Betriebsorganisation und Arbeitsorganisation - www.pbueche.de
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<strong>Betriebsorganisation</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Arbeitsorganisation</strong><br />
Dieses Dokument wur<strong>de</strong> im Rahmen <strong>de</strong>r Weiterbildung zum Han<strong>de</strong>lsfachwirt von Peter<br />
Büche erstellt. Es darf nur vollständig (mit diesem Deckblatt) ausgedruckt o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rweitig<br />
privat genutzt wer<strong>de</strong>n. Eine kommerzielle Nutzung ist nicht zulässig. Es kann keinerlei<br />
Haftung für <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>r Arbeit übernommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Gerne darf auf die Homepage <strong>www</strong>.<strong>pbueche</strong>.<strong>de</strong> hingewiesen wer<strong>de</strong>n. Es ist jedoch nicht<br />
gestattet, dieses Dokument (auch ausschnittsweise) weiterzugeben, zu verbreiten o<strong>de</strong>r zu<br />
veröffentlichen.
Aufgaben <strong>de</strong>r Betriebsführung<br />
y Analyse:<br />
Zerlegung <strong>de</strong>r betrieblichen Gegebenheiten <strong>und</strong> künftigen Anfor<strong>de</strong>rungen un<br />
Einzelteile. Welche Aufgaben sind überhaupt nötig?<br />
y Synthese:<br />
Die Einzelteile wer<strong>de</strong>n zu sinnvollen Einheiten zusammengesetzt. Welche Stelle<br />
bekommt welche Aufgabe?<br />
Das entstan<strong>de</strong>ne Ordnungssystem muss sich an <strong>de</strong>n Betriebszielen orientieren <strong>und</strong><br />
frei von Zufälligkeiten sein (z. B. aktuelle Stellenbesetzung durch einen bestimmten<br />
Mitarbeiter). Die beste Variante muss ausgewählt wer<strong>de</strong>n.<br />
y Disposition:<br />
fallweise Regelung innerhalb von vorab festgelegten Entscheidungsspielräumen.<br />
Der Spielraum ist meist durch ein Limit begrenzt (Budget, Stückzahl,<br />
Kapazitätsgrenzen). Die Organisationsstruktur darf durch dispositive<br />
Entscheidungen nicht durcheinan<strong>de</strong>r geraten.<br />
y Improvisation:<br />
Fallweise, spontane Regelungen in nicht vorhersehbaren Situationen, die sofort<br />
umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Dies kann die Organisation außer Kraft setzen.<br />
Es soll ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Organisation, Disposition <strong>und</strong><br />
Improvisation herrschen.<br />
Peter Büche
Das Analyseinstrumentarium<br />
Untersuchen von Aufgaben <strong>und</strong> <strong>de</strong>n damit verb<strong>und</strong>enen Arbeitsabläufen nach<br />
Merkmalen <strong>und</strong> zu welchem Aufgabenträger sie am besten zugeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />
y Wie wird die Aufgabenteilung vorgenommen (Kriterien)?<br />
y Nach welchen Merkmalen lassen die Aufagaben sich glie<strong>de</strong>rn?<br />
y Welche Arbeitsvorgänge sind für die Aufgabe nötig?<br />
Def. Aufgabe:<br />
y betrieblicher Funktionsbereich mit Funktionsziel<br />
Def. Arbeit:<br />
y Durch Arbeiten wer<strong>de</strong>n Aufgaben erledigt<br />
Prinzipien <strong>de</strong>r Betrieblichen Aufgabenteilung<br />
1. Mengenteilung:<br />
Eine Aufgabe wird mengenmäßig auf alle Mitarbeiter verteilt, so dass je<strong>de</strong>r auch<br />
alle damit verb<strong>und</strong>enen Teilaufgaben zu erledigen <strong>und</strong> alle Arbeitsabläufe zu<br />
vollziehen hat.<br />
+ Überblick<br />
+ Sinn <strong>de</strong>r Aufgaben, Hintergrün<strong>de</strong> verstehen<br />
+ Motivation<br />
2. Artteilung = Arbeitsteilung:<br />
Eine Aufgabe wird in einzelne Elemente o<strong>de</strong>r Ablaufschritte zerlegt, für die<br />
jeweils ein Mitarbeiter zuständig ist.<br />
+ Spezialisierung<br />
+ Schneller<br />
+ Sachk<strong>und</strong>iger<br />
3. Mischprinzip:<br />
Beispielsweise darf nur ein Mitarbeiter kassieren (Artteilung), <strong>de</strong>r ansonsten aber<br />
alle Nebentätigkeiten wie die an<strong>de</strong>ren zu verrichten hat (Mengenteilung).<br />
Die Aufgabenglie<strong>de</strong>rung<br />
Die Gesamt- o<strong>de</strong>r Teilaufgabe wird auf folgen<strong>de</strong> Merkmale hin untersucht, um eine<br />
sinnvolle Zuordnung zu erhalten:<br />
y Verrichtung / Tätigkeit (Auspacken, Auszeichnen)<br />
y Objekt (Gegenstän<strong>de</strong> wie Farben, Werkzeug)<br />
y Hilfsmittel (eigener Fuhrpark, Spedition)<br />
y Ort (PLZ-Gebiete, Nielsen-Gebiete)<br />
y Zeit (um eine Aufgabe zu erfüllen)<br />
y Rang (Gr<strong>und</strong>satzentscheidungen / ausführen<strong>de</strong> Tätigkeit)<br />
y Phase (Planung, Durchführung, Kontrolle)<br />
y Zweckbeziehung (unmittelbar Betriebszweck o<strong>de</strong>r nur mittelbar; Verkaufen /<br />
Deko)<br />
Peter Büche
Die Arbeitsanalyse<br />
Die Arbeitsanalyse untersucht Aufgaben nach ihrer Zuordnung in Arbeitsabläufen.<br />
Es wer<strong>de</strong>n z. B. Zeit, Schwierigkeitsgrad usw. festgelegt. Ergebnis ist ein<br />
vollständiger, geordneter Überblick aller Aufgabenteile um alle Aufgaben <strong>und</strong> somit<br />
die Gesamtaufgabe zu erfüllen.<br />
Der Erfolg einer Untersuchung hängt davon ab, ob ab Beginn ein klarer<br />
Untersuchungsauftrag vorliegt:<br />
y Was?<br />
y Wann (Termin)?<br />
y Wo (Filiale/n)?<br />
y Wie (Metho<strong>de</strong>n)?<br />
y Wer (Personal, Zentrale, Externe)?<br />
Die 5 Stufen <strong>de</strong>r Arbeitsanalyse<br />
1. Analyse / Feststellen <strong>de</strong>s Ist-Zustan<strong>de</strong>s<br />
Ermittelt wer<strong>de</strong>n: Arbeitsabläufe, Zeiten, Kosten<br />
z. B. Wieviel % <strong>de</strong>r Mitarbeiter sind im Verkauf, wieviel im Lager, wieviel im Büro?<br />
z. B. Wieviel K<strong>und</strong>en sind wann im Betrieb?<br />
2. Auswertung / Kritik, Hinterfragen<br />
z. B. Branchenvergleich<br />
z. B. Wie kann die Personalbesetzung besser <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>enfrequenz angepasst<br />
wer<strong>de</strong>n?<br />
3. Synthese / Lösungsvorschläge<br />
z. B. vermehrter Einsatz von Teilzeitkräften, <strong>de</strong>ren Einsatz an die<br />
K<strong>und</strong>enfrequenz angepasst ist.<br />
4. Implementierung / Umsetzung<br />
Die neuen Regelungen müssen von Unternehmensleitung <strong>und</strong> Vorgesetzten in<br />
<strong>de</strong>n Abteilungen "verkauft" wer<strong>de</strong>n. Es muss gegen Tradition <strong>und</strong> Prinzipien<br />
angekämpft wer<strong>de</strong>n.<br />
→ genaue Unterrichtung über die Neuerungen <strong>und</strong> ihre Hintergrün<strong>de</strong><br />
→ erstellen klarer Arbeitsanweisungen<br />
→ Motivation <strong>de</strong>r Mitarbeiter, dass Neuerungen akzepiert <strong>und</strong> umgesetzt wer<strong>de</strong>n<br />
5. Erfolgskontrolle<br />
- Ist / Ist - Vergleich (Vorher / Nachher) (besser, gleich, schlechter)<br />
- Ist / Soll - Vergleich <strong>de</strong>s eingeführten Arbeitsverfahrens mit <strong>de</strong>m geplanten<br />
Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Arbeitsanalyse<br />
y Zeitstudie:<br />
Zeit, die zur Durchführung von bestimmten Aufgaben benötigt wird, wird ermittelt.<br />
Dies ist für Industriebetriebe nötig, im Umgang mit K<strong>und</strong>en hingegen kaum<br />
möglich.<br />
y Mengen- <strong>und</strong> Häufigkeitsstudie:<br />
z. B. K<strong>und</strong>enfrequenz, Mengen (Umsatz an bestimmten Wochentagen),<br />
Peter Büche
Häufigkeiten (Zeit im Lager, Zeit im Verkauf), Verteilungen (Einräumen,<br />
Bedienen), Wahrscheinlichkeiten (Saisonverlauf)<br />
y Multimomentverfahren:<br />
Die zu untersuchen<strong>de</strong> Tätigkeit (z. B. Gesamttätigkeit eines Verkäufers)<br />
wird in Teiltätigkeiten zerlegt (z. B. Bedienen, Einräumen) <strong>und</strong> über einen<br />
längeren Zeitraum beobachtet. In z. B. 10-Minuten-Intervallen wird die<br />
stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Tätigkeit aufgezeichnet. Nach mehreren Beobachtungen ergibt<br />
sich ein objektives Bild; Zufall wird ausgeglichen, Regelmäßigkeiten wer<strong>de</strong>n<br />
aufge<strong>de</strong>ckt.<br />
y Frequenzstudien:<br />
Vorgänge, die auf die Tätigkeit Einfluss haben, wer<strong>de</strong>n gezählt <strong>und</strong> auf die<br />
Zeit bezogen ausgewertet (z. B. K<strong>und</strong>en, die das Geschäft betreten zählen)<br />
y Arbeitsverteilungsstudie:<br />
Untersuchungen, wie sich die anfallen<strong>de</strong>n Arbeiten auf die Beschäftigten<br />
Personen verteilen. Alle Tätigkeiten eines Bereichs wer<strong>de</strong>n in eine<br />
Aufgabenliste eingetragen. Daraus wird eine Liste "Wer macht Was?" abgeleitet.<br />
- Aufgabenbereiche klar abgrenzen → Doppeltarbeit vermei<strong>de</strong>n<br />
- gleichartiges Zusammenfassen → Spezialisierung<br />
- Spitzenanfall analysieren → ausgleichen<br />
y Arbeitsablaufstudie:<br />
(Prozessorientierte Betrachtung)<br />
Die zur Abwicklung eines Gesamtvorgangs nötigen Teilverrichtungen wer<strong>de</strong>n<br />
in ihrer zeitlichen, personellen <strong>und</strong> räumlichen Folge erfasst.<br />
Beispiel: Durchlauf <strong>de</strong>r Ware vom Abla<strong>de</strong>n bis zur Kasse.<br />
Damit wird sichtbar, ob ein Arbeitsablauf logisch <strong>und</strong> rationell geordnet ist<br />
o<strong>de</strong>r ob es dabei Ungereimtheiten gibt, die ausgemerzt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
y Vergleichsstudie:<br />
Kosten, Wirtschaftlichkeit o<strong>de</strong>r Zweckmäßigkeit von Verfahren können mit<br />
Vergleichszahlen überprüft wer<strong>de</strong>n. Mögliche Quellen für Vergleichszahlen:<br />
Institut für Han<strong>de</strong>lsforschung in Köln, Erfa-Gruppen, Zeitschriften<br />
y Bewegungsstudie:<br />
(Ergonomie)<br />
Bei überwiegend mechanischen Arbeitsgängen soll <strong>de</strong>r rationellste <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong>heitsschonendste Weg <strong>de</strong>r Bewegungen <strong>und</strong> Haltungen ermittelt wer<strong>de</strong>n<br />
(z. B. PC-Arbeitsplatz, Kasse).<br />
y Arbeitswertstudie:<br />
Untersuchung von Anfor<strong>de</strong>rungen & Erschwernissen einer Stelle <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren<br />
Bewertung.<br />
- Verbesserung <strong>de</strong>r Stellenbesetzung<br />
- Gehaltsfindung<br />
Peter Büche
Die Ablauforganisation<br />
<strong>de</strong>f. Arbeitsablauf:<br />
• Die zur Erfüllung eines bestimmten Arbeitsergebnisses auszuführen<strong>de</strong>n<br />
Vorgänge in ihrem zeitlichen <strong>und</strong> räumlichen Neben- <strong>und</strong> Nacheinan<strong>de</strong>r.<br />
<strong>de</strong>f. Ablauforganisation:<br />
• Planung, Gestaltung <strong>und</strong> Steuerung von Arbeitsabläufen <strong>und</strong> Regeln <strong>de</strong>s<br />
dafür nötigen zeitlichen <strong>und</strong> räumlichen Zusammenspiels von Menschen<br />
<strong>und</strong> Arbeitsmitteln zur Erfüllung <strong>de</strong>r Aufgaben.<br />
Die Ablauforganisation ordnet <strong>de</strong>n Arbeitsprozess sachlich, zeitlich <strong>und</strong> räumlich.<br />
Eingriffe in die Ablauforganisation:<br />
• geplante<br />
z. B. Einrichtung einer neuen Abteilung<br />
• Aufnahme Ist-Zustand<br />
• Arbeitsanalyse, Arbeitsgebiete in zweckmäßige Struktur bringen<br />
• Soll-Zustand<br />
• spontan<br />
z. B. Än<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Zeitabfolge bestimmter Verrichtungen<br />
• Führungsaufgabe ist es, <strong>de</strong>n Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>n notwendigen Rahmen zu geben.<br />
Es muss darauf geachtet wer<strong>de</strong>n, dass einzelne Mitarbeiter die Organisation nicht<br />
dauerhaft verän<strong>de</strong>rn.<br />
Die Ordnungskomponenten <strong>de</strong>r Ablauforganisation<br />
• Arbeitsdurchführung mit möglichst geringem Aufwand<br />
• Optimierung <strong>de</strong>r Durchlaufzeit aller Abläufe<br />
• Maximierung <strong>de</strong>r Kapazitätsausnutzung<br />
• Weniger Bearbeitungsfehler<br />
• Termingerechte Arbeitsdurchführung (Konventionalstrafen!)<br />
• Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
Æ Diese Komponenten müssen aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />
Festzulegen sind:<br />
• Arbeitsinhalt (z. B. Ware einräumen)<br />
• Arbeitszeit (Zeitfolge, Dauer, Zeitpunkt)<br />
• Arbeitsraum (Ort, Bereich, Wege)<br />
• Entscheidungsbefugnis (Wer darf Was entschei<strong>de</strong>n)<br />
Die Darstellung von Arbeitsabläufen:<br />
• sie soll Übersicht schaffen<br />
• Probleme wer<strong>de</strong>n dadurch erkannt<br />
Peter Büche
Wo Was Wer<br />
Rampe Annahme Lagerist<br />
Waren-<br />
Eingang<br />
Die Netzplantechnik<br />
Ablaufdiagramme<br />
Kontrolle Kontrolleur<br />
... ... ...<br />
Traditionell wird erst die<br />
Aufbauorganisation erstellt. Darauf<br />
aufbauend wird eine Ablauforganisation<br />
entwickelt.<br />
Bei <strong>de</strong>r prozessorientierten Organisation<br />
wird zuerst die Ablauforganisation anhand<br />
<strong>de</strong>r Prozesse erstellt. Daraus wird dann<br />
eine Aufbauorganisation abgeleitet.<br />
Lfd. Nr. Frühester Anfang Vorgang Frühestes En<strong>de</strong><br />
0 20<br />
A Planung<br />
20 0/0<br />
0 20<br />
Balkendiagramme<br />
Planung<br />
Rohbau<br />
Ausbau<br />
Abschlussarbeiten<br />
Verkäufer<br />
Beleg 1<br />
Kontroll-<br />
Stelle<br />
Dauer Spätester Anfang GP/FP Spätestes En<strong>de</strong><br />
GP = Gesamtpuffer = Spätester Anfang – Frühester Anfang<br />
FP = Freier Puffer = Frühester Anfang – Frühestes En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vorprozesses<br />
19.0 26.0 02.0 09.0 16.0<br />
Datenflusspläne nach DIN 66001<br />
ermöglichen Verzweigungen,<br />
Bedingungen, Schleifen<br />
Peter Büche
kritischer Pfad<br />
Berechnung<br />
vom<br />
Anfang<br />
aus<br />
Berechnung<br />
vom En<strong>de</strong> zum<br />
Anfang<br />
Peter Büche