Rechnungswesen Durchlaufende Posten richtig buchen ... - azubee
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22<br />
Prüfungstraining<br />
Sofortiges Weiterleiten<br />
Späteres Weiterleiten<br />
Konto Fremdgeld und Anderkonto<br />
<strong>Rechnungswesen</strong><br />
<strong>Durchlaufende</strong> <strong>Posten</strong> <strong>richtig</strong> <strong>buchen</strong><br />
Wissen, Lernen, Trainieren – das ist das Konzept der Trainingsmodul-Buchreihe<br />
von Kiehl, auf der dieses Prüfungstraining<br />
basiert. Auf den folgenden Seiten können Sie die Lernstrukturen<br />
zum Thema <strong>Durchlaufende</strong> <strong>Posten</strong> wiederholen<br />
(= Wissen), das Labyrinth der Prüfungserwartungen durchlaufen<br />
(= Lernen) und dieses Prüfungsgebiet mit zielgerichteten<br />
Prüfungsaufgaben bearbeiten (= Training). Die Lösungen<br />
finden Sie ab Seite 30.<br />
Von Dipl.-Finanzwirt Rainer Breit, Oberstudienrat, Köln<br />
Was muss ich für die<br />
Prüfung wissen?<br />
I. Grundlegendes<br />
Rechtsanwälte legen häufig für ihre<br />
Mandanten bei der Wahrnehmung<br />
der Interessen Kosten vor. Oft sind<br />
Zahlungen an Gericht und Gerichtsvollzieher<br />
zu leisten. Einnahmen<br />
und Ausgaben, die im Namen und<br />
für Rechnung eines anderen (z. B.<br />
Buchung von Fremdgeld Grundlegendes<br />
<strong>Durchlaufende</strong><br />
<strong>Posten</strong><br />
Buchung der Vorgelegten<br />
Kosten<br />
des Mandanten) vereinnahmt und<br />
verausgabt werden, bezeichnet<br />
man als durchlaufende <strong>Posten</strong>.<br />
<strong>Durchlaufende</strong> <strong>Posten</strong> dürfen den<br />
Kanzleigewinn nicht beeinflussen.<br />
Sie unterliegen nicht der Umsatzsteuer,<br />
da es sich nicht um eine<br />
wirtschaftliche Leistung des<br />
Rechtsanwalts handelt. Bei Notaren<br />
kommen diese Positionen seltener<br />
vor.<br />
Arten<br />
Umsatzsteuer<br />
Rechtsanwalt zahlt direkt<br />
Mandant leistet Vorschuss<br />
Das Konto Vorgelegte Kosten<br />
Reno 3/2010
Die folgenden Ausgaben tätigt der<br />
Rechtsanwalt im Namen und Auftrag<br />
seiner Mandanten.<br />
Gerichtsgebühren:<br />
• für Mahnverfahren<br />
• für Klage- und Scheidungsverfahren<br />
• Erstattungen für verauslagte Entgelte<br />
wie Telefax und Telefon<br />
• Gebühren bei Zustellung durch Zustellungsurkunde<br />
• Sachverständigengebühren<br />
• Zeugenauslagen<br />
Gerichtsvollziehergebühren:<br />
• für Pfändungen, Zustellungen<br />
• Verhaftungen, zwangsweise<br />
Vorführungen<br />
• Auslagenerstattungen<br />
Umsatzsteuerlich sind öffentliche Gebühren,<br />
bei denen der Rechtsanwalt<br />
selbst Kostenschuldner ist (z. B. Abrufen<br />
von elektronischen Registerauszügen)<br />
auch dann kein durchlaufender<br />
<strong>Posten</strong>, wenn diese dem Mandanten<br />
gesondert in Rechnung gestellt werden<br />
(Bundesfinanzhof v. 04.06.2007,<br />
vgl. Abschn. 149 Abs. 6 und Abschn.<br />
152 UStR).<br />
Reno 3/2010<br />
Hinweis<br />
II. Buchung der Vorgelegten<br />
Kos ten<br />
Die Buchung der Vorgelegten Kosten<br />
erfolgt auf einem gesonderten<br />
Konto. Die Besonderheit dieser Konten<br />
liegt darin, dass sie sowohl die<br />
Funktion eines Aktiven als auch eines<br />
Passiven Bestandskontos haben<br />
können (Durchgangskonto). Ursache<br />
hierfür sind zwei unterschiedlich<br />
mögliche Geschäftsvorfälle:<br />
„Erst zahlt der Rechtsanwalt!“<br />
Aktives Bestandkonto ist das Konto<br />
dann, wenn der Rechtsanwalt Kosten<br />
vorgelegt und diese von seinem<br />
Auftraggeber zurückverlangt hat.<br />
Mit der Kostenvorlage entsteht eine<br />
Forderung des Rechtsanwalts gegen<br />
seinen Mandanten und damit ein<br />
Vermögensposten.<br />
Soll Vorgelegte Kosten Haben<br />
Kostenvorlage<br />
durch Rechtsanwalt<br />
Weiterleitung der von Mandanten<br />
vorgelegten Kosten durch Rechtsanwalt<br />
„Erst zahlt der Mandant!“<br />
Passives Bestandskonto ist das Konto<br />
dann, wenn der Mandant für vorzulegende<br />
Kosten und Gebühren<br />
einen Vorschuss auf das Konto des<br />
Rechtsanwalts einzahlt. Durch den<br />
Geldeingang auf das Bankkonto<br />
oder die Kasse entsteht eine Schuld<br />
des Rechtsanwalts gegen seinen<br />
Mandanten.<br />
Folgende Geschäftsvorfälle lassen<br />
sich bei dem Problem Vorlage von<br />
Kosten feststellen:<br />
„Erst zahlt der Rechtsanwalt!“<br />
1. Der Rechtsanwalt zahlt die Gebühren<br />
direkt an das Gericht<br />
oder den Gerichtsvollzieher.<br />
2.a Der Mandant erstattet danach<br />
die vorgelegten Kosten an den<br />
Rechtsanwalt oder<br />
2.b die vorgelegten Kosten erhält<br />
der Rechtsanwalt endgültig<br />
nicht mehr vom Mandanten zurück.<br />
„Erst zahlt der Mandant!“<br />
1. Vorauszahlung der Gebühren<br />
durch den Mandanten an den<br />
Rechtsanwalt<br />
23<br />
Kostenvorlage<br />
durch Mandanten<br />
Erstattung der vom Rechtsanwalt<br />
vorgelegten Kosten durch Mandanten<br />
Uneinbringlich gewordene Kostenvorlage<br />
des Rechtsanwalts
24<br />
Prüfungstraining<br />
Zahlung direkt durch den<br />
Rechtsanwalt an das Gericht oder<br />
Gerichtsvollzieher<br />
Buchung Direkte Zahlung SOLL HABEN<br />
Vorgelegte<br />
Kosten<br />
E<br />
an Kasse<br />
(Bank)<br />
E<br />
Erstattung vorgelegter Kosten<br />
durch den Mandanten<br />
Buchung Erstattung SOLL HABEN<br />
Kasse<br />
(Bank)<br />
E<br />
an Vorgelegte<br />
Kosten<br />
oder<br />
E<br />
Endgültiger Verlust<br />
der vorgelegten Kosten<br />
Buchung Betriebsausgabe SOLL HABEN<br />
AVK E<br />
an Vorgelegte<br />
Kosten<br />
E<br />
Die Buchung der Vorgelegten Kosten im Überblick<br />
2. Weiterleitung an das Gericht<br />
oder den Gerichtsvollzieher<br />
durch den Rechtsanwalt (Ein<br />
Vorfall wie unter 2.b oben ist<br />
hier wegen der Vorleistung des<br />
Mandanten nicht möglich.)<br />
Die zu diesen Geschäftsvorfällen<br />
passenden Musterbuchungen können<br />
dem unten stehenden Schaubild<br />
entnommen werden.<br />
Vorlage von Kosten<br />
(für Gericht, Gerichtsvollzieher)<br />
Der Abschluss des Kontos führt bei<br />
der Aufstellung der Bilanz zu einem<br />
Endbestand, der entweder eine zu<br />
bilanzierende Forderung oder eine<br />
zu bilanzierende Verbindlichkeit darstellt.<br />
Der Abschluss des Kontos führt bei<br />
der Gewinnermittlung nach § 4<br />
Abs. 3 EStG zu keiner Gewinnauswirkung.<br />
Die Auswirkungen auf den<br />
Durch den Mandanten<br />
über den Rechtsanwalt<br />
(Geldeingang Kanzlei)<br />
Buchung Geldeingang SOLL HABEN<br />
Kasse<br />
(Bank)<br />
E<br />
an Vorgelegte<br />
Kosten<br />
Weiterleitung an<br />
E<br />
Gericht, Gerichtsvollzieher<br />
durch den Rechtsanwalt<br />
Buchung Weiterleitung SOLL HABEN<br />
Vorgelegte<br />
Kosten<br />
E<br />
an Kasse<br />
(Bank)<br />
E<br />
Reno 3/2010
Gewinn haben sich ggf. bereits mit<br />
den laufenden Buchungen auf den<br />
„anderen“ Konten (z. B. AVK bei Uneinbringlichkeit<br />
der vorgelegten<br />
Kosten) ergeben.<br />
III. Fremdgeld- und Anderkonto<br />
Rechtsanwälte erhalten als Organe<br />
der Rechtspflege oftmals Geld, das<br />
nicht für sie selbst, sondern für<br />
Mandanten oder andere Dritte bestimmt<br />
ist. Der Rechtsanwalt leitet<br />
diese Beträge sofort an die Berechtigten<br />
weiter, oder er verwahrt sie<br />
im Auftrag seiner Mandantschaft.<br />
Zu den Fremdgeldern gehören z. B.<br />
• Geldbeträge aus der Beitreibung<br />
von Forderungen im Mandantenauftrag<br />
• Geldbeträge aus geschlossenen<br />
gerichtlichen oder außergerichtlichen<br />
Vergleichen<br />
• Insolvenzgelder<br />
• Nachlassverwaltungsgelder<br />
• Unterhaltsbeiträge zur Weiterleitung<br />
an Unterhaltsberechtigte<br />
• Vermögen oder Geldbeträge betreuter<br />
Personen<br />
• Versicherungsleistungen für Mandanten<br />
• Verwahrungsgelder<br />
• Zwangsvollstreckungsgelder<br />
Notare verwahren Gelder im Zusammenhang<br />
mit Grundstückskaufverträgen<br />
oder Nachlassabwicklungen.<br />
Der Rechtsanwalt darf eigenes Vermögen<br />
nicht mit Fremdgeld (fremdes Vermögen)<br />
vermischen. Zahlungseingänge<br />
sind daher entsprechend zu prüfen<br />
und durch buchhalterische Maßnahmen<br />
die Trennung sicherzustellen.<br />
Reno 3/2010<br />
Merke<br />
IV. Buchungen von Fremdgeld<br />
Das Konto Fremdgeld ist ebenfalls<br />
ein Durchgangskonto. Es stellt immer<br />
eine Schuld des Rechtsanwalts<br />
dar. Daher ist das Konto Fremdgeld<br />
ein Passives Bestandskonto und<br />
folgt daher den Buchungsregeln für<br />
Passive Bestandskonten:<br />
Anfangsbestand und Zugänge auf der<br />
Habenseite<br />
Abgänge und Endbestand auf der<br />
Sollseite<br />
Nicht immer werden auf dem Bankkonto<br />
der Kanzlei eingehende<br />
Fremdgelder direkt vom Rechtsanwalt<br />
weitergeleitet. In diesem Fall<br />
muss das Fremdgeld vom „normalen“<br />
Bankkonto der Kanzlei auf ein<br />
„besonderes“ Bankkonto, das Anderkonto,<br />
umgebucht werden. Dadurch<br />
wird die strikte Trennung von<br />
eigenem und fremdem Vermögen<br />
in der Kanzlei sichergestellt. Über<br />
dieses besondere Anderkonto darf<br />
nur der Rechtsanwalt verfügen. Das<br />
Anderkonto ist also ein Aktives Bestandskonto<br />
und folgt daher den<br />
Buchungsregeln für Aktive Bestandskonten:<br />
Anfangsbestand und Zugänge auf der<br />
Sollseite<br />
Abgänge und Endbestand auf der<br />
Habenseite<br />
Den Zusammenhang zwischen Anderkonto<br />
und Fremdgeld zeigt folgendes<br />
Kontenbild:<br />
•<br />
•<br />
Soll Anderkonto (= Aktivkonto) Haben<br />
Anfangsbestand Abgänge<br />
Zugänge Endbestand (= Saldo)<br />
Soll Fremdgeld (= Passivkonto) Haben<br />
Abgänge Anfangsbestand<br />
Endbestand (= Saldo) Zugänge<br />
25<br />
•<br />
•
26<br />
Prüfungstraining<br />
Sofort weitergeleitetes Fremdgeld<br />
durch den Rechtsanwalt<br />
Buchung Geldeingang SOLL HABEN<br />
Bank E<br />
an Fremdgeld E<br />
Buchung Sofortige Weiterleitung<br />
SOLL HABEN<br />
Fremdgeld E<br />
an Bank E<br />
Eingang von Fremdgeld<br />
auf dem Anderkonto<br />
des Rechtsanwalts<br />
Buchung Geldeingang Anderkonto<br />
SOLL HABEN<br />
Anderkonto E<br />
an Fremgeld E<br />
Buchung Spätere Weiterleitung SOLL HABEN<br />
Fremdgeld E<br />
an Anderkonto E<br />
Die Buchung des Fremdgeldes im Überblick<br />
Folgende Geschäftsvorfälle und Buchungen<br />
sind im Zusammenhang<br />
mit dem Fremdgeldeingang denkbar<br />
(vgl. Schaubilder):<br />
1. Geldeingang des Fremdgeldes auf<br />
dem „normalen“ Bankkonto (oder<br />
dem Anderkonto) der Kanzlei und<br />
2. sofortige Weiterleitung durch<br />
den Rechtsanwalt. In diesem Fall<br />
ist keine Umbuchung auf das Anderkonto<br />
erforderlich.<br />
Fremdgeld<br />
(für Mandanten oder Dritte)<br />
oder<br />
Oder<br />
1. Geldeingang des Fremdgeldes auf<br />
dem „normalen“ Bankkonto der<br />
Kanzlei und<br />
2. spätere Weiterleitung durch den<br />
Rechtsanwalt. In diesem Fall<br />
muss vorher eine Umbuchung<br />
auf das Anderkonto vorgenommen<br />
werden.<br />
Oder<br />
Späteres Weiterleiten von Fremdgeld<br />
(= Verwahrung)<br />
durch den Rechtsanwalt<br />
Eingang von Fremdgeld<br />
auf einem Geldkonto<br />
des Rechtsanwalts<br />
Buchung Geldeingang Geldkonto<br />
SOLL HABEN<br />
Bank E<br />
an Fremdgeld E<br />
Buchung Umbuchung Fremdgeld<br />
SOLL HABEN<br />
Anderkonto E<br />
an Bank E<br />
Buchung Spätere Weiterleitung SOLL HABEN<br />
Fremdgeld E<br />
an Anderkonto E<br />
Reno 3/2010
1. Geldeingang des Fremdgeldes direkt<br />
auf dem Anderkonto der<br />
Kanzlei.<br />
2. Spätere Weiterleitung durch den<br />
Rechtsanwalt. Eine Umbuchung<br />
auf das Anderkonto entfällt.<br />
In der Praxis bestehen oft die Geldeingänge<br />
aus mehreren Beträgen.<br />
So erhält ein Geldeingang in der Regel<br />
nicht nur das Fremdgeld alleine,<br />
sondern auch Honorare, Umsatzsteuer<br />
und vorgelegte Kosten. Die<br />
Aufgabe der Buchführung besteht<br />
darin, das Fremdgeld von den übrigen<br />
Beträgen zu trennen.<br />
Je nachdem, auf welchem Konto der<br />
Geldeingang erfolgt (Bankkonto oder<br />
Reno 3/2010<br />
... auf dem Anderkonto<br />
des Rechtsanwalts<br />
Trennung von fremdem<br />
und eigenem Vermögen!<br />
Anderkonto) sind entsprechende<br />
Umbuchungen vorzunehmen: Mal<br />
sind die Honorare, Umsatzsteuer<br />
und die Vorgelegten Kosten vom Anderkonto<br />
„zu entfernen“, im anderen<br />
Fall ist das Fremdgeld vom „normalen“<br />
Bankkonto „zu entfernen“ und<br />
auf das Anderkonto zu <strong>buchen</strong>.<br />
Wie dies geschieht, sehen Sie anhand<br />
des unten stehenden Schaubildes.<br />
Buchung Geldeingang Anderkonto SOLL HABEN<br />
Anderkonto E<br />
an Fremdgeld E<br />
Vorgelegte<br />
Kosten<br />
E<br />
Honorar E<br />
Umsatzsteuer E<br />
Da Fremdgeld sowohl auf dem Konto<br />
Fremdgeld als auch auf dem Anderkonto<br />
gebucht wird, müssen die<br />
Bestände und die im laufenden Jahr<br />
aufgenommenen Wertveränderungen<br />
auf den beiden Konten am Jahresende<br />
gleich sein.<br />
Eingang von Fremdgeld<br />
zusammen mit anderen Beträgen<br />
(Vorgelegte Kosten, Honorar und Umsatzsteuer)<br />
...<br />
oder<br />
Buchung Umbuchung Honorar u.<br />
Umsatzsteuer auf das Geldkonto<br />
SOLL HABEN<br />
Bank E<br />
an Anderkonto E<br />
Geldeingang in der Kanzlei – so wird gebucht!<br />
... auf einem Geldkonto<br />
des Rechtsanwalts<br />
Buchung Geldeingang Geldkonto SOLL HABEN<br />
Bank E<br />
an Fremdgeld E<br />
Vorgelegte<br />
Kosten<br />
E<br />
Honorar E<br />
Umsatzsteuer E<br />
Trennung von fremdem<br />
und eigenem Vermögen!<br />
Buchung Umbuchung Fremdgeld<br />
auf das Anderkonto<br />
SOLL HABEN<br />
Anderkonto E<br />
an Bank E<br />
27
28<br />
Prüfungstraining<br />
E<br />
Welcher Geschäftsvorfall<br />
verbirgt sich hinter dem<br />
Buchungssatz?<br />
D<br />
Wird das Geld direkt oder<br />
später weitergeleitet?<br />
Was erwartet mich in der Prüfung?<br />
1. Aufgabe<br />
A<br />
Bezahlt der Rechtsanwalt die vorgelegten<br />
Kosten aus eigenen Geldmitteln<br />
oder aus dem bereits überwiesenen<br />
Geld des Mandanten?<br />
Aufgabenstellungen<br />
C<br />
Welcher Geschäftsvorfall gehört zu folgenden Buchungssätzen? Tragen Sie<br />
ein.<br />
B<br />
Buchungssatz Geschäftsvorfall<br />
Kasse an Vorgelegte Kosten<br />
Anderkonto an Bank<br />
Vorgelegte Kosten an Bank<br />
Bank an Fremdgeld<br />
Fremdgeld an Bank<br />
Anderkonto an Fremdgeld<br />
Vorgelegte Kosten<br />
Honorare<br />
Umsatzsteuer<br />
Fremdgeld an Anderkonto<br />
Anderkonto an Fremdgeld<br />
Bürokosten an Vorgelegte Kosten<br />
Erfolgt die Überweisung<br />
von Fremdgeld auf das<br />
Anderkonto oder das Geldkonto?<br />
Erhält der Rechtsanwalt<br />
Fremdgeld zusammen mit<br />
anderen Beträgen überwiesen?<br />
Reno 3/2010
2. Aufgabe<br />
Buchen Sie die folgenden Geschäftsvorfälle (Nettomethode).<br />
Beleg Nr. Geschäftsvorfall<br />
1 In Sachen Rau ./. Schwall reichen wir Klage ein und zahlen bar die erfor<br />
derlichen Gerichtskosten und Zustellungsgebühren 720,00 €.<br />
2 Bankabbuchung von Gerichtsvollzieherkosten in der<br />
Zwangsvollstreckungssache Grau gegen Schlamm 89,00 €<br />
3 Rau (Nr. 1) erstattet die vorgelegten Kosten per Bank 720,00 €.<br />
4 Mandant Eisenhart zahlt den Kostenvorschuss durch Postbanküberweisung<br />
300,00 €.<br />
5 Mandant Grau erstattet die Kosten zu Nr. 2 durch Banküberweisung<br />
89,00 €.<br />
6 Rechtsanwalt Ralph Veller legt in einer Angelegenheit seines<br />
Mandanten Karl Nase Kosten beim Einwohnermeldeamt bar vor<br />
200,00 €.<br />
7 Nase ist zahlungsunfähig geworden; die vorgelegten Kosten sind uneinbringlich<br />
200,00 €.<br />
8 Völlig überraschend zahlt Nase 2 Jahre später einen Teilbetrag, bar<br />
150,00 €.<br />
9 Eisenharts Vorschuss (Nr. 4) wird an die Gerichtskasse bar weitergeleitet<br />
300,00 €.<br />
10 Gerichtskostenvorschuss, bar 500,00 €<br />
11 Mandant Sahne überweist durch Banküberweisung Gebühren und<br />
Auslagen 2.600,00 €.<br />
4. Aufgabe<br />
Laufende Buchungen, Vorgelegte Kosten und Fremdgeld:<br />
Buchen Sie die folgenden Geschäftsvorfälle (Nettomethode)!<br />
Reno 3/2010<br />
3. Aufgabe<br />
29<br />
Buchen Sie die folgenden Geschäftsvorfälle<br />
(Nettomethode)!<br />
a) Der Beklagte überweist 5.630,50 €<br />
auf ein Anderkonto. Darin enthalten<br />
sind der Forderungsbetrag<br />
über 4.500,00 € sowie 1.130,50 €<br />
Honorar einschließlich 19 % Umsatzsteuer.<br />
b) Die nicht für den Mandanten bestimmten<br />
Beträge werden auf<br />
das Bankkonto umgebucht.<br />
c) Der für den Mandanten bestimmte<br />
Betrag wird an diesen überwiesen.<br />
Beleg Nr. Geschäftsvorfälle<br />
1 Barabhebung von der Bank 2.000,00 €<br />
2 Kauf eines EDVNetzwerkes (Server) durch Banküberweisung unter Abzug von 3 % Skonto;<br />
Nettolistenpreis (Grundausstattung) 38.000,00 €<br />
Einweisungskosten für Bedienungspersonal 1.000,00 €<br />
Installationsarbeiten 2.500,00 €<br />
Zwischensumme 41.500,00 €<br />
./. 5 % Rabatt 2.075,00 €<br />
Zuzüglich 19 % Umsatzsteuer<br />
Abzüglich 3 % Skonto<br />
3 Barzahlung für Gerichtskosten 1.000,00 €<br />
4 Banküberweisung für Gehälter 6.000,00 €<br />
5 Mandant zahlt Honorar durch Bank:<br />
Nettohonorar: 7.650,00 € zuzüglich 19 % Umsatzsteuer.<br />
6 Rechnung für Büromaterial wird bar bezahlt, einschl. 19 % Umsatzsteuer 184,00 €.<br />
7 Vorgelegte Kosten sind uneinbringlich 160,00 €.<br />
8 Bankgutschrift für Fremdgeld zur Weiterleitung an unseren Mandanten 3.000,00 €<br />
9 Mandant erhält zu viel gezahltes Honorar durch Postgiroüberweisung zurück (Bruttobetrag) 690,00 €.<br />
10 In Sachen Mut ./. Maler zahlt der Rechtsanwalt die Gerichtskosten und Zustellgebühren 1.200,00 €.<br />
11 Mandant Mut zahlt die vorgelegten Gerichtskosten durch Bank 1.200,00 €.<br />
12 Weiterleitung des Fremdgeldes (Nr. 8) durch Banküberweisung 3.000,00 €
30<br />
Prüfungstraining<br />
5. Aufgabe<br />
Der Kontoauszug von Rechtsanwalt<br />
Erwin Gluffgke enthält eine Gutschrift<br />
aufgrund eines Verrechnungsschecks,<br />
den der Mandant an<br />
die Kanzlei geschickt hat. Der Gesamtbetrag<br />
teilt sich auf folgende<br />
Positionen auf:<br />
• Verauslagte Kosten 140,00 €<br />
Lösungen<br />
1. Aufgabe<br />
• Gebühren und <strong>Posten</strong>tgelte<br />
(netto) 1.569,00 €<br />
• Umsatzsteuer 19 %<br />
• Unterhalt für die geschiedene Ehefrau<br />
1.900,00 €<br />
Buchen Sie diesen Vorgang!<br />
Buchungssatz Geschäftsvorfall<br />
Kasse an Vorgelegte Kosten Barerstattung der Vorgelegten Kosten durch<br />
den Mandanten<br />
Anderkonto an Bank Umbuchung des Fremdgeldes auf das Anderkonto<br />
bei späterer Weiterleitung<br />
Vorgelegte Kosten an Bank Rechtsanwalt zahlt für Mandant Gebühren<br />
direkt an Gericht oder Gerichtsvollzieher.<br />
Bank an Fremdgeld Geldeingang auf dem „normalen“ Bankkonto<br />
Fremdgeld an Bank Sofortige Weiterleitung von Fremdgeld<br />
Anderkonto an Fremdgeld<br />
Vorgelegte Kosten<br />
Honorare<br />
Umsatzsteuer<br />
Geldeingang von Fremdgeld mit anderen Beträgen<br />
Fremdgeld an Anderkonto Spätere Weiterleitung von Fremdgeld<br />
Anderkonto an Fremdgeld Geldeingang auf dem Anderkonto<br />
Bürokosten an Vorgelegte Kosten Vorgelegte Kosten sind uneinbringlich.<br />
2. Aufgabe<br />
Beleg<br />
Nr.<br />
Buchungstext SOLL HABEN<br />
1 Vorgelegte Kosten 720,00 €<br />
an Kasse 720,00 €<br />
2 Vorgelegte Kosten 89,00 €<br />
an Bank 89,00 €<br />
3 Bank 720,00 €<br />
an Vorgelegte Kosten 720,00 €<br />
4 Postbank 300,00 €<br />
an Vorgelegte Kosten 300,00 €<br />
5 Bank 89,00 €<br />
an Vorgelegte Kosten 89,00 €<br />
Reno 3/2010
6 Vorgelegte Kosten 200,00 €<br />
Reno 3/2010<br />
an Kasse 200,00 €<br />
7 AVK 200,00 €<br />
an Vorgelegte Kosten 200,00 €<br />
8 Kasse 150,00 €<br />
an Honorare 150,00 €<br />
9 Vorgelegte Kosten 300,00 €<br />
an Kasse 300,00 €<br />
10 Vorgelegte Kosten 500,00 €<br />
an Kasse 500,00 €<br />
11 Bank 2.600,00 €<br />
3. Aufgabe<br />
an Honorare<br />
Umsatzsteuer<br />
a) Anderkonto 5.630,50 an Fremdgeld 4.500,00<br />
Honorar 950,00<br />
Umsatzsteuer 180,50<br />
b) Bank 1.130,50 an Anderkonto 1.130,50<br />
c) Fremdgeld 4.500,00 an Anderkonto 4.500,00<br />
4. Aufgabe<br />
2.184,87 €<br />
415,13 €<br />
Beleg<br />
Nr.<br />
Buchungstext SOLL HABEN<br />
1 Kasse 2.000,00 €<br />
an Bank 2.000,00 €<br />
2 Praxisausstattung 38.242,25 €<br />
Vorsteuer 7.266,03 €<br />
an Bank 45.508,28 €<br />
3 Vorgelegte Kosten 1.000,00 €<br />
an Kasse 1.000,00 €<br />
4 Personalkosten 6.000,00 €<br />
an Bank 6.000,00 €<br />
5 Bank 9.103,50 €<br />
an Honorar 7.650,00 €<br />
USt 1.453,50 €<br />
6 AVK 154,62 €<br />
Vorsteuer 29,38 €<br />
an Kasse 184,00 €<br />
7 AVK 160,00 €<br />
an Vorgelegte Kosten 160,00 €<br />
Hinweis<br />
a) So bucht man den volllständigen<br />
Geldeingang!<br />
b) Jetzt wird „eigenes“ und „fremdes“<br />
Geld getrennt!<br />
c) Nun erhält der Mandant sein Geld!<br />
31
32<br />
Prüfungstraining<br />
8 Bank 3.000,00 €<br />
an Fremdgeld 3.000,00 €<br />
9 Honorar 579,83 €<br />
USt 110,17 €<br />
an Postbank 690,00 €<br />
10 Vorgelegte Kosten 1.200,00 €<br />
an GKK 1.200,00 €<br />
11 Bank 1.200,00 €<br />
an Vorgelegte Kosten 1.200,00 €<br />
12 Fremdgeld 3.000,00 €<br />
5. Aufgabe<br />
an Bank 3.000,00 €<br />
Buchung<br />
Buchungstext SOLL HABEN<br />
Bank an 3.907,11 €<br />
Vorgelegte Kosten 140,00 €<br />
Honorar 1.569,00 €<br />
Umsatzsteuer 298,11 €<br />
Fremdgeld 1.900,00 €<br />
Hinweis<br />
… zur 5. Aufgabe<br />
Der Geldbetrag wird insgesamt auf<br />
dem Bankkonto gebucht, die Unterhaltsleistung<br />
(1.900 €) auf dem Fremdgeldkonto<br />
erfasst. Der nächste Schritt<br />
wäre die Weiterleitung an den Berechtigten:<br />
Fremdgeld an Bank 1.900 €<br />
Reno 3/2010