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Steigerung der Wasseraufnahmefähigkeit von Weizenmehl durch ...

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1<br />

<strong>Steigerung</strong> <strong>der</strong> <strong>Wasseraufnahmefähigkeit</strong> <strong>von</strong> <strong>Weizenmehl</strong><br />

<strong>durch</strong> Attritionsbehandlung<br />

J. Bode, Seevetal, O. Degant, Augsburg, und D. Schwechten, Konstanz<br />

1. Einleitung<br />

(Increase of water absorption of wheat flour by attrition treatment)<br />

Eine hohe Wasseraufnahme (WA) bzw. Teigausbeute eines Mehls war für bäckerische<br />

Anwendungen deshalb wichtig, weil sie bezogen auf das eingesetzte Mehl hohe Gebäckausbeuten<br />

erlaubt. Da Mehl in den letzten Jahren ein eher preiswerter Rohstoff geworden ist, haben jetzt aber<br />

an<strong>der</strong>e Vorteile <strong>der</strong> erhöhten Wasseraufnahme deutlich an Bedeutung gewonnen. Vorteile für den<br />

Endverbraucher sind etwa ein deutlich besserer Geschmack <strong>der</strong> Gebäcke, eine bessere<br />

Lockerung, verbunden mit einem größeren Volumen, eine verlängerte Frischhaltung und eine<br />

Verzögerung des Altbackenwerdens, damit längere Haltbarkeit bzw. Verzehrsfähigkeit. Auch<br />

pasteurisiertes Schnittbrot, das <strong>durch</strong> den Pasteurisationsvorgang Krumenfeuchtigkeit und damit<br />

Geschmacksqualität verliert, profitiert <strong>von</strong> einer möglichst hohen Feuchtigkeit in <strong>der</strong> Krume, mit <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Feuchtigkeitsverlust vorkompensiert wird.<br />

Für die Verwen<strong>der</strong> im Backgewerbe bringt die erhöhte <strong>Wasseraufnahmefähigkeit</strong> <strong>der</strong> Mehle, wenn<br />

die gleiche Teigausbeute wie bei einem an<strong>der</strong>en Mehl angewandt wird, trocknere, weniger<br />

klebende Teige. Bei Laugenbrezeln ist es z.B. wichtig, einen festen Teig zu verwenden, <strong>der</strong> beim<br />

Brezelschlingen und beim darauf folgenden Belaugen formstabil ist. Dies wird normalerweise<br />

<strong>durch</strong> eine geringere Wasserschüttung erreicht mit <strong>der</strong> Folge einer unbefriedigenden Frischhaltung<br />

<strong>der</strong> gebackenen Brezel. Eine erhöhte Wasseraufnahme des Mehls trägt beiden Notwendigkeiten<br />

(Teigfestigkeit und gute Frischhaltung des Gebäcks) Rechnung und macht einen Kompromiß<br />

überflüssig. Weiter können in die Teigrezeptur bestimmte Bestandteile (Schrote, Ölsamen,<br />

getrocknete Früchte u.ä.) eingebracht werden, ohne daß eine zu trockene Gebäckkrume resultiert.<br />

Diese Bestandteile müssen normalerweise erst mit Wasser vorquellen (in Form eines sog. Quello<strong>der</strong><br />

Brühstücks), bevor sie dem Teig zugefügt werden können. Zahlreiche Backbetriebe, vor allem<br />

aber Fertigmehlhersteller, setzen verschiedene Quellstoffe ein, um zum o.a. Zweck eine Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Wasseraufnahme über die <strong>durch</strong> den natürlichen Rohstoff Mehl bisher gegebenen Grenzen zu<br />

erreichen. Verwendet werden neben Quellmehlen aus unterschiedlichen Getreidearten<br />

Quellstärken und an<strong>der</strong>e pflanzliche Hydrokolloide, wie etwa die Zusatzstoffe E 412<br />

Guarkernmehl, E 411 Johannisbrotkernmehl, E 401 Natriumalginat. Mit dem Einsatz dieser Stoffe<br />

geht eine „Verdünnung“ des backwirksamen Getreideeiweißes (Kleber, Gluten) einher, die <strong>durch</strong><br />

getrennten Zusatz <strong>von</strong> getrocknetem Vitalkleber ausgeglichen werden kann. Statt Vitalkleber<br />

können auch beson<strong>der</strong>s proteinreiche Mehle in <strong>der</strong> Mischung verwendet werden. Diese<br />

Verfahrensweisen führen regelmäßig zu erhöhten Kosten, zu größerem logistischen Aufwand und<br />

zu einer verlängerten Zutatenliste, in <strong>der</strong> ggf. die verwendeten Zusatzstoffe für den Verbraucher<br />

kenntlich gemacht werden müssen.<br />

Immer mehr neue Anwendungen erfor<strong>der</strong>n eine möglichst hohe Wasseraufnahme <strong>der</strong> Teige. So<br />

gibt es inzwischen ein Verfahren zur Vakuumkühlung <strong>von</strong> vorgebackenem Brot (1), das diesem<br />

natürlich einen gewissen Wasseranteil entzieht und in <strong>der</strong> Konsequenz zu trocknerem Brot führt,<br />

wenn nicht auch hier <strong>der</strong> Wasserverlust vorkompensiert wurde. Für bestimmte Backwaren<br />

(Ciabatta u.ä.) ist eine sehr hohe Teigausbeute nötig, um sie in optimaler Qualität herzustellen. Die<br />

Aufarbeitung solcher Teige ist bisher nur <strong>von</strong> Hand möglich gewesen o<strong>der</strong> seit neuem mit<br />

geson<strong>der</strong>t zu beschaffenden Maschinen, <strong>der</strong>en teigberührende Flächen mit „Anti-Haft-<br />

Beschichtung“ versehen sind und <strong>der</strong>en Elemente zur Portionierung und För<strong>der</strong>ung des Teiges<br />

diesen mechanisch nur minimal beanspruchen (2). Bei Mehlen mit sehr hoher<br />

<strong>Wasseraufnahmefähigkeit</strong> sind auch Teige mit hoher Teigausbeute, also hohem Wassergehalt,


2<br />

noch stabil und kleben nicht, so daß sie trotz des Einsatzes <strong>der</strong> üblichen Aufbereitungsanlagen zu<br />

einem optimalen Gebäck verarbeitet werden können.<br />

2. Stand <strong>der</strong> Technik<br />

In Anbetracht dieser Situation, die prinzipiell schon sehr lange besteht, wenn vielleicht auch nicht<br />

in <strong>der</strong> oben dargestellten Ausprägung <strong>der</strong> letzten 10 Jahre, ist oft und intensiv versucht worden,<br />

Mehle mit einer erhöhten Wasseraufnahme herzustellen. Die Wasseraufnahme eines Mehls wird<br />

wesentlich <strong>durch</strong> seine Inhaltsstoffe Protein, Pentosane und beschädigte Stärke bestimmt. Dabei<br />

soll ein Teil Protein zwei Teile Wasser, ein Teil beschädigte Stärke ebenfalls zwei Teile Wasser<br />

und ein Teil Pentosan 10 Teile Wasser binden (3). Es versteht sich, daß diese Angabe nur eine<br />

Faustregel sein kann, die je nach Weizensorte und analytischer Bestimmungsmethode ggf. einer<br />

deutlichen Korrektur zu unterwerfen ist. Gehalte an Weizenprotein und Weizenpentosan im Mehl<br />

sind wohl langfristig züchterisch zu beeinflussen, aber wenn das Getreide beim Müller zur<br />

Verarbeitung ansteht, kann nur über eine <strong>Steigerung</strong> des Anteils an beschädigter Stärke die<br />

Wasseraufnahme erhöht werden.<br />

Sehr hohe Stärkebeschädigungen können auch zu negativen Effekten führen. Dies sind etwa<br />

nachlassende Teige, geringes Brotvolumen, grobe Porung. Derartige Effekte sind wohl aus<br />

verschiedenen Experimenten (4) bekannt; die praktische Müllerei kann Stärkebeschädigungen in<br />

<strong>der</strong> dafür notwendigen Größenordnung bisher jedoch nicht darstellen. Zu unterscheiden <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

WA-Erhöhung <strong>durch</strong> Stärkebeschädigung ist die WA-Erhöhung infolge einer unerwünschten sehr<br />

feinen Vermahlung <strong>von</strong> <strong>Weizenmehl</strong>en aus weichen Weizen. Das schnell aufgenommene Wasser<br />

wird im Laufe <strong>der</strong> Teigknetung nicht gehalten, so daß sich Teige mit schlechtem Stand ergeben (5,<br />

6).<br />

Bei einigen wissenschaftlichen Untersuchungen zur Stärkebeschädigung mit negativen<br />

Auswirkungen auf Teig und Gebäck mag eine mit <strong>der</strong> entsprechenden Behandlung einhergehende<br />

Überoxidation o<strong>der</strong> Denaturierung des Weizenklebers eine Rolle gespielt haben. Dies ist jedoch<br />

nicht generell zu vermuten. Man kann annehmen, daß nur eine bestimmte Menge an Stärke in die<br />

Klebermatrix des Teiges eingelagert werden kann, wenn diese ihre Kontinuität behalten soll. Da<br />

die beschädigte Stärke im Teig <strong>durch</strong> Quellvorgänge ein höheres Volumen und eine höhere<br />

Oberfläche aufweist als unbeschädigte, muß <strong>der</strong> Kleberanteil ggf. höher sein. Solange <strong>der</strong><br />

Kleberanteil ausreicht, die Gesamtstärke (unbeschädigte und beschädigte) zu bedecken bzw. zu<br />

integrieren, führt eine Erhöhung des Anteils an beschädigter Stärke zu besserer Backfähigkeit im<br />

o.a. Sinne (7, 8). Dieses Modell ist plausibel und wird <strong>durch</strong> an<strong>der</strong>e Untersuchungen gestützt (9).<br />

Aus vorliegenden Untersuchungen wurde auch ein mathematisches Modell abgeleitet, das<br />

aussagt, wie hoch bei gegebenem Proteingehalt <strong>der</strong> Anteil an beschädigter Stärke für ein<br />

optimales Backergebnis sein dürfte. Da neben enzymatischen Einflüssen und <strong>der</strong> Art des<br />

Backverfahrens auch die Weizensorte (damit die Proteinqualität) und auch das<br />

Vermahlungsverfahren mit Korrekturfaktoren berücksichtigt werden müßten, ist das Modell wohl zu<br />

komplex geworden und wurde nicht mehr weiterentwickelt.<br />

Viele ältere Angaben zur erreichten Stärkebeschädigung können wegen <strong>der</strong> etwas zweifelhaften<br />

Bestimmungsmethoden (soweit diese überhaupt angegeben o<strong>der</strong> beschrieben wurden) nicht im<br />

Vergleich zu neueren Angaben beurteilt werden. Inzwischen dienen etablierte Methoden zur<br />

Messung <strong>der</strong> Stärkebeschädigung. Diese Methoden wurden miteinan<strong>der</strong> verglichen und aus<br />

Untersuchungen <strong>der</strong> letzten Jahre sind Korrelationen verfügbar, die es erlauben, die mit <strong>der</strong> einen<br />

Methode erhaltenen Werte einigermaßen verläßlich in Einheiten einer an<strong>der</strong>en Methode<br />

umzurechnen (10, 11).<br />

Die Stärkebeschädigung korreliert mit <strong>der</strong> Wasseraufnahme. Es gibt jedoch Hinweise, daß bei <strong>der</strong><br />

gleichen Methode je nach Mahlverfahren und Weizensorte die Korrelationen zu einer an<strong>der</strong>en<br />

Methode und damit auch zur Wasseraufnahme unterschiedlich sein können (10, 12, 13).


3<br />

Die Einflüsse, die <strong>durch</strong> den Vermahlungsvorgang auf die im Farinographen gemessenen<br />

Parameter (Wasseraufnahme, Teigstabilität und Teigerweichung) eines Mehls ausgeübt werden,<br />

beschränken sich nicht auf die Stärkebeschädigung. Auch die Proteinkomponente kann verän<strong>der</strong>t<br />

werden; hier ist etwa eine oxidative Kleberstärkung zu vermuten (14), aber auch eine Schädigung<br />

des Proteins <strong>durch</strong> Scher- und Temperatureffekte ist denkbar (4, 15, 16, 17). Ebenso spielt die<br />

Feinheit <strong>der</strong> erzeugten Mehlpartikel eine Rolle. Über den Aufschluß unlöslicher Pentosane <strong>durch</strong><br />

bestimmte Mahlverfahren zu löslichen würde sich auch eine Erhöhung <strong>der</strong> Wasserbindung<br />

ergeben; dies ist, jedenfalls zur Zeit, Spekulation. Im Farinogramm lassen sich diese Einflüsse<br />

nicht getrennt erkennen. Es ist aber wahrscheinlich, daß unterschiedliche Vermahlungssysteme<br />

und/o<strong>der</strong> unterschiedliche Weizensorten die o.a. Parameter in unterschiedlicher Weise<br />

beeinflussen. In <strong>der</strong> Konsequenz kann das heißen, daß ein Vermahlungssystem „selektiv“ die<br />

Stärke beschädigt und zur gleichen o<strong>der</strong> sogar zu einer höheren Wasseraufnahme führt als ein<br />

an<strong>der</strong>es, bei dem schädigende Einflüsse auf an<strong>der</strong>e Komponenten zu geringerer Teigstabilität und<br />

höherer Teigerweichung führen.<br />

Prinzipiell eignen sich zur Beschädigung <strong>der</strong> Stärke die in einer mo<strong>der</strong>nen Mühle vorhandenen<br />

Walzenstühle. Bei <strong>der</strong> üblichen Herstellung <strong>von</strong> „hellem“ Mehl wird aber nicht eine<br />

Stärkebeschädigung, son<strong>der</strong>n die energetisch günstige und effektive Abtrennung <strong>der</strong><br />

Schalenbestandteile angestrebt, mit dem Ziel, ein mineralstoffarmes Mehl mit möglichst hoher<br />

Ausbeute bei entsprechend geringem Anteil an möglichst mineralstoffreicher Kleie und<br />

Nachprodukten zu gewinnen. Zur Erhöhung <strong>der</strong> schon gegebenen Stärkebeschädigung kann <strong>der</strong><br />

Mahlprozeß jedoch nur in gewissen Grenzen modifiziert werden. Es werden etwa die<br />

Walzengeschwindigkeit gesteigert; die Relativgeschwindigkeit <strong>der</strong> Walzen eines Walzenpaares<br />

zueinan<strong>der</strong> (Voreilung) wird erhöht, <strong>der</strong> Walzenspalt wird verkleinert, <strong>der</strong> Anpreßdruck <strong>der</strong> Walzen<br />

wird erhöht. Weiter können statt Glattwalzen angeraute Walzen und Riffelwalzen verwendet<br />

werden, bei letzteren <strong>der</strong>en Riffelung und <strong>der</strong> Anstellwinkel <strong>der</strong> Riffeln modifiziert werden. Das<br />

britische Patent Nr. 1108 911 (18) beschreibt ein Verfahren als Gegenstand <strong>der</strong> Erfindung, bei<br />

dem sich Mehle mit hohem Anteil an beschädigter Stärke ergeben sollen. Es werden dabei<br />

teilweise extrem hohe Walzenrelativgeschwindigkeiten (Voreilung 1:8 bis 1:80) angegeben.<br />

Daneben soll <strong>der</strong> Riffelungskonstellation eine große Bedeutung zukommen. Die angeführten<br />

Ergebnisse lassen sich nicht beurteilen. Die Methode zur Bestimmung <strong>der</strong> Stärkebeschädigung<br />

wird nicht ausreichend beschrieben. Wasseraufnahmen <strong>der</strong> resultierenden Mehle werden nicht<br />

aufgeführt (bzw. wurden nicht bestimmt?). Die Realisierbarkeit des patentierten Verfahrens wird<br />

angezweifelt. Allenfalls Voreilungen <strong>von</strong> 1:6 werden für machbar gehalten. Außerdem ist mit<br />

erheblicher Flockenbildung und einer unakzeptablen Temperaturerhöhung zu rechnen (9, 19).<br />

Die deutsche Auslegeschrift DE-AS 26 22 748 (20) betrifft ein Verfahren, mit dem sich <strong>durch</strong> eine<br />

Verdichtung (Kompaktierung) eines Roggenmehles mittels einer Presse um mindestens 10%,<br />

gefolgt <strong>von</strong> einer Zerkleinerung des verdichteten Guts, eine Verbesserung <strong>der</strong> Backfähigkeit<br />

erreichen läßt. Danach wird die Wasseraufnahme eines Roggenmehls erheblich („30 % und mehr“)<br />

erhöht. Nach welcher Methode diese Erhöhung gemessen wurde, ist nicht beschrieben. Es ist<br />

anzunehmen, daß sich die Erhöhung auf die Wasseraufnahme vor <strong>der</strong> Behandlung bezieht und<br />

keine Angabe in Prozentpunkten im Sinne <strong>der</strong> Farinogramm-Wasseraufnahme darstellt. Die<br />

Anwendung des Verfahrens auf <strong>Weizenmehl</strong>e wirkt sich laut Auslegeschrift in ähnlicher Weise aus.<br />

Angaben über die dabei erzielte Wirkung beschränken sich auf eine Erhöhung des<br />

Gebäckvolumens. Der Erfin<strong>der</strong> führt selbst aus, daß bei <strong>Weizenmehl</strong> eine weniger große<br />

Stärkebeschädigung als bei Roggenmehl auftritt und daß eine Verän<strong>der</strong>ung des Eiweißes und die<br />

daraus resultierende Verbesserung <strong>der</strong> Klebereigenschaften Ursache für die Verbesserung ist.<br />

Angaben über die Wasseraufnahme <strong>von</strong> unbehandelten und behandelten <strong>Weizenmehl</strong>en finden<br />

sich nicht, auch Werte für die angenommene Stärkebeschädigung liegen we<strong>der</strong> für Weizen- noch<br />

für Roggenmehle vor. Als entscheidend für die Wirkung des erfundenen Verfahrens sieht <strong>der</strong><br />

Erfin<strong>der</strong> neben <strong>der</strong> Druckerhöhung die gleichzeitige Temperaturerhöhung des Gutes im Prozeß an.<br />

Der Hinweis auf eine Keimreduzierung um mehr als zwei Zehnerpotenzen zeigt eine Temperatur<br />

an, die bereits zu Pasteurisationseffekten führt. Daraus erklärt sich eine thermische<br />

Enzyminaktivierung und u.U. gleichzeitig eine beginnende Stärkeverkleisterung (bei Roggen), die


4<br />

beide mindestens einen erheblichen Beitrag zu <strong>der</strong> beobachteten erhöhten Wasseraufnahme<br />

leisten.<br />

Dagegen haben an<strong>der</strong>e Autoren unter Bezug auf die o.a. Auslegungsschrift festgestellt, daß selbst<br />

<strong>durch</strong> erheblich größere Kompaktierungen keine wesentliche Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigenschaften <strong>der</strong><br />

Stärkekörner erfolgt (21). Die Annahme <strong>der</strong> Stärkebeschädigung als Ursache für die<br />

beschriebenen Wirkungen ist deshalb unwahrscheinlich. Verschiedene Autoren berichten über<br />

Versuche, bei Mehl mittels Walzenverfahren eine Stärkebeschädigung zu erzielen. Die Methoden,<br />

mit denen die Stärkebeschädigung gemessen wurde, werden bei vielen Arbeiten nicht beschrieben<br />

(22). Korrelationen zu bewährten und/o<strong>der</strong> Standardmethoden sind nicht angegeben. Gelegentlich<br />

sind die Ergebnisse <strong>durch</strong> die Angaben <strong>der</strong> erzielten Wasseraufnahme, also des Primärziels,<br />

ergänzt und damit eigentlich zu Vergleichen geeignet. Lei<strong>der</strong> werden auch zur Feststellung <strong>der</strong><br />

Wasseraufnahme oft Methoden benutzt, die nicht <strong>der</strong> ICC-Standardmethode (33) entsprechen, so<br />

daß die Aussagen isoliert dastehen. Es gibt aber <strong>durch</strong>aus Ergebnisse, die bei praxisnahen<br />

Versuchsanordnungen die maximalen Möglichkeiten <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Wasseraufnahme <strong>von</strong><br />

Mehlen <strong>durch</strong> die Walzenvermahlung darstellen (9). Danach liegt die erreichbare Erhöhung <strong>der</strong><br />

Wasseraufnahme gegenüber einem Mehl vor <strong>der</strong> zusätzlichen Behandlung <strong>durch</strong>weg unter 10<br />

Prozentpunkten.<br />

Stiftmühlen und an<strong>der</strong>e Prallmühlen sind sehr effektive Mühlen, die aber eher dazu geeignet sind,<br />

Mehlteilchen in Stärkekörnchen und Proteinkomponenten zu zerlegen als <strong>durch</strong> irreversible<br />

Verformung an Stärkekörnchen eine Beschädigung zu verursachen. Typenmehle aus <strong>der</strong><br />

Prallvermahlung weisen eine niedrigere Stärkebeschädigung auf als die entsprechenden aus <strong>der</strong><br />

Walzenvermahlung, obwohl sie feiner sind (23, 24). Mit entsprechendem Energieaufwand lässt<br />

sich mit diesen Mühlen eine nennenswerte Stärkebeschädigung erreichen. Allerdings wird auch<br />

hierbei die beim Walzenverfahren genannte Grenze <strong>von</strong> max. 10 Prozentpunkten Erhöhung <strong>der</strong><br />

Wasseraufnahme nicht überschritten.<br />

Daß Kugelmühlen bzw. Kugelschwingmühlen und Schwingmühlen geeignete Instrumente zur<br />

Erzeugung <strong>von</strong> beschädigter Stärke in Mehlen sein können, ist schon einige Zeit bekannt. Es ist<br />

gedanklich ohne weiteres nachzuvollziehen, daß das Quetschen eines Stärkekorns in einer<br />

Kugelmühle eher zu einer irreversiblen Zerstörung <strong>der</strong> Struktur eines Stärkekorns führt als ein<br />

deutlich kürzerer, meist elastischer Stoßvorgang <strong>von</strong> Partikeln in einer Prallmühle. Letzterer führt<br />

eher zu einem Bruch des Korns als zu einer mechanischen Verformung und Stärkebeschädigung<br />

im vorgenannten Sinne (4). Zwar findet auch bei einer Walzenmühle ein Quetschvorgang statt,<br />

höhere Stärkebeschädigungen erfor<strong>der</strong>n jedoch neben hohen Anpreßdrucken offensichtlich auch<br />

Schereinflüsse, die <strong>durch</strong> eine Erhöhung <strong>der</strong> Relativgeschwindigkeit erreicht werden. Als Folge<br />

sind die bereits diskutierten Schädigungen nicht auszuschließen, die komplexe mechanisch /<br />

thermische Ursachen haben mögen.<br />

Es finden sich Hinweise, z.T. explizit, z.T. aus graphischen Darstellungen ableitbar, daß eine<br />

Behandlung in einer Kugelmühle die Stärkebeschädigung zu erhöhen vermag und die daraus<br />

resultierende erhöhte Wasseraufnahme überraschen<strong>der</strong>weise nicht mit den sonst bei an<strong>der</strong>en<br />

Verfahren beobachteten Nebeneffekten (Verringerung <strong>der</strong> Teigstabilität und Erhöhung <strong>der</strong><br />

Teigerweichung) einhergehen muß (25, 26). Entsprechende Untersuchungen sind diesbezüglich<br />

nicht vertieft worden. Möglicherweise ergeben sich mit den bisher eingesetzten Mühlen dieser Art<br />

praktische Schwierigkeiten. So wird etwa empfohlen, die Effektivität dieser Mühle zur Bearbeitung<br />

<strong>von</strong> Stärke einzusetzen, die dann zur Erhöhung <strong>der</strong> Wasseraufnahme <strong>von</strong> Mehl diesem<br />

beigemischt werden soll (21). Auch <strong>durch</strong> die Behandlung mit Kugelmühlen war bislang keine<br />

größere Erhöhung <strong>der</strong> Wasseraufnahme bei Mehlen als 10 Prozentpunkte darstellbar.<br />

Soweit eine größere Wasseraufnahmeerhöhung als die bei den vorangegangen Ausführungen<br />

genannten 10 Prozentpunkte in einer Veröffentlichung aufscheint, ist <strong>von</strong> Grieß, nicht <strong>von</strong> Mehl<br />

ausgegangen worden (27, 12, 28) und/o<strong>der</strong> das erzeugte Mehl war mineralstoffreicher und damit<br />

pentosanreicher (29, 16) als das Vergleichsmehl, das über eine Walzenmühle erhalten worden<br />

war, und / o<strong>der</strong> es sind Vollkornmehle unterschiedlichen Ursprungs miteinan<strong>der</strong> verglichen worden


5<br />

(28) und / o<strong>der</strong> es sind an<strong>der</strong>e Verfahren als ICC 115/1 zur Bestimmung <strong>der</strong> Wasseraufnahme<br />

angewandt worden (12, 30).<br />

3. Rührwerkskugelmühle als Instrument zur gezielten Stärkebeschädigung<br />

Die Rührwerkskugelmühle vom Typ ATR <strong>der</strong> Hosokawa Alpine AG, Augsburg ist eine<br />

kontinuierliche, trocken arbeitende Rührwerksmühle. Das vertikale Mahlgefäß wird <strong>von</strong> Mahlgut<br />

und Mahlperlen gleichmäßig <strong>durch</strong>strömt, wobei eine unter dem Mahlgefäß am Auslaß<br />

angeordnete horizontale Austragsschnecke für den kontrollierten Abzug <strong>von</strong> Gut und Mahlperlen<br />

sorgt. Damit ist also die Verweilzeit des Gutes in <strong>der</strong> Mühle bestimmt. Die Mahlperlen werden im<br />

Kreislauf geführt. Die Drehzahl <strong>der</strong> Schnecke ist variabel, so daß <strong>der</strong> Durchsatz in weiten<br />

Bereichen einstellbar ist. Gleichzeitig ist die Rührerdrehzahl regelbar. Diese ist <strong>der</strong> benötigten<br />

elektrischen Leistung regelmäßig proportional. Variation <strong>von</strong> Rührerdrehzahl und Durchsatz<br />

eröffnet also die Möglichkeit, einen weit gespreizten Bereich in das Mahlgut eingetragener<br />

spezifischer Energie (kWh/t) zu untersuchen und danach die erzielte Wirkung zu erfassen. Über<br />

die Mahltechnik ist bereits ausführlich berichtet worden (34). Sie soll deshalb nur kurz dargestellt<br />

werden.<br />

Die Beanspruchung <strong>der</strong> Mahlgutpartikel in <strong>der</strong> Rührwerkskugelmühle erfolgt <strong>durch</strong> Druck, Schlag,<br />

Schub und Scherung zwischen den Mahlperlen. Diese haben eine Größe bis 7 mm, meist 1 bis 5<br />

mm. Obwohl kleinere Mahlperlen aus verfahrenstechnischer Sicht vorteilhaft wären (höhere Zahl<br />

<strong>von</strong> Kontaktstellen), werden sie meist nicht verwendet, weil in einer nachfolgenden Trennstufe<br />

Mahlgut und Mahlperlen - meist mittels einer Siebmaschine - separiert werden müssen. Feinere<br />

Mahlperlen erfor<strong>der</strong>n aber eine größere Siebfläche; somit stellt die Mahlperlengröße einen<br />

Kompromiß dar. Als Mahlperlenmaterial können keramische Werkstoffe (z.B. Al2O3), Stahl o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e geeignete Materialien verwendet werden.<br />

Die Verwendung einer <strong>der</strong>artigen Rührwerkskugelmühle erlaubte bei <strong>der</strong> gegebenen<br />

Aufgabenstellung, nämlich einer hohen Stärkebeschädigung mit <strong>der</strong> Folge einer möglichst hohen<br />

Wasseraufnahme, trotz z.T. hoher spezifischer Energieeinträge problemlos die Bearbeitung <strong>von</strong><br />

<strong>Weizenmehl</strong>en, ohne daß die befürchteten praktischen Schwierigkeiten (s.o.) auftraten. Dabei<br />

konnten die Temperaturen des behandelten Mehls sicher unter 40°C gehalten werden, so daß<br />

thermische Schädigungen des Weizenproteins und ggf. an<strong>der</strong>er Inhaltsstoffe ausgeschlossen sind.<br />

Bei noch höherem Energieeintrag könnte eine Kühlung <strong>der</strong> separierten Mahlkörper notwendig<br />

werden, etwa mit Luft (direkt o<strong>der</strong> indirekt), flüssigem Stickstoff o<strong>der</strong> auch flüssigem o<strong>der</strong> festem<br />

Kohlendioxid (was aus wirtschaftlichen Gründen weniger realistisch erscheint) Tatsächlich ergab<br />

sich bei den meisten Betriebsbedingungen, daß eine Luftkühlung ausreicht, wobei ggf. die im<br />

Mahlkörperreservoir vorgehaltene Menge an Mahlperlen erhöht und damit eine Verlängerung ihrer<br />

Auskühlzeit erreicht wurde.<br />

4. Versuchsbeschreibung<br />

Die beschriebene Rührwerkskugelmühle (Abb. 1) wurde in zwei unterschiedlichen<br />

Versuchsanordnungen eingesetzt. Bei <strong>der</strong> ersten Versuchsanordnung (Abb. 2) wurde das<br />

bearbeitete Mehl im Kreislauf geführt, und die bei <strong>der</strong> Vermahlung angefallenen Feinanteile<br />

wurden mittels eines Alpine Turboplex-Windsichters ATP/GS aus dem Kreislauf herausgenommen.<br />

Eine entsprechende Menge unbearbeiteten Mehls wurde zugeführt. Hierbei lag die Überlegung zu<br />

Grunde, daß vorzugsweise die entstandenen Feinanteile beschädigte Stärke enthalten könnten,<br />

die noch im Kreislauf befindlichen Mehlanteile jedoch nicht o<strong>der</strong> nur in geringerem Maße.<br />

Bei <strong>der</strong> zweiten Versuchsanordnung wurde das Mehl bei unterschiedlichen Bedingungen in einem<br />

Durchgang <strong>durch</strong> die Anlage geführt (Abb. 3). Dieses Verfahren würde ausreichen, wenn die<br />

Stärkebeschädigung nicht auf die Feinanteile des bearbeiteten Mehls beschränkt wäre, son<strong>der</strong>n im<br />

gleichen Maße auch bei den gröberen Bestandteilen gegeben wäre. Natürlich ist eine Anlage mit


6<br />

diesem Prozeßprinzip <strong>von</strong> <strong>der</strong> Investition und auch <strong>von</strong> den Energiekosten her deutlich<br />

kostengünstiger als die „Kreislaufvariante“.<br />

5. Ergebnisse und Diskussion<br />

Die Erhöhung <strong>der</strong> Wasseraufnahme bei den eingesetzten Mehlen war selbstverständlich das Ziel<br />

<strong>der</strong> beschriebenen Arbeiten. Konsequenterweise war dann auch die Messung <strong>der</strong> Farinogramm-<br />

Wasseraufnahme nach ICC 115/1 (33) <strong>der</strong> beste Gradmesser für die Erreichung dieses Ziels. Es<br />

besteht wohl kein Zweifel daran, daß eine Erhöhung <strong>der</strong> Wasseraufnahme <strong>durch</strong> die hier<br />

beschriebene Behandlung überwiegend <strong>durch</strong> eine entsprechende Beschädigung <strong>der</strong> Stärke im<br />

Mehl zu erklären ist. Allerdings gibt es eine gewisse Unsicherheit darüber, ob die gemessenen<br />

Werte <strong>der</strong> Stärkebeschädigung nach ICC 164 (31) stets unabhängig <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en möglichen<br />

Einflußgrößen sind (10, 12, 13). Insofern wurde die gemessene Stärkebeschädigung nur bedingt<br />

als Maßstab für die Effektivität des Verfahrens angesehen.<br />

5.1 Auswahl des Mahlverfahrens (Kreislauf/Durchlauf)<br />

Es ist bekannt, daß bei <strong>Weizenmehl</strong>en <strong>der</strong> Feinanteil ≤ 15μ grundsätzlich einen höheren<br />

Proteingehalt aufweist als die restlichen Anteile. Beim „Kreislaufverfahren“ (Abb. 2) ist deswegen<br />

zu erwarten, daß in <strong>der</strong> Anfangsphase des Versuchs über den Windsichter eine Feinfraktion<br />

abgetrennt wird, die einen gegenüber dem Ausgangsmehl erhöhten Proteingehalt aufweist.<br />

Proteinverarmung des Kreislaufmehls, Ausgleich des Massenverlusts <strong>durch</strong> Zugabe<br />

unbearbeiteten Mehls und Austrag <strong>der</strong> Feinfraktion sind erst dann in einem Gleichgewicht, wenn<br />

<strong>der</strong> Proteingehalt des ausgetragenen Feinmehls dem des Ausgangsmehls entspricht. Nur in dieser<br />

Phase lassen sich verläßlich die Verän<strong>der</strong>ungen beurteilen, die bei kontinuierlicher Produktion zu<br />

erwarten sind. Die Einstellung des Gleichgewichts muß deshalb abgewartet werden. Tabelle 1<br />

zeigt die Gleichgewichtswerte des Ausgangsmehls („Aufgabe“), des Kreislaufmehls („grob“) und<br />

des über den Windsichter ausgetragenen Feinmehls („fein“) im Vergleich.<br />

Tabelle 1: Mehlparameter <strong>von</strong> Ausgangsmehl, Austragsmehl und Kreislaufmehl bei<br />

Gleichgewichtszustand <strong>der</strong> Mahlanlage<br />

Protein i.TS % besch. Stärke i. TS % Farinogramm-WA %<br />

48421-Aufgabe 12,7 7,2 59,6<br />

48421/9 180'-grob 9,4 8,8 78,0<br />

48421/9 180'-fein 12,5 8,8 79,8<br />

Der Gleichgewichtszustand, erreicht nach 180 Minuten, ist belegt <strong>durch</strong> die gleichen<br />

Proteingehalte <strong>von</strong> Ausgangsmehl und ausgetragenem Mehl. In diesem Arbeitszustand hat das<br />

Kreislaufmehl einen deutlich erniedrigten Proteingehalt. Interessanterweise weisen Kreislaufmehl<br />

und Austragsmehl einen identischen Gehalt an beschädigter Stärke und, wichtiger, eine fast<br />

gleiche Wasseraufnahme auf. Der kleine Unterschied läßt sich zwanglos <strong>durch</strong> den im Vergleich<br />

zum Kreislaufmehl höheren Proteingehalt des Austragsmehls erklären.<br />

Die Schlußfolgerung liegt auf <strong>der</strong> Hand: bei <strong>der</strong> gegebenen Anordnung erfahren das gröbere<br />

Kreislaufmehl und das feinere Austragsmehl die gleiche Stärkebeschädigung. Wenn die<br />

Bearbeitung nicht etwa auf Proteinverschiebung, son<strong>der</strong>n nur auf die höhere WA bzw.<br />

Stärkebeschädigung zielt, ist es nicht notwendig, das beschriebene Kreislaufverfahren<br />

anzuwenden. Die weiteren Versuche erfolgten deshalb im Durchlaufverfahren entsprechend Abb.<br />

3. Das dabei verwendete Mehl ist <strong>durch</strong> die Werte in Tabelle 2 charakterisiert.<br />

Durch unterschiedliche Einstellung <strong>der</strong> Drehzahl des Rührers und <strong>der</strong> Austragsschnecke (und<br />

damit des Material<strong>durch</strong>satzes) wurde <strong>der</strong> spezifische Energieeintrag in das Mehl in weitem<br />

Rahmen variiert:


Rührerdrehzahl: 60-280 Upm<br />

Drehzahl <strong>der</strong> Austragsschnecke: 3-7,3 Upm<br />

Material<strong>durch</strong>satz: 85,5-480 kg/h<br />

Tabelle 2: Eigenschaften des Ausgangsmehls<br />

Feuchte (%) 13,3<br />

Mineralstoffe i. TS (%) 0,60<br />

Protein i. TS (%) 12,1<br />

Beschädigte Stärke nach ICC Nr. 164/TS(%) 6,1<br />

Fallzahl 265<br />

Farinogramm - Wasseraufnahme (%) 59,2<br />

- Teigentwicklungszeit (Min.) 1,9<br />

- Teigstabilität (Min.) 2,4<br />

- Teigerweichung (FE) 86,0<br />

Viskogramm (RVA-3D) Anfang Visk. (cp) 5,0<br />

Max Visk. (cp) 549,0<br />

Max Temp. (°C) 77,1<br />

Max. Zeit (Min.) 31,5<br />

Tiefster Punkt nach Verkl. (cp) 67,0<br />

Diff. Visk.Max. zum tiefsten Punkt (cp) 482,0<br />

Diff. End.Visk. zum tiefsten Punkt (cp) 750,0<br />

Endvisk. (cp) 817,0<br />

5.2 Farinogramm-Wasseraufnahme<br />

7<br />

Es ist plausibel, daß die Eigenschaftsän<strong>der</strong>ungen des Mehles mit dem spezifischen Energieeintrag<br />

korrelieren. In Abbildung 4 wurde die erzielte Farinogramm-Wasseraufnahme gegen die<br />

eingetragene spezifische Energie aufgetragen. Dabei sind die Versuchswerte, die mit Al2O3–<br />

Mahlperlen und die, die mit Stahlmahlperlen erhalten wurden, unterschiedlich kenntlich gemacht.<br />

Um einen Vergleich zur Wirkung einer Stiftmühle zu haben, sind weiter noch zwei solche Werte in<br />

die Darstellung aufgenommen worden, die bei <strong>der</strong> Behandlung des gleichen Mehls erhalten<br />

wurden.<br />

Die „Al2O3“- und die „Stahl“-Werte liegen gut auf <strong>der</strong> Ausgleichsgeraden. Diese Mahlperlen haben<br />

also die gleiche Mahleffektivität. Die Werte <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Stiftmühle behandelten Mehle zeigen<br />

jedoch an, daß dieses Mahlsystem die eingebrachte Energie nicht annähernd in diesem Maße in<br />

eine Erhöhung <strong>der</strong> Wasseraufnahme umsetzt.<br />

Bei <strong>der</strong> gegebenen Versuchsanlage war die Leistung des Antriebsmotors begrenzt. Da<strong>durch</strong><br />

konnten Versuche mit noch höheren spezifischen Energieeinträgen nicht realisiert werden. Bei den<br />

hohen spezifischen Energieeinträgen stieg die Temperatur des Mahlguts bis auf 40°C an. Bei noch<br />

höheren Temperaturen könnte u. U. eine unerwünschte Kleberschädigung eintreten. Die<br />

Installation eines stärkeren Motors und die Integration einer effektiveren Mahlperlenkühlung würde<br />

diese Einschränkungen aufheben, so daß vermutlich noch deutlich höhere Farinogramm-<br />

Wasseraufnahmen realisiert werden können. Dies deutet die Lage <strong>der</strong> Meßpunkte an; in ihrem<br />

oberen Bereich lässt die Ausgleichsgerade noch keinerlei Abflachungstendenz erkennen.<br />

Die beiden mit dem Rasterelelektronenmikroskop erhaltenen Aufnahmen erklären die Wirkung des<br />

Attritionsverfahrens. Bei <strong>der</strong> geringeren Vergrößerung fallen zunächst keine spektakulären<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Stärkekörnchen im <strong>Weizenmehl</strong> auf. Allenfalls lassen sich Abflachungen<br />

erkennen, die mit einiger Phantasie als Verän<strong>der</strong>ung hin zu einer polyedrischen Gestalt gedeutet<br />

werden können (Abb. 5).


8<br />

Bei einer deutlich stärkeren Vergrößerung zeigen sich jedoch ganz deutlich <strong>durch</strong> den Mahldruck<br />

erzeugte Fissuren. In diese Risse kann ohne weiteres Teigwasser eindringen, sich an Stärke<br />

anlagern und zu einer Quellung und damit deutlichen Volumenvergrößerung des Stärkekorns<br />

führen. Mit dem Wasser können natürlich auch neben an<strong>der</strong>en darin gelösten Inhaltsstoffen<br />

amylolytische Enzyme in das Stärkekorn eindringen und zu einem erheblich beschleunigten<br />

Stärkeabbau führen. Ohne daß <strong>der</strong> Enzymgehalt des Mehles erhöht wird, kommt es so im Teig<br />

und in <strong>der</strong> ersten Phase des Backvorganges zu einer verstärkten Dextrinierung mit <strong>der</strong>en Vorteilen<br />

(Geschmack, Frischhaltung, Bräunung) und ggf. auch <strong>der</strong>en Nachteilen (Abb. 6).<br />

Mischt man das Ausgangsmehl mit einem behandelten Mehl ab, so weist das Mischmehl auch in<br />

<strong>der</strong> Praxis genau die Farinogramm-WA auf, die nach <strong>der</strong> proportional zur Zugabemenge sich<br />

ergebenden eingetragenen spezifischen Energie zu erwarten war. Dies ist insofern wichtig, als in<br />

<strong>der</strong> bäckerischen Anwendung nicht die hoch behandelten Mehle, son<strong>der</strong>n regelmäßig<br />

Abmischungen mit „normalen“ Mehlen eingesetzt werden dürften. Bei <strong>der</strong> weiteren Auswertung <strong>der</strong><br />

Farinogramme zeigten die Teige <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Rührwerkskugelmühle modifizierten Mehle mit dem<br />

deutlich verän<strong>der</strong>ten Mehl/Wasser-Verhältnis (max. Differenz: 100:59 zu etwa 100:88) keine<br />

erheblichen Än<strong>der</strong>ungen bei Teigstabilität und Teigerweichung gegenüber dem Teig aus dem<br />

Ausgangsmehl.<br />

5.3 Stärkebeschädigung<br />

Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die gefundene deutliche Erhöhung <strong>der</strong> Wasseraufnahme eines<br />

Mehls auf die mechanische Beschädigung <strong>der</strong> enthaltenen Stärke zurückzuführen. Die Meßwerte<br />

für <strong>der</strong>en Anteil sollten deshalb ähnlich wie die Farinogramm-WA mit <strong>der</strong> eingetragenen<br />

spezifischen Energie korrelieren. Abbildung 7 stellt den gefundenen Zusammenhang dar.<br />

Gegenüber dem Ausgangswert zeigt sich bei allen Versuchsbedingungen eine Erhöhung des<br />

Gehalts an beschädigter Stärke. Betrachtet man die „Stiftmühlen“-Werte und die<br />

„Stahlmahlperlen“-Werte separat, so ergibt sich jeweils eine recht gute, aber deutlich <strong>von</strong>einan<strong>der</strong><br />

abweichende Korrelation. Die „Al2O3-Mahlperlen“-Werte streuen jedoch stark, ohne daß aus <strong>der</strong><br />

Überprüfung <strong>der</strong> Versuchsbedingungen irgendeine Ursache o<strong>der</strong> gar Gesetzmäßigkeit erkennbar<br />

wäre. Auch Unsicherheiten bei <strong>der</strong> Messung sind auszuschließen; alle Werte resultieren aus<br />

höchstens geringfügig <strong>von</strong>einan<strong>der</strong> abweichenden Mehrfachbestimmungen. Möglicherweise haben<br />

sich bei <strong>der</strong> Behandlung des Mehls Struktureffekte ergeben, die die Angreifbarkeit <strong>der</strong><br />

beschädigten Stärke <strong>durch</strong> die bei <strong>der</strong> Methode ICC 164 (31) verwendeten Enzyme beeinflussen.<br />

Diese Interpretation ist natürlich unter großem Vorbehalt zu sehen.<br />

5.4. RVA-Viskogramm<br />

Die Messungen im RVA-3D wurden mit folgendem Temperatur/Zeit-Profil <strong>durch</strong>geführt:<br />

00:00:00 Temp. (°C) 30<br />

00:00:00 U/Min 960<br />

00:00:17 U/Min 160<br />

00:01:00 Temp. (°C) 30<br />

00:43:00 Temp. (°C) 95<br />

01:01:00 Temp. (°C) 95<br />

01:44:00 Temp. (°C) 30<br />

Folgende Viskogramm-Parameter wurden festgehalten:<br />

• Anfangsviskosität (cp)<br />

• Maximale Viskosität (cp)<br />

• Temperatur im Viskositätsmaximum (°C)<br />

• Zeitablauf bis zum Viskositätsmaximum (Min.)<br />

• Tiefster Punkt nach Verkleisterung (cp)


• Diff. Viskositätsmaximum zum tiefsten Punkt (cp)<br />

• Diff. Endviskosität zum tiefsten Punkt (cp)<br />

• Endviskosität (cp)<br />

9<br />

Damit sind ähnliche Aussagen möglich wie auf Grund eines Braben<strong>der</strong>-Amylogramms. Die<br />

erhaltenen Werte sind in Tabelle 3 aufgeführt.<br />

Tabelle 3: RVA-3D-Werte <strong>von</strong> Mehlen aus „ATR-“- und „Stift“-Vermahlung<br />

Versuchsnr. 48572/B 48572/B4 48572/B6 48572/C2 48572/B2 48572/B5 48572/D2 48572/D1<br />

Mahlsystem -<br />

(Aufgabe)<br />

ATR/<br />

Al²O³<br />

ATR/<br />

Al²O³<br />

ATR/<br />

Stahl<br />

ATR/<br />

Al²O³<br />

ATR/<br />

Al²O³<br />

Stiftmühle<br />

CW<br />

Stiftmühle<br />

CW<br />

Spez. Energie kWh/t 31,2 66,3 67,9 86,3 132,2 82,3 183,5<br />

Anfangsviskosität<br />

(cp)<br />

5,0 13,0 14,0 15,0 28,0 20,0 -9,0 -16,0<br />

maximale Viskosität<br />

(cp)<br />

Temp. i. Visk. Max.<br />

(°C)<br />

Zeit bis Visk. Max.<br />

(Min.)<br />

Tiefster Punkt<br />

nach Verkl. (cp)<br />

Diff. Visk.Max. zum<br />

tiefsten Punkt (cp)<br />

Diff. End.Visk. zum<br />

tiefsten Punkt (cp)<br />

549,0 505,0 497,0 499,0 435,0 358,0 575,0 566,0<br />

77,1 77,9 76,8 77,5 76,1 75,4 78,8 78,5<br />

31,5 32,0 31,3 31,7 30,7 30,3 32,5 32,4<br />

67,0 42,0 45,0 51,0 62,0 29,0 42,0 33,0<br />

482,0 463,0 452,0 448,0 373,0 329,0 533,0 533,0<br />

750,0 601,0 559,0 527,0 363,0 296,0 762,0 833,0<br />

Endviskosität (cp) 817,0 643,0 604,0 578,0 425,0 325,0 804,0 866,0<br />

Die mit <strong>der</strong> Stiftmühle vermahlenen Mehle zeigen bei den meisten Parametern eine leichte<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Werte. Dies ist vermutlich auf den verbesserten Wasserzugang zu allen<br />

Inhaltsstoffen des Mehles und <strong>der</strong>en da<strong>durch</strong> erreichte vollständige Hydratisierung<br />

zurückzuführen. Dieser Effekt könnte die erwartete Viskositätserniedrigung auf Grund des<br />

enzymatischen Abbaus <strong>der</strong> beschädigten Stärke überkompensieren. Eine Enzyminaktivierung bei<br />

den im Prozeß allenfalls geringfügig erhöhten Temperaturen ist jedenfalls nicht anzunehmen. Bei<br />

den in <strong>der</strong> Rührwerkskugelmühle gemahlenen Mehlen zeigt sich bei den meisten Parametern<br />

(Ausnahme: Temperatur im Viskositätsmaximum und, logischerweise, Zeitablauf bis zum<br />

Viskositätsmaximum) eine klare, mehr o<strong>der</strong> weniger starke negative Korrelation zur eingetragenen<br />

spezifischen Energie.<br />

Abbildung 8 zeigt beispielhaft die Abhängigkeit <strong>der</strong> maximalen Viskosität <strong>von</strong> <strong>der</strong> eingetragenen<br />

spezifischen Energie. Alle weiteren Diagramme (Ausnahme: s.o.), würden die Abhängigkeit <strong>der</strong><br />

aufgenommenen Werte <strong>von</strong> <strong>der</strong> eingetragenen spezifischen Energie mit einem sehr ähnlichen<br />

Verlauf darstellen.<br />

5.5 Fallzahl<br />

Die Fallzahl (32) ist ein Maß für die Enzymaktivität eines Mehls. Diese äußert sich indirekt in <strong>der</strong><br />

Viskosität einer <strong>durch</strong> sehr schnellen Temperaturanstieg verkleisterten Stärkesuspension. Eine<br />

hohe Viskosität und damit hohe Fallzahlen zeigen niedrige Enzymaktivität an, niedrige Viskosität<br />

und niedrige Fallzahlen eine hohe Enzymaktivität. Da sich <strong>durch</strong> die Beschädigung <strong>der</strong> Stärke<br />

auch <strong>der</strong>en Angreifbarkeit <strong>durch</strong> Enzyme erhöht, könnten die behandelten Mehle u. U. eine<br />

niedrigere Fallzahl als das Ausgangsmehl aufweisen.


10<br />

Abbildung 9 zeigt ganz klar, daß die Fallzahl nicht <strong>durch</strong> die Behandlung mit <strong>der</strong> Mahlperlenmühle<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Stiftmühle beeinträchtigt wurde. An<strong>der</strong>s als beim Viskographen ist <strong>der</strong> kritische<br />

Temperaturbereich, in dem die beschädigte Stärke offen für den Enzymangriff war, so schnell<br />

<strong>durch</strong>schritten worden, daß kein nennenswerter Stärkeabbau stattfinden konnte.<br />

6. Zusammenfassung<br />

Durch Behandlung <strong>von</strong> <strong>Weizenmehl</strong> mit einer Rührwerkskugelmühle ATR wurde bei<br />

<strong>Weizenmehl</strong>en eine Erhöhung <strong>der</strong> Farinogramm-Wasseraufnahme um bis zu 29 Prozentpunkte<br />

erreicht. Diese korreliert sehr gut positiv mit <strong>der</strong> über Mahlperlen eingetragenen spezifischen<br />

Energie (kWh/t). Eine deutliche negative Korrelation besteht zwischen <strong>der</strong> Höhe des<br />

Viskositätsmaximums aus einem RVA-3D-Viskogramm und <strong>der</strong> spezifischen Energie. Auch die<br />

Stärkebeschädigung stieg grundsätzlich mit <strong>der</strong> eingetragenen spezifischen Energie an,<br />

wenngleich die erwartete klare Korrelation nicht gefunden wurde. Eine schlüssige Interpretation<br />

dafür konnte nicht gegeben werden.<br />

Mehle aus Vergleichsmahlungen mit einer Stiftmühle zeigten erwartungsgemäß bei gleicher o<strong>der</strong><br />

sogar deutlich höherer eingetragener spezifischer Energie nicht annähernd die Erhöhungen <strong>der</strong><br />

Farinogramm-Wasseraufnahme, die mit <strong>der</strong> Rührwerkskugelmühle zu erreichen waren. Durch<br />

Verstärkung des Rührwerksantriebs werden in <strong>der</strong> Praxis noch deutlich höhere Wasseraufnahmen<br />

realisiert werden können. Entsprechende Anlagen, ausgelegt auf unterschiedliche Durchsätze,<br />

werden zur Zeit bei <strong>der</strong> Hosokawa Alpine AG & Co. OHG konzipiert.<br />

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Anschrift <strong>der</strong> Verfasser:<br />

Dr. Jochen Bode<br />

Ansgarstr. 2<br />

D-21220 Sevetal und<br />

Oskar Degant und Dr. Dieter Schwechten<br />

Hosokawa Alpine AG<br />

Postfach 101 109<br />

D-86001 Augsburg<br />

Abbildung 1: Rührwerkskugelmühle ATR<br />

12


Abbildung 2: Mehlbehandlung in kontinuierlicher Kreislaufschaltung<br />

Abbildung 3: Mehlbehandlung in kontinuierlicher Durchlaufschaltung<br />

13


Abbildung 4: Farinogramm-WA in Abhängigkeit <strong>von</strong> <strong>der</strong> eingetragenen Energie<br />

Abbildung 5: REM-Aufnahme <strong>von</strong> <strong>Weizenmehl</strong> nach <strong>der</strong> Attritionsbehandlung I<br />

14


Abbildung 6: REM-Aufnahme <strong>von</strong> <strong>Weizenmehl</strong> nach <strong>der</strong> Attritionsbehandlung II<br />

Abbildung 7: Gehalt an beschädigter Stärke in Abhängigkeit <strong>von</strong> <strong>der</strong> eingetragenen Energie<br />

15


Abbildung 8: Maximale Viskosität in Abhängigkeit <strong>von</strong> <strong>der</strong> eingetragenen Energie<br />

Abbildung 9: Abhängigkeit <strong>der</strong> Fallzahl <strong>von</strong> <strong>der</strong> eingetragenen Energie<br />

16

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