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Stapeln - Entstapeln - Sortieren

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<strong>Stapeln</strong> - <strong>Entstapeln</strong> - <strong>Sortieren</strong><br />

von Eberhard Dörfel, Geschäftsführer der Dörfel KG, Fellbach<br />

Für den rationellen Betriebsablauf ist der technologische Ablauf <strong>Stapeln</strong> -<br />

<strong>Entstapeln</strong> - <strong>Sortieren</strong> von fundamentaler Bedeutung. Im Zeitalter der<br />

Kunststoffkasten ist es auch eine wesentliche Erleichterung, denn die<br />

moderne Technik bietet Möglichkeiten zur Automatisierung, die sowohl<br />

von der Kostenseite wie auch im Bereich Materialfluss grundlegende Bedeutung<br />

haben. Dieser Artikel will die Bereiche eines Betriebes durchleuchten,<br />

in denen es sinnvoll ist, durch oder über Stapelautomaten eine<br />

Sortierung zu erreichen, die eine schnellen und reibungslosen Betriebsablauf<br />

garantiert.<br />

m Leerkastenbereich sind<br />

moderne Anlagen unum-<br />

/ gänglich. Jeder Betrieb<br />

hat einen hohen Bedarf an<br />

E-Kisten. Dabei sollte schon<br />

aus betriebswirtschaftlichen<br />

Gründen ein Leerkastenbahnhof<br />

installiert werden. Der<br />

Hauptbedarf an leeren, sauberen<br />

Kisten besteht bei Produktionsbeginn<br />

am Morgen,<br />

während der Rücklauf der gebrauchten<br />

Behälter von außer-<br />

halb vor allem am Nachmittag<br />

stattfindet. Die von außen<br />

kommenden Leerkasten können<br />

von den Paletten auf eine<br />

Rollenbahn übergezogen werden.<br />

Die Stapel laufen danach<br />

zu einem Entstapelautomaten,<br />

der die Kisten vereinzelt und<br />

der Durchlaufwaschmaschine<br />

und Trocknung zuführt.<br />

Selbst bei großem Bedarf ermöglicht<br />

es die Anlage, dass<br />

eine einzige Arbeitskraft die Zuführung<br />

der Kasten zur Waschmaschine<br />

und der nachfolgenden<br />

Trocknung überwacht. Aufgrund<br />

der vielen möglichen Lösungsvarianten<br />

bei Voll- oder<br />

Leerkasten sowie bei der Stapelung<br />

oder Entstapelung der<br />

Ware empfiehlt es sich, die Hilfe<br />

des erfahrenen Ingenieurteams<br />

von Dörfel für eine maßgeschneiderte<br />

technische Lösung<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

Schmutzkasten werden - von außen kommend - in der Regel auf Paletten im Waschbereich angeliefert.<br />

Nach dem Überziehen der Stapel von der Palette auf die Transportbahnen kommen sie in eine vollautomatische<br />

Entstapelanlage, von wo aus sie der Durchlaufwaschanlage zugeführt werden. Mit der Anlage kann<br />

ein einzelner Mitarbeiter rund 2.500 Schmutzkasten pro Stunde versorgen.<br />

52 fleischmagazin 11/2003<br />

Wareneingang<br />

Die Vollkastenbereich beginnt<br />

bereits beim Wareneingang.<br />

Der gesamte Bereich der<br />

Fleischbe- und -Verarbeitung<br />

verändert sich. Die Menge an<br />

hängender Ware ist deutlich<br />

zurückgegangen, dafür kommt<br />

immer mehr Fleisch in E-Kisten<br />

an. Durch die höhere Leistungsfähigkeit<br />

der Schlachtund<br />

Zerlegebetriebe können<br />

Fleischwaren- und Lebensmittelfilialbetriebe<br />

ihren Bedarf an<br />

einzelnen Produkten heute<br />

punktgenau bestellen. So werden<br />

beispielsweise Produktionsfleisch,<br />

Edelfleisch wie<br />

Schinken, Kotelett und Bäuche<br />

einzeln disponiert. Diese<br />

Ware wird dann in E2-Kunststoffkisten<br />

angeliefert.<br />

Damit kommen bei den Betrieben<br />

täglich 20, 50 oder<br />

100 Tonnen Fleischerzeugnisse<br />

in Kisten in Umlauf, welche<br />

entstapelt und über Förderstrecken<br />

den Bedarfsstellen,<br />

wie Lager, Produktion, Pökelei<br />

und Feinzerlegung, zugeführt<br />

werden müssen. Diese<br />

Mengen sind manuell nicht<br />

mehr zu bewältigen. Hinzu<br />

kommt, dass die bis zu 30 kg<br />

schweren Kisten laut Arbeitsordnung<br />

nicht mehr von Hand<br />

gehoben und bewegt werden<br />

dürfen. Dörfel hat deshalb eine<br />

automatische Anlage Typ<br />

Herkules zum <strong>Entstapeln</strong> der<br />

Palettenware entwickelt.<br />

Für die Anlage wird als Standard<br />

eine Palette mit vier<br />

<strong>Stapeln</strong> und einer Normhöhe


In diesem Betrieb werden E1- und E2-Kasten vollautomatisch sortiert<br />

und getrennt gestapelt. Im Anschluss daran kommen die Kasten sortenrein<br />

in den Leerkastenbahnhof für die Betriebsversorgung, Als Besonderheit<br />

bietet Dörfel eine Spreizanlage an, um verbogene Kasten<br />

vollautomatisch wieder in Form zu bringen.<br />

von acht Kasten zugrunde<br />

gelegt. Technisch realisierbar<br />

ist aber auch eine Stapelhöhe<br />

von zehn Kästen. Die<br />

Paletten mit den Vollkasten<br />

werden durch einen Gabelstapler<br />

in die Anlage eingebracht.<br />

Mit Hilfe einer vollautomatischen<br />

Steuerung, die<br />

über eine Intervallschaltung<br />

verfügt, wird die Palette mit<br />

den Kasten in Schritten von<br />

200 mm angehoben. Dann<br />

greifen die Vakuumsauger<br />

die obere Lage mit vier E2-<br />

Behältern an zwei Seiten und<br />

überziehen die elektromotorisch<br />

auf die zugehörigen<br />

Förderbahnen.<br />

Je nach Gewicht der einzelnen<br />

Kisten können so etwa<br />

10 bis 15 Tonnen stündlich<br />

entstapelt werden. Bereits<br />

hier erfolgt die Verwiegung<br />

der vollen Kasten durch eine<br />

automatische Waage, so dass<br />

die Ware kontrolliert und im<br />

Warenwirtschaftssystem erfasst<br />

wird.<br />

Vollkasten-<br />

Betriebslogistik<br />

Nach dem Wiegen gelangt<br />

die Ware entweder in ein vollautomatisches<br />

Lager oder bei<br />

Produktionsfleisch über eine<br />

Kippstation direkt zur Standardisierungsanlage.Schinken<br />

können sofort in die<br />

Pökelei zum Injektor bzw.<br />

Tumbler geführt werden.<br />

Wurstwaren gelangen zunehmend<br />

verpackt als SB-Ware<br />

in den Handel. Hier ist es die<br />

Aufgabe der Fördertechnik,<br />

die Produkte, welche vorwiegend<br />

in E2-Kisten gelagert<br />

werden, zu den Slicern und<br />

Verpackungsmaschinen zu<br />

transportieren. Die Ware wird<br />

dann den Tiefziehmaschinen<br />

so angedient, dass das Einlegen<br />

für den Mitarbeiter ergonomisch<br />

optimal geschehen<br />

kann. Bei Sliceranlagen wird<br />

die geschnittene Ware automatisch<br />

der Tiefziehmaschine<br />

zugeführt.<br />

Die Gewichtsgenauigkeit der<br />

Packungen garantiert die fliegende<br />

Verwiegung. Produkte<br />

mit nicht tolerierbaren Gewichtsdifferenzen<br />

werden automatisch<br />

ausgeschleust.<br />

Aufgrund dieser modernen<br />

Technik sind hohe Leistungen<br />

an den Verpackungslinien erzielbar.<br />

Nach den Verpackungsautomaten<br />

ist in<br />

vielen Fällen eine Durchlaufwaage-<br />

und Preisauszeichnungsstation<br />

nachgeschaltet.<br />

Regalsysteme<br />

In allen Fällen, wo mehrere<br />

Vertriebsschienen oder Auszeichnungen<br />

für unterschiedliche<br />

Kunden notwendig sind,<br />

empfiehlt sich das Ablegen<br />

der verpackten Ware in einem<br />

Einzelplatzlager. So kann<br />

nach dem First-in/First-out-


Prinzip die jeweils von einer<br />

Sorte benötigte Menge abgerufen<br />

werden und über die<br />

Preisauszeichnung zum Versand<br />

gelangen.<br />

Nachdem beim Kommissionieren<br />

oft Ware aus mehreren<br />

Bereichen für einen Kunden<br />

benötigt wird, kommen große<br />

Auftragsmengen über die Expressschiene<br />

als ganze Kasten<br />

in einen Vollkasten-Sortierbahnhof.<br />

Die gepickte Ware<br />

für Kleinmengen läuft<br />

ebenso wie die Handelsware<br />

in die Sortierbahnhof. Hierdurch<br />

ist die Lieferung des<br />

gesamten Auftrages pro Kunde<br />

gewährleistet. Vom Vollkasten-Sortierbahnhof<br />

läuft<br />

die gesamte Kommission,<br />

entweder auf Rolli oder auf<br />

Paletten, geschlossen zum<br />

automatischen Verladen.<br />

Besonders interessant wird<br />

zunehmend der SB-Fleisch<br />

Sektor. Für diese Produkte ist<br />

Geschwindigkeit besonders<br />

Im Conveniencebereich kommen<br />

die Produkte von den Bratlinien<br />

und der anschließenden<br />

Abkühlung in ein Silo. Saubere<br />

Leerkasten werden über die<br />

Dörfel-Spirale punktgenau der<br />

Waage zugeführt. Die Befüllung<br />

der Kasten aus dem Silo und der<br />

Weitertransport erfolgt vollautomatisch.<br />

wichtig, da nur eine kurze Zeitspanne<br />

zwischen Verpackung<br />

und Verkauf liegen darf, da die<br />

Mindesthaltbarkeiten sehr kurz<br />

gefasst sind. Die SB-Fleischpackungen<br />

werden über verschiedene<br />

Vertriebsschienen<br />

verkauft, das bedeutet, ein<br />

und derselbe Artikel wird unterschiedlich<br />

ausgezeichnet.<br />

Um hier möglichst rationell zu<br />

arbeiten, empfiehlt sich auch<br />

hier die Zwischenlagerung in<br />

einem Einzelplatzregal. So<br />

kann man beispielsweise alle<br />

Packungen mit drei Schnitzeln<br />

einlagern und dann den Bedarf<br />

pro Kommission abrufen<br />

und auszeichnen. Dies hat den<br />

Vorteil, dass alle Packungen<br />

mit gleichem Inhalt auf einmal<br />

54 fleischmagazin 11/2003<br />

Der Herkules-Entstapelautomat nimmt die Paletten mit den Vollkasten<br />

auf und transportiert sie zur Vereinzelung in die Höhe. Die Kisten<br />

können danach entweder einer Waage oder dem jeweiligen Bedarfsplatz<br />

angedient werden. Die Leistung beträgt, je nach Gewicht der<br />

Kastenfüllung, 10 bis 15 Tonnen pro Stunde.<br />

Vor dem Dörfel-Einzelplatzlager befindet sich ein Pickregal für kleinere<br />

Mengen, welche über den Bildschirm der Waage angefordert werden.<br />

Die Pick- sowie die Großmengen aus dem Einzelplatzlager werden<br />

zusammen zum Versandplatz befördert. Links oben die Leerkastenanbindung.<br />

produziert werden können,<br />

über den Verpackungsautomaten<br />

laufen und am Ende<br />

kommissionsweise abgerufen<br />

und etikettiert werden können.<br />

Ohne entsprechende Technik<br />

wäre es sehr kostenintensiv,<br />

die Packungen immer gemäß<br />

Auftrag zu produzieren. Darüber<br />

hinaus sichert die Technik<br />

einen schnellen Betriebsdurchlauf<br />

damit die Ware für<br />

den SB-Verkauf bereit gestellt<br />

werden kann.<br />

Für das gesamte Projekt ist<br />

nach eingehender Untersuchung<br />

der Warenströme über<br />

Art und Menge der Produkte<br />

die Planung von Fördertechnik<br />

und Lagersteuerung nötig. Erst<br />

wenn alle Details geklärt sind,<br />

kann eine Entscheidung fallen<br />

und Einzelheiten für die Durchführung<br />

festgelegt werden. Alle<br />

Vorgänge laufen nach dem<br />

First-in/First-out-Prinzip ab, alle<br />

Waren unterliegen dem Zeitnachweis.<br />

Eine wichtige<br />

Auf sechs Verpackungsstrassen<br />

werden SB-Fleischpackungen<br />

hergestellt. Auf dem Bild: sechs<br />

Dörfel-Spiralförderer, welche die<br />

E1-Kasten punktgenau zur<br />

Etikettier- und Auszeichnungsanlage<br />

senden.<br />

Grundvoraussetzung ist, neben<br />

genügend Zeit und ausreichender<br />

Planung, dass entsprechend<br />

ausgebildete Fachleute<br />

aus den Bereichen Fördertechnik<br />

und Lagersteuerung zur<br />

Verfügung stehen, denn nach<br />

abgeschlossener Planung,<br />

festgelegter Konstruktion und<br />

mit Beginn des Baus kann<br />

nichts mehr geändert werden.<br />

Neben den erheblich wachsenden<br />

Kosten wäre in diesem Fall<br />

auch die Zeitplanung hinfällig.<br />

Nicht zuletzt aus diesem Grund<br />

ist eine kompetente Fachplanung<br />

vor Ort zwingend notwendig.<br />

Das Ingenieurteam von<br />

Dörfel steht in allen Fällen zur<br />

Beratung vor Ort zur Verfügung.<br />

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