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1 Analgetika, Antipyretika, Antiphlogistika, Frage 1+2: Analgetika ...

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PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!4) Indometacin:sehr potentes NSAIDApplikation: per oslängere Halbwertszeit als DiclofenacElimination: hepatische Metabolisierung und renale AusscheidungWirkung: stark analgetisch, antipyretisch und antiphlogistischIndikation:starke Schmerzenschmerzhafte Entzündungenrheumatische Erkrankungen (Kollagenosen)Gicht (Mittel der Wahl beim akuten Gichtanfall)Nebenwirkungen wie die anderen COX-Hemmer: Magen, Respirationstrakt,Niere, Uterus und ZNSweitere ähnlich wie Diclofenac wirkende COX-Hemmer sind die Oxicam-Derivate:MeloxicamPiroxicam werden bei stärkeren Schmerzen, rheumatischen Erkrankungeneingesetzt.Nebenwirkung: ähnlich wie DiclofenacII)Nicht-saure antipyretische <strong>Analgetika</strong>1) Paracetamol:Einnahme: typisch als Zäpfchen; auch oral als Saft, TabletteElimination: hepatische Metabolisation zu inaktiven Metaboliten und renaleAusscheidung. In geringem Ausmaß entsteht hepatisch der Metabolit N-Azetyl-p-Benzochinonimin (über Cytochrom P-450-Mischoxygenasen). N-Azetyl-p-Benzochinonimin wird jedoch sofort mit Glutathion konjugiert,sodass die Mercaptursäure entsteht; diese wird renal ausgeschieden. BeiÜberdosierung werden die hepatischen Glutathionreserven jedoch rascherschöpft: N-Azetyl-p-Benzochinonimin wirkt dann hepatotoxisch, es bindetan Leberzellproteine und macht dann Leberzellnekrosen.Wirkung: reversible Hemmung der COX im ZNS; analgetisch, antipyretisch(steckt schon im Namen!)Indikation: zur Behandlung leichter bis mittlerer Schmerzen, zurFiebersenkung; gilt als Mittel der Wahl in der Pädiatrie (Säugling bekommtZäpfchen)5


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Nebenwirkungen: im Gegensatz zu den sauren Nicht-Opioidanalgetika (NSAID)ist das Nebenwirkungsrisiko bei angemessener Dosierung gering – jedochkommt es bei Überdosierung zu hepatotoxischen und nephrotoxischenEffekten.Klinik:unspezifische Frühsymptome: Bauchschmerz, Übelkeit, Erbrechennach 1-2 Tagen: Serumtransaminasenanstieg, Bilirubinanstieg, verminderteGerinnungsfaktorennach 3-4 Tagen: massiver Anstieg der Leberenzyme, Ikterus, fulminantesLeberversagen.Das Risiko einer Leberzellschädigung kann mittels derParacetamolkonzentration abgeschätzt werden.Therapie:Aktivkohle; bei schwerer Intoxikation: MagenspülungAntidot der Wahl ist N-Azetylcystein: die Zufuhr der SH-Gruppen beschleunigtdie Inaktivierung von N-Azetyl-p-Benzochinonimin.Der ideale Behandlungserfolg setzt bis zu 12 Stunden nach der Einnahme ein.Kontraindikation:Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (dadurch sind das NADPH unddie Glutathion-Reduktase-Aktivität vermindert).2) Pyrazolderivate: Metamizol, Phenazon, PropyphenazonMetamizol:Einnahme: oralWirkmechanismus: reversible Hemmung der COXWirkung:analgetischantipyretischMetamizol gilt als potentester Vertreter der Nicht-Opioidanalgetika; es wirktals einziges Nicht-Opioidanalgetikum spasmolytischIndikation:starke akute oder chronische Schmerzenpostoperative SchmerzenTumorschmerzen6


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Starke Kolikschmerzen (z.B. der Gallen- und harnableitenden Wege)Therapierefraktäres hohes FieberNebenwirkungen:ÜberempfindlichkeitsreaktionenAgranulozytose (Symptome: Heiserkeit, Angina, Rachenulzerationen, Fieber)anaphylaktische Reaktion: Urtikaria bis hin zum anaphylaktischen SchockSchock: rascher Blutdruckabfall bei zu schneller InjektionPhenazon und Propyphenazon:zählen wie Metamizol zu den Pyrazol-Derivatenwirken ähnlich wie Metamizol, aber nicht spasmolytischNebenwirkungen wie Metamizol (Agranulozytose, Schock)Phenazon und Propyphenazon finden sich häufig in Kombinationspräparaten.Flupiritin:mittelstark wirksames Analgetikum mit zusätzlichen muskelrelaxierenden Eigenschaften.Flupiritin sorgt für einen K + -Ausstrom aus der Zelle. Es ist also ein selektiver neuronaler K + -Kanalöffner, der an den Zellen eine Hyperpolarisation bedingt. Durch die Hyperpolarisationkommt es zu einer spinalen Hemmung der Weiterleitung von nozizeptiven Impulsen. Esbesteht ein indirekter NMDA-Rezeptorantagonismus.Flupiritin hemmt die Prostaglandinsynthese erst in hohen DosenUnerwünschte Wirkungen:Müdigkeit, Schwindelgastrointestinale BeschwerdenVerstärkung der Wirkung von Alkohol und SedativaIndikation:MuskelverspannungHexenschussNeuralgiendysmenorrhoische BeschwerdenSpannungskopfschmerzenTumorschmerzen7


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Kontraindikation:Myasthenia gravisNefopam:mittelstark wirksames Analgetikum. Nefopam hemmt die neuronale Aufnahme vonNoradrenalin, Serotonin und Dopamin und wirkt anticholinerg und antihistaminerg. Esbeeinflusst die absteigenden schmerzmodulierenden noradrenergen und serotonergenNeurone.Indikation: mäßig starke SchmerzzuständeUnerwünschte Wirkungen:- Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck- gastrointestinale Störungen- Mundtrockenheit- Schweißausbruch- Konfusion- SchläfrigkeitKontraindikation:- Glaukom- Prostatahyperplasie8


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Saure antipyretisch-antiphlogistische <strong>Analgetika</strong>:Fiebersenkung, Entzündungshemmung, SchmerzlinderungGemeinsamkeiten: schwach saurer Charakter und besonders ausgeprägtePlasmaeiweißbindung.An Plasmaproteine gebunden gelangen die antipyretisch-antiphlogistischen <strong>Analgetika</strong> insentzündete Gewebe bzw. Interstitium. Im entzündeten Gewebe ist der pH-Wert etwasniedriger und der pKs entspricht annähernd dem pH. Es liegt die undissoziierte Form vor.Wirkmechanismus der Nicht-Opioidanalgetika:- Hemmung der Zyklooxygenase es kommt zu einer Verminderung derProstaglandin- und ThromboxansyntheseASS hemmt die COX durch Azetylierung irreversibelSalizylsäure und Ibuprofen hingegen hemmen kompetitiv reversibelParacetamol fängt Sauerstoff- und Hydroxyperoxidradikale ab, die wesentlich an derAktivierung der COX beteiligt sind – hemmt dadurch die COX nicht-kompetitivreversibel.wichtig: Hauptangriffspunkt saurer <strong>Analgetika</strong> ist die Hemmung der COX dadurch ist dieProstaglandinsynthese vermindert die Sensibilisierung der Nozizeptoren durch dieProstaglandine nimmt ab.Prostaglandine senken die Schwelle der Nozizeptoren für die Auslösung vonAktionspotentialen.Antipyretische WirkungDie antipyretische Wirkung saurer und nicht-saurer antipyretischer <strong>Analgetika</strong> beruhtebenfalls auf einer Hemmung der COX. Fieber wird durch exogene Pyrogene (Viren,9


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Interferone, Bakterien, Lipopolysaccharide gramnegativer Bakterien) ausgelöst: dieexogenen Pyrogene regen zunächst Makrophagen zur Bildung endogener Pyrogene an: IL-1ist typisch dafür. Die im Blut zirkulierenden endogenen Pyrogene induzieren in denKapillarendothelien des Organum vasculosum laminae terminalis die COX-II-Expression unddamit die Synthese von Prostaglandin E 2 .Prostaglandin E 2 hemmt die Aktivität Wärme-empfindlicher Neurone, während die AktivitätKälte-empfindlicher Neurone sensibilisiert wird: das heißt dass bei normalen Temperaturendie Umgebungstemperatur als kühler empfunden wird.Der Organismus antwortet mit Reaktionen, die die Körperkerntemperatur erhöhen sollen:- Konstriktion der Hautgefäße (Sympathikus)- Aktivierung des Sympathikus: Katecholamine machen eine vermehrteStoffwechselwärme- Gänsehaut: entsteht durch die Sympathikus-bedingte Konstriktion der Mm.Arrectores pilourm- Muskelzittern (Schüttelfrost)Die antipyretischen <strong>Analgetika</strong> unterdrücken Fieber, indem sie die PGE 2 -Bildung im OVLThemmen.Nebenwirkungen – allgemein durch die COX-HemmungMagen:Prostaglandin E 2 wirkt normalerweise zytoprotektiv auf die Zellen der Magenschleimhaut: esdilatiert die Gefäße der Mukosa und macht einen raschen Abtransport von eingedrungenenH + -Ionen.Es induziert eine erhöhte Schleimbildung und dient so vor aggressivem Befall durch dieMagensäure.Es hemmt die Sekretion von HCl und Pepsionogen.Dies bedeutet im Klartext, dass Magenbeschwerden möglich sind z.B. Erosionen,Ulzerationen, Blutungen, Perforationen, Übelkeit, ErbrechenNiere:An der Niere kommt es durch die COX-Hemmung zu einem Wegfall der Prostaglandin-Wirkung: es resultiert eine Minderdurchblutung der Niere und es besteht die Gefahr einesakuten Nierenversagens. Weiters kommt es zur Natrium- und Wasserretention. Dernatriuretische Effekt fällt bedingt durch den Prostaglandin-Mangel aus und das ADH kannnicht mehr gehemmt werden.Respirationstrakt:10


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Prostaglandine wirken dilatierend auf die glatte Muskulatur der Bronchien und Bronchiolen.Durch die COX-Hemmer kommt es zu einer möglichen Verstärkung der Bronchokonstriktion.Atopiker sind besonders prädisponiert dafür (Aspirin-Asthma)Uterus:PGE 2 bewirkt am Uterus eine Konstriktion; durch die COX-Hemmer kommt es zu einerSchwangerschaftsverlängerung und Wehenhemmung.PGE 2 hat auch einen vasodilatatierenden Effekt auf den Ductus arteriosus Botalli; COX-Hemmer fördern den Verschluss des Ductus arteriosus Botalli durch Hemmung derProstaglandinsynthese.Thrombozyten: Aggregationshemmung<strong>Analgetika</strong>, <strong>Antipyretika</strong>, <strong>Antiphlogistika</strong>, <strong>Frage</strong> 3:OpiateFentanyl:synthetisch hergestelltes OpioidMorphinrezeptor-AgonistApplikation:je nach Anwendungsart:- als TTS: bei starken Schmerzen- i.v.: in der NeuroleptanästhesieFentanyl ist sehr gut lipidlöslich: ZNS-gängig; es kommt i.v. appliziert zu einer raschenAnflutung ins ZNS, verlässt es aber auch bald wieder. Es besitzt eine relativ kurze Wirkdauervon ½ - 1 Stunde; die kurze Wirkdauer ist bedingt durch die Umverteilung aus dem ZNS inweniger gut durchblutete Gewebe wie Muskulatur und Fettgewebe. EineWirkungsverlängerung ist durch Nachinjektion möglich.Wirkung: besonders stark analgetischNebenwirkungen sind morphinartig:- Atemdepression- Muskelrigidität- Emetische Wirkung- Bradykardie- Hypotonie- MiosisIndikation:11


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Neuroleptanalgesie: bei Operationen wird Fentanyl häufig mit dem NeuroleptikumDroperidol kombiniert; man verwendet das Butyrophenonderivat Droperidol, da es starkantiemetisch wirktNeuroleptanästhesieFentanyl-TTS-Pflaster: bei chronischen, starken SchmerzenAlfentanilSufentanilRemifentanil sind dem Fentanyl nahe verwandt; wirken sogar noch stärker analgetisch und zeigeneine kürzere Wirkdauer.Fentanyl ist ein hochpotentes Opioid.Wirkungen:Die analgetische Potenz von Fentanyl ist 125-mal höher als die von Morphin und kann mitNaloxon gehemmt werden. Fentanyl wird zusammen mit den Neuroleptika zur sogenanntenNeuroleptanalgesie eingesetzt. Angewandt wird die Neuroleptanalgesie bei Narkosen undbei künstlich beatmeten Patienten. Die Schmerzfreiheit bei Einmalgabe von Fentanyl hältetwa 6 Stunden an. Fentanyl ist gut steuerbar, hat eine geringe Toxizität und kann mitNaloxon antagonisiert werden (Antidot). Für chronische Schmerzpatienten steht Fentanyl inForm eines Pflasters zur Verfügung, das eine Wirkdauer von 72 h hat.Pharmakokinetik:Fentanyl ist gut lipidlöslich und flutet bei intravenöser Gabe rasch im ZNS an. DurchUmverteilung in Fettgewebe und Muskulatur lässt die Wirkung – ähnlich wie bei derBarbituratnarkose – nach 20 Minuten wieder nach.Unerwünschte Wirkungen:Fentanyl verursacht eine starke Atemdepression und Muskelrigor, daher ist beiFentanylnarkosen eine künstliche Beatmung nötig. Fentanyl kann eine Thoraxrigiditätverursachen, die mit Muskelrelaxanzien antagonisierbar istFentanyl hat eine starke analgetische und atemdepressive Wirkung und eine kurzeWirkdauer (1-2 h; Plasma-HWZ 2-4 h). Die Plasmaeiweißbindung liegt bei 84%. DieElimination erfolgt überwiegend nach Metabolisierung. Fentanyl ist gut fettlöslich. Es trittdaher rasch ins ZNS über und anschließend erfolgt eine rasche Umverteilung in andereGewebe. Es wird bei operativen Eingriffen angewandt oder als Pflaster (transdermalestherapeutisches System, TTS) zur Behandlung von chronischen Schmerzen.Alfentanil, Sufentanil und Remifentanil sind mit Fentanyl nahe verwandt; werden ebenfallsbei Operationen eingesetzt; nach intravenöser Gabe erfolgt ein rascher Wirkungseintritt, gut12


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!ZNS-gängig. Bei Alfentanil liegt die Wirkdauer bei 20 Minuten, bei Sufentanil liegt sie bei 10Minuten und bei Remifentanil beträgt sie 10 Minuten.Fentanyl:Opioidrezeptoragonistist 100-mal stärker wirksam als Morphinim Vergleich zu Morphin ist die Lipophilie erhöht es macht ein rasches Anfluten im ZNSund der Wirkungseintritt erfolgt schnell.Die Wirkdauer ist kurz, Fentanyl ist gut steuerbarIndikation:Fentanyl ist ein stark wirksames und gut steuerbares Analgetikum bei Operationen, es eignetsich hervorragend zur Neuroleptanalgesie und Neuroleptanästhesie. Als Opioid bewirkt espostoperativ häufig eine Emesis, deshalb am besten mit einem Antiemetikum kombinieren.Alfentanil, Sufentanil, Remifentanil und Fentanyl:Charakteristika:- reine Agonisten- Wirkung: sehr stark analgetisch; Opioide schalten selbst in hohen Dosen dasBewusstsein nicht sicher aus und müssen daher mit i.v.-Anästhetika/Hypnotika oderInhalationsanästhetika kombiniert werden; Opioide erzeugen auch keine Amnesie.Zudem postoperative Analgesie (außer Remifentanil)- Nebenwirkung:- Atemdepression: dosisabhängig, verstärkt durch i.v.-Anästhetika und Sedativa- Muskelrigidität: alle hochpotenten Opioide können v.a. bei schneller Bolusinjektionund älteren Patienten zu einer Tonussteigerung der quergestreiften Muskulatur anThorax und Abdomen führen erschwerte Ventilation. Abhilfe: langsameBolusinjektion (30s)- kardiovaskulär: nur minimale EffekteFentanyl:Wirkung:- etwa 125-fach höhere analgetische Potenz als Morphin- gut lipidlöslich rasche Anflutung im ZNS- Wirkdauer 20-30 Minuten, da eine Umverteilung aus dem Gehirn in wenigerdurchblutete Gewebe wie Muskulatur und Fettgewebe erfolgt.- Zu beachten ist, dass eine Nachinjektion zu einer erheblichen Wirkungsverlängerungbeiträgt.Nebenwirkung:- beträchtliche Atemdepression (naloxonantagonisierbar)13


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!- Muskelrgidität, Thoraxwandstarre als typische Nebenwirkung nach Bolusinjektionvon hochpotenten Opioiden – kann mit Muskelrelaxantien durchbrochen werden- Bradykardie, HypotonieIndikation:- Analgetikum in der Anästhesie und IntensivmedizinFentanyl: kurz und sehr stark wirksames morphinartiges Analgetikum.Anwendung: v.a. zur Prämedikation und Anästhesie (einschließlich Neuroleptanalgesie).Levomethadon:synthetisch hergestelltes Opioidwirkt als Agonist an MorphinrezeptorenApplikation: per os (gute orale Bioverfügbarkeit), i.v., s.c.Levomethadon hat eine doppelt so lange Wirkdauer wie Morphin, nämlich 8 hWirkung: morphinartigIndikation: Ersatzdroge in der Behandlung von Opioidabhängigen, die schließlichausschleichend abgesetzt wird.Levomethadon macht eine geringere Sedation und Euphorie als Morphin, sonst ähnlicheWirkungen. Außerdem besitzt Levomethadon eine hohe orale Bioverfügbarkeit (fast 100%).Methadon hat die doppelte analgetische Potenz von Morphin. Seine Wirkungsdauer beträgt5-8 h.Levomethadon wird als Ersatzdroge bei Abhängigen vom Morphintyp und beiTumorschmerzen verwendet.Unerwünschte Wirkungen: häufig Übelkeit. Die Methadonprogramme sind umstritten, daviele Süchtige zusätzlich andere Drogen nehmen.Levomethadon:Opioidrezeptoragonist: bindet überwiegend an µ-RezeptorenIm Vergleich zu Morphin ist es 4 x stärker und v.a. viel länger wirksam; es hat eine hohe oraleBioverfügbarkeit: 50-100%; eine Gabe per os ist möglich. Es hat das gleiche Wirkungs- undNebenwirkungsspektrum wie Morphin inklusive Abhängigkeit und Atemdepression.Indikation: Schmerztherapie; aufgrund der langen t 1/2 gut zur Therapie chronischerSchmerzen (z.B. Tumorschmerzen) geeignet.Levomethadon:Charakteristika:- gute orale Bioverfügbarkeit (besser als Morphin): orale Gabe sinnvoll14


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!- Ersatzdroge in der Behandlung von Opioidabhängigen- doppelte analgetische Potenz- lange Wirkdauer: 5-8 h- morphinähnliches Wirkprofil (NW, Suchtpotential)- Toleranz und Abhängigkeit bilden sich langsamer aus- Entzugssymptomatik milder und verzögert (da lange Wirkdauer)Piritramidsynthetisch hergestelltes OpioidAgonist an MorphinrezeptorenApplikation: i.v., i.m., s.c.längere Wirkdauer als Morphin: 6-8 hWirkung:- länger wirksam- 0,8-fache analgetische Wirkung von Morphinaber:stärker sedierendseltener Emesisgeringere Euphorie: vermindertes Suchtpotentialgeringere Kreislaufeffekteübrige Nebenwirkungen wie Morphin (Muskelrigidität, Obstipation, erhöhter Tonusin der Gastrointestinalmuskulatur, Atemdepression, Miosis,…)Indikation: starke SchmerzenPiritramid: chemisch dem Levomethadon ähnlich, Analgesie vergleichbar mit Morphin, aberseltener unerwünschte Wirkungen (v.a. Nausea und Erbrechen).PiritramidCharakteristika:- ca. 0,7-fache analgetische Potenz von Morphin- lange Wirkdauer: 6-8 h- stärkere Sedierung als Morphin- gering emetisch: seltener Übelkeit, Erbrechen- geringe Euphorie: vermindertes Suchtpotential- geringe kreislaufdepressive Effekte- übrige Wirkungen/Nebenwirkungen ähnlich Morphin15


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Piritramid wirkt etwas schwächer als Morphin (0,7) und hat eine Wirkungsdauer von 6-8 h.Es wirkt stärker sedierend als Morphin und bewirkt nur eine schwache Euphorie. DasSuchtpotential ist geringer als bei Morphin. Piritramid ist nur parenteral verfügbar und wirdals Narkoanalgetikum eingesetzt.Piritramid:Opioidrezeptoragonistetwa gleich stark wirksam wie Morphin, mit etwas längerer WirkdauerIndikation: AnalgetikumCodein:es handelt sich beim Codein um ein Morphin, das an der OH-Gruppe in Position 3 methyliertist; weitere Abwandlungen lauten Hydrocodein und Dihydrocodein.Applikation: per osElimination: hepatische Metabolisierung und renale Ausscheidung (z.T. findet auch eineMetabolisierung zu Morphin statt).Wirkung: Codein, Hydrocodein und Dihydrocodein wirken v.a. auf das Hustenzentrum imHirnstamm bzw. der Medulla oblongata;Dihydrocodein besitzt kaum analgetische Wirkung, auch die anderen Morphinwirkungensind sehr gering ausgeprägt.Nebenwirkungen:- Atemdepression- kaum Abhängigkeit- Sedierung- Obstipation- HistaminliberationIndikation:- Reizhusten bei neoplastischen Prozessen- Patienten, für die Husten eine starke Belastung des kardiovaskulären Systemsdarstellt (z.B. erhöhte Rupturgefahr von Aneurysmen)- Tumorpatienten mit gestörter nächtlicher Nachtruhe- Patienten nach Bauch-OP, BandscheibenvorfallZu den Antitussiva gehört neben Codein auch Noscapin.Codein: angewandt als Antitussivum und Analgetikum, häufig kombiniert mit Nicht-Opioidanalgetika.Dihydrocodein: Anwendung als Antitussivum16


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Codein:Morphin-3-Methyl-Ether: Opioidrezeptoragonistbindet an Opioidrezeptoren, hat eine schwächere analgetische Wirkung als Morphin, wirktantitussiv.Bei der Anwendung als Antitussivum besitzt Codein weniger unerwünschte Wirkungen alsMorphin und ein geringeres Abhängigkeitspotential.Indikation:- Antitussivum bei trockenem Reizhusten- Analgetikum: meist in Kombination mit Nicht-Opioidanalgetika zur Therapie vonTumorschmerzenCodein ist ein Morphinderivat bei dem eine phenolische OH-Gruppe methyliert ist. Codein istalso der Methyläther des Morphins. Diese geringfügige Änderung führt zu einem starkveränderten Wirkungsspektrum: Die antitussive Wirkung bleibt erhalten, dieeuphorisierende und analgetische Wirkung nimmt erheblich ab. Codein ist als zentralerHustenblocker in vielen Hustenmedikamenten enthalten. Codein wird gern mit <strong>Analgetika</strong>kombiniert, weil es zu einer Wirkungsverstärkung des Schmerzmittels führt. Bei oraler Gabewird Codein besser resorbiert als Morphin (40-70%). Die Bioverfügbarkeit beträgt 60%, dieHalbwertszeit 5 Stunden. Die Bioverfügbarkeit von Dihydrocodein liegt bei 10-35%, dieHalbwertszeit bei 4 Stunden. Etwa 10% des Codeins werden in der Leber zu Morphindemethyliert. Unerwünschte Wirkungen sind Obstipation, Übelkeit und – in hohen Dosen –Atemdepression. Die Codeinwirkung ist mit Naloxon antagonisierbar. Bei Niereninsuffizienzbesteht Kumulationsgefahr für Codein und Dihydrocodein.Noscapin:wirkt hauptsächlich aufs Hustenzentrum und hat keine analgetische und keineatemdepressive Wirkung. Auch Euphorie und Obstipation fehlen. Noscapin führt nicht zurAbhängigkeit und wird als Hustensaft eingesetzt.CodeinDihydrocodeinHydrocodein- Angriffsort: Medulla oblongata- Codein, Dihydrocodein und Hydrocodein sind Morphinderivate, deren antitussiveWirkung stärker und deren analgetische Wirkung weitaus schwächer ist als die vonMorphin.- Effekte sind durch Naloxon antagonisierbar- Codein wird zu 10% zu Morphin metabolisiert (Abhängigkeit)- Codein wird nach oraler Gabe besser resorbiert als Morphin17


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!- weitere Anwendung: Wirkungsverstärkung von <strong>Analgetika</strong>Nebenwirkung:- Atemdepression (Vorsicht bei obstruktiven Atemwegserkrankungen, erhöhteEmpfindlichkeit bei Säuglingen und Kleinkindern gegenüber Codein)- Abhängigkeitspotential (geringe Metabolisierung zu Morphin)- Sedierung- Obstipation- HistaminliberationIndikation für Antitussiva:- unproduktiver, v.a. nächtlicher Reizhusten- Reizhusten bei neoplastischen Prozessen oder pathologisch-anatomischenVeränderungen im Bereich der Atemwege- Patienten, für die Husten eine zu starke Belastung des Herz-Gefäß-Systems darstellt(z.B. erhöhte Rupturgefahr von Aneurysmen)Noscapin: besitzt nur antitussive Wirkung; keine zentrale, sondern periphere Wirkung. KeineAnalgesie, Sedierung, Atemdepression, Obstipation, kein Abhängigkeitspotential.Codein: Morphin-3-Methyläther, Methylmorphin: im Opium vorkommendes Alkaloid; sog.


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Norpethidin wirkt konvulsiv und halluzinogen, v.a. bei Pethidinüberdosierung kann es zuKrämpfen und Halluzinationen kommen. Epileptiker sind besonders gefährdet. Norpethidinhat eine längere Halbwertszeit als Pethidin.Pethidin wirkt allgemein schwächer als Morphin – zeigt aber auch geringer ausgeprägteOpioid-Nebenwirkungen (z.B. Euphorie, Atemdepression, Miosis, Obstipation, Bradykardie).Indikation: starke SchmerzenDie analgetische Wirkung ist 5- bis 10-fach schwächer als die von Morphin.Pethidin ist ein synthetisches Opioid. Es weist eine bessere Bioverfügbarkeit auf als Morphin.Blutdruckabfall und Tachykardie sind stärker als bei Morphium, die Kontraktion glatterMuskeln schwächer. Zusätzlich zeigt Pethidin parasympatholytische Wirkungen, daherbeobachtet man keine Miosis und kaum Obstipation. Pethidin hat nur eine kurzeWirkungsdauer von 2-4 Stunden, bildet aber beim Abbau einen aktiven Metaboliten(Norpethidin). Pethidin ist schlecht plazentagängig und kann daher auch als Analgetikum zurGeburtshilfe eingesetzt werden.Indikationen für Pethidin sind starke Schmerzen, Schmerzen bei akutem Myokardinfarkt undanalgetische Prämedikation bei Narkosen. Pethidin kann auch bei akuter Pankreatitisgegeben werden, wenn sich die Schmerzen nicht kontrollieren lassen. UnerwünschteWirkungen sind Atemdepression, Euphorie und Abhängigkeit. Pethidin unterdrücktKältezittern und Gefäßdilatation. Zusammen mit MAO-Hemmern verursacht PethidinKrämpfe, Delirium und verstärkte Atemdepression. Pethidin ist mit Naloxon antagonisierbar.Pethidin:Opioidrezeptoragonist: überwiegend an µ-Rezeptoren- im Vergleich zum Morphin: 5-mal schwächer analgetisch wirksam- im Vergleich zum Morphin: erhöhte Lipophilie wirkt überwiegend an zentralenOpioidrezeptoren- gering spasomogene Wirkung im Gastrointestinaltrakt- Metabolisierung zu Norpethidin- krampfauslösend- aufgrund der Metabolisierung zum epileptogenen Norpethidin ist Pethidin nicht zurLangzeittherapie geeignet.Indikation:- heftige kolikartige Schmerzen im Gastrointestinaltrakt: Pethidin ist eines der wenigenOpioidanalgetika, die bei gastrointestinalen Koliken gegeben werden können, da esmehr zentral als peripher wirkt. Andere Opioide wie Morphin verstärken durch ihreperiphere tonuserhöhende Wirkung die Koliken und sind deshalb kontraindiziert.- kurze, schmerzhafte diagnostische Eingriffe.19


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Pethidin:Anwendung: peroral, parenteral und rektal als Narkoanalgetikum.Pethidin:strukturelle Ähnlichkeit mit Atropin – blockiert auch Muskarinrezeptorendarf nicht mit MAO-Hemmern kombiniert werden.Pethidin:Pethidin wirkt nicht spasmogen auf die glatte Muskulatur, es kann daher auch bei Kolikenbzw. Pankreatitis eingesetzt werden.Pethidin bildet den aktiven Metaboliten Norpethidin, welcher sich im Körper anhäufen undKrampfanfälle auslösen kann. Pethidin eignet sich daher nur als Analgetikum bei akutenSchmerzen, nicht zur Dauertherapie.Pethidin verursacht eher Tachykardien als Bradykardien.Pethidin:- bessere orale Bioverfügbarkeit als Morphin- v.a. hepatische Metabolisation- bei Dauergebrauch/Abusus droht die Kumulation eines aktiven, konvulsivenMetaboliten (Norpethidin).Wirkung/Nebenwirkung:- etwa 0,1-fache analgetische Potenz von Morphin- kurze Wirkdauer von 2-4 Stunden- geringer spasmogen seltener Obstipation- nahezu keine Miosis- fetale Plasmakonzentration höher (wegen des niedrigeren pH-Wertes) als die derMutter- Hemmung von Schüttelfrost und Kältezittern- Kreislaufdepression v.a. bei Hypovolämie, SchockIndikation:- schwere Schmerzen (auch in der Geburtshilfe)- Prämedikation- Kältezittern, SchüttelfrostTramadol:synthetisch hergestelltes Opioid20


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!partieller Opoidrezeptoragonist, zusätzlich nicht-opioide analgetische Wirkung über eineBeeinflussung von Serotoninim Vergleich zu Morphin schwächer analgetisch wirksamweniger unerwünschte Wirkungen: verminderte Atemdepression, verminderte AbhängigkeitIndikation: SchmerztherapieCharakteristika von Tramadol:- 0,1-0,2-fache analgetische Potenz von Morphin- Wirkdauer: 4-6 Stunden- Analgesie bei schwersten Schmerzen nicht ausreichend- kaum Atemdepression oder kardiovaskuläre Effekte- Übelkeit, Erbrechen jedoch relativ häufig im Vergleich zu niederpotenten Opioiden- Tramadol wird auch den Partialagonisten zugeordnet und hat zudem eine geringeantagonistische Komponente.Tramadol ist ein niederpotentes Opioid mit einer Wirkungsstärke von 0,1 und wird nachoraler Gabe gut und rasch resorbiert (50-70%). Die Bioverfügbarkeit beträgt 70%, dieHalbwertszeit beträgt 6 Stunden. Die Metabolisation erfolgt hepatisch und die Eliminationrenal. Tramadol wird auch als Partialagonist bezeichnet, da es an den gleichen Rezeptorenwie Morphin agiert, diese aber nicht vollständig aktiviert. Tramadol steht in Form vonTropfen, Tabletten und Ampullen zur Verfügung.Unerwünschte Wirkungen: Schwindel und Erbrechen sind häufig.Pentazocin:Pentazocin hat agonistische und antagonistische Wirkungen auf Opiatrezeptoren und kannauch als partieller Agonist am Opioidrezeptor betrachtet werden. Die analgetischeWirkungsstärke liegt bei 0,3. In Gegenwart eines anderen Agonisten am Opioidrezeptor wirktPentazocin als kompetitiver Antagonist. Pentacozin hat einen ausgeprägten First-pass-Effektund daher eine geringe Bioverfügbarkeit von 20%. Die Wirkungsdauer beträgt 2-4 Stunden.Unerwünschte Wirkungen: Übelkeit, Erbrechen, Sedierung, Atemdepression (geringer als beiMorphium), Toleranzentwicklung, Kreislaufstimulation (nicht bei Myokardinfarktverwenden), Dysphorie und Abhängigkeit. Bei Heroinsüchtigen löst Pentazocin ein mildesEntzugssyndrom aus und wird deshalb auch als partieller Opioidrezeptorantagonistbetrachtet. Verantwortlich dafür ist aber seine Wirkung an µ-Opioidrezeptoren, die es mitdem Opioidantagonisten Naloxon gemeinsam hat.Pentazocin: Wirkung am µ-Rezeptor antagonistisch oder schwach partiell agonistisch.Pentazocin:21


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Antagonist am µ-Rezeptor, Agonist am -Rezeptorbesitzt nur 1/3 der Wirksamkeit von Morphinwirkt eher dysphorisch über -RezeptorenHerzfrequenz und Blutdruck steigen; es ist das einzige Opioidanalgetikum, wo Herzfrequenzund Blutdruck ansteigen.Pentazocin:- Ausgeprägter „First-pass“-Metabolismus in der Leber orale Bioverfügbarkeit ca.20%- Pentacozin ist ein gemischter Agonist-AntagonistWirkung/Nebenwirkung:- etwa 0,3-fache analgetische Potenz des Morphins (Analgesie über spinale -Rezeptoren vermittelt)- Wirkdauer 2-4 Stunden- Sedierung- klinisch relevante Atemdepression (naloxonreversibel)- Übelkeit, Erbrechen, spasmogene periphere Effekte- Bei längerer Zufuhr: Toleranz, Abhängigkeit (Missbrauchgefahr)- Schwache µ-antagonistische Wirkung: Auslösung von Entzugssymptomen möglich- Kreislaufstimulation: Erhöhung der Katecholamine: Herzfrequenzanstieg undBlutdruckanstieg- dysphorische / halluzinatorische EffekteIndikation: schwere Schmerzzustände, nicht beim akuten Myokardinfarkt.Nalbuphin:etwa 0,5-fache analgetische Potenz des Morphins; die Analgesie wird über -Rezeptorenvermittelt.Die Applikation erfolgt i.v., i.m., s.c.Wirkung:- analgetisch- sedierendNebenwirkungen:klinisch relevant: Atemdepressionansonsten:- Übelkeit, Erbrechen22


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!- peripher spasmogen- Muskelrigidität- Toleranz- Euphorie, AbhängigkeitDie µ-antagonistische Wirkung kann bei Morphinabhängigen zur akuten Auslösung vonEntzugserscheinungen führen.Indikation: eher starke SchmerzenNalbuphin: ist wie Pentazocin ein -Rezeptoragonist und ein µ-Rezeptorantagonist, machtjedoch im Unterschied zu Pentazocin keinen Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz.Nalbuphin:Charakteristika:- etwa 0,5-0,7-fache analgetische Potenz- Wirkdauer 3-6 Stunden- Sedierung, Schwitzen, Kopfschmerzen- Atemdepression- kaum kardiovaskuläre Effekte- nur geringe unerwünschte dysphorische Wirkung- µ-antagonistisch: Nalbuphin kann u.a. Analgesie und Atemdepression eines µ-Agonisten aufheben- Nalbuphin kann eine Entzugssymptomatik auslösen.Tilidin:Applikation: per os – gute orale BioverfügbarkeitIndikation: eher starke SchmerzenTilidin ist in Kombination mit dem Opioidantagonisten Naloxon zur oralen Einnahme imHandel. Naloxon wird nach oraler Applikation präsystemisch von der Leber metabolisiert undso inaktiviert. Bei einer missbräuchlichen parenteralen Anwendung desKombinationspräparates blockiert dagegen Naloxon die Opioidrezeptoren. So soll einMissbrauch verhindert werden.Tilidin:partieller Opioidrezeptoragonist- im Vergleich zum Morphin schwächer analgetisch wirksam- Metabolisierung zum aktiven Metaboliten Nortilidin23


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Indikation: SchmerztherapieDurch die Kombination von Tilidin mit dem Opioidrezeptorantagonisten Naloxon kann einemissbräuchliche Anwendung verhindert werden. Bei oraler Gabe kann Tilidin seineanalgetische Wirkung erzielen, da es resorbiert wird. Der Antagonist Naloxon hingegen wirdnicht resorbiert und ist wirkungslos. Wird die Kombination missbräuchlich i.v. angewandt,läßt Naloxon die Wirkung von Tilidin nicht zu. Tilidin kann dadurch nicht abhängig machen.Buprenorphin:ist ein partieller µ-Rezeptoragonist, besitzt sehr hohe Affinität zum µ-Rezeptor.Applikation: oral, parenteralElimination: hepatische Metabolisierung, biliäre AusscheidungWirkung:50-mal stärkere analgetische Wirkung und länger anhaltende Wirkung als Morphin.Wirkdauer: 6-8 StundenEs zeigen sich weniger bzw. geringere Nebenwirkungen als bei Morphin: Atemdepression,Sedierung, Obstipation, Übelkeit.Buprenorphin bindet stark an µ-Rezeptoren, es kann nicht durch ein höher potentes Opioidvom Rezeptor verdrängt werden. Es gilt als einziges Opioidanalgetikum, dessen Wirkungnicht durch Naloxon aufhebbar ist.Es besitzt eine verzögerte und milde EntzugssymptomatikSedierung, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen. Keine dysphorischen Effekte.Buprenorphin ist ein hochpotentes, synthetisches Opioid. Buprenorphin ist ein Partialagonistund darf auch zur Entzugsbehandlung eingesetzt werden. Buprenorphin kann weder vonanderen Opioiden noch von Naloxon vom Opiatrezeptor verdrängt werden. Bei gleichzeitigerGabe von Morphin und Buprenorphin wird die Wirkung von Morphin durch Verdrängungvom Rezeptor abgeschwächt. Buprenorphin hat eine hohe Rezeptoraffinität und eine langeWirkungsdauer von 8 Stunden. Es bewirkt eine starke Atemdepression, die mit Naloxon nichtaufhebbar ist. Die Bioverfügbarkeit beträgt 50%. Buprenorphin wird in Form vonInjektionslösung, als Sublingualtabletten und als Membranpflaster mit einer Wirkungsdauervon 3 Tagen angeboten.Unerwünschte Wirkungen:Die Obstipation unter Buprenorphin ist schwächer als bei Morphin. Ebenso dieKreislaufwirkungen und die Atemdepression. Weitere unerwünschte Wirkungen sindSedierung und Müdigkeit, Schwindel, Schwitzen und Durst, Übelkeit, Erbrechen, Euphorie,aber keine Dysphorie. Das Entzugssyndrom ist schwächer als bei Morphin.24


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Loperamidsynthetisch hergestelltes OpioidAnwendung: ausschließlich zur Behandlung der Diarrhö; Loperamid wirkt obsipierend durchErregung von Morphinrezeptoren in den Darmnerven, die Darmperistaltik nimmt ab. BevorLoperamid in den systemischen Kreislauf gelangt, wird es hepatisch vollständigmetabolisiert. Es löst daher keine zentralen Wirkungen aus.Kontraindikation: Ileus, ObstipationNaloxon:hat eine sehr geringe orale Bioverfügbarkeit, die Verabreichung erfolgt parenteral. Naloxonist ein reiner Opioidantagonist, hebt rasch die Effekte auf, die rezeptorvermittelt durchOpioide zustande kommen (Ausnahme: Buprenorphin). Naloxon besitzt eine kurzeHalbwertszeit. Es wirkt als reiner Antagonist, es hemmt kompetitiv die Opioidrezeptoren(am stärksten die µ-Rezeptoren; µ-Rezeptoren werden schon bei geringen Dosen gehemmt – und erst bei höheren Dosen).Nebenwirkung: akutes Entzugssyndrom bei AbhängigenBeim Gesunden macht es keine Wirkung.Indikation: opioidbedingte Atemdepression (Opioidvergiftung);Naloxon wird in der Leber schnell mit Glukuronsäure konjugiert.Naloxon und Naltrexon verdrängen Morphin und Opioide kompetitiv vom Opioidrezeptormit Ausnahme von Buprenorphin und Fentanyl, die kaum antagonisierbar sind. DieHemmwirkung der beiden Opioidantagonisten ist an den verschiedenen Opiatrezeptorenunterschiedlich stark, am stärksten ist sie am µ-Rezeptor.Wirkungen:Alle Wirkungen der Opioide werden antagonisiert, außer Histaminfreisetzung undToleranzentwicklung. Naloxon und Naltrexon haben weder atemdepressive nocheuphorische oder dysphorische Wirkung. Sie lösen keine Halluzinationen aus, wohl aberEntzugssymptome beim Abhängigen. Eine einschleichende Dosierung ist erforderlich.Pharmakokinetik:Naloxon hat einen hohen First Pass-Effekt, es wird parenteral verabreicht. Es dringt rasch insZNS ein. Aufgrund der Umverteilung läßt die Wirkung rasch nach; die Halbwertszeit beträgt 1Stunde, die Wirkungsdauer liegt bei 1-3 Stunden, die Bioverfügbarkeit ist kleiner als 10%.Naloxon wird in der Leber zu inaktiven Metaboliten glukuronidiert und renal ausgeschieden.Bei Vergiftungen mit Opioiden sollte Naloxon als Infusion gegeben werden. Naltrexon hateine wesentlich längere Wirkungsdauer (24-48 Stunden) als Naloxon und kann oral gegebenwerden.25


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!IndikationenAtemdepression und Koma durch Opioidvergiftung, Neugeborene von morphiumsüchtigenMüttern. Eine durch Buprenorphin ausgelöste Atemdepression ist mit Naloxon nichtantagonisierbar. Bei Opiatvergiftung gibt man initial 0,4-2 mg Naloxon (i.m., s.c.) undwiederholt dies stündlich, bis eine Wirkung zu beobachten ist.Unerwünschte WirkungenBei schneller Injektion können Übelkeit, Erbrechen und Blutdruckanstieg auftreten. Seltenbeobachtet man Allergien und Herzrhythmusstörungen. Bei Opiatabhängigen kommt es zumEntzugssyndrom.Naltrexon: hat die gleichen Eigenschaften wie Naloxon, nur eine längere Wirkdauer; istaußerdem oral applizierbar (höhere Bioverfügbarkeit)<strong>Analgetika</strong>, <strong>Antipyretika</strong>, <strong>Antiphlogistika</strong>, <strong>Frage</strong> 4:Morphinhat eine besondere Affinität zum µ-Rezeptor, wirkt an den Opioidrezeptoren als Agonist.Applikation: oral, gut resorbierbar, hat einen hohen First-pass-effect (50%) bei der Darm-/Leberpassage. Es ist bei oraler Gabe eine dreifach höhere Dosis notwendig als bei i.m. oders.c. Gabe. Morphin ist ZNS-gängig und außerdem noch plazentagängig (opioidabhängigeMütter gebären auch opioidabhängige Kinder).Elimination: es kommt zu einer hepatischen Metabolisation und renalen Ausscheidung derhydrophilen Konjugate. Morphin wird in der Leber an seiner OH-Gruppe entweder anPosition 3 oder Position 6 mit Glucuronsäure oder Schwefelsäure konjugiert. Morphin-6-Glucuronid ist pharmakologisch aktiv, es wirkt stärker und länger als Morphin und ist ZNSgängig.Morphin-3-Glucuronid ist ein inaktiver Metabolit.Wirkung/Nebenwirkung:Morphin wirkt als Agonist an Opioid-Rezeptoren (bevorzugt an µ-Rezeptoren)- Analgesie: zentral (µ): Morphin aktiviert im Rückenmark absteigendeSchmerzafferenz-hemmende Bahnen; es hemmtdie thalamischen Kerne und deren Projektionauf den Gyrus postcentralisspinal (, µ): Morphin hemmt direkt die synaptischeÜbertragung von den primär-afferentenNeuronen auf die spinothalamischen Neurone- Sedierung (): Morphin hemmt die „Wach-Aktivität“ der aufsteigendenFormatio reticularis (ARAS)26


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!- Euphorie (µ): Morphin steigert die Aktivität dopaminerger Neurone immesolimbischen System; es kommt zu einer erhöhtenDopaminfreisetzung im Nucleus accumbens- Atemdepression (µ): Morphin bewirkt eine Herabsetzung der Empfindlichkeit desAtemzentrums gegenüber dem pCO 2 im Blut.- Hirndruckanstieg: bedeutet, dass der pCO 2 erhöht ist- Antitussiv (µ): der Hustenreflex wird selektiv gehemmt (verantwortlichhierfür ist das Noscapin)- Miosis(µ): Morphin aktiviert die parasympathische Komponente desNucleus oculomotorius- Bradykardie (µ): Morphin bewirkt eine erhöhte Aktivität des Nucleus dorsalis n.vagi- Erniedrigung des Sympathotonus: Morphin wirkt im Herz-Kreislauf-Zentrum der Medullaoblongata hemmend- Anfangs emetisch – dann antiemetisch: Morphin wirkt anfangs aktivierend auf diechemorezeptorische Triggerzone der Area postrema, was sichin Form von Übelkeit und Erbrechen (Früheffekt) äußert.Später, also verzögert wirkt Morphin hemmend ammedullären Atemzentrum d.h. antiemetisch (Späteffekt).Weiters sorgt Morphin für eine Tonuszunahme der glatten Muskulatur in:- Magen: der Tonus ist erhöht, aber die Peristaltik vermindert. Es kommt zu einerVerzögerung der Entleerung- Darm: der Tonus ist erhöht, aber die Peristaltik vermindert. Es kommt zu einerObstipation (µ)Morphin kontrahiert den M. sphincter oddi, es resultiert ein Druckanstieg mit Gallen- undPankreassekretstau.In weiterer Folge führt Morphin zu einer Konstriktion der Ureteren sowie zu einerKonstriktion der Blasenmuskulatur und des Sphinkters. Es kommt zum Harnverhalt.Morphin stört das Basalgangliensystem, was sich in einem erhöhten Muskelrigor äußert.Morphin stimuliert die Histaminfreisetzung: Morphin kann aus Mastzellen Morphinfreisetzen. Es kommt an der Injektionsstelle oft zu Rötung bzw. Urtikaria. Bei Asthmatikernbesteht die Gefahr eines Asthmananfalls.Indikation für Morphin sind starke Schmerzzustände.Kontraindikationen:- Ateminsuffizienz (bedingt durch Lungenödem, Lungenfibrose)27


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!- Cor pulmonale (wegen der Atemdepression)- Asthma bronchiale, da die Gefahr des Bronchospasmus besteht- erhöhter intrakranieller Druck (Schädel-Hirn-Trauma, Hirnödem)- entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Colitis ulzerosa) wegen der Perforationsgefahr– der Tonus ist ja erhöht- Gallen-/Ureterkolik: Opioide nehmen zwar den Schmerz, wirken aber zusätzlichspasmogen- Antihypertensiva-therapierter Patient, also Hypertoniker- Achtung bei Leber- und Niereninsuffizienz.Toleranz, Abhängigkeit (µ):Toleranz: Es muss ständig die Dosis gesteigert werden, um den gleichen Effekt zu erzielen(oft sind 10-20-fache Steigerungen nötig). Die Toleranz betrifft alle Opioideffekte (es bestehtnur eine geringe Toleranz gegen Obstipation und Miosis, am schnellsten tritt die Toleranz einfür Analgesie, Euphorie und Atemdepression). Die Ursachen der Toleranzentwicklung sindnicht genau geklärt. Vermutlich fällt die Hemmwirkung des Morphins auf dieAdenylatzyklase weg und die Adenylatzyklase erreicht eine übersteigerte Aktivität (Ursacheder Entzugssymptome)Abhängigkeit:Die Abhängigkeit setzt sich aus 2 Komponenten zusammen:- psychisch: durch den Euphorie-Effekt kommt es zu einem unwiderstehlichenVerlangen nach dem Suchtmittel- physisch: durch Entzugssymptome bedingt;Entzugssymptome sind Tachypnoe, Schmerzen (Bauch, Extremitäten), Diarrhö, Erbrechen,Depression, Mißlaune, eventuell Krämpfe.Die Entzugssymptome sind nicht lebensgefährlich, sondern der Rückfall, begleitet von einerÜberdosis mit Atemdepression und Koma).<strong>Analgetika</strong>, <strong>Antipyretika</strong>, <strong>Antiphlogistika</strong>, <strong>Frage</strong> 5:RheumatherapieRheumatoide ArthritisDie rheumatoide Arthritis ist eine chronisch entzündliche systemischeAutoimmunerkrankung mit destruktiver Arthritis und extraartikulären Manifestationen.Therapie:28


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Physikalische Therapie: Grundlage zum Erhalt der Gelenksmobilität; umfasstKrankengymnastik, Elektro-, Kälte- oder WärmetherapieIm akuten Schub verabreicht man NSAID und Glukokortikoide.NSAID:Mittel der Wahl: Diclofenac, Ibuprofen, IndometacinWirkung: hemmen die Cyclooxygenase, reduzieren die Prostaglandinsynthese undunterdrücken den entzündlichen SchmerzAnwendung:NSAID wirken gut und schnell auf Gelenksschmerzen, beeinflussen jedoch nicht langfristigden Krankheitsverlauf. NSAID sind nicht zur Dauertherapie geeignet; nach Abklingen derakut entzündlichen Reaktion müssen sie abgesetzt werden. Selektive COX-2-Hemmer sindaufgrund der unerwünschten Wirkungen nur zur kurzfristigen Anwendung geeignet unddaher keine echte Alternative zu den klassischen NSAID.Bei Gabe von NSAID muss der Magen geschützt werden, es besteht nämlich ein erhöhtesRisiko für ein Ulkus; man kombiniert mit H 2 -Blockern und Protonenpumpenhemmern oderMisoprostol.Unerwünschte Wirkungen: gastrointestinale Beschwerden bis hin zu schwerenUlkuskomplikationen.Glukokortikoide:Wirkung: sehr stark antiphlogistisch, nicht analgetisch; müssen mit einem analgetischwirksamen NSAID kombiniert werden.Anwendung: im akuten Schub initial höher dosiert z.B. 50 mg Prednisolon p.o., dannlangsame Dosisreduktion.Glukokortikoide eignen sich auch für die Dauertherapie, müssen aber niedrig dosiertunterhalb der Cushing-Schwelle verabreicht werden und verzögern die Progredienz derErkrankung. Es kann Prednisolon in Kombination mit einem Basistherapeutikum gegebenwerden.Zu berücksichtigen ist der Magenschutz durch H 2 -Blocker oder Protonenpumpenhemmer.Bei Langzeitanwendung von Glukokortikoiden besteht das Risiko einer Osteoporose, weshalbman prophylaktisch mit Kalzium und Vitamin D therapiert.Unerwünschte Wirkung: Bei Kombination mit analgetisch wirksamen NSAID erhöht sich dasRisiko gastrointestinaler Komplikationen.Dauertherapie:erfolgt mittels Basistherapeutika:Monotherapie mit Methotrexat, Sulfasalazin, Hydroxychloroquin, Leflunomid, Ciclosporin A,Goldsalze und D-Penicillamin.29


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Kombinationstherapie:Methotrexat + HydroxychloroquinMethotrexat + Hydroxychloroquin + SulfasalazinMethotrexat + TNF-blockierende SubstanzenMethotrexat + AnakinraTherapieresistenz: Azathioprin, CyclophosphamidWirkung:Basistherapeutika hemmen die Gelenksdestruktion; sie stellen den wichtigsten Maßnahmenbei der Rheumatherapie dar. Der Wirkungseintritt findet erst nach mehreren Wochen statt,sie sind daher nicht zur Akuttherapie geeignet. Die Wirkmechanismen der einzelnenSubstanzen sind ganz unterschiedlich, z.T. weiß man nicht, warum sie eigentlich wirken.Anwendung: frühzeitig einsetzen, d.h. bei Diagnosestellung innerhalb von 6 Monaten.Einmal destruierte Gelenke können nicht wiederhergestellt werden, nur die Progredienzkann aufgehalten werden. Die Gelenksdestruktion schreitet in den erstenKrankheitsmonaten am schnellsten voran und läßt sich in diesem Zeitraum am stärkstendurch Basistherapeutika hemmen.Frühzeitiger Einsatz von Basistherapeutika verzögert nicht nur die Krankheitsprogression,sondern bessert auch die Langzeitprognose. Ca. 30% aller begonnenen Therapien müssenwegen unerwünschter Wirkungen oder wegen Ineffektivität modifiziert werden.Eine dauerhafte Gabe ist zur kontinuierlichen Unterdrückung der Krankheitsaktivitätnotwendig. Man beginnt mit einer Monotherapie: Methotrexat besitzt das beste Nutzen-Risiko-Verhältnis.Bis zum Einsetzen der Wirkung der Basistherapeutika kombiniert man mit einem NSAID oderGlukokortikoid. Im weiteren Verlauf setzt man die NSAID ab. Die Glukokortikoide werdengegebenenfalls niedrigdosiert weitergegeben.Bei unzureichender Wirkung einer Monotherapie soll man ein anderes Monotherapeutikumversuchen oder eine Kombinationstherapie beginnen. Bei Therapieresistenz unter denverschiedenen Kombinationstherapien soll man einen Therapieversuch mit Azathiprin oderCyclophosphamid machen.Methotrexat:macht einen Folsäureantagonismus. Es hemmt kompetitiv die Dihydrofolatreduktase, dieTetrahydrofolsäure kann nicht mehr regeneriert werden und steht somit nicht für den C 1 -Transfer zur Verfügung. Die Pyrimidinsynthese ist gestört, es kommt zu einer Hemmung derDNA- und RNA-Synthese. Es ist unklar, ob Methotrexat bei der rheumatoiden Arthritis eherantiphlogistisch oder immunsuppressiv wirkt. Methotrexat wird zur Mono- undKombinationstherapie der rheumatoiden Arthritis verwendet. Man therapiert mit niedrigerDosierung 1 x pro Woche.Außerdem wird Methotrexat bei Arthritis psoriatica angewandt.30


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Bei der Anwendung zur Chemotherapie werden hauptsächlich die teilungsaktivenTumorzellen von der Methotrexatwirkung getroffen, jedoch sind hierfür viel höhere Dosennotwendig als bei der Rheumatherapie.Methotrexat hat eine gute orale Bioverfügbarkeit, in hoher Dosierung ist es liquorgängig. DieElimination erfolgt durch hepatische Metabolisierung und z.T. unverändert renal.Unerwünschte Wirkungen:- Panzytopenie- Diarrhö- gastrointestinale Ulzerationen- nephrotoxisch- hepatotoxischKontraindikation:- Schwangerschaft- Leberinsuffizienz- Niereninsuffizienz- Blutbildstörungen- akute InfektionenResumé: Methotrexat ist ein Folsäureantagonist, der auch in der Tumortherapie angewandtwird. Für die antiphlogistische Wirkung genügen deutlich niedrigere Dosen (rheumatoideArthritis: 7,5-20 mg/Woche i.m. oder oral). Methotrexat reduziert die Zytokinsynthese (z.B.IL-1). Die klinische Wirkung tritt erst nach etwa 6 Wochen ein.Unerwünschte Wirkungen:- gastrointestinale Störungen- Leberschädigung (Transaminasenanstieg; sehr selten Leberfibrose)- Leukopenie, Thrombozytopenie- Nierenschädigungen- Impotenz- Depression, AntriebslosigkeitMethotrexat wirkt auch in niedriger Dosierung teratogen.Sulfasalazin:Sulfasalazin ist eigentlich ein SulfonamidantibiotikumDer genaue Wirkmechanismus im Rahmen der rheumatoiden Arthritis ist unklar.Wahrscheinlich handelt es sich um antibakterielle, immunsuppressive und antiphlogistischeWirkungen.Sulfasalazin wird zur Mono- und Kombinationstherapie der rheumatoiden Arthritisangewandt. Außerdem findet es Verwendung beim Morbus Crohn und bei der Colitisulzerosa.31


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!10% von Sulfasalzin werden im Dünndarm resorbiert, 90% erreichen den Dickdarm undwerden dort bakteriell zu 5-Aminosalicylsäure und Sulfapyridin gespalten und anschließendresorbiert.Die Metabolisierung erfolgt überwiegend hepatisch.Unerwünschte Wirkungen:- gastrointestinale Beschwerden- allergische Reaktionen- Phototoxizität (Sonnenlicht meiden)- nephrotoxisch- hepatotoxisch- neurotoxisch- hämatotoxischErgänzung:Sulfasalazin ist eine antiphlogistisch wirksame Molekülverbindung aus Sulfapyridin und 5-Aminosalizylsäure. Die Verbindung wird im Colon gespalten. Das Spaltprodukt 5-Aminosalizylsäure wird aus dem Colon kaum resorbiert.Sulfasalazin wird bei entzündlichen Darmerkrankungen (wie z.B. Colitis ulcerosa) eingesetzt.Sulfasalazin ist trotz unklarem Wirkmechanismus bei rheumatoider Arthritis wirksam. DieWirkung tritt nach 4-8 Wochen ein.Unerwünschte Wirkungen:- Übelkeit und Erbrechen (neurotoxisch)- Hautallergien und Urtikaria (phototoxisch)- seltener Leukopenie und Megaloblastenanämie (hämatotoxisch)- OligospermieHydroxychloroquin / Chloroquin:macht wahrscheinlich eine Beeinflussung des BindegewebsstoffwechselsAnwendung:MonotherapieKombinationstherapie: Methotrexat + Hydroxychloroquin + SulfasalazinMalariatherapieunerwünschte Wirkung:Hornhauttrübung, irreversible Retinopathie (regelmäßige Augenarztkontrollen), Neuro- undKardiomyopathieLeflunomid:hemmt die Pyrimidinsynthese; besonders betroffen sind aktive Zellen, die auf eine De-novo-Synthese der Pyrimidine angewiesen sind.32


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Durch die Hemmung der Pyrimidinsynthese kommt es zu einer Hemmung von DNA- undRNA-Synthese überwiegend in T-Lymphozyten (spielen eine wichtige Rolle bei derrheumatoiden Arthritis).Leflunomid wird zur Basistherapie der rheumatoiden Arthritis eingesetzt. Eine Kombinationmit Glukokortikoiden und NSAID ist möglich, jedoch nicht mit anderen Basistherapeutika(vermutlich steckt eine Leberschädigung dahinter).Leflunomid wird hepatisch metabolisiert und renal eliminiert.Unerwünschte Wirkungen:- Diarrhö- Allergie- reversibler Haarausfall- Blutdruckanstieg- Leberschädigung- Leukopenie- AgranulozytoseErgänzung: Leflunomid verringert die Proliferation der aktivierten T-Lymphozyten beichronischen Entzündungen oder bei einer Transplantatabstoßungsreaktion.TNF-blockierende Substanzen (in Kombination mit Methotrexat)Infliximab, Etanercept sind neue Basistherapeutika.TNF-: ist ein dominantes Zytokin, das die Entzündungsreaktion bei der rheumatoidenArthritis in Gang setzt und aufrechterhält.Infliximab: ist ein monoklonaler Antikörper, es bindet das freie und membrangebundeneTNF- und verhindert so die proinflammatorische Wirkung von TNF-. (wichtig: Infliximabwird bei M. Crohn, Psoriasis-Arthritis und M. Bechterew angewandt)Etanercept: hemmt die Bindung von TNF- an den TNF--Rezeptor; es inhibiert diebiologische Aktivität von TNF-.Unerwünschte Wirkungen:- Infektionsneigung- allergische Reaktionen- Wirkungsabschwächung durch Bildung von neutralisierenden Antikörpern gegenInfliximabAnakinra:Interleukin-1-Rezeptor-Antagonist; Interleukin ist ein zentrales proinflammatorischesZytokin, das als Mediator vieler zellulärer Antworten dient.Anwendung: in Kombination mit Methotrexatunerwünschte Wirkungen:- erhöhte Infektionsneigung33


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!- Neutropenie- Reaktionen an der Einstichstellewichtig: Anakinra hemmt kompetitiv die Wirkung von IL-1 und IL-1 an IL-1-Rezeptoren.Goldsalze:stören die Leukozytenmigration in den Entzündungsherdwerden zur Kombination mit Methotrexat angewandtunerwünschte Wirkungen:- Dermatitis, Stomatitis- nephrotoxisch- hepatotoxisch- Leukopenie, ThrombozytopenieD-Penicillamin:spaltet Rheumafaktoren, unterdrückt die Bindegewebsbildungunerwünschte Wirkungen:- Dermatitis, Stomatitis- nephrotoxisch- hepatotoxisch- Leukopenie, Thrombozytopenie- medikamentöser Lupus erythematodesCiclosporin A:unterdrückt den Entzündungsprozess; hemmt die Freisetzung von IL-1 aus Monozyten undvon IL-2 aus T-Zellen; Ciclosporin A verhindert die Z-Zellaktivierung.Indikation: Immunsuppressivum bei Zustand nach Organtransplantation; alsMonotherapeutikum bei der rheumatoiden Arthritisunerwünschte Wirkungen:- nephrotoxisch- kardiotoxisch- hepatotoxisch- Blutdruckanstieg- ÖdemeCyclophosphamid, Azathioprin: werden nur bei schwer verlaufenden Fällen angewandt.Therapie weiterer rheumatischer Erkrakungen:34


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Akutes rheumatisches Fieber:postinfektiöse Zweiterkrankung nach Infektion mit -hämolysierenden Streptokokken derGruppe ATherapie: Penicillin, Azetylsalizylsäure, GlukokortikoideSernegative Spondylarthritis:Arthritis, Spondylitis, Iritis bei: M. Bechterew, Reiter-Syndrom, Psoriasis, chronischentzündlichen Darmerkrankungen.Therapie: NSAID, Glukokortikoide, bei Psoriasisarthritis auch MethotrexatSystemischer Lupus erythematodes:generalisierte Kollagenose mit Ablagerung von Immunkomplexen und Ausbildung einerVaskulitis in multiplen Organen.Therapie: Hydroxychloroquin, NSAID. Bei schwerem Verlauf Glukokortikoide,CyclophosphamidDermatomyositis:Kollagenose mit entzündlicher Infiltration der Haut und Muskulatur, z.T. tumorassoziiert.Therapie: Glukokortikoide, Cyclophosphamid, eventuell Tumorentfernungprogressive Sklerodermie:Kollagenose mit Fibrosierung der Haut und innerer OrganeTherapie: Glukokortikoide, D-Penicillamin, CyclophosphamidSjögren-Syndrom:Kollagenose mit entzündlicher Infiltration der Tränen- und SpeicheldrüsenTherapie: NSAID, GlukokortikoideArteriitis temporalis Horton:Riesenzellarteriitis v.a. in Ästen der A. carotis communis, eventuell kombiniert mitPolymyalgia rheumatica, hohe BlutsenkungsgeschwindigkeitTherapie: Glukokortikoide, sonst droht Erblindungsgefahr.Panarteriitis nodosa:Arteriitis der kleinen und mittleren Arterien in multiplen OrganenThrapie: Glukokortikoide, CyclophosphamidWegener’sche Granulomatose:Vaskultitis mit ulzerierenden Granulomen, insbesondere im Respirationstrakt, mitNierenbeteiligung.Therapie: Glukokortikoide, Cyclophosphamid.35


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!<strong>Analgetika</strong>, <strong>Antipyretika</strong>, <strong>Antiphlogistika</strong>, <strong>Frage</strong> 6:MigränetherapieMigräne:- Frauen sind häufiger betroffen- gekennzeichnet durch anfallsartiges Auftreten; Dauer eines Anfalls 3 Stunden bis 3Tage- meist einseitiger pulsierender Schmerz über der Augen-Ohren-Linie- neben der Schmerzsymptomatik kommt es sehr oft zu Übelkeit und Erbrechendie genaue Ursache ist unbekannt, es gibt jedoch folgende Hypothese:im Bereich der meningealen Blutgefäße der Dura mater verlaufen afferenteschmerzempfindliche Nervenfasern des N. trigeminus; als initialer Stimulus wird aus denserotoninergen Axonen oder aus den Thrombozyten das Serotonin in den meningealenGefäßen freigesetzt. Serotonin aktiviert dann 5-HT 2B -Rezeptoren auf den Endothelzellen undstimuliert dadurch die endotheliale NO-Synthase; NO wird gebildet. Freigesetztes NOdilatiert die Blutgefäße.Außerdem werden aus den Axonendigungen Neuropeptide z.B. Substanz P freigesetzt, dieeine neurogene Entzündung auslösen.5-HT 2B -Antagonisten: verhindern die Stimulation der endothelialen NO-Synthase, dieFreisetzung von NO wird gehemmt.5-HT 1B -Agonisten: machen eine Konstriktion der meningealen Blutgefäße5-HT 1D -Agonisten: hemmen die Neuropeptidfreisetzung (Rezeptoren befinden sich an denTrigeminusfasern)Therapie der akuten Migräneattacke:- Antiemetika: Metoclopramid (Paspertin®)- Schmerzkupierung bei leichten Anfällen: Nicht-Opioidanalgetika wie ASS, Ibuprofen,Paracetamol; Dimenhydrinat- Schmerzkupierung bei therapierefraktären, schweren Attacken:Mutterkornalkaloide (Ergotamin, Dihydroergotamin)TriptaneDie eingesetzten Migränemittel (Nicht-Opoidanalgetika, Mutterkornalkaloide, Triptane)können bei längerem, v.a. täglichem Gebrauch ihrerseits Kopfschmerzen verursachen,sogenannter medikamentöser Dauerkopfschmerz.Prophylaxe:Serotoninantagonisten wie Pizotifen und Methysergid blockieren 5-HT 2B -Rezeptoren auf denEndothelzellen der meningealen Blutgefäße (Hemmung der NO-Freisetzung).36


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Auch Propranolol und Metoprolol (-Blocker) wirken als Antimigränemittel. Man vermutet,dass auch sie über 5-HT-Rezeptoren wirken.Häufigste Komorbidität bei Migräne ist die Depression.Ergotamine und Triptane wirken vasokonstriktorischAntiemetika: Metoclopramid; DomperidonSchmerzkupierung:- Azetylsalizylsäure- Paracetamol- Ibuprofen- Naproxen- Ergotamin- Sumatriptan- Zolmitriptan- Naratriptan- Rizatriptan- Almotriptan- Eletriptan- FrovatriptanMigräneprophylaxe:1. Wahl: Metoprolol, Propranolol, Flunarizin, Topiramat, Valproinsäure2. Wahl: Naproxen, ASS, Magnesium, Amitryptilin<strong>Analgetika</strong>, <strong>Antipyretika</strong>, <strong>Antiphlogistika</strong>, <strong>Frage</strong> 7:GichttherapieDie Gicht ist eine Erkrankung, gekennzeichnet durch einen hohen bzw. erhöhtenHarnsäurespiegel, welcher in Gelenken eine Uratausfällung bedingt. Harnsäure ist dasphysiologische Endprodukt des Abbaus von Purinen wie Adenin und Guanin. Beim Gesundenherrscht ein Gleichgewicht zwischen Harnsäureentstehung und Harnsäureausscheidung,sodaß die Harnsäuremenge konstant auf einem physiologischen Level bleibt (unter 6 mg/dl).Eine Störung dieses Gleichgewichts mit pathologischer Erhöhung der Harnsäuremenge führtzur Gicht.Primäre Gicht: idiopathisch; genetisch37


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Es handelt sich um eine gestörte renale Harnsäureausscheidung (95%) bzw. um einegesteigerte Harnsäuresynthese bei Enzymopathien.Sekundäre Gicht:Es kommt zu einer vermehrten Anhäufung von Purinbasen durch Zytolyse bei Leukämien,Polycythämia vera oder einer Zytostatikatherapie. Die Harnsäureausscheidung istvermindert durch Diuretika, Laktat- und Ketoazidose.Gicht:Das Löslichkeitsprodukt wird überschritten; sobald der Harnsäurespiegel über 6,5 mg/dlliegt, kommt es zur Ablagerung von Uratkristallen: besonders dort, wo die Durchblutungschlecht, die Temperatur niedriger und das Milieu saurer ist: Gelenke, Knorpel, gelenksnaheWeichteile (sogenanntes bradytrophe Gewebe). Die Ausfällung von Uratkristallen bewirkteine akute Entzündungsreaktion. Um die Kristalle entsteht einFremdkörpergranulationsgewebe. Ausdruck der Erstmanifestation ist ein akuter Gichtanfall:meist ist nur ein Gelenk betroffen. Es kommt zur Ablagerung von Uratkristallen amGelenksknorpel und in der Synovia. Die Neutrophilen phagozytieren Uratkristalle und setzendabei Entzündungsmediatoren frei. Sie gehen dabei teilweise selbst zugrunde und setzenmassiv Entzündungsmediatoren frei.Entzündung: plötzlicher, heftiger Schmerz, hochgradige Rötung und Schwellung. Um dieUratkristalle formiert sich ein Granulationsgewebe, Makrophagen undFremdkörperriesenzellen (gelenksnah – subkutan oft auffällig als sogenannter Gichtknoten =Gichttophus – bis zu cm groß).Chronische Gicht: gekennzeichnet durch Gelenksdeformitäten; denn es gilt: bleibt dieErkrankung unbehandelt, so kommt es zu Gelenksdeformitäten (lysosomale Enzyme,Zytokine und eine verschlechterte Nährstoffversorgung bedingen eine Knorpeldestruktion).Pharmakotherapie der Gicht:Im akuten Gichtanfall verabreicht man Indometacin oder Colchizin. Als Reservemitteldienen Glucocorticoide: Sie werden eingesetzt, wenn die Behandlung mit den genanntenArzneimitteln nicht erfolgreich ist. In der Regel verwendet man dann Prednisolon.Für die Dauerbehandlung eignen sich:Allopurinol = Urikostatikum hemmt die Harnsäurebildung Benzbromaron und Probenezid = Urikosurikum steigern dieHarnsäureausscheidungAdjuvant wird eine Harnalkalisierung vorgenommen d.h. wenn das Allopurinol undBenbromaron bzw. Probenezid nicht ansprechen.38


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Ziel der Akuttherapie ist die Beendigung der akuten, schmerzhaften Entzündungsreaktion.Ziel der Dauertherapie ist die Normalisierung der Harnsäurekonzentration und Vermeidungvon Harnsäurekonkrementen in Gelenken, Nieren und ableitenden Harnwegen.Colchizin:Ist das Alkaloid der Herbstzeitlose; wirksamstes und ältestes Pharmakon beim akutenGichtanfall; Nachteil: äußerst toxisch, findet daher nur noch selten Anwendung.Die Applikation erfolgt oral. Die Elimination findet durch hepatische Metabolisierung undrenale Ausscheidung statt.Wirkung:Die Mechanismen der entzündungshemmenden Wirkung sind nicht vollständig geklärt.Colchizin wirkt hemmend auf die Bildung von Mikrotubuli. Es vermindert diephagozytotische Aktivität von Neutrophilen und Makrophagen. Weiters dürfte es auchandere Abwehrzellen in ihrer Funktion und Diapedese beeinträchtigen.Hauptwirkungsmechanismus: Hemmung der Phagozytose von Urat. Es besitzt keineanalgetische Wirkung.Nebenwirkung:- gastrointestinale Schleimhautschädigung (bedingt durch die hohe lokaleKonzentration des Mitosehemmstoffes Colchizin im WechselgewebeDarmschleimhaut), Diarrhoen, Übelkeit, Erbrechen- Nierenschädigung in toxisch-überhöhter Dosierung- v.a. bei längerer Gabe: Haarausfall, Knochenmarksschäden, BlutbildveränderungenIndikation: akuter GichtanfallKontraindikation:- Schwangerschaft- Leber- und Niereninsuffizienz- Gastrointestinale UlzeraUrikostatika: Allopurinol- Applikation: per os (Tablette), wird gut resorbiert und hepatisch metabolisiert zumebenfalls gut wirksamen Oxipurinol. Das Allopurinol wird hepatisch zu Oxipurinoloxidiert. Ein weiterer Metabolit ist die Alloharnsäure.- Wirkung: reversible, kompetitive Hemmung der Xanthinoxidase; Xanthin kann nichtmehr zu Harnsäure verstoffwechselt werden; es kommt zu einer vermehrtenAusscheidung der gut löslichen Intermediärmetabolite Hypoxanthin und Xanthin.Allopurinol vermittelt eine Minderung der Purinsynthese.39


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!- Nebenwirkung:gastrointestinale Störungenzu Therapiebeginn kann es zur Auslösung eines akuten Gichtanfalls kommen.selten: allergische Hautreaktionen, Vaskulitis- Indikation:HyperurikämieProphylaxe einer Hyperurikämie bei malignen Tumoren bzw. bei einerZytostatikatherapie- Kontraindikation: Allergie gegen AllopurinolUrikosurika:BenzbromaronProbenezid steigern die renale Harnsäureausscheidung durch Hemmung der tubulärenRückresorption von HarnsäureKombination von Urikosurika und Urikostatika ist möglichApplikation: per osWirkung: Urikosurika werden nicht nur filtriert, sondern auch tubulär sezerniert. ImTubuluslumen angelangt hemmen sie proximal-tubulär die Harnsäure-Rückresorption. Eswird mehr Harnsäure ausgeschieden.Nebenwirkung:Auskristallisation von Urat im Urin bei Überschreiten des Löslichkeitsprodukts; dadurcheventuell Uratsteine, Niereninsuffizienz.Zu empfehlen:„Konkrementprophylaxe“: ausreichende Diurese, hohe Flüssigkeitszufuhr, mindestens 2 l/d;Alkalisierung des Harns (Carboanhydrasehemmer, NaHCO 3 -Infusion).Aufgrund der Gefahr intratubulärer Harnsäureausfällung werden Urikosurika einschleichenddosiert.In niedriger Konzentration können Urikosurika die tubuläre Harnsäuresekretion hemmen,es besteht die Gefahr des akuten Gichtanfalls.weitere Nebenwirkungen sind:- gastrointestinale Beschwerden- allergische Reaktionen40


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Indikation:- HyperurikämieKontraindikation:NierenfunktionsstörungenBenzbromaron: hepatische Metabolisation und renale Ausscheidung; Benzbromaron wird inunseren Breiten bevorzugt verwendet.Probenezid: hepatische Metabolisation, renale Ausscheidung (z.T. unverändert), nicht solange Wirkdauer.Harnalkalisierung: mittels Carboanhydrasehemmern (Azetazolamid, Dorzolamid) oderNaHCO 3 -Infusion.<strong>Analgetika</strong>, <strong>Antipyretika</strong>, <strong>Antiphlogistika</strong>, <strong>Frage</strong> 8:Colitis ulcerosa-TherapieDie Therapie liegt in der unspezifischen Hemmung der Entzündungsreaktion.Sulfasalazin: gehört zu den Sulfonamidantibiotika; die Applikation erfolgt oral; im Kolonfindet eine mikrobielle Spaltung statt und zwar wird das Sulfasalazin in Sulfapyridin(antirheumatisch) und in 5-Aminosalizylsäure (antientzündlich) gespalten. 5-Aminosalizylsäure wird kaum resorbiert.Nebenwirkung:- gastrointestinale Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen- Hautreaktionen: Juckreiz, Exantheme- Hämatopoesestörungen: Leukopenie, Agranulozytose- Männer: Oligo- bis AspermieWeiters kann man die Colitis ulcerosa mit Glukokortikoiden per os therapieren. Bei milderEntzündung werden Sulfasalazin und Glukokortikoide bevorzugt lokal empfohlen. Beiausgeprägter Entzündung folgen höherdosiert lokale und systemische Glukokortikoide. Beiweiterer Entzündungsaktivität kommen niedrigdosiert Immunsuppressiva zur Anwendung.Bevorzugte Antimetabolite sind: Azathioprin, Methotrexat, Ciclosporin.Colitis ulcerosa und M. Crohn sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen mitweitgehend unklarer Ätiologie. Im Verlauf der Entzündungsvorgänge kommt es zuVeränderungen in der Produktion proinflammatorischer Zytokine in Makrophagen und T-Lymphozyten. Da eine kausale Therapie nicht möglich ist, beruht die Behandlung auf einerunspezifischen Hemmung der Entzündungsreaktion in der Mukosa durch Aminosalizylate,Glukokortikoide und Immunsuppressiva.41


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!AminosalizylateSulfasalazin wird von Colonbakterien in Sulfapyridin und Mesalazin (5-Aminosalizylsäure, 5-ASA) gespalten. Das Sulfonamid Sulfapyridin verhindert die vorzeitige Resorption vonMesalazin im Dünndarm. Der antiinflammatorische Wirkmechanismus von Mesalazin beruhtwahrscheinlich auf einer Hemmung der Synthese von proentzündlichen Zytokinen (IL-1, IL-6)und von Leukotrien B 4 sowie dem Wegfangen freier toxischer Sauerstoffradikale. Etwa 75%des oral eingenommenen Sulfasalazin erreichen den Dickdarm. Nach bakterieller Spaltungwird das lipophile Sulfapyridin fast vollständig resorbiert, in der Leber azetyliert undhydroxyliert und dann im Urin ausgeschieden. Langsamazetylierer entwickeln höhereSerumkonzentrationen an freiem Sulfapyridin. Mesalazin wird nur zu 20% aus dem Colonresorbiert, azetyliert und renal eliminiert, der Rest bleibt im Darmlumen und wird mit demStuhl ausgeschieden. Um zu verhindern, dass Mesalazin bereits im oberenGastrointestinaltrakt resorbiert wird, besitzen die Tabletten einen magensaftresistentenÜberzug, der sich erst bei einem pH > 6 (terminales Ileum) oder pH > 7 (Colon) auflöst unddie Wirksubstanz freigibt.In Olsalazin sind zwei Moleküle 5-ASA über eine Azobrücke miteinander verknüpft. Es wirdnach oraler Gabe praktisch nicht resorbiert und im Colon bakteriell in zwei MoleküleMesalazin gespalten.Balsalazid wird ebenfalls im Gastrointestinaltrakt nicht resorbiert und in 5-ASA und einanderes Molekül gespalten.Unerwünschte Wirkungen:Die meisten unerwünschten Wirkungen von Sulfasalazin sind auf Sulfapyridinzurückzuführen; Langsamazetylierer sind besonders gefährdet: Übelkeit, Erbrechen, BauchundKopfschmerzen, Sulfonamidfieber, allergische Dermatitiden (Stevens-Johnson-Syndrom), selten Leukopenie, Thrombozytopenie und Agranulozytose. Bei längererBehandlung droht eine Megaloblastenanämie durch Hemmung der intestinalenFolsäureresorption. Bei Männern kann es zu einer reversiblen Oligospermie und Infertilitätkommen.Mesalazin wird besser vertragen als Sulfasalazin, selten kommt es zu Kopfschmerzen,Übelkeit oder allergischen Exanthemen. Olsalazin führt in ca. 20% zu Diarrhö.GlukokortikoideDie Therapie kann oral mit Prednisolon und Methylprednisolon durchgeführt werden.Man kann auch lokal Budesonid als Klysma oder als magensaftresistente Kapsel anwenden;die Wirkstofffreisetzung erfolgt im distalen Dünn- und proximalen Dickdarm; der First-pass-Metabolismus nach Resorption beträgt etwa 90%, weshalb kaum systemische unerwünschteWirkungen auftreten.Immunsuppressiva42


PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!PDF-XChangew w w.docu-track.co mClick to buy NOW!Azathioprin, Ciclosporin, Infliximab sind Mittel der 2. Wahl bei schweren Krankheitsverläufenund bei Therapieresistenz gegenüber Glukokortikoiden.Arzneimitteltherapie der Colitis ulcerosageringer Schub:- Mesalazin- Sulfasalazin als Klysma- Zäpfchen- Budesonid-Klysma- Hydrocortison-Schaum- Olsalazin- Glukokortikoide oral z.B. Prednisolonschwerer Schub: Glukokortikoide (oral, parenteral) + Aminosalizylate, Ciclosporinchronisch aktive Erkrankung: Azathioprin, GlukokortikoideRezidivprophylaxe: Mesalazin, Olsalazin, Sulfasalazin (oral, lokal)M. Crohn:geringer Schub:- 5-Aminosalizylsäure (5-ASA), Mesalazin- Glukokortikoideschwerer Schub:- Glukokortikoide- Immunsuppressivachronisch aktive Erkrankung:- Glukokortikoide- ImmunsuppressivaRezidivprophylaxe:- Immunsuppressiva- Glukokortikoide43

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