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Ausgabe 2/2012 - Landesärztekammer Brandenburg

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<strong>Brandenburg</strong>isches<br />

Ärzteblatt<br />

www.laekb.de<br />

Offizielles Mitteilungsblatt der <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong> | 22. Jahrgang | Februar <strong>2012</strong> 2 | <strong>2012</strong><br />

Grafik: A. Rosenow<br />

Ergebnisse der Evaluation<br />

der Weiterbildung 2011<br />

Presseberichterstattung:<br />

Von Nichts zur Nachricht<br />

Seite 9<br />

Geschichte <strong>Brandenburg</strong>s:<br />

Viadrus – Flussgott der Oder<br />

Seite 22<br />

Melderegister:<br />

Leichter Anstieg der Ärztezahl<br />

Seite 11<br />

Vorgestellt:<br />

HELIOS-Klinik Hohenstücken<br />

Seite 24


Impressum<br />

Inhaber und Verleger<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

Präsident: Dr. med. Udo Wolter<br />

Dreifertstraße 12, 03044 Cottbus,<br />

Telefon 0355 78010-12<br />

Telefax 0355 78010-1166<br />

Herausgeber<br />

Dr. med. Udo Wolter<br />

Zuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur<br />

an den Herausgeber zu richten. Für mit Autorennamen<br />

gekennzeichnete Beiträge wissenschaftlicher<br />

und standespolitischer Art sowie<br />

Artikel, die die Kennzeichnung „Pressemitteilung<br />

von …“ enthalten, wird keine Verantwortung<br />

übernommen. Die darin geäußerten<br />

Ansichten decken sich nicht immer mit denen<br />

des Herausgebers. Sie dienen dem freien Meinungsaustausch<br />

innerhalb der Ärzteschaft. Die<br />

Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung statthaft.<br />

Rücksendung nicht verlangter Manuskripte<br />

erfolgt nur, wenn ein vorbereiteter Umschlag<br />

mit Rückporto beiliegt. Mit der Annahme von<br />

Originalbeiträgen zur Veröffentlichung erwirbt<br />

der Herausgeber das uneingeschränkte Verfügungsrecht.<br />

Änderungen redaktioneller Art bleiben<br />

vorbehalten.<br />

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Redaktion<br />

Mark Berger<br />

Büro für Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

Reiterweg 3, 14469 Potsdam<br />

Telefon 0331 887152810<br />

Telefax 0355 78010-1166<br />

E-Mail: aerzteblatt@laekb.de<br />

Repro, Satz, Druck, Herstellung,<br />

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Vertrieb<br />

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Zur Zeit gilt Preisliste Nr. 21, gültig ab<br />

01.01.2011<br />

Bankverbindung: Postbank Berlin,<br />

Kto.-Nr.179265102, BLZ 10010010<br />

Das <strong>Brandenburg</strong>ische Ärzteblatt erscheint<br />

monatlich (Doppelnummer Juli/August).<br />

Bezugsgebühr (ab <strong>Ausgabe</strong> 4/2010):<br />

jährlich € 35,00; ermäßigter Preis für Studenten<br />

€ 17,50. Einzelpreis € 3,35.<br />

Bestellungen bitte an die Druckerei Schiemenz<br />

GmbH, Byhlener Straße 3, 03044 Cottbus.<br />

Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt<br />

6 Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Für die<br />

Mitglieder der <strong>Brandenburg</strong>ischen Ärztekammer<br />

ist der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag<br />

abgegolten.<br />

Hinweise für die Autoren<br />

Wenn Sie Ihren Text im Word erfassen, achten<br />

Sie bitte darauf, die Texte im txt- oder doc-<br />

Format für DOS abzuspeichern. Bitte legen Sie<br />

einen Ausdruck des Artikels dazu. Texte können<br />

Sie mit entsprechender Betreffzeile per E-Mail<br />

(aerzteblatt@laekb.de) übermitteln. Verwenden<br />

Sie Bilder für Ihren Artikel, bitte die Vorlagen<br />

separat zusenden und im Text vermerken,<br />

wo das Bild stehen soll. Am besten sind Fotos<br />

geeignet (Aufsichtsvorlagen).


Seite 5<br />

Seite 24<br />

Seite 28<br />

KAmmErinformAtionEn / GEsundhEitspolitiK<br />

Inhalt<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches<br />

Ärzteblatt<br />

Offizielles Mitteilungsblatt der <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong> | 22. Jahrgang | Februar <strong>2012</strong> 2 | <strong>2012</strong><br />

Neujahrsempfang: <strong>Landesärztekammer</strong> startet ins Jahr <strong>2012</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Evaluation der Weiterbildung 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Bekanntgabe der Prüfungstermine für MFA im Frühjahr/Sommer <strong>2012</strong> . . . . . . 8<br />

Presseberichterstattung: Vom Nichts zur Nachricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Mitarbeit im Berufsbildungsausschuss MFA: Ehrenamtler gesucht . . . . . . . . . . . . 9<br />

An der LÄKB erfolgreich abgeschlossene Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Zahl der Ärzte in <strong>Brandenburg</strong> steigt leicht an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Anzahl Ärztinnen/Ärzte nach Haupttätigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Arzt und rEcht<br />

Neue Grenzen bei verbilligter Vermietung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Arzt und Arzthaftung: Irreponibler Leistenbruch beim Mädchen . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Personalwechsel: Bereich Beitragsveranlagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Nicht nur für Doktorarbeiten gilt: Abschreiben nicht erlaubt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Berufsgericht für Heilberufe: Neuwahl eines nichtrichterlichen Beisitzers . . 16<br />

fortbildunG<br />

Fortbildungsangebot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Ankündigung: 7. Forum für den Hausarzt und das Praxispersonal . . . . . . . . . . . . 18<br />

AKtuEll<br />

Computergestützter Therapiebegleiter zur Therapieverlaufskontrolle . . . . . . . 19<br />

DSO: Rückgang der Organspenden 2011 moderater als erwartet . . . . . . . . . . . . 20<br />

Immanuel Klinikum Bernau: Dr. Uwe Hartung ist neuer Chefarzt . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Geriatrie: Ausbau der Versorgungsstrukturen notwendig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Treffen des Bundesverbandes Deutscher Schriftstellerärzte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Geschichte <strong>Brandenburg</strong>s: Viadrus – Flussgott der Oder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

<strong>Brandenburg</strong>s Kliniken vorgestellt: HELIOS-Klinik Hohenstücken . . . . . . . . . . . . 24<br />

Klinikum Frankfurt (Oder) gewinnt „Golden Helix Award“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Nur noch wenige Plätze frei: Weiterbildung Psychosoziale<br />

Onkologische Versorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Landkreis Elbe-Elster: Stipendien für Medizinstudenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Klinikum Dahme-Spreewald GmbH blickt optimistisch in die Zukunft . . . . . . 28<br />

rEzEnsiErt<br />

Gerhard Danzer „Wer sind wir?” . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Jan Nenninger „Diagnose: Psychose” Mein Leben mit der Schizophrenie . 29<br />

pErsonAliA<br />

Geburtstage im Februar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

WEitErE rubriKEn<br />

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Tagungen und Kongresse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

KVBB informiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

LUGV, Abteilung Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 3


Dr. Volkmar Skerra<br />

Foto: 4iMEDIA<br />

edItorIal<br />

edItorIal<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

wie schon so oft ist aus dem Neuen<br />

Jahr sehr schnell ein laufendes Jahr geworden,<br />

der Alltag fordert nach kurzer<br />

Feiertagsunterbrechung wieder<br />

sein Recht, man hat oft genug das Gefühl,<br />

alles schon mal durchlebt zu haben.<br />

Diesmal hat der Winter die Befürchtungen<br />

der globalen Erwärmung<br />

durchaus bestätigt und feucht kühles<br />

Wetter hat für stabil hohe Erkältungszahlen<br />

gesorgt. Das witterungsbedingte<br />

Chaos auf Straßen und Schienen<br />

wurde sicher heitshalber durch Baustellen,<br />

Kabel brände und krank gemeldete<br />

Zugführer und Busfahrer ersetzt. Frage:<br />

Sind damit wir Ärzte als Berufsstand<br />

mal für eine Zeit aus den Schlagzeilen<br />

verschwunden? Keineswegs, denn<br />

trotz filmreifer Szenerien, mit der sich<br />

Politik und Politiker in den Vordergrund<br />

gedrängt haben, trotz Rating-Agenturen<br />

und Euro-Krise bleibt der Beruf mit<br />

dem zweithöchsten Vertrauensbonus<br />

in der Bevölkerung (siehe Deutsches<br />

Ärzteblatt 51/52/2011) weiter in den<br />

Schlagzeilen. Zum einen durch die Bereitschaft<br />

unserer stationär tätigen<br />

Kolleginnen und Kollegen in kommunalen<br />

Einrichtungen, ihre berechtigten<br />

Forderungen nach angemessener Entlohnung<br />

notfalls auch streikend zu bekräftigen,<br />

in entsprechenden Berichten<br />

spürt man förmlich das verständnislose<br />

Kopfschütteln – Wie können die<br />

denn so was machen? –, zum anderen<br />

im Negativimage – siehe Vorstand der<br />

KV – Berlin, die sich in einer Art Selbstbelohnung<br />

500 000 € Übergangsgeld<br />

zugemessen haben und als erste Kritik<br />

laut wurde (schließlich sind alle drei<br />

Vorstandsmitglieder nahtlos im Amt<br />

geblieben) eine Umwidmung in eine<br />

Art Erfolgsprämie vorgenommen haben,<br />

die von der Vertreterversammlung<br />

der Berliner KV mit knapper Mehrheit<br />

abgesegnet wurde. Was unter den Berliner<br />

Kollegen mal wieder zu Grabenkämpfen<br />

geführt hat, die jedem nützen,<br />

nur nicht dem ärztlichen Berufsstand.<br />

Über die allzeit publikumswirksam<br />

gestreuten Artikel von betrügerischer<br />

Arzt-Apotheker-Kumpanei, von<br />

Abrechnugsbetrügereien und mehr<br />

oder weniger dramatischen Behandlungsfehlern<br />

könnte man mit einem<br />

4 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong><br />

resignierenden Seufzer hinweggehen,<br />

wenn da nicht die Idee vom neuen<br />

Patientenrechtegesetz immer konkretere<br />

Formen annehmen würde. Die<br />

Mitsprache des mündigen Bürgers auf<br />

Augenhöhe (anderes Wort für „gleichberechtigt“),<br />

was in zweierlei Hinsicht<br />

zu hinterfragen ist. Juristisch wird bei<br />

gleichberechtigter Mitsprache ein zumindest<br />

vergleichbarer Wissensstand<br />

zum Problem vorausgesetzt, was die<br />

ärztlich-medizinische Beratung in einer<br />

Vielzahl von Fällen im Grunde überflüssig<br />

machen würde.<br />

Auf den Menschen bezogen ergibt<br />

sich die Frage, wer im vielleicht sogar<br />

hochakuten Krankheitsfall in der Lage<br />

ist, sachlich-abwägend über das Für<br />

und Wider unterschiedlicher Behandlungsoptionen<br />

zu entscheiden oder<br />

sich nicht doch lieber auf das kompetente<br />

Angebot des Behandelnden zu<br />

verlassen. Nicht zuletzt das Problem<br />

der viel schneller und leichter zu erreichenden<br />

Beweislastumkehr im Rechtsstreit.<br />

Beklagte Ärztinnen oder Ärzte<br />

sind dann wesentlich eher in der Pflicht<br />

nachzuweisen, dass ihre Behandlung<br />

nicht zu dem in Rede stehenden Gesundheitsschaden<br />

geführt hat. Ob damit<br />

die angemahnte Vertrauensbasis<br />

zwischen Arzt und Patient gefestigt<br />

wird, darf zumindest hinterfragt werden.<br />

Es gibt heute bereits Bereiche im<br />

Bereitschaftsdienst <strong>Brandenburg</strong>s, in<br />

denen die Kollegen im Dienst keine<br />

Spritzen mehr verabreichen, um nicht<br />

wegen möglicher Komplikationen in<br />

Streitsituationen zu geraten. Auch das<br />

Delegieren von Verantwortung verbunden<br />

mit dem Hin- und Herschieben von<br />

Patienten dürfte damit zunehmen. Es<br />

bleibt zu hoffen, dass vor Verabschiedung<br />

des Gesetzes ein paar sachkundige<br />

Politiker oder Referenten auf den<br />

Entwurf sehen und es den Realitäten<br />

des Alltags etwas näher bringen.<br />

Zum Abschluss noch ein paar Bemerkungen<br />

zu dem von mir bereits im<br />

September 2011 angesprochenen eigenen<br />

Verband der Hausärzte in <strong>Brandenburg</strong>.<br />

Er ist formal gegründet unter<br />

dem Namen „Hausärzteverband<br />

<strong>Brandenburg</strong> – HÄVBB“, wartet auf<br />

den Registereintrag durch das Amtsgericht<br />

und steht jedem offen, der<br />

hausärztlich tätig ist, unabhängig davon,<br />

ob er oder sie vorher anderweitig<br />

organisiert war oder nicht. Der Verband<br />

ist klarer Interessenvertreter der<br />

<strong>Brandenburg</strong>er Hausärzteschaft und<br />

damit keinen Kompromisskonditionen<br />

der Berliner Kollegen mehr unterworfen.<br />

Mit dieser Verpflichtung wird der<br />

neue Verband auch in den anstehenden<br />

Wahlkampf für die Delegiertenversammlung<br />

der <strong>Landesärztekammer</strong> gehen,<br />

erstmals eigenständig und selbstbestimmt.<br />

Dafür brauchen wir noch interessierte<br />

und engagierte Mitstreiter.<br />

Vielleicht kann sich dieser oder jener<br />

dafür entscheiden, vielleicht auch aus<br />

dem Kreis derjenigen, die dem BDA als<br />

Berlin-<strong>Brandenburg</strong>er Landesverband<br />

wegen der Interessenkollisionen und<br />

Kompromissnotwendigkeiten in den<br />

letzten Jahren den Rücken gekehrt haben.<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

ich wünsche Ihnen für den bevorstehenden<br />

Frühling viel Freude und ungebrochene<br />

Schaffenskraft.<br />

n Ihr V. Skerra


KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />

neujahrsempfanG<br />

landesärztekammer startet ins Jahr <strong>2012</strong><br />

Wie jedes Jahr begann auch <strong>2012</strong> für<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der <strong>Landesärztekammer</strong> mit dem traditionellen<br />

Neujahrsempfang. Dazu<br />

lud Kammerpräsident Dr. Udo Wolter<br />

am 11. Januar ins Vorstandszimmer der<br />

Geschäftsstelle in Cottbus. Gemeinsam<br />

richtete sich der Blick sowohl zurück<br />

auf das ereignisreiche Jahr 2011, als<br />

auch auf die in Zukunft anstehenden<br />

Aufgaben. Die letzten zwölf Monate<br />

waren geprägt von aufwändigen<br />

Projekten wie der zweiten Runde der<br />

Evaluation der Weiterbildung, deren<br />

Ergebnisse in diesem Heft vorgestellt<br />

werden, sowie der langwierigen Diskussion<br />

um das Versorgungsstrukturgesetz.<br />

Dr. Wolter dankte den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern für ihr<br />

Engagement und wünschte ihnen für<br />

die Zukunft vor allem Gesundheit –<br />

„denn wenn man gesund ist, dann ist<br />

für das nötige Glück ja eigentlich auch<br />

schon gesorgt“, so der Kammerpräsident.<br />

Langeweile wird aber auch in den<br />

kommenden Monaten sicherlich<br />

nicht aufkommen, denn im September<br />

steht wieder eine Kammerwahl<br />

an. Dr. Wolter ging außerdem auf die<br />

Gerüchte über einen angeblich bevorstehenden<br />

Umzug der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

nach Potsdam ein, die unter<br />

der Belegschaft in Cottbus für Verunsicherung<br />

sorgen: „Wir prüfen im Augenblick<br />

lediglich, ob sich durch einen<br />

Umzug Synergieeffekte für unsere Arbeit<br />

ergeben. Ich persönlich pendele<br />

jetzt schon viele Jahre nach Cottbus,<br />

und falls ich im November wiedergewählt<br />

werden sollte, fahre ich die Strecke<br />

gern auch noch vier Jahre länger.“<br />

n Mark Berger, LÄKB<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 5<br />

Kammerpräsident<br />

Dr. Udo Wolter stimmte<br />

die Mitarbeiter der LÄKB<br />

auf das neue Jahr ein.<br />

Foto: Mark Berger, LÄKB<br />

Die Geschäftstelle der<br />

<strong>Landesärztekammer</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong> in Cottbus.<br />

Foto: Thomas Kläber


KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />

evaluatIon der WeIterbIldunG 2011<br />

brandenburgs Ärzte benoten ihre Weiterbildung mit „gut“<br />

Nachdem seit Ende 2011 bereits<br />

die bundesweiten Ergebnisse der<br />

Evaluation der Weiterbildung vorliegen,<br />

ist nun auch die Auswertung<br />

der Daten auf Länderebene<br />

abgeschlossen. Die Weiterbildung<br />

in <strong>Brandenburg</strong> schneidet bei der<br />

Online-Umfrage gut ab. Im Vergleich<br />

zur letzten Erhebung vor<br />

zwei Jahren haben sich die Beurteilungen<br />

in fast allen Fragenbereichen<br />

verbessert. Insgesamt liegen<br />

die Ergebnisse im Bundestrend, im<br />

Hinblick auf Fragen der Lern- und<br />

Führungskultur sogar deutlich darüber.<br />

Trotz dieses positiven Eindrucks<br />

besteht in der Weiterbildung<br />

nach wie vor Optimierungsbedarf<br />

– das ist die Quintessenz<br />

der von der Bundesärztekammer<br />

und den <strong>Landesärztekammer</strong>n in<br />

Auftrag gegebenen zweiten Evaluationsrunde.<br />

Die Online-Umfrage wurde in Kooperation<br />

mit der Eidgenössischen Technischen<br />

Hochschule Zürich von Juni bis<br />

September 2011 durchgeführt. Sie verfolgt<br />

zwei grundsätzliche Ziele. Zum einen<br />

soll sie die Qualität der ärztlichen<br />

Weiterbildung in Deutschland sichern.<br />

Wie werden die Inhalte vermittelt? Gibt<br />

es eine geeignete Fehler- und Lernkultur?<br />

Wie ist das Betriebsklima? Werden<br />

die vereinbarten Arbeitszeiten eingehalten?<br />

All diese Fragen dienen der Beurteilung<br />

der Qualität der Weiterbildungsstätten,<br />

Weiterbildungsinhalte und der<br />

Rahmenbedingungen, die anschließend<br />

auf Landes- und Bundesebene miteinander<br />

verglichen werden. Zum anderen<br />

sollen die so gewonnenen Erkenntnisse<br />

helfen, den Nachwuchsmangel in der<br />

Medizin zu bekämpfen.<br />

Die Antworten erfolgen in den meisten<br />

Fällen auf Basis der Schulnoten-<br />

Skala von 1 (trifft voll und ganz zu/<br />

sehr groß) bis 6 (trifft überhaupt nicht<br />

zu/sehr klein). Für die Berechnung<br />

der Ergebnisse wurden lediglich die<br />

Fragebögen berücksichtigt, die von<br />

Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung<br />

(WBA) ausgefüllt wurden, welche<br />

zum Zeitpunkt der Befragung bereits<br />

länger als zwei Monate an der<br />

6 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong><br />

Weiterbildungsstätte beschäftigt waren.<br />

Gute Rücklaufquote in<br />

<strong>Brandenburg</strong><br />

An der Umfrage beteiligten sich in<br />

<strong>Brandenburg</strong> 491 von 713 aktiven<br />

Weiterbildungsbefugten (WBB). Die<br />

Rücklaufquote liegt damit bei 72,1 Pro-<br />

WBA-Befragung<br />

Mittelwerte der Fragenkomplexe<br />

LÄK vs. DE<br />

zent. Die Zahl der WBAs lag zum Umfragestart<br />

bei 1.502, von ihnen füllten<br />

668, also 44,5 Prozent, den Fragebogen<br />

aus. Die Quote ist in <strong>Brandenburg</strong><br />

damit deutlich höher als im bundesweiten<br />

Durchschnitt. Deutschlandweit<br />

schickten mit 53,3 Prozent (WBB) beziehungsweise<br />

38,6 Prozent (WBA) erheblich<br />

weniger Mediziner einen ausgefüllten<br />

Fragebogen zurück.<br />

WBA: Verbesserung der<br />

Globalbeurteilung<br />

Im Rahmen der Globalbeurteilung<br />

sollten Ärzte und Ärztinnen in Weiterbildung<br />

Auskunft darüber geben, ob sie<br />

ihre Weiterbildungsstätte weiterempfehlen<br />

würden, ob sie mit ihrer Arbeitssituation<br />

zufrieden sind, die Weiterbildung<br />

ihren Erwartungen entspricht<br />

und die Qualität der vermittelten Inhalte<br />

optimal ist. Die Globalbewertung<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong> 2011<br />

dieser Fragen hat sich im Vergleich<br />

zu 2009 klar von 2,54 auf 2,45 verbessert.<br />

Besonders große Fortschritte<br />

wurden im Bereich der wissenschaftlich<br />

begründeten Medizin gemacht.<br />

Schnitt sie im Jahr 2009 noch mit einer<br />

2,93 ab, so konnte sich der Wert<br />

nun auf 3,34 verbessern. Verglichen<br />

mit dem Bund (3,25) hängt Branden-<br />

N LÄK<br />

N DE<br />

burg hier allerdings hinterher. Positiv ist<br />

die Entwicklung außerdem bei der Vermittlung<br />

der Fachkompetenz mit einem<br />

Wert von 2,20 (2009: 2,43) und bei der<br />

Führungskultur, deren Beurteilung sich<br />

von 2,31 auf 2,21 verbessert hat. Bei<br />

der Vermittlung der Fachkompetenz,<br />

der Lern- und Führungskultur sowie<br />

der Entscheidungs- und Betriebskultur<br />

schneidet <strong>Brandenburg</strong> etwas besser ab<br />

als der Bundesdurchschnitt.<br />

Die Differenzierung der Globalbeurteilung<br />

nach Fachgebieten zeigt ein uneinheitliches<br />

Bild. Die Chirurgen (2,19)<br />

sowie die Kinder- und Jugendmediziner<br />

(2,39) in Weiterbildung verteilen<br />

deutlich bessere Noten als der Bundesdurchschnitt<br />

(2,46 beziehungsweise<br />

2,56). Dagegen fallen die Bewertungen<br />

in der Inneren Medizin mit 2,79 (Bund:<br />

2,62), der Psychosomatischen Medizin<br />

und Psychotherapie mit 2,85 (Bund:<br />

2,38) sowie der Allgemeinmedizin mit


1,80 (Bund: 1,60) schlechter aus. Bei<br />

den restlichen Fachgebieten gibt es<br />

nur geringfügige Abweichungen vom<br />

Bundestrend. Sowohl deutschlandweit<br />

als auch in <strong>Brandenburg</strong> bestehen<br />

nach wie vor Defizite hinsichtlich<br />

der Strukturierung der Weiterbildung.<br />

WBB-Befragung<br />

Mittelwerte der Fragenkomplexe<br />

LÄK vs. DE<br />

So gaben 41,31 Prozent der WBAs in<br />

<strong>Brandenburg</strong> (Bund: 42,0 Prozent) an,<br />

weder über einen schriftlichen noch einen<br />

mündlichen Weiterbildungsplan zu<br />

verfügen. Mit jedem dritten <strong>Brandenburg</strong>er<br />

WBA wurden zudem keine Lern-<br />

und Weiterbildungsziele vereinbart.<br />

WBB: Ergebnisse<br />

im Bundesdurchschnitt<br />

Die Weiterbildungsbefugten gaben<br />

der Situation an ihrer Weiterbildungsstätte<br />

in <strong>Brandenburg</strong> die Schulnote<br />

1,87. Das ist ein nur geringfügig<br />

schlechterer Wert als der Bundesdurchschnitt<br />

von 1,82. Auch der Blick<br />

auf die einzelnen Fragenkomplexe wie<br />

Lern- oder Führungskultur zeigt keine<br />

oder nur minimale Abweichungen vom<br />

deutschlandweiten Durchschnitt. Die<br />

Umfrage unter den Weiterbildungsberechtigten<br />

enthielt auch einen Sonderteil<br />

für diejenigen Weiterbildungsbefugten,<br />

die schon an der letzten Erhebung<br />

vor zwei Jahren teilgenommen hatten.<br />

Von diesen gaben 68,48 Prozent an,<br />

durch den Befugtenbericht 2009 etwas<br />

Neues über die eigene Weiterbildungsstätte<br />

erfahren zu haben. Mehr als die<br />

Hälfte der Befragten (55,43 Prozent)<br />

KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />

fühlte sich durch die konkreten Hinweise<br />

aus dem Bericht motiviert, Veränderungsprozesse<br />

einzuleiten. Praktisch alle<br />

WBB wollen außerdem den Bericht mit<br />

den WBAs gemeinsam besprechen. Gerade<br />

diese Antworten zeigen, dass die<br />

Evaluation ein wirksames Instrument<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong> 2011<br />

N LÄK<br />

N DE<br />

WBA- und WBB-Befragung<br />

Mittelwerte der Fragenkomplexe<br />

WBB vs. WBA<br />

ist, um die ärztliche Weiterbildung im<br />

Land zu verbessern.<br />

Kammerpräsident<br />

Dr. Wolter fordert Entlastung<br />

der Mediziner<br />

Auch Dr. Udo Wolter, der Präsident<br />

der <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong>,<br />

ist insgesamt zufrieden mit dem Verlauf<br />

und den Ergebnissen der Befragung.<br />

„Wir konnten uns in <strong>Brandenburg</strong> in<br />

vielen Fragenkomplexen verbessern.<br />

Allerdings zeigen die Ergebnisse auch,<br />

dass die Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung<br />

einen großen wirtschaftlichen<br />

Druck aushalten müssen. Der äußert<br />

sich in Überstunden und Stress.“ Ein<br />

weiteres Problem ist nach wie vor die<br />

überbordende Bürokratie – auch das<br />

zeigt die Evaluation. Gerade sie führt<br />

dazu, dass gut die Hälfte der WBAs das<br />

Gefühl hat, ihre Aufgaben in der vertraglich<br />

festgelegten Arbeitszeit nicht<br />

zu ihrer Zufriedenheit erfüllen zu können.<br />

„Die Ergebnisse sind ein klares Signal<br />

an die Politik – gerade vor dem Hintergrund<br />

des Ärztemangels in Deutschland.<br />

Die Ärztinnen und Ärzte müssen<br />

von Verwaltungsaufgaben entlastet<br />

werden, damit sie mehr Zeit für die Patienten<br />

haben“, fordert Dr. Wolter.<br />

Individueller Befugten-<br />

Bericht<br />

Neben den Bundes- und Länderrapporten<br />

stehen im Internet auch die in-<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong> 2011<br />

dividuellen Befugten-Berichte zur Verfügung.<br />

Im Webportal findet sich außerdem<br />

eine weiterbildungsstättenbezogene<br />

Ergebnisspinne mit den Mittelwerten<br />

der Fragenkomplexe aus der<br />

WBA-Befragung.<br />

n Mark Berger, LÄKB<br />

N WBA<br />

N WBB<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 7


*Erweiterungen des<br />

Prüfungszeitraums<br />

bleiben der <strong>Landesärztekammer</strong>vorbehalten<br />

**Die <strong>Landesärztekammer</strong><br />

fordert in Einzelfällen<br />

das Berichtsheft<br />

mit der Anmeldung<br />

zur Abschlussprüfung<br />

an.<br />

*** Den ergänzenden<br />

Leistungsnachweis<br />

sind bei der zuständigen<br />

Abteilungsleitung<br />

oder beim Klassenleiter<br />

bzw. unter www.<br />

laekb.de/MFA/download<br />

erhältlich.<br />

KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />

beKanntGabe der prüfunGstermIne für<br />

medizinische fachangestellte im frühjahr und sommer <strong>2012</strong><br />

Zwischenprüfung<br />

Termin: 28. März <strong>2012</strong><br />

Zeit: 14:00 bis 15:30 Uhr<br />

Ort: Oberstufenzentren<br />

Anmeldeschluss: 17. Februar <strong>2012</strong><br />

Teilnahmeberechtigt sind i.d.R:<br />

• Auszubildende des 2. Ausbildungsjahres<br />

• Umschülerinnen des 1. Umschulungsjahres<br />

Die Teilnahme an der Zwischenprüfung<br />

ist lt. Prüfungsordnung Voraussetzung<br />

für die Zulassung zur Abschlussprüfung.<br />

Bei der <strong>Landesärztekammer</strong> sind<br />

folgende Unterlagen einzureichen:<br />

1. Anmeldung des Prüflings durch den<br />

ausbildenden Arzt bzw. Träger der<br />

Ausbildung mit vorgeschriebenem<br />

Formular<br />

2. das gemäß Richtlinie geführte<br />

Berichtsheft (grau unterlegte Themen)<br />

3. Kopie der ersten Nachuntersuchung<br />

der Jugendlichen, die zu Beginn des<br />

2. Ausbildungsjahres das 18. Lebensjahr<br />

noch nicht vollendet hatten<br />

(lt. § 33 Jugendarbeitsschutzgesetz).<br />

Abschlussprüfung<br />

Termin schriftliche Prüfung:<br />

5. Mai <strong>2012</strong><br />

Zeit: 09:00 bis 14:20 Uhr<br />

Ort: Oberstufenzentren<br />

Prüfungsbereiche:<br />

Behandlungsassistenz<br />

09:00 bis 10:40 Uhr<br />

Betriebsorganisation und -verwaltung<br />

11:10 bis 12:50 Uhr<br />

Wirtschafts- und Sozialkunde<br />

13:20 bis 14:20 Uhr<br />

Termine Praktische Prüfung:<br />

in der Zeit vom 8. Juni bis 23. Juni<br />

<strong>2012</strong>*<br />

Der Prüfungsort wird mit dem Bescheid<br />

über die Ergebnisse der schriftlichen<br />

Prüfung mitgeteilt.<br />

Anmeldeschluss: 16. März <strong>2012</strong><br />

8 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong><br />

Teilnahmeberechtigt an der Abschlussprüfung<br />

sind:<br />

• Auszubildende des 3. Ausbildungsjahres,<br />

die ihre Ausbildungszeit zurückgelegt<br />

haben<br />

• Umschülerinnen des 2. Umschulungsjahres,<br />

die ihre Ausbildungszeit<br />

zurückgelegt haben<br />

außerdem<br />

• wer zur 1. oder 2. Wiederholungsprüfung<br />

zugelassen ist<br />

• wer zur vorzeitigen Abschlussprüfung<br />

zugelassen ist<br />

Das Referat Ausbildung MFA verschickt<br />

im Februar die vorgeschriebenen Formulare<br />

zur Anmeldung an ausbildende<br />

Ärzte bzw. Träger der Ausbildung.<br />

Bei der <strong>Landesärztekammer</strong> sind<br />

folgende Unterlagen einzureichen:<br />

1. Anmeldung des Prüfungsbewerbers<br />

einschließlich Bestätigung über die<br />

ordnungsgemäße Führung des Berichtsheftes<br />

durch den Ausbilder/Träger<br />

der Ausbildung (das Berichtsheft<br />

ist dem Prüfungsausschuss erst am<br />

Tag der Praktischen Prüfung vorzulegen)**<br />

2. Kopie aller bisher erteilten Zeugnisses<br />

des OSZ<br />

3. Bescheinigung über Art und Umfang<br />

einer Behinderung in Kopie<br />

Wurde die Zwischenprüfung nicht im<br />

Kammerbereich <strong>Brandenburg</strong> absolviert,<br />

so ist zusätzlich eine Kopie der<br />

Teilnahme an der Zwischenprüfung<br />

einzureichen.<br />

Bei Wiederholungsprüfungen<br />

beachten:<br />

Der Prüfling kann auf dem Anmeldeformular<br />

den Erlass der Prüfungsteilnahme<br />

in den Prüfungsbereichen oder<br />

-teilen beantragen, in denen mindestens<br />

ausreichende Leistungen (4) erbracht<br />

wurden.<br />

Vorzeitige Zulassung zur<br />

Abschlussprüfung<br />

Voraussetzungen nach § 45 Berufsbildungsgesetz,<br />

§ 9 Prüfungsordnung:<br />

• Notendurchschnitt über alle abgeschlossenen<br />

Lernfelder einschließlich<br />

der zuletzt erteilten Zeugnisnote<br />

im Fach WiSo mindestens 2,0; dabei<br />

keine der Noten schlechter als 3 und<br />

zusätzlich eine aktuelle Notenübersicht<br />

(mittels vorgeschriebenem ergänzenden<br />

Leistungsnachweis***). Der Notendurchschnitt<br />

über alle erteilten Einzelnoten<br />

in den noch nicht abgeschlossenen<br />

Lernfeldern und im Fach WiSo<br />

muss mindestens 2,4 (gut) betragen.<br />

• Zwischenprüfungsleistungen mindestens<br />

der Note „3“ entsprechend<br />

• mindestens gute Leistungen in der<br />

praktischen Ausbildung<br />

• inhaltlich abgeschlossene Ausbildung<br />

bis zum Zeitpunkt der praktischen<br />

Prüfung<br />

Antragstellung:<br />

Die Antragstellung soll durch den Ausbilder/Träger<br />

der Ausbildung und den<br />

Auszubildenden bis spätestens zum 7.<br />

März <strong>2012</strong> erfolgen.<br />

Bei der <strong>Landesärztekammer</strong> sind<br />

folgende Unterlagen einzureichen:<br />

Die vorgenannten Unterlagen 1. bis<br />

3. der Anmeldung zur regulären Abschlussprüfung<br />

sowie<br />

4. das vollständig geführte Berichtsheft<br />

einschließlich aller Unterschriften<br />

5. die Bestätigung des ausbildenden<br />

Arztes über mindestens gute Leistungen<br />

in der Praxis und<br />

6. die Bestätigung durch den ausbildenden<br />

Arzt, dass die Ausbildung<br />

bis zum vorzeitigen Prüfungstermin<br />

inhaltlich abgeschlossen sein wird.<br />

Die <strong>Landesärztekammer</strong> veröffentlicht<br />

die Zulassungslisten für die<br />

Zwischen- und Abschlussprüfungen<br />

an den Oberstufenzentren.<br />

n Dipl. oec. Astrid Brieger<br />

Referatsleiterin Ausbildung MFA<br />

Cottbus, 04.01.<strong>2012</strong>


presseberIchterstattunG<br />

Vom nichts zur nachricht<br />

Wenn die Nachrichtenlage dünn<br />

ist, haben Journalisten ein Problem,<br />

denn auch wenn kein Wind<br />

weht, muss der Blätterwald kräftig<br />

rauschen. Da hilft es manchmal,<br />

Nachrichten selbst zu produzieren,<br />

in dem man Halbwahrheiten<br />

geschickt zu Informationscollagen<br />

arrangiert. Solche Kunstwerke<br />

sind in den jüngsten Berichten<br />

über die <strong>Landesärztekammer</strong> zu<br />

bestaunen.<br />

Zunächst die Fakten. Die Kammerversammlung<br />

hat den Vorstand im<br />

November 2011 beauftragt, die politischen<br />

und wirtschaftlichen Auswirkungen<br />

eines Umzugs der Hauptgeschäftsstelle<br />

nach Potsdam zu prüfen. Dort<br />

baut die KV ein neues Bürogebäude, in<br />

das prinzipiell auch die LÄKB einziehen<br />

könnte. Wie an dieser Stelle zu lesen<br />

war, wird der Vorstand die Ergebnisse<br />

der Prüfung im April <strong>2012</strong> vorlegen.<br />

Diese an sich unspektakuläre Information<br />

wird in einem Bericht der Lausitzer<br />

Rundschau eigentlich korrekt<br />

KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />

mItarbeIt Im berufsbIldunGsausschuss mfa<br />

Ehrenamtler für berufungszeitraum <strong>2012</strong> – 2016 gesucht<br />

Gemäß § 77 des Berufsbildungsgesetzes<br />

2005 (BBiG) ist der Berufsbildungsausschuss<br />

(BBA) Medizinische<br />

Fachangestellte der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong> neu zu berufen.<br />

Ihm gehören sechs Beauftragte<br />

der Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen,<br />

sechs Beauftragte der Arbeitnehmer<br />

und Arbeitnehmerinnen und<br />

sechs Lehrkräfte von berufsbildenden<br />

Schulen an, die Lehrkräfte mit beratender<br />

Stimme.<br />

Der Berufsbildungsausschuss ist Beschlussorgan<br />

für die nach dem BBiG<br />

von der <strong>Landesärztekammer</strong> zu erlassenen<br />

Rechtsvorschriften für die<br />

Durchführung der Ausbildung der Medizinischen<br />

Fachangestellten. Er ist in<br />

wiedergegeben. In der Überschrift<br />

wird allerdings auf wundersame Weise<br />

aus dem trockenen Prüfungsauftrag<br />

der auflagenfreundlichere „Wille“ zum<br />

Wegzug aus Cottbus. So viel Fantasie<br />

wird denn auch prompt mit einer prominenten<br />

Platzierung auf Seite 1 belohnt.<br />

Den umgekehrten Weg geht die<br />

Märkische Allgemeine Zeitung. „<strong>Landesärztekammer</strong><br />

erwägt Umzug nach<br />

Potsdam“, heißt es dort noch korrekt<br />

in der Überschrift. Der anschließende<br />

Text erweckt allerdings den Eindruck,<br />

das Hauptargument für den Umzug<br />

seien kürzere Anfahrtswege des Vorstands.<br />

Für den Autor spielt dabei keine<br />

Rolle, dass sich niemand für oder<br />

gegen den Umzug ausgesprochen hat.<br />

Zudem nehmen die Vorstandsmitglieder<br />

nur eine verschwindend geringe<br />

Zahl ihrer Termine in Cottbus wahr,<br />

sondern sind ehrenamtlich in ganz<br />

<strong>Brandenburg</strong> unterwegs. Das eigentliche,<br />

aber klassenkämpferisch unverwertbare<br />

Argument, dass ein Großteil<br />

der 400 Ehrenamtler, die regelmäßig<br />

auch für kürzeste Termine Tagesreisen<br />

allen wichtigen Angelegenheiten der<br />

beruflichen Bildung zu unterrichten<br />

und zu hören.<br />

Vorschlagsberechtigt für die sechs Beauftragten<br />

der Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen<br />

und deren Stellvertreter ist<br />

die <strong>Landesärztekammer</strong> als zuständige<br />

Stelle. Nach Vorschlag der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

werden die Beauftragten<br />

vom Ministerium für Umwelt, Gesundheit<br />

und Verbraucherschutz für die<br />

Dauer von 4 Jahren berufen.<br />

Der Berufsbildungsausschuss tagt<br />

zweimal im Jahr. Die Tätigkeit im BBA<br />

ist ehrenamtlich. Für bare Auslagen<br />

und Zeitversäumnisse wird von der<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong> eine<br />

Entschädigung gezahlt.<br />

nach Cottbus einplanen müssen, möglicherweise<br />

ebenso durch einen Umzug<br />

entlastet würden, wie das Budget der<br />

Kammer, bleibt dagegen unerwähnt.<br />

Ahnungslosigkeit deutet schließlich<br />

ein Kommentar der Lausitzer Rundschau<br />

an, der nicht nur von einer<br />

„Flucht aus Cottbus“ orakelt, sondern<br />

darin auch noch ein „verheerendes Signal“<br />

für junge Ärzte sieht, die sich auf<br />

dem Land niederlassen sollen. Glaubt<br />

der Autor, dass die Standortwahl eines<br />

Mediziners vom Sitz der Ärztekammer<br />

abhängt? Weiß er nicht, dass dem Ärztemangel<br />

maßgeblich durch Bundesgesetze<br />

und Maßnahmen der KV und<br />

der Landesregierung begegnet wird,<br />

während die Ärztekammer für die<br />

Fort- und Weiterbildung zuständig ist?<br />

Oder lässt er sich einfach seine schöne<br />

Meinung nicht von lästigen Tatsachen<br />

kaputt machen? Wir werden es wohl<br />

nie erfahren, aber weiter mit grundfalschen<br />

Artikeln leben müssen.<br />

n Mark Berger, LÄKB<br />

Erfahrungen im beruflichen Bildungswesen,<br />

aktive Mitwirkung bei der Ausbildung<br />

und/oder Prüfung von Auszubildenden<br />

stellen eine gute Basis für<br />

die Mitarbeit im BBA dar.<br />

n Dipl. oec. Astrid Brieger<br />

Referatsleiterin Ausbildung MFA<br />

Wenn wir Ihr Interesse an einer Mitarbeit<br />

im Berufsbildungsausschuss als<br />

Beauftragter der Arbeitgeber oder als<br />

Stellvertreter geweckt haben, bitten<br />

wir um Mitteilung bis zum 28.03.<strong>2012</strong><br />

an die <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong>,<br />

Referat Ausbildung,<br />

Dipl. oec. Astrid Brieger,<br />

Dreifertstraße 12, 03044 Cottbus.<br />

Telefonnummer: 0335 7801026<br />

Telefax: 0335 7801035<br />

E-Mail: astrid.brieger@laekb.de<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 9


KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />

An der landesärztekammer brandenburg erfolgreich<br />

abgeschlossene Weiterbildung<br />

Anästhesiologie<br />

Dr. med. Judith Hackbarth<br />

Marc Redies<br />

Gordon Westphal<br />

Chirurgie<br />

Christine Gericke<br />

Andriy Stefanovic Helner<br />

Dr. med. Daniel Ostapowicz<br />

Thomas Schumann<br />

Dr. med. Katja Wilke<br />

Orthopädie<br />

Sulaiman Husam<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

Dr. med. Dipl.-Sozialarb./Sozialpäd.<br />

Dorothee Lodder-Frost<br />

Dr. med. Gunnar Peters<br />

Viszeralchirurgie<br />

Monty Holzheimer<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Sergej Danilov<br />

Christopher Koßagk<br />

Pawel Morawski<br />

Susan Schneider<br />

Dr. med. Franziska-Maria Starke<br />

Jana Strutzenberg<br />

Allgemeinmedizin<br />

Katrin Bluhm<br />

Dipl.-Med. Lars Hegen<br />

Jan Joswig<br />

Susanne Nothroff<br />

Dr. med. Henry Ortmann<br />

Innere Medizin<br />

Andreas Birkenfeld<br />

Dr. med. Ulrich Bitz<br />

Metin Boldaz<br />

Dipl.-Med. Nangyalai Ebrahimkhil<br />

Dr. med. Brita Einenkel<br />

André Grosse<br />

Denis Keßler<br />

Robert Kubias<br />

Wilhelm Leister<br />

Dr. med. André Manutscharow<br />

Dr. med. Stefan Peinert<br />

Dr. med. Sebastian Pokojski<br />

Johannes Rahm<br />

Blanca Doris Romero de Schröder<br />

Dr. med. Matthias Woitow<br />

10 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong><br />

Innere Medizin und Hämatologie<br />

und Onkologie<br />

Steffi Bärwolf<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Peter Reichardt<br />

Innere Medizin und Kardiologie<br />

Konrad Duc<br />

Dr. med. Simone Fritschi<br />

Marlitt Raschick<br />

Innere Medizin und Nephrologie<br />

Dr. med. Annette Fleck<br />

Innere Medizin und Geriatrie<br />

Dr. med. Annegret Herwig<br />

Kinder- und Jugendmedizin<br />

Matthias Basdorf<br />

Dr. med. Annette Berg<br />

Sylvia Werthmann<br />

Neurochirurgie<br />

Babak Salimi<br />

Physikalische und Rehabilitative<br />

Medizin<br />

Jana Langer<br />

Lusia Sepetu-Wünsche<br />

Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Anita Hänsel<br />

Christina Littnanski<br />

Dr. med. Dipl. Psych. Tatjana Minx<br />

Radiologie<br />

Jakub Karbowski<br />

Urologie<br />

Robert Gandziarowski<br />

Kinderradiologie<br />

Dr. med. Jana Gunschera<br />

Manuelle Medizin/<br />

Chirotherapie<br />

Ansgar Ellermann<br />

Tropenmedizin<br />

Dr. med. Christine Götte<br />

Geriatrie<br />

Dr. med. Anke Pfannschmidt<br />

Hämostaseologie<br />

Dr. med. Frank Breywisch<br />

Infektiologie<br />

Dr. med. Michael Prediger<br />

Intensivmedizin<br />

Dr. med. Wojciech Krupa<br />

Notfallmedizin<br />

Dr. med. Annemarie Gullans<br />

Anja Kuchenbecker<br />

Dr. med. Dominique Petrus<br />

Jan Rebeschke<br />

Dr. med. Silvia Eva Tillmann<br />

Palliativmedizin<br />

Christine Lehnik<br />

Dipl.-Med. Gerd Rust<br />

Proktologie<br />

Ralph Panceram<br />

Federico Schmidt<br />

Schlafmedizin<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Olaf Burkhardt<br />

Spezielle Orthopädische Chirurgie<br />

Dr. med. Thoralf Wiegand<br />

Psychotherapie – fachgebunden –<br />

Dr. med. Stephan Langen<br />

Ärztinnen und Ärzte, die mit der<br />

Veröffentlichung nicht einverstanden<br />

sind, bitten wir um rechtzeitige<br />

Mitteilung an das Referat Weiterbildung<br />

schriftlich oder telefonisch unter<br />

0355 7801042, E-Mail: weiterbildung@<br />

laekb.de.


KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />

meldereGIster der landesÄrZteKammer brandenburG<br />

zahl der Ärzte in brandenburg steigt leicht an<br />

Auch im Jahr 2011 hat sich die<br />

Zahl der in <strong>Brandenburg</strong> ansässigen<br />

Mediziner erhöht. Insgesamt<br />

waren zum Jahresende 11.984<br />

Ärzte im Melderegister der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

eingetragen –<br />

das ist im Vergleich zum Vorjahr<br />

ein Plus von 1,6 Prozent. Zuwächse<br />

gab es vor allem bei den Praxisgemeinschaften,<br />

den Medizinischen<br />

Versorgungszentren und<br />

den pensionierten Medizinern. Die<br />

Zahl der Privatpraxen ging dagegen<br />

um 8,2 Prozent zurück. Die<br />

Arztdichte entwickelte sich im<br />

Vergleich zu 2010 von 294 auf<br />

290 Einwohner je berufstätigem<br />

Arzt an.<br />

Trotz Zuwachs herrscht<br />

Ärztemangel<br />

Ungebrochen ist der Anstieg der Zahl<br />

der Mediziner, die nicht mehr im Berufsleben<br />

stehen. Im Vergleich zum<br />

Vorjahr erhöhte sich ihr Anteil um weitere<br />

2,9 Prozent auf nunmehr 3.059<br />

Personen. „Wir kennen das schon seit<br />

Jahren: Viele Ärztinnen und Ärzte, die<br />

in einem anderen Bundesland oder im<br />

Ausland gearbeitet haben, weil die Bedingungen<br />

dort viel besser sind als in<br />

Deutschland, kommen nach <strong>Brandenburg</strong><br />

zurück, wenn sie in Rente gehen.<br />

Das erklärt auch, warum trotz steigender<br />

Gesamtzahlen Ärzte fehlen. Gerade<br />

der Mangel an Nachwuchskräften<br />

macht uns dabei große Sorgen“, erklärt<br />

Dr. Udo Wolter, der Präsident der<br />

<strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong>. Tatsächlich<br />

stieg die Zahl der Gemeldeten<br />

ohne ärztliche Tätigkeit im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 2,6 Prozent auf 3.341<br />

Personen an. Neben den Rentnern zählen<br />

dazu unter anderem Mediziner, die<br />

einer berufsfremden Tätigkeit nachgehen<br />

oder arbeitslos sind.<br />

Stationärer Bereich wächst<br />

Im Bereich der berufstätigen Mediziner<br />

ging wie schon 2011 der Großteil<br />

des Zuwachses auf das Konto des<br />

stationären Bereichs. Er legte um 2,6<br />

Prozent zu. Damit sind 4.552 Mediziner<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0.000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Abb. 1: Anzahl der Kammerangehörigen<br />

9.258<br />

7.445<br />

9.539<br />

7.571<br />

9.959<br />

7.767<br />

10.321<br />

7.943<br />

10.634<br />

8.059<br />

10.894<br />

8.130<br />

11.235<br />

8.291<br />

11.559<br />

8.443<br />

11.798<br />

8.542<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Abb. 2: Berufstätige Ärztinnen/Ärzte nach<br />

Altersgruppen 2007 – 2010<br />

an den brandenburgischen Kliniken beschäftigt<br />

– 116 mehr als noch vor einem<br />

Jahr. „Bei allen Problemen ist das<br />

eine Zahl, die Anlass zum Optimismus<br />

gibt. Die Kliniken haben erkannt, dass<br />

sie auf den Medizinernachwuchs angewiesen<br />

sind und investieren mehr und<br />

9.984<br />

8.643<br />

2011<br />

Kammerangehörige<br />

davon mit Tätigkeit<br />

bis 30 30 – 39 40 – 49 50 – 59 60 – 65 > 65<br />

Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre<br />

mehr in die Weiterbildung“, kommentiert<br />

Dr. Wolter. Dagegen wuchs der<br />

ambulante Bereich lediglich um 0,4<br />

Prozent auf insgesamt 3.523 Mediziner.<br />

n Mark Berger, LÄKB<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 11


KammerInformatIonen/GesundheItspolItIK<br />

Anzahl Ärztinnen/Ärzte nach haupttätigkeit<br />

Stand 31.12.2011<br />

Ambulant/Praxis<br />

Gesamtanzahl<br />

weiblich männlich<br />

„Anteil<br />

in %“<br />

Veränderungen<br />

zum Vorjahr in %<br />

Einzelpraxis 2.089 1.183 906 59,3% -1,8%<br />

Berufsausübungsgemeinschaft 571 285 286 16,2% 4,0%<br />

Medizinisches Versorgungszentrum nach § 311 SGB V 355 203 152 10,1% 4,7%<br />

Praxisgemeinschaft 169 93 76 4,8% -2,9%<br />

Privatpraxis 89 49 40 2,5% -8,2%<br />

Praxisassistent 250 178 72 7,1% 13,1%<br />

Summe ambulant/Praxis 3.523 1.991 1.532 100,0% 29,4% 0,4%<br />

Stationär/Krankenhaus<br />

Gesamtanzahl<br />

weiblich männlich<br />

„Anteil<br />

in %“<br />

Veränderungen<br />

zum Vorjahr in %<br />

Leitender Arzt / Chefarzt (auch kommissarisch) 374 55 319 8,2% 0,0%<br />

Ärztlicher Direktor 39 4 35 0,9% -4,9%<br />

Oberarzt / Funktionsoberarzt 639 194 445 14,0% 2,1%<br />

Arzt, Assistenzarzt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter 3.412 1.966 1.446 75,0% 3,6%<br />

Medizin Controller 5 2 3 0,1% 100,0%<br />

Sonstige Tätigkeit im Krankenhaus 83 35 48 1,8% -14,4%<br />

Summe stationär / Krankenhaus 4.552 2.256 2.296 100,0% 38,0% 2,6%<br />

Behörden/Körperschaften<br />

Gesamtanzahl<br />

weiblich männlich<br />

„Anteil<br />

in %“<br />

Veränderungen<br />

zum Vorjahr in %<br />

Beamter 21 6 15 9,5% 5,0%<br />

Angestellter 165 120 45 75,0% -2,9%<br />

Sanitätsoffizier 30 18 12 13,6% 3,4%<br />

Sonstige Tätigkeit in Behörden 4 2 2 1,8% -33,3%<br />

Summe Behörden / Körperschaften 220 146 74 100,0% 1,8% -2,2%<br />

Sonstige ärztliche Tätigkeit<br />

Gesamtanzahl<br />

weiblich männlich<br />

„Anteil<br />

in %“<br />

Veränderungen<br />

zum Vorjahr in %<br />

Praxisvertreter 11 6 5 3,2% -31,3%<br />

Gutachter 5 5 1,4% 0,0%<br />

Notarzt 11 3 8 3,2% -54,2%<br />

Pharmazie 7 2 5 2,0% 16,7%<br />

Arbeitsmedizin/Werksarzt/Betriebsarzt 51 36 15 14,7% -3,8%<br />

Honorararzt 39 12 27 11,2% 100,0%<br />

Sonstige ärztliche Tätigkeit 224 123 101 64,4% -6,7%<br />

Summe sonstige ärztliche Tätigkeit 348 187 161 100,0% 2,9% -6,7%<br />

Summe berufstätige Ärzte 8.643 4.580 4.063 1,2%<br />

Ohne ärztliche Tätigkeit<br />

Gesamtanzahl<br />

weiblich männlich<br />

„Anteil<br />

in %“<br />

Veränderungen<br />

zum Vorjahr in %<br />

Ruhestand 3.059 1.546 1.513 91,6% 2,9%<br />

Haushalt 37 36 1 1,1% -11,9%<br />

Berufsfremd 45 22 23 1,3% -6,3%<br />

Arbeitslos 64 40 24 1,9% -11,1%<br />

Elternzeit 17 16 1 0,5% 21,4%<br />

Berufsunfähig 30 21 9 0,9% 20,0%<br />

Altersteilzeit (Freistellungsphase) 18 10 8 0,5% 20,0%<br />

Sonstiger Grund 71 42 29 2,1% 7,6%<br />

Summe ohne ärztliche Tätigkeit 3.341 1.733 1.608 100,0% 27,9% 2,6%<br />

Gesamtsumme 11.984 6.313 5.671 1,6%<br />

Anzahl weibliche Ärzte 6.313 52,68% 5,2%<br />

Anzahl männliche Ärzte 5.671 47,32% 2,1%<br />

Arztdichte (Einwohner je berufstätigem Arzt) 290<br />

12 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong>


neue GrenZen beI verbIllIGter vermIetunG<br />

Volle Werbungskosten nur bei 66 prozent der<br />

ortsüblichen miete<br />

Die verbilligte Vermietung von<br />

Wohnraum an nahe Angehörige ist<br />

eine beliebte Steuergestaltung. Ab<br />

dem Jahr <strong>2012</strong> muss die vereinbarte<br />

Miete mindestens 66 Prozent<br />

der ortsüblichen Miete betragen,<br />

damit die Aufwendungen in voller<br />

Höhe steuerlich berücksichtigt<br />

werden. Daraus ergibt sich in vielen<br />

Fällen Handlungsbedarf. Was<br />

ist zu tun?<br />

Nach derzeitiger Rechtslage dürfen<br />

die Werbungskosten nur im Verhältnis<br />

der tatsächlichen zur ortsüblichen<br />

Miete abgezogen werden, wenn die<br />

Miete für eine Wohnung weniger als<br />

56 Prozent der ortsüblichen Marktmiete<br />

beträgt. Sind zwar 56 Prozent,<br />

aber weniger als 75 Prozent der ortsüblichen<br />

Miete vereinbart, muss durch<br />

eine aufwändige Überschussprognose<br />

ermittelt werden, ob ein so genannter<br />

Totalüberschuss erzielt werden kann.<br />

Nur dann lässt das Finanzamt den vollen<br />

Werbungskostenabzug zu.<br />

Neue Grenze<br />

ab 1. Januar <strong>2012</strong><br />

Als Miethöhe können alle Aufwendungen<br />

in voller Höhe, darunter nur<br />

anteilig als Werbungskosten geltend<br />

gemacht werden. Die komplizierte<br />

Totalüberschussprognose entfällt<br />

dadurch. Wichtig: Diese Änderung<br />

gilt auch für alle bereits bestehenden<br />

Mietverträge. Liegt die vereinbarte<br />

Miete bisher zwischen 56 und 66 Prozent<br />

der ortsüblichen Miete, sollte eine<br />

Anpassung des Mietzinses ab dem 1.<br />

Januar <strong>2012</strong> auf mindestens 66 Prozent<br />

der ortsüblichen Miete in Erwägung<br />

gezogen werden. Die Mietanpassung<br />

sollte zum Nachweis in Schriftform erfolgen.<br />

Ermittlung<br />

der ortsüblichen Miete<br />

Wie wird die ortsübliche Miete ermittelt?<br />

Dies kann in der Praxis recht<br />

schwierig sein. Maßgebend ist die ortsübliche<br />

Marktmiete für Wohnungen<br />

vergleichbarer Art, Lage und Ausstattung.<br />

Sie umfasst neben der Kaltmiete<br />

auch die umlagefähigen Betriebskosten.<br />

Für größere Städte gibt es örtliche<br />

Mietspiegel, in denen jeweils eine obere<br />

und eine untere Preisspanne angegeben<br />

ist. Für die Ermittlung der ortsüblichen<br />

Miete muss nicht zwingend<br />

der Mittelwert herangezogen werden.<br />

Es reicht aus, wenn der untere Wert innerhalb<br />

der Bandbreite erreicht ist.<br />

Liegt für eine Stadt kein Mietspiegel<br />

vor, kann die ortsübliche Miete zum<br />

Beispiel durch Kopien von Anzeigen<br />

des örtlichen Wohnungsmarktes, Auskunft<br />

des Mietervereins oder des Hausverwalters<br />

nachgewiesen werden. Damit<br />

der volle Werbungskostenabzug<br />

gesichert bleibt, sollte die Dokumentation<br />

besonders sorgfältig vorgenommen<br />

werden, wenn mit der unteren<br />

Mietpreisspanne kalkuliert wird.<br />

Bei einer verbilligten Wohnraumüberlassung<br />

sollte regelmäßig geprüft<br />

arZt & recht<br />

werden, ob die vereinbarte Miete noch<br />

oberhalb des Grenzwertes von 66 Prozent<br />

der ortsüblichen Miete liegt. Denn<br />

das Finanzamt ist nicht verpflichtet, darauf<br />

hinzuweisen, dass eine Miete zur<br />

Vermeidung steuerlicher Nachteile erhöht<br />

werden müsste.<br />

Sollten auch Sie vergünstigt Wohnraum<br />

vermietet haben, wenden Sie<br />

sich an Ihren persönlichen Berater. Er<br />

steht Ihnen bei der Überprüfung Ihrer<br />

Mietverhältnisse sowie für weitere Fragen<br />

selbstverständlich zur Seite.<br />

n Torsten Feiertag, Steuerberater<br />

MEYER-KÖRING<br />

Anwaltstradition seit 1906<br />

Dr. Reiner Schäfer-Gölz<br />

Wolf Constantin Bartha<br />

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Liebscher, LL.M.<br />

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- VERTRAGSARZTRECHT<br />

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<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 13<br />

Torsten Feiertag<br />

Foto: Treuhand Hannover<br />

Kontakt:<br />

Treuhand Hannover<br />

GmbH Steuerberatungsgesellschaft,<br />

Stb Torsten Feiertag<br />

Niederlassungen<br />

Berlin, Bernau,<br />

Neuruppin, Potsdam,<br />

Tel.: 030 315947-0<br />

E-Mail:<br />

kanzlei.berlin@<br />

treuhand-hannover.de<br />

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Hinweis:<br />

Weitere Fälle aus<br />

der norddeutschen<br />

Schlichtungsstelle finden<br />

Interessierte im<br />

Internet unter<br />

www.laekb.de, Rubrik<br />

‚Arzt‘ – ‚Kasuistiken‘<br />

Alle Fälle entstammen<br />

der gemeinsamen Fallsammlung<br />

der neun<br />

Mitgliedskammern<br />

der norddeutschen<br />

Schlichtungsstelle.<br />

arZt & recht<br />

14 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong><br />

arZt und arZthaftunG<br />

von fall Zu fall<br />

heute: irreponibler leistenbruch beim mädchen – fehlerhaft<br />

verzögerte operation<br />

Kasuistik<br />

Bei einem sechs Wochen alten<br />

weiblichen Säugling hatte die Kinderärztin<br />

einen einseitigen Leistenbruch<br />

mit Verdacht auf ausgetretenes<br />

Ovar festgestellt und das<br />

Kind sofort einer größeren chirurgischen<br />

Klinik überwiesen. Der<br />

Leistenbruch war klinisch und sonographisch<br />

durch die Klinik bestätigt<br />

worden. Der Bruchsackinhalt<br />

war irreponibel. Inkarzerationszeichen<br />

bestanden nicht.<br />

Acht Tage später war die Operation<br />

– wie durch die Klinik geplant<br />

– vorgenommen worden. Es fand<br />

sich ein indirekter Leistenbruch<br />

mit einem Bruchsackinhalt, den<br />

man für das Ovar hielt. Der Bruchsackinhalt<br />

wurde reponiert, anschließend<br />

Bruchsack und Bruchpforte<br />

versorgt. Sechs Tage nach<br />

dem Eingriff erfolgte wegen einer<br />

Schwellung im Operationsgebiet<br />

eine Wiedervorstellung des Kindes<br />

in der Klinik. Klinisch und sonographisch<br />

wurde ein Leistenbruchrezidiv<br />

mit Verdacht eines erneuten<br />

Ovaraustritts diagnostiziert.<br />

Da man keine Inkarzerationszeichen<br />

fand, wurde der Termin für<br />

die notwendige Rezidivoperation<br />

zu einem weiteren vier Tage später<br />

gelegenen Zeitpunkt vereinbart.<br />

Bei der dann vorgenommenen<br />

Operation lag kein Rezidiv vor,<br />

sondern ein direkter Leistenbruch.<br />

Im Bruchsack fand sich hämorrhagisch<br />

infarziertes Gewebe, das die<br />

Chirurgen für Reste des Ovars hielten<br />

und resezierten.<br />

Im weiteren unkomplizierten Verlauf<br />

wurde noch eine abdominelle Sonographie<br />

durchgeführt, bei der – für<br />

die Operateure überraschend – zwei<br />

normal konfigurierte und lokalisierte<br />

Ovarien gesehen wurden. Die Histologie<br />

des bei der Zweitoperation<br />

entnommenen Materials hatte wegen<br />

der Infarzierung keine genaue Gewebsdifferenzierung<br />

erlaubt, sondern<br />

lediglich den Verdacht auf eine Fremdkörperreaktion<br />

ergeben.<br />

Die Eltern des Säuglings werfen den<br />

Ärzten der in Anspruch genommenen<br />

Klinik vor, die beiden Operationen fehlerhaft<br />

zu spät vorgenommen zu haben.<br />

Insbesondere wäre es durch die<br />

Verzögerung der Zweitoperation zum<br />

Verlust des „Ovars“ gekommen. Vermutet<br />

wird auch eine nicht fachgerecht<br />

vorgenommene Erstoperation,<br />

die deshalb einen zweiten Eingriff erforderlich<br />

gemacht habe. Wartezeiten<br />

und Zweiteingriff wären für Kind und<br />

Eltern sehr belastend gewesen.<br />

Die Chirurgen der Klinik wiesen den<br />

Vorwurf fehlerhaften Vorgehens zurück.<br />

Da Inkarzerationen klinisch und<br />

sonographisch nicht vorgelegen hätten,<br />

wäre auch bei Irreponibilität des<br />

„Ovars“ keine Indikation zu einem<br />

früheren Operationstermin gesehen<br />

worden. Die Eingriffe seien elektiv<br />

acht Tage beziehungsweise vier Tage<br />

nach der Indikationsstellung fachgerecht<br />

durchgeführt worden. Bei dem<br />

Zweiteingriff handele es sich nicht um<br />

ein Rezidiv, sondern um einen zweiten<br />

(direkten) Leistenbruch.<br />

Gutachten<br />

Der von der Schlichtungsstelle beauftragte<br />

kinderchirurgische Gutachter<br />

stellte fest, dass es sich bei einem irreponiblen<br />

Leistenbruch um einen symptomatischen<br />

Bruch handelt. Ein solcher<br />

müsse frühzeitig elektiv in einem<br />

Zeitrahmen von 24 bis 48 Stunden<br />

operativ behandelt werden. Die zeitliche<br />

Verzögerung der bei dem Säugling<br />

durchgeführten Operationen sei<br />

fehlerhaft gewesen. Ein Gesundheitsschaden<br />

für das kleine Mädchen sei jedoch<br />

nicht entstanden, da es sich bei<br />

dem im Rahmen der Zweitoperation<br />

resezierten Gewebe nicht um das Ovar<br />

des Kindes gehandelt habe. Welcher<br />

Art das bei der Operation entfernte<br />

Gewebe gewesen sei, wäre nicht mehr<br />

zu klären. Für eine fehlerhafte Durchführung<br />

der Operationen ergäben sich<br />

keine Hinweise.<br />

Entscheidung<br />

der Schlichtungsstelle<br />

Die Schlichtungsstelle konnte sich der<br />

Einschätzung des Gutachters nur teilweise<br />

anschließen und gelangte bezüglich<br />

der Haftungsfrage zu einer anderen<br />

Bewertung des Sachverhalts.<br />

Der beim weiblichen Säugling mit<br />

Leistenbruch relativ häufige Ovaraustritt<br />

ist oft irreponibel. Meist liegt ein<br />

Gleitbruch vor, der die Taxis erschwert.<br />

Auch um einer Inkarzeration mit der<br />

Gefahr des Organverlustes vorzubeugen,<br />

ist es kinderchirurgischer Standard,<br />

in einer solchen Situation frühzeitig<br />

elektiv innerhalb von 24 bis 48<br />

Stunden zu operieren, wenn nicht<br />

schwerwiegende Gründe gegen eine<br />

Operation beziehungsweise Narkose<br />

vorliegen.<br />

Im konkreten Fall ist die erforderliche<br />

Operation zweimal mit vermeidbar<br />

fehlerhafter Verzögerung vorgenommen<br />

worden. Hier folgte die Schlichtungsstelle<br />

dem Gutachter.<br />

Bei der technischen Durchführung der<br />

operativen Eingriffe waren keine Fehler<br />

zu erkennen. Dass beim zweiten Eingriff<br />

kein Rezidiv gefunden wurde, sondern<br />

ein direkter Bruch, ist sicher ungewöhnlich,<br />

aber nicht auszuschließen.<br />

Im Gegensatz zum Gutachter sah die<br />

Schlichtungsstelle jedoch in der zweimalig<br />

fehlerhaften Verzögerung der<br />

Operation die Ursache für einen Gesundheitsschaden,<br />

der mit einer insgesamt<br />

um acht Tage verlängerten Behandlungsdauer<br />

zu qualifizieren war. In<br />

diesem Zeitraum lag eine vermeidbare<br />

körperliche Beeinträchtigung des Kindes<br />

vor.


Die Schlichtungsstelle hielt Schadenersatzansprüche<br />

für begründet und<br />

empfahl eine außergerichtliche Regulierung.<br />

n Prof. Dr. med. Otto-Andreas Festge<br />

Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle<br />

für Arzthaftpflichtfragen der<br />

norddeutschen Ärztekammern<br />

Hans-Böckler-Allee 3<br />

30173 Hannover<br />

Kontakt:<br />

Schlichtungs stelle<br />

für Arzthaftpflichtfragen der<br />

nord deutschen Ärztekammern<br />

Hans-Böckler-Allee 3<br />

30173 Hannover<br />

Tel.: 0511 3802416 oder 2420<br />

Fax: 0511 3802406<br />

E-Mail: info@schlichtungsstelle.de<br />

www.schlichtungsstelle.de<br />

personalWechsel<br />

bereich beitragsveranlagung<br />

Die <strong>Landesärztekammer</strong> weist klarstellend<br />

darauf hin, dass bedingt durch<br />

die Verabschiedung von Frau Pade in<br />

den Ruhestand bereits zum 01.01.2011<br />

die Aufgabe der Beitragsveranlagung<br />

in neue Hände gegeben wurde. Zuständig<br />

ist nunmehr Frau Kierey, die<br />

damit zugleich Ansprechpartnerin in<br />

allen Fragen in Bezug auf die Beitragsveranlagung<br />

ist. Eine Ausweitung des<br />

mit der Beitragsveranlagung befassten<br />

Personenkreises ist mit diesem Personalwechsels<br />

nicht verbunden. Sensible<br />

Unterlagen werden im Rahmen der<br />

Beitragsveranlagung lediglich durch<br />

Frau Kierey eingesehen und streng vertraulich<br />

behandelt.<br />

n Dr. jur. Daniel Sobotta, Justiziar LÄKB<br />

arZt & recht<br />

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Das neue GesundheitsCenter der Berliner Volksbank<br />

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<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 15


arZt & recht<br />

nIcht nur für doKtorarbeIten GIlt:<br />

Abschreiben nicht erlaubt! – Ein berichtsheft aus dem<br />

internet<br />

Sehr geehrte Ausbilderinnen und<br />

Ausbilder, sehr verehrte Kammermitglieder,<br />

mit den folgenden Zeilen wollen<br />

Rechtsreferat und Referat Ausbildung<br />

Medizinische Fachangestellte (MFA) Ihren<br />

Blick schärfen für das sog. Berichtsheft,<br />

welches Sie, sofern Sie in Ihrer<br />

Praxis Auszubildende beschäftigen, regelmäßig<br />

unterschreiben.<br />

§ 43 Abs. 1 Ziff. 2 des Berufsbildungsgesetzes<br />

(BBiG) nennt u. a. als Voraussetzung<br />

der Zulassung zur Abschlussprüfung,<br />

dass die Auszubildenden einen<br />

schriftlichen Ausbildungsnachweis<br />

geführt haben. Gleichlautende<br />

Vorschrift findet sich in § 8 Abs. 1 Nr.<br />

2 Prüfungsordnung MFA der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong> (PO–MFA).<br />

Als Ausbildungsnachweis gilt das sog.<br />

Berichtsheft, das gem. § 7 S. 2 Ausbildungsverordnung<br />

MFA von den ausbildenden<br />

Ärzten regelmäßig durchzusehen<br />

ist.<br />

Der Anlass zu diesen Zeilen: Im Rahmen<br />

des Zulassungsverfahrens zur Abschlussprüfung<br />

im Ausbildungsberuf<br />

MFA fiel auf, dass einige Berichtshefte<br />

von Auszubildenden sich wortwörtlich<br />

glichen und wiederum mit einem im Internet<br />

zum Kauf angebotenen Berichtsheft<br />

inhaltlich identisch waren. Sogar<br />

die gynäkologischen Fachbegriffe des<br />

„Internetberichtsheftes“, welches von<br />

einer Auszubildenden aus einer Frauenarztpraxis<br />

stammt, waren mit übernommen<br />

worden. Bezüge zum Fachgebiet<br />

der Praxis in der die Prüfungszulassung<br />

begehrenden Auszubildenden tätig waren<br />

(z. B. Chirurgie) fehlten hingegen.<br />

Ein Bezug zur Ausbildungspraxis muss<br />

jedoch erkennbar sein.<br />

Der Berufsbildungsausschuss der <strong>Landesärztekammer</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong> (BBA)<br />

hat mit Beschluss vom 22.03.2006 eine<br />

Richtlinie zur Führung des Berichtsheftes<br />

als Ausbildungsnachweis erlassen.<br />

Diese ist am Beginn eines jeden Berichtsheftes<br />

abgedruckt und enthält<br />

16 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong><br />

u. a. folgende Bestimmung: „…Die<br />

Berichte sind … mit eigenen Worten<br />

zu formulieren. Unzulässig ist es z. B.<br />

aus Büchern o. ä. abzuschreiben! ...“<br />

Auch die neu überarbeitete und mit<br />

Beschluss des BBA vom 13.04.2011 erlassene<br />

Richtlinie verlangt das Führen<br />

des Berichtsheftes mit eigenen Worten<br />

und weist nachdrücklich darauf hin,<br />

dass „…Berichte, die lediglich abgeschrieben,<br />

kopiert oder aus dem Internet<br />

heruntergeladen wurden…“ nicht<br />

als geführt gelten.<br />

Der Begriff des Führens erfordert nicht<br />

nur ein gewisses Mindestmaß an inhaltlicher<br />

Gestaltung und Regelmäßigkeit<br />

der Eintragungen. Er kann zudem nicht<br />

als erfüllt angesehen werden, wenn das<br />

Heft „…nur auf wenigen Seiten einen<br />

Text enthält, der z. T. noch aus Büchern<br />

abgeschrieben ist.“ (Herkert, Töltl, BBiG<br />

§ 43 RN 18). Erst recht kann ein Text<br />

nicht als Führen i. S. der §§ 43 Abs.<br />

1 Nr. 2 BBiG, 8 Abs. 1 Nr. 2 PO-MFA<br />

angesehen werden, der ausnahmslos<br />

abgeschrieben/ abkopiert ist, wovon<br />

in den vorliegend geschilderten Fällen<br />

auszugehen ist. Da die von den Antragstellerinnen<br />

vorgelegten Berichtshefte<br />

in diesen Fällen als nicht geführt gelten<br />

müssen, fehlt ihnen eine Voraussetzung<br />

für die Zulassung zur Abschlussprüfung<br />

gem. §§ 43 Abs. 1 Nr. 2 BBiG, 8 Abs. 1<br />

Nr. 2 PO – MFA.<br />

Ein nach Nichtzulassung von einer<br />

Auszubildenden angestrengtes verwaltungsgerichtliches<br />

Eilverfahren endete<br />

angesichts des unmittelbar bevorstehenden<br />

Prüfungstermins im Vergleich.<br />

Die Auszubildende musste das<br />

Berichtsheft neu erstellen, so dass es<br />

als „geführt“ gelten konnte und wurde<br />

im Gegenzug vorläufig zur schriftlichen<br />

Abschlussprüfung zugelassen. Das Gericht<br />

ließ dabei unmissverständlich erkennen,<br />

dass es ein aus dem Internet<br />

kopiertes Berichtsheft als nicht „geführt“<br />

ansieht.<br />

Sicher wird es Ihnen aufgrund fehlender<br />

Vergleichsmöglichkeiten nicht<br />

möglich sein, ein Plagiat zu erkennen.<br />

Aber bedenken Sie bitte, dass Sie mit<br />

Ihrer Unterschrift bestätigen, dass die/<br />

der Auszubildende das im Berichtsheft<br />

Aufgeführte in Ihrer Praxis vermittelt<br />

bekommen hat. Daher wäre es hilfreich,<br />

wenn Sie Ihre Auszubildenden<br />

anhalten, mit eigenen Worten zu formulieren,<br />

so viel wie möglich Beispiele<br />

aus der eigenen Praxis zu verwenden<br />

und gelegentliche Zitate aus Fremdwerken,<br />

mit einer Quellenangabe zu<br />

versehen.<br />

n Ass. jur. Constance Sägner<br />

Rechtsreferat<br />

berufsGerIcht für<br />

heIlberufe<br />

neuwahl eines<br />

nichtrichterlichen<br />

beisitzers<br />

Am 8. Dezember 2011 trat der Wahlausschuss<br />

des Landesberufsgerichts für<br />

Heilberufe zusammen, um einen neuen<br />

nichtrichterlichen Beisitzer zu wählen.<br />

Die Neubesetzung wurde notwendig<br />

durch den Tod des bisherigen Beisitzers<br />

Dr. Sigmar Scheerer. Für die noch<br />

verbleibende Amtszeit wurde Dipl.-<br />

Med. Harald Wulsche gewählt, der am<br />

Evangelischen Krankenhaus in Luckau<br />

arbeitet.<br />

n Mark Berger, LÄKB


aKademIe für ÄrZtlIche fortbIldunG<br />

fortbildungsangebot<br />

Qualifikationskurs für Transfusionsbeauftragte/Transfusionsverantwortliche<br />

16 P<br />

30./31. März <strong>2012</strong> in Cottbus<br />

Leitung: Dr. med. R. Knels, Cottbus<br />

Teilnehmergebühr: 180 €<br />

Röntgen-Aktualisierungskurs<br />

(8 Stunden) je 9 P<br />

18. Febr. <strong>2012</strong> in Cottbus<br />

17. März <strong>2012</strong> in Dahlewitz-<br />

Blankenfelde<br />

21. April <strong>2012</strong> in Frankfurt (Oder)<br />

27. Okt. <strong>2012</strong> in Neuruppin<br />

10. Nov. <strong>2012</strong> in Dahlewitz-<br />

Blankenfelde<br />

Kursleiter: Prof. Dr. med. habil.<br />

C.-P. Muth, Cottbus<br />

Teilnehmergebühr: je 120 €<br />

Kurse im Strahlenschutz 17 P<br />

gemäß Röntgenverordnung<br />

Grundkurs im Strahlenschutz<br />

14./15. Nov. <strong>2012</strong><br />

Spezialkurs im Strahlenschutz 17 P<br />

16./17. Nov. <strong>2012</strong><br />

Ort: Cottbus<br />

Kursleiter:<br />

Prof. Dr. med. C.-P. Muth, Cottbus<br />

Teilnehmergebühr: je 280 €<br />

Sonographie-Kurse Abdomen<br />

und Retroperitoneum 30 P<br />

nach den Richtlinien der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung und der DEGUM<br />

Grundkurs: 1. bis 4. März <strong>2012</strong><br />

Grundkurs: 1. bis 4. Nov. <strong>2012</strong><br />

Ort: St. Josefs-Krankenhaus<br />

Potsdam<br />

Kursleiter: Dr. med. B. Kissig,<br />

Potsdam<br />

Teilnehmergebühr: je 340 €<br />

Psychosomatische Grundversorgung<br />

(80 Stunden) 80 P<br />

gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB<br />

11./12. Febr. <strong>2012</strong><br />

17./18. März <strong>2012</strong><br />

28./29. April <strong>2012</strong><br />

ausgebucht!<br />

ausgebucht!<br />

ausgebucht!<br />

ausgebucht!<br />

ausgebucht!<br />

ausgebucht!<br />

23./24. Juni <strong>2012</strong><br />

1./2. Sept. <strong>2012</strong><br />

Ort: Potsdam<br />

Leitung: R. Suske, Werneuchen<br />

Teilnehmergebühr: 920 €<br />

Psychosomatische Grundversorgung<br />

(64 Stunden) 64 P<br />

gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB<br />

24. bis 29. Sept. <strong>2012</strong><br />

Ort: Potsdam<br />

Leitung: R. Suske, Werneuchen<br />

Teilnehmergebühr: 750 €<br />

Grundkurs<br />

Palliativmedizin 40 P<br />

gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB<br />

5. bis 9. März <strong>2012</strong><br />

ausgebucht!<br />

20. bis 24. Aug. <strong>2012</strong><br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleitung: B. Himstedt-Kämpfer,<br />

Potsdam; Dr. med. I. Schade,<br />

Neuruppin; Dipl.-Med. K. Wendt,<br />

Beeskow<br />

Teilnehmergebühr: je 540 €<br />

Weiterbildungstage<br />

Allgemeinmedizin<br />

24./25. Febr. <strong>2012</strong> 12 P<br />

Teilnehmergebühr: 150 €<br />

4./5. Mai <strong>2012</strong> 12 P<br />

Teilnehmergebühr: 150 €<br />

8. bis 10. Nov. <strong>2012</strong> 27 P<br />

Teilnehmergebühr: 250 €<br />

Ort: Potsdam<br />

Leitung: Dr. med. R. Schrambke,<br />

Schorfheide<br />

Hausarztforum je 8 P<br />

24. März <strong>2012</strong> in Dahlewitz<br />

13. Okt. <strong>2012</strong> in Neuruppin<br />

Leitung: Dr. med. R. Schrambke,<br />

Schorfheide<br />

Teilnehmergebühr: 80 € für Ärzte,<br />

45 € für Praxispersonal<br />

Zentrale Weiterbildung für<br />

Medizinische Fachangestellte<br />

Nord/West <strong>Brandenburg</strong><br />

„Aus der Praxis für die<br />

Praxis“<br />

16. Mai <strong>2012</strong><br />

17. Okt. <strong>2012</strong><br />

jeweils ab 14:00 Uhr<br />

Ort: Alt Ruppin<br />

Leitung: Dr. med. H. Wiegank<br />

Teilnehmergebühr: 30 €<br />

fortbIldunG<br />

Intensivvorbereitung auf die<br />

Facharztprüfung Allgemeinmedizin<br />

8 P<br />

22. Sept. <strong>2012</strong><br />

Ort: Potsdam<br />

Leitung: Dr. med. R. Schrambke,<br />

Schorfheide<br />

Teilnehmergebühr: 100 €<br />

Seminar<br />

Leitender Notarzt 40 P<br />

gemäß Richtlinie der LÄKB zur Qualifikation<br />

des Leitenden Notarztes<br />

3. bis 7. Dez. <strong>2012</strong><br />

Ort: Cottbus<br />

Kursleiter: A. Nippraschk, Neuruppin;<br />

T. Reinhold, Oranienburg<br />

Teilnehmergebühr: 700 €<br />

Suchtmedizinische<br />

Grundversorgung 50 P<br />

gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB<br />

in Zusammenarbeit mit dem AISS<br />

(Angermünder Institut für Suchttherapie<br />

und Suchtmedizin) und<br />

Suchtakademie Berlin-<strong>Brandenburg</strong><br />

e.V.<br />

Block I – Alkohol, Nikotin und<br />

Versorgung<br />

7./8. Sept. <strong>2012</strong><br />

Block II – Drogen- und Medikamentenprobleme,<br />

Missbrauch,<br />

Abhängigkeit, Substitution, Notfälle,<br />

Toxikologie, Gesetze<br />

26./27. Okt. <strong>2012</strong><br />

Block III – Motivational Interviewing<br />

(Trainer MI: Dr.phil. Dipl.-<br />

Psych. C. Veltrup, Lübeck)<br />

7./8. Dez. <strong>2012</strong><br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleiter:<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Gudrun Richter,<br />

Angermünde/Berlin;<br />

Prof. Dr. med. U. Schwantes,<br />

Oberkrämer<br />

Ihre Anmeldung richten Sie bitte<br />

an die <strong>Landesärztekammer</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong>,<br />

Referat Fortbildung,<br />

Postfach 101445, 03014 Cottbus,<br />

Fax 0355 780101144,<br />

E-Mail: akademie@laekb.de,<br />

Internet: www.laekb.de.<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 17


Foto: privat<br />

fortbIldunG<br />

aKademIe für ÄrZtlIche fortbIldunG der landesÄrZteKammer<br />

brandenburG In ZusammenarbeIt mIt der Kvbb<br />

7. forum für den hausarzt und das praxispersonal<br />

Innovationen und<br />

Kasuistiken<br />

(8 Punkte/Kategorie A)<br />

24. März <strong>2012</strong><br />

Veranstaltungsort: Van der Valk<br />

Hotel Berliner Ring GmbH<br />

Eschenweg 18<br />

15827 Dahlewitz/Blankenfelde<br />

13. Oktober <strong>2012</strong><br />

Veranstaltungsort:<br />

Seehotel Fontane<br />

An der Seepromenade<br />

16816 Neuruppin<br />

Leitung:<br />

Dr. med. R. Schrambke,<br />

Stellv. Vorsitzender Akademie für<br />

ärztliche Fortbildung<br />

Schriftliche Anmeldung<br />

erforderlich!<br />

Anmeldeschluss:<br />

9. März <strong>2012</strong> für Hausarztforum<br />

am 24.3.<strong>2012</strong><br />

1. Okt. <strong>2012</strong> für Hausarztforum<br />

am 13. Okt. <strong>2012</strong><br />

Ihre Anmeldung richten Sie<br />

bitte an:<br />

<strong>Landesärztekammer</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong>,<br />

Referat Fortbildung,<br />

Postfach 101445,<br />

03014 Cottbus<br />

Fax: 0355 780101144<br />

E-Mail: akademie@laekb.de<br />

18 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong><br />

Vormittagssitzung:<br />

Kasuistiken zum DMP*<br />

Moderation: Dr. med. Schrambke<br />

09:00 – 09:05 Uhr Eröffnung<br />

09:05 – 10:00 Uhr Diabetes und<br />

Auge<br />

Dr. med. Reinfeld<br />

10:00 – 10:45 Uhr Kasuistiken zur<br />

KHK **<br />

Dr. med. Gaub<br />

10:45 – 11:00 Uhr Pause<br />

11:00 – 12:30 Uhr Asthma/COPD<br />

Beispiele aus der Praxis<br />

PD Dr. med. John<br />

12:30 – 13:00 Uhr Pause<br />

* im Rahmen der DMP-Fortbildungspflicht<br />

** im Rahmen der Fortbildungspflicht<br />

„73c Cardioplus <strong>Brandenburg</strong>“<br />

Vertrag BARMER GEK<br />

Nachmittagssitzung:<br />

Fortbildung Palliativmedizin,<br />

Schmerztherapie*<br />

Moderation: Dr. med. Puschmann<br />

13:00 –14:30 Uhr<br />

Palliativmedizin <strong>2012</strong><br />

Herr Himstedt-Kämpfer<br />

14:30 – 14:45 Uhr Pause<br />

14:45 – 15:30 Uhr Innovationen und<br />

Trends in der Schmerztherapie – an<br />

Fallbeispielen dargestellt<br />

Prof. Dr. med. Weber/<br />

Dr. med.Schürer<br />

15:30 Uhr Aktuelles und Informationen<br />

für den Hausarzt<br />

Dr. med. Schrambke<br />

16:00 Uhr Abschluss<br />

Anschließend für Vertragsteilnehmer<br />

und Interessenten!<br />

16:00 Uhr Einführungsveranstaltung<br />

Rheumavertrag AOK Nordost**<br />

Dr. med. Zänker/<br />

Dr. med. Schrambke<br />

* im Rahmen der Fortbildungpflicht für Hausarztverträge<br />

** im Rahmen der Fortbildungpflicht AOK<br />

Rheumavertrag<br />

Vormittagssitzung:<br />

Updates für<br />

das Praxispersonal<br />

Moderation: Dr. med. Richter<br />

09:00 – 09:15 Uhr Eröffnung<br />

09:15 – 10:45 Uhr Grundwissen<br />

Herzchirurgie für MFA‘s<br />

Prof. Dr. med. Knörig<br />

10:45 – 11:00 Uhr Pause<br />

11:00 – 12:15 Uhr Erfolgsrezept<br />

Marketing – aber wie?<br />

Frau Albrecht<br />

12:15 – 13:00 Uhr Pause<br />

13:00 – 15:00 Uhr Workshop Basiswissen<br />

für die MFA aufgefrischt:<br />

• Neues aus der Vertragswerkstatt:<br />

(Rheuma-Vertrag & Co.)<br />

Dr. med. Schrambke<br />

• Präanalytik, Labormethoden & Co.<br />

Dr. Lange<br />

• Geriatrisches Basisassessment &<br />

Co. nach EBM<br />

Frau Herm<br />

Anschließend Teilnahme am Programm<br />

der Hausärzte<br />

16:00 Uhr Abschluss


Iabsp<br />

computergestützter therapiebegleiter zur therapieverlaufs<br />

kontrolle<br />

Der „Krebstherapie – Begleiter“<br />

soll die hausärztliche Begleitung<br />

von Krebspatienten ab der Erstdiagnose<br />

über die allgemeine ambulante<br />

Palliativversorgung (AAPV)<br />

bis hin zu spezieller ambulanter<br />

Palliativversorgung (SAPV) beziehungsweise<br />

bis zur erfolgreichen<br />

Krebsheilung und darüber hinaus<br />

begleiten. Er kann der präventiven<br />

Vermeidung von Krebsschmerzleiden,<br />

von Krebsschmerzchronifizierung<br />

und von vorzeitigen Symptombeeinträchtigung<br />

dienen.<br />

Es soll dem Patienten ermöglichen,<br />

das Auftreten erster tumorassoziierter,<br />

therapiebedingter und/oder tumorunabhängiger<br />

Schmerzen kurzfristig als<br />

ein potenzielles Problem wahrzunehmen<br />

und eine adäquate und effektive<br />

Schmerztherapie einzufordern.<br />

Kontinuierliche<br />

Verlaufskontrolle<br />

Durch die arztunabhängige und vom<br />

Patienten selbstverantwortlich geführte<br />

Dokumentation ist eine frühzeitige<br />

Schmerz- und Symptomwahrnehmung<br />

und -kontrolle möglich, und zwar von<br />

der Erstdiagnose bis zum Therapieende,<br />

unabhängig von der jeweiligen<br />

ärztlichen Dokumentation. Sie stärkt<br />

dadurch die Position des Krebspatienten<br />

im Therapieverlauf. Durch die<br />

kontinuierliche Verlaufskontrolle sollen<br />

sich schleichend einstellende Schmerzen<br />

und andere Symptome rechtzeitig<br />

erkannt und therapiert werden.<br />

Therapeutische<br />

Ignoranz<br />

Es ist schwer nachvollziehbar, dass<br />

Schmerzen immer noch ein Hauptgrund<br />

für die Einweisung zur SAPV<br />

sind. Diese werden dann dort im Rahmen<br />

der SAPV mit „klaren“ Regeln, die<br />

allerdings auch jeder der an der Krebstherapie<br />

beteiligten Ärzte zu beherrschen<br />

vorgibt, erfolgreich therapiert.<br />

Die hier klaffende Lücke ist nur durch<br />

eine gewisse therapeutische „Ignoranz“<br />

beziehungsweise nicht klarer Patientendeklaration<br />

zu erklären.<br />

Diese unnötige Therapielücke wird<br />

mit dem „Krebstherapie – Begleiter“<br />

erkannt und geschlossen. Hier ist aber<br />

im Wesentlichen der Patient selbstverantwortlich<br />

- eben durch die kontinuierliche<br />

Dokumentation gefordert. Der<br />

Patient kann dadurch aber entscheidend<br />

Einfluss auf seine eigene Lebensqualität<br />

während der gesamten Therapiezeit<br />

nehmen.<br />

Arzt und<br />

Patient profitieren<br />

gleichermaßen<br />

Der gegenseitige Gewinn dieser therapiebegleitenden<br />

Dokumentation<br />

wird während der Arzt-Patienten-Konsultation<br />

durch eine zeitlich effektive<br />

und problemorientierte Gesprächsführung<br />

deutlich. Dem Arzt kann aber<br />

auch eine umfassende Patientendokumentation<br />

bei Regress-, Arzneimittel-<br />

und Budgetproblemen möglicherweise<br />

von Nutzen sein. Neben dem ethischen<br />

und juristischen Anspruch auf<br />

eine effektive Schmerztherapie, sollen<br />

Prof. Dr. Niels Korte**<br />

Marian Lamprecht*<br />

Constanze Herr*<br />

aKtuell<br />

KORTE<br />

RECHTSANWÄLTE<br />

Absage durch Hochschule oder ZVS?<br />

- Klagen Sie einen Studienplatz ein!<br />

Wir haben seit 1998 zahlreiche Mandate im Bereich Hochschulrecht<br />

erfolgreich betreut. Unsere Kanzlei* liegt direkt an der Humboldt-Universität.<br />

Prof. Dr. Niels Korte lehrt selbst an einer Berliner Hochschule.<br />

Entfernung spielt keine Rolle - wir werden bundesweit für Sie tätig.<br />

* Unter den Linden 12<br />

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Fax 030-266 79 661<br />

kanzlei@anwalt.info<br />

auch Probleme der Krebsschmerzchronifizierung<br />

und eines möglichen Analgetikaabusus<br />

resp. –abhängigkeit<br />

vorgebeugt werden. Für den Schmerzchronifizierungsprozess<br />

ist aber nicht<br />

nur die Schmerzstärke (auch schwache<br />

Schmerzen reichen dafür aus!), wie<br />

häufig fälschlicherweise angenommen<br />

wird, sondern auch die Dauer einer ineffektiven<br />

„Schmerztherapie“ verantwortlich.<br />

Steigerung<br />

der Lebensqualität<br />

Vor diesem Hintergrund ist der<br />

„Krebstherapie-Begleiter“ für den Patienten<br />

ein unerlässliches Hilfsmittel<br />

für die eigene Lebensqualität, Therapiesicherheit<br />

und Therapiequalitätskontrolle.<br />

Der kontinuierliche Einsatz<br />

des „Krebstherapie-Begleiters“ sollte<br />

eine Sensibilisierung bei allen Betroffenen<br />

und bei allen Therapeuten für<br />

die oben genannten Probleme ermöglichen.<br />

Weitere Informationen gibt es<br />

im Internet unter www.krebstherapiebegleiter.de.<br />

n Dr. Knud Gastmeier<br />

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<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 19


aKtuell<br />

deutsche stIftunG orGantransplantatIon<br />

rückgang der organspenden 2011 moderater als erwartet<br />

Auch der positive Aufwärtstrend<br />

im zweiten Halbjahr 2011 konnte<br />

den zweistelligen Rückgang der<br />

Organspendezahlen der ersten<br />

sechs Monate nicht mehr ausgleichen.<br />

Trotz positiver Meinungsumfragen<br />

in der Bevölkerung und einem<br />

nicht nachlassenden Engagement<br />

in der Zusammenarbeit mit<br />

den Krankenhäusern war die Organspende<br />

im vergangenen Jahr<br />

rückläufig und fiel fast auf das Niveau<br />

von 2008 zurück.<br />

Die Zahl derjenigen, die nach ihrem<br />

Tod Organe gespendet und damit<br />

schwerkranken Menschen geholfen<br />

haben, ist im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 7,4 Prozent gesunken.<br />

1.200 Organspenden konnten 2011<br />

bundesweit durchgeführt werden. Das<br />

sind 96 Spender weniger als 2010. Die<br />

Zahl der Organspender pro eine Million<br />

Einwohner ist damit von 15,9 auf 14,7<br />

zurückgegangen. Allein die Region Ost<br />

verzeichnet mit einer Steigerung von<br />

7,1 Prozent eine positive Entwicklung<br />

gegenüber dem Vorjahr. In Folge der<br />

bundesweit gesunkenen Organspenderrate<br />

ist auch die Zahl der gespendeten<br />

Organe von 4.205 auf 3.917<br />

um knapp 7 Prozent zurückgegangen.<br />

Konnte in 2010 noch 4.326 Menschen<br />

mit einer Transplantation von Organen<br />

aus dem Eurotransplant-Verbund geholfen<br />

werden, waren es in 2011 mit<br />

4.054 deutlich weniger.<br />

DSO sucht nach neuen<br />

Lösungen<br />

„Wir nehmen den Rückgang der Organspende<br />

sehr ernst und arbeiten mit<br />

den Kolleginnen und Kollegen in den<br />

Kliniken unermüdlich an Möglichkeiten<br />

und Wegen, um mehr Menschen mit<br />

einer Transplantation zu helfen“, erklärt<br />

Prof. Dr. Günter Kirste, Medizinischer<br />

Vorstand der DSO. Die DSO ist als beauftragte<br />

Koordinierungsstelle darauf<br />

angewiesen, dass die Krankenhäuser<br />

potenzielle Spender melden. „Dafür<br />

sind wir rund um die Uhr erreichbar<br />

und unterstützen die Kliniken, wo<br />

wir können“, betont der Mediziner.<br />

20 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong><br />

Bundesweit warten immer noch rund<br />

12.000 Patientinnen und Patienten auf<br />

ein lebensrettendes Organ.<br />

Ein Grund für den Rückgang der Organspende<br />

in 2011 könnte nach Einschätzung<br />

der DSO in der Zunahme<br />

von Patientenverfügungen und einem<br />

vorzeitigen Therapieabbruch liegen.<br />

Dieser Zusammenhang zeichne sich in<br />

einem ersten Zwischenbericht des Projekts<br />

Inhousekoordination ab. Um erstmals<br />

verlässliche Daten über das vorhandene<br />

Spenderpotenzial in Deutschland<br />

zu erhalten, hatte die DSO mit<br />

dem Bundesgesundheitsministerium<br />

und der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />

2010 das Projekt gestartet. Dabei<br />

werden vor allem auch diejenigen<br />

Faktoren in den Kliniken analysiert, die<br />

langfristig zu einer nachhaltigen Steigerung<br />

der Organspende beitragen<br />

können. „Wir sind davon überzeugt,<br />

damit den richtigen Weg eingeschlagen<br />

zu haben“, bewertet Kirste das<br />

Projekt. Jetzt komme es darauf an, gemeinsam<br />

mit den Krankenhäusern die<br />

richtigen Maßnahmen konsequent umzusetzen.<br />

Gesetzesänderung weckt<br />

Hoffnungen<br />

Auch mit der bevorstehenden Gesetzesänderung<br />

zu einer Entscheidungslösung<br />

hofft die DSO auf eine Förderung<br />

der Organspende. Eine aktuelle<br />

Umfrage* bestätigte erneut, dass die<br />

meisten Menschen bereit sind, ihre<br />

Organe nach dem Tod zu spenden.<br />

„In einer aktiven und nachdrücklichen<br />

Ansprache der Bevölkerung liegt die<br />

Chance, die Diskrepanz zwischen in<br />

Umfragen geäußerter Zustimmung<br />

und dokumentiertem Willen im Organspendeausweis<br />

zu schließen“, er-<br />

klärt Dr. Thomas Beck, Kaufmännischer<br />

Vorstand der DSO. Nach Angaben der<br />

DSO müssen derzeit in neun von zehn<br />

Todesfällen die Angehörigen über eine<br />

Organspende entscheiden, weil der<br />

Verstorbene seinen Willen nicht dokumentiert<br />

hat.<br />

„Wichtig ist, dass die jeweilige Entscheidung<br />

des Einzelnen umgesetzt<br />

wird. Die Bereitschaft, anderen zu helfen,<br />

ist groß. Wir alle haben die Aufgabe,<br />

die Entscheidung der Menschen<br />

zur Organspende umzusetzen. Aber<br />

wir müssen die Menschen auch mit<br />

der notwendigen Information versorgen,<br />

für sich die richtige Entscheidung<br />

zu treffen. Beiden Aufgaben hat sich<br />

die DSO verschrieben“, betonen die<br />

DSO-Vorstände.<br />

n Deutsche Stiftung Organtransplantation<br />

Fotos: DSO/J.Rey<br />

Kontakt:<br />

Birgit Blome,<br />

Bereichsleiterin Kommunikation<br />

Nadine Körner,<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Deutsche Stiftung Organtransplantation<br />

Deutschherrnufer 52,<br />

60594 Frankfurt am Main<br />

Tel.: + 49 69 677328 9400 oder -9411,<br />

Fax: + 49 69 677328 9409;<br />

E-Mail: presse@dso.de<br />

Internet: www.dso.de und<br />

www.fuers-leben.de<br />

Alle Zahlen aus dem Jahr 2011 sind<br />

vorläufige Zahlen. Die Jahresergebnisse<br />

2010/2011 der einzelnen DSO-Regionen<br />

sind unter www.dso.de abrufbar.


IMMANUEL KLINIKUM BERNAU<br />

Dr. Uwe Hartung ist neuer Chefarzt<br />

Im Rahmen des Neujahrsempfangs<br />

des Immanuel Klinikums<br />

Bernau Herzzentrum <strong>Brandenburg</strong><br />

wurde der neue kommissarische<br />

Chefarzt der Abteilung Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe Dr. med. Uwe<br />

Hartung vorgestellt und in sein<br />

neues Amt eingeführt.<br />

Der Geschäftsführende Direktor der<br />

Immanuel Diakonie Udo Schmidt begrüßte<br />

den neuen Chefarzt und zeigte<br />

sich erfreut darüber, dass die Abteilung<br />

BUNDESVERBAND GERIATRIE<br />

Ausbau der Versorgungsstrukturen notwendig<br />

Die Anzahl von Patienten, die<br />

in den Einrichtungen der geriatrischen<br />

Versorgung betreut wurden,<br />

lag im vergangenen Jahr so<br />

hoch wie nie zuvor. Darauf hat der<br />

Bundesverband Geriatrie e.V. hingewiesen.<br />

„Nach den uns vorliegenden Zahlen<br />

ist die Zahl älterer Patienten, die geriatriespezifisch<br />

versorgt wurden, auch<br />

im Jahr 2011 weiter gestiegen“, erklärte<br />

der Geschäftsführer des Verbands,<br />

Dirk van den Heuvel. Damit setze sich<br />

Wie in jedem Jahr, fand auch<br />

2011 der Jahreskongress des Bundesverbandes<br />

Deutscher Schriftstellerärzte<br />

(BDSÄ), in dem <strong>Brandenburg</strong><br />

seit 2003 mit einer eigenen<br />

Landesgruppe vertreten ist, in<br />

der Woche zu Himmelfahrt statt.<br />

Diesmal vom 1. bis 5. Juni in Leonberg.<br />

Auf der Tagesordnung standen Lesungen<br />

zu den Themen “Ernste Heiterkeit“,<br />

“Kindheitserlebnisse“, „Kurz und<br />

Gynäkologie und Geburtshilfe einen<br />

neuen Chefarzt mit Erfahrung auf seinem<br />

Gebiet gewinnen konnte. Auch<br />

der Geschäftsführer des Immanuel Klinikums<br />

Bernau Herzzentrum <strong>Brandenburg</strong><br />

Andreas Linke begrüßte im Beisein<br />

der Klinikumsleitung und der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Hauses<br />

Dr. Hartung sehr herzlich.<br />

Dr. med. Uwe Hartung (56) absolvierte<br />

sein Medizinstudium an der<br />

Humboldt-Universität Berlin von 1976<br />

bis 1982. Danach machte er seine<br />

die Tendenz der vergangenen Jahre<br />

fort. „Diese Entwicklung zeigt die dringende<br />

Notwendigkeit, die Strukturen<br />

der fachspezifischen geriatrischen Versorgung<br />

weiter auszubauen und an die<br />

Anforderungen der demografischen<br />

Veränderungen anzupassen“, so van<br />

den Heuvel.<br />

Allerdings zeichneten sich deutliche<br />

regionale Unterschiede ab. Zudem<br />

deuten die Zahlen darauf hin, dass die<br />

Entwicklung in der Rehabilitation nicht<br />

dem Bedarf entsprechend verläuft. Der<br />

Geschäftsführer verwies auf das Ziel,<br />

aKtuell<br />

jahresKonGress<br />

treffen des bundesverbandes deutscher schriftstellerärzte<br />

treffend“ und „Genuss und Muße“ sowie<br />

ein „Freies Thema.“ Daneben gab<br />

es ein reichhaltiges kulturelles Programm<br />

zur Erkundung der schönen<br />

Umgebung von Marbach bis Stuttgart,<br />

verbunden mit Erfahrungsaustausch<br />

und vielen guten Gesprächen der Tagungsteilnehmer<br />

und ihrer Partner.<br />

Alle Kolleginnen und Kollegen<br />

fuhren mit vielen wertvollen Anregungen<br />

und der Freude auf das<br />

nächste Treffen <strong>2012</strong> in Freiberg in<br />

Sachsen wieder nach Hause. Die<br />

Facharztausbildung, die er 1987 abschloss.<br />

Die folgenden Jahre verbrachte<br />

er als leitender Oberarzt in Henningsdorf,<br />

in Mannheim und zuletzt<br />

im Vivantes Klinikum im Friedrichshain.<br />

Seit dem 1.1.<strong>2012</strong> ist er nun am Immanuel<br />

Klinikum Bernau Herzzentrum<br />

<strong>Brandenburg</strong> als Chefarzt der Abteilung<br />

Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

tätig.<br />

n Immanuel Klinikum Bernau<br />

eine am geriatrischen Patienten ausgerichtete,<br />

abgestufte und qualitätsorientierte<br />

medizinische Versorgung für<br />

betagte und hochbetagte Menschen<br />

in Deutschland sicherzustellen bzw.<br />

den Ausbau fachspezifischer Versorgungsnetze<br />

zu fördern. „Mit diesem<br />

Anliegen tragen wir sowohl der sich<br />

verändernden Altersstruktur als auch<br />

den sich erweiternden Möglichkeiten<br />

der Altersmedizin Rechnung“, erklärte<br />

Dirk van den Heuvel.<br />

n Bundesverband Geriatrie e. V.<br />

Landesgruppe <strong>Brandenburg</strong> trifft sich<br />

am 8. Oktober um 14 Uhr in Potsdam,<br />

Weinbergstraße 17, bei unserer Kollegin<br />

Barbara Kromphardt.<br />

Sollten auch Sie durch diesen Beitrag<br />

angeregt werden, sich uns anzuschließen,<br />

gleichgesinnte Gesprächspartner<br />

zu suchen oder ihre literarischen Arbeiten<br />

einmal anderen vorzutragen, wenden<br />

Sie sich bitte an die nebenstehende<br />

Adresse.<br />

n Dr. Hans Brockmann, Bad Liebenwerda<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 21<br />

Dr. med. Uwe Hartung<br />

Foto: Immanuel Klinikum Bernau<br />

OMR Dr. med.<br />

Hans Brockmann<br />

Puschkinstraße 4<br />

04924<br />

Bad Liebenwerda<br />

Tel.: 035341 2287<br />

Fax: 035341 23431<br />

E-Mail:<br />

dr.hansbrockmann@<br />

web.de


Der Flussgott in einem<br />

Fries von 1725<br />

Foto: Dr. Ernst-Otto Denk<br />

aKtuell<br />

GeschIchte brandenburGs<br />

Viadrus – flussgott der oder<br />

Seit Jahrtausenden verehren die<br />

Menschen ihre Flüsse und personifizierten<br />

sie wegen der Bedeutung<br />

und Notwendigkeit für ihre<br />

Existenz zu Gottheiten. Der Flussgottkult<br />

entstand in den alten Zi-<br />

vilisationen des Zweistromlandes,<br />

Altägyptens, Griechenlands und<br />

des Römischen Reiches. Die Museen<br />

in Kairo, in Istanbul und die<br />

Vatikanischen Sammlungen Roms<br />

zählen diese Steinplastiken zum<br />

Wertvollsten ihrer Bestände.<br />

An dieser Stelle soll auch an die wundervolle<br />

Ausstellung im Berliner Kunstgewerbemuseum<br />

mit Kunstgegenständen<br />

erinnert werden, die vom Meeresboden<br />

vor Alexandria geborgen wurden.<br />

Ein Höhepunkt darin war ohne<br />

Zweifel die Monumentalplastik des<br />

Nilgottes Hapi. Auch die vor einige<br />

Zeit laufende Ausstellung „Die Rückkehr<br />

der Götter“ im Pergamonmuseum<br />

zählt plastische Abbildungen des<br />

griechischen Flussgottes Acheloos zum<br />

Beachtenswertesten. Analog der Ströme<br />

der antiken Welt des Südens sind<br />

auch Flussgötter für nördliche Ströme<br />

belegt. Wir kennen den Flussgottkult<br />

für die Seine (Sequana), für die Themse<br />

(Thamessa), für den Rhein (Rhenus)<br />

und eben auch für die Oder (Viadrus),<br />

was allerdings kaum bekannt ist.<br />

Mit der Entwicklung der Zivilisationen<br />

wurden die Menschen unabhängig<br />

von der Natürlichkeit ihrer Flüsse,<br />

und so verloren die Flussgottheiten<br />

allmählich an Bedeutung. Im Barock<br />

erinnerte man sich wieder dieser alten<br />

Tradition sowohl in der Bildhauerei<br />

22 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong><br />

als auch in der Malerei. So wurde jene<br />

Kunstepoche auch zur Geburtsstunde<br />

des Flussgottes unserer Oder. Interessant<br />

ist auch die Herkunft des Namens.<br />

In der Mitte des zweiten Jahrhunderts<br />

nach Christus schrieb der ägyptische<br />

Gelehrte Claudius Ptolemaius im damaligen<br />

Alexandria sein bedeutendes<br />

Werk „Geographia/Cosmographia“.<br />

Der Verfasser nennt darin vier Flüsse,<br />

die in den Oceanus Germanicus, also<br />

den Teil, den wir heute Ostsee nennen,<br />

münden. Es sind der Chalusos, der Suebus,<br />

der Viadrus und die Vistula. An<br />

dieser Stelle begegnen wir nun erstmalig<br />

in der antiken Literatur einem<br />

Namen, der später mit unserer Oder<br />

gleichgesetzt werden sollte.<br />

Viadrus Fluvius auf der<br />

Weltkarte von 1478<br />

Verfolgen wir nun den Weg Viadrus<br />

Fluvius in der kartographischen Literatur<br />

als die Basis der primären gedruckten<br />

Namensnennung. Ein wichtiges<br />

Dokument ist die Weltkarte der römischen<br />

Ptolemaius-<strong>Ausgabe</strong> von 1478.<br />

Hier haben wir die eindeutige Formulierung<br />

Viadrus Fluvius. Sie wird allerdings<br />

an dieser Stelle nicht eindeutig<br />

mit der Oder in Verbindung gebracht.<br />

Erst die Karte des Martin Waldmüller<br />

von 1513 nennt am gleichen Flusslauf<br />

Viadrus Fl., Odera Fl., und die beiden<br />

Städte Frankfurt und Vratislawia. Bei<br />

der Beschäftigung mit der Mythologie<br />

des Oderstroms führte mich der Zufall<br />

zum Viadrus, der antropomorphen Gestalt<br />

des Flusses. In der Oderstadt Stettin/Szczecin<br />

fand ich ihn an der Brama<br />

Portowa, dem früheren Berliner Tor.<br />

Die Nähe zum Fluss und die Aussage<br />

des barocken Reliefs lassen ikonographisch<br />

keinen Zweifel zu, dass hier der<br />

Flussgott der Oder künstlerisch dargestellt<br />

wurde. Das von Gerhard Cornelius<br />

Wallrave entworfene Bauwerk wurde<br />

1724 bis 1725 als Teil der Stadtbefestigung<br />

der pommerschen Metropole<br />

vom Preußenkönig Friedrich Wilhelm<br />

I. errichtet. Der schmale Fries über<br />

dem Tordurchgang zeigt einen nach<br />

links blickenden, im Schilf gelagerten,<br />

muskulösen Mann im „besten Alter“.<br />

Mit dem linken Arm lehnt er an einer<br />

Quell urne, den Fluss symbolisierend,<br />

die Rechte hält ein Ruder, ein Hinweis<br />

auf die Schiffbarkeit des Flusses. Er ist<br />

mit nacktem Oberkörper dargestellt,<br />

seine Lenden werden von dem Himation,<br />

einem rechteckigen Stück Wollstoff<br />

bedeckt, wie es im alten Griechenland<br />

Mode war. Viadrus blickt über eine<br />

Flusslandschaft, auf der die Silhouette<br />

der Hafenstadt Stettin zu erkennen<br />

ist. Die Darstellungsweise entspricht<br />

dem künstlerischen Modus, der im<br />

2. Jahrhundert vor Christus entstand<br />

und dem wir von da an in der Kunstgeschichte<br />

immer wieder begegnen.<br />

Die Geburt der<br />

„Universitas Viadrina“<br />

Im Stadtarchiv von Frankfurt an der<br />

Oder findet sich ein historischer Druck,<br />

der den Flussgott in der seltenen Abbildung<br />

als Deus bicornis zeigt. Umgeben<br />

von den Genien der Wissenschaften<br />

thront er am Flussufer. Anlässlich<br />

der wissenschaftlichen Konferenz<br />

zum 500. Gründungstag der<br />

Frankfurter Alma Mater wurde ich jedoch<br />

durch den Vortrag von Prof. Jan<br />

Harasimowicz eines Besseren belehrt.<br />

Darin zitiert er eine Abbildung des Viadrus,<br />

hier Viader benannt, auf der Titelseite<br />

eines Werkes des Barockdichters<br />

Martin Opitz, das 1625 in Breslau<br />

erschienen war. Wenn man so will,<br />

darf nach meinen bisherigen Recherchen<br />

nunmehr angenommen werden,<br />

dass Viadrus ein Geschöpf der niederschlesischen<br />

Oderstadt ist, und dass<br />

hier seine virtuelle Wiege stand. Einen<br />

weiteren Hinweis auf die Odergottheit<br />

erhielt ich von Prof. Ludwig Braun aus<br />

Frankfurt am Main. Er machte mich auf<br />

das neulateinische Epos des Hugenotten<br />

Adolphis von Antoine Garissoles<br />

aufmerksam, das 1649 in Montauban<br />

gedruckt wurde. Der Autor wusste darin<br />

folgende Geschichte zu erzählen:<br />

„Als im Jahre 1630 der Pommernherzog<br />

Bogislaw XIV. einst traurig am heimatlichen<br />

Ufer der Oder saß, und sich<br />

einfach nicht entscheiden konnte, mit<br />

welcher der Krieg führenden Parteien<br />

er sich verbünden solle, erschien ihm


die Nixe Pronoe. Sie besaß die seltene<br />

Gabe der Prophezeiung und teilte dem<br />

Herzog mit, dass die vom Flussgott der<br />

Oder, dem Viadrus, den Auftrag bekommen<br />

hätte, ihm mitzuteilen, dass<br />

er sich den Schweden anschließen solle“,<br />

was er dann bekanntermaßen auch<br />

tat. 1543 veröffentlichte der Frankfurter<br />

Universitätslehrer Jodokus Willich<br />

eine wissenschaftliche Arbeit und<br />

nannte auf der Titelseite „Francfordij<br />

vis Viadrum“. Damit erschien erstmalig<br />

der lateinische Name der Oder im<br />

Zusammenhang mit dem Namen der<br />

Universitätsstadt. Es darf angenommen<br />

werden, dass ihm diese Landkarte<br />

bekannt war und er sich dort orientierte.<br />

Durch das „cis Viadrum“ wurde<br />

er zum Schöpfer des Schmucknamens<br />

seiner Hochschule. Als Universitas Viadrina,<br />

also „die an der Oder gelegenen<br />

Universität“ wurde sie später vielfach<br />

bezeichnet. Und auch heute trägt sie<br />

wieder diesen wohlklingenden Namen<br />

als Europauniversität Viadrina mit Stolz.<br />

Spuren Viaders in<br />

Breslau<br />

1720 erschien in Breslau das Buch<br />

„Silesia ante piastum“ von Friedrich<br />

Wilhelm von Sommersberg, das unter<br />

anderem mit einem wertvollen<br />

Holzschnitt illustriert wurde, der die<br />

mythologischen Gestalten Schlesiens<br />

zeigt. Wir erkennen neben „Genus Sabothu“<br />

und „Genus Sudetu“ die „Silesia“<br />

und in der linken unteren Ecke<br />

deutlich lesbar den Flussgott Viader<br />

und daneben die Gottheit des Flusses<br />

Queiss (Quissus).<br />

Eine wunderschöne Darstellung des<br />

Odergottes hält die Stadt Breslau für<br />

uns bereit. Hier, in der Leopoldina Aula<br />

des ehemaligen Jesuitenkollegs, direkt<br />

über dem Chorbalkon, hat ihn der berühmte<br />

Olmützer Maler Johann Christoph<br />

Handke 1732 an die Decke gemalt.<br />

Dort thront er neben der Wratislavia,<br />

der Schutzpatronin der Stadt und<br />

der Silesia, der Allegorie auf Schlesien,<br />

über den Häuptern der Besucher. Auch<br />

er ist mit einem Schilfzweig im Haar,<br />

dem Himation, dem Ruder und der<br />

Quellvase in barocker Pracht dargestellt.<br />

Ohne Zweifel ist hier die personifizierte<br />

Oder gemeint. Ein zweiter Viadrus<br />

stammt vom Maler Anton Scheffler<br />

und ziert seit 1734 den Plafond<br />

des Kaiserlichen Treppenhauses des<br />

gleichen Gebäudes, das vor wenigen<br />

Jahren mit umfangreicher finanzieller<br />

Hilfe aus Deutschland sein ursprüngliches<br />

Aussehen erhielt.<br />

Zerstörtes und Erhaltenes<br />

Der Flussgott der Oder, eben Flussgottheiten<br />

im Allgemeinen, waren beliebte<br />

Sujets Medailleure. 1741 wurde<br />

in Breslau eine Medaille geprägt, die<br />

unter der Krone Friedrich II. und einem<br />

„W“, dem Signum der Stadt Breslau,<br />

die Flussgötter der Oder und der Ohle<br />

zeigt. Die Medaille ist eine Arbeit des<br />

Künstlers Georg Wilhelm Kittel. Nachdem<br />

im Jahre 1785 Herzog Leopold bei<br />

einer Rettungsaktion im Oderhochwasser<br />

bei Frankfurt ums Leben kam, widmete<br />

ihm die Stadt eine Medaille, die<br />

Avers sein Porträt zeigt, Revers jedoch<br />

einen trauernden Odergott mit einem<br />

zerbrochenen Ruder und eine Quellvase<br />

mit der Aufschrift Viadrus.<br />

Im Jahre 1787 errichten die Mitglieder<br />

der Frankfurter Loge ihrem Bruder<br />

ein sehr aufwendiges Denkmal<br />

mit der Frankofordia, der Schutzpatronin<br />

der Stadt und einem trauernden<br />

Flussgott zu ihrer Seite. Das Kunstwerk<br />

befand sich auf der rechten Seite der<br />

Oder und ist seit dem Ende des Krieges<br />

verschollen.<br />

Zurück in Breslau hat uns die Kunstepoche<br />

des Biedermeiers einen eindrucksvollen<br />

Wandfries an der Fassade<br />

des Bürgerhauses Rzeznicza 4, ehemals<br />

Büttnerstraße 4, hinterlassen. Er wurde<br />

vor wenigen Jahren hervorragend restauriert.<br />

Über einem Altar opfern Genien<br />

der Schutzpatronin Wratislavia, erkennbar<br />

an der Mauerkrone. Das Relief<br />

ist eine Zugabe aus der Zeit um 1815,<br />

das Gebäude selbst ist älter.<br />

Neueren Datums ist die leider nicht<br />

erhaltene Bronzetafel von 1897 an der<br />

Passbrücke Breslaus mit folgender Inschrift:<br />

„Hoelzern ruht ich Jahrhunderte<br />

lang über traegem Wasser. Jetzt aus<br />

Eisen und Stein schmück ich den schiffbaren<br />

Strom.“ Darunter erkennen wir<br />

die Flussgottheit und eine Najade. Eine<br />

weitere Brücke der Stadt, die Sankt<br />

Mauritius Brücke/Most Swaty Maurycego,<br />

wird unter anderem von zwei<br />

Flussgöttern geschmückt. Viadrus und<br />

Ohlavius umschlingen über einem Brückenpfeiler<br />

ihre kräftigen Arme und<br />

symbolisieren so den Zusammenfluss<br />

von Oder und Ohle und gleichzeitig<br />

die zuverlässige Tragkraft der Brücke,<br />

die der Architekt Paul Heisler 1884<br />

aKtuell<br />

zeichnete. Glücklicherweise sind beide<br />

Bauwerke unzerstört auf uns gekommen.<br />

Viadrus in der heutigen<br />

Zeit<br />

Anlässlich des 750. Stadtjubiläums der<br />

Oderstadt Frankfurt wurde eine Medaille<br />

geprägt, die den Flussgott zeigt.<br />

Eine Zeichnung des Viadrus findet man<br />

auf dem Siegel der Ritterschaft vom<br />

Deich-Bande des Oder-Bruchs aus dem<br />

Jahr 1804 mit der lateinischen Unterschrift<br />

„Vigilantibus parum obest“ (Den<br />

Wachsamen schadet er nur wenig).<br />

Auf dem Huszeichen des Freienwalder<br />

Oderlandmuseums, einer Arbeit von<br />

Horst Engelhardt, begrüßt der Flussgott<br />

zusammen mit einer Odernixe die<br />

Besucher. Viadrus ist seit einigen Jahren<br />

auch der Name eines Ausflugsbootes<br />

an der Anlegestelle der Uferpromenade<br />

in Frankfurt.<br />

2009 schuf der bekannte Bildhauer<br />

Horst Engelhardt aus Jäckelsbruch<br />

eine Flussgottplastik. Die 1,5 Tonnen<br />

schwere Stahlplastik mit einer Höhe<br />

von drei Metern und einer Länge von<br />

fünf Metern wurde auf einem Hügel<br />

am Oderufer errichtet. Sie steht in unmittelbarer<br />

Nähe des Anlegepunktes<br />

der ersten Oderfähre „Bez granic“ bei<br />

Güstebiese. Die Odergottheit begrüßt<br />

und verabschiedet hier Reisende, die<br />

den Fluss überqueren. Der Künstler will<br />

sein Werk als ein Symbol für die neue<br />

europäische Oder verstanden wissen.<br />

Er betrachtet es als seinen Beitrag zur<br />

Rekonstruktion des Confinium Viadrinum,<br />

das einen europäischen Kulturraum<br />

von besonderer Bedeutung<br />

darstellt. In der „Welt“ schrieb E. Fuhr<br />

2006: „Flüsse führen nicht nur Wasser,<br />

sondern auch Ideen, Geschichte, Politik<br />

und Kunst. Irgendwann entfalten sie<br />

einen Geist, weil ihr mächtiges Erinnerungs-<br />

und Assoziationsprogramm eingeschaltet<br />

wird, sobald ihr Name fällt.“<br />

Möge Viadrus zum Bindeglied werden<br />

zwischen den europäischen Regionen<br />

Mähren, Schlesien, <strong>Brandenburg</strong> und<br />

Pommern, die wir heute wieder benennen<br />

dürfen, als wären es die Toscana,<br />

Südtirol oder das Elsass.<br />

n Dr. Ernst-Otto Denk, Bad Freienwalde<br />

Der Text beruht auf einem Vortrag auf<br />

der internationalen wissenschaftlichen<br />

Konferenz vom 4. – 7. Oktober 2011 an<br />

der Universität Breslau.<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 23


Die HELIOS-Klinik<br />

Hohenstücken<br />

Foto: HELIOS Klinikum<br />

Jugendliche<br />

beim Rollstuhlsport<br />

aKtuell<br />

brandenburGs KlInIKen vorGestellt<br />

hElios­Klinik hohenstücken<br />

Die HELIOS Klinik Hohenstücken<br />

ist eine neurologische Rehabilitationsklinik<br />

für Säuglinge, Kinder,<br />

Jugendliche und junge Erwachsene.<br />

Hier werden Patienten mit<br />

neurologischen Erkrankungen<br />

und Folgeerkrankungen jeden<br />

Schweregrades behandelt. „Kinder,<br />

Jugendliche und junge Er-<br />

wachsene brauchen gerade auch<br />

bei neurologischen Erkrankungen<br />

eine besondere Betreuung frei<br />

von dogmatischen Konzepten.<br />

Behandlung und Therapie werden<br />

daher in unserem Haus abhängig<br />

von Alter und Entwicklungsstand<br />

sowie der Art und Schwere der Erkrankung<br />

auf jeden Patienten individuell<br />

abgestimmt“, erläutert<br />

Chefarzt Dr. Martin Köhler.<br />

Dabei genießt natürlich die vollständige<br />

und altersgerechte Wiederherstellung<br />

der geistigen, körperlichen und<br />

seelischen Fähigkeiten oberste Priorität.<br />

Patienten, die dieses Ziel aufgrund<br />

ihrer individuellen Schädigung nicht erreichen<br />

können, sollen in die Lage versetzt<br />

werden, die verbliebenen Funktionen<br />

optimal nutzen zu können. Hierbei<br />

orientiert sich die Klinik an sieben<br />

Leitgedanken:<br />

- „Der Mythos hat stets den verurteilt,<br />

der sich umwendet.“ (Dag<br />

Hammarskjöld) Die Vergangenheit<br />

ist nicht zu ändern. An der Zukunft<br />

arbeiten wir.<br />

24 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong><br />

- „Auch kleine Schritte sind wichtige<br />

Schritte“<br />

- Das Streben nach mehr Lebensqualität<br />

darf den Blick nicht verstellen:<br />

Jedes Leben hat Qualität.<br />

- Rehabilitation kann sich nicht darin<br />

erschöpfen ein Organdefizit zu reparieren.<br />

Rehabilitation heißt, gemeinsam<br />

mit dem Patienten einen neuen<br />

Weg durch das Leben zu finden und<br />

zu bahnen.<br />

- Wir verstehen das Kind und den Jugendlichen<br />

nur, wenn wir ihn als Teil<br />

seiner Gemeinschaft, insbesondere<br />

der Familie, verstehen.<br />

- Wir stellen in der Rehabilitation von<br />

Kindern und Jugendlichen die Weichen,<br />

die für eine sehr lange Zeit die<br />

Richtung bestimmen.<br />

- Unsere Patienten sind in der Altersphase<br />

mit der größten Entwicklungsdynamik,<br />

eine Phase offen für Veränderungen,<br />

zum Guten wie zum<br />

Negativen. Anders als beim Erwachsenen<br />

kann nicht in gleichem Maße<br />

auf festgefügte, erprobte Muster<br />

zurückgegriffen werden. Dies macht<br />

eine differenzierte und in weiten<br />

Phasen intensivere Therapie möglich<br />

und erforderlich.<br />

Weitreichende diagnostische<br />

Möglichkeiten<br />

Bei der Diagnose greifen die Klinikärzte<br />

wann immer möglich auf<br />

die vorliegenden Informationen des<br />

überweisenden Krankenhauses oder<br />

Arztes zurück, um den Patienten unnötige<br />

Doppeluntersuchungen zu ersparen.<br />

Hinzu kommen die diagnostischen<br />

Möglichkeiten im Haus selbst –<br />

vom EEG über die Magnetstimulation<br />

bis hin zur endoskopischen Schluckdiagnostik.<br />

Diese werden ergänzt durch<br />

apparative und nicht apparative Testverfahren<br />

bei Wahrnehmungs-, Aufmerksamkeits-<br />

Persönlichkeits- und<br />

Gedächtnisstörungen. Jenseits der Apparatemedizin<br />

bindet eine psychosoziale<br />

Diagnostik das soziale Umfeld des<br />

Patienten mit in die Behandlung ein.<br />

Die pädagogische Diagnostik in der<br />

angegliederten Klinikschule beurteilt<br />

die Leistungsfähigkeit und entwickelt<br />

gemeinsam mit den Eltern individuelle<br />

Lernstrategien. Für Laboruntersuchungen,<br />

MRT, CCT und die neurologische<br />

Diagnostik bestehen Kooperationsverträge<br />

mit Labors sowie dem Städtischen<br />

Klinikum und dem Asklepios<br />

Fachklinikum <strong>Brandenburg</strong>.<br />

Schwerpunkt tiergestützte<br />

Therapie<br />

Die Leitgedanken der Klinik sind kein<br />

wohlklingendes Marketinginstrument,<br />

sondern gestalten tatsächlich den Arbeitsalltag.<br />

Pflegekräfte, Heilpädagogen<br />

und Erzieher bilden auf ihren<br />

Stationen ein Team, um ein optimales<br />

Ineinandergreifen von pflegerischen<br />

und pädagogischen Maßnahmen zu


erreichen. Einen Schwerpunkt bildet<br />

dabei die Physiotherapie mit vielfältigen<br />

neurophysiologischen und übenden<br />

Verfahren. „Hinzu kommen Angebote<br />

wie therapeutisches Reiten, tiergestützte<br />

Therapie, Wassertherapie in<br />

einer eigenen Schwimmhalle, Rollstuhlsport<br />

oder therapeutisches Klettern“,<br />

erklärt Dr. Köhler. Gerade die tiergestützte<br />

Therapie steigert die Motivation<br />

der jungen Patienten. Der Umgang<br />

mit dem Therapiehund oder den Kleintieren<br />

im klinikeigenen Streichelzoo<br />

eröffnet emotionale Ausdrucksmöglichkeiten<br />

und beschert besondere Erfolgserlebnisse.<br />

In der Hippotherapie<br />

bringen die spezifischen Bewegungsmuster<br />

des Pferdes einen therapeutischen<br />

Nutzen. Dank einer neu gebauten<br />

Reithalle steht diese Therapieform<br />

inzwischen auch bei schlechtem Wetter<br />

zur Verfügung.<br />

Eine Besonderheit ist die Konduktive<br />

Medizinische Ausstattung<br />

• EEG mit der Möglichkeit von Langzeitableitungen<br />

• Videodoppelbild EEG<br />

• Elektromyographie und Elektroneurographie<br />

• Magnetstimulation<br />

• Evozierte Potentiale<br />

• EKG<br />

• Röntgen<br />

• Endoskopische Schluckdiagnostik<br />

• Labordiagnostik in Kooperation mit<br />

Speziallabors<br />

• MRT, CCT und neurourologische<br />

Diagnostik in Kooperation mit dem<br />

Städtischen Klinikum und dem Asklepios<br />

Fachklinikum <strong>Brandenburg</strong><br />

Förderung nach Petö im Rahmen einer<br />

stationären neurologischen Rehabilitationsmaßnahme.<br />

Diese Therapie erfolgt<br />

im Allgemeinen als Gruppentherapie.<br />

Sie integriert krankengymnastische,<br />

heilpädagogische, ergotherapeutische<br />

und logopädische Elemente in<br />

ein Konzept, welches großen Wert auf<br />

übende Behandlungstechniken legt.<br />

Die Konduktive Förderung erfolgt bei<br />

uns nicht als alleinige Therapie, sondern<br />

in Kombination mit klassischen<br />

Therapien. Die HELIOS Klinik Hohenstücken<br />

ist die einzige Klinik dieser Art,<br />

welche die Konduktive Förderung in ihrem<br />

Therapiekonzept integriert. Ergo-,<br />

Logo- und Musiktherapie sowie neuropsychologische<br />

und psychotherapeutische<br />

Maßnahmen runden das umfangreiche<br />

Angebot ab. Hinzu kommt eine<br />

medizinisch-berufliche Rehabilitation<br />

in Zusammenarbeit mit dem Potsdamer<br />

Berufsbildungswerk im Oberlinhaus<br />

gGmbH. Sie soll junge Menschen<br />

mit angeborenen oder erworbenen<br />

Schädigungen und Erkrankungen des<br />

Nervensystems auf den Beruf vorbereiten.<br />

Dies erfolgt mit Hilfe von Bildungsmaßnahmen,<br />

Arbeitserprobungen und<br />

Berufsfindungen in Bereichen wie die<br />

Holz-, Metall- und Drucktechnik, in Ernährung<br />

und Hauswirtschaft, der Verwaltung<br />

oder der Agrarwirtschaft.<br />

Jenseits des Therapieplans erleichtert<br />

eine große Zahl von Angeboten den<br />

Patienten ihren Klinikaufenthalt. Regelmäßig<br />

stehen Billard, Tischtennis, gemeinsame<br />

Kinobesuche, Bastelkurse,<br />

Kochen und Backen oder Ausflüge auf<br />

dem Programm. Doch auch dabei handelt<br />

es sich nicht um reine Freizeit. All<br />

diese Aktivitäten zielen ebenso darauf<br />

ab, das Selbstvertrauen zu stärken, Regeln<br />

und gruppengerechtes Verhalten<br />

einzuüben, die Freude am Leben wiederzugewinnen<br />

oder sich im Straßenverkehr<br />

zurechtzufinden. Die Klinikmitarbeiter<br />

bemühen sich, den Patienten<br />

einerseits Geborgenheit zu vermitteln<br />

und andererseits ihre Autonomie zu<br />

fördern.<br />

Angebote entlasten Eltern<br />

und Begleitpersonen<br />

Die Klinik verfügt über 155 stationäre<br />

Betten, davon 20 auf einer Intensivstation<br />

mit zentraler Monitoranlage,<br />

Beatmungsmöglichkeiten und Videoüberwachung.<br />

Die Ein- und Zweibettzimmer<br />

sind alle mit Dusche, WC und<br />

aKtuell<br />

Fernseher ausgestattet. Patienten mit<br />

Rückenmarkerkrankungen/-verletzungen<br />

werden in einem ausgewiesenen<br />

Behandlungszentrum für Querschnittslähmungen<br />

betreut. Für Begleitpersonen<br />

steht neben Familienzimmern auf<br />

den Stationen auch ein eigener Gästetrakt<br />

zur Verfügung. In besonderen<br />

Fällen werden auch die Geschwister<br />

von Patienten mit aufgenommen. Eltern<br />

und Begleitpersonen profitieren<br />

außerdem von der klinikeigenen Kinderbetreuung,<br />

die vor- und nachmittags<br />

geöffnet ist. Ausgebildete Pädagogen<br />

kümmern sich hier um den<br />

Nachwuchs. „Das bedeutet für die Eltern,<br />

die mit der Krankheit eines Kindes<br />

zurechtkommen müssen, eine enorme<br />

Entlastung“, weiß Dr. Köhler. Daher finden<br />

auch in regelmäßigen Abständen<br />

Elternnachmittage statt, in denen Klinikmitarbeiter<br />

Entspannungstechniken<br />

vermitteln.<br />

n Mark Berger, LÄKB<br />

Allgemeine Daten:<br />

HELIOS Klinik Hohenstücken<br />

Brahmsstrasse 38<br />

14772 <strong>Brandenburg</strong> an der Havel<br />

Tel.: 03381/790<br />

Fax: 03381/791119<br />

info.hohenstuecken@helios-kliniken.de<br />

Ärztlicher Direktor und Chefarzt:<br />

Herr Dr. Martin Köhler<br />

(Pädiatrie und Neuropädiatrie)<br />

Klinikgeschäftsführer: Herr Ulf Ludwig<br />

(kommissarisch)<br />

• 155 stationäre Betten, 10 teilstationäre<br />

Betten<br />

• Behandelte Patienten: 772 stationär<br />

(2011)<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 25<br />

Bild rechts:<br />

Musiktherapie<br />

Bild links:<br />

Ein Blick in die<br />

medizinisch-berufliche<br />

Rehabilitation


aKtuell<br />

ausZeIchnunG<br />

Klinikum frankfurt (oder) gewinnt „Golden helix Award“<br />

Auf dem 34. Deutschen Krankenhaustag<br />

wurde das Klinikum<br />

mit dem „Golden Helix Award“<br />

für Qualität im Krankenhaus ausgezeichnet.<br />

Dr. Petra Wilke, Chefärztin<br />

der Zentralen Notaufnahme<br />

des Klinikums nahm den Preis aus<br />

den Händen von Dr. Josef Düllings,<br />

neu gewählter Präsident des Verbandes<br />

der Krankenhausdirektoren,<br />

für die gezielte Verbesserung<br />

der Versorgungs- und Prozessqualität<br />

in der Notaufnahme des Klinikums<br />

Frankfurt (Oder) entgegen.<br />

Das von ihr geleitete Projekt „Medizinische<br />

und ökonomische Prozessoptimierung<br />

in der Notaufnahme durch ITgestützte<br />

Behandlungspfade und eine<br />

Ersteinschätzung in einem integrierten<br />

System“ überzeugte die hochkarätig<br />

besetzte Jury im 19. Wettbewerbsjahr<br />

des vom Verband der Krankenhausdirektoren<br />

ausgelobten Preises. Ziel des<br />

Projektes war es, die Abläufe in der<br />

Notaufnahme mit Hilfe einer Ersteinschätzungsroutine,<br />

die durch klinische<br />

Behandlungspfade ergänzt wird, so<br />

zu gestalten, dass sich bei steigender<br />

Behandlungsqualität die Wartezeiten<br />

trotz steigender Patientenzahlen verringern,<br />

die Patienten zielgerichteter<br />

untersucht und behandelt werden und<br />

die Prozesse in der Notaufnahme insgesamt<br />

optimiert werden.<br />

Patientenzahlen steigen<br />

Die Notwendigkeit für dieses Projekt<br />

ergab sich aus einer Situation, der sich<br />

viele Notaufnahmen in Deutschland<br />

gegenüber sehen. Die Patientenzahlen<br />

in den Notaufnahmen steigen seit Jahren.<br />

Vor allem abends, nachts, an Wochenenden<br />

und Feiertagen kommen<br />

sehr viele Patienten. Aber nicht alle Patienten,<br />

die über Beschwerden klagen,<br />

sind im Sinne einer Krankenhausnotaufnahme<br />

echte Notfälle. Denn eine<br />

Notaufnahme im Krankenhaus steht<br />

primär für Fälle bereit, in denen es um<br />

Leib und Leben der Patienten geht.<br />

Auf Grund der schwer einzuschätzenden<br />

Patientenströme ist auch die Personalplanung<br />

in der Notaufnahme eine<br />

26 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong><br />

Herausforderung für das Krankenhaus.<br />

Diese und noch weitere Aufgabenstellungen<br />

löste das Projektteam um Dr.<br />

Wilke mit hervorragenden Ergebnissen.<br />

Zunächst wurde eine standardisierte<br />

Ersteinschätzung jedes Patienten direkt<br />

nach der administrativen Aufnahme<br />

(Anmeldung des Patienten) eingeführt.<br />

Die Ersteinschätzung kann eine Dringlichkeit,<br />

Priorität und Behandlungsreihenfolge<br />

empfehlen und im Rahmen<br />

des Risikomanagements die Entscheidungen<br />

nachvollziehbar und dokumentiert<br />

abbilden. Die Krankheitsschwere<br />

wird nach definierten Parametern, Entscheidungskriterien<br />

und Indikatoren ermittelt<br />

und empfohlen.<br />

Modulare EDV-Lösung<br />

Umgesetzt wurde ein fünfstufiges Ersteinschätzungssystem.<br />

Die klinischen<br />

Behandlungspfade ermöglichen eine<br />

Empfehlung des standardisierten Vorgehens.<br />

Es ist eine modulare und patientenorientierte<br />

EDV-Lösung eingeführt.<br />

Diese ermöglicht die Abbildung und<br />

Dokumentation der Behandlungspfadschritte<br />

nach gegebenem Muster, bei<br />

völligem Erhalt der Therapiefreiheit<br />

des Arztes. Durch die flexible Gestaltung<br />

in EDV-Checklisten bilden die<br />

Behandlungspfade den tatsächlichen<br />

Gesamtbehandlungsverlauf des individuellen<br />

Patienten ab und dokumentieren<br />

diese. Durch regelmäßige Auswertungen<br />

(Statistikmodul) sind neben<br />

der transparenten Beleuchtung der<br />

Prozesse erste Prozessoptimierungen<br />

umgesetzt, die zu einer Verbesserung<br />

der klinischen Abläufe führten. Die<br />

verschiedenen Komponenten wurden<br />

aufeinander abgestimmt und modular<br />

entwickelt. Seit dem Start wurden bereits<br />

weitere Module ergänzt, darunter<br />

ein EDV-gestützter Schmerzerfassungsbogen<br />

und ein Erhebungsbogen für<br />

die Erfassung von Herzbeschwerden<br />

(Chestpain-Unit-Erhebungsbogen).<br />

Mittlerweile existieren über 45.000<br />

Patientendatensätze, die erfasst und<br />

ausgewertet sind. Dabei wurden neben<br />

den Ergebnissen in der Prozessverbesserung<br />

auch Modifikationen an den<br />

Behandlungspfaden sowie der Ersteinschätzung<br />

vorgenommen. Teilaspekte<br />

der Ersteinschätzung, die ursprünglich<br />

im angloamerikanischen Bereich entwickelt<br />

wurden, konnten so auf bundesdeutsche<br />

Verhältnisse adaptiert werden.<br />

Mit diesen Maßnahmen wurde<br />

bereits eine deutlich spürbare Verbesserung<br />

der Treffsicherheit der Erstdiagnosen,<br />

eine Verkürzung der Wartezeiten,<br />

eine schnellere Weiterversorgung<br />

der Patienten nach der notfallmedizinischen<br />

Behandlung und damit insgesamt<br />

eine höhere Patientenzufriedenheit<br />

erreicht. Auch die Personalplanung<br />

für die Notaufnahme wurde deutlich<br />

verbessert.<br />

Vorbild für andere<br />

Kliniken<br />

Dr. Thomas Funk, der Ärztliche Direktor<br />

des Klinikums Frankfurt (Oder),<br />

freut sich über die Anerkennung durch<br />

die Jury des diesjährigen „Golden Helix<br />

Awards“: „Natürlich haben wir das<br />

Projekt nicht dieses Preises wegen<br />

durchgeführt. Aber als wir nach Lösungen<br />

für die verschiedenen Aufgaben<br />

suchten, haben wir gemerkt, dass<br />

viele Kliniken in Deutschland mit ähnlichen<br />

Problemen kämpfen. Wir haben<br />

jetzt eine aus unserer Sicht sehr gute<br />

Lösung gefunden und sehen uns durch<br />

die Jury, der Vertreter aus Krankenhäusern,<br />

Verbänden, Krankenkassen und<br />

Forschungseinrichtungen angehören,<br />

bestätigt.“ Er dankte dem Team von<br />

Frau Dr. Wilke für das Engagement<br />

für dieses Projekt und die exzellenten<br />

Ergebnisse. Er sei sicher, so Dr. Funk,<br />

dass das Klinikum Frankfurt (Oder) ein<br />

nachahmenswertes Beispiel für andere<br />

Kliniken ist. Denn profitieren würden<br />

alle: Patienten, Mitarbeiter, Rettungsdienste<br />

und Krankenkassen.<br />

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis ging<br />

in diesem Jahr zu gleichen Teilen an<br />

zwei Preisträger, das Klinikum Frankfurt<br />

(Oder) und das Landeskrankenhaus<br />

St. Pölten. Die Sieger setzten sich<br />

gegen 23 weitere Projekte durch.<br />

n Sabine Zinke,<br />

Klinikum Frankfurt (Oder) GmbH


aKtuell<br />

nur noch WenIGe plÄtZe freI<br />

Weiterbildung psychosoziale onkologische Versorgung.<br />

Kompetenz im team (WpoV)<br />

In diesem Jahr findet erstmalig<br />

im Land <strong>Brandenburg</strong> die Weiterbildung<br />

Psychosoziale Onkologische<br />

Versorgung. Kompetenz im<br />

Team (WPOV) statt. Sie wird in<br />

Potsdam durchgeführt.<br />

Die WPOV ist multiprofessionell konzipiert.<br />

Sie steht allen an der onkologischen<br />

Versorgung beteiligten Berufsgruppen<br />

offen.<br />

Personen mit einem abgeschlossenen<br />

Studium der Medizin, Psychologie oder<br />

eines psychosozialen Fachgebietes (Pädagogik,<br />

Sozialarbeit etc.) erwerben<br />

in Verbindung mit einer psychotherapeutischen<br />

Weiterbildung und nach<br />

erfolgreicher Absolvierung der WPOV<br />

die Voraussetzung, um als Psychoonkologe/in<br />

an einem durch die Deutsche<br />

Krebsgesellschaft zertifizierten Organzentrum<br />

arbeiten zu können.<br />

Die WPOV ist<br />

• von der Deutschen Krebsgesellschaft<br />

anerkannt<br />

• von der <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

mit 120 Punkten zertifiziert<br />

• zur Anerkennung als Bildungsurlaub<br />

eingereicht.<br />

Weitere Informationen zu Seminarinhalten,<br />

Organisation, Kosten, Anmeldung<br />

sind im Internet abrufbar http://<br />

www.lago-brandenburg.de/home/<br />

landKreIs elbe-elster<br />

stipendien für medizinstudenten<br />

Am 17. Dezember 2011 fand im<br />

Elbe-Elster-Klinikum im Standort<br />

Finsterwalde die feierliche Übergabe<br />

von Stipendien an Medizinstudenten<br />

statt. Im Gegenzug verpflichteten<br />

sich die Studenten,<br />

nach Beendigung ihrer Ausbildung<br />

vier Jahre im Landkreis Elbe-Elster<br />

ärztlich tätig zu sein.<br />

Die Übergabe von Stipendien an<br />

Medizinstudenten fand im Landkreis<br />

schon zum zweiten Mal statt. Die Vergabe<br />

von Stipendien ist ein Versuch,<br />

dem Ärztemangel in ländlichen Regionen<br />

entgegen zu wirken. Ähnliche Projekte<br />

gibt es auch in anderen Bundesländern,<br />

zum Beispiel in Sachsen.<br />

Im Land <strong>Brandenburg</strong> ist der Landkreis<br />

Elbe-Elster bisher der einzige<br />

Landkreis, der dieses Forum der Nachwuchsgewinnung<br />

praktiziert. Finanziert<br />

werden die Stipendien vom Elbe-<br />

Elster Klinikum sowie von der Sparkassenstiftung<br />

„Zukunft Elbe-Elster-Land“.<br />

Kritisiert wurde in diesem Zusammenhang,<br />

dass sich in <strong>Brandenburg</strong> das zuständige<br />

Ministerium für Umwelt, Gesundheit<br />

und Verbraucherschutz nicht<br />

an dieser Aktion beteiligt. Anders im<br />

wesentlich dichter besiedelten Freistaat<br />

Sachsen, welcher 2009 gleich drei Millionen<br />

Euro für ähnliche Stipendien<br />

ausgab.<br />

Nachwuchsförderung<br />

genießt hohe Priorität<br />

In diesem Jahr wurden im Landkreis<br />

Elbe-Elster an sechs junge Kolleginnen<br />

und Kollegen Stipendien vergeben. In<br />

verschiedenen Redebeiträgen zum Beispiel<br />

des Landrates, des Ärztlichen Direktors<br />

des Klinikums sowie der Amtsärzte<br />

wurde immer wieder betont,<br />

wie wichtig die Gewinnung von ärztlichem<br />

Nachwuchs für den Landkreis<br />

ist. Aber auch die Stipendiaten selbst<br />

kamen zu Wort. Dabei wurde deutlich,<br />

dass neben der finanziellen Unterstützung<br />

auch solche Aspekte wie<br />

fuer_die_fachwelt/Weiterbildungen_<br />

Psychoonkologie/WPOV/WPOV_Uebersicht.htm<br />

n Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische<br />

Versorgung <strong>Brandenburg</strong> e.V. (LAGO)<br />

Kontakt<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische<br />

Versorgung <strong>Brandenburg</strong> e.V.<br />

(LAGO)<br />

Dr. Tino Erstling<br />

Gregor-Mendel-Str. 10/11<br />

14496 Potsdam<br />

Fon: 0331 2707172<br />

Web: www.lago-brandenburg.de<br />

Mail: post@lago-brandenburg.de<br />

erschwinglicher Wohnraum, bessere<br />

Kinderbetreuungs- und Arbeitsmöglichkeiten<br />

für den Partner bei der Entscheidung,<br />

nach Beendigung des Studiums<br />

mindestens vier Jahre im Landkreis<br />

Elbe-Elster ärztlich tätig zu bleiben,<br />

eine große Rolle spielen.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass finanzielle<br />

Anreize an junge Kolleginnen und Kollegen<br />

dazu beitragen können, sich für<br />

eine dauerhafte Ansiedlung als Arzt im<br />

ländlichen <strong>Brandenburg</strong> zu entscheiden.<br />

Insgesamt ist die Vergabe von<br />

Stipendien eine sinnvolle Maßnahme,<br />

dem Ärztemangel gerade in strukturschwachen<br />

Regionen zu begegnen.<br />

n Dr. Jürgen Fischer<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 27


v. l. n. r.:<br />

MP Matthias Platzeck,<br />

Jutta Soulis,<br />

Dr. Jens Schick,<br />

Stephan Loge<br />

Foto: Klinikum<br />

Dahme-Spreewald GmbH<br />

aKtuell<br />

eIn jahr voller neuerunGen<br />

Klinikum im landkreis dahme­spreewald blickt<br />

optimistisch in die zukunft<br />

Vor einem Jahr gab der Landkreis<br />

Dahme-Spreewald weitere Anteile<br />

der Klinikum Dahme-Spreewald<br />

GmbH an die Sana Kliniken AG<br />

ab. Der viertgrößte Krankenhauskonzern<br />

Deutschlands investiert<br />

bis 2020 mindestens 15 Millionen<br />

Euro.<br />

Jahre voller Neuerungen sind in beiden<br />

Krankenhäusern – dem Achenbach-Krankenhaus<br />

in Königs Wusterhausen<br />

und der Spreewaldklinik in Lübben<br />

– im Rückblick und für die Zukunft<br />

feststellbar. Die fortlaufende Anpassung<br />

an Erfordernisse der Gegenwart<br />

hat zwei in Ausstattung, Strukturen<br />

und Angeboten hochmoderne Kliniken<br />

mit insgesamt knapp 1000 Mitarbeitern<br />

als Ergebnis. 2003 übernahm<br />

die Sana Kliniken AG eine Minderheitsbeteiligung<br />

an der Klinikum Dahme-<br />

Spreewald GmbH. Mit der Erhöhung<br />

der Anteile auf 49 Prozent hat Sana<br />

2011 auch die wirtschaftliche Verantwortung<br />

übernommen.<br />

Umfangreiche Investitionen<br />

Das Klinikum profitiert hiervon an<br />

beiden Standorten. Im Frühjahr 2011<br />

wurde im Achenbach-Krankenhaus Königs<br />

Wusterhausen ein hochmoderner,<br />

strahlungsarmer Computertomograph<br />

für Herzdiagnostik in Betrieb genommen,<br />

der vollständig aus eigenen Mitteln<br />

finanziert wurde (1,5 Mio. Euro).<br />

Das besonders Bemerkenswerte: Bei<br />

unter einem Millisievert Strahlendosis<br />

dauert die CT-Aufnahme weniger als<br />

eine Sekunde. <strong>2012</strong> wird die Radiologie<br />

mit erweiterter Röntgendiagnostik,<br />

moderner Angiografie und einem<br />

zeitgemäßen Röntgen-Informationssystem<br />

einschließlich Bilddokumentation<br />

(PACS) komplettiert. Die Neugestaltung<br />

der Notfallambulanz und weiterer<br />

Räume im Frühsommer 2011 summieren<br />

die Investitionen hier auf rund 2,5<br />

Mio. Euro. Damit wird die Zukunft gesichert,<br />

finden die Geschäftsführerin des<br />

Klinikums, Jutta Soulis, ebenso wie der<br />

Landrat des Kreises Dahme-Spreewald,<br />

28 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong><br />

Stephan Loge und nicht nur damit. In<br />

Lübben ist der Neubau der zum Klinikum<br />

gehörenden Apotheke vorbereitet,<br />

für den fünf Millionen Euro geplant<br />

sind. Anfang Dezember 2011 besuchte<br />

Ministerpräsident Matthias Platzeck<br />

bei seiner Reise durch den Landkreis<br />

Dahme-Spreewald die Spreewaldklinik<br />

und enthüllte gemeinsam mit der Geschäftsführerin<br />

Jutta Soulis, dem Generalbevollmächtigten<br />

Ost der Sana<br />

Kliniken AG, Dr. Jens Schick und dem<br />

Landrat, Stephan Loge das Bauschild.<br />

Schnellere Abläufe<br />

Schon jetzt versorgt die Apotheke<br />

nicht nur beide Standorte des Klinikums,<br />

sondern weitere Krankenhäuser<br />

und Rettungsdienste mit allen erforderlichen<br />

Arzneimitteln und stellt den<br />

pharmazeutischen Bedarf für Diagnostik,<br />

OP und Therapie zur Verfügung.<br />

Besondere Arbeitsbereiche dienen der<br />

Herstellung von Zytostatika und speziellen<br />

Arzneimitteln. Für die mehr als<br />

20 Mitarbeiter werden die Abläufe im<br />

neuen Haus übersichtlicher und manche<br />

Arbeitsschritte schneller. Zugleich<br />

entsteht in Südbrandenburg ein zentraler<br />

Standort, der den Ausbau der<br />

Versorgung ermöglichen wird. Dieser<br />

Aspekt war auch der Sana wichtig, die<br />

selbst weitere Standorte im Einzugsgebiet<br />

hat.<br />

Die Klinikum Dahme-Spreewald<br />

GmbH sorgt auch für Nachwuchs. Die<br />

Apotheke bildet ebenso aus wie die<br />

Verwaltung, künftige Physiotherapeuten<br />

können den praktischen Teil ihrer<br />

Ausbildung hier absolvieren, Ärzte ihre<br />

Facharztausbildung. Am Standort Lübben<br />

befindet sich die Pflegeschule mit<br />

135 Plätzen und modernster Ausstattung.<br />

Als erste berufliche Ausbildungseinrichtung<br />

erhielt sie 2010 den Namen<br />

„Heinz Sielmann“ Gesundheits-<br />

und Krankenpflegeschule. Die Schülerinnen<br />

und Schüler absolvieren ihre<br />

praktische Ausbildung sowohl an den<br />

Standorten des Klinikums, als auch in<br />

ambulanten Pflegediensten, psychiatrischen<br />

und Rehakliniken sowie Behinderteneinrichtungen.<br />

Mit dem Ausbau<br />

der Bahnstrecke haben sich die Fahrzeiten<br />

zwischen beiden Krankenhäusern<br />

verkürzt. Vom Berliner Hauptbahnhof<br />

dauert die Fahrt nach Lübben weniger<br />

als eine Stunde, vom Ostbahnhof sogar<br />

nur 45 Minuten, Königs Wusterhausen<br />

liegt an der gleichen Strecke.<br />

Viele gute Gründe also, um optimistisch<br />

in die Zukunft zu schauen. Den<br />

Nutzen für die Patienten bringt Jutta<br />

Soulis auf den Punkt: „Moderne Technik<br />

verhindert Infektionen“ und moderne<br />

Verfahren sind schonender und<br />

effizienter.<br />

n Klinikum Dahme-Spreewald


Gerhard Danzer<br />

Wer sind wir?<br />

Anthropologie im 20. Jahrhundert<br />

Ideen und Theorien für die Formel des<br />

Menschen<br />

(Wer sind wir ? – Auf der Suche nach der<br />

Formel des Menschen – Anthropologie<br />

für das 21.Jahrhundert – Mediziner,<br />

Philosophen und ihre Theorien, Ideen und<br />

Konzepte)<br />

Springer-Verlag GmbH<br />

Berlin Heidelberg 2011<br />

1.Auflage<br />

518 S.; 29 Abb., gebunden<br />

ISBN 978-3-642-16992-2<br />

39,95 €, 54,- CHF<br />

Mit dem Erscheinen dieses Buches<br />

fügt der Autor – an der Medizinischen<br />

Klinik C/Schwerpunkt Psychosomatik<br />

im Neuruppiner Klinikum und an der<br />

Charité Campus Mitte wirkend – seiner<br />

schon umfangreichen Bibliographie ein<br />

weiteres Werk hinzu, dessen neugierig<br />

machender Titel an die Grundfragen<br />

der menschlichen Existenz erinnert:<br />

Wer sind wir? Woher kommen wir?<br />

Wohin gehen wir?<br />

Jan Nenninger<br />

Diagnose: Psychose<br />

Mein Leben mit der Schizophrenie<br />

Cowe Verlag Kassel 2011<br />

134 Seiten umfasst das Buch, ist ausschließlich<br />

per Versand erhältlich, wird<br />

nicht im Einzelhandel vertrieben und ist zu<br />

bestellen unter: cowe@safe-mail.net oder<br />

Jan.nenninger@safe-mail.net oder Fon:<br />

0561 20168963 oder<br />

Fax: 0561 20168964.<br />

Zum Preis von 12,80 €<br />

plus Versand 1,45 €.<br />

Während ich den bewegenden Bericht<br />

„Mein Leben mit der Schizophrenie“<br />

las, der direkt aus dem psychotischen<br />

Erleben heraus geschrieben war, dachte<br />

ich: Ja, so ist es. Als Psychiater, Psychotherapeut<br />

und Psychoanalytiker höre<br />

ich diese Erfahrungen immer wieder.<br />

Beeindruckend ist die Kraft und Energie<br />

des Betroffenen, wie er all die<br />

schrecklichen Erlebnisse in Worte und<br />

Bilder umwandelte und diese aufschrieb.<br />

Mich begleitete am Anfang gleich die<br />

Frage, was an den furchtbaren Mordgeschichten<br />

wohl der reale Kern sein<br />

könnte. Was für ein Erbe trug diese<br />

Es handelt sich hierbei um ein ganz<br />

besonderes Oeuvre zur medizinisch-philosophischen<br />

Anthropologie, welches<br />

dem Leser auf geradezu einmalige Art<br />

und Weise das Leben und das Schaffen<br />

ihrer Protagonisten nahebringt, dabei<br />

den integralen Charakter dieser Wissenschaftsdisziplin<br />

herausstellt, einen<br />

Ausblick auf künftige Aufgaben der<br />

Anthropologie zulässt und auch noch<br />

so manches bisher unbekanntes biographisches<br />

Detail offenlegt.<br />

In einem sehr gelungenen Vorwort<br />

werden zunächst die Entwicklung und<br />

die Ziele der Anthropologie geschildert,<br />

der sich eine gut strukturierte Beschreibung<br />

der von 35 Philosophen, Ärzten<br />

und anderen Wissenschaftlern anschließt.<br />

Beginnend mit Edmund Husserl<br />

stellt der Autor im weiteren Henri<br />

Bergson, Ernst Cassirer, Nicolai Hartmann,<br />

Martin Heidegger und Jean-<br />

Paul Sartre als die „Meister – Denker“<br />

vor, die den „Ideengeber der philosophischen<br />

Anthropologie“ zuzurechnen<br />

sind.<br />

Verständlicherweise musste unter den<br />

zahlreichen Experten der jeweiligen<br />

Familie mit sich, welches dann der Junge<br />

auf diese Weise auslebte. Oder war<br />

es doch eher der Versuch, das angstvolle<br />

Grauen des Zerfalls von eigener seelischer<br />

Struktur mit diesen Halluzinationen<br />

von Mord, Bedrohung und Auserkorensein<br />

zu bändigen? Auf Seite 101<br />

wird eine Klärung meiner Frage vom<br />

Autor angeboten.<br />

In seinem psychotischen Zustand hatte<br />

er (also halluzinierend) beobachten<br />

müssen, wie jemand, es war eine<br />

Frau, getötet wurde. Es war das Jahr<br />

der Scheidung seiner Eltern. Er war 5<br />

Jahre alt. Er schrieb: „Manchmal denke<br />

ich, dass ich im Jahre 1980 keine<br />

tote Frau gesehen habe, sondern dass<br />

ich selbst das Opfer war, weil kurz darauf<br />

die Scheidung meiner Eltern folgte.“<br />

(S.101). Hier erstand vermutlich<br />

das somit archetypische Bild einer Frau.<br />

Ihr Tod symbolisierte das Ende einer lebenspendenden<br />

Beziehung. Das konnte<br />

sich auf ihn selber beziehen, auf seine<br />

Eltern damals und auf seine Situation<br />

in der akuten Todesangst im Rahmen<br />

seiner Erkrankung.<br />

Beeindruckend ist in diesem Buch zudem<br />

die Vielfalt der sozialen Kontakte.<br />

Alle spielen eine wichtige Rolle bei der<br />

reZensIert<br />

Forschungsrichtung eine gewisse Auswahl<br />

getroffen werden, dennoch lesen<br />

sich die nun folgenden Hauptteile des<br />

Bandes wie ein Alphabet des anthropologischen<br />

Fortschrittes und reichen von<br />

Adler, Jung und Freud über Beauvoir,<br />

Heidegger und Sartre, Thore v. Uexküll,<br />

bis hin zu Victor von Weizsäcker. Straff<br />

gegliedert dabei geradezu spannend<br />

geschrieben, führt uns der Autor in<br />

mehreren Teilkapiteln durch deren Biographie<br />

und Werk, wobei die sich jeder<br />

Beschreibung anschließende Conclusio<br />

besonders lehrreich ist.<br />

Wenn auch – wie der Autor einräumt-<br />

„die Liste der hier nicht erwähnten Persönlichkeiten<br />

ebenso lang wäre, wie<br />

der beschriebenen“ – so findet der Leser<br />

gleichwohl eine solche Fülle von Informationen,<br />

wie sie kaum an anderer<br />

Stelle zu finden ist. Insofern ist zu vermuten,<br />

dass das gut redigierte Buch<br />

auch bald Standard werden wird, dessen<br />

Lektüre ist daher den ärztlichen<br />

Kollegen aller Fachrichtungen sehr zu<br />

empfehlen, meint der Rezensent<br />

n S. Rummler, Hamburg<br />

Bewältigung dieser lange Zeit währenden<br />

Erkrankung. Damit wird eine heilende<br />

Kraft, die Heilkraft sozialer Netzwerke,<br />

verdeutlicht. Alle sind wichtig<br />

und die Vielfalt der Beziehungsangebote<br />

spiegelt letztendlich die Vielfalt<br />

unserer Lebenswirklichkeit wieder. Das<br />

Buch endet mit dem Hinweis auf seine<br />

noch laufende Gruppenpsychotherapie.<br />

Leider und verständlicherweise konnte<br />

er davon noch nichts berichten.<br />

Da ich als Gruppenpsychotherapeut<br />

und Gruppenanalytiker gerne auch mit<br />

Menschen mit psychotischen Erfahrungen<br />

arbeite, hat es mich gefreut, dass<br />

der Autor nun die entwicklungsfördernde<br />

Erfahrung einer Gruppenpsychotherapie<br />

macht und wertschätzt und zugleich<br />

seine Schweigepflicht als Gruppenmitglied<br />

einhält. Auch das ist eine<br />

bedeutsame Fähigkeit.<br />

Ich wünsche dem Buch eine weite<br />

Verbreitung sowohl bei Ärzten der Allgemeinmedizin,<br />

bei meinen nervenärztlichen<br />

und psychiatrischen Kollegen als<br />

auch bei allen ärztlichen und psychologischen<br />

PsychotherapeutInnen.<br />

n Dr. Stephan Alder<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 29


personalIa<br />

98 Jahre<br />

Dr. med. univ. Elisabeth Kittel, Bernau<br />

30 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong><br />

WIr GratulIeren<br />

zum Geburtstag im februar<br />

96 Jahre<br />

OMR Dr. med. Gerda von Hodenberg,<br />

Wittenberge<br />

95 Jahre<br />

OMR Dr. med. Karl-Heinz Schwabe,<br />

Perleberg<br />

92 Jahre<br />

Doz. Dr. med. habil. Eduard Weigl,<br />

Hangelsberg<br />

91 Jahre<br />

Dr. med. Gisela Britz, Cottbus<br />

SR Dr. med. Lydia Rogosky, Altdöbern<br />

87 Jahre<br />

Dr. med. Karl-Heinz Straßburg, Potsdam<br />

86 Jahre<br />

Dr. med. Dietrich Scholz, Mahlow<br />

85 Jahre<br />

SR Dr. med. Herbert Linke, Eichwalde<br />

OMR Prof. Dr. med. habil. Horst Röhlig,<br />

Cottbus<br />

83 Jahre<br />

Ernst-Jürgen Otto, Wildau<br />

OMR Dr. med. Ernst-Georg Rücker,<br />

Fredersdorf-Vogelsdorf, OT Fredersdorf Süd<br />

MR Ingeborg Wille, Eichwalde<br />

82 Jahre<br />

Dr. med. Hans-Ulrich Gerber,<br />

Dahlwitz-Hoppegarten<br />

MR Dr. med. Ruth Kramer, Burxdorf<br />

OMR Prof. Dr. sc. med.<br />

Joachim Neugebauer, Eichwalde<br />

OMR Dr. med. Karl Heinz Rähmer,<br />

Frankfurt (Oder)<br />

81 Jahre<br />

MR Dr. med. Wolfgang Kettwig, Schwedt<br />

MR Prof. Dr. sc. med. Heinz Radzuweit,<br />

Cottbus<br />

80 Jahre<br />

SR Dr. med. Marianne Balz, Prenzlau<br />

SR Alexander Dietz, Cottbus<br />

MR Priv.-Doz. Dr. sc. med. Heinz Hagen,<br />

Potsdam<br />

Dr. med. Kurt Kobs, Strausberg<br />

Dr. sc. med. Klaus Motsch, Potsdam<br />

MR Doz. Dr. med. habil. Lothar Rogowitz,<br />

Görsdorf<br />

MR Dr. med. Günther Scholz, Forst<br />

Dr. med. Gene Simat, Rauen<br />

OMR Dr. med. Ulrich Vierkant, Schwedt<br />

79 Jahre<br />

MR Prof. Dr. sc. med. Ralf Gille, Bad Saarow<br />

MR Dr. med. Peter Hein, Potsdam<br />

Dieter Hentzschel, Königs Wusterhausen<br />

SR Hildegard Kusch, Ahrensdorf<br />

OMR Dr. med. Helga Scharkoff, Cottbus<br />

78 Jahre<br />

SR Dr. med. Irmgard Bärenz, Senftenberg-See<br />

MR Dr. med. Hans-Hubert Becker,<br />

Uckerland OT Jagow<br />

Dr. med. Kurt Gellner, Cottbus<br />

MR Dr. med. Marta Hämmerlein, Grünheide<br />

77 Jahre<br />

SR Dr. med. Elfriede Bläsner, Kummersdorf<br />

OMR Dr. med. Waltraud Braune, Schwedt<br />

Sigrid Burmeister, Potsdam<br />

Dr. med. Kurt Henoch, Lübbenau<br />

Klaus Höna, Frankfurt (Oder)<br />

Astrid Metag, Spremberg<br />

MR Dr. med. Jürgen Nessler, Lebus<br />

Dr. med. Walburga Rentzsch,<br />

Oranienburg, OT Lehnitz<br />

OMR Dr. med. Helmut Ritschel, Potsdam<br />

OMR Dr. med. Reinhard Schmidt,<br />

Finowfurt<br />

MR Dr. med. Margit Stibbe, Potsdam<br />

Rotraut Täufel, Bergholz-Rehbrücke<br />

Dr. med. Irmgard Wild, Kallinchen<br />

SR Dr. med. Marie-Luise Winkler, Müllrose<br />

76 Jahre<br />

Dr. med. Manfred Braune, Schwedt<br />

Dr. med. Marianne Gruner,<br />

Mittenwalde, OT Motzen<br />

OMR Dr. med. Kurt Lange, Bad Belzig<br />

Dr. med. Lieselotte Lichtner, Fürstenwalde<br />

Dr. med. Elfriede Maaß, Zepernick<br />

Dr. med. Wolfgang Menz, Erkner<br />

Prof. Dr. med. Christian Mittermayer,<br />

Schwielochsee-Jessern<br />

MR Dr. med. Rudolf Müller, Lauchhammer<br />

Dr. med. Rudolf Popp, Jüterbog<br />

Brigitte Schaper, Rutenberg<br />

OMR Dr. med. Ursula Schenderlein,<br />

Bad Saarow<br />

SR Dr. med. Klaus Ulrich,<br />

Schwielochsee, OT Goyatz<br />

Dr. med. Günter Wascher, Cottbus<br />

MR Dr. med. Hans-Joachim Wolf, Schwedt<br />

MR Rolf Zimmermann, Rathenow<br />

75 Jahre<br />

Dr. med. Volkmar Bartels, Hennigsdorf<br />

Prof. Dr. sc. med. Peter Bartsch, Biesenthal<br />

Dr. med. Horst Bock, Wittstock<br />

Dagmar Bode, Kraatz<br />

Dr. med. Elisabeth Brachwitz,<br />

Oranienburg, OT Lehnitz<br />

Dr. med. Hella Dötsch,<br />

Wildau bei Königs Wusterhausen<br />

SR Rosemarie Gaebel, Strausberg<br />

Dr. med. Oskar Harnapp, Senftenberg<br />

Dr. med. Franz Hofereiter, Potsdam<br />

Prof. Dr. sc. med. Klaus Koinzer, Cottbus<br />

Dr. med. Dietrich Kothe,<br />

Panketal, OT Zepernick<br />

OMR Dr. med. Gerd Lindner, Strausberg<br />

Ursula Mieschel, Wuthenow<br />

Dr. med. Doris Peukert, Zeesen<br />

Doz. Dr. sc. med. Peter Prenzlau,<br />

Chorin OT Senftenhütte<br />

MR Dr. med. Siegfried Schmidt,<br />

Fichtenwalde<br />

Dr. med. Stefanie Schöning, Strausberg<br />

Dr. med. Christel Schott, Ahrensfelde<br />

70 Jahre<br />

Dr. med. Helga Bail,<br />

Grünheide, OT Kagel-Finkenst.<br />

Dipl.-Med. Axel Barthel, Groß Kreutz<br />

Dr. med. Peter-Michael Bauers, Potsdam<br />

Dr. med. Marlen Beil, Cottbus<br />

SR Gisela Bühring, Nauen<br />

Dr. med. Werner Eckelmann, Neuenhagen<br />

Sieglinde Eichmann, Forst<br />

MR Dr. med. Wolfgang Fechner, Rangsdorf<br />

SR Dr. med. Karin Feistner, Mahlow<br />

Dr. med. Ute Friedrich,<br />

Panketal, OT Zepernick<br />

MR Dr. med. Hubert Goldschmidt,<br />

Niederfinow<br />

Dr. med. Erhard Güttner, <strong>Brandenburg</strong><br />

Sabine Kalledat, Panketal<br />

Dr. med. Alexander Karadschow, Falkensee<br />

Dr. med. Marianne Klevesahl, Oranienburg<br />

Dr. med. Christel Kunkel, Glienicke<br />

Christian Kurek, Biesenthal<br />

Dr. med. Gerd Lengen, Perleberg<br />

Dr. sc. med. Ulf Rüdiger Meinel,<br />

Mühlenbeck Land, OT Mühlenbeck<br />

Gerd Micklich, Rheinsberg<br />

Dr. med. Helga Modra, Friesack<br />

Dr. med. Jürgen Neumann, Forst<br />

SR Dr. med. Margit Rentsch-Kühnel, Guben<br />

Dr. med. Peter Rohn, Glienicke<br />

Elfriede Rossius, Frankfurt (Oder)<br />

MR Dr. med. Gerd Schmidt, Herzberg<br />

Dr. med. Heide Scholz, Havelsee<br />

Ulrike Steffen, Neuruppin<br />

Dr. med. Brigitte Stelzer, Velten<br />

Christa Vieweg, Briesen<br />

Dr. med. Ekkehart Weber, Birkenwerder<br />

MR Dr. med. Dieter Weinreich,<br />

Küstriner Vorland, OT Manschnow<br />

65 Jahre<br />

M.D.(SU) Abdul Razek Dakik,<br />

Schorfheide, OT Finowfurt<br />

Heidi Huettenrauch, Ludwigsfelde<br />

Dr. med. Michael Lau, Altlandsberg<br />

Dr. med. Jochen Börries Nickau,<br />

Königs Wusterhausen<br />

Wladimir Salesskij, Templin<br />

60 Jahre<br />

Dipl.-Med. Christiane Adamek, Eberswalde<br />

Dr. med. Hans Arndt, Cottbus<br />

Dipl.-Med. Irina Conrad,<br />

Nuthetal OT Saarmund<br />

Dr. med. Wolfgang Fischer, Treuenbrietzen<br />

Dipl.-Med. Barbara Hartmann, Strausberg<br />

Dr. med. Joachim Keßler,<br />

Königs Wusterhausen OT Zeesen<br />

Anna Kozhuharova, Falkensee<br />

Monika Mellentin, Berlin<br />

Dr. med. Hartmut Neunert, Kleinkmehlen<br />

Dr. med. habil. Walter Rau, Hennigsdorf<br />

Dipl.-Med. Ingrid Salomeia, Eisenhüttenstadt<br />

Dr. med. Helga Sigrid Schmadl, Eichwalde<br />

Dr. med. Lutz Trenner, Falkensee<br />

Winfried Woelki, Potsdam<br />

Wir bitten unsere Leser, die nicht mit der<br />

Veröffentlichung einverstanden sind, um<br />

Mitteilung bis zum 5. des Vormonats. Leider<br />

ist es uns aus meldetechnischen Gründen<br />

nicht möglich, alle Sterbefälle automatisch<br />

zu erfassen. Wir bitten hier um eine<br />

kurze Information durch die Angehörigen.<br />

Kontakt: 0355 7801018 oder E-Mail: meldewesen@laekb.de.<br />

Hinweis: Ab der <strong>Ausgabe</strong> 7/<strong>2012</strong> werden<br />

nur noch die Daten derjenigen Ärztinnen<br />

und Ärzte abgedruckt, die sich ausdrücklich<br />

damit einverstanden erklärt haben<br />

(vgl. <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2012</strong>, S. 29).


tagungen und Kongresse<br />

Land <strong>Brandenburg</strong> und<br />

Berlin<br />

Diagnostik und Therapiemöglichkeiten<br />

bei urogynäkologischen Patientinnen<br />

für Medizinische Fachangestellte<br />

11. Febr. <strong>2012</strong>, 9 bis 16 Uhr<br />

Teilnehmergebühr: 45 €<br />

Ort: NH Hotel Voltaire Potsdam<br />

Anmeldung unter Fax: 030 675499933<br />

E-Mail: dr.hegenscheid@t-online.de<br />

Demenz<br />

15. Febr. <strong>2012</strong><br />

Herzchirurgie<br />

21. März <strong>2012</strong><br />

Neue Methoden in Diagnostik und<br />

Therapie<br />

18. April <strong>2012</strong><br />

Augenheilkunde<br />

9. Mai <strong>2012</strong><br />

Der besondere Fall<br />

19. Sept. <strong>2012</strong><br />

Fehler und Gefahren<br />

17. Okt. <strong>2012</strong><br />

jeweils 18:00 bis 20:00 Uhr<br />

63. Jahrestagung „Endokrinologie“<br />

17. Nov. <strong>2012</strong><br />

Ort und Auskunft: Chirurgische Klinik<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus gGmbH,<br />

Thiemstraße 111, 03048 Cottbus<br />

Telefon: 0355 462327<br />

Fax: 0355 462337<br />

Kurse Sozialmedizin je 80 P<br />

Aufbaukurs E/F<br />

20. Febr. bis 2. März <strong>2012</strong><br />

Grundkurs A/B<br />

16. bis 27. April <strong>2012</strong><br />

Aufbaukurs G/H<br />

17. bis 28. Sept. <strong>2012</strong><br />

Grundkurs C/D<br />

15. bis 26. Okt. <strong>2012</strong><br />

Grundkurs A/B<br />

5. bis 16. Nov. <strong>2012</strong><br />

Ort: Bernau<br />

Kursleiter: Prof. Dr. med. J.-U. Niehoff, Oderaue<br />

Auskunft: SalusCon GmbH,<br />

Angerstraße 8, 16259 Oderaue<br />

Telefon: 033457 46858 oder 030 530116320<br />

Fax: 030 530116329<br />

Internet: www.saluscon.de<br />

Seehof-Kolloquium: Gesundes Leiden:<br />

Die Z-Diagnosen<br />

10. März <strong>2012</strong>, 10:00 bis 12:00 Uhr<br />

Leitung: Prof. Dr. Linden<br />

Ort und Auskunft: Reha-Zentrum Seehof,<br />

Lichterfelder Allee 55, 14513 Teltow<br />

Telefon: 03328 345679<br />

Fax: 03328 345555<br />

Erfolgreich abrechnen in der<br />

Komplementärmedizin<br />

10. März <strong>2012</strong> in Berlin<br />

weitere Termine auf Anfrage<br />

Teilnehmergebühr: 345 €<br />

Auskunft: Hauptstadtbüro Komplementärmedizin,<br />

Chausseestraße 29, 10115 Berlin<br />

Telefon: 030 28099320<br />

Fax: 030 28097650<br />

E-Mail: info@hufelandgesellschaft.de<br />

Internet: www.hufelandgesellschaft.de<br />

10. Teltower Orthopädisches<br />

Frühlingsforum „Kinderorthopädie“<br />

17. März <strong>2012</strong>, 9:00 bis 14:00 Uhr<br />

Ort: Rehazentrum Teltow<br />

Teilnehmergebühr: 15 €<br />

Auskunft: Stiftung Akademie Deutscher Orthopäden,<br />

Kantstraße 13, 10623 Berlin<br />

Telefon: 030 79744451<br />

Fax: 030 79744457<br />

E-Mail: info@institut-ado.de<br />

9. Spreewaldsymposium<br />

17. März <strong>2012</strong>, 8:45 bis 14:00 Uhr<br />

Ort: Hotel zur Bleiche in Burg<br />

Leitung und Auskunft: Dr. med. W. Kamke,<br />

MediClin Reha-Zentrum Spreewald, Zur Spreewaldklinik<br />

14, 03096 Burg<br />

Telefon: 035603 63221<br />

Fax: 035603 63106<br />

E-Mail: wolfram.kamke@mediclin.de<br />

Echokardiographiekurse<br />

nach Richtlinien der KBV und DEGUM<br />

Transösophageale (TEE) Echokardiographie<br />

24./25. März <strong>2012</strong> in Berlin<br />

Leitung: Dr. E. Lieback<br />

Information unter www.echokurs.de<br />

taGunGen & KonGresse<br />

Hämatologisch-zytologischer<br />

Mikroskopierkurs<br />

Teil 1: 18. bis 21. April <strong>2012</strong><br />

Teil 2: 5. bis 8. Sept. <strong>2012</strong><br />

Ort: Bad Saarow<br />

Teilnehmergebühr: je 200 €<br />

Leitung und Auskunft: PD Dr. med. habil. Koch,<br />

HELIOS Klinikum, Institut für Pathologie, Pieskower<br />

Straße 33, 15526 Bad Saarow<br />

Telefon: 033631 73210<br />

Fax: 033631 73010<br />

E-Mail: pathologie.badsaarow@helios-kliniken.de<br />

Programme unter Homepage: www.saarowzyto.de<br />

Andere Bundesländer<br />

Dresdner Dermatologische<br />

Demonstration 6 P<br />

28. April <strong>2012</strong>, 8:00 bis 13:00 Uhr<br />

Ort: Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt<br />

Leitung: Prof. Dr. med. Wollina, Dresden<br />

Auskunft: Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt,<br />

Klinik für Dermatologie und Allergologie,<br />

Frau Thiele,<br />

Friedrichstraße 41, 01067 Dresden<br />

Telefon: 0351 4801685<br />

Fax: 0351 4801219<br />

E-Mail: Thiele-an@khdf.de<br />

25. Internationaler Kongress<br />

der Deutschen Ophthalmochirurgen<br />

14. bis 17. Juni <strong>2012</strong><br />

Ort: Messezentrum Nürnberg<br />

Auskunft: MCN AG,<br />

Neuwieder Straße 9, 90411 Nürnberg<br />

Telefon: 0911 3931617<br />

Fax: 0911 3931620<br />

E-Mail: doc@mcnag.info<br />

Internet: www.doc-nuernberg.de<br />

Fortbildungsangebote unter<br />

www.laekb.de<br />

Rubrik Fortbildung/Fortbildungstermine<br />

Alle Angaben sind ohne Garantie.<br />

Bei Rückfragen bitte direkt an den<br />

Veranstalter wenden.<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 31


Planungsbereich/Arztgruppen<br />

Kvbb InformIert<br />

Anästhesie<br />

32 | <strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong><br />

Übersicht der Entscheidungen des Landesausschusses<br />

der Ärzte und Krankenkassen<br />

des Landes <strong>Brandenburg</strong> zur Anordnung bzw.<br />

Aufhebung von Zulassungsbeschränkungen<br />

im Bezirk der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

<strong>Brandenburg</strong> nach § 103 Abs. 1 bis 3 SGB V<br />

i.V.m. § 16b Ärzte-ZV<br />

Augen Chirurgie Fachärzte<br />

Intern.<br />

Frauen HNO<br />

Hautkrank.<br />

Kinder Nerven<br />

Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses<br />

per 09.11.2011 für die Arztgruppen<br />

in den jeweiligen Planungsbereichen bis einschließlich<br />

des Beschlusses Nr. 54/11. Die für Zulassungen<br />

gesperrten Planungsbereichen/Arztgruppen sind mit<br />

einem „x“ gekennzeichnet. Die Anzahl der möglichen<br />

Zulassungen in vormals geschlossenen Planungsbereichen<br />

ist in Klammern (...) gesetzt.<br />

* Zulassungsmöglichkeit für ärztl. Psychotherapeuten; ** Zulassungsmöglichkeit für Psychotherapeuten, die ausschließl. Kinder und Jugendliche behandeln<br />

Orthopädie<br />

Psychoth.<br />

Diag.Ra -<br />

diol.<br />

Potsdam/Stadt x x x x x x x x x x x x (1) (1)<br />

Brandenb. a.d. Havel/<br />

St.Potsdam-Mittelmark<br />

x (1) x x x x x x x x x x x<br />

Havelland x x x x x x x x x x x x x<br />

Oberhavel x x x x x x x x x x x x x (17)<br />

Ostprignitz-Ruppin x x x x x x x x x x x x x<br />

Prignitz x x x x x x (1) x x x x x (1)<br />

Teltow-Fläming x x x x x x x x x x x x x<br />

Cottbus/Stadt x (1) x x x x x x x x 1*/x x x (4)<br />

Dahme-Spreewald x x x x x x x x x x x x x<br />

Elbe-Elster x x x x x x (1) x x x x x x (11)<br />

Oberspreew.-Lausitz x x x x x x x x x x 1*/x x x<br />

Spree-Neiße x (1) x x x x x x x x 2*/x x x<br />

Frankfurt/Stadt/Oder-<br />

Spree<br />

x x x x x x x x x x x x x x<br />

Barnim x (1) x x x x x x x x x x x<br />

Märkisch-Oderland x x x x x (1) x x x x x x x (24)<br />

Uckermark (1) x x x x x x x x x 1*/x x x<br />

Öffentliche Ausschreibungen von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V<br />

In Gebieten, für die der Landesausschuss der Ärzte und<br />

Krankenkassen eine Zulassungssperre angeordnet hat,<br />

schreibt die KV <strong>Brandenburg</strong> gem. § 103 Abs. 4 SGB V<br />

nach Antragstellung folgende Vertragsarztsitze zur<br />

Nachbesetzung aus:<br />

Bewerbungsfrist bis 10.03.<strong>2012</strong><br />

laufende Bewerbungskennziffer: 01/<strong>2012</strong><br />

Fachrichtung: Anästhesiologie<br />

Planungsbereich: Havelland<br />

gewünschter Übergabetermin: 01.04.<strong>2012</strong><br />

laufende Bewerbungskennziffer: 02/<strong>2012</strong><br />

Fachrichtung: Chirurgie<br />

Planungsbereich: Frankfurt (Oder)-Oder-Spree<br />

gewünschter Übergabetermin: Sofort<br />

laufende Bewerbungskennziffer: 03/<strong>2012</strong><br />

Fachrichtung: Haut- u. Geschlechtskrankheiten<br />

Planungsbereich: <strong>Brandenburg</strong> an der Havel/<br />

Potsdam-Mittelmark<br />

gewünschter Übergabetermin: 01.10.<strong>2012</strong><br />

laufende Bewerbungskennziffer: 04/<strong>2012</strong><br />

Fachrichtung: Ärztlicher Psychotherapeut<br />

Planungsbereich: Märkisch-Oderland<br />

gewünschter Übergabetermin: 01.01.2013<br />

laufende Bewerbungskennziffer: 05/<strong>2012</strong><br />

Fachrichtung: Psychologischer Psychotherapeut<br />

Planungsbereich: Märkisch-Oderland<br />

gewünschter Übergabetermin: 01.01.2013<br />

laufende Bewerbungskennziffer: 06/<strong>2012</strong><br />

Fachrichtung: Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Planungsbereich: Barnim<br />

gewünschter Übergabetermin: 01.04.<strong>2012</strong><br />

laufende Bewerbungskennziffer: 07/<strong>2012</strong><br />

Fachrichtung: Kinder- und Jugendmedizin<br />

Planungsbereich: Dahme-Spreewald<br />

gewünschter Übergabetermin: 01.07.<strong>2012</strong><br />

Nähere Auskünfte erhalten Sie beim Unternehmensbereich<br />

Qualitätssicherung/Sicherstellung der Kassenärztlichen<br />

Urologen<br />

Vereinigung <strong>Brandenburg</strong>, Ansprechpartnerin:<br />

Ingeborg Prößdorf, Telefon: 0331 2309-323 oder<br />

Karin Rettkowski, Telefon: 0331 2309-320.<br />

Hausärzte<br />

Die schriftliche Bewerbung für die ausgeschriebenen<br />

Vertragsarztsitze ist zwingend erforderlich. Sie muss die<br />

Bewerbungskennziffer, die Anschrift, die Telefonnummer,<br />

die Facharztanerkennung sowie Angaben zum möglichen<br />

Praxisübernahmezeitpunkt enthalten.<br />

Unter dem Stichwort „Ausschreibung“ sind die Unterlagen<br />

bei der KV <strong>Brandenburg</strong>, Friedrich-Engels-Str.<br />

103/104, 14473 Potsdam, einzureichen.<br />

Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, dass in<br />

der Warteliste eingetragene Ärzte nicht automatisch<br />

als Bewerber für die ausgeschriebenen Vertragsarztpraxen<br />

gelten.<br />

Weitere Informationen über Angebote für Praxisübernahmen<br />

können Sie unserer Homepage unter www.kvbb.de<br />

(Stichwort: Praxisbörse) entnehmen oder persönlich unter<br />

der Rufnummer 0331/2309-320 oder -323 erfragen.


infEKtionsschutz<br />

Infektionskrankheiten/Impfschutz/Krankenhaushygiene<br />

INFEKTIONSEPIDEMIOLOGISCHE<br />

LAGE IM LAND BRANDENBURG<br />

(JAHRESRÜCKBLICK 2011)<br />

Im Jahr 2011 wurden von den 18 Gesundheitsämtern<br />

der Landkreise und kreisfreien Städte<br />

insgesamt 20.143 Einzelfälle meldepflichtiger<br />

Infektionskrankheiten an die Abteilung Gesundheit<br />

des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit<br />

und Verbraucherschutz (LUGV) übermittelt<br />

(Stand: 05.01.<strong>2012</strong>). Dies entspricht im Vergleich<br />

zum Vorjahr einer Steigerung von 8 %.<br />

Übermittlungsweg<br />

Die Übermittlung der meldepflichtigen Angaben<br />

nach Infektionsschutzgesetz und erweiterter<br />

Meldeverordnung des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />

erfolgt vom Gesundheitsamt über die<br />

Landesstelle an das Robert Koch-Institut (RKI)<br />

in einem dafür festgelegten Zeitfenster. Dabei<br />

werden anonymisiert nur die Daten übermittelt,<br />

die bundesweit einheitlichen Falldefinitionen<br />

entsprechen. Damit ist gewährleistet, dass<br />

standardisierte Surveillance-Daten zeitnah und<br />

kontinuierlich auf Landes- und Bundesebene<br />

bewertet und der Fachöffentlichkeit, den politischen<br />

Entscheidungsträgern und den Medien<br />

zur Verfügung gestellt werden können.<br />

Die 10 häufigsten Infektionskrankheiten<br />

im Land <strong>Brandenburg</strong><br />

[Abb.1].<br />

Obwohl im Vergleich zum Vorjahr bei den<br />

durch Noro- und Rotaviren verursachten Gastroenteritiden<br />

ein leichter Rückgang zu verzeichnen<br />

Anzahl der Erkrankungen/Infektionen<br />

(absulut)<br />

luGv, abteIlunG GesundheIt<br />

war, dominierten wie in den Vorjahren beide<br />

Meldekategorien das Meldegeschehen. Insgesamt<br />

wurden 6725 Norovirus- und 3009 Rotavirus-Erkankungen<br />

übermittelt. Häufig handelte<br />

es sich um Ausbruchsgeschehen, die vor allem<br />

in Gemeinschaftseinrichtungen auftraten.<br />

Der steigende Trend der Campylobacter-Enteritiden<br />

setzte sich auch in diesem Jahr fort, mit<br />

2429 übermittelten Fällen. Den 4. Platz nahmen<br />

im Jahr 2011 mit 1999 Fällen – fast dem<br />

zehnfachen des Vorjahreswertes - die Influenza-<br />

Nachweise ein. Sie waren Teil des bundesweiten<br />

Anstieges (auf das Zwölfache des Vorjahreswertes)<br />

und verdrängten damit die Lyme-Borreliosen<br />

auf Platz 5 (1554 Meldungen).<br />

Die Anzahl der Pertussis-Erkrankungen verdoppelte<br />

sich im Vergleich zum Vorjahr auf 1381<br />

Meldungen. Ursächlich dafür ist sicherlich die<br />

unzureichende Auffrischung des Impfschutzes<br />

in allen Altersgruppen (s. <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2012</strong>).<br />

Weiterhin hohe Fallzahlen wurden im Jahr 2011<br />

bei den Salmonellosen (832 Meldungen), den<br />

Windpocken (608) und den E.-coli-Erkrankungen<br />

(368) verzeichnet. Auch die seit 2009 bisher nur<br />

im Bundesland <strong>Brandenburg</strong> meldepflichtigen<br />

Herpes-zoster-Erkrankungen befanden sich unter<br />

den zehn häufigsten (346 Meldungen).<br />

EHEC/HUS<br />

Der Ausbruch durch enterohämorrhagische E.<br />

coli im Frühsommer 2011 rückte die sonst eher<br />

seltenen Meldekategorien EHEC und HUS in den<br />

Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Der Ausbruchsstamm<br />

O104:H4 wurde bisher weltweit<br />

nur selten bei Menschen beobachtet und bei<br />

Tieren, die sonst häufig als Reservoir fungieren,<br />

noch nie nachgewiesen. Bekanntlich wurden<br />

Abb. 1: TOP 10 der Infektionskrankheiten 2011 nach Häufigkeit in <strong>Brandenburg</strong> im Vergleich mit den Meldedaten 2010<br />

10000<br />

9000<br />

8000<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

Norovirus<br />

Rotavirus<br />

Campylobacter<br />

Influenza<br />

Lyme-Borreliose<br />

Pertussis<br />

Salmonellose<br />

Windpocken<br />

E.-coli-Enteritis<br />

2010 2011<br />

Herpes zoster<br />

Quelle: LUGV, Abteilung Gesundheit, SurvNET-Stand vom 05.01.<strong>2012</strong><br />

kontaminierte importierte Bockshornkleesamen<br />

aus Ägypten als Ursache identifiziert.<br />

In <strong>Brandenburg</strong> meldeten von Mai bis Juli 2011<br />

acht Landkreise und 3 kreisfreie Städte insgesamt<br />

27 EHEC-Fälle und 5 HUS-Erkrankungen,<br />

die dem Ausbruchsgeschehen zuzuordnen waren.<br />

Der größte Teil davon stammte - nicht zuletzt<br />

aufgrund der geographischen Nähe zur<br />

bundesweit am stärksten betroffenen Region -<br />

aus dem Landkreis Prignitz. Die Mehrzahl der Erkrankungen<br />

trat zwischen dem 16.05. und dem<br />

31.05. auf. Die Gesundheitsämter ermittelten bei<br />

20 Patienten (62 %) eine Verbindung zu „Norddeutschland“.<br />

Bei insgesamt 15 Fällen wurde der<br />

Ausbruchstamm O104:H4 nachgewiesen.<br />

26 Erkrankte mussten stationär behandelt werden,<br />

jedoch gab es im Land <strong>Brandenburg</strong> keine<br />

Sterbefälle in diesem epidemiologischen Zusammenhang.<br />

Die besondere Alters- und Geschlechterverteilung<br />

der Erkrankten, die in den Medien während<br />

des Ausbruchs hervorgehoben wurde,<br />

zeigte sich auch in den <strong>Brandenburg</strong>er Meldezahlen.<br />

Es erkrankten mehr weibliche (18) als<br />

männliche (14) Personen. 18 Fälle betrafen Erwachsene<br />

im Alter von 40 bis 70 Jahren, während<br />

in der Vergangenheit vorrangig kleine Kinder<br />

betroffen waren.<br />

Ausführliche Abschlussberichte des Bundesinstitutes<br />

für Risikoforschung (BfR) und des<br />

RKI sind zu finden unter: http://www.rki.de/<br />

cln_234/nn_467482/DE/Content/InfAZ/E/EHEC/<br />

EHEC-Abschlussbericht.html sowie http://www.<br />

bfr.bund.de/cm/350/ehec-ausbruch-2011-aufklaerung-des-ausbruchs-entlang-der-lebensmittelkette.pdf<br />

Hinweis auf neue Publikationen des MUGV<br />

Der neue Infektionsreport <strong>2012</strong> des Landes<br />

<strong>Brandenburg</strong> beleuchtet die wichtigen<br />

Trends der meldepflichtigen Infektionskrankheiten<br />

seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes<br />

im Jahr 2001 bis zum Jahr 2010. Die Analysen<br />

werden auf die <strong>Brandenburg</strong>er Landkreise<br />

und kreisfreien Städte bezogen, bundesweite<br />

Vergleiche ergänzen das Bild. Weitere Themen<br />

sind multiresistente Infektionserreger und Impfprävention.<br />

Der neue Inpuncto Impfprävention<br />

liefert einen detaillierten Überblick zum Thema.<br />

Beide Publikationen sind demnächst unter<br />

www.gesundheitsplattform.brandenburg.de<br />

> Gesundheitsberichte > Landespublikationen<br />

als PDF abzurufen. Gedruckte Exemplare des<br />

Reportes können per Mail bestellt werden unter<br />

infoline@lugv.brandenburg.de.<br />

<strong>Brandenburg</strong>isches Ärzteblatt 2 •<strong>2012</strong> | 33


Ministerium für<br />

Inneres und Sport<br />

Im Polizeiärztlichen Zentrum des<br />

Landes Sachsen-Anhalt mit Hauptsitz<br />

in Magdeburg sind zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt zwei Stellen<br />

einer/eines<br />

Polizeiärztin/Polizeiarztes<br />

zu besetzen.<br />

Wer wir sind:<br />

Das Polizeiärztliche Zentrum ist eine Zentrale Serviceeinrichtung der Landespolizei<br />

Sachsen-Anhalt; ihm ist der Ärztliche Gutachterdienst der Landesverwaltung angegliedert.<br />

Im Polizeiärztlichen Zentrum ist ein multiprofessionelles Ärzteteam verschiedener<br />

Fachrichtungen tätig, dem folgende Aufgaben obliegen:<br />

• Betriebs- und sozialmedizinische Betreuung der Landespolizei,<br />

• Begutachtungen im Rahmen des Beamten- und Dienstunfallrechts sowie nach<br />

Tarifvertrag der Länder,<br />

• medizinische Betreuung der Polizeivollzugsbeamten,<br />

• medizinische Versorgung von Polizeieinsätzen,<br />

• medizinische Prävention im Rahmen eines fortgeschrittenen betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

in der Polizei.<br />

Was wir bieten:<br />

• Einen nach A 15 Besoldungsordnung A des Landesbesoldungsgesetzes Sachsen-<br />

Anhalt bewerteten Arbeitsplatz als Beamtin/Beamter auf Lebenszeit oder einen<br />

entsprechenden unbefristeten Arbeitsplatz im Beschäftigtenverhältnis,<br />

• Teamarbeit in kollegialer Atmosphäre,<br />

• familienfreundliche Arbeitszeiten ohne Wochenend- und Feiertagsdienst,<br />

• großzügige Unterstützung bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen,<br />

• Möglichkeit der Ausübung einer Nebentätigkeit im Rahmen der gesetzlichen<br />

Regelungen,<br />

• Teilzeiteignung des Arbeitsplatzes,<br />

• Einsatzorte je nach Fachrichtung in Magdeburg oder Halle, zum Teil auch Halberstadt.<br />

Wen wir suchen:<br />

• Persönlichkeiten mit einem hohen Maß an Identifikation mit der Aufgabe, Flexibilität,<br />

Verantwortungsbewusstsein sowie ausgeprägtem Interesse an einer kontinuierlichen<br />

fachlichen Weiterbildung,<br />

• Fachärzte vorwiegend folgender Fachrichtungen: Innere Medizin, Allgemeinmedizin<br />

oder Arbeitsmedizin; alternativ Ärzte in fortgeschrittener Facharztweiterbildung.<br />

• Die Zusatzbezeichnung „Betriebsmedizin“ kann im Bedarfsfall bei uns erworben<br />

werden.<br />

• Fahrerlaubnis Klasse B ist erwünscht.<br />

• Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung und Befähigung bevorzugt<br />

berücksichtigt.<br />

• Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Ihre aussagefähigen Bewerbungen richten Sie bitte bis zum 29.02.<strong>2012</strong> an das<br />

Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, Referat 25<br />

Halberstädter Str. 2 / Am Platz des 17. Juni, 39112 Magdeburg<br />

Für Rückfragen steht Ihnen der Leitende Polizeiarzt/Leiter des Polizeiärztlichen<br />

Zentrums/Ärztlichen Gutachterdienstes der Landesverwaltung, Herr Ministerialrat<br />

Dr. med. Pedal unter folgenden Telefonnummern zur Verfügung:<br />

0391/567-5218 oder 0391/60748-20 bzw. -22<br />

Institut für Sozialmedizinische Begutachtung<br />

und Fortbildung<br />

Unser Institut führt sozialmedizinische Begutachtungen<br />

für verschiedene Sozialträger durch.<br />

Zur Ergänzung für unser nettes Team suchen wir eine/n<br />

FÄ/FA für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin und<br />

FÄ/FA für Orthopädie oder Chirurgie in Vollzeit.<br />

� möglichst mit Zusatzbezeichnung Sozialmedizin (nicht Bedingung)<br />

� Erwerb der Zusatzbezeichnung Sozialmedizin möglich<br />

� gute Bezahlung, flexible Arbeitszeiten ohne Wochenend- und<br />

Bereitschaftsdienste<br />

Institut für Sozialmedizinische Begutachtung und Fortbildung<br />

Schönhauser Allee 10/11, 10119 Berlin<br />

Ansprechpartner: Dr. Sabine Schulze, Doris Diekhans<br />

Telefon: 030 48495540, E-Mail: info@institut-sbf.de<br />

stellenangebote<br />

Wir suchen Sie:<br />

- Ärztin/Arzt in Weiterbildung<br />

- Fachärztin/Facharzt<br />

zur Verstärkung unseres Teams in der Klinik<br />

für Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Wir bieten:<br />

- Vertragsdauer mit voller Weiterbildungszeit und -garantie<br />

- ein abwechslungsreiches und interessantes Aufgabengebiet<br />

- ein freundliches engagiertes Team<br />

- eine flache Hierarchie<br />

- geregelte Arbeitszeiten und regelmäßige Weiterbildungsangebote<br />

- auf Wunsch Hilfe bei der Wohnungssuche<br />

- Diakonie-Kindergarten mit verlängerten Öffnungszeiten in Kliniknähe<br />

Wir suchen engagierte Mitarbeiter/-innen, die Freude an einer verantwortungsvollen<br />

klinischen Tätigkeit haben und die zuverlässig in einem<br />

aufgeschlossenen Team mitarbeiten wollen.<br />

Die Mitarbeiter der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

führen an den Standorten Neubrandenburg und Altentreptow<br />

jährlich mehr als 10.600 Allgemeinanästhesien sowie mehr als 5.000<br />

neuraxiale Verfahren und periphere Nervenblockaden bei Patienten in<br />

den operativen Fachrichtungen Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie,<br />

Kinderchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hals-Nasen-Ohren-<br />

Heilkunde, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Neurochirurgie,<br />

Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Urologie sowie<br />

bei diagnostischen/interventionellen Maßnahmen (Endoskopie,<br />

Kardiologie, Radiologie) durch. Auf der Interdisziplinären Operativen<br />

Intensivstation mit 18 Beatmungsbetten werden jährlich über 1.300<br />

Patienten der operativen Kliniken sowie beatmete Patienten mit<br />

internistischen und neurologischen Krankheitsbildern versorgt. Die<br />

Klinik verfügt über eine Prämedikationssprechstunde und ist organisatorisch<br />

für den Bereich „Ambulantes Operieren“ verantwortlich. Ein<br />

Akutschmerzdienst betreut die stationären Patienten mit Patientenkontrollierter<br />

Epiduralanalgesie sowie Katheterregionalanalgesie.<br />

Die Klinik verfügt über die volle Weiterbildungsbefugnis zur<br />

Ausbildung zum Facharzt und zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />

spezielle anästhesiologische Intensivmedizin sowie die Weiterbildungsbefugnisse<br />

spezielle internistische Intensivmedizin für 12 Monate und<br />

spezielle Schmerztherapie für 6 Monate.<br />

Das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum (Akademisches Lehrkrankenhaus<br />

der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald) ist ein überregionales<br />

Versorgungszentrum mit 1.020 Betten in 28 Kliniken und Instituten in<br />

Neubrandenburg, Altentreptow und Malchin.<br />

Die Stadt Neubrandenburg (ca. 65.000 Einw.) liegt in landschaftlich<br />

reizvoller Umgebung direkt am Tollensesee im nördlichen Bereich der<br />

Mecklenburgischen Seenplatte. Die Ostseeküste und die Hauptstadt<br />

Berlin sind schnell erreichbar. Alle Schulen befinden sich am Ort.<br />

Informationen: Chefarzt Dr. med. Knut Mauermann,<br />

Tel. 0395 775-2631<br />

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an die<br />

Diakonie Klinikum Dietrich Bonhoeffer GmbH<br />

Hauptbereich Personal- und Sozialwesen<br />

Postfach 40 01 35, 17022 Neubrandenburg<br />

Tel. 0395 775-2021, Fax: 0395 775-2019<br />

pw@dbknb.de<br />

www.dbknb.de


Werden Ihre besten<br />

Ideen etwa nicht<br />

verwirklicht?<br />

Dr. med. Michael Barth,<br />

Facharzt für Arbeitsmedizin, Leiter<br />

Forschung und Entwicklung:<br />

»Die Chance, als Arbeitsmediziner bei einem der<br />

größten Anbieter zu arbeiten, war für mich die<br />

sichere Alternative zum Klinik- und Praxisalltag.<br />

Nicht nur wegen der fehlenden Nacht- und<br />

Wochenenddienste. Denn mit meiner Erfahrung<br />

und meinen Ideen gestalte ich jetzt nicht nur<br />

meine, sondern auch die Zukunft der B·A·D<br />

entscheidend mit. Das kommt auch unseren<br />

Kunden zugute. Das verstehe ich unter dem<br />

Erfolgsfaktor Mensch!«<br />

www.erfolg-hat-ein-gesicht.de<br />

Kurse / seminare / fortbildung<br />

praxisvertretung<br />

stellenangebote<br />

Wir bieten an unseren Standorten Braunschweig, Halle/Dessau/Hettstedt, Salzwedel und Wernigerode<br />

Arbeits-/Betriebsmedizinern (m/w) oder<br />

Ärzten in Weiterbildung (m/w)<br />

(Kennziffer ÄBBR)<br />

Fachgebiet Arbeitsmedizin neue Perspektiven.<br />

Unser Angebot:<br />

– Flexible und planbare<br />

Arbeitszeiten<br />

– Möglichkeit der Teilzeittätigkeit<br />

– Keine Wochenend-/Nachtdienste<br />

– Große Gestaltungsfreiräume<br />

– Zeit für die Beratung in der<br />

Präventivmedizin<br />

– Leistungsbezogene Vergütung<br />

– Finanzierte Weiterbildungsmaßnahmen<br />

– Betriebliche Altersvorsorge<br />

– Innerbetriebliches Gesundheitsmanagement<br />

– Car-Rent-Sharing-Modell<br />

– Attraktive Karrierechance<br />

Interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständigen Bewerbungs-<br />

unterlagen unter Angabe der o. g. Kennziffer, gerne auch per E-Mail.<br />

Für Fragen und weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte direkt<br />

an Ihre Ansprechpartnerin Petra Bußmann, Telefon 02 28/4 00 72-339.<br />

Wir freuen uns auf ein Gespräch mit Ihnen!<br />

B·A·D GmbH – Human Resources<br />

Herbert-Rabius-Straße 1, 53225 Bonn<br />

bewerbung@bad-gmbh.de<br />

www.bad-gmbh.de/karriere<br />

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Ihre Aufgaben:<br />

– Arbeitsmedizinische Vor-<br />

sorgeuntersuchungen<br />

– Betriebsbegehungen und<br />

Beratung zu vielfältigen<br />

arbeitsmedizinischen Themen<br />

– Arbeitsmedizinische<br />

Begutachtung<br />

– Gestaltung und Durch-<br />

führung eines betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements<br />

– Schulungen zu verschiedenen<br />

Themen der Prävention<br />

– Reisemedizinische Beratung<br />

– Arbeiten in einem interdiszi-<br />

plinären Team<br />

praxisgesuch<br />

praxisräume<br />

Die B·A·D GmbH betreut mit mehr<br />

als 2.500 Experten europaweit<br />

200.000 Betriebe mit 4 Millionen<br />

Beschäftigten in den verschiedenen<br />

Bereichen der Gesundheitsvorsorge<br />

und der Arbeitssicherheit.<br />

Allein in Deutschland betreiben wir<br />

190 Gesundheitszentren. Damit<br />

gehören wir mit unseren Tochtergesellschaften<br />

zu den größten europäischen<br />

Anbietern von Präventionsdienstleistungen.<br />

Unsere Mitarbeiter<br />

sind dabei unser wertvollstes Kapital,<br />

denn ohne sie wären wir nicht so<br />

erfolgreich!<br />

Gehören Sie bald<br />

auch zu uns?


Sie für Ihre PatIenten<br />

wir für Ihre PraxIs<br />

gemeinSam beSSer.<br />

Sie tragen eine besondere Verantwortung.<br />

Patienten helfen und heilen zu können, erfordert Ihre<br />

uneingeschränkte aufmerksamkeit. flexibilität, freie<br />

Zeiteinteilung und optimal organisierte abläufe sind<br />

die Voraussetzung dafür.<br />

Was dürfen Wir für sie erledigen?<br />

sie erreichen uns<br />

in Berlin: 030 319008-45<br />

in CottBus: 0335 380019-10<br />

in Potsdam: 0331 2800658<br />

GeMeInsaM Besser.<br />

aBrechnunGskonZePte für Den arzt<br />

wir entlasten sie von allen kaufmännischen und<br />

verwaltungstechnischen arbeiten, die bei der abrechnung<br />

privater honorarleistungen entstehen. Dadurch<br />

versetzen wir sie in die Lage, sich Ihren Patienten<br />

ungestört widmen zu können.<br />

www.pvs-bb.de

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