (unveroffentl)<br />

Jahng, K, D Jahrig u P Meisel IPhototherapie VEB G<br />

Thieme, Leipzig, 1981<br />

Wennig, F Blutveran<strong>der</strong>ungen durch UV-Bestrahlung in O 2 -<br />

Atmosphare Wien med Wochenscltir 106 (1956) 1015-1018<br />

Anschrift für die Verfasser<br />

Dr med habil G Fnck, Abt f Transfusionsmedizin <strong>der</strong> Med<br />

Fakultät <strong>der</strong> Emst-Moritz-Arndt-Unsversitat Grerfswald, Friedrich-Loeffler-Str<br />

23, O-2200 Greifswaid<br />

Neukönigsför<strong>der</strong> Mineraltabletten<br />

in Apotheken<br />

637


Aus <strong>der</strong> Medizinischen Universitätsklinik <strong>der</strong> Humboldt-Universität zu Berlin (Chante)<br />

(Direktor Prof Dr. med habil H. Berndt)<br />

A. Turowski, M. Paulitschke, A. Wziontek und H. H. Schmidt<br />

Über die Behandlung des sekundären und primären Raynaud-Syndroms<br />

mit <strong>der</strong> HOT und UVB<br />

Zusammenfassung<br />

Wir behandelten insgesamt 42 Patienten mit einem<br />

Raynaud-Syndrom mit <strong>der</strong> extrakorporalen<br />

Ultraviolett-Eigenblutbestrahlung. 28 Patienten<br />

wurden einer achtmaligen UVB und 14 Patienten<br />

einer achtmaligen HOT unterzogen. Es kam bei<br />

<strong>der</strong> UVB bei 61 % <strong>der</strong> Patienten zu einer Vermin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Frequenz und Intensität <strong>der</strong> kältereizinduzierten<br />

Raynaud-Attacken; nach <strong>der</strong> HOT<br />

gaben 84% <strong>der</strong> Patienten eine Vermin<strong>der</strong>ung dieser<br />

Beschwerden an. Ursache hierfür könnte die<br />

signifikante Senkung <strong>der</strong> vor Therapie erhöhten<br />

Plasmaviskosität sein, die bei beiden Behandlungsverfahren<br />

eintrat. Die klinischen und serologischen<br />

Effekte waren beson<strong>der</strong>s ausgeprägt<br />

bei Patientein mit einem sekundären Raynaud-<br />

Syndrom ([hauptsächlich akrale Gefäßverschlüsse<br />

beii Sklero<strong>der</strong>mie) und zeigten sich bei<br />

<strong>der</strong> HOT länger anhaltend.<br />

Schlüsselwörter: UV-Bestrahlung des Eigenblutes<br />

(UVB, HOT) — Raynaud-Syndrom — Hämorheologie<br />

Summary<br />

We treated in total 42 patients suffering from a<br />

Raynaud's syndrome with the extracorporal ultraviolet<br />

radiation of the own blood. In this 28 patients<br />

un<strong>der</strong>went UVB eight times and 14 patients<br />

un<strong>der</strong>went HOT eight times. With the UVB 61 per<br />

cent of the patients showed a decrease in the f requency<br />

and intensity of the Raynaud attacks induced<br />

through cold; after the HOT 84 per cent of<br />

the patients reported a decrease of these complaints.<br />

The reason therefore might be the significant<br />

decrease in the viscosity of the plasma<br />

which prior to the therapy was increased. This<br />

decrease occurred with both procedures of the<br />

treatment. The clinical and serological effects<br />

were especially pronounced in the patients with<br />

a secondary Raynaud syndrome (mainly acral<br />

occlusions of the vessels in case of sclero<strong>der</strong>ma)<br />

and turned out to last for a longer period<br />

of time with the HOT.<br />

Key words: uv radiation of the own blood (UVB,<br />

HOT) — Raynaud syndrome — haemorheology<br />

Resume<br />

Nous avons traite un total de 42 patients atteints<br />

du syndrome de Raynaud ä l'aide de l'autohemotherapie<br />

par irradiation extracorporelle du<br />

sang aux ultraviolets (UVB). 28 patients ont ete<br />

soumis huit fois ä cette irradiation et 14 patients<br />

ont ete soumis huit fois ä une therapie d'oxydation<br />

hematogene (HOT). Dans le cas de l'irradiation,<br />

61 % des patients traites ont presente une<br />

amelioration de la frequence et de l'intensite des<br />

attaques de Raynaud induites par le froid, 81 %<br />

des patients soumis ä la HOT ont indique une diminution<br />

de ces troubles. La cause pourrait en<br />

etre la baisse significative de la viscosite du<br />

plasma, elevee avant la therapie, qui s'est produite<br />

avec les deux methodes de traitement. Les<br />

effets ciiniques et serologiques ont ete particulierement<br />

marques chez les patients presentant<br />

un syndrome secondaire de Raynaud (principalement<br />

des obstructions vasculaires des extremites<br />

en cas de sclero<strong>der</strong>mie) et se sont montres<br />

plus durables avec la HOT.<br />

Mots des: autohemotherapie par irradiation du<br />

sang aux ultraviolets (UVB, HOT), syndrome de<br />

Raynaud, hemorheologie<br />

Einleitung und Problemstellung<br />

Das Raynaud-Pbanomen (RP) mit anfallsweiser akraler<br />

Ischämie und seinen typischen Verän<strong>der</strong>ungen des<br />

Hautkolorits (Trikolore-Phänomen) ist verbunden mit<br />

Schmerzen unterschiedlicher Intensität und Parasthesien<br />

Insbeson<strong>der</strong>e bei stärkerer Kalteemwirkung stehen die<br />

Patienten häufig unter einem erheblichen, von selten <strong>der</strong><br />

behandelnden Arzte gelegentlich zu wenig beachteten<br />

Leidensdruck<br />

Maurice Raynaud (1834-1881) selbst vermutete bei <strong>der</strong><br />

Beschreibung des Schmerzphanomens noch lokale Vasospasmen<br />

(Raynaud, 1862)<br />

Der ftaynai/c/-Symptomenkomplex ist jedoch nach Bollmger<br />

und Butti (1976) häufiger Ausdruck einer zugrundelie-<br />

638


Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

A Turowski et al , HOT/UVB<br />

genden chronischen Gefaßerkrankung (sekundäres Raynaud-Synürom,<br />

sRP) und seltener eine eigenständige<br />

Erkrankung im Sinne einer funktionellen Durchblutungsstörung<br />

(primäres Raynaud-Syndrom, pRP, „Morbus Raynaud")<br />

Erstmals beschrieben Pnngle et al (1965) Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Vollblutviskositat beim ftaynai/d-Syndrom, was spater<br />

auch an<strong>der</strong>e Autoren bestätigten (Dintenfass, 1977, Polsteret<br />

al, 1985, Forcom, 1988) In einer früheren Untersuchung<br />

konnten wir feststellen, daß Patienten mit einem<br />

pRP Normalwerte <strong>der</strong> Plasmaviskositat aufwiesen, wahrend<br />

<strong>der</strong> Nachweis einer pathologisch erhöhten Viskosität<br />

immer Ausdruck eines sRP ist' Patienten mit sRP hingegen<br />

sind nicht alle mit einer erhöhten Plasmaviskositat belastet<br />

Die Werte <strong>der</strong> Viskosität unterliegen Schwankungen,<br />

die offenbar in <strong>der</strong> Pathophysiologie des Erkrankungsformenkreises<br />

begründet sind Erhöhungen <strong>der</strong><br />

Plasmaviskositat sind jedoch in den meisten Fallen verbunden<br />

mit den klinischen Zeichen eines sekundären Raynaud-Gynöroms<br />

Die Mehrzahl <strong>der</strong> Patienten (60%) mit einem<br />

sRP sind dem Krankheitsbild <strong>der</strong> systemischen Sklero<strong>der</strong>mie<br />

zuzuordnen (Saknss und Toussamt, 1990) Fast<br />

alle Patienten wurden schon langerdauernd mit einer Erhaltungsdosis<br />

einer Immunsuppression (Prednison, 5 bis<br />

10 mg/d, einige zusätzlich mit Azathioprm) behandelt Bei<br />

<strong>der</strong> pathologischen Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Hamorheologie ist<br />

eine therapeutische Beeinflussung durch die Plasmapherese<br />

erfolgversprechend (Polster, 1985), Saknss et al,<br />

1990)<br />

Die Ultraviolettbestrahlung des Eigenblutes (UVB) ist<br />

mehrfach als Behandlungsmethode <strong>der</strong> akralen Durchblutungsstörungen<br />

beschrieben worden (Wiesner, 1975) Bei<br />

<strong>der</strong> UVB wurde auch die Senkung <strong>der</strong> pathologisch erhöhten<br />

Plasmaviskositat beschrieben (Lerche et al, 1983,<br />

Pohlmann, 1985)<br />

Ähnliche Beobachtungen wurden auch bei <strong>der</strong> HOT (hamatogene<br />

Oxidationstherapie) gemacht, wie uns durch<br />

mündliche Mitteilungen von Anwen<strong>der</strong>n bekannt wurde<br />

Eine Veröffentlichung dieser Erfahrungen hegt bisher nicht<br />

vor<br />

Patienten und Methoden<br />

Wir behandelten insgesamt 42 Patienten, die an einem<br />

ftaynaud-Syndrom litten, mit <strong>der</strong> UV-Eigenblutbestrahlung<br />

Mit <strong>der</strong> UVB wurden 28 Patienten bei<strong>der</strong>lei Geschlechts<br />

behandelt 10 Patienten wurden nach den klinischen<br />

und parakhnischen Untersuchungen als Patienten<br />

mit pRP eingestuft 18 Patienten hatten einen sekundären<br />

Raynaud mit unterschiedlicher Grundkrankheit (hauptsächlich<br />

Sklero<strong>der</strong>mie, aber auch Patienten mit einer Vaskulitis<br />

noch nicht klar einzuordnen<strong>der</strong> Genese), ein Patient<br />

wies angiographisch eindeutig artenosklerotische Verschlüsse<br />

auf<br />

Zur Behandlung nutzten wir das UV-Bestrahlungsgerat<br />

FMR-10 <strong>der</strong> Firma Pracitronic Dresden<br />

Mit <strong>der</strong> HOT behandelten wir 14 Patienten bei<strong>der</strong>lei Geschlechts<br />

Hierbei handelte es sich in 5 Fallen um Patienten<br />

mit bisher als primär einzuschätzendem Raynaud-<br />

Syndrom, 7 Patienten wiesen ein sekundäres Raynaud-<br />

Syndrom mit eindeutigen immunologischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

und pathologischen Viskositatswerten auf Zwei Patienten<br />

hatten ein sekundäres Raynaud-Synürom ohne<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Plasmaviskositat Es wurden jeweils 8 UVB<br />

und 8 HOT innerhalb von 4 Wochen durchgeführt<br />

Die Untersuchungen <strong>der</strong> Paraklinik, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

Rheologie und <strong>der</strong> klinischen Verän<strong>der</strong>ungen erfolgten bei<br />

<strong>der</strong> HOT vor, wahrend, unmittelbar nach Abschluß und 4<br />

Wochen nach Beendigung <strong>der</strong> Therapie Bei <strong>der</strong> UVB wurden<br />

Messungen vor, nach <strong>der</strong> 8mahgen Behandlung und 4<br />

Wochen nach Therapieabschluß durchgeführt<br />

Zur Anwendung bei <strong>der</strong> HOT kam das Gerat Oxysan <strong>der</strong><br />

Firma Eumatron (München) mit den dazugehörenden Einmal-Sets<br />

Details zur Durchfuhrung <strong>der</strong> HOT beziehungsweise UVB<br />

siehe Seng (1990) und Wiesner (1990)<br />

Die subjektiven Beschwerden <strong>der</strong> Patienten wurden mit einem<br />

standardisierten Fragebogen vor, wahrend und bei<br />

den Nachuntersuchungen erfragt<br />

Die Plasmaviskositat wurde mittels eines modifizierten<br />

Ubbelohdeviskosimeters nach Berger-Deckert bei einer<br />

Temperatur von 25 (± 0,1) ° C bestimmt (Baumler und<br />

Meier, 1985) Es wurde die Zeit gemessen, die eine Eichflussigkeit<br />

bzw das Blutplasma zum Durchfließen <strong>der</strong><br />

thermostatisierten Kapillare benotigte Die Plasmaviskositat<br />

berechnet sich unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Viskosität,<br />

Dichte und Durchlaufzelt einer Eichflussigkeit sowie aus<br />

<strong>der</strong> Durchlaufzelt des Plasmas und <strong>der</strong> Plasmadichte<br />

Die statistischen Berechnungen basierten auf dem Rangfolgentest<br />

nach Wi/coxon<br />

Ergebnis<br />

11 Klinische Ergebnisse unter UVB<br />

Von den 28 Patienten berichteten 16 Patienten nach Abschluß<br />

<strong>der</strong> Therapie über eine deutliche Besserung, 1 Patient<br />

gab eine leichte Verbesserung <strong>der</strong> Beschwerden an<br />

(61% <strong>der</strong> Behandelten) Die Verbesserungen bezogen<br />

sich insbeson<strong>der</strong>e auf eine Verringerung <strong>der</strong> Frequenz<br />

und Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Intensität <strong>der</strong> kalteinduzierten Raynaüd-Attacken<br />

Weiterhin berichteten die Patienten über<br />

das Auftreten eines Warmegefuhls in den Händen und<br />

auch Fußen Als eine logische Konsequenz daraus schil<strong>der</strong>ten<br />

die Patienten auch eine Verbesserung des Allgemeinbefindens<br />

Demgegenüber zeigten 9 Patienten keine<br />

Verän<strong>der</strong>ung ihrer subjektiven Beschwerden Zwei Patienten<br />

meinten, daß nach <strong>der</strong> Behandlung eine Verschlechterung<br />

eingetreten sei (insgesamt 39%)<br />

Nebenwirkungen durch die UVB wurden we<strong>der</strong> ärztlicherseits<br />

festgestellt, noch durch die Patienten angegeben<br />

639


A. Turowski et al„ HOT/UVB Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

' b&siatfikßits durch USiB &$i-Patfehten mit pRP und sRP.<br />

GesaiBöäM , v,or ,<br />

n-p-M'V" , •"" UVB „<br />

"iPttS&viskoiltat<br />

fj$<br />

Pf man *_" - * ,77,21<br />

.A1bimto"_ u i , " «42,02<br />

,'<br />

nach- .<br />

8 UVB*<br />

1,94<br />

* • 2,46-<br />

71,74*<br />

„ .40,89<br />

• !nach'UVB<br />

*, •*<br />

*• ,,<br />

1 i7l •<br />

73,09<br />

43,10*;',<br />

1.2 Klinische Ergebnisse unter HOT<br />

Die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> von den Patienten vor <strong>der</strong> Behandlung<br />

beschriebenen Beschwerden waren mit denen<br />

in 1.1 geschil<strong>der</strong>ten identisch. Die Wirkung trat bei <strong>der</strong> HOT<br />

durchschnittlich etwas früher ein als bei <strong>der</strong> UVB. Von den<br />

14 mit 8 HOT behandelten Patienten gaben 5 eine eindeutige<br />

Besserung gegenüber dem Vorbefinden an, 7 meinten<br />

eine leichte Verbesserung zu verspüren (84%). Unverän<strong>der</strong>te<br />

Beschwerden gaben nur zwei Patienten an (14%).<br />

Über eine Verschlechterung während o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Behandlung<br />

berichtete keiner <strong>der</strong> Patienten. Die HOT führte<br />

zu keinen den Patienten belästigenden Nebenwirkungen.<br />

Tab, ll^Ve/än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Ptäsmaviskqsttät und <strong>der</strong> Eiwejßbeständtefte<br />

durch*WB bei Patienten mit sftP-<br />

Gejarnfzah) •<br />

PlÄsffiavQkosität<br />

Fibrinogin<br />

Protein<br />

Albumin<br />

vor<br />

UVB<br />

1,81<br />

2 t 88<br />

78,53<br />

44,91<br />

• nach<br />

8 UVB<br />

1,67<br />

2,53<br />

72,48<br />

* 40,09<br />

4 Wochen<br />

nach UVB<br />

1,75<br />

2,78<br />

74,84<br />

43;09<br />

2.1 Internistisches Routineprogramm<br />

Bei <strong>der</strong> Behandlung wurden am Blutbild und an den übrigen<br />

internistischen Routineuntersuchungen (mit Ausnahme<br />

<strong>der</strong> weiter unten genannten Bluteiweißparameter!)<br />

sowohl bei <strong>der</strong> HOT als auch bei <strong>der</strong> UVB keine signifikanten<br />

Verän<strong>der</strong>ungen nachgewiesen. Im Durchschnitt befanden<br />

sich diese Parameter bei den behandelten Patienten<br />

im Normbereich. Das galt insbeson<strong>der</strong>e auch für das<br />

rote und weiße Blutbild, die Transaminasen, Lipid- und<br />

Cholesterolwerte sowie für die Gerinnungsparameter.<br />

2.2 Plasmaviskosität und Parameter <strong>der</strong> Bluteiweiße<br />

Tab, llk Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Plasmaviskosität und <strong>der</strong> Eiweißbestandteile<br />

durch HOT bei Patienten mit pRP und sRP.<br />

Gesamtzahl<br />

n=14<br />

Plasmavisföosität<br />

Fibrin ogert<br />

Protein<br />

Albumin<br />

vor<br />

HOT<br />

1,74<br />

2,36<br />

77,39<br />

45,93<br />

nach<br />

4 HOT<br />

1,66<br />

2,47<br />

72,46<br />

42,15<br />

nach<br />

8 HOT<br />

1,69<br />

2,52<br />

73,83<br />

43,80<br />

4 Wochen<br />

nach HOT<br />

1,71<br />

2,44<br />

76,81<br />

45,82<br />

Tab. IV: Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Plasma viskosität und <strong>der</strong> Eiweißbestandterle<br />

durch HOT bei Patienten mit sRP-<br />

Gesamtzahl<br />

n = 7<br />

Ptasmaviskosität<br />

Fibrin ogen<br />

Protein<br />

Albumin<br />

vor<br />

HOT<br />

1,84<br />

2,41<br />

78,06<br />

44,16<br />

nach<br />

4 HOT<br />

1,73<br />

2,80<br />

74,15<br />

40,05<br />

nach<br />

8 HOT<br />

1,72<br />

2,73<br />

74,23<br />

42,25<br />

4 Wochen<br />

nach HOT<br />

1,75<br />

2,67<br />

77,57<br />

44,99<br />

2.2.1 Ergebnisse nach UVB: Nach <strong>der</strong> UVB konnten wir<br />

bei <strong>der</strong> Gesamtgruppe <strong>der</strong> Patienten (pRP und sRP) eine<br />

Senkung <strong>der</strong> PV von 1,76 auf 1,64 mPas messen. Die Senkung<br />

war signifikant und vollzog sich parallel zu einem Abfall<br />

<strong>der</strong> Fibrinogenwerte, <strong>der</strong> allerdings statistisch nicht zu<br />

sichern war. Weiterhin zeigte sich ein signifikantes Absinken<br />

<strong>der</strong> Protein- (7,1 %) und Albuminwerte (2,7%). Auch 4<br />

Wochen nach Abschluß <strong>der</strong> Behandlung waren die Werte<br />

noch signifikant unter denen vor Beginn <strong>der</strong> Therapie, allerdings<br />

nur noch um 2,8% niedriger im Vergleich zu den<br />

Vorwerten (siehe auch Tab I und Abbildungen). Erwartungsgemäß<br />

fiel die Absenkung dieser Parameter bei den<br />

Patienten mit sRP stärker aus, da auch die Ausgangswerte<br />

höher waren (siehe Tab. II sowie Abb. 1 und 3). 4<br />

Wochen nach Abschluß <strong>der</strong> Therapie waren die Plasmaviskosität<br />

und <strong>der</strong> Albuminwert zwar noch unter dem Ausgangswert,<br />

jedoch statistisch nicht mehr zu sichern.<br />

2.2.2 Ergebnisse nach HOT: Nach achtmaliger UV-Bestrahlung<br />

des mit Sauerstoff aufgeschäumten Eigenblutes<br />

(HOT) konnten wir ähnliche Beobachtungen wie vordem<br />

schon bei <strong>der</strong> UVB machen. Bei <strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> Patienten<br />

(n = 14, siehe Tab. III) zeigte sich die stärkste Senkung<br />

<strong>der</strong> Viskosität bereits nach 4 HOT und war nach Abschluß<br />

<strong>der</strong> Untersuchung mit knapp 3% immer noch signifikant<br />

unter dem Ausgangswert.<br />

Deutlich stärker wirkte sich die HOT auf die Patientengruppe<br />

mit erhöhter Plasmaviskosität (über 1,7 mPas) aus.<br />

Diese Patienten waren auch nach klinischen und immuno-<br />

640


Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

A Turowski et al, HOT/UVB<br />

logischen Kriterien als sRP einzugruppieren Hier zeigte<br />

sich eine fast 6%ige Absenkung bereits nach 4 HOT, die<br />

sich auf im Mittel 6,6% nach Abschluß <strong>der</strong> Behandlung<br />

einstellte und die 4 Wochen nach Abschluß <strong>der</strong> Behandlung<br />

immer noch 5% unter dem Ausgangswert lag Die<br />

Viskositatssenkung lag im Gegensatz zu <strong>der</strong> UVB auch<br />

noch 4 Wochen nach Abschluß <strong>der</strong> Behandlungen signifikant<br />

unter dem Ausgangswert Das <strong>Gesamte</strong>iweiß verringerte<br />

sich um 5%, Albumin in bemerkenswerter Weise um<br />

fast 10% gegenüber dem Wert vor Beginn <strong>der</strong> Therapie<br />

(Tab III und IV sowie Abb 2 und 4) 4 Wochen nach HOT<br />

lagen die Protein- und Albuminwerte praktisch wie<strong>der</strong> auf<br />

dem Ausgangsniveau<br />

3 Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

Insgesamt ist sowohl die HOT als auch die UVB mit Erfolg<br />

beim Raynaud-Synärom angewendet worden 61 % <strong>der</strong><br />

Patienten konnten mit <strong>der</strong> UVB erfolgreich behandelt<br />

werden Das entspricht durchaus den Erfolgsquoten, die<br />

mit anerkannten medikamentösen Therapiemethoden<br />

(Trubestem et al, 1984, Van de Wal et al , 1987) o<strong>der</strong> mit<br />

<strong>der</strong> thorakalen Sympathektomie (Skotnicki et al , 1987)<br />

erzielt wurden (weitere Literatur beim Verfasser 1 ) Bei <strong>der</strong><br />

HOT übersteigt die Erfolgsrate mit 86% gegenüber 14%,<br />

die keine Wirkung angaben, sogar noch die Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> UVB<br />

Hierbei handelte es sich, wie bereits erwähnt, in <strong>der</strong><br />

Hauptsache um Patienten mit einer systemischen Sklero<strong>der</strong>mie<br />

Bei diesen Patienten, bei denen eine kausale Therapie<br />

bisher nicht möglich ist, wird insbeson<strong>der</strong>e auch auf<br />

die Notwendigkeit von symptomatischer Behandlung hingewiesen<br />

Oftmals ist das f?ay/7auc/-Phanomen ein Fruhsymptom<br />

(Krieg e\ al , 1988) Kritisch muß hierbei jedoch<br />

eingeschätzt werden, daß die Behandlung im Winter begann<br />

und die Periode <strong>der</strong> wärmeren Frühlingszeit in den<br />

Plasmaviskositat (mPas)<br />

Plasmaviskositat (mPas)<br />

Sekundärer RAYNAUD<br />

Sekundärer RAYNAUD<br />

1 D > 1 7mPas<br />

4 Wo nach<br />

Abb 1 Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Plasmaviskositat nach UVB bei 18<br />

Patienten mit einem sekundären Raynaud-Syndrom und vor<br />

Behandlung deutlich erhöhter Plasmaviskositat im Vergleich<br />

mit den Normwerten von 32 gesunden Probanden<br />

Normwert vor nach 4 Wo nach<br />

Abb 2 Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Plasmaviskositat nach HOT bei 7<br />

Patienten mit einem sekundären Raynaud-Syndrom und vor<br />

Behandlung deutlich erhöhter Plasmaviskositat im Vergleich<br />

mit den Normwerten von 32 gesunden Probanden<br />

Albumin (g/l)<br />

Albumin (g/l)<br />

Sekundärer RAYNAUD<br />

-<br />

4 Wo nach<br />

25<br />

32 7<br />

Normwert nach 4 Wo nach<br />

• P


A Turowski et al, HOT/UVB<br />

Arztezeitschnft f Naturheiiverf 8/92, 33 Jahrg<br />

Behandlungszeitraum fiel, was allgemein eine gewisse<br />

Lin<strong>der</strong>ung für die Patienten mit sich bringt Wir versuchten<br />

bei den Befragungen diesen Faktor mit zu berücksichtigen<br />

Auszuschließen ist ein gewisser Effekt auf das subjektive<br />

Befinden <strong>der</strong> Patienten jedoch nicht, da wir keine<br />

Kontrollgruppe ohne Therapie aufgestellt haben<br />

Bei <strong>der</strong> UVB, bei <strong>der</strong> sowohl die Patientenzahl als auch <strong>der</strong><br />

Behandlungszeitraum großer waren, muß man die Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> subjektiven Befragung schon allgemeingültiger<br />

annehmen, allerdings fehlt auch hier eine Kontrollgruppe<br />

Bemerkenswert sind die Ergebnisse <strong>der</strong> Plasmaviskositatsuntersuchungen<br />

Dieser starke Effekt war nicht unbedingt<br />

zu erwarten, da die fotobiologische Therapie ja ein<br />

regulatives Behandlungsverfahren ist Offenbar gibt es<br />

hier Parallelen zu den Beobachtungen an<strong>der</strong>er Autoren<br />

bei <strong>der</strong> Behandlung schwerer Stadien von penpheren arteriellen<br />

Durchblutungsstörungen <strong>der</strong> Beine mit <strong>der</strong> HOT<br />

und UVB, die ebenfalls über eine zum Teil erheblichere<br />

Viskositatssenkung berichten (BaumlereX al , 1982,1988,<br />

Pohlmann, 1985, Zwiener und Belgrad, 1987)<br />

Signifikante Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Albuminwerte wurden<br />

auch bei <strong>der</strong> Behandlung von Patienten mit alkoholischer<br />

Leberzirrhose mit HOT beobachtet, dort allerdings ohne<br />

klinisch relevante Senkung <strong>der</strong> normalen Plasmaviskositat<br />

(Turowski et al, 1991)<br />

Interessante Vorstellungen <strong>der</strong> Wirkung von UV-Strahlung<br />

auf Albumine und Proteine „in vitro" entwickelten Sega/und<br />

Dehmlow (1990), die eine Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Konzentration<br />

durch Aufspaltung <strong>der</strong> Eiweißmolekule diskutierten Noch<br />

nicht völlig geklart ist, welche Faktoren insgesamt in die<br />

Plasmaviskositat eingehen Wahrscheinlich ist die Proteinund<br />

Albuminkonzentration (Protein-Albumin-Quotient) ein<br />

entscheiden<strong>der</strong> Faktor für die Viskosität Entgegen früheren<br />

Vermutungen konnten wir keine direkten Zusammenhange<br />

zwischen <strong>der</strong> Fibrinogenkonzentration und <strong>der</strong><br />

Schwere des Raynaud-Syndroms erkennen Auch ergab<br />

sich keine Korrelation zwischen <strong>der</strong> Viskositatssenkung<br />

und einem Absinken <strong>der</strong> Fibrinogenkonzentration Ohnehin<br />

kann das Fibrinogen nicht die alleinige Ursache für die Viskositatserhohung<br />

gewesen sein, da die Fibrinogenkonzentration<br />

bei <strong>der</strong> Patientengruppe im Normbereich lag<br />

Im Zusammenhang mit den ermutigenden subjektiven klinischen<br />

Ergebnissen <strong>der</strong> Therapie können wir annehmen,<br />

daß sich mit Steigerung <strong>der</strong> Fließeigenschaften des Blutes<br />

auch eine für den Patienten kurative Verbesserung <strong>der</strong><br />

Durchblutung an den Händen erreichen laßt<br />

Auf die Wichtigkeit <strong>der</strong> Senkung <strong>der</strong> erhöhten Plasmaviskositat<br />

bei schwerem Raynaud-Syndrom wurde verschiedentlich<br />

hingewiesen (Diehm et al, 1983, Ehrly, 1989)<br />

Die logische Folge hieraus ist, daß man die Behandlung<br />

des schweren sekundären ftaynauc/-Syndroms mit einer<br />

Plasmapherese versucht (Lit) Ergebnisse unserer Arbeitsgruppe<br />

(Saknss et al, 1991) zeigten erwartungsgemäß<br />

drastische Absenkungen <strong>der</strong> Plasmaviskositat<br />

(22,7% direkt nach Abschluß <strong>der</strong> Plasmapherese, um<br />

11,6% nach einer Woche und noch 3,8% nach 4 Monaten)<br />

Die Plasmapherese ist allerdings in <strong>der</strong> von uns vorgenommenen<br />

Form ein kostenaufwendiges (stationäre Behandlung)<br />

und den Patienten belastendes Verfahren (zentraler<br />

Venenzugang etc )<br />

Aus diesem Grunde haben bisherige Erfahrungen aus an<strong>der</strong>en<br />

Therapiestudien mit <strong>der</strong> HOT und UVB (Wziontek,<br />

1989, Pauhtschke et al , 1992) uns motiviert, die Behandlung<br />

mit diesen einfachen, nebenwirkungsfreien und wenig<br />

kostenaufwendigen Methoden zu versuchen<br />

Die Signifikanz und die offensichtliche klinische Relevanz<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse kann nach unserer Meinung einen Hinweis<br />

auf die Wirksamkeit fotobiologischer Behandlungsverfahren<br />

geben<br />

Die Wirksamkeit <strong>der</strong> HOT (Pauhtschke et al , 1992) und<br />

<strong>der</strong> UVB (Pohlmann, 1985) bei Patienten mit AVK ist häufig<br />

beschrieben Es zeigen sich bei Patienten im Stadium lla<br />

nach Fontaine interessante Ergebnisse<br />

Im Gegensatz zu <strong>der</strong> von sehr vielen Umstanden beeinflußbaren<br />

Claudicatio intermittens ist die Plasmaviskositat<br />

sicher nicht von subjektiven psychischen Faktoren o<strong>der</strong><br />

Plazeboeffekten abhangig So konnten wir das mehrfach<br />

beschriebene Phänomen <strong>der</strong> Senkung <strong>der</strong> Plasmaviskositat<br />

(s a Zwiener und Belgrad 1987) durch UV-Eigenblutbestrahlung<br />

auch bei <strong>der</strong> HOT nachweisen Wenn<br />

auch die Effekte des UV-Lichtes auf den menschlichen<br />

Organismus noch nicht völlig geklart sind und auch die<br />

Auswirkung <strong>der</strong> UV-Bestrahlung auf Blutzellen und Plasmaeiweiße<br />

noch mit vielen Fragezeichen versehen werden<br />

muß, ist eine Ablehnung <strong>der</strong> Behandlungsmethode<br />

genauso unberechtigt, wie die unkritische Anwendung bei<br />

bisher nicht begrundbarer Indikation<br />

Insgesamt berechtigen die Behandlungserfolge mit <strong>der</strong><br />

HOT durchaus, die klinische Wirksamkeit durch eine größere<br />

Behandlungszahl und einen längeren Behandlungszeitraum<br />

zu beobachten Weiterhin wäre es zumindest zur<br />

Verifizierung <strong>der</strong> klinischen Ergebnisse sinnvoll, eine plazebokontrolherte<br />

Studie mit Parametern <strong>der</strong> In-vivo-Mikrozirkulation<br />

durchzufuhren, die die doch bemerkenswerten<br />

Beobachtungen <strong>der</strong> Theologischen , ln-vitro"-Meßergebnisse<br />

erganzen konnten<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, daß man mit <strong>der</strong> UVB<br />

o<strong>der</strong> HOT eine Senkung <strong>der</strong> erhöhten Plasmaviskositat<br />

beim sekundären F?aynaL/d-Syndrom erreichen kann Die<br />

daraus resultierenden klinischen Verbesserungen sind ermutigend<br />

Bei einem schweren sekundären Raynaud-<br />

Syndrom empfehlen wir dessen ungeachtet die Plasmapherese<br />

o<strong>der</strong> eine Kombination dieser Verfahren<br />

Literatur<br />

Baumler, H, D Lerche, H P Schert, R Bilsing, W Meier, W Ku<br />

cera, S Wiesner Experimentelle Untersuchungen zum rheologischen<br />

Verhalten von Blut bei Ultraviolettbestrahlung<br />

(UVB) Z gesamte Inn Med — Leipzig 37 (1982) 458-465<br />

Baumler,H, W Meier Modifikation eines Ubbelohde-Kapillarviskosimeters<br />

nach Berger-Deckert zur Bestimmung <strong>der</strong> Plasmaviskositat<br />

Z Kim Med 40 (1985) 1605-1606<br />

Baumler, H, H P Schert, H Meffert, N Sonnichsen Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Fließeigenschaften des Blutes mittels<br />

physikalischer Therapie bei Patienten mit arterieller Verschlußkrankheit<br />

Z Phys Med Baln Med Khn 17(1988)360-<br />

361<br />

644


Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

A Turowski et al , HOT/UVB<br />

Bollmger, A, P Butti Primäres und sekundäres Raynaud-Syndrom<br />

Schweiz med Wochenschr 106 (1976) 415-421<br />

Diehm, C, U Muller-Buhl, H Morl Pharmakotherapie des Raynaud-Phanomens<br />

Med Klin 68 (1983) 674-677<br />

Dintenfass, L Hemorheological factors in Raynaud s phenomenon<br />

Angiology 28 (1977) 472-481<br />

Ehrly, A M Therapeutische Hamorheologie Springer, Berlin,<br />

Heidelberg, New York, London, Paris Tokyo 1989<br />

Forcom, S, M Guernni, C Rossi, S Pecci Local mcrease blood<br />

viscosity during cold — induced Raynaud's phenomenon<br />

VASA8(1979) 116-120<br />

Krieg, T, M Meurer Systemic sclero<strong>der</strong>ma J Am Acad Dermatol<br />

18(1988)457-481<br />

Lerche, D, H Baumler, G Pohlmann, H P Scherf, R Bilsing The<br />

treatment of penpheral vascular diseases by ultraviolet blood<br />

Irradiation — A hemorheological study Ctin Hemorheoi 3<br />

(1983) 283<br />

Pauhtschke, M, D Lerche, A Turowski Ergebnisse <strong>der</strong> Berliner<br />

HOT/UVB-Vergleichsstudie bei Patienten mit penpheren<br />

Durchblutungsstörungen im Stadium II nach Fontaine Z gesamte<br />

Inn Med — Leipzig 47 (1992) (im Druck)<br />

Pohlmann, G Vergleichende Untersuchungen zur Wirkungsweise<br />

und zur Wertigkeit unterschiedlicher Verfahren in <strong>der</strong><br />

Therapie penpherer arterieller Durchblutungsstörungen Therapiequantifizierung<br />

und -Optimierung mit Hilfe neuer diagnostischer<br />

Methoden Dissertationsschnft, Frsedrich-Schiller-<br />

Universitat zu Jena, 1985<br />

Polster, H Hamorheologische Aspekte zur Pathogenese und<br />

Therapie des Raynaudschen Anfalls Med Dissertation, Aachen,<br />

1985<br />

Pnng/e, R,D N Wal<strong>der</strong>, J P A Weaver Blood viscosity and Raynaud's<br />

disease Lancet I (1965) 1086-1088<br />

Raynaud, M De l'asphyxie locale et de la gangrene symetnque<br />

des extremites Rignoux, Paris, 1862<br />

Sakriss, U, C Toussaint Raynaud-Phanomen — hamorheologische<br />

In-vitro-Diagnostik sowie Therapie mit Plasmapherese<br />

und UV-Blutbestrahlung Dissertation, Humboldt-Universität<br />

zu Berlin, 1990<br />

Sakriss, U, C Toussaint, A Turowski, H Schmidt, B Nieter Hamorheologie<br />

bei Patienten mit Raynaud-Phanomenen —<br />

Diagnostik und Therapie mit Plasmapherese VASA, Supl 32<br />

(1991)447<br />

Segal, J, R Dehmlow Zellphysiologische Grundlagen <strong>der</strong> Wirkung<br />

UV-bestrahlten Blutes In Methoden <strong>der</strong> UV-Bestrahlung<br />

von Blut — HOT und UVB Grundlagen, Klinik, Praxis zur<br />

Hamatogenen Oxidationstherapie (HOT) und Ultraviolettbestrahlung<br />

des Blutes (UVB) Hrsg von J Segal und G Seng,<br />

unter Mitarbeit von K Buchholz Hippokrates-Verlag, Stuttgart,<br />

1990<br />

Seng, G HOT In Methoden <strong>der</strong> UV-Bestrahlung von Blut —<br />

HOT und UVB Grundlagen, Klinik, Praxis zur Hamatogenen<br />

Oxidationstherapie (HOT) und Ultraviolettbestrahlung des<br />

Blutes (UVB) Hrsg von J Segal und G Seng unter Mitarbeit<br />

von K Buchholz Hippokrates-Verlag, Stuttgart, 1990<br />

Skotmcki, S H, H J C M Van de Wal, L K Laquet, P F F Wun<br />

Treatment of patients with Raynaud's phenomenon by thoracic<br />

sympathectomie VASA, Suppl 18(1987)42-47<br />

Twbestem, G, E Wigger, R Trubestem, M Wilgalis, K O<br />

Stumpe Behandlung des Raynaud-Syndroms mit Captopnl<br />

Dtsch med Wschr 109 (1984) 857-860<br />

Turowski, A, M Pauhtschke, R Wack Die Behandlung chronischer<br />

Lebererkrankungen mit <strong>der</strong> hamatogenen Oxydationstherapie<br />

(HOT) Arztezeitschr f Naturheilverf 12(1991)1019-<br />

1025<br />

Van de Wal,H J C M,PFF Wijn, H J J van Lier, S H Skotmcki<br />

The effectiveness of Ketanserm in patients with pnmary Raynaud's<br />

phenomenon Int Angiol 6 (1987) 313-322<br />

Wiesner, S UVB \n Methoden <strong>der</strong> UV-Bestrahlung von Blut —<br />

HOT und UVB Grundlagen, Klinik, Praxis zur Hamatogenen<br />

Oxidationstherapie (HOT) und Ultraviolettbestrahlung des<br />

Blutes (UVB) Hrsg von J Segal und Günther Seng unter Mitarbeit<br />

von K Buchholz Hippokrates-Verlag, Stuttgart, 1990<br />

Zwiener, U, D Belgrad Objektivierung rheologisch-hamodynamischer<br />

und metabolischer Effekte <strong>der</strong> Ultraviolett-Bestrahlung<br />

venösen Eigenblutes bei penpheren arteriellen Durchblutungsstörungen<br />

vom Typ II-IV nach Fontaine Z gesamte<br />

Inn Med , Leipzig, 42 (1987) 44-50<br />

Anschrift für die Verfasser<br />

Dr med A Turowski, Universitätsklinik für Innere Medizin <strong>der</strong><br />

Chante, Schumannstr 20/21, O-1040 Berlin<br />

645


K. Taubert Ultraviolettbestrahlung des Blutes (UVB) bei Migräne<br />

Zusammenfassung<br />

Durch die Ultraviolettbestrahlung von 50 ml Blut<br />

für 6- bis 10mal in 5 Wochen kann die Migräne bei<br />

mehr als 50% <strong>der</strong> Patienten gebessert werden<br />

o<strong>der</strong> sistieren. Dieser Effekt ist auch ein Vierteljahr<br />

nach <strong>der</strong> Behandlung noch vorhanden und<br />

kann durch weitere Blutbestrahlungen alle 6 Wochen<br />

für Jahre anhalten. Die Nebenwirkungen<br />

sind gering. Komplikationen sind auch nach über<br />

100000 Bestrahlungen nicht beschrieben. Obwohl<br />

noch weitere Untersuchungen erfor<strong>der</strong>lich<br />

sind, kann die UVB als Methode <strong>der</strong> zweiten Wahl<br />

bei Therapieresistenz, Allergie und dem immer<br />

häufigeren Arzneimittelabusus von Migranepatienten<br />

schon heute empfohlen werden.<br />

Schlüsselwörter: HOT, UVB, Migräne<br />

Summary<br />

UV radiation treatment of 50 ml of blood 6 to 10<br />

times in 5 weeks improves or stops migraines in<br />

over 50% of patients. This effect is still present 3<br />

months post treatment and can be maintained<br />

for years via blood irradiation every 6 weeks.<br />

Side-effects are minimal. No complications are<br />

described in the literature, even after 100,000 radiation<br />

treatments. Further studies are required,<br />

but UV radiation treatment can already be recommended<br />

as a second-line therapy for cases of<br />

therapy resistance, allergies and drug abuse by<br />

migraine patients, which latter is increasing in<br />

frequency.<br />

Key words: hematogenous oxidation therapy<br />

(HOT), UV radiation, migraine<br />

Resume<br />

L'irradiation aux ultraviolets de 50 ml sang ä 6 ä<br />

10 reprises pendant 5 semaines permet d'apaiser<br />

ou de faire disparattre la migraine chez 50%<br />

des patients. Cet effet persiste encore trois mois<br />

apres le traitement et peut etre prolonge pendant<br />

des annees en procedant ä d'autres irradiations<br />

du sang toutes les 6 semaines. Les effets secondaires<br />

sont reduits. Aucune complication n'a ete<br />

decrite meme apres 100000 irradiations. Meme<br />

si d'autres analyses sont encore necessaires,<br />

l'irradiation du sang aux ultraviolets peut des<br />

maintenant etre conseillee comme methode de<br />

secours pour les maladies refractaires, les allergies<br />

et Tabus de plus en plus frequent de medicaments<br />

par les patients atteints de migraine.<br />

Mots des: therapie par Oxydation hematogene,<br />

radiation ultra-violette, migraine<br />

1. Einleitung<br />

Nach neuen epidemiologischen Studien kann eine Pravalenz<br />

<strong>der</strong> Migräne bei Mannern von etwa 8% und bei<br />

Frauen von etwa 18 bis 24% angenommen werden In den<br />

Industrielan<strong>der</strong>n wird mit etwa 120 Millionen Migranepatienten<br />

gerechnet Aufgrund <strong>der</strong> hohen Zahl dieser Patienten<br />

ist die Migräne als eine sozialmedizinisch und ökonomisch<br />

bedeutsame Krankheit anzusehen Der größte Teil<br />

<strong>der</strong> Migranepatienten wird bisher nur mit Medikamenten<br />

behandelt Die Langzeitpharmakotherapie ist aber mit erheblichen<br />

Kosten und Risiken behaftet Es ist deshalb erfor<strong>der</strong>lich,<br />

die Effektivität weiterer Verfahren zu überprüfen<br />

Nach verschiedenen positiven Berichten über die<br />

Wirksamkeit <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung des Blutes (UVB)<br />

bei Migräne und dem Nachweis, daß die UVB einer Plazebobehandlung<br />

statistisch signifikant überlegen ist, soll<br />

deshalb zusammenfassend über den Einsatz dieser Methode<br />

berichtet werden<br />

2. Definition <strong>der</strong> Migräne<br />

Lange Zeit war umstritten, was als Migräne anzusehen<br />

und was den verschiedenartigen Kopfschmerzen zuzurechnen<br />

ist 1989 wurde aber endlich eine Klassifikation<br />

<strong>der</strong> Internationalen Kopfschmerzgesellschaft verabschiedet,<br />

die für die Arzte in allen Lan<strong>der</strong>n verbindlich sein wird<br />

Nach <strong>der</strong> Einteilung <strong>der</strong> Internationalen Kopfschmerzgesellschaft<br />

wird die Migräne als eine chronische Kopfschmerzerkrankung<br />

angesehen, <strong>der</strong>en Ursache bisher<br />

nicht bekannt ist Sie äußert sich in Anfallen von 4 bis 72<br />

Stunden Dauer Typische Zeichen sind einseitige und pulsierende<br />

Schmerzen mittelstarke bis sehr starke<br />

Schmerzintensitat in Verbindung mit Übelkeit o<strong>der</strong> Lichtund<br />

Larmempfindhchkeit und die Verstärkung des<br />

Schmerzes durch körperliche Aktivität Erbliche Belastung,<br />

Beziehungen zur Menstruation und Besserung<br />

wahrend <strong>der</strong> Schwangerschaft sind zusätzliche Charaktenstika<br />

Bei <strong>der</strong> Diagnosestellung müssen die Kriterien <strong>der</strong><br />

Kopfschmerzgesellschaft berücksichtigt werden<br />

646


Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

K Taubert, UVB<br />

3. Pathogenese <strong>der</strong> Migräne<br />

31 Migranedisposition<br />

Aufgrund eingehen<strong>der</strong> Zwillingsstudien und <strong>der</strong> klinischen<br />

Erfahrung kann heute angenommen werden, daß es sowohl<br />

eine ererbte als auch eine erworbene Disposition <strong>der</strong><br />

Migräne gibt<br />

Bei einzelnen Kin<strong>der</strong>n mit Migräne wurden Störungen im<br />

Fettstoffwechsel, bei an<strong>der</strong>en erhöhte Ammoniakwerte im<br />

Plasma gefunden Die Korrektur dieser (wahrscheinlich<br />

vererbten) biochemischen Störungen führte zur Besserung<br />

o<strong>der</strong> zum Sistieren <strong>der</strong> Migräne<br />

Die Disposition für eine Migräne kann erworben werden<br />

durch<br />

— ein schweres o<strong>der</strong> leichtes Kopftrauma<br />

— Medikamente<br />

— Implantation einer künstlichen Herzklappe o<strong>der</strong><br />

— eine Krankheit, wie die thrombozytopenische Purpurea<br />

Bedeutung können weiterhin folgende ererbte o<strong>der</strong> erworbene<br />

Beson<strong>der</strong>heiten als Disposition für die Migräne haben<br />

311 Verstärkte Vasokonstnktionsneigung bei vorbestehen<strong>der</strong><br />

Vasodilatation<br />

312 Orthostatische Störungen und/o<strong>der</strong> niedrige Blutdrucklage<br />

31 3 Erhöhte vegetative Labilität<br />

31 4 Erhöhte Thrombozytenaggregation<br />

Diese Erscheinung — früher als Ursache <strong>der</strong> Migräne angesehen<br />

— wird heute als ein Epiphanomen eingeordnet<br />

Die aufgeführten Beson<strong>der</strong>heiten lassen sich weitgehend<br />

durch einen Noradrenalinmangel bzw eine partielle Sympathikushypofunktion<br />

erklaren Zur Aufrechterhaltung <strong>der</strong><br />

Homöostase wird <strong>der</strong> (manchmal nur temporare) Noradrenalinmangel<br />

durch eine Supersensibilitat <strong>der</strong> postsynaptischen<br />

adrenergen Gefaßrezeptoren kompensiert<br />

Wodurch kommt es zum Noradrenalinmangel 9 Als Beispiel<br />

möge hier das Morphinentzugssyndrom dienen, das<br />

zahlreiche Analogien zur Migräne aufweist Wahrend es<br />

beim Morphinentzugssyndrom durch exogene Morphine<br />

zu einer NA-Synthesehemmung kommt, geschieht dies<br />

bei <strong>der</strong> Migräne durch endogene Morphine = Endorphine<br />

Wodurch kann es zu einer Erhöhung <strong>der</strong> endogenen<br />

Opiate als Ursache <strong>der</strong> Transmittersynthesehemmung<br />

kommen"?<br />

Als Beispiel für viele Möglichkeiten soll hier die Wochenendmigrane<br />

dienen<br />

Diese Migraneform ist nur bei Berufstätigen anzutreffen<br />

Hier fuhrt <strong>der</strong> Streß des Arbeitsiebens im Verlauf <strong>der</strong><br />

Woche bei beson<strong>der</strong>s empfindlichen Patienten zur vermehrten<br />

Ausschüttung von ACTH und ß-Endorphin Am<br />

Wochenende entfallt die streßbedingte ß-Endorphmausschuttung,<br />

und die wie<strong>der</strong> normale Noradrenahnkonzentration<br />

trifft auf die noch supersensiblen Rezeptoren und<br />

lost die überschießende Reaktion aus<br />

Die vielen Hinweise lassen die Annahme zu, daß zumindest<br />

bei einem Teil <strong>der</strong> Migraneanfalle das Morphinentzugssyndrom<br />

als Ursache o<strong>der</strong> wesentlicher Verstarker<br />

anzusehen ist<br />

3 2 Migranebereitschaft<br />

Obwohl bekannt ist, daß nach einem Migraneanfall sonst<br />

wirksame Ausloser (z B Alkohol) keinen neuen Anfall induzieren<br />

können, wird die zeitlich begrenzte Migranebereitschaft<br />

bisher kaum beachtet und erforscht<br />

Für die zeitlich begrenzte Migranebereitschaft können bisher<br />

folgende Erscheinungen zur Erklärung herangezogen<br />

werden<br />

— die schon erwähnte Supersensibilitat <strong>der</strong> postsynaptischen<br />

adrenergen Rezeptoren und<br />

— die erhöhte Reagibilitat <strong>der</strong> Gefäße gegenüber pressorischen<br />

Stoffen<br />

3 3 Migraneausloser<br />

Wenn man sich naher mit den Migraneauslosern beschäftigt,<br />

dann findet man, daß eine erhöhte Noradrenalmkonzentration<br />

den gemeinsamen Nenner <strong>der</strong> so vielfaltigen<br />

Migraneausloser darstellt<br />

Dazu hier nun einige Beispiele<br />

— Streß fuhrt zu einem erhöhten NA<br />

— Menstruation dabei kommt es ebenfalls zu einem erhöhten<br />

NA, sichtbar u a auch an an<strong>der</strong>en Zeichen des<br />

pramenstruellen Syndroms, Erregbarkeit u a<br />

— Plötzliche erhebliche körperliche Aktivität erhöhtes<br />

NA<br />

— Wetterwechsel erhöhtes NA<br />

— Alle Medikamente, die Migräne auslosen, fuhren zu erhöhtem<br />

NA, z B Nitroglyzerin als Reaktion auf die VD<br />

o<strong>der</strong> Reserpin fuhrt zu einer NA-Freisetzung<br />

— Alle Nahrungsmittel, die Migräne auslosen, fuhren zu<br />

erhöhtem NA, z B Käse, <strong>der</strong> Tyramin enthalt das lost<br />

eine Freisetzung von NA aus<br />

— Lärm erhöhtes NA<br />

— Verstärktes Licht erhöhtes NA<br />

— Hyperventilation erhöhtes NA<br />

— Phaochromozyton erhöhtes NA<br />

U v a<br />

34 Migraneanfall<br />

Trifft eine erhöhte Katecholamin- und/o<strong>der</strong> Serotoninkonzentration<br />

auf hyperreaktive Gefäße kommt es zum Migraneanfall<br />

Bekannt sind folgende Erscheinungen<br />

Aus Mastzellen, basophilen Leukozyten, aggregierten<br />

Thrombozyten werden vasoaktive, permeabilitatsfor<strong>der</strong>nde,<br />

sensibilisierende Stoffe sowie proteolytische Fermente<br />

frei<br />

647


K Taubert, UVB<br />

Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

— Die pulssynchrone Dehnung sensibilisierter Gefäße<br />

fuhrt zur Nozizeptorenreizung und damit zum typischen<br />

Migraneklopfschmerz<br />

— Die permeabilitatserhohenden Stoffe bewirken in manchen<br />

Fallen ein penvaskulares Odem und eine Reizung<br />

penvaskularer Nozizeptoren Dies ist eine Ursache des<br />

dumpfen Kopfschmerzes nach dem eigentlichen Migraneanfall<br />

— Es kommt zur Eröffnung artenovenoser Anastomosen<br />

mit<br />

— Gewebshypoxie, die einen dumpfen Kopfschmerz<br />

auslost<br />

— Dehnung zu- und abführen<strong>der</strong> Gefäße<br />

Zusätzlich zu <strong>der</strong> vielfaltigen massiven Nozizeptorenstimulation<br />

kommt es zu einer Senkung <strong>der</strong> Schmerzschwelle<br />

im Kopfbereich Das erklart die oft beeindrukkende<br />

Intensität des Migraneschmerzes<br />

3 5 Migranespezifika<br />

Die wie<strong>der</strong>holten Migraneanfalle losen zahlreiche psychische,<br />

vegetative, reflektorische, hamodynamische und<br />

biochemische Verän<strong>der</strong>ungen aus, die sich nicht selten<br />

wie<strong>der</strong>um negativ auf die Migräne auswirken und zu einer<br />

Chronifizierung fuhren<br />

4. Definition <strong>der</strong> UVB<br />

7. Kontraindikationen<br />

Die von Fnck und an<strong>der</strong>en Autoren genannten Kontraindikationen<br />

sind bei Kopfschmerzpatienten nur in Ausnahmefallen<br />

zu finden<br />

Licht<strong>der</strong>matosen, aktive Tuberkulose, Hamophilie, Hyperthyreose,<br />

Zitratallergie o<strong>der</strong> ausgeprägte Depression<br />

8. Krankheitsspezifische Applikationsparameter<br />

81 Bestrahlte Blutmenge<br />

Nach verschiedenen Angaben schwankt die bestrahlte<br />

Blutmenge zwischen 10 und 150 ml Es gibt dazu aber<br />

noch keine kontrollierten klinischen Studien Aufgrund <strong>der</strong><br />

bisherigen Erfahrungen werden entwe<strong>der</strong> generell 50 ml<br />

o<strong>der</strong> ein ml pro kg Korpergewicht gegeben<br />

8 2 Anzahl <strong>der</strong> Blutbestrahlungen<br />

Als Standardempfehlung gelten bisher 6 bis 10 Blutbestrahlungen<br />

bei <strong>der</strong> Migräne Das ist nach unseren Erfahrungen<br />

aber zu wenig Die besten Erfolge erzielen wir bei<br />

20 Behandlungen, in alteren Veröffentlichungen wird sogar<br />

von 30 Behandlungen bei Kopfschmerzen <strong>der</strong> Jugendlichen<br />

berichtet<br />

Bei <strong>der</strong> UVB wird Blut auf verschiedene Weise extrakorporal<br />

mit UV-Licht bestrahlt und danach zu therapeutischen<br />

Zwecken retransfundiert Im Rahmen <strong>der</strong> Hamatogenen<br />

Oxtdationstherapie (HOT) versetzt man das Blut noch mit<br />

Sauerstoff, um die Bestrahlungsoberflache zu erhohen<br />

und zusätzliche Reaktionen zu ermöglichen<br />

8 3 Applikationsfrequenz<br />

Im allgemeinen wird die Behandlung zweimal pro Woche<br />

durchgeführt An<strong>der</strong>e App)ikationsfrequenzen mußten in<br />

kontrollierten Studien auf ihre Effektivität hin überprüft<br />

werden<br />

8 4 Abstand <strong>der</strong> Behandlungssenen<br />

5. Behandlungstechnik <strong>der</strong> UVB<br />

Die Behandlungstechnik und Reaktionen auf die UVB können<br />

hier sicher vorausgesetzt werden<br />

6. Spezielle Indikationen für die UVB bei Kopfschmerzen<br />

61 Migräne<br />

62 Abgeklärte Kopfschmerzen bei Arzneimittelallergie<br />

o<strong>der</strong> beginnendem Arzneimittelabusus<br />

6 3 Therapieresistente Kopfschmerzen<br />

Es gibt bis auf die Aussagen von Fnck und Fnck noch<br />

keine exakten Aussagen darüber, wie lange die Migräne<br />

durch eine UVB gebessert werden kann Nach unseren<br />

Erfahrungen halt die Wirkung einer einmaligen Serie von<br />

10 UVB nicht lange an Das ist bei dem chronischen Charakter<br />

<strong>der</strong> Migräne auch nicht zu erwarten Es sind deshalb<br />

bei nicht sehr gutem Behandlungserfolg langfristig<br />

weitere Blutbestrahlungen erfor<strong>der</strong>lich<br />

85 Begleitbedingungen<br />

Da <strong>der</strong> Entstehung von Radikalen eine Bedeutung bei <strong>der</strong><br />

UVB zugemessen wird, empfehlen verschiedene Autoren,<br />

wahrend <strong>der</strong> Behandlung Stoffe und Medikamente zu meiden,<br />

die Radikale binden<br />

Es handelt sich dabei um die Vitamine A, C und E, Koffein,<br />

Analgetika und Kortisonpraparate<br />

648


Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

K Taubert, UVB<br />

8 6 Kombination mit an<strong>der</strong>en Methoden<br />

Bei <strong>der</strong> eindeutigen Ausrichtung <strong>der</strong> wissenschaftlich begründeten<br />

Therapie auf eine Monotherapie kann eine<br />

Kombination <strong>der</strong> UVB mit an<strong>der</strong>en Methoden bisher nicht<br />

empfohlen werden Dies ist vor allem bei wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen zur Effektivität <strong>der</strong> UVB zu beachten<br />

Von Interesse wäre allerdings, ob die UVB durch zusätzliche<br />

Maßnahmen in ihrer Effektivität erhöht werden<br />

kann Dies ist aber nur durch kontrollierte Studien zu klaren<br />

So ist die Kombination mit einer Frischkost theoretisch<br />

fraglich, weil eine solche Kost viel Vitamine und ungesättigte<br />

Fettsauren enthalt, die die UVB-Wirkungen aufheben<br />

können Auch die Kombination mit <strong>der</strong> Bewegungstherapie<br />

erwies sich als weniger effektiv als die UVB allein<br />

Tab I<br />

beschwerdefrei<br />

gute Besserung<br />

etwas Besserung<br />

unverän<strong>der</strong>t<br />

Abbruch, keine Auskunft möglich<br />

Tab II<br />

nach<br />

Behandlungsschluß<br />

11 (17,6%)<br />

26(42,0%)<br />

14(22,6%)<br />

3( 5,0%)<br />

8(12,8%)<br />

nach einem<br />

Vierteljahr<br />

9. Ergebnisse bei <strong>der</strong> Intervalltherapie <strong>der</strong><br />

Migräne<br />

Gute Erfahrungen bei <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Migräne im Intervall<br />

wurden von Sehrt, Kuhlenkampff, Brand sowie<br />

WiesnereX al ohne genauere Angaben zur Effektivität mitgeteilt<br />

Die erste offene Studie wurde von Taubert ^83 mit folgendem<br />

Ergebnis bei 60 Migranepatienten durchgeführt<br />

(50 ml, 2mal pro Woche, insgesamt 10 Behandlungen<br />

(Tab I)<br />

In einer multizentrischen offenen Studie bei 100 vor allem<br />

therapieresistenten Migranepatienten wurden mit Hilfe <strong>der</strong><br />

UVB (50 ml, 10mal, 2mal pro Woche) ähnliche Ergebnisse<br />

erzielt (Tab II)<br />

Bei 70% konnte die Arzneimitteleinnahme, bei 31 % neben<br />

den Kopfschmerzen auch an<strong>der</strong>e Erscheinungen, wie Erbrechen,<br />

Schwindel u a , vermin<strong>der</strong>t werden<br />

Fnck und Fr/c/e hatten nach einer Serie von 6 Behandlungen<br />

(einmal o<strong>der</strong> zweimal pro Woche) und bei ausbleibendem<br />

Erfolg alle 6 Wochen eine wertere Behandlung folgende<br />

Resultate (Tab III)<br />

Im Rahmen einer Dissertation A behandelten Ziepert und<br />

Ziepert 62 Migranepatienten in drei Gruppen (12 Behandlungen<br />

in 6 Wochen)<br />

I = 21 Patienten erhielten im Rahmen einer Doppelbhndstudie<br />

eine Behandlung mit eingeschaltetem UV-Brenner<br />

II = 16 Patienten wurden behandelt, ohne daß <strong>der</strong> UV-<br />

Brenner angeschaltet war<br />

III = 25 Patienten wurden zusätzlich in einer offenen Studie<br />

mit <strong>der</strong> UVB behandelt<br />

Dabei ergaben sich nach 3 Monaten folgende Ergebnisse<br />

(Tab IV)<br />

Die Besserungsrate zwischen Gruppe II und III ist statistisch<br />

signifikant, zwischen Gruppe I und II aber nicht<br />

Die Migranepatienten führten Buch über ihren Arzneimittelverbrauch<br />

und einen Kopfschmerzkalen<strong>der</strong>, in dem Intensität,<br />

Häufigkeit und Dauer des Kopfschmerzes vermerkt<br />

wurden<br />

beschwerdefrei<br />

gute Besserung<br />

etwas Besserung<br />

unverän<strong>der</strong>t<br />

verschlechtert<br />

nicht bekannt<br />

Tab III<br />

beschwerdefrei<br />

gute Besserung<br />

etwas Besserung<br />

unverän<strong>der</strong>t<br />

verschlechtert<br />

18<br />

37<br />

27<br />

17<br />

1<br />

—<br />

nach<br />

6 Wochen<br />

12(33,3%)<br />

11 (30,5%)<br />

7(19,4%)<br />

6(16,7%)<br />

—<br />

nach<br />

6 Monaten<br />

8 (27,5%)<br />

3(10,3%)<br />

10(34,4%)<br />

8 (27,5%)<br />

—<br />

12<br />

43<br />

20<br />

20<br />

1<br />

4<br />

nach<br />

1-4 Jahren<br />

7 (25,9%)<br />

5(18,5%)<br />

6(22,2%)<br />

9 (33,3%)<br />

Tab IV Subjektive Erfolgsbewertung durch die Patienten<br />

beschwerdefrei<br />

gute Besserung<br />

etwas Besserung<br />

unverän<strong>der</strong>t<br />

verschlechtert<br />

Tab V<br />

Gruppe i<br />

2( 9,5%)<br />

5 (23,8%)<br />

6 (28,6%)<br />

8(38,1%)<br />

—<br />

Gruppe II<br />

1 ( 6,3%)<br />

2 (12,5%)<br />

2 (12,5%)<br />

11 (68,8%)<br />

—<br />

—<br />

Gruppe III<br />

1 ( 4%)<br />

10(40%)<br />

6 (24%)<br />

7 (28%)<br />

1 ( 4%)<br />

Plazebotabletten<br />

UVB Signifikanz<br />

n = 30 n = 30<br />

beschwerdefrei 2(6,7%) 5(16,7%)<br />

gebessert 5(16,7%) 16(53,3%) p


K Taubert, UVB<br />

Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

10. Prädiktoren <strong>der</strong> Effektivität<br />

Der Versuch, Respon<strong>der</strong> von Nonrespon<strong>der</strong>n zu trennen,<br />

brachte bisher nur wenige Hinweise So scheint es, daß<br />

bei Migranepatienten mit kürzerer Krankheitsdauer, mit<br />

stereotypen Anfallen, mit Schlafstörungen und häufiger<br />

Einnahme von Analgetika (') bessere Ergebnisse erzielt<br />

werden<br />

Keinen Einfluß hatten Alter Geschlecht, Migranevererbung,<br />

Menstruationsstorungen, das Vorhandensein einer<br />

Depression o<strong>der</strong> von kalten Fußen In einer weiteren Studie<br />

hatten die Migranevanante, die Dauer <strong>der</strong> Migräne und<br />

entgegen den Erwartungen das Vorkommen einer Neurose<br />

keinen Einfluß auf den Behandlungserfolg<br />

Negativ wirkte sich die Einnahme oraler Kontrazeptiva<br />

aus<br />

11. Nebenwirkungen<br />

nicht auf <strong>der</strong> UV-Bestrahlung, son<strong>der</strong>n auf <strong>der</strong> Wirkung<br />

des verän<strong>der</strong>ten Blutes und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zitratwirkung beruht<br />

Dafür sprechen auch die guten Erfolge, die schon seit langer<br />

Zeit mit <strong>der</strong> Eigenbluttherapie bei <strong>der</strong> Migräne angegeben<br />

werden Trotzdem mochten wir aufgrund <strong>der</strong> nachfolgend<br />

genannten UVB-Wirkungen und weiterer kontrollierter<br />

klinischer Studien, bei denen es eindeutige Unterschiede<br />

zwischen bestrahltem und unbestrahltem Blut<br />

gab, annehmen, daß <strong>der</strong> UV-Bestrahlung eine wesentliche<br />

Bedeutung für die Wirkung <strong>der</strong> UVB zuzumessen ist<br />

12 3 Erhöhung <strong>der</strong> basophilen Leukozyten<br />

Nach Thonnard-Neumann (20, 21) ist die Zahl <strong>der</strong> basophilen<br />

Leukozyten (kurz Basophile genannt) bei Migranepatienten<br />

signifikant vermin<strong>der</strong>t Die Basophiien geben<br />

auf einen bestimmten Reiz hin Heparin, Histamin u a<br />

Stoffe ab Mit Hilfe <strong>der</strong> UVB kann die Zahl <strong>der</strong> Basophilen<br />

normalisiert werden Histamin soll die Zahl <strong>der</strong> Basophilen<br />

vermin<strong>der</strong>n Da <strong>der</strong> Histaminspiegel bei Migranepatienten<br />

wesentlich hoher als bei Kontrollpersonen ist, wäre dies<br />

eine Erklärung für die Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Basophilen<br />

Im allgemeinen kann man die UVB als nebenwirkungsarm<br />

ansehen Die im Vergleich zur Pharmakotherapie sehr geringen<br />

Nebenwirkungen können bei Frick nachgelesen<br />

werden<br />

12. Wirkungsweise<br />

Da es noch keine allgemein akzeptierte Theorie <strong>der</strong> Kopf<br />

Schmerzentstehung gibt ist es auch nicht möglich, eindeutige<br />

Erklärungen für die Wirkungsweise <strong>der</strong> UVB bei<br />

<strong>der</strong> Migräne zu geben Im folgenden soll trotzdem versucht<br />

werden, aufgrund <strong>der</strong> bisher vorhandenen Ergebnisse<br />

Hinweise für die Wirkung dieser Behandlung zu geben<br />

121 Plazeboeffekt<br />

Da es sich bei <strong>der</strong> UVB um eine neue Methode handelt, die<br />

von hochmotivierten Ärzten (selbst!) durchgeführt wird, ist<br />

ein hoher Plazeboeffekt zu erwarten Die Ergebnisse einer<br />

ersten kontrollierten Studie bei therapieresistenten Migranepatienten<br />

zeigen aber, daß die UVB 2 Monate nach Behandlungsende<br />

wesentlich bessere Ergebnisse als die<br />

Verordnung von Plazebotabletten erbringt (Tab V)<br />

12 2 Unspezifische Wirkungen<br />

Obwohl wir glauben, daß es bei einer größeren Patientenzahl<br />

noch zu Effektivitatsunterschieden kommen wurde,<br />

so zeigen die oben aufgeführten Ergebnisse von Ziepert<br />

und Ziepert doch auf, daß ein Teil <strong>der</strong> Wirkung <strong>der</strong> UVB<br />

12 4 Erhöhung des Hepannspiegels<br />

Thonnard-Neumann fand bei Migranepatienten auch eine<br />

vermin<strong>der</strong>te Hepannausscheidung im Urin und deutet dies<br />

als einen endogenen Hepannmangel, <strong>der</strong> durch die vermin<strong>der</strong>te<br />

Zahl <strong>der</strong> Basophilen zu erklaren ist Er gab deshalb<br />

Migranepatienten Heparin als Injektion o<strong>der</strong> als Inhalation<br />

und konnte damit bei % <strong>der</strong> Patienten eine Besserung<br />

erreichen Nach seinen neueren Erkenntnissen hilft<br />

Heparin aber nur bei den Patienten, bei denen vor <strong>der</strong><br />

Therapie die Zahl <strong>der</strong> Basophilen vermin<strong>der</strong>t ist, bei denen<br />

die Zahl <strong>der</strong> Leukozyten sehr niedrig ist und bei denen sich<br />

beide Werte nach Heparin normalisieren (19) Ähnliche<br />

Wirkungen wie mit <strong>der</strong> Hepanntherapie können aber auch<br />

mit <strong>der</strong> UVB erzielt werden<br />

12 5 Vermin<strong>der</strong>ung von Cholesterol und/o<strong>der</strong> Tnglyzenden<br />

Bei Migranepatienten werden im Vergleich zu Kontrollpersonen<br />

signifikant erhöhte Cholesterol- und/o<strong>der</strong> Triglyzendwerte<br />

erhoben In bestimmten Fallen scheinen diese<br />

Stoffwechselstorungen eine große Bedeutung zu haben,<br />

da ihre Beseitigung zu einer Min<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> dem Sistieren<br />

<strong>der</strong> Migräne fuhrt Möglicherweise beruht auch ein Teil<br />

<strong>der</strong> UVB-Wirkung auf diesem Effekt Frick und Frick konnten<br />

bei ihren Migranepatienten einen signifikanten Abfall<br />

des Cholesterols unter <strong>der</strong> UVB beobachten Dies gilt z T<br />

auch für die Tnglyzende<br />

12 6 Erhöhung des freien Tryptophans<br />

Bei <strong>der</strong> Migräne handelt es sich nach den Befunden von<br />

Anthony und Lance um ein intermittierendes „Low seroto-<br />

650


Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

K Taubert, UVB<br />

nin syndrome" PrakursorfurSerotoninistTryptophan Bei<br />

oraler Tryptophangabe kann nicht nur die Schmerzschwelle<br />

angehoben werden, es werden auch positive<br />

Effekte bei Migräne erzielt Heparm erhöht den Tryptophanspiegel<br />

72 7 Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Thrombozytenaggregation<br />

In zahlreichen Untersuchungen wurde bei Migranepatienten<br />

eine erhöhte Neigung zur Thrombozytenaggregation<br />

und auch eine erhöhte Anzahl im Blut zirkulieren<strong>der</strong><br />

Thrombozytenaggregate gefunden Obwohl man heute<br />

diese Erscheinung mehr als Nebeneffekt und nicht mehr<br />

als Ursache ansieht, ist sie weiterhin von großer Bedeutung<br />

für die Entwicklung und den Verlauf <strong>der</strong> Migräne Die<br />

in mehreren Untersuchungen nachgewiesene Vermin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Thrombozytenaggregation konnte sich somit positiv<br />

auswirken<br />

Schlußfolgerungen<br />

Aufgrund des invasiven Charakters und <strong>der</strong> für den Patienten<br />

nicht angenehmen Applikation ist die UVB bei <strong>der</strong><br />

Migräne nicht als eine Therapie <strong>der</strong> ersten Reihe anzusehen<br />

Bei Therapieresistenz, vor allem bei einem Arzneimittelabusus<br />

o<strong>der</strong> bei Allergien gegenüber Arzneimitteln ist<br />

an die UVB als nebenwirkungsarmes und effektives Verfahren<br />

mit einem sehr guten Aufwand-Nutzen-Nebenwirkungs-Verhältnis<br />

zu denken Da die Anzahl solcher Patienten<br />

stark ansteigt, ist <strong>der</strong> UVB eine wachsende Bedeutung<br />

zuzumessen In weiteren Untersuchungen ist zu klaren,<br />

welche Applikationsparameter zu einer optimalen<br />

Wirkung fuhren und wie die Wirksamkeit <strong>der</strong> UVB im Vergleich<br />

zur Pharmakotherapie ist<br />

Literatur beim Verfasser<br />

12 8 Verbesserung rheologischer Parameter und verbesserte<br />

Sauerstoffutilisation<br />

Anschrift des Verfassers<br />

Pnv-Doz MR Dr med habil K Taubert, Klinik für Physiotherapie,<br />

Klinikum Neubrandenburg, Allendestraße, O-2000 Neubrandenburg<br />

653


D. Botiing Die HOT als Basistherapie in einer internistischen Praxis<br />

Zusammenfassung<br />

Krankheiten treten dann in Erscheinung, wenn<br />

die normalen biorhythmisch gesteuerten Selbstregulierungsvorgänge<br />

unzureichend funktionieren<br />

o<strong>der</strong> gestört sind.<br />

Aus <strong>der</strong> heutigen Biophysik wissen wir, daß <strong>der</strong><br />

Mensch ein thermodynamisch offenes, hochvernetztes<br />

System ist, das einem energetischen<br />

Fließgleichgewicht unterliegt, dessen Steuerung<br />

durch einen synergistischen Antagonismus<br />

zweier polarer Kräfte vor sich geht.<br />

Die HOT ist eine Therapiemethode, die per Anstoßprinzip<br />

Kaskaden biochemischer und biophysikalischer<br />

Regulationen initiiert, wodurch<br />

verlangsamte o<strong>der</strong> gestörte Informationsflüsse<br />

und Regelmechanismen wie<strong>der</strong> in ihr biorhythmisches<br />

Gleichgewicht einschwingen können.<br />

Abschließend werden anhand von 20jähriger<br />

praktischer Erfahrung die Hauptindikationen <strong>der</strong><br />

HOT dargelegt.<br />

Les connaissances actuelles en biophysique<br />

nous montrent que l'etre humain est un Systeme<br />

ouvert sur le plan thermodynamique et constituant<br />

un reseau tres complexe et qu'il est soumis ä<br />

un equilibre dynamique de l'energie dont la gestion<br />

se fait par un antagonisme synergique de<br />

deux forces polaires.<br />

La therapie d'oxydation hematogene (HOT) est<br />

une methode therapeutique qui utilise le principe<br />

de l'impulsion pour declencher des cascades de<br />

regulations biochimiques et biophysiques. Ceci<br />

permet de ramener ä leur equilibre biorythmique<br />

des flux d'informations et des mecanismes de<br />

regulation ralentis ou <strong>der</strong>anges.<br />

Cet article presente ensuite les indications principales<br />

de la HOT en s'appuyant sur 20 ans d'experience<br />

pratique.<br />

Mots des: therapie par Oxydation hematogene,<br />

oncologie, immunobiologie, thymus<br />

Schlüsselwörter: HOT, Onkologie, Immunbiologie,<br />

Thymus<br />

Summary<br />

Disease becomes manifest when the physiological<br />

— biorhythmically controlled — self-regulation<br />

processes either function unsatisfactorily or<br />

are disturbed.<br />

Mo<strong>der</strong>n biophysics teils us that the human body<br />

is a thermodynamically open, densely networked<br />

System subject to an energy flow balance<br />

controlled by the synergistic antagonism of two<br />

polar forces.<br />

HOT is a therapeutic method that initiates cascades<br />

of biochemical and biophysical regulations<br />

by way of impulse, facilitating a return to biorhythmic<br />

balance of slowed or disturbed information<br />

flow and regulating mechanisms.<br />

In conclusion, the main indications for HOT are<br />

described on the basis of 20 years of practical<br />

experience.<br />

Key words: hematogenous oxidation therapy<br />

(HOT), oncology, immunobiology, thymus<br />

Resume<br />

Les maladies apparaissent lorsque les mecanismes<br />

d'autoregulation ä gestion biorythmique<br />

fonctionnent insuffisamment ou presentent des<br />

<strong>der</strong>angements.<br />

Krankheiten treten dann in Erscheinung, wenn die normalen<br />

biorhythmisch gesteuerten Selbstreguherungsvorgange<br />

unzureichend funktionieren o<strong>der</strong> gestört sind<br />

Das, was in <strong>der</strong> taoistischen Medizin bereits gewußt und<br />

therapeutisch genutzt wurde, bestätigt die mo<strong>der</strong>ne Biophysik<br />

exakt und sehr detailliert<br />

Der gesunde Mikrokosmos Mensch befindet sich im lebendigen<br />

Energiegleichgewicht mit dem Makrokosmos<br />

„Er schwimmt in Energie, wie <strong>der</strong> Fisch im Wasser"<br />

Die Energetik des Menschen basiert auf zwei sich ununterbrochen<br />

opponierenden und gleichzeitig ergänzenden<br />

Kräften, zweier verschiedener Formen einer selben<br />

Grundenergie Beide Kräfte steuern alle Lebensvorgange<br />

des Organismus, <strong>der</strong> eine unteilbare Ganzheit ist Krankheit<br />

ist nach <strong>der</strong> taoistischen Medizin eine Störung des inneren<br />

Gleichgewichtes des Menschen o<strong>der</strong> seiner Beziehungen<br />

zum Universum<br />

Aus <strong>der</strong> heutigen Biophysik wissen wir, daß wir ein thermodynamisch<br />

offenes, hochvernetztes System sind, das einem<br />

energetischen Fheßgleichgewicht unterliegt<br />

Dieses Fließgleichgewicht wird rhythmisch gesteuert von<br />

dem bipolaren Kraftespiel zweier synergistisch sich abwechseln<strong>der</strong><br />

Antagonisten Krankheit entsteht dann,<br />

wenn <strong>der</strong> energetisch gesteuerte Informationsfluß auf biochemischer<br />

Ebene o<strong>der</strong> im Bereich femreichweitiger physikalischer<br />

Informationsübertragung über Schwingkreise<br />

unterbrochen o<strong>der</strong> gestört ist<br />

654


Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

D Bolling, HOT<br />

Ein weiter Spannungsbogen von <strong>der</strong> taoistischen Naturphilosophie<br />

zur mo<strong>der</strong>nen, den reduktionistischen Scheuklappen<br />

entwachsenen Naturwissenschaft, <strong>der</strong> sich in <strong>der</strong><br />

Mitte <strong>der</strong> Wahrheit trifft<br />

Aus <strong>der</strong> griechischen Philosophie wissen wir, daß die<br />

Formoffenbarung eine Realisierung <strong>der</strong> im geistigen liegenden<br />

Idee ist Goethe spricht von <strong>der</strong> „geprägten Form,<br />

die lebend sich entwickelt"<br />

So sind auch Krankheit und Gesundheit ein „Seelisch-<br />

Geistiges", das sich in einem organisch-morphologischen<br />

Substrat verwirklicht<br />

In <strong>der</strong> neognostischen mo<strong>der</strong>nen Expenmental-Physik<br />

wurde bestätigt, daß die Formen in unserer realen Raum-<br />

Zeit nur die fluchtigen Erscheinungen von Ursachen sind,<br />

die in <strong>der</strong> mentalen Sphäre beinhaltet sind<br />

Wie<strong>der</strong> ein solcher Spannungsbogen, <strong>der</strong> uns demutig vor<br />

<strong>der</strong> Weisheit antiker Kulturen stehenlaßt, die eine Ganzheitsschau<br />

besaßen, zu <strong>der</strong> wir trotz <strong>der</strong> vielen Bestätigungen,<br />

die uns speziell die mo<strong>der</strong>ne Physik beschert, nur<br />

mühsam beginnen, hin zu entwickeln<br />

Wenn wir unser organisches Ganzes also nun als oszillierendes,<br />

rhythmisch schwingendes Energiefeld begreifen<br />

lernen, dann werden wir auch zunehmend den Wert von<br />

allen Therapieformen erkennen, die per Anstoß versuchen,<br />

verlangsamte Informationsflusse anzuregen o<strong>der</strong><br />

Transfer fehlen<strong>der</strong> Informationen zu bewirken<br />

Eine dieser Therapiemethoden ist die HOT<br />

Bei <strong>der</strong> HOT findet eine Bestrahlung leben<strong>der</strong> Zellen statt<br />

Es wird eine photosensibilisierende Oxidation durchgeführt,<br />

d h , eine klassische photochemische Reaktion von<br />

im Blut vorhandenen Metaboliten induziert<br />

Zu einer photochemischen Reaktion sowie zur Bildung einer<br />

aktivierten Sauerstoffstufe wie <strong>der</strong> des Singulett-Sauerstoffs,<br />

benotigt man drei Dinge<br />

1 eine Lichtquelle (UVC-Lampe)<br />

2 einen Photosensibilisator, das ist das Hb des Blutes,<br />

und<br />

3 molekularen Sauerstoff, den man unter Erzeugung einer<br />

großen Oberflache ins Blut leitet<br />

Wir haben also in <strong>der</strong> HOT ein Modell, mit dem durch Licht<br />

bestimmter Wellenlange induzierte Energiequanten in das<br />

System gebracht werden, die per Anstoßprinzip Kaskaden<br />

biochemischer und biophysikahscher Regulationen initiieren,<br />

durch die gestörte, verlangsamte Informationsflusse<br />

und Regelmechanismen wie<strong>der</strong> ins Gleichgewicht einschwingen<br />

können o<strong>der</strong> behin<strong>der</strong>te Zelldialoge auf <strong>der</strong> immunologischen<br />

Ebene o<strong>der</strong> blockierte Scavenge-Funktionen<br />

stimuliert werden<br />

Es sind dies Anstoßprinzipien, die, einmal ins System eingebracht,<br />

durch die komplexe Vernetzung <strong>der</strong> Regelkreise<br />

ganzheitliche Reaktionen auslosen, woraus deutlich wird,<br />

daß das Indikationsfeld sehr breit gefächert ist, weil die<br />

biologischen Grundregulationen, die Grundreagibilitat des<br />

Gesamtorganismus Angriffspunkt einer solchen therapeutischen<br />

Intervention darstellen<br />

Effekte <strong>der</strong> Hot<br />

Um die Hauptindikationen dem Verständnis näherzubringen,<br />

seien einige <strong>der</strong> bisher nachgewiesenen Effekte <strong>der</strong><br />

HOT genannt<br />

1 Durch den sogenannten biologischen Autokatalysezyklus<br />

wird molekularer Sauerstoff frei, <strong>der</strong> <strong>der</strong> biologischen<br />

Oxidation zusätzlich zur Verfugung steht, mit an<strong>der</strong>en<br />

Worten die Atmungskette <strong>der</strong> Zelle wird katalysiert<br />

2 Durch Einwirkung <strong>der</strong> HOT auf die Biosynthese <strong>der</strong> Prostazykhne<br />

und Prostaglandme ergibt sich eine antikoagulatonsche,<br />

thrombozytenaggregationshemmende Reaktion<br />

Darüber hinaus konnte im gleichen Zusammenhang<br />

eine vasodilatatonsche und antiallergische Wirkung nachgewiesen<br />

werden<br />

3 Die Affinitatsabnahme des Hb zum Sauerstoff durch<br />

HOT bewirkt eine leichtere Abgabe des Sauerstoffs ins<br />

Gewebe Die geringe pH-Verschiebung ins Alkalische bewirkt<br />

eine Flexibilitatserhohung <strong>der</strong> Erythrozytenmembran,<br />

wodurch eine Viskositatsverbesserung erklärlich ist<br />

Die Erythrozytenfunktion wird durch die HOT über das<br />

Redoxsystem des Glutathions multifaktonell beeinflußt,<br />

wodurch die Verbesserung <strong>der</strong> hamorheologischen Eigenschaften<br />

zustande kommt<br />

4 Die virustatische Wirkung <strong>der</strong> HOT kommt durch die<br />

Hemmung <strong>der</strong> Endozytosephase bei Infektionen zustande<br />

5 Durch die erhöhte Leukozytolyse nach HOT werden vermehrt<br />

immunmodulative Faktoren freigesetzt<br />

Indikationen für die HOT<br />

Aus diesen genannten Hauptwirkungen lassen sich die<br />

pnoren Indikationen für die HOT leicht ableiten<br />

An erster Stelle stehen natürlich die arteneilen Verschlußkrankheiten,<br />

bei denen man überzeugende Wirkungen erzielen<br />

kann Sowohl die AVK als auch die KHK, Post-Infarkt-Zustande<br />

o<strong>der</strong> Post-Bypass-Siituationen eignen sich<br />

gleichermaßen, durch die HOT erhesbhche subjektive und<br />

objektive Befundverbesserungen zui erzielen<br />

Da es sich bei arteriellen Verschlußk^rankherten immer um<br />

Folgen schwerwiegen<strong>der</strong> Stoffwech selstorungen handelt<br />

im Sinne von Depositionsvorgangen nicht gescavengter<br />

Homotoxme, ist natürlich die HOT nicht nur zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> hamorheologischen Funktionen indiziert, son<strong>der</strong>n<br />

auch als Katalysator für zellstoffwechselverbessernde<br />

biologische Oxsdationen wertvoll und als Reaktionsbeschleuniger<br />

für zusätzliche biologische Heilverfahren,<br />

die sich vor allem um die Bereinigung des Pischmger-<br />

Raumes bemuhen und damit die immunologische, stoffwechseltransitare<br />

und vegetative Reagibilitat verbessern<br />

655


D Bollmg, HOT<br />

Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

Als Resultat dieser Reagibihtatssteigerung <strong>der</strong> Stoffwechselaktivitat<br />

ist <strong>der</strong> Ruckgang <strong>der</strong> meist erhöhten Lipidwerte<br />

im Serum deutlich sichtbar<br />

Die Behandlungszeitraume bei <strong>der</strong> arteriellen Verschlußkrankheit<br />

liegen in meiner Praxis bei wöchentlich einer Sitzung<br />

zwischen ca 6 und 8 Wochen, anschließend empfehle<br />

ich eine 1mal monatliche Behandlung<br />

Fehlt <strong>der</strong> therapeutische Effekt <strong>der</strong> HOT, was meistens mit<br />

<strong>der</strong> Persistenz <strong>der</strong> erhöhten Lipidwerte o<strong>der</strong> sogar <strong>der</strong>en<br />

Anstieg im Serum verbunden ist, dann muß eine gewisse<br />

Regulationsstarre angenommen werden aufgrund von<br />

Stoffwechselblockaden o<strong>der</strong> fehlen<strong>der</strong> Scavengemechanismen<br />

o<strong>der</strong> immunologischer Reaktionsunfahigkeit<br />

In solchen Fallen muß an chronische Herdgeschehen gedacht<br />

werden, die die energetische Batterie des Organismus<br />

leer laufen lassen o<strong>der</strong>, was häufig ist, an Schwermetallbelastungen<br />

o<strong>der</strong> generalisierte Mykosen mit <strong>der</strong> begleitenden<br />

Immunschwache Wenn ein Organismus nicht<br />

mehr reagibel ist, dann helfen auch keine Anstoßversuche<br />

mehr<br />

Diese schwerwiegend und chronisch kranken Menschen<br />

bedürfen einer intensiven Entherdungs- und Entgiftungsbehandlung,<br />

einer systematischen Symbioselenkung, gezielter<br />

Nosodentlfierapie, anschließend haben sich parallel<br />

zur HOT eine Thymuskur und ca 10 Injektionen mit Elpimed<br />

forte bewahrt, wodurch die Reagibihtat — wenn sie<br />

noch angefacht werden kann — wie<strong>der</strong> zunehmend einsetzt<br />

und dann auch die Effekte <strong>der</strong> HOT schneller und intensiver<br />

erfahrbar und nachweisbar werden<br />

Eine zweite bewahrte Indikation für HOT in meiner Praxis<br />

sind alle Formen von chronischen Leberaffektionen, wobei<br />

natürlich die Fettleberhepatitis am besten anspricht Auch<br />

bei dieser Indikation ist eine langerfristige Therapie erfor<strong>der</strong>lich,<br />

ca 6- bis 8mal eine Behandlung pro Woche, anschließend<br />

1 mal monatlich bis zur völligen Normalisierung<br />

<strong>der</strong> Transaminasen und <strong>der</strong> Bluthpide<br />

In allen diesen Fallen ist eine begleitende Stoffwechselbehandlung<br />

durch Diät und disziplinierte Lebensweise im<br />

Hinblick auf Äthanol und Arzneimittelmißbrauch unerläßlich,<br />

und auf biologische, antihomotoxische Behandlung<br />

kann selten verzichtet werden<br />

Die oftmals langanhaltenden subakuten Restentzundungsaktivitaten<br />

nach infektiösen Hepatitiden können<br />

nach meiner Erfahrung wesentlich abgekürzt werden Die<br />

Transaminaseaktivitat geht in diesen Fallen schon nach 2<br />

bis 3 HOT-Behandlungen drastisch zurück Hier scheint<br />

sich die virustatische Wirkung <strong>der</strong> HOT mit den stoffwechselaktivierenden<br />

Effekten zu addieren, weshalb sich <strong>der</strong><br />

Erfolg schnell markiert<br />

Bei <strong>der</strong> chronisch persistierenden Hepatitis habe ich keine<br />

überzeugenden Ergebnisse durch die HOT allein beobachten<br />

können, bei gleichzeitiger Gabe aber von Reducdyn<br />

und Thioctacid sowie Vitamin B waren rückläufige<br />

Transaminaseaktivitaten zu erreichen<br />

Gleichartige Erfahrungen habe ich bei <strong>der</strong> chronisch aggressiven<br />

Hepatitis gemacht<br />

Eine weitere virusbedingte Erkrankung pflege ich regelmäßig<br />

mit HOT zu behandeln, das ist die akute Zostermfektion<br />

Hier führe ich 2mal wöchentlich die HOT durch,<br />

ergänzt durch Nosoden, Vitamin B, Ubichmon cps , Immunmodulatoren<br />

und symptomatische Homoopathika<br />

Unter dieser Behandlung erholen sich die Patienten sehr<br />

rasch, die Post-Zoster-Neuralgien bleiben aus und die virutoxische<br />

Abwehrkrise ist schnell überwunden<br />

Eine letzte Domäne für die HOT in meiner Praxis stellt die<br />

onkologische Begleit- bzw Nachbehandlung dar<br />

Wir wissen, daß 2 Faktoren in die Neoplasmaphasen fuhren<br />

Der erste beinhaltet die Transformation <strong>der</strong> Normalzelle in<br />

eine Krebszelle Ausgelost durch ein innewohnendes o<strong>der</strong><br />

von außen eingebrachtes Onkogen, erfolgt eine unrechtmaßige<br />

Zellteilung<br />

In <strong>der</strong> zweiten Phase <strong>der</strong> möglichen Krebsentstehung ist<br />

es Aufgabe des Immunsystems, diese entartete Zelle zu<br />

erkennen und sie sofort als feindlich zu eliminieren Über<br />

ganze Kaskaden von Zelldialogen immunkompetenter<br />

Zellen und enzymatischer und nicht enzymatischer Scavenge-Mechanismen<br />

verfugt <strong>der</strong> gesunde Organismus,<br />

um dieser Killerfunktion nachzukommen Geschieht das<br />

nicht, dann erst entsteht <strong>der</strong> Krebszellklon unaufhaltsam<br />

und bläht sich zum zerstörerischen Tumor auf<br />

Der Krebskranke ist, wie wir auch aus den Alarmreaktionen<br />

solcher Patienten beobachten können, von einer mehr<br />

o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> ausgeprägten immunologischen Reaktionsstarre<br />

gezeichnet Diese wird natürlich durch eventuell<br />

durchgeführte Chemotherapien o<strong>der</strong> Radiationes noch<br />

massiver<br />

Die HOT ist ein Induktor und Reaktionsbeschleuniger biologischer<br />

Regulationen und Scavenge-Mechanismen,<br />

weshalb sie für meine biologische Krebsbehandlung die<br />

unentbehrliche Basis darstellt<br />

Es sind <strong>der</strong>zeit ca 400 Krebspatienten in meiner Betreuung<br />

Ca 30% wurden o<strong>der</strong> werden mit Chemotherapie<br />

o<strong>der</strong> Radiatio behandelt Wahrend dieser Zeit führe ich jeweils<br />

1 Tag vor und 2 Tage nach <strong>der</strong> Chemotherapie eine<br />

HOT durch, bei <strong>der</strong> Radiatio an einem bestrahlungsfreien<br />

Tag, 1 mal in <strong>der</strong> Woche<br />

Gleichzeitig erhalten die Patienten Biokatalysatoren wie<br />

Coenzyme cps ,<br />

Ubichmon cps ,<br />

CAMP und<br />

Elpimed forte sowie<br />

2mal wöchentlich Mistehnjektionen<br />

Durch diese Begleitbehandlung werden die Chemotherapie<br />

und die Radiatio wesentlich besser toleriert, die immunsuppressiven<br />

Wirkungen sind weniger ausgeprägt<br />

und werden schneller aufgefangen Nach Beendigung <strong>der</strong><br />

Chemotherapiezyklen und <strong>der</strong> Radiatio werden noch ca 6<br />

bis 8 HOT "Imal wöchentlich durchgeführt, und anschließend<br />

setze ich die Behandlung 1 mal monatlich fort für einen<br />

Zeitraum von V 2 Jahr Wahrend dieser Phase kombiniere<br />

ich die HOT gern mit Thymus und Enzymen im<br />

Wechsel Die begleitende Diät und Stoffwechselberemigung<br />

ist selbstverständlich<br />

656


Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg<br />

D Bollmg, HOT<br />

Bei den Patienten, die sich nur einer biologischen immunmodulativen<br />

Krebsbehandlung unterziehen, sieht <strong>der</strong><br />

Therapiefahrplan ähnlich aus Nach 6 bis 10 HOT im Wochenabstand,<br />

empfehle ich für ca 1 Jahr die Fortsetzung<br />

<strong>der</strong> HOT im Monatsabstand<br />

Das Resümee dieser Form von Krebsbehandlung aus<br />

meiner jahrzehntelangen Erfahrung sieht wie folgt aus<br />

1 Falls Chemo o<strong>der</strong> Radiatio<br />

a) wesentlich bessere Verträglichkeit<br />

b) schnellere Erholungsphasen<br />

2 Bei allen beobachteten Fallen<br />

— subjektives Wohlbefinden<br />

— motivierende Leistungssteigerung<br />

— Erhaltung eines bewußten, würdigen, von positiver<br />

Lebensqualität gezeichneten Daseins bis wenige<br />

Tage vor dem schicksalhaften Verloschen <strong>der</strong> Lebensflamme<br />

Die dieserart betreuten Patienten benotigen weniger<br />

Schmerzmittel, fast nie Morphme und brauchen selten wegen<br />

dramatischer Endzustande eine stationäre Behandlung,<br />

son<strong>der</strong>n können ihr Leben in <strong>der</strong> Geborgenheit <strong>der</strong><br />

Familie und des eigenen Zuhauses in Stille beenden<br />

Die Gretchenfrage Chemo und/o<strong>der</strong> Radiatio beim Karzinom<br />

o<strong>der</strong> nicht, ist pauschal nicht beantwortbar — Ich<br />

mochte und kann mir keine Bewertung solcher Therapiemaßnahmen<br />

erlauben, nur sehe ich täglich Patienten, die<br />

in dieser Behandlung stehen o<strong>der</strong> sie hinter sich gebracht<br />

haben und erlebe die tiefen physischen Einbrüche und<br />

psychischen Aushohlungen, die solche Therapien meistens<br />

lei<strong>der</strong> mit sich bringen, vor allem dann wenn keinerlei<br />

immunmodulatives therapeutisches Begleitprogramm<br />

und kaum eine psychische Hilfe, ein Gelan<strong>der</strong>, dem Menschen<br />

gegeben wird, <strong>der</strong> noch nicht die Chance hatte den<br />

Schock, durch eine bösartige Erkrankung vielleicht unheilbar<br />

betroffen zu sein, zu verarbeiten<br />

Wird nicht die Entscheidung, ob Chemo o<strong>der</strong> nicht,<br />

manchmal unter dem hilflosen Aspekt „Aliquid fiat" und<br />

vielleicht unter dem Druck <strong>der</strong> Angst des Patienten gefallt 1 ?<br />

Aus meiner Sicht darf in <strong>der</strong> Onkologie nicht „Heilung um<br />

jeden Preis' im Mittelpunkt therapeutischer Erwägungen<br />

stehen, son<strong>der</strong>n es muß in die zu verantwortende Entscheidung<br />

über eine antmeoplastische Chemotherapie<br />

das objektiv Erreichbare gegenüber dem Preis an therapiebedmgten<br />

zusatzlichen Leiden abwagend einbezogen<br />

werden<br />

In meinen jahrelangen Beobachtungen und ärztlichen Begleitungen<br />

von Krebspatienten war für mich die Feststellung,<br />

daß nach Chemo o<strong>der</strong> Radiatio in einer relativ kurzen<br />

Zeitspanne explosionsartige Rezidive bzw metastasierende<br />

Multnnvasionen auftraten, oft erschreckend Solche<br />

rasanten Entwicklungen, die durch nichts mehr beherrschbar<br />

und für die Patienten qualvoll waren, habe ich<br />

unter rein biologischen Krebsbehandlungen bisher nicht<br />

beobachtet<br />

Nach 18jahnger Tätigkeit in meiner internistischen Praxis<br />

habe ich ca 30000 HOT durchgeführt Einen Zwischenfall<br />

habe ich nie erlebt<br />

Therapieversager sind in meinen Augen Kranke, die keine<br />

anstoßbare Reagibilitat haben<br />

Spatzun<strong>der</strong> sind Diabetiker, diese Beobachtung an<strong>der</strong>er<br />

HOT-erfahrener Arzte kann ich bestätigen, aber durch entsprechende<br />

strikte Stoffwechselfuhrung und Bereinigung<br />

<strong>der</strong> überschüssigen sauren Valenzen sind auch bei Diabetikern<br />

mit Geduld bessere Ergebnisse zu erzielen<br />

So kann ich die HOT wirklich als eine für mich wichtige Basisbehandlung<br />

in meiner internistischen Praxis bestätigen<br />

Trotz <strong>der</strong> vielen positiven Erfahrungen mit <strong>der</strong> HOT dürfen<br />

wir aber eines nicht vergessen wir versuchen fehlgeleitete<br />

o<strong>der</strong> blockierte Regelkreise wie<strong>der</strong> in Gang zu setzen,<br />

die auf <strong>der</strong> körperlichen Matrize in Erscheinung treten Der<br />

Mensch ist aber mehr als nur Stoff<br />

Wir wissen auch — heute durch die Ergebnisse <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

komplexen Relativitätstheorie belegbar —, daß die<br />

stofflichen Erscheinungen in <strong>der</strong> Raum-Zeit <strong>der</strong> Materie<br />

(fluchtige) Folgen von Ursachen sind, die in <strong>der</strong> Mentalsphare<br />

ihren Ursprung und ihre Wirklichkeit haben Wir<br />

sind eine psychosomatische Einheit, und auch unser Universum<br />

ist eine psychosomatische Einheit<br />

Sollten also Stoffwechselstorungen, Durchblutungsstörungen<br />

und das Neoplasma eine Entsprechung auf <strong>der</strong><br />

zweiten Seite <strong>der</strong> ambivalenten psychomatenellen Existenz,<br />

die wir darstellen haben 9<br />

Fragen wir uns 1<br />

Eine gesunde Psyche steht im lebendigen Fließgleichgewicht<br />

von Aufnehmen von Erfahrungswerten aus dem planetaren<br />

und kosmischen Umfeld, <strong>der</strong> anschließenden Verarbeitung,<br />

um neue deutungsfahige Bewußtseinsinhalte<br />

zu speichern, und dem daraus resultierenden Abgeben<br />

von Impulsen an das Umfeld Actio und Reactio sind ausgewogen<br />

Assimilation und Dissimilation halten sich das<br />

Gleichgewicht Gesun<strong>der</strong> Stoffwechsel auf <strong>der</strong> psychischen<br />

Ebene<br />

Wie aber sieht diese gesunde Wechselwirkung, die dem<br />

Zuwachs an Bewußtwerdung dient u nd damit <strong>der</strong> Sinnentsprechung<br />

einer weiteren Evolution, denn in <strong>der</strong> Regel<br />

heute aus 7<br />

Reizuberflutung, fehlende Reflexiom, vergessene Atempausen<br />

für die Ruck-Besinnung <strong>der</strong> Seele, die nur in <strong>der</strong><br />

heilsamen Kraft innerer Stille vollzogen werden kann, fuhrt<br />

zur ununterbrochenen Assimilation bis zur Überladung,<br />

die in <strong>der</strong> hemmungslosen Konsumgier ihre extreme Verzerrung<br />

findet<br />

Stoffwechselstorungen mit Vergiftung <strong>der</strong> Innenwelt <strong>der</strong><br />

Psyche'<br />

Der ungehemmte Transport durch vorgegebene Bahnungen<br />

energetischer Art, <strong>der</strong> einen ungehin<strong>der</strong>ten Informationsfluß<br />

von und zu allen Teilbereichen unseres Personlichkeitssystems<br />

zulaßt, die unseren Stoff belebenden<br />

Seelenkrafte, die uneingeengt in unserer Wesenheit stro-<br />

657


D. Bolling, HOT Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

men können, sind Entsprechungen <strong>der</strong> Gefäßsysteme,<br />

durch die das lebenserhaltende Blut zirkuliert.<br />

„Blut ist ein beson<strong>der</strong>er Saft, wer mit Blut unterschreibt,<br />

verschreibt seine Seele!"<br />

Wo wird heute noch nach <strong>der</strong> Seele gefragt, wo dürfen<br />

Seelenkräfte ungehin<strong>der</strong>t strömen? Wo werden die Intuitionen<br />

<strong>der</strong> Seele nicht wegrationalisiert? Wo gibt es noch<br />

Menschen, die durchseelt sind? Schwere Durchblutungsstörungen<br />

auf <strong>der</strong> psychischen Ebene!<br />

Und beim Krebs kennen wir heute die engen Korrelationen<br />

zwischen <strong>der</strong> psychischen und <strong>der</strong> somatischen Ebene.<br />

Das autistische Kerkerdasein einer depressiven Psyche<br />

mit ihren selbstdestruktiven Kräften o<strong>der</strong> die zugespitzte<br />

Introvertiertheit, in <strong>der</strong> alles Verarbeitbare und nicht mehr<br />

Verkraftbare hereingelassen, also einverleibt wird, schwächen<br />

und verbrauchen die belebenden Seelenvermögen<br />

und gehen <strong>der</strong> Entwicklung des konsumierenden Tumorgeschehens<br />

immer voraus.<br />

Unter diesen Prämissen brauchen wir uns nicht zu wun<strong>der</strong>n,<br />

daß die Morbidität <strong>der</strong> Menschen zunimmt.<br />

Alle biologischen Therapieverfahren, zu denen auch die<br />

HOT zählt, beanspruchen für sich ganzheitliche Bemühung.<br />

So ist es an uns um Ganzheit bemühten Therapeuten,<br />

Induktionen zum Wie<strong>der</strong>einschwingen in die gesunde<br />

Ungesetzlichkeit nicht nur auf <strong>der</strong> somatischen Ebene zu<br />

erzielen, wie z. B. mit <strong>der</strong> HOT, son<strong>der</strong>n vor allem in <strong>der</strong><br />

Sphäre, in <strong>der</strong> jedes Kranksein seinen kausalen Urgrund<br />

hat, nämlich auf <strong>der</strong> Geist-Seelenebene des Bewußtseins.<br />

Paracelsus, einer <strong>der</strong> berufensten Diener einer Heilkunst,<br />

die zum Ganzsein führt, sagte:<br />

„Wenn wir vom Standpunkt letzter Erkenntnis aus die<br />

Krankheitsursachen beschreiben wollen, würden wir nur<br />

eine einzige Ursache finden, nämlich den Ungehorsam<br />

gegen das Gesetz."<br />

Anschrift <strong>der</strong> Verfasserin:<br />

Dr. med. Dagmar Bolling, Königstr. 51, D-6232 Bad Soden.<br />

658


27. Stuttgarter Kongreß für aktuelle Medizin<br />

14. bis 16. Februar 1992 in Stuttgart<br />

Es wurde berichtet, daß das Risiko einer Übertragung<br />

bakterieller Infektionen durch Frischbluttransfusionen<br />

heute als sehr gering veranschlagt werden kann, da die<br />

Blutkonserven in <strong>der</strong> Regel mehrere Tage bei 4° C gelagert<br />

werden, wodurch die meisten Bakterien abgetötet werden<br />

In den letzten 25 Jahren wurden lediglich 2 Falle von Posttransfusions-Syphilhs<br />

beschrieben Yersinien überleben<br />

die Lagerung bei 4° C, in <strong>der</strong> Literatur sind aber nur 7 Erkrankungen<br />

bekannt, von denen allerdings 5 tödlich verliefen<br />

Wegen <strong>der</strong> zunehmenden Zahl <strong>der</strong> Borreliosen in den<br />

USA wurde kürzlich untersucht, ob Borrelien unter Blutbankbedingungen<br />

überleben Nach 6wochiger Lagerung<br />

konnten noch lebende Borrelien nachgewiesen werden,<br />

so daß eine transfusionsbedingte Lyme-Disease theoretisch<br />

möglich sei<br />

Die größte Gefahr bei Bluttransfusionen sind die viralen Infektionen<br />

Hierbei ist es problematisch, daß — abgesehen<br />

von <strong>der</strong> Hepatitis B — bei keiner Erkrankung Virusantigene,<br />

son<strong>der</strong>n lediglich Antikörper nachgewiesen werden<br />

Bei <strong>der</strong> HIV-Infektion sind bei 50 % nach 3 bis 4 Monaten<br />

und bei 75 % nach 6 Monaten Antikörper nachweisbar<br />

Der Zeitpunkt, zu welchem Antikörper in jedem Fall gebildet<br />

worden sind, ist in den letzten Jahren immer weiter hinausgeschoben<br />

worden Ähnliches gilt für die Hepatitis C<br />

So bleibt trotz Testung auf Antikörper und trotz Ausschluß<br />

von Risikogruppen bei Bluttransfusionen ein Restrisiko<br />

bestehen In Deutschland wird die Gefahr einer HlV-Ubertragung<br />

weniger als 1 300 000 geschätzt Das Risiko <strong>der</strong><br />

Posttransfusions-Hepatitis, welches 1989 noch bei 5%<br />

lag, durfte nach Einfuhrung <strong>der</strong> Anti-HCV-Teste <strong>der</strong> 2 Generation<br />

nur noch knapp 1 % betragen<br />

Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Verhütung von Infektionen<br />

durch Blut und Blutprodukte haben sich neuere juristische<br />

Aspekte ergeben Am 17 Dezember 1991 wurde durch<br />

den 6 Zivilsenat des Bundesgerichtshofes beschlossen,<br />

daß ein Patient vor einer im voraus geplanten Operation,<br />

bei <strong>der</strong> auch eine Bluttransfusion erfor<strong>der</strong>lich werden<br />

kann, über die Risiken einer Infektion mit Hepatitis und<br />

AIDS durch die Übertragung von Fremdblut und <strong>der</strong>en<br />

mögliche Abwendung durch eine Eigenblutspende und<br />

spaterer Übertragung des eigenen Blutes aufgeklart werden<br />

muß Obwohl die Blutbanken <strong>der</strong>zeit nicht in <strong>der</strong> Lage<br />

sind, diese For<strong>der</strong>ungen in die Tat umzusetzen, wird die<br />

Eigenblutspende in Zukunft eine immer größere Rolle<br />

spielen Außerdem ist zu erwarten, daß die Verfahren zur<br />

intraoperativen Blutruckgewinnung ausgebaut werden<br />

(A Korn, Hannover)<br />

In <strong>der</strong> täglichen Praxis werden auch bei banalen Infekten<br />

mit hoher Selbstheilungstendenz noch immer rasch Chemotherapeutika<br />

verordnet, wobei das als bedrohlich empfundene<br />

Fieber gewöhnlich eine solche Verordnung „provoziert"<br />

Es wird nicht berücksichtigt, daß bei vielen viralen<br />

Infekten ein mehrtägiges Fieber eine kausale Therapie ist,<br />

weil es fast keine humanpathogenen Viren gibt, die Temperaturen<br />

von mehr als 38° C ertragen Ein weit verbreiteter<br />

Denkfehler besteht dann, daß einseitig nach Mitteln<br />

gesucht wird, Erreger abzutöten und daß nicht die komplementäre<br />

Frage gestellt wird, wie die körpereigenen Abwehrsysteme<br />

unterstutzt und gesteuert werden können<br />

Dies ist das Konzept <strong>der</strong> Phytotherapie und an<strong>der</strong>er sogenannter<br />

beson<strong>der</strong>er Therapierichtungen Als beson<strong>der</strong>s<br />

geeignete Heilpflanze zur Infektbehandlung gilt <strong>der</strong> Sonnenhut,<br />

Echinacea, in den Varietäten purpurea, angustifoha<br />

und pallida Für den frischen Preßsaft aus Echinacea<br />

purpurea (Echinacin) wurden von <strong>der</strong> Kommision E des<br />

Bundesgesundheitsamtes folgende Anwendungsgebiete<br />

erarbeitet Innere Anwendung zur unterstutzenden<br />

Behandlung rezidivieren<strong>der</strong> Infekte im Bereich <strong>der</strong> Atemwege<br />

und <strong>der</strong> ableitenden Harnwege Zur äußeren Anwendung<br />

bei schlecht heilenden, oberflächlichen Wunden<br />

Echinacea-Praparate müssen ausreichend dosiert<br />

werden, und auch für an<strong>der</strong>e haulig eingesetzte Phytopharmaka<br />

gilt, daß sie hoher dosiert werden müssen als<br />

dies in den Beipackzetteln angegeben ist Für Echinacin<br />

gilt die Empfehlung, bei akuten Infekten eine Anfangsdosis<br />

von 50 Tropfen in etwas Wasser und dann alle weitere<br />

Stunde 20 Tropfen bis zum Abklingen <strong>der</strong> Symptome zu<br />

verabreichen<br />

Zur phytotherapeutischen Palette von Heilpflanzen, mit<br />

denen die Infektabwehr unterstutzt werden kann, gehören<br />

die ätherischen Ole <strong>der</strong> Pinusarten, also Fichten- und Kiefernnadelol<br />

sowie Larchenterpentin Auch die äußere<br />

Anwendung athenscher Ole als Balsame in vielfaltiger<br />

Kombination hat sich als effektiv erwiesen Eine weitere<br />

Heilpflanze, die vor allem zur Behandlung von Schleimhautentzundungen<br />

eingesetzt werden kann, ist die Kamille,<br />

von <strong>der</strong> die Bluten Verwendung finden Für<br />

Atemwegserkrankungen werden Inhalationen, für Magen-<br />

Darminfektionen Teezubereitungen und für die unkomplizierte<br />

Gastritis zusätzlich die morgendliche Rollkur empfohlen<br />

Dabei sollte auf standardisierte Präparate zurückgegriffen<br />

werden<br />

Auch akute Durchfallerkrankungen uind banale Ententiden<br />

können durch Unterstützung <strong>der</strong> Abwehrkrafte behandelt<br />

werden, wobei sich Gerbstoffdrogen,, Eichenrinde, Gansefingerkraut<br />

sowie getrocknete Heidelbeerfruchte bewahrt<br />

haben Als Absorbens ist die Kaffeelkohle immer noch ein<br />

zuverlässiges Mittel Die heute immer noch häufigen Salmonellosen<br />

sollten auch unter mo<strong>der</strong>ner gastroenterologischer<br />

Sicht — mit Ausnahme septischer Verlaufe — nicht<br />

chemotherapeutisch behandelt werden, weil dadurch eher<br />

chronische Verlaufe und Dauerausschei<strong>der</strong> provoziert<br />

werden (VFmtelmann, Hamburg)<br />

Bei einem schweren akuten Myokardinfarkt sind Intensität,<br />

Qualltat und Dauer <strong>der</strong> Schmerzen Leitsymptome Viele<br />

Patienten geben einen Vernichtungsschmerz an, sie ha-<br />

659


Kongreßberichte<br />

Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.<br />

ben das Gefühl <strong>der</strong> existentiellen Bedrohung. Bei keinen<br />

an<strong>der</strong>en Schmerzen, auch nicht bei schweren Koliken, ist<br />

das Angstgefühl so stark ausgeprägt wie beim Infarktschmerz.<br />

Zu den therapeutischen Erstmaßnahmen gehören<br />

die Gabe von Sauerstoff und die Sedierung, beispielsweise<br />

mit Diazepam i.V., wobei zur Vermeidung einer<br />

Kreislaufdepression nicht mehr als 5 mg gegeben werden<br />

sollten. Bei sehr starken Schmerzen ist nach wie vor Morphium<br />

hydrochloricum in einer Dosierung von 10 mg das<br />

Mittel <strong>der</strong> Wahl, es muß jedoch wegen <strong>der</strong> Gefahr einer<br />

Atemdepression langsam injiziert werden. Wenn <strong>der</strong><br />

Schmerz nicht ganz so intensiv ist, kann auch die Gabe eines<br />

Opioids vom Typ des Tramal ausreichend sein.<br />

Die bislang vielfach geübte Zurückhaltung hinsichtlich einer<br />

prähospitalen Thrombolyse sollte aufgegeben werden,<br />

weil es immer wie<strong>der</strong> vorkommt, daß ein Notarztwagen<br />

1 Stunde o<strong>der</strong> länger in <strong>der</strong> Stadt herumfahren muß,<br />

bis ein Patient mit einem akuten Infarkt in einer Klinik untergebracht<br />

werden kann. Vor allem wenn <strong>der</strong> Infarkt zu einem<br />

kardiogenen Schock geführt hat, ist eine rasche<br />

Thrombolyse zwingend erfor<strong>der</strong>lich. Die Überlebensrate<br />

von Schockpatienten, die innerhalb <strong>der</strong> ersten Stunde<br />

nach Symptombeginn behandelt werden, liegt bei fast<br />

50%; wenn die Lysetherapie erst nach 2 bis 3 Stunden<br />

einsetzt, ist sie wesentlich geringer. Dies bedeutet, daß<br />

sich <strong>der</strong> Notarzt mit diesem Therapieprinzip vertraut machen<br />

und dabei auch die Kontraindikationen beachten<br />

muß. Hierzu gehören Hypertonie mit systolischen Werten<br />

über 200 und diastolischen Werten über 120, Diabetes,<br />

Magenulkus, Nierensteine, Operationen innerhalb <strong>der</strong><br />

letzten 10 Tage und zerebrale Insulte innerhalb von 6 Monaten.<br />

Eine vorausgegangene intramuskuläre Injektion gilt<br />

heute nicht mehr als Kontraindikation, die initiale Thrombolyse<br />

ist so wichtig, daß eine eventuelle Blutung an<br />

<strong>der</strong> Injektionsstelle in Kauf genommen werden muß. Als<br />

Thrombolytikum bietet Urokinase insofern Vorteile, weil<br />

sie als Bolus (500 000 bis 1 Mio. E) injiziert werden kann,<br />

was bei Streptokinase und rt-PA nicht <strong>der</strong> Fall ist.<br />

(K. D. Grosser, Krefeld)<br />

Bei tachykarden Herzrhythmusstörungen kann die Dringlichkeitsstufe<br />

<strong>der</strong> Behandlung anhand <strong>der</strong> Symptomatik<br />

des Patienten festgestellt werden. Ist ein Patient asymptomatisch,<br />

reichen primär physikalische Behandlungsversuche,<br />

wie Valsalva-Manöver o<strong>der</strong> Karotisdruckversuch,<br />

aus. Zeigt <strong>der</strong> Patient eine mäßig schwere Symptomatik<br />

wie Dyspnoe, Schwindel, Angina pectoris o<strong>der</strong> ein Lungenödem,<br />

ist ein medikamentöser Therapieversuch indiziert.<br />

Liegt Bewußtlosigkeit vor, muß sofort eine Elektrotherapie,<br />

d. h. eine Kardioversion, vorgenommen werden.<br />

Die therapieentscheidende Differentialdiagnose zwischen<br />

supraventrikulärer und ventrikulärer Tachykardie ergibt<br />

sich aus dem EKG: Ist <strong>der</strong> QRS-Komplex schmal, so<br />

spricht dies für eine supraventrikuläre Tachykardie, ist <strong>der</strong><br />

QRS-Komp/ex breiter als 0,12 Sekunden, kommen neben<br />

einer supraventrikulären Tachykardie mit vorbestehendem<br />

Schenkelblock o<strong>der</strong> funktioneliem Schenkelblock<br />

eine ventrikuläre Tachykardie o<strong>der</strong> ein Kammerflimmern in<br />

Frage.<br />

Bei Kammerflimmern ergibt sich hinsichtlich <strong>der</strong> Therapie<br />

ein Unterschied insofern, daß ein auf dem Monitor beobachtetes<br />

Kammerflimmern einer sofortigen Defibrillation<br />

mit 200 bis 300 J bedarf. Wird <strong>der</strong> Arzt jedoch zu einem<br />

bewußtlosen Patienten gerufen, bei dem als Ursache <strong>der</strong><br />

Bewußtlosigkeit Kammerflimmern festgestellt wird, so<br />

muß erst eine Herz/Lungen-Wie<strong>der</strong>belebung zur besseren<br />

Oxigenierung des Herzmuskels eingeleitet werden,<br />

bevor in einer sekundären Aktion die Defibrillation erfolgversprechend<br />

eingesetzt werden kann. Hierbei gilt es zu<br />

bedenken, daß die Erfolgsrate einer Defibrillation streng<br />

von <strong>der</strong> Dauer des Kammerflimmerns abhängt: Eine sofortige<br />

Defibrillation ist fast immer erfolgreich, sind jedoch<br />

4 Minuten verstrichen, liegt die Erfolgsrate einer primären<br />

Defibrillation bei 40 %, nach 8 Minuten nur noch bei 10 %.<br />

(H. Siegel, Göppingen)<br />

— mpl —<br />

X Die neue<br />

Gerätegeneration...P©L©TENS®<br />

MEDIMOLL 0<br />

zur Transkutanen Elektrischen<br />

Nerven-Stimulation (TENS) und<br />

Elektro-Myo-Stimulation (EMS)<br />

X Erstattungfahige Hilfsmittel<br />

gern SGB V, § 33<br />

Infomappe von<br />

Bru<strong>der</strong>muller GmbH<br />

Postfach 13 53<br />

7410 Reutlingen 1<br />

Tel (07121) 29131<br />

BTX (07121) 216 53<br />

FAX (07121) 29 05 98<br />

Wo 7 For<strong>der</strong>n Sie unsere Zeitung<br />

'Naturschutz in Ostdeutschland" an 1<br />

(Bitte 1 DM Ruckporto beilegen)<br />

Name Vorname<br />

PLZ /Wohnort<br />

Naturschutzbund Deutschland e V<br />

Eichwal<strong>der</strong>str 100, O -1251 Gosen<br />

Noch gibt es sie!<br />

660


••"•TP-'<br />

v^Tt' IM d i.o i iS''i:'^(„ i v.inki.-i(.i (,'•?•<br />

''<br />

:r.ichLIC:I.'no des<br />

.•.''kunqti<br />

ah O-.i!-


Heilmittel Merckle<br />

das biologische Darmtherapeutikum<br />

gegen<br />

Reisediarrhoe<br />

HylakforteN<br />

gehört in jede Reiseapotheke<br />

Empfehlen Sie<br />

Hylak® forte N Zusammensetzung 1 ml enthalt Stoffwechselprodukte von 1 x 10 9 Lactobacillus helveticus 1x10 7 Lacto<br />

bacillus acidophilus 8x10 Escherichiacolimitemem Gehaltan Milchsäure 75mg Milchzucker50mg Anwendungsgebiete<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> normalen Dünn und D ckdarmflora wahrend und nach Antibiotika Sulfonamid und Strahlentherapie<br />

Akute und chronische Durchfallerkrankungen Verstopfungen Blähungen Störungen <strong>der</strong> Kohlenhydrat und Eiweißverdauung<br />

(Garungs und Faulmsdyspepsien) durch Mikroorganismen bedingte Entzündungen des Magen Darm Traktes (Gastroententis<br />

Kolit s) Gegenanzeigen sind nicht bekannt Wie bei den meisten Arzneimitteln sollte die Einnahme wahrend <strong>der</strong> Schwanger<br />

schaft auf Empfehlung des behandelnden Therapeuten erfolgen Nebenwirkungen sind bei Einhaltung <strong>der</strong> angegebenen Dosierungsempfehlung mchtzu erwarten Lediglich alsVorsorgemaßna<br />

sollten Personen die bekanntermaßen auf saure Speisen und Getränke mit Sodbrennen reagieren die Tagesdosis auf mehr als 3 Einzelgaben verteilen Merckle GmbH 7902 Blaubei<br />

10 Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en Mitteln Die gleichzeitige Einnahme mit magensaurebindenden Medikamenten (Antazida) und Milch sollte unterbleiben Anwendu<br />

\ M ahr< ki<br />

Dosierung sowe t nichts an<strong>der</strong>s verordnet nehmen Erwachsene in den ersten Tagen 3 mal täglich vor o<strong>der</strong> wahrend <strong>der</strong> Mahlzeit 40 Tropfen in reichlich Flu<br />

mnwelse urKl<br />

e -ne e k elt ( mcnt ln M Ich) ein nach Besserung <strong>der</strong> Beschwerden kann die Dosis auf die Hälfte verringert werden Säuglinge und Kleinkin<strong>der</strong> nehmen 3 mal täglich 15-20 Tropf<br />

1 m ttei reichlich Flüssigkeit (nicht in Milch) ein Handelsformen und Preise OP mit 30 ml DM 12 80 OP mit 100 ml DM 26 90 AP mit 1000 ml Apothekenpflichtig Stand Januar 1


Pressesymposium: „Verhütung einst und jetzt"<br />

2. November 1991 in Berlin<br />

Es ist nicht jedem gleich einleuchtend, daß in einer Zeitschrift<br />

für Naturheilverfahren ein sogenanntes Referat in<br />

Kurzfassung erscheint Aber jede Kollegin bzw je<strong>der</strong> Kollege<br />

hat heranwachsende Tochter und Sohne, die beraten<br />

werden konnten Demzufolge ist eine diesbezügliche Betrachtung<br />

angebracht Stellvertretend für alle gehaltenen<br />

Referate sei das nachstehende zum Thema „Sexualität<br />

und Verhütung bei Jugendlichen Vater werden ist nicht<br />

schwer, Vater sein dagegen sehr" von Prof Dr med Ernst<br />

Gerhard Loch, Wiesbaden, kurz erwähnt<br />

Loch sagte u a<br />

Schon Wilhelm Busch spricht über dieses Phänomen, das<br />

letztlich immer alle beschäftigt Die neuesten Befragungen<br />

über die Sexualität in <strong>der</strong> Bundesrepublik, sowohl in den<br />

alten als auch in den neuen Bundeslan<strong>der</strong>n, ergeben die<br />

Tendenz, den Kontakt zum an<strong>der</strong>en Geschlecht immer<br />

früher aufzunehmen So ist eine 12jahnge Schwangere<br />

zwar selten, aber ein <strong>der</strong>artiges Ereignis kommt trotz Sexualkundeunternchts<br />

immer wie<strong>der</strong> vor Allen Bemühungen<br />

<strong>der</strong> Aufklarung zum Trotz ist bekannt, daß fast zwei<br />

Drittel des ersten Geschlechtsverkehrs — gerade bei Jugendlichen<br />

— ohne irgendeinen Schutz stattfinden Die<br />

bisherigen Ursachenforschungen, warum die frühzeitige<br />

Aufklarung nicht greift, ist bisher ergebnislos verlaufen<br />

Auch die Bemühungen <strong>der</strong> verschiedenen Parteien in ihren<br />

neu vorgetragenen Entwürfen zum Paragraphen 218<br />

zeigen zwar alle Hilfen auf, doch selbst die gutgemeintesten<br />

Ratschlage werden nichts nutzen, wenn sie nicht den<br />

richtigen Adressaten erreichen<br />

Die Diskussion geht letzlich darum, wie wir als Arzte und<br />

Sozialarbeiter den Jugendlichen helfen können, ungewollte<br />

Schwangerschaften zu vermeiden Oft sind sie noch<br />

Kin<strong>der</strong>, denn das mittlere Menarche-Alter liegt bei 12,2<br />

Jahren „Betrachtet man nach Umfragen das Verhalten<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen, die häufiger Geschlechtsverkehr haben,<br />

stellen sich 35% auf den Standpunkt Es wird schon<br />

nichts passieren , sagte <strong>der</strong> Gynäkologe vom AK Gynäkologie<br />

des ZAN in <strong>der</strong> Hauptstadt 25% gelten als sogenannte<br />

Alternative, die die Zeitwahl- bzw chemische Barrieremethoden<br />

anwenden o<strong>der</strong> sich mit einem<br />

Diaphragma bzw von selten des Partners mit Kondom<br />

schützen Dem gegenüber steht eine Gruppe von ca<br />

40%, die Kontrazeptiva o<strong>der</strong> die Spirale zur Schwangerschaftsverhütung<br />

wählt Es ist verständlich, daß in jüngeren<br />

Jahren gerade <strong>der</strong> hormonalen Kontrazeption <strong>der</strong> Vorzug<br />

gegeben wird<br />

Phasenweise kommt es jedoch immer wie<strong>der</strong> zu Berichten,<br />

daß diese hormonale Kontrazeption mit Nebenwirkungen<br />

begleitet ist Dies fuhrt dann zu dem Slogan „Pillenmudigkeit"<br />

o<strong>der</strong> „Angst vor <strong>der</strong> Chemie" Dabei wird gerade<br />

in den Medien vergessen, daß neben dem sicheren<br />

Schutz auch nicht zu unterschätzende „Nebeneffekte"<br />

aufzuzeigen sind Sei es die Einreguherung einer unregelmäßigen<br />

Menstruation, das Zurückdrängen <strong>der</strong> Menstruationsbeschwerden<br />

o<strong>der</strong> die gunstige Auswirkung auf die<br />

Brustentwicklung und ein gewisser Schutz vor bösartigen<br />

Erkrankungen<br />

Diskussionen und Aufklarungen über kontrazeptive Maßnahmen<br />

dürfen jedoch nicht dazu fuhren, die Jugendlichen<br />

unter den Leistungsdruck zu setzen, möglichst früh<br />

Geschlechtsverkehr zu haben, um „in' zu sein Denn alle<br />

wissen, nicht nur von sich selbst, „das erste Mal" gilt als<br />

Schiene für alle weiteren Erlebnisse Sexualität muß erlernt<br />

werden und aus diesem Grunde soll man sich darauf<br />

vorbereiten Hier ist es wichtig, die Verhutungsfrage abzuklären<br />

Es muß klar sein, daß auch <strong>der</strong> erste Geschlechtsverkehr<br />

geschützt stattfinden muß, erwähnte <strong>der</strong> Referent<br />

Es stellt sich immer wie<strong>der</strong> die Frage, so Loch, wie<br />

das erreicht werden kann<br />

Am gunstigsten ist die Beratung durch eine Arztin o<strong>der</strong> einen<br />

Arzt Von diesen Kolleginnen bzw Kollegen verlangt<br />

man jedoch, daß sie nicht moralisierend, son<strong>der</strong>n beratend<br />

mit <strong>der</strong>/dem Fragesuchenden über das Problem diskutieren<br />

Es sollte auch versucht werden, den Partner in<br />

dieses beratende Gesprach einzubinden Häufig ist das<br />

dann <strong>der</strong> Ausgangspunkt für ein echtes, positives sexuelles<br />

Erleben, daß sich beide im Innern wünschen und<br />

gleichzeitig mit großen Ängsten besetzt haben Dein bedingt<br />

durch die Umwelt mit Zeitschriften, Fernsehen und<br />

Video, wird häufig eine falsche Vorstellung <strong>der</strong> Sexualität<br />

und <strong>der</strong>en Folgen aufgebaut<br />

Mythen, Ängste, Tabus, Freude, Leistungsstreß, dies alles<br />

verbindet sich mit <strong>der</strong> Vorstellung vom „ersten Mal' Es<br />

sollte bewußt gemacht werden, daß „Planen" besser als<br />

„Heulen" ist Um Sexualität positiv zu erleben, muß die<br />

Verantwortung von allen Beteiligten getragen werden Da<br />

die Sexualaufklarung in <strong>der</strong> Schule bisher nicht den richtigen<br />

Erfolg zeigte, ist zu überlegen, ob nicht Frauenarztinnen<br />

bzw Frauenarzte den Sexualkundeunterricht begleitend<br />

in den Schulen durchfuhren sollten um gleichzeitig<br />

auch eine Vertrauensbasis aufbauen zu können Den Eltern<br />

muß Mut gemacht werden, möglichst offen über das<br />

Natürliche zu sprechen, d h über die Liebe, die Sexualität<br />

und alles, was dazugehört Daraus resultiert die richtige<br />

Entscheidung zur Sicherheit zur hormonalen Kontrazeption,<br />

so <strong>der</strong> Referent in Berlin<br />

Trotz dieser möglichen positiven Ansätze muß auch an die<br />

ungewollte Schwangerschaft gedaclht werden In seltenen<br />

Fallen ist die Rezeptur <strong>der</strong> „Pille danach" möglich o<strong>der</strong> das<br />

Einlegen einer Intrautennspirale bis zu drei Tagen nach<br />

dem ungeschützten Verkehr Wichtig ist auch, die Erkenntnis<br />

zu vermitteln, daß gerade bei jüngeren Madchen<br />

unregelmäßige Menstruationen o<strong>der</strong> längeres Ausbleiben<br />

<strong>der</strong> Menstruation nicht vor einer Schwangerschaft schützen<br />

Eine Eireifung spurt man nicht Sie kann bereits 4 bis<br />

6 Monate nach <strong>der</strong> Menarche vereinzelt auftreten<br />

Die Menarche tritt früher ein, inwieweit sexuelles Verlangen<br />

und die seelische Reifung parallel laufen, bleibt abzuwarten<br />

Es muß alles versucht werden, jede unerwünschte<br />

Schwangerschaft zu verhin<strong>der</strong>n Dabei ist <strong>der</strong> hormonalen<br />

663


ZurVitalisierung<br />

<strong>der</strong> Haut<br />

von innen!<br />

Nachtkerzenöl-<br />

Kapseln<br />

mit<br />

y-Linolensäure!<br />

• Epoc 500 gleicht als tägliche<br />

Nahrurogsergänzung den Mangel<br />

an y-Linolensäure aus<br />

• es aktiviert den Stoffwechsel<br />

• sorgt von innen heraus für einen<br />

günstigen Einfluß auf trockene,<br />

schuppige, gerötete und<br />

juckende Haut<br />

• macht die Haut straffer und<br />

geschmeidiger<br />

• Epoc 500 enthält pro Kapsel:<br />

500 mg Nachtkerzenöl mit<br />

ca. 48 mg y-Linolensäure<br />

ca. 340 mg cis-Linolsäure<br />

10 mg Vitamin E<br />

• Handelsformen und unverbindliche<br />

Preisempfehlung<br />

36 Kapseln DM 19,90<br />

84 Kapseln DM 42,90<br />

240 Kapseln DM 114,00<br />

Epoc 500 gibt es nur in Apotheken!<br />

Epoc 500<br />

zur Vitalisierung <strong>der</strong> Haut<br />

von innen!<br />

Kongreßberichte<br />

Kontrazeption mit niedrig dosierten Medikamenten den<br />

Vorzug zu geben, sie ist das sicherste Verhütungsmittel.<br />

Gleichzeitig darf auch bei einem unbekannten Partner<br />

nicht <strong>der</strong> Schutz vor AIDS o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en übertragbaren<br />

Krankheiten in Vergessenheit geraten.<br />

Hier sollte in <strong>der</strong> Regel die Eigenverantwortung vor dem<br />

Rufe nach dem Staat stehen. Entscheidet man sich für die<br />

sicherste Kontrazeption, „die Pille", erfor<strong>der</strong>t dies eine<br />

tägliche Investition von 28 Pfennigen. Dieser Betrag beinhaltet<br />

Verantwortung für sich selbst, Schutz vor einer ungewollten<br />

Schwangerschaft sowie die Freiheit zur Entscheidung<br />

zur Sexualität, denn wie schließt im „Julchen"<br />

Wilhelm Busch:<br />

„Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.<br />

Ersteres wird gern geübt, weil es allgemein beliebt.<br />

Selbst <strong>der</strong> Lasterhafte zeigt, daß er gar nicht abgeneigt.<br />

Nur will er mit seinen Sünden, keinen guten Zweck verbinden.<br />

Son<strong>der</strong>n wenn die Kosten kommen, fühlet er sich angstbeklommen."<br />

Mit diesem Zitat beschloß Prof. Loch sein „humorvolles"<br />

Referat in Berlin.<br />

_ h | _<br />

Pressesymposium „Mit Ekzem und<br />

Neuro<strong>der</strong>mitis leben, aber nicht<br />

leiden"<br />

1. April 1992 in München<br />

Neben <strong>der</strong> Neuro<strong>der</strong>mitis ist das Ekzem eines <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Hautkrankheiten im Kindesalter.<br />

Auf einem Pressesymposium erläuterten die Professoren<br />

Dr. H. J. Vogt und Dr. K. D. Tympner (beide München) die<br />

Problematik. So war dort u.a. zu erfahren:<br />

Die Haut hat vielfältige Aufgaben. Sie schützt den Gesamtorganismus<br />

vor den Gefahren und Angriffen <strong>der</strong> Umwelt,<br />

aber auch vor dem Verlust von körpereigenen Substanzen<br />

— insbeson<strong>der</strong>e von Feuchtigkeit — von innen.<br />

Dies ist <strong>der</strong> Grund für den komplizierten Aufbau <strong>der</strong> Haut.<br />

Wird die Funktion <strong>der</strong> Haut gestört, führt dies zu einer<br />

Hautkrankheit.<br />

Entsprechend <strong>der</strong> Vielzahl unterschiedlicher Ursachen<br />

gibt es unterschiedliche Reaktionen <strong>der</strong> Haut. Oft kann<br />

man schon aus einer bestimmten Reaktionsform <strong>der</strong> Haut<br />

auf die auslösende Ursache schließen, erklärten die Referenten<br />

in München.<br />

Unter <strong>der</strong> Bezeichnung „Ekzem" wird eine große Gruppe<br />

unterschiedlicher Hautzustandsbil<strong>der</strong> zusammengefaßt.<br />

Das Wort kommt aus dem Griechischen: „ekzeo" bedeutet<br />

aufbrausen. Die Ärzte des Altertums wollten dadurch wohl<br />

ausdrücken, daß die Krankheit plötzlich aufschießen o<strong>der</strong><br />

bei längerem Verlauf sich ebenso plötzlich und aus zunächst<br />

nicht erkennbaren Gründen verschlechtern kann.<br />

664 Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg.


Kongreßberichte<br />

Ein Ekzem ist also eine entzündliche Reaktion <strong>der</strong> Haut<br />

auf — meist — äußere Einflüsse. Traditionsgemäß wird in<br />

den verschiedenen Schulen — und insbeson<strong>der</strong>e in den<br />

englischsprechenden Län<strong>der</strong>n — <strong>der</strong> Begriff Dermatitisfür<br />

Hautentzündung nahezu synonym gebraucht.<br />

Ekzeme sind die häufigste Hauterkrankung. Nach größeren<br />

Statistiken sind etwa 15 bis 25 Prozent aller Hauterkrankungen<br />

Ekzemkrankheiten. Die klinischen Merkmale<br />

<strong>der</strong> Ekzemreaktion sind abhängig vom Akuitätsgrad: Beim<br />

akuten Ekzem ist die Haut im betroffenen Gebiet gerötet<br />

und unterschiedlich stark geschwollen. Hier sieht man nebeneinan<strong>der</strong><br />

kleinste Knötchen und Bläschen, die sich zu<br />

größeren Blasen zusammenschließen können. Wenn die<br />

Bläschen platzen, kommt es zu nässenden Flächen, die<br />

dann verkrusten. Beim chronischen Ekzem bekommt die<br />

Haut einen mehr le<strong>der</strong>artigen Charakter mit Schuppung<br />

und insbeson<strong>der</strong>e mit Juckreiz. Zwischen den einzelnen<br />

Ekzemtypen gibt es fließende Übergänge.<br />

Als Kontaktekzem bezeichnet man die Ekzemkrankheiten,<br />

die durch einen direkten Kontakt mit einem Schadstoff entstehen,<br />

den man als Noxe o<strong>der</strong> Ekzematogen identifizieren<br />

kann. Zu unterscheiden ist hier zwischen einem allergischen<br />

und einem toxischen Kontaktekzem. Bei letzterem<br />

ist die Hautreaktion Folge einer Schädigung durch toxisch<br />

wirkende Stoffe (zum Beispiel Chemikalien) o<strong>der</strong><br />

Strahlen (UV-Licht), die nicht allergisch bedingt ist und alle<br />

Personen befällt, die <strong>der</strong> Kontaktwirkung ausgesetzt sind.<br />

Der Schweregrad <strong>der</strong> Hauterscheinungen ist abhängig<br />

von <strong>der</strong> Konzentration und <strong>der</strong> Einwirkungsdauer <strong>der</strong><br />

Noxe sowie <strong>der</strong> betroffenen Körperregionen. Die Zahl <strong>der</strong><br />

obligat toxischen Kontaktsubstanzen ist außerordentlich<br />

groß; sie umfaßt Laugen (unter an<strong>der</strong>em Ammoniak, Natron-,<br />

Kalilauge, gelöschter Kalk), Säuren, verschiedene<br />

Öle, organische Lösungsmittel (zum Beispiel Nitroverdünnungen),<br />

bestimmte pflanzliche Substanzen und vieles<br />

an<strong>der</strong>e mehr. Abzugrenzen hiervon sind toxisch-degenerative<br />

Ekzeme aufgrund chronischer Einwirkung von Substanzen,<br />

die die Hautfette und damit den Schutzmantel<br />

<strong>der</strong> Haut schädigen und zu einer Verdünnung und Austrocknung<br />

<strong>der</strong> Haut führen. Typisch ist das sogenannte<br />

Hausfrauen-Ekzem nach häufigem Kontakt mit alkalischem<br />

Waschmittel, doch neben Detergenzien und organischen<br />

Lösungsmitteln laugt schon häufiges Waschen<br />

und Duschen mit heißem Wasser die Haut aus.<br />

Voraussetzung für ein allergisches Kontaktekzem ist ein<br />

Erstkontakt mit einem entsprechenden Allergen, das die<br />

Haut sensibilisiert. Die minimale Sensibilisierungsdauer<br />

wird mit fünf Tagen (unter an<strong>der</strong>em Farbstoffe, Pflanzenallergene)<br />

angegeben, kann jedoch auch Monate und<br />

Jahre dauern (zum Beispiel Chromat). Kommt es zu einem<br />

erneuten Kontakt <strong>der</strong> nun sensibilisierten Haut mit dem<br />

entsprechenden Allergen, antwortet die Haut innerhalb<br />

von 12 bis 48 Stunden (4 bis 72 Stunden) mit dem Auftreten<br />

eines Ekzems. Dieses Wissen macht man sich zunutze<br />

beim Pflastertest, indem man häufige Ekzematogene<br />

und als solche in Verdacht stehende Stoffe (meist<br />

auf dem Rücken) aufklebt und die Reaktion <strong>der</strong> Haut auf<br />

Zur Vitalisierung<br />

<strong>der</strong> Haut<br />

vonaußen!<br />

Bioaktives Hautöl<br />

mit Nachtkerzenöl<br />

und<br />

/-Linolensäure!<br />

Sybil regt die Durchblutung<br />

<strong>der</strong> Haut an<br />

strafft das Bindegewebe<br />

reguliert den Feuchtigkeitsgehalt<br />

<strong>der</strong> Haut<br />

schützt die Haut vor dem Austrocknen,<br />

vorzeitiger Verhornung und welkem<br />

Aussehen<br />

macht die Haut glatter, elastischer<br />

und frischer<br />

Sybil enthält<br />

Nachtkerzenöl,<br />

Jojobaöl, Avocadoöl,<br />

Getreidekeimöl<br />

mit y-Linolensäure<br />

und cis-Linolsäure,<br />

Vitamin A+E<br />

Packungsgrößen und unverbindliche<br />

Preisempfehlung<br />

100 ml DM117,50<br />

Sybil gibt es nur in Apotheken!<br />

Sybil<br />

zur Vitalisierung <strong>der</strong> Haut<br />

von außen!<br />

Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg. 665


diese Stoffe abliest. Sind die auslösenden Noxen erkannt,<br />

muß <strong>der</strong> Patient diese Stoffe meiden, damit die Haut unter<br />

entsprechen<strong>der</strong> Therapie heilen kann. Die Sensibilisierung<br />

bleibt in vielen Fällen für das ganze Leben bestehen.<br />

Um einen erneuten Kontakt mit den Allergenen auf Dauer<br />

zu vermeiden, muß deshalb unter Umständen sogar ein<br />

Berufswechsel in Betracht gezogen werden.<br />

In bestimmten Berufsgruppen kommen Ekzeme beson<strong>der</strong>s<br />

häufig vor. Man spricht dann vom berufsbedingten<br />

Ekzem. Im Sinne <strong>der</strong> Sozialversicherung sind diese Ekzeme<br />

eine meldepflichtige Berufskrankheit. Dies verpflichtet<br />

den behandelnden Arzt zur Meldung aller Ekzeme, bei<br />

denen er den Verdacht auf eine berufliche Verursachung<br />

hat. Folgende Berufe sind durch nachstehende Noxen beson<strong>der</strong>s<br />

gefährdet:<br />

Maurer, Fliesenleger<br />

Friseure<br />

Maler, Anstreicher<br />

Zement, Kalkstaub<br />

Färbemittel, Dauerwellenpräparate<br />

Farben, Lacke, Verdünner,<br />

Lösungsmittel<br />

HEU<br />

SCHNUPFEN<br />

Eine gezielte medikamentöse Prophylaxe<br />

kann die Leiden <strong>der</strong> Patienten lin<strong>der</strong>n. Deshalb<br />

empfehlen wir vor und während <strong>der</strong><br />

Pollenzeit die Spenglersan<br />

Kolloid-Immuntherapie. Die Spenglersan<br />

Kolloide, ein immunbiologisches<br />

Konstitutionsmittel zur aktiven und<br />

passiven Immunisierung, bekämpfen<br />

die Ursachen <strong>der</strong> Krankheit sowie<br />

<strong>der</strong>en Folgezustände und erst mittelbar<br />

die Symptome.<br />

SPENGLERSAN KOLLOID K<br />

Flüssigkeit zum Einreiben<br />

Homöopathisches Arzneimittel<br />

Meckel • Postfach 1418 • 7580 Bühl<br />

Anwendungsgebiet. Allergische Leiden wie Heuschnupfen und Asthma Zusammensetzung.<br />

1 ml enthalt Antigene D9, aus Bomllonkulturen gewonnene und<br />

vollkommen entgiftete Baktenentoxine von Streptococcuslanceolatus,StapliyIo<br />

coccus aureus, Diplococcus pneumoniae, Antitoxine D9, gewonnen aus den oben<br />

genannten Stammen<br />

Handelsform Tropfflaschen mit 10 ml, 20 ml, 50 ml, 100 ml<br />

Schreiner, Zimmerleute<br />

Hausfrauen<br />

Bäcker<br />

Ärzte, med. Personal<br />

Bauern, Gärtner<br />

Beizen, Holzstaub, exotische<br />

Holzarten<br />

Wasch- und Putzmittel, Blumen<br />

Mehle, Backmittel (Ammoniumpersulfat)<br />

Arzneimittel, Desinfektionsmittel<br />

Dünger, Pflanzen<br />

Während früher die Chromatallergie an erster Stelle stand,<br />

steht in den letzten Jahren bei Männern Peru-Balsam<br />

(Verwendung vor allem in Salben und Kosmetika) neben<br />

Paragruppen-Stoffen (chemisches Grundgerüst von<br />

bestimmten Kunstharzen, Klebstoffen, Farben, Gummischutzstoffen,<br />

Insektiziden etc.) im Vor<strong>der</strong>grund Bei Männern<br />

steht eine Allergie gegen Nickelsulfat erst an fünfter<br />

Stelle <strong>der</strong> Häufigkeitsskala, bei Frauen an erster. Früher<br />

erfolgte die Sensibilisierung am häufigsten über Strumpfhalter,<br />

heute über Modeschmuck; bekannt ist auch die<br />

Ekzemreaktion auf den Jeansknopf nach längerdauerndem<br />

Kontakt mit <strong>der</strong> Bauchhaut. Statistisch wurde berechnet,<br />

daß acht Prozent <strong>der</strong> Frauen, aber nur 0,8 Prozent <strong>der</strong><br />

Manner eine Nickel-Sensibilisierung aufweisen.<br />

Das atopische Ekzem heißt unter an<strong>der</strong>em auch endogenes<br />

Ekzem o<strong>der</strong> Neuro<strong>der</strong>mitis constitutionalis. Hiermit ist<br />

gemeint, daß die Anlage zu dieser Hautkrankheit konstitutionell<br />

verankert ist. Der Begriff atopisch (Atopie) beinhaltet<br />

die angeborene und ererbte Bereitschaft, gegen<br />

bestimmte Allergene sensibilisiert zu werden und mit klinischen<br />

Erscheinungsbil<strong>der</strong>n, wie allergischem Asthma<br />

(Bronchialasthma), Heuschnupfen, allergischer Bindehautentzündung<br />

o<strong>der</strong> einem atopischen Ekzem, zu reagieren.<br />

Im Säuglingsalter ist <strong>der</strong> Milchschorf bekannt,<br />

spater die an<strong>der</strong>en Krankheitsbil<strong>der</strong> dieses Symptomenkreises,<br />

die in unvorhersehbarer Weise nebeneinan<strong>der</strong><br />

bestehen o<strong>der</strong> aufeinan<strong>der</strong> folgen können. Bei <strong>der</strong> atopischen<br />

Neuro<strong>der</strong>mitis constitutionalis ist <strong>der</strong> Befall <strong>der</strong> großen<br />

Beugen (Nacken, Ellenbeuge, Handgelenk, Kniekehlen)<br />

und des Gesichtes charakteristisch. In schweren Fällen<br />

ist die gesamte Haut befallen. Beson<strong>der</strong>s unangenehm<br />

ist <strong>der</strong> quälende Juckreiz.<br />

An<strong>der</strong>e Ekzemformen, wie das seborrhoische Ekzem, das<br />

mikrobielle Ekzem o<strong>der</strong> das Stauungsekzem, müssen differentialdiagnostisch<br />

abgegrenzt werden. Die Namensgebung<br />

deutet auf die auslösende Ursache hin. Anlagebedingte<br />

Ursachen, wie die Talgdrüsenaktivität bei <strong>der</strong> Seborrhö,<br />

sind nicht än<strong>der</strong>bar; deshalb steht im Vor<strong>der</strong>grund<br />

<strong>der</strong> Behandlung die Beratung <strong>der</strong> Patienten, damit sie lernen,<br />

nicht durch unsachgemäßes Verhalten ihre Hautbeschaffenheit<br />

zu verschlechtern. Beim mikrobiellen Ekzem<br />

muß nach chronischen Entzündungen, die immer wie<strong>der</strong><br />

Bakterien o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Stoffwechselprodukte abgeben, gefahndet<br />

werden. Stauungsekzeme erfor<strong>der</strong>n eine Behandlung<br />

<strong>der</strong> auslösenden Ursache, vorwiegend <strong>der</strong><br />

Krampfa<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Hämorrhoiden.<br />

666


Der Hartmannbund informiert<br />

Hartmannbund lehnt For<strong>der</strong>ung des Sachverstandigen<br />

ab<br />

„Der freie Zugang zu Fachärzten muß auf jeden Fall weiter<br />

möglich sein" Diese For<strong>der</strong>ung stellte <strong>der</strong> Vorstand<br />

des Hartmannbundes in seiner Sitzung am letzten Wochenende<br />

in Bonn als Erwi<strong>der</strong>ung auf die For<strong>der</strong>ung des<br />

Sachverstandigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen<br />

nach Einfuhrung des Primararztsystems<br />

auf<br />

Das Primararztsystem als einzige Zugangsform zum Arzt<br />

könne nicht akzeptiert werden, sagte <strong>der</strong> Vorsitzende des<br />

Hartmannbundes, Dr Hans-Jurgen Thomas, in <strong>der</strong> Stellungnahme<br />

Es entmündige den Patienten, schranke die<br />

freie Arztwahl ein und spare außerdem keine <strong>Ausgabe</strong>n<br />

ein Es sei nicht einzusehen, warum ein Patient, <strong>der</strong> z B<br />

plötzlich schlechter sehen könne, nicht sofort zum Augenarzt<br />

gehen solle statt zuvor seinen Hausarzt aufzusuchen<br />

„Je<strong>der</strong> Patient muß selber entscheiden können, ob er mit<br />

seinen Beschwerden seinen Hausarzt, denn nichts an<strong>der</strong>es<br />

ist <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>te Primararzt, o<strong>der</strong> ob er sofort einen<br />

Spezialisten aufsucht" Damit lehne <strong>der</strong> Hartmannbund<br />

keinesfalls die hausarzthche Versorgung ab, betonte Dr<br />

Thomas weiter Die hausarzthche Versorgung werde dem<br />

Bedürfnis des Patienten nach ganzheithcher VErsorgung<br />

gerecht Man dürfe aber niemanden zwingen, den Primararzt<br />

in jedem Fall vorzuschalten<br />

In diesem Zusammenhang begrüßt <strong>der</strong> Hartmannbund-<br />

Vorsitzende die For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sachverstandigen nach einer<br />

Pflichtweiterbildung für die Allgemeinarzte Der Patient<br />

muß sicher sein können, daß ein qualifizierter Arzt<br />

um die Ecke da ist, <strong>der</strong> seine ambulante medizinische<br />

Versorgung garantiert<br />

Krebsnachsorgekongreß Bad Neuenahr am 27. und<br />

28. November 1982<br />

Der 13 Fortbildungskongreß „Krebsnachsorge" findet<br />

am 27 und 28 November 1992 im Kurhaus Bad Neuenahr<br />

in <strong>der</strong> gemeindamen Tragerschaft <strong>der</strong> Fnednch-Thiedmg-Stiftung<br />

des Hartmannbundes und <strong>der</strong> Deutschen<br />

Krebshilfe statt Die Veranstaltung wird von <strong>der</strong> stellvertretenden<br />

Vorsitzenden des Hartmannbundes, Dr Ingrid<br />

Hasselblatt-Diednch, geleitet<br />

Die vorgesehenen Schwerpunktthemen lauten<br />

— Knochenmarkspen<strong>der</strong>datei und padiatrische Onkologie<br />

— Nachsorge beim Hoden- und Prostatakarzinom<br />

— ausgewählte Aspekte <strong>der</strong> Nachsorge des Mammakarzinoms<br />

— Podiumsdiskussion Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong><br />

ambulanten Nachsorge<br />

Als Referenten konnten namhafte Experten aus Tumorzentren<br />

und aus <strong>der</strong> Praxis gewonnen werden Die weiterfuhrenden<br />

Diskussionen alier Themen erfolgen in Arbeitskreisen<br />

für Arzte und nichtarztliche Teilnehmer<br />

Der Krebsnachsorgekongreß in Bad Neuenahr wird traditionsgemäß<br />

für nie<strong>der</strong>gelassene Arzte, für Arzte an Tumornachsorgekliniken,<br />

für alle Berufsgruppen aus medizinischen<br />

Komplementarberufen, die mit Krebspatienten<br />

arbeiten und für die Selbsthilfegruppen gestaltet Im Mittelpunkt<br />

steht neben <strong>der</strong> medizinischen Fortbildung <strong>der</strong><br />

Dialog zwischen den Betroffenen und den Therapeuten<br />

Anmeldung Hartmannbund, Verband <strong>der</strong> Arzte Deutschlands<br />

eV, Frau Evelyn Koch, Godesberger Allee 54,<br />

D-5300 Bonn 2, Telefon (0228) 8104-103<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />

Der Vorstand des <strong>Zentralverband</strong>es <strong>der</strong> Arzte für Naturheilverfahren fuhrt seine Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

am Sonnabend, dem 5. 9. 1992, um 18.00 Uhr im Kurhaus — Kienbergsaal durch<br />

Tagesordnungspunkte:<br />

1 Bericht des Vorsitzenden<br />

2 Kassenbericht<br />

3 Mitgliedsbeiträge<br />

4 Verschiedenes<br />

Dr med K Ch Schimmel<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Arztezeitschnft f Naturheilverf 8/92, 33 Jahrg 667


Naturheilkundlich orientierte Allgemeinpraxis<br />

zur Übernahme in München 1993 gesucht!<br />

Internistin, Allgemeinmediziner (Naturheilverfahren,<br />

Chirotherapie, Akupunktur u. a.) suchen für Gemeinschaftspraxis<br />

Übernahme einer Allgemeinpraxis<br />

(Schwerpunkt NHV) mit ausreichendem Raumangebot<br />

(mind. 150 qm). Übergangsgemeinschaftspraxis<br />

von 1/93 an möglich und erwünscht.<br />

Zuschriften erbeten unter Chiffre Nr. 42/92 an den<br />

Verlag.<br />

Kneipp-Kursanatorium in Bad Wörishofen, 55<br />

Betten, sucht naturheilerisch ausgebildeten Arzt,<br />

<strong>der</strong> die Kneipp-Therapie auf wissenschaftlicher<br />

Grundlage durchzuführen weiß, zur Betreuung <strong>der</strong><br />

Patienten. Praxisräume, auch für ambulante Patienten<br />

geeignet.<br />

Zuschriften erbeten unter Chiffre Nr. 43/92 an den<br />

Verlag.<br />

Erf. Arzt (Psychotherapie - NHV - Sportmed.)<br />

sucht zum 1. 1. 93 od. später<br />

langfristige Mitarbeit in verantwortlicher Position an<br />

Klinik mit ganzheitlich-personotropem Behandlungskonzept<br />

(Kur-, Fasten-, psychosom. Kl.).<br />

Zuschriften erbeten unter Chiffre Nr. 45/92 an den<br />

Verlag.<br />

Klinik aus Altersgründen zu verkaufen<br />

südlich von München (beste Lage, Waldrand).<br />

Zuschriften erbeten unter Chiffre Nr. 44/92 an den<br />

Verlag.<br />

Praxisräume,<br />

ca. 136 qm, mit Labor, sehr gut eingeführt, in bester<br />

Lage, im Kurgebietvon Bad Krozingen/Thermalbad,<br />

<strong>der</strong> Toscana Deutschlands, ab Spätherbst 1992<br />

o<strong>der</strong> später an Arzt/Ärztin zu vermieten.<br />

Tel. 0 76 33 / 33 38<br />

WflLDHAUSKLINIK<br />

DEURINGEN G/VBH<br />

Die Waldhausklinik Deunngen sucht ab sofort o<strong>der</strong><br />

später einen/eine<br />

Assistenzarzt/-Ärztin<br />

Die Waldhauskhnik ist ein internistisches Krankenhaus<br />

mit naturheilkundlich-homöopathischem Therapieschwerpunkt<br />

am Rande <strong>der</strong> Stadt Augsburg.<br />

Die 42 Planbetten werden von einem Team aus 4 1 / 2<br />

Ärzten betreut.<br />

Von den Bewerbern erwarten wir die Bereitschaft zur<br />

intensiven und lebendigen Zusammenarbeit im Bemühen<br />

um Therapiekonzepte, in <strong>der</strong>en Mittelpunkt<br />

<strong>der</strong> kranke Mensch als Individuum steht. Fundierte<br />

Erfahrungen im Bereich internistischer Basisdiagnostik<br />

und Therapie sind Voraussetzung, wir wünschen<br />

uns von den Bewerbern darüber hinaus<br />

Kenntnisse aus dem Bereich <strong>der</strong> biologischen Medizin<br />

und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> klassischen Homöopathie.<br />

Zu besetzen sind in absehbarer Zeit eine volle Assistentenstelle<br />

sowie eine V 2 Tages-Stelle. Die Bezahlung<br />

erfolgt nach dem Bundesmanteltarifvertrag für<br />

Arbeitnehmer in Privatkrankenanstalten.<br />

Ihre Bewerbung richten Sie bitte an den Geschäftsführer<br />

Dr. med. Heinz Kleindienst, WaldhausklinikDeuringen<br />

Sandbergstr. 47/49, 8901 Stadtbergen 3<br />

Tel. 0821 -433003<br />

EAV Dermatron Variopit mit Zubehör,<br />

3 J. alt, NP 4.800—, jetzt 2.500,- DM,<br />

verschiedene Testsätze <strong>der</strong> Staufen-Pharma.<br />

Tel. (0 6123)45 92<br />

Suche Gerät für den Elektrohauttest<br />

nach Gehlen und Standel.<br />

Tel.. (02 02) 8 8098<br />

in Thermalbad/Kurort<br />

namhaftes, weltberühmtes First<br />

Class Hotel in italienischem Kurort<br />

bietet Pacht o<strong>der</strong> Beteiligungsmöglichkeit<br />

für Naturheil-, Kuro<strong>der</strong><br />

Schönheitszentrum<br />

Telefon (003955) 239 87 84<br />

(deutschsprachig)<br />

Swiss Management<br />

Consultants<br />

Borgo San Lorenzo 6<br />

1-50123 Florenz<br />

668 Arztezeitschriftf. Naturheilverf. 8/92,33. Jahrg.


Wir bieten<br />

BADEÄRZTIN o<strong>der</strong> BADEARZT<br />

Nie<strong>der</strong>lassung in bedeutendem Badeort Bayerns in erstklassiger Lage Vorzügliches Nebeneinkommen möglich<br />

Die Praxis ist vollständig und sehr exklusiv eingerichtet, das Personal gut eingearbeitet<br />

Bitte wenden Sie sich vertrauensvoll mit einer vollständigen Bewerbung an die von uns beauftragte Wirtschaftsberatungs-Gesellschaft<br />

AWS-Wirtschaftsberatungs GmbH<br />

Wirtschaftsprufungsgesellschaft<br />

Kaufingerstraße 25 — 8000 München 2<br />

Industrie-Informationen<br />

Das unter dieser Rubrik zur Veröffentlichung kommende Material wird von den Firmen zur Verfugung gestellt<br />

Deshalb erscheinen diese Meldungen außerhalb <strong>der</strong> Verantwortung <strong>der</strong> Schnftlertung<br />

Ratgeber für Heuschnupfengeplagte<br />

Rechtzeitig zur Pollenflugsaison 1992 bietet Dr Mann Pharma,<br />

Abt Vividnn-Heuschnupfenservice, Brunsbutteler Damm 165,<br />

1000 Berlin 20, allen Interessenten — gegen Einsendung eines<br />

frankierten Ruckumschlages — die kostenlose Patientenbroschure<br />

„Ratgeber für Heuschnupfengeplagte" an<br />

In leicht verständlicher Form geschrieben, bietet sie all' die Informationen,<br />

die zur Behandlung des Heuschnupfens wichtig sind<br />

Nicht zuletzt aufgrund <strong>der</strong> jahrelangen Erfahrungen von Dr<br />

Mann Pharma auf diesem Gebiet<br />

Mit MUCOS nach Mexico<br />

Auf Einladung von Karl Ransberger, MUCOS Pharma, Geretsried,<br />

reisten 18 Wissenschaftler und Arzte zu einer ausgedehnten<br />

Vortragsveranstaltung, dem ersten in Mexico stattfindenden<br />

Kongreß über Enzymtherapie, nach Mexico-City<br />

Die von Dr Gerhard Stau<strong>der</strong>, Leiter <strong>der</strong> Klinischen Forschung im<br />

Hause MUCOS, zusammengestellten 23 Vortragsthemen vermittelten<br />

einen Überblick über die vielfaltigen Indikationen <strong>der</strong> Systemischen<br />

Enzymtherapie und umfaßten u a die Bereiche Immunologie,<br />

Rheumatologie, Onkologie, Traumatologie und Gynäkologie<br />

An dem zweitägigen Symposium nahmen (vom 4 bis 5 April<br />

1992) jeweils mehr als 500 Arztinnen und Arzte aus den lateinamerikanischen<br />

Lan<strong>der</strong>n teil Beson<strong>der</strong>s beeindruckte das Auditorium<br />

nicht nur die Schil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> persönlichen, guten Erfahrungen<br />

zahlreicher Referenten mit <strong>der</strong> von ihnen seit Jahren angewandten<br />

Enzymtherapie, son<strong>der</strong>n auch, daß z Z weltweit in<br />

14 Lan<strong>der</strong>n (mkl USA und Mexico) über 100 klinische Studien —<br />

überwiegend im Doppelbhnddesign — zur Bestätigung <strong>der</strong> Wirksamkeit<br />

<strong>der</strong> Enzymtherapie laufen<br />

Die MUCOS-Untemehmensgruppe besitzt in Mexico über ihre<br />

Tochtergesellschaft Romsa de Mexico, S A eine vollautomatische<br />

Fertigungsanlage zur Herstellung von Enzympraparaten<br />

(Wobenzym® ist in Mexico registriert) und verfugt außerdem über<br />

ein eigenes Vertnebssystem<br />

Pflanzliche Immunstimulanzien — Möglichkeiten und<br />

Grenzen in <strong>der</strong> Therapie<br />

Wie Prof J Kusche, Bruhl, auf einer Veranstaltung im Rahmen<br />

des 82 Ärztlichen Fortbildungskongresses in Freudenstadt darlegte,<br />

mobilisieren pflanzliche Immunstimulanzien das Abwehrsystem<br />

umfassend, die Wirkung auf die Immunzellen macht sich<br />

innerhalb kürzester Zeit — bereits binnen 12 Stunden — bemerkbar<br />

Über die therapeutischen Möglichkeiten mit Echinacea-purpurea-Praparaten<br />

berichtete Dr B loker, St Wedel Da Echmacea-<br />

Wirkstoffe u a die durch zahlreiche Antibiotika bedingte Einschränkung<br />

<strong>der</strong> Makrophagenaktivitat weitgehend aufheben,<br />

konnten, so Joker, viele antibiotisch behandelte Patienten von einer<br />

adjuvanten Immunmodulation profitieren Auch für Patienten<br />

mit rezidivierenden Candida-Infektionen wäre die adjuvante Immuntherapie<br />

von Vorteil Vorliegende Studienergebnisse sprechen<br />

dafür, daß die Rezidivrate durch eine kombinierte Therapie<br />

mit Antimykotika und Echmacm® gegenüber alleiniger antimykotischer<br />

Medikation signifikant gesenkt werden kann<br />

Gut untersucht sind auch die immunmodulierenden Eigenschaften<br />

von Mistelextrakten In <strong>der</strong> onkologischen Therapie, so Prof<br />

F W Douwes, Bad Aiblmg, hat sich die Mistel im Sinne einer<br />

nachweislichen Verbesserung des Immunitatszustandes und einer<br />

Befmdhchkeitsstabilisierung bewahrt Deswegen erscheint<br />

es sinnvoll, <strong>der</strong> Immuntherapie einen festen Platz in <strong>der</strong> Krebsbehandlung<br />

einzuräumen<br />

Im Hinblick auf eine geplante Immuntherapie ist stets zu bedenken,<br />

daß das Abwehrsystem zahlreichem inneren und äußeren<br />

Einflüssen ausgesetzt ist, diese können sich maßgeblich auf den<br />

Erfolg <strong>der</strong> Medikation auswirken Wahrend sich die endogenen<br />

Faktoren einer Beeinflussung weitgehend entziehen, kann und<br />

soll eine potentielle Schwächung <strong>der</strong> Abwehrkraft durch die eigene<br />

Lebensweise — an dieser Stelle sind z B Streß und Ernährung<br />

zu erwähnen — nach Möglichkeit vermieden werden Um<br />

dies zu erreichen, sind Arzt und Patient gleichermaßen gefor<strong>der</strong>t<br />

Es ist sinnvoll, den Erfolg einer Immuntherapie anhand eines Immunmonrtonngs<br />

zu verfolgen Vor einer Überbewertung <strong>der</strong> Aussagekraft<br />

<strong>der</strong> heute verfugbaren immundiagnostischen Verfahren<br />

— im wesentlichen sind dies Durchflußzytometrie und Multitest<br />

Merieux — warnte Prof B Schmolke, Berlin Da mit solchen<br />

Tests nur die Immunzellen <strong>der</strong> Peripherie erfaßt werden und zudem<br />

aus Zellzahlen nicht auf Aktivitäten geschlossen werden<br />

Arztezeitschnftf Naturheilverf 8/92,33 Jahrg 669


Industrie-Informationen<br />

kann, sollte <strong>der</strong> Therapieerfolg unter verstärkter Berücksichtigung<br />

des klinischen Krankheitsverlaufs beurteilt werden<br />

Für die Medikation mit pflanzlichen Immunstimulanzien laßt sich<br />

ein Wirksamkeitsbeleg gemäß den <strong>der</strong>zeit geltenden schulmedizinischen<br />

Standards meistens nicht erbringen, dies ist vor allem<br />

darauf zurückzuführen, daß für plazebokontrolherte Doppelblmdstudien<br />

die Voraussetzungen vielfach noch nicht geschaffen<br />

sind Die langjährige Erfahrung mit pflanzlichen Arzneimitteln<br />

spricht jedoch für einen therapeutischen Nutzen, den man dem<br />

Patienten trotz fehlen<strong>der</strong> statistischer Signifikanzen zugute kommen<br />

lassen sollte Die Aufnahme <strong>der</strong> Phytotherapie in das mo<strong>der</strong>ne<br />

medizinische Behandlungsrepertoire kann damit nur befürwortet<br />

werden, so das Fazit Tokers<br />

Madaus AG, D-5000 Köln 91<br />

Nie<strong>der</strong>gelassene Arzte werden in „Praktischer Phlebologie"<br />

fortgebildet<br />

Für Praktiker und Allgememarzte wird Fortbildung immer wichtiger,<br />

wollen sie den Konkurrenzkampf mit den zahlreicher werdenden<br />

Fachkollegen bestehen Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite ist die Kostenspirale<br />

im Gesundheitssystem, vor allem im stationären Bereich,<br />

bald nicht mehr bezahlbar Diese Erkenntnis hat „Nattermann<br />

Naturmedizin" dazu veranlaßt, im Rahmen ihres phytotherapeutischen<br />

Programms ein unterversorgtes Gebiet <strong>der</strong> praktischen<br />

Medizin, die Phlebologie, für den ambulanten Bereich attraktiver<br />

zu machen Ein wichtiges Anliegen, da die Inzidenz <strong>der</strong><br />

Variköse — in <strong>der</strong> Bundesrepublik leiden 20 Millionen Menschen<br />

an Krampfa<strong>der</strong>n, davon rund 1 Million an Ulcus cruris — sehr<br />

hoch ist Dem Hausarzt als primäre Anlaufstelle für die meisten<br />

Kranken kommt im Rahmen <strong>der</strong> phlebologischen Gesamtversorgung<br />

eine große Bedeutung zu, zumal die vorhandenen Phlebologen<br />

und Angiologen, die sich seit vielen Jahren um die Zuständigkeit<br />

solcher Patienten bemuhen, eine flachendeckende Versorgung<br />

nicht gewährleisten können<br />

Aus diesem Grund unterstutzt , Nattermann Naturmedizin" das<br />

Arztekolleg, welches nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzten in allen Bundeslan<strong>der</strong>n<br />

Fortbildung in ambulanter Phlebologie anbietet<br />

Ab 11 April 1992 sind über 90 Seminare mit jeweils ca fünfstündiger<br />

Dauer vorgesehen Die geringe Kursgebuhr von DM 80,—<br />

für Teilnehmer <strong>der</strong> neuen Bundeslan<strong>der</strong> und von DM 125,— für<br />

Arzte aus den alten Bundeslan<strong>der</strong>n ist steuerlich absetzbar<br />

Wahrend eines Fachpresseseminars Ende März in Oberteisbach/Nie<strong>der</strong>bayern<br />

wurde das Fortbildungskonzept vorgestellt<br />

Die Journalisten selbst nahmen an einem solchen Kurs teil und<br />

konnten sich von <strong>der</strong> praxisbezogenen und didaktisch sehr gut<br />

aufgebauten Seminarstruktur überzeugen Die Inhalte konzentrieren<br />

sich auf phlebologische Krankheitsbil<strong>der</strong>, allgemeine und<br />

spezielle Diagnostik und chirurgische Therapie Beson<strong>der</strong>er<br />

Wert wird auf praktische Übungen gelegt, vor allem auf die unerläßliche<br />

Kompression in Verbindung mit <strong>der</strong> medikamentösen<br />

Therapie sowie auf die apparative Diagnostik und Maßnahmen<br />

zur Ulkusversorgung Zum Schluß werden hilfreiche Hinweise<br />

zur Abrechnung gegeben<br />

Weitere Informationen erteilt das Arztekolleg, Oberlan<strong>der</strong> Weg<br />

190a, 5000 Köln 51, Telefon 0221 /937000-60<br />

FSME-lmpfstoff-SSW<br />

Rechtzeitig zu Beginn <strong>der</strong> warmen Jahreszeit und vor <strong>der</strong> Urlaubssaison<br />

1992 bringt das Sachsische Serumwerk (SSW)<br />

GmbH, Dresden, einen Impfstoff zur Fruhsommer-Menmgo-<br />

Enzephalitis-(FSME-)Prophylaxe auf den Markt Der FSME-lmpfstoff-SSW<br />

ist geeignet, innerhalb von nur fünf Wochen einen vollstandigen<br />

Impfscfhutz aufzubauen<br />

Die aktive Immunisierung mit dem FSME-lmpfstoff-SSW sollte<br />

vor allem bei Personen (ab dem zweiten Lebensjahr) vorgenommen<br />

werden, die sich in Endemiegebieten vorwiegend im Freien<br />

aufhalten Zu den gefährlichen Gebieten gehören die Verbreitungs-Reservoire<br />

FSME-infizierter Zecken in Bayern, Baden-<br />

Württemberg und im Saarland sowie in Sachsen und Thüringen<br />

Dort sind in waldreichen Gegenden, wie beispielsweise im Thurmger<br />

Wald, bis zu einem Prozent <strong>der</strong> Zecken FSME-Virus-<br />

Trager Neben den weiteren Endemiegebieten Sudschweden<br />

und Osterreich geraten die osteuropaischen Lan<strong>der</strong> Polen,<br />

Tschechoslowakei, Jugoslawien und Ungarn nach <strong>der</strong> Öffnung<br />

<strong>der</strong> Grenzen verstärkt in das Blickfeld <strong>der</strong> prophylaktischen Bemühungen<br />

Als arzneihch wirksamen Bestandteil enthalt eine Impfdosis zu<br />

0,5 ml Suspension 1,5^/g inaktiviertes FSME-Virus/Stamm K 23<br />

Als Adjuvans ist 1 mg Aluminiumhydroxid enthalten Ein schneller<br />

Impfschutz kann durch drei Teilimpfungen mit jeweils 0,5 ml<br />

am 1 Tag, am 8 Tag und am 22 Tag aufgebaut werden Zwei<br />

Wochen nach <strong>der</strong> zweiten Teilimpfung besteht ein Impfschutz bei<br />

90 Prozent, zwei Wochen nach <strong>der</strong> dritten Teilimpfung bei 99<br />

Prozent <strong>der</strong> Impflinge<br />

Die Impfung gilt im allgemeinen als gut vertraglich Bei akuten<br />

FSME-Erkrankungen ist die Impfung zurückzustellen Der FSMElmpfstoff-SSW<br />

steht ab dem 1 4 1992 in den Handelsformen 1<br />

Ampulle 0,5 ml und 10 Ampullen a 0,5 ml zur Verfugung<br />

Wissenschaftlicher Kongreß <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft<br />

für Ernährung (26./27. März 1992)<br />

Folsaure und Magnesium bei Schwangerschaftskomplikationen<br />

Daß es hier Zusammenhange gibt, zeigten Spathng/Spatlmg in einer<br />

Doppelblmdstudie, in <strong>der</strong> sie Magnesium-Aspartat-Hydrochlond<br />

(Magnesiocard®, Verla-Pharm Arzneimittel, Tutzing) gegen<br />

Plazebo verabreichten Unter Magnesiumsupplementation<br />

kam es zu einem besseren Schwangerschaftsverlauf und einer<br />

geringeren Hospitahsationsrate und zu einer drastischen Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Fruhgeburthchkeit<br />

Magnesium bei allergischer Rhimtis<br />

In einer Studie von Frau Wangemann aus Gießen erhielten Patienten<br />

(n = 60) mit saisonaler allergischer Rhimtis (Heuschnupfen)<br />

entwe<strong>der</strong> Magnesium-Aspartat-Hydrochlond o<strong>der</strong> Plazebo<br />

über die Dauer von 4 Monaten Im Erythrozyten fand man einen<br />

5°/oigen Anstieg des Magnesiums, im Urin stieg die Mg-<br />

Ausscheidung an<br />

Der entscheidende Befund ist jedoch, daß die Patienten <strong>der</strong><br />

Verum-Gruppe, d h die Patienten, die Magnesium-Aspartat-Hydrochlond<br />

erhielten, 50% weniger Antihistamimka und cromoglycinsaurehaltige<br />

Medikamente verordnet bekommen mußten<br />

Unzureichende Zufuhr an Magnesium, Kalzium und Eisen bei Gemeinschaftsverpflegung<br />

Hinsichtlich Mineralstoffversorgung mit <strong>der</strong> Nahrung wurde in<br />

<strong>der</strong> Sektion Gemeinschaftsverpflegung und Ökologie berichtet<br />

Untersucht wurden Mensa-Essen (Dr Stehle, Hohenheim), Mittagessen<br />

von Ganztagsschulern/innen (Frau Hillenbrand, Dortmund)<br />

und Khnik-Kostformen (Herr Gebhardt, Freiburg) Einheitlich<br />

wurde festgestellt, daß die Zufuhr an Natrium zu hoch, die<br />

Zufuhr an Kalzium und Magnesium zu niedrig waren<br />

Wichtig hierbei ist, daß bei <strong>der</strong> Klinikkost bei <strong>der</strong> Zufuhrberechnung<br />

von den Bedarfszahlen <strong>der</strong> DGE für Gesunde ausgegangen<br />

wurde Hier muß aber davon ausgegangen werden, daß aufgrund<br />

<strong>der</strong> Krankheiten die Bedarfszahlen hoher hegen als die für<br />

Gesunde, was bedeutet, daß die Unterversorgung noch starker<br />

ms Gewicht fallt Bei den Spurenelementen war die Versorgung<br />

mit Eisen und Zink als kritisch bis mangelhaft anzusehen Gebhardt<br />

empfiehlt daher, insbeson<strong>der</strong>e bei den eiweißdefinierten<br />

Kostformen bei langer andauern<strong>der</strong> Diatverordnung gezielte<br />

Supplementationen an den genannten Elementen vorzunehmen<br />

670 Arztezeitschnftf Naturheilverf 8/92,33 Jahrg


Adressenän<strong>der</strong>ung<br />

Lieber Bezieher,<br />

lei<strong>der</strong> erhalten wir die ÄRZTEZEITSCHRIFT FÜR<br />

NATURHEILVERFAHREN oft zurück mit dem Hinweis<br />

„unbekannt verzogen".<br />

Im eigenen Interesse bitten wir alle Bezieher, uns<br />

Adressenän<strong>der</strong>ungen rechtzeitig mitzuteilen Sie<br />

sparen sich und uns Unannehmlichkeiten.<br />

Bei Umzug füllen Sie bitte das nebenstehende<br />

Formular aus und senden dies an:<br />

Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH<br />

Postfach 1151/1152<br />

3110 Uelzen 1<br />

Kunden-Nr.<br />

Name, Vorname.<br />

Alte Anschrift:<br />

Straße-<br />

PLZ/Ort:<br />

Neue Anschrift:<br />

Straße:<br />

Pl 7/Ort<br />

Nr..<br />

Nr..<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Arzte für Naturhellverfahren e V, Sitz Stuttgart, Geschäftsstelle<br />

Bismarckstraße 3, 7290 Freudenstadt, sowie die dem <strong>Zentralverband</strong> angeschlossenen<br />

Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften<br />

Internationale medizinische Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Dr Volle V ,<br />

Deutsche Gesellschafter Elektroneuraldiagnostik und -therapie nach Croon e V<br />

Deutsche Arztecjesellschaft für Akupunktur e V,<br />

Internationale Ärztliche Arbeitsgemeinschaft für HOT (fotobiologische Oxydationstherapie<br />

e V),<br />

Internationale Gesellschaft für Homotoxikologie und antihomotoxische Therapie<br />

e V,<br />

Internationale medizinische Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke e V,<br />

Deutsche Gesellschaft für Thermographie e V,<br />

Arbeitsgemeinschaft für Mikrobiologische Therapie,<br />

Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsvorsorge<br />

Arbeitsgemeinschaft für Phytotherapie<br />

Arbeitskreis für Homöopathie<br />

Arztegesellschaft für Naturheilverfahren (Physiotherapie) e V Berlin<br />

Schriftleitung:<br />

Dr med K Ch Schimmel, Schloßplatz 8, 7758 Meersburg/Bodensee<br />

(Hauptschnftleiter)<br />

Dr med H Anemueller, 8214 Bernau am Chiemsee (Ernährung)<br />

Dr med L Fodor, Schulgasse 7a, 8393 Freyung (apparative Medizin)<br />

Dr med H Huneke, Erann-v-Witzleben-Sttaße 17,4000 Dusseldorf-Nord (Regulationstherapie)<br />

Dr med H -P Legal Orleansplatz 5, 8000 München 80 (Pressereferent)<br />

Prof Dr med P A Maurer Harthauser Straße 10e, 8000 München 90 (Psychotherapie)<br />

Dr med F Oelze, Kakenhaner Grund 21, 2000 Hamburg 65 (Physikalische Medizin<br />

und Rehabilitation)<br />

Prof Dr H Schilcher, Gierkezeile 36/lV, 1000 Berlin 10 (Phytotherapie)<br />

Dr med R Wilhelm, Schmarjestraße 18,1000 Berlin 37 (Physiotherapie)<br />

Mitteilung <strong>der</strong> Schriftleitung:<br />

Zuschriften mit Originalen (wissenschaftlichen Beitragen), Referate, redaktionelle<br />

Nachrichten und Verbandsangelegenheiten werden an das Redaktionssekretariat<br />

<strong>der</strong> Arztezeitschnft für Naturheilverfahren, Schloßplatz 8, 7758 Meersburg<br />

am Bodensee, erbeten<br />

Originalen und Beitrage die zur Veröffentlichung kommen, werden honoriert,<br />

die Schriftleitung behalt sich jedoch den Zeitpunkt <strong>der</strong> Veröffentlichung vor<br />

Grundsätzlich werden nur Erstveröffentlichungen angenommen<br />

Alle Manuskripte sind direkt an die Schriftleitung zu richten Grundsätzlich werden<br />

nur solche Arbeiten angenommen, die vorher we<strong>der</strong> im Inland, noch im Ausland<br />

veröffentlicht worden sind Die Manuskripte dürfen auch nicht gleichzeitig<br />

an<strong>der</strong>en Blattern zum Abdruck angeboten werden — Mit <strong>der</strong> Annahme des Manuskriptes<br />

erwirbt <strong>der</strong> Verlag für die Dauer <strong>der</strong> gesetzlichen Schutzfrist die ausschließliche<br />

Befugnis zur Wahrnehmung <strong>der</strong> Verwertungsrechte im Sinne des<br />

§ 15 f des Urheberrechtsgesetzes — Übersetzung, Nachdruck — auch von Abbildungen<br />

— .Vervielfältigungen auf fotomechanischem o<strong>der</strong> ähnlichem Wege<br />

o<strong>der</strong> in Magnetton-Verfahren, Vortrag, Funk- und Fernsehsendungen sowie<br />

Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen — auch auszugsweise — sind nur<br />

mit schriftlicher Zustimmung des Verlages gestattet — Für den persönlichen<br />

Gebrauch dürfen von Beitragen o<strong>der</strong> Teilen von diesen einzelne Kopien hergestellt<br />

werden — Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte<br />

Kopie dient im Sinne von § 54, Abs 2 UrhG gewerblichen Zwecken und ist gebührenpflichtig<br />

Die Gebuhr betragt DM — 40 je vervielfältigte Seite Sie wird entrichtet<br />

entwe<strong>der</strong> durch Anbringung einer entsprechenden Wertmarke o<strong>der</strong> durch<br />

Bezahlung an die VG WORT Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 8000<br />

München, von <strong>der</strong> weitere Einzelheiten zu erfragen sind<br />

Die Beitrage dürfen daher nicht in gleichem o<strong>der</strong> ähnlichem Wortlaut an an<strong>der</strong>er<br />

Stelle veröffentlicht werden<br />

— Jede Arbeit soll eine Zusammenfassung enthalten, die beim Abdruck dem<br />

Text vorgeschaltet wird Diese wäre von Ihnen selbst zu verfassen Sie sollte<br />

aber 10 Druckzeilen nicht überschreiten D\e Schnfttertung wird ohne Kosten<br />

eine englische und franzosische Übersetzung veranlassen, sofern Sie es<br />

nicht vorziehen diese selbst zu verfassen<br />

— Die Arbeit sollte von den Charaktenstika des mündlichen Vortrages befreit<br />

und noch vom Autor so bearbeitet werden, daß sie druckreif vorliegt<br />

— In <strong>der</strong> Regel gilt als maximale Lange für jede Arbeit 8-10 Schreibmaschinenserien<br />

(1 zeilig, 70 Anschlage pro Zeile)<br />

— Pro Arbeit sollten maximal 2 Abbildungen zur Publikation vorgelegt werden<br />

Arbeiten, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen, müssen wir Ihnen lei<strong>der</strong><br />

als unvollständig zurückreichen<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Verantwortung übernommen,<br />

Rucksendung erfolgt nur wenn Rückporto beigefugt ist Arbeiten unter <strong>der</strong><br />

Rubrik „Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis" stellen nicht unbedingt die Meinung <strong>der</strong><br />

Schriftleitung dar<br />

Editonais drucken die persönliche Meinung des Autors jedoch nicht unbedingt<br />

die von Herausgeber o<strong>der</strong> Schriftleitung aus<br />

Alle Manuskripte werden von <strong>der</strong> Schriftleitung nach medizinisch-wissenschaftlichen<br />

und vom Lektor des Verlages nach stilistisch-sprachlichen Gesichtspunkten<br />

redigiert<br />

Die Nennung von Markenbezeichnungen laßt keinerlei Rückschlüsse zu, ob es<br />

sich um geschützte Zeichen handelt<br />

Bei Leserzuschriften behalten wir uns die Veröffentlichung o<strong>der</strong> Kürzung aus<br />

redaktionellen Gründen vor<br />

Son<strong>der</strong>drucke:<br />

Von Onginalbeitragen erhalten die Verfasser auf Verlangen 30 Son<strong>der</strong>drucke<br />

kostenlos Dies muß jedoch mit dem Einreichen des Manuskriptes ausdrücklich<br />

vermerkt werden Wird eine höhere Stuckzahl gewünscht, so erfolgt für diese eine<br />

Berechnung<br />

Nachdruck:<br />

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdruckes, <strong>der</strong> fotomechanischen<br />

Wie<strong>der</strong>gabe und <strong>der</strong> Übersetzung bleiben dem Verlag nach Maßgabe <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Bestimmungen vorbehalten Nachdruck auch auszugsweise, ist nur<br />

mit genauer Quellenangabe gestattet und bedarf bei Onginalbeitragen <strong>der</strong><br />

schriftlichen Genehmigung des Verlages Für innerbetriebliche fotomechanische<br />

Vervielfältigung gilt das Rahmenabkommen des Borsenvereins des Deutschen<br />

Buchhandels mit dem BDI vom 14 6 1958 (10-Pf-Wertmarke pro Seite)<br />

Verlag:<br />

Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH<br />

Postfach 1151/1152 D-3110 Uelzen 1 Tel (05 81)8 08-150<br />

Anzeigenverwaltung: Marlis Jess, Tel (05 811) 8 08-152<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Zur Zeit gilt die Liste Nr 30<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand Uelzen<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Bezugsbedingungen:<br />

Der Bezugspreis betragt jährlich 106,— DM eimschl UST Studentenpreis 79 50<br />

DM Preise jeweils zuzüglich Versandkosten Einzelhefte werden zum Preis von<br />

je 12,— DM abgegeben Abonnementsgebuhre>n sind nach Rechnungserhalt fällig<br />

o<strong>der</strong> zahlbar netto Kasse<br />

Im Falle höherer Gewalt o<strong>der</strong> bei Störungen dess Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch<br />

auf Kürzung bzw Ruckzahlung des Be'zugsgeldes<br />

Die Kündigung des Jahresabonnements kann nur schriftlich mit einer Frist von<br />

6 Wochen zum Jahresende beim Verlag erfolgen, nach diesem Termin eingehende<br />

Abbestellungen werden für das nächste Jahr vorgemerkt<br />

Für die Bearbeitung aller Zuschriften bitte die ILesernummer angeben<br />

Haftung:<br />

Samtliche Angaben in diesem Heft sind nach bestem wissenschaftlichem Können<br />

<strong>der</strong> einzelnen Autoren gemacht Eine Gewahr übernimmt <strong>der</strong> Verlag für diese<br />

Beitrage nicht Im Einzelfall bleibt es dem Leser überlassen, diese Aussagen<br />

einer eigenen Prüfung zu unterziehen Die Arzneimittel- und Geratehersteller<br />

haften selbst für ihre in den Anzeigen gemachten Angaben Ebenfalls übernimmt<br />

<strong>der</strong> Verlag keine Haftung für Schaden die durch fehlerhafte o<strong>der</strong> unterbliebene<br />

Ausfuhrungen im Text o<strong>der</strong> in den Anzeigen entstehen<br />

Zahlungen:<br />

Postgiroamt Hamburg, Kto-Nr 2 39216-201 BLZ 200100 20 Kreissparkasse<br />

Uelzen Kto -Nr 5 405, BLZ 258 50110<br />

Gerichtsstand Uelzen<br />

Druck: C Beckers Buchdruckerei GmbH & Co KG , Groß Liedemer Straße 45,<br />

3110 Uelzen 1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!