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ÜBER Test für Erziehungsverhalten zum "Überbehüten" - ZPID

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<strong>ÜBER</strong><br />

<strong>Test</strong> <strong>für</strong> <strong>Erziehungsverhalten</strong> <strong>zum</strong> "Überbehüten"<br />

(Autorenbeschreibung)<br />

[PSYTKOM-Dok.-Nr. 3950]<br />

Böhm, B. (1993). Familiäre Ursachen von Bulimie. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Universität<br />

Regensburg.<br />

Copyright: Dipl.-Psych. Dr. Birgit Böhm, Hochweg 35, D-93049 Regensburg.<br />

<strong>Test</strong>konzept<br />

Theoretischer Hintergrund<br />

<strong>Test</strong>aufbau<br />

Itembeispiele<br />

Items<br />

<strong>Test</strong>konstruktion<br />

Gütekriterien<br />

Objektivität<br />

Reliabilität<br />

Validität<br />

Normierung<br />

Durchführung<br />

<strong>Test</strong>formen<br />

Altersbereiche<br />

Durchführungszeit<br />

Material<br />

Instruktion<br />

Durchführungsvoraussetzungen<br />

Auswertung<br />

Auswertungsmodus<br />

Auswertungshilfen<br />

Auswertungszeit<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

Bewertung<br />

Literatur<br />

Bearbeitung<br />

<strong>Test</strong>konzept<br />

Theoretischer Hintergrund<br />

Dem Fragebogen liegen Ergebnisse früherer Untersuchungen zugrunde, nach denen bestimmtes<br />

<strong>Erziehungsverhalten</strong> der Eltern mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Pathologien bei den Kindern, z.B.<br />

Bulimie, beitragen kann:<br />

- Rigidität (Kog, Vertommen & Vandereycken, 1987; Minuchin, Rosman & Baker, 1978;<br />

Schwartz, Barett & Saba, 1985);<br />

- Überbeschützen bzw. Überbehüten (Parker, Tupling & Brown, 1979);<br />

- schlechte Beziehungen zu ihren Eltern (Lacey, Coker & Birtchell, 1986).<br />

Der <strong>Test</strong> <strong>für</strong> <strong>Erziehungsverhalten</strong> eines Elternteils basiert auf der Annahme, dass man aus den<br />

ehrlichen und offenen Angaben einer Person über das von ihr subjektiv wahrgenommene <strong>Erziehungsverhalten</strong><br />

jedes ihrer Elternteile auf das <strong>Erziehungsverhalten</strong> dieser Elternteile rückschließen<br />

kann, so wie es <strong>für</strong> die betreffende Person wirksam wurde - das bedeutet auch, so wie es zu einer<br />

gesunden oder pathologischen Entwicklung dieser Person beigetragen hat.<br />

Der Fragebogen entstand im Rahmen einer umfassenderen Studie von Böhm (1993), in der mittels<br />

verschiedener Fragebögen an Bulimie erkrankte Frauen und eine psychosomatisch belastete<br />

© <strong>ZPID</strong> 2000<br />

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Kontrollgruppe ohne Eßstörungen retrospektiv hinsichtlich bestimmter familiärer Gegebenheiten in<br />

ihrer Kindheit und Jugend verglichen und Zusammenhänge zwischen den jeweiligen Familiensituationen<br />

und den Essstörungen hergestellt wurden.<br />

<strong>Test</strong>aufbau<br />

Der Fragebogen besteht in der Endfassung aus 18 Items (Mütterskala) bzw. 16 Items (Väterskala).<br />

Die Versuchsperson muß sich selbst einschätzen und eine von vier Antwortmöglichkeiten als<br />

die <strong>für</strong> sie Zutreffende ankreuzen (1 = trifft genau zu, 2 = trifft zu, 3 = trifft kaum zu, 4 = trifft nicht<br />

zu). Je höher die Ziffer der angekreuzten Antwortmöglichkeit ist, desto stärker überbehütend wurde<br />

von der Probandin das <strong>Erziehungsverhalten</strong> des betreffenden Elternteils wahrgenommen. Je<br />

niedriger die Ziffer der angekreuzten Antwortmöglichkeit ist, desto mehr wurde die Versuchsperson<br />

nach ihrer Sicht zur Selbständigkeit erzogen.<br />

Itembeispiele<br />

1. Sie ließ mich die Dinge tun, die ich gerne tat.<br />

3. Sie wollte nicht, dass ich erwachsen wurde (negativ gepolt).<br />

Items<br />

Anmerkung: Angeführt sind die 21 Items der Ausgangsfassung. Folgende Items sind negativ gepolt:<br />

3, 4, 5, 6, 8, 9, 12, 15, 19, 20 und 21.<br />

1. Er/Sie ließ mich die Dinge tun, die ich gern tat.<br />

2. Er/Sie hatte es gern, daß ich meine eigenen Entscheidungen traf.<br />

3. Er/Sie wollte nicht, daß ich erwachsen wurde.<br />

4. Er/Sie versuchte, alles zu kontrollieren, was ich tat.<br />

5. Er/Sie drang in meine Privatsachen ein.<br />

6. Er/Sie tendierte dazu, mich als Baby zu behandeln.<br />

7. Er/Sie ließ mich Angelegenheiten <strong>für</strong> mich selbst beschließen.<br />

8. Er/Sie versuchte, mich von sich abhängig zu machen.<br />

9. Ich konnte nie <strong>für</strong> mich allein sein, er/sie war immer um mich herum.<br />

10. Er/Sie gab mir so viel Freiheit, wie ich wollte.<br />

11. Er/Sie ließ mich so oft ausgehen, wie ich wollte.<br />

12. Er/Sie war mir gegenüber überbeschützend.<br />

13. Er/Sie ließ mir anziehen, was ich wollte (später eliminiert!).<br />

14. Meine Mutter/mein Vater war froh, mich zu haben, damit sie/er all ihre Zärtlichkeiten los werden<br />

konnte (später eliminiert!).<br />

15. Es war <strong>für</strong> meine Mutter/meinen Vater unerträglich, wenn sie/er mich nicht in der Nähe hatte.<br />

16. Auch wenn meine Mutter gern mit mir zusammen war, machte ihr eine vorübergehende Trennung<br />

von mir nichts aus.<br />

17. Ab und zu erfüllte sich meine Mutter/mein Vater einen Wunsch, auch wenn ich dabei zurückstehen<br />

mußte (später eliminiert!).<br />

18. Meine Mutter/mein Vater fand sich schnell damit ab, wenn sie/er mich mal eine Zeitlang nicht<br />

um sich haben konnte.<br />

19. Es passierte meiner Mutter/meinem Vater immer wieder, daß sie/er plötzlich Angst um mich<br />

hatte, ohne daß es dazu einen Anlaß gab.<br />

20. Meine Mutter/mein Vater bewahrte mich grundsätzlich vor allen Widrigkeiten des Lebens.<br />

21. Meine Mutter/mein Vater verbrachte jede freie Minute mit mir.<br />

<strong>Test</strong>konstruktion<br />

Die <strong>Test</strong>konstruktion orientierte sich an den Kriterien der klassischen <strong>Test</strong>theorie. Bei der Konzeption<br />

wurde auf frühere Erfahrungen und Überlegungen zurückgegriffen. Die Fassung, die den Versuchspersonen<br />

vorgelegt wurde, bestand aus den oben dargestellten 21 Items. Ziel war es, das<br />

Phänomen "Überbehüten" <strong>für</strong> Vater und Mutter getrennt zu untersuchen. Die Items 1-13 stellen<br />

die overprotection Skala des Parental Bonding Instruments (PBI) von Parker et al. (1979) dar. Der<br />

PBI besteht aus einer care- und einer overprotection-Skala, die zusammen die Bindung zu einem<br />

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Elternteil auf dem Hintergrund der Bindungsforschung messen. Die Skalen sind jedoch so konzipiert,<br />

dass sie auch alleine verwendet werden können.<br />

Die Items 14-21 sind dem Bereich "Erziehungseinstellungen" (Skala D; Behütung) des Familiendiagnostischen<br />

<strong>Test</strong>systems (FDTS) von Schneewind, Beckmann und Hecht-Jackl (1985) entnommen.<br />

Dort wird die Mutter bzw. der Vater nach ihrem / seinem <strong>Erziehungsverhalten</strong> dem Kind<br />

gegenüber befragt. Die Items wurden so umgeschrieben, dass sie das <strong>Erziehungsverhalten</strong> des<br />

jeweiligen Elternteils aus der Sicht des Kindes darstellen.<br />

Untersucht wurden mit dem Instrument 29 Klientinnen eines Frauengesundheitszentrums sowie<br />

20 Patientinnen psychosomatischer Abteilungen verschiedener Kliniken. In Tabelle 1 sind die wesentlichen<br />

Itemkennwerte aufgeführt. Um eine höhere Reliabilität zu erreichen, wurden bei der<br />

Auswertung der Mutterskala die Items 13, 14 und 17 eliminiert. Bei der Väterskala wurden die Items<br />

1, 7, 10, 13 und 16 ausgeschlossen.<br />

Tabelle 1<br />

Itemkennwerte des <strong>Test</strong>s <strong>für</strong> <strong>Erziehungsverhalten</strong> <strong>zum</strong> "Überbehüten" <strong>für</strong> Mutter und Vater (Böhm,<br />

1993, S. 142-143)<br />

————————————————————————————————————————————————————————————————————————<br />

<strong>Erziehungsverhalten</strong> der Mutter<br />

————————————————————————————————————————————————————————————————————————<br />

Items M SD rit<br />

————————————————————————————————————————————————————————————————————————<br />

1. (24) Sie ließ mich Dinge tun 2.61 .76 .38<br />

2. (25) Sie ließ mich Entscheidungen treffen 2.84 .87 .62<br />

3. (26u) Sie wollte nicht, dass ich erwachsen wurde 2.86 .96 .45<br />

4. (27u) Sie versuchte, zu kontrollieren 2.41 1.02 .47<br />

5. (28u) Sie drang in meine Privatsachen ein 2.69 1.02 .55<br />

6. (29u) Sie behandelte mich als Baby 3.24 .83 .70<br />

7. (30) Sie ließ mich Angelegenheiten beschließen 2.59 .81 .59<br />

8. (31u) Sie versuchte, mich abhängig zu machen 3.00 .96 .60<br />

9. (32u) Sie war immer um mich 3.47 .71 .53<br />

10. (33) Sie gab mir Freiheit 2.88 .78 .51<br />

11. (34) Sie ließ mich ausgehen 2.92 1.02 .39<br />

12. (35u) Sie war überbeschützend 2.88 1.01 .60<br />

13. (38u) Sie wollte immer in meiner Nähe sein 3.47 .68 .43<br />

14. (39) Ihr machte Trennung nichts aus 2.08 .95 .53<br />

15. (41) Sie akzeptierte, wenn ich nicht da war 2.06 .75 .56<br />

16. (42u) Sie hatte oft ohne Anlass Angst um mich 2.88 1.01 .54<br />

17. (43u) Sie bewahrte mich vor Widrigkeiten 2.94 1.02 .60<br />

18. (44u) Sie verbrachte jede freie Minute mit mir 3.65 .60 .49<br />

————————————————————————————————————————————————————————————————————————<br />

<strong>Erziehungsverhalten</strong> des Vaters<br />

————————————————————————————————————————————————————————————————————————<br />

Items M SD rit<br />

————————————————————————————————————————————————————————————————————————<br />

1. (45) Er ließ mich entscheiden 2.51 1.00 .75<br />

2. (47u) Er ließ mich nicht erwachsen werden 2.88 1.10 .77<br />

3. (48u) Er versuchte, mich zu kontrollieren 2.86 1.15 .74<br />

4. (49u) Er drang in meine Privatsachen ein 3.16 1.11 .74<br />

5. (50u) Er behandelte mich als Baby 3.31 .98 .77<br />

6. (52u) Er machte mich abhängig 3.14 1.10 .80<br />

7. (53u) Er war immer um mich herum 3.57 .98 .77<br />

8. (55) Er ließ mich ausgehen 2.92 1.15 .71<br />

9. (56u) Er war überbeschützend 3.12 1.11 .76<br />

10. (58u) Er interessierte sich <strong>für</strong> mich 3.49 .89 .67<br />

11. (59u) Er wollte Zärtlichkeiten loswerden 3.53 .96 .67<br />

12. (60u) Er wollte mich immer in seiner Nähe haben 3.51 .98 .81<br />

13. (62u) Ihn beschäftigte meine Erziehung 3.31 1.00 .80<br />

14. (63u) Er fühlte sich immer verantwortlich 2.98 1.15 .68<br />

15. (64u) Er hatte ohne Anlass Angst um mich 3.27 1.02 .78<br />

16. (65u) Er war jede freie Minute bei mir 3.51 .98 .78<br />

————————————————————————————————————————————————————————————————————————<br />

Anmerkungen. Die Tabelle enthält neben der fortlaufenden Nummerierung der Items in Klammern die Ziffern<br />

<strong>für</strong> die Reihenfolge im Originalfragebogen. M = arithmetischer Mittelwert, SD = Standardabweichung, rit =<br />

Trennschärfe, u = Item geht mit negativer Polung in die Berechnung ein.<br />

© <strong>ZPID</strong> 2000<br />

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Gütekriterien<br />

Objektivität<br />

Aufgrund der Fragebogenform, der standardisierten Vorgehensweise und der schriftlichen Instruktion<br />

kann das Verfahren hinsichtlich seiner Durchführung und Auswertung Objektivität in Anspruch<br />

nehmen.<br />

Reliabilität<br />

Mit der ursprünglichen 21-Item-Fassung wurde ein Konsistenzkoeffizient von .88 erreicht. Bei der<br />

Itemanalyse erwiesen sich die Items 13, 14 und 17 jedoch als nicht aussagekräftig und wurden<br />

daraufhin eliminiert. Der resultierende Fragebogen <strong>zum</strong> <strong>Erziehungsverhalten</strong> der Mutter hat einen<br />

Konsistenzkoeffizienten von .89 und besteht nurmehr aus 18 Items. Der auf 16 Items reduzierte<br />

Väterfragebogen weist eine interne Konsistenz von .92 auf.<br />

Validität<br />

Das Verfahren besitzt inhaltlich-logische Gültigkeit. Die Items wurden aus zwei validierten Messinstrumenten<br />

(PBI, FDTS) entnommen, so dass diesbezüglich Hinweise auf die Validität bestehen.<br />

Die Ergebnisse der Untersuchung von Böhm (1993) liefern weitere Hinweise. Darin zeigte sich,<br />

dass sich die beiden untersuchten Gruppen, was den familiären Hintergrund angeht, sehr ähnlich<br />

sind. Dies betrifft unter anderem das <strong>Erziehungsverhalten</strong> beider Elternteile. Beim <strong>Erziehungsverhalten</strong><br />

der Mutter gibt es allerdings keine signifikanten Korrelationen <strong>zum</strong> Essverhalten. Je überbeschützender<br />

jedoch der Vater einer Probandin war, desto mehr neigte sie später zu gestörtem<br />

Essverhalten. <strong>Erziehungsverhalten</strong> der Mutter und des Vaters hängen nur wenig zusammen (r =<br />

.12, nicht signifikant). Durch das Überbehüten des Vaters und weniger belastende Bindungen in<br />

Kindheit und Jugend scheinen die Frauen Copingmöglichkeiten an der Hand zu haben, so dass<br />

sie ihr Ziel - nämlich die Figur des Fernsehmodells - mit nicht so extrem gestörtem Essverhalten<br />

anstreben. Weitere Validitätsprüfungen wurden nicht vorgenommen.<br />

Normierung<br />

Eine Normierung wurde nicht durchgeführt. Angegeben werden Stichprobenkennwerte (mittlere<br />

Itemkennwerte) der Untersuchung von Böhm (1993, S. 150): M = 2.00, SD = .65, Schiefe = .04,<br />

Exzess = 2.6 (Mutter) bzw. M = 1.90, SD = .80, Schiefe = 3.52, Exzess = 7.3 (Vater).<br />

Durchführung<br />

<strong>Test</strong>formen<br />

Das Verfahren kann als Einzel- oder Gruppentest durchgeführt werden. Parallelformen liegen nicht<br />

vor. Der Fragebogen liegt in einer Form <strong>für</strong> Mütter und <strong>für</strong> Väter vor. In der Untersuchung von<br />

Böhm (1993) wurden neben dem <strong>Test</strong> <strong>für</strong> <strong>Erziehungsverhalten</strong> <strong>zum</strong> "Überbehüten" unter anderem<br />

folgende in PSYTKOM dokumentierte Verfahren eingesetzt:<br />

- Essverhalten-<strong>Test</strong> (EVT; PSYTKOM-Dok.-Nr. 3949);<br />

- Fragebogen zu Konfliktlösungsstilen im Elternhaus (KLSE; PSYTKOM-Dok.-Nr. 3951);<br />

- Skala zu belastenden familiären Bindungen (BFB; PSYTKOM-Dok.-Nr. 3952).<br />

Altersbereiche<br />

Erwachsene.<br />

Durchführungszeit<br />

Es ist mit maximal 10 Minuten Durchführungszeit zu rechnen.<br />

Material<br />

Fragebogen und Schreibgerät.<br />

Instruktion<br />

Dem Fragebogen ist eine ausführliche Instruktion vorangestellt. Es genügt, wenn die Probanden<br />

sie lesen.<br />

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Durchführungsvoraussetzungen<br />

Der <strong>Test</strong>leiter benötigt keine über die bei vergleichbaren Verfahren hinausgehenden Fähigkeiten.<br />

Auswertung<br />

Auswertungsmodus<br />

Für die gesamte Skala werden alle Antwortziffern aufaddiert und Mittelwert und Streubreite errechnet.<br />

So ergibt sich ein Wert <strong>für</strong> die betreffende Versuchsperson, der ein Maß <strong>für</strong> das <strong>Erziehungsverhalten</strong><br />

des betreffenden Elternteils hinsichtlich des Überbehütens darstellt.<br />

Auswertungshilfen<br />

Es sind keine speziellen Auswertungshilfen erforderlich. Schablonen können ggf. selbst angefertigt<br />

werden.<br />

Auswertungszeit<br />

Für die manuelle Auswertung sind nur wenige Minuten zu veranschlagen.<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

Mit dem <strong>Test</strong> <strong>für</strong> <strong>Erziehungsverhalten</strong> steht ein quantitatives und qualitatives Maß <strong>für</strong> die Einschätzung<br />

von <strong>Erziehungsverhalten</strong> hinsichtlich des Phänomens "Überbehüten" zur Verfügung.<br />

Der individuelle Wert gibt Anhaltspunkte <strong>für</strong> die Ausprägung der Problematik, Antworten auf einzelne<br />

Fragen geben Einsichten über die Teilbereiche des Auftretens. Damit erhält man Ansatzmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> Beratungsgespräche mit den Eltern und Problembereiche zur Bearbeitung in der<br />

Therapie mit dem Probanden.<br />

Bewertung<br />

Der <strong>Test</strong> <strong>zum</strong> <strong>Erziehungsverhalten</strong> jedes Elternteil im Hinblick auf Überbehütung stellt ein mögliches<br />

Therapiezuweisungsinstrument dar. Er ist bereits an einer klinischen Stichprobe erprobt und<br />

hat den Anforderungen <strong>für</strong> eine Einschätzung standgehalten.<br />

Literatur<br />

Böhm, B. (1993). Familiäre Ursachen von Bulimie. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Universität Regensburg.<br />

Kog, E., Vertommen, H. & Vandereycken, W. (1987). Minuchin's psychosomatic family model revised:<br />

A concept-validation study using a multitrait-multimethod approach. Famliy Process, 26,<br />

235-252.<br />

Lacey, J.H., Coker, S. & Birtchell, S.A. (1986). Bulimia: Factors associated with its etiology and<br />

maintenance. International Journal of Eating Disorders, 5, 475-487.<br />

Minuchin, S., Rosman, B.L. & Baker, L. (1978). Psychosomatic families: Anorexia nervosa in context.<br />

Cambridge: Harvard University Press.<br />

Parker, G., Tupling, H. & Brown, L.B. (1979). A Parental Bonding Instrument (PBI). British Journal<br />

of Medical Psychology, 52, 1-10.<br />

Schneewind, K.A., Beckmann, M. & Hecht-Jackl, A. (1985). Das Familiendiagnostische <strong>Test</strong>system<br />

(FDTS): Konzeption und Überblick (Forschungsberichte aus dem Institutsbereich Persönlichkeitspsychologie<br />

und Psychodiagnostik, 1/1985). München: Institut <strong>für</strong> Psychologie.<br />

Schwartz, C.R., Barrett, J.M. & Saba, G. (1985). Family therapy for bulimia. In D.M. Garner & P. E.<br />

Garfinkel (Eds.), Handbook of psychotherapy for anorexia and bulimia (pp. 280-311). London:<br />

Guilford Press.<br />

Bearbeitung<br />

Birgit Böhm/13.05.1999<br />

© <strong>ZPID</strong> 2000<br />

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