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NATÜRLICHER UND UNNATÜRLICHER TOD. - SSOAR

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<strong>NATÜRLICHER</strong> <strong>UND</strong> UN<strong>NATÜRLICHER</strong> <strong>TOD</strong>.<br />

STERBEN IN DER INDUSTRIELLEN GESELLSCHAFT<br />

VOLKER WACKERFUSS<br />

1. Die Forderung nach Aufhebung des unnatürlichen Todes<br />

oder wie ein neuer Vertrag zustande kommt<br />

Charakteristisch für die Einstellung zum Leben der Menschen und seinem Verlauf,<br />

die die industrielle Gesellschaft entwickelt hat, ist die Forderung nach dem<br />

natürlichen Tod:<br />

"Im späteren 19. Jahrhundert setzt sich die Wissenschaft, und zwar die exakte<br />

Naturwissenschaft, durch. Von ihrem Erkenntnisideal her bestimmt sich die Dimension<br />

der Realität; die Welt der Natur, die mechanisch, physiologisch und<br />

biologisch erforscht werden kann, ist die wahre Welt. Und von diesem Ansatz<br />

her ist klar: der Tod ist der natürliche Tod des Ablebens - nicht mehr und<br />

nicht weniger ••• Die Oberzeugung setzt sich durch, daß der Mensch in der Natur,<br />

bei aller Beachtung der Unterschiede von Tier und Mensch, keine Sonderstellung<br />

einnimmt. Die biologische Deutung des Menschen erscheint als wissenschaftlich<br />

gesicherte Grundlage, und von ihr her muß der Tod eben als rein natürlicher<br />

Vorgang betrachtet werden •.•. Am Ende steht die Einsicht in den sogenannten<br />

natürlichen Tod, das heißt das biologisch bedingte Verenden."<br />

(SCHULZ, in: SCHWARTLÄNDER 1979, 99)1*)<br />

Es soll verhindert werden, daß der Mensch gewaltsam stirbt, sei dies durch Krieg<br />

oder Unfall. Verhindert werden soll auch der vorzeitige Tod, sei dies durch Krankheit<br />

oder Fehlen von erforderlichen Lebensbedingungen. Verhindert werden soll die<br />

Willkürlichkeit und die Zufälligkeit des Todes. Ihren Ausgangspunkt findet die<br />

soziale Definition'des Todes als natürlichen Tod im Zeitraum der Aufklärung:<br />

"... verwirklicht inzwischen in vielen Grundrechten - etwa dem Recht auf Leben<br />

und in manchen sozialpolitischen Arrangements - der Altersversicherung, der Garantie<br />

auf ei n arbeitsfreies Alter ...", (FUCHS 1971, 181 f.).<br />

Eine solche Konzeption offenbart den Versuch der industriellen Gesellschaft, den<br />

Tod zu bewältigen, im Sinne des Planbarmachens und letztlich der Erlangung von<br />

Verfügungsgewalt über ihn. Die Voraussetzung des natürlichen Todes, übrigens eine<br />

*) Entgegen sonstiger P&G-Praxis finden Sie die Anmerkungen am Schluß dieses<br />

Bei trags


- 28 ­<br />

Position, die sich gegen die Gesellschaft wendet, jedenfalls insofern diese<br />

den gewaltsamen, zufälligen und vorzeitigen Tod zuläßt, ist, daß der Mensch<br />

die natürliche Basis seines Lebens beherrscht, um die Verzögerung des Todes<br />

zu realisieren, bis der Tod, allein durch den Alterungsprozeß verursacht, erfolgt.<br />

"Der heute geforderte 'natürliche Tod' ist in Wahrheit ja der künstlichste<br />

Tod, denn er ist die Frucht der kunstvollsten Selbstmanipulation des Menschen<br />

und seiner Lebensumstände" (SCHWARTLXNDER 1976, 10).<br />

Diese Form von Bewältigung des Todes bedeutet letztlich Verlängerung des Lebens:<br />

"Diese tritt uns heute z.B. vor Augen in einem fragwürdigen Eifer für spektakuläre<br />

Organtransplantationen am Menschen oder in einem blinden Drang nach Lebensverlängerung,<br />

zumal wenn diese sich auf die Erhaltung bloß partieller 'Lebens­<br />

Prozesse' konzentriert" (SCHWARTLXNOER 1976, 11).<br />

Die fatale Konsequenz, die damit verbunden ist, ist folgende: Sollte der Tod<br />

sich ankündigen, obwohl der Versuch nach der Verlängerung des Lebens getätigt<br />

wurde, tritt die Situation ein, daß niemand mit dem Todgeweihten etwas anzufangen<br />

weiß. In dieser Situation wird offensichtlich, daß der Tod für die Rationalität<br />

der Industriegesellschaft ein Paradox ist. Die Aufklärung und die mit ihr<br />

untrennbare Vernunft haben bewirkt, den Tod als natürlich und irreversibel zu<br />

begreifen. Diese Auffassung mußte zwangsläufig in Widerspruch geraten zu den<br />

Grundsätzen bürgerlicher Rationalität, nämlich der überzeugung vom unbegrenzten<br />

Fortschritt der Wissenschaft und der Naturbeherrschung. Jener natürliche Tod bedeutet<br />

keineswegs die Akzeptierung eines Todes, der zum Sein des Menschen gehört,<br />

sondern ist eine systematische Leugnung des Todes. Mit dem technologischen<br />

Fortschritt hat sich die _Möglichkeit ergeben, das Ende des Lebens hinauszuschieben,<br />

so daß das Leben zu einem Prozeß der Anhäufung wird. Von dieser Perspektive<br />

gilt der Tod als unmenschlich, irrational und sinnlos. Von daher die Forderung,<br />

ein jeder solle die Chance haben, bis zur Grenze seiner biologischen Möglichkeiten<br />

zu leben und sein Leben bis zum letzten Atemzug ohne Gewalt oder vorzeitigen<br />

Tod zu genießen. Dies ist die neue Vertragskonzeption, charakterisiert<br />

durch den sozialen Anspruch auf jene oben beschriebene Lebensqualität, zu der<br />

ein natürlicher Tod gehört. Durch dieses übereinkommen, das auch als "Lebensvertrag"<br />

bezeichnet werden könnte, macht sich die Gesellschaft mit ihrer Technologie<br />

und Wissenschaft verantwortlich für den Tod des Individuums (BAUDRILLARD<br />

1979). Die Konzeption des natürlichen Todes steht in Beziehung zum Begriff des<br />

sozialen Fortschritts. In dieser Konzeption ist ein Gleichheitsanspruch hinsichtlich<br />

einer medizinischen Behandlung enthalten, vor allem eine Gleichheit


- 30 ­<br />

Durch das übereinkommen findet - jedenfalls was Krankheit, Sterben und Tod<br />

anbelangt - eine völlige Entäußerung jedes Mitglieds an den Staat statt.<br />

Diese Veräußerung jenes originären Rechtes bewirkt die Verwandlung des Sterbens<br />

und des Todes in ein technisches Problem, welches sich, rückblickend,<br />

angekündigt hatte bei der zunehmenden Anwendung von Verfahren der Schmerzbeseitigung.<br />

Denn bereits beim Schmerz konzentrierte sich das Interesse der<br />

Medizin auf die Manipulation der physischen Entität.<br />

Das Angehen gegen Sterben und Tod ist Teil eines medizinischen Angebotes,<br />

welches wiederum als Bestandteil einer Krisenlösungsstrategie angesehen werden<br />

könnte, mit dem aktuellen Bezug auf die Stagnation des Wirtschaftswachstums,<br />

das sich in der Vergangenheit als der praktikabelste soziale Konfliktregelungsmechanismus<br />

erwiesen hatte. Um in der gegenwärtigen Situation eine<br />

Anpassung bzw. Annäherung zwischen dem noch zu erbringenden Leistungsangebot<br />

und den von der Bevölkerung an das Staatssystem gerichteten Erwartungen und<br />

Anforderungen zu erzielen, kommt es zu dem Versuch der Mentalitätsverändf:rung,<br />

die sich primär im sozio-kulturellen System zu ereignen hat. Die sich schwach<br />

andeutende Tendenz zu einer "Rückgabe des eigenen Sterbens" beruht nicht auf<br />

einer grundlegend veränderten Einstellung und einer somit verbundenen Bewußtseinsveränderung,<br />

sondern auf einem Konglomerat von ökonomisch-monetären und<br />

funktionell-strukturalen überlegungen. über eine Akzentuierung des Prozesses<br />

der Moralisierung des Sterbens versucht die Gesellschaft, sich die Fähigkeit<br />

zu erhalten, Menschen in die Gesellschaft zu integrieren. Dies wirft die Frage<br />

nach den systemintegrativen Mechanismen auf, die einer Ideologie bedürfen, damit<br />

die Systemstabilität gesichert bleibt.<br />

Die verlängerte Lebenserwartung, hervorgerufen durch den Modus des natürlichen<br />

Todes, hat zu einer Diskriminierung des Alters geführt. Der gesellschaftliche<br />

Tod dieser Personengruppe hat sozusagen schon stattgefunden. Bejahrte werden<br />

als Personen angesehen, die sich auf das totale Nichtfunktionieren zubewegen.<br />

Der Rollenverlust schließt die älteren Menschen von signifikanter sozialer<br />

Teilnahme aus, und durch den Wegfall der ökonomischen Nützlichkeit werden sie<br />

entwertet (TEWS 1979; SCHNEIDER 1974; ROSENMAYR &ROSENMAYR 1978). So hat das<br />

Alter in der industriellen Gesellschaft den Rang, das Ansehen und die Vorrechte,<br />

die es ehemals besaß, verloren. Zusätzlich hat eine Ghettoisierung stattgefunden,<br />

die, will man es besonders zynisch ausdrücken, auf eine tagtägliche Liquidierung<br />

der Alten hinausläuft. Arthur Jores verweist auf einen sogenannten Pensionierungstod,<br />

der darin besteht, daß der Bejahrte nach Berufsaufgabe dem Leben


- 31 ­<br />

keinen Sinn und Inhalt verleihen kann (JORES 1965, 417-428). Die Verhinderung<br />

von Entfaltungsmöglichkeiten und die daraus resultierende Hoffnungslosigkeit<br />

(KOCH-STRAUBE & KOCH 1973) wären eine Todesursache, die im psychologischen<br />

Bereich anzusiedeln wäre. 2<br />

Der Alterssuizid könnte zurückgeführt werden auf jene relative soziale Isolation.<br />

ANGER kommt aufgrund eigener Forschungen und bei Sichtung entsprechenden<br />

Materials zum Ergebnis,<br />

"... daß eine Ausgliederung aus dem Netzwerk normaler Sozial kontakte ... eine<br />

eigenständige ... Ursache suizidträchtiger Lebenskrisen darstellt" (ANGER 1977,<br />

76).<br />

"Den Tod vom Leben zu trennen, eben das ist die Operation des ökonomischen ­<br />

übrig bleibt ein residuales Leben, das nunmehr in den operationellen Kalkülund<br />

Wertausdrücken lesbar ist" (BAUDRILLARD 1979, 19).<br />

Halten wir fest: Der natürliche Tod enthält ein Muster von Wertvorstellungen,<br />

und diese werden oft als oberste Werte bezeichnet und dementsprechend als Grundrechte<br />

des Lebens zu realisieren versucht. Ihnen ist gemein, daß der realisierte<br />

natürliche Tod auch als friedliches Verlöschen bezeichnet wird. Die Forderung<br />

nach einem natürlichen Tod beruht neben der Betroffenheit des Menschen<br />

durch den Tod auch auf der Furcht vor dem Sterben und vor dem Leiden, die den<br />

Vorgang des Sterbens begleiten können. Diese Angst vor dem Schmerz und dem Leiden<br />

korrespondiert mit der Konzeption des natürlichen Todes, in der die Perspektive<br />

totalitär auf die aktive Lebensbewältigung gerichtet ist. Dabei wird<br />

die sozial-politische Aufgabe in den Mittelpunkt des Handelns gestellt, und<br />

zwar in der Form von Rechtsansprüchen. Der Freitod bedeutet demnach für diese<br />

Gesellschaft eine totale Niederlage, denn sie konnte an dieser Stelle nicht<br />

zu totaler Perfektion gelangen.<br />

Was auf den ersten Blick als Antagonismus ausgemacht werden könnte, nämlich<br />

das blindwütige Realisieren des natürlichen Todes einerseits und die Faszination<br />

des tödlichen Unfalls andererseits, stehen in dialektischer Einheit zueinander.<br />

Gerade der zufällige und schnelle Tod, wie er im Unfall-Tod erkenn­<br />

bar ist, ein Tod, der früher für die Gemeinschaft verpönt war, weil er den<br />

Menschen seines eigenen Todes beraubt, erfreut sich in der heutigen Gesell<br />

schaft größter Beliebtheit, denn "Oie Vertrautheit mit dem Tode ist eine Form<br />

der Anerkennung der Ordnung der Natur ..." (ARIES 1976, 31). Hinzu kommt, daß<br />

heute eine exzessive Liebe zum Leben existiert. Der einzelne hat der gesellschaftlichen<br />

Verpflichtung nachzukommen, zum gemeinsamen Glück in der Weise


- 32 ­<br />

beizutragen, daß man alles, was dem Bereich des Schmerzes, des Leids und<br />

der Traurigkeit zugehört, zu unterlassen hat. Ansonsten vergeht man sich<br />

an der Gesellschaft.<br />

"Wenn man Anzeichen von Bekümmernis erkennen läßt, versündigt man sich<br />

gegen das Glück und stellt es in Frage, uQd die Gesellschaft läuft Gefahr,<br />

ihre Daseinsberechtigung einzubüßen" (ARIES 1976, 62).<br />

Diese Perversion der GlücKsanbetung, bei der Wohlstand und Konsum Vorrang<br />

haben, läßt entweder nur das sich schnell ereignende Sterben zu, letztlich<br />

ein unauffälliger und wieder schnell zu vergessender Tod, oder jenen natürlichen<br />

Tod, der den gesellschaftlichen Normen am ehesten noch entspricht und<br />

auch ein Verschwinden ohne Schreien, Stöhnen und Wimmern ist. Tunlichst wird<br />

und soll alles vermieden werden, was die Menschen ihrer gesellschaftlichen<br />

Rolle entfremden könnte.<br />

Eine derartige Entdramatisierung des Sterbens bedingt eine Verkleidung der<br />

Ereignisse, die auf der Ebene des Körperlichen stattfinden. Der Historiker<br />

RITTER hat auf das Gemeinsame von Sterberitual und Strafritual hingewiesen.<br />

Beim Obergang des 18. zum 19. Jahrhundert steht die Guillotine für die neue<br />

Ausrichtung, die auf Schmerzlosigkeit, Plötzlichkeit und Humanisierung drängt.<br />

Der Gedanke des natürlichen Todes und der mechanisch durchgeführte gewaltsame<br />

Tod beim Strafsystem sind deckungsgleich in der Abstraktheit gegenüber dem<br />

Lebensprozeß:<br />

"Der Wunsch, 'plötzlich' zu sterben, empfindungslos einzuschlafen, entspricht<br />

dem mechanisch beschleunigten und erleichterten Tod der Guillotine" (RITTER<br />

1981, 9).<br />

Erstrebt wird eine Trennung des Todes vom Körper, dadurch wurden die alten<br />

Rituale des Sterbens und des Strafens aufgehoben,<br />

..... ohne freilich jenen 'peinlichen' Rest zum Verschwinden zu bringen, in<br />

dem der gewaltsam natürliche wie politische Zugriff auf den Körper trotz aller<br />

Einhüllung in mechanische und organisatorisch-medizinische Prozeduren<br />

nach wie vor erscheint. Die 'Peinlichkeit' im wörtlichen Sinne, wie sie von<br />

den 'peinlichen' Strafen dem Körper angetan wurde, ist zur 'Peinlichkeit'<br />

der Vorstellung des körperlichen Todes geworden" (RITTER 1981. 9).<br />

Der Tod ist daher für die Gesellschaft des 20. Jahrhunderts noch viel bedrohlicher<br />

als für andere Gesellschaften bzw. Gemeinschaften. Durch die Trennung<br />

des Wissens vom Glauben gegen Ende des Mittelalters wurde die gesellschaft­


- 34 ­<br />

Angst und Furcht vor dem Tod differenziert. Die Furcht vor dem Tod wird<br />

verstanden als ein bestimmtes Ereignis. HEIDEGGER interpretiert sie als<br />

"Furcht vor dem Ableben", dagegen sieht er in der Angst vor dem Tod eine<br />

"... Grundbefindlichkeit des Daseins, die Erschlossenheit davon, daß das<br />

Dasein als geworfenes Sein zu seinem Ende existiert" (HEIDEGGER 1977, 334).<br />

Auffallend bei der gegenwärtig enormen Inflation von Publikationen ist, daß<br />

Bücher und Aufsätze vornehmlich über das Sterben und nicht über den Tod erscheinen.<br />

Auffallend ist ebenfalls, daß diese Veröffentlichungen vom Publikum<br />

mit Interesse aufgenommen werden und einen Platz in den Bestsellerlisten<br />

finden. In dieser einseitigen Fixierung kommt expressiv zum Ausdruck: " ..•<br />

keiner ... vermag das Schaudern auch vor dem Gedanken des Nichtseins aufzuheben"<br />

(JASPERS 1956, 224). Neben dem Sterbe-Entzücken einer KOBlER-ROSS 3<br />

hat sich das Genre einer Literatur ausgebreitet, die zum Inhalt eine pseudowissenschaftliche<br />

Beschäftigung mit Reinkarnation und Todesüberleben offeriert.<br />

4 Hinzu kommt, daß - wie bei der Sexualität in den späten sechziger<br />

Jahren - auch teilweise beim Sterben die vermeintliche Aufklärung zum Geschäft<br />

wird. Das Thema Sterben ist gegenwärtig "in", es erlebt eine Hochkonjunktur.<br />

Die Publizität des Sterbens manifestiert sich wöchentlich in der Regenbogenpresse,<br />

wo die Erkennbarkeit der Sterbequal als Konsumartikel am offenkundigsten<br />

wird. Hinter dieser Art der Beschäftigung mit dem Sterben steht<br />

eindeutig Geschäftemacherei.<br />

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Sterben könnte durchaus als<br />

Verdrängung interpretiert werden. die als solche auf den ersten Blick nicht<br />

erkennbar ist:<br />

"Indem ich das. was mich aus einer Person zur Sache zu machen droht. zur Sache<br />

meiner Betrachtung mache, ihn. der nach mir greift, meinerseits zu begreifen<br />

suche. entgehe ich vielleicht seiner Wahrheit" (SCHIRNDING 1978, 117).<br />

Daneben gilt es nicht zu übersehen, daß durch gewissermaßen erlernbare Techniken<br />

des Sterbens die Gefahr einer Verdrängung von wirklicher Auseinandersetzung<br />

gegeben sein kann. Die Euthanasie zwängt sich geradezu als Strategie auf. um<br />

der Todesangst zu entweichen! Sie wäre somit logischerweise der letzte konsequente<br />

Ausdruck im (negativ betrachteten) Kontext des Wandels des Sterbens bzw.<br />

einer Reduzierung des Sterbens (MEYER 1979). Endpunkt einer solchen Entwicklung<br />

des selbstgemachten Sterbens wäre die Substitution des Sterbens durch das<br />

Töten. Dies kann in Zusammenhang betrachtet werden mit dem Wissenschaftsprozeß<br />

seit der Aufklärung, denn dieser<br />

" ... hat die Möglichkeiten der Sublimierung und Sakralisierung menschlicher


und Entritualisierung der Begräbnis- und Trauerform ablesen.<br />

37<br />

Die Versachlichung des Sterbens und des Todes ist keineswegs ein Indiz für die<br />

Enttabuisierung, denn es stellt eine Strategie dar, mit der eine Konfrontation<br />

mit dem Problem vermieden werden soll. Durch die Versachlichung soll "Das Thema<br />

'Tod' ••• so jene gedankenlose Unverbindlichkeit (erhalten), mit welcher man von<br />

Dingen redet, mit denen man 'ohnehin' zu rechnen hat" (MEYER 1973, 90). Diese Unverbindlichkeit<br />

der Versachlichung kommt auch in den Gesprächsmethodiken und<br />

-strategien zum Ausdruck, die unter dem Rationalisierungsaspekt stehen und die<br />

im Umgang mit Sterbenden angewendet werden. Die seit einigen Jahren ablaufende<br />

Diskussion hinsichtlich des Todes soll dessen Enteignung bewerkstelligen. Ursache<br />

der Enteignung sind die Unfähigkeit und die Unwilligkeit, den Tod anzunehmen,<br />

ihn zu integrieren und sich mit der Todesidee abzufinden. Ober die Versachlichung<br />

soll Todesangst reduziert werden, obgleich " ••• der Tod dem Menschen in einem<br />

Zwielicht von Wissen und Nichtwissen (gegenübersteht)" (PLESSNER 1952, 377).<br />

Dies bei einer Weltauffassung, in der der Empiriokritizismus dominant ist und<br />

Tod damit als empirische Tatsache behandelt wird. So läßt sich mit HEIDEGGER dazu<br />

sagen: "Das alltäglich verfallende Ausweichen vor ihm ist ein uneigentliches<br />

Sein zum Tode" (HEIDEGGER 1977, 338). Die Versachlichung des Todes und die mit<br />

ihr einhergehende Bürokratisierung beruht auf einer Angsthaltung. 9 Aufgrund der<br />

Abnahme der Jenseitsvorstellung, die eine Kontrolle hinsichtlich des Todes bedeutete,<br />

war und ist eine Zunahme von Angst zu verzeichnen. Daraus resultiert<br />

der Versuch, die Kontrolle wieder zu errichten bzw. die Minimalisierung des Kontrollverlustes<br />

zu erreichen. Zu überlegen wäre, ob nicht gerade hinter der seit<br />

einigen Jahren anwachsenden Beschäftigung mit Sterben und Tod bei den 'Experten'<br />

eine extrem starke Todesangst existiert. Zu überlegen wäre auch, ob eine übliche<br />

Verdrängung auf Bewußtseinsebene nicht mehr wirksam ist. Vielleicht mitverursacht<br />

durch die Berufspraxis. Als Gegensteuerung zur Angst erfolgt die wissenschaftliche<br />

Diskussion 'Tod', um dadurch eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber Tod und<br />

Sterben zu erzielen. Diese Gleichgültigkeit, ein Ignorieren, wäre somit eine weitere,<br />

zusätzliche Form, den Tod nicht zu akzeptieren, eine Sonder form von Abwehr.<br />

3. Was haben Sterbemodell und Sterbehilfe miteinander zu tun?<br />

Der überwiegende Teil der heutigen Sterbehilfe ist nichts anderes als eine Psychotechnik,<br />

die den Sterbenden rapid in die Phase der Akzeptierung zu steuern hat,10<br />

Diese Verwaltung des Sterbens und die Versachlichung der Sterbehilfe eignet sich<br />

des Menschen an. Die während des Sterbeprozesses auftretenden Gefühle, Äußerungen<br />

und Reaktionen werden akribisch aufgezeichnet, möglichst sogar per Tonband und<br />

Video. Auch hier ergreift die Technik im Zuge einer Objektivierung vom Menschen


- 39 ­<br />

Jenes Modell der Sterbephasen ist Ausdruck des erlebten Nichts und der Unfähigkeit,<br />

auf einen Sinn-Begriff zu verzichten. D.h., die Flucht vor dem Nichts endet<br />

im Selbstentwurf. Das Erreichen jener höchsten Entwicklungsphase scheint die<br />

lang ersehnte und von der Gesellschaft nicht eingelöste, totale Freiheit und<br />

Vollpersonalität mit sich zu bringen. In dem Versuch, aus dem Sterben ein Heilsereignis<br />

zu machen, im Sinne einer Vollendung des Lebens, vor der Industriegesellschaft<br />

explizit in Gott, soll vom Menschen die durch den Tod gesetzte Zeitlichkeit<br />

angenommen werden. Der Kulminationspunkt des Sterbemodells soll das<br />

Nichts eliminieren. Auf höchster Entwicklungsstufe kann der einzelne sich von<br />

sich selbst und von den anderen trennen. Ebenso soll der Umgebung die Trennung<br />

vom Sterbenden erleichtert werden. Somit ließe sich behaupten, daß neben der<br />

qualitativen Beimessung des Sterbens und des Höhepunktes des Todes, die Ansicht<br />

etabliert werden soll, daß das Sterben mehr als ein materieller Verfall sei. Das<br />

Ablaufmodell des Sterbens einer KOBLER-RDSS stellt zugleich einen Ritus dar, mit<br />

dem gegen eine empfundene Leere, Hohlheit, Bedrücktheit und Nichtigkeit angegangen<br />

werden kann, in dem Bewußtsein, daß der Verstorbene auf höchster Entwicklungsstufe<br />

dahingeschieden ist. Der sich daraus ergebende Aspekt einer Legitimität<br />

des Todeseintrittes verweist zugleich auf die Akzeptabilität der Trennung,<br />

basierend auf dem Axiom des individualisierten Individuums, gemäß dem Ausspruch<br />

von SIMMEL "Nur diese 'einzigen' Menschen sterben ganz und gar .•. " (SIMMEL 1918,<br />

132), scheint auf den ersten Blick anwendbar zu sein, jedoch bei genauerer Kenntnisnahme<br />

seiner Position ".•. ist der Tod für ein Wesen sozusagen um so gründlicher,<br />

je individueller es ist ••• " (SIMMEL 1918, 136). Eine weitere Exemplifikation<br />

".•• das individuelle Wesen stirbt am gründlichsten, weil es am gründlichsten<br />

lebt" (SIMMEL 1917, 99). In den beiden letzten Zitaten von SIMMEL wird darauf<br />

verwiesen, daß die höchste Entwicklungsstufe des Sterbens in Abhängigkeit zur<br />

Tiefe des gelebten Lebens und zur damit verbundenen Individualität der Person<br />

steht. Doch diese beiden Voraussetzungen werden von KOBLER-ROSS verschwiegen.<br />

Vielleicht ist dies beabsichtigt auch oder gerade wegen der gesellschaftlichen<br />

Bedingtheit dieser bei den Voraussetzungen.<br />

ANMERKUNGEN:<br />

Der Gedanke des natürlichen Todes findet sich bereits bei Rene Descartes,<br />

dessen Denken unter dem Einfluß der mechanischen und mathematischen Naturerklärung<br />

steht. Der Gedanke, daß der Tod als eine Panne, und zwar als eine<br />

Art Maschinenpanne zu verstehen sei, d.h. Gleichsetzung von menschlichem<br />

Körper und Apparatus, findet sich in den Meditationen: "•.• so steht es<br />

auch mit dem menschlichen Körper, wenn ich ihn als eine Art von Maschine betrachte,<br />

die aus Knochen, Nerven, Muskeln, Adern, Blut und Haut so eingerichtet<br />

und zusammengesetzt ist, daß, auch wenn gar kein Geist in ihr exi­<br />

.stierte, sie doch genau dieselben Bewegungen ausführte, die mein Körper<br />

I<br />

cl<br />

"


- 40 ­<br />

jetzt unwillkürlich ausführt und die also nicht vom Bewußtsein ausgehen"<br />

(DESCARTES 1960, 75).<br />

Dieser Ausgangspunkt bewirkt die Untersuchung des menschlichen Körpers, der<br />

zum Studium der biologischen Bedingungen des Todes führt. Seit der Aufklärung<br />

des 17. und 18. Jahrhunderts bis in das 20. Jahrhundert ist der Begriff<br />

des natürlichen Todes aktuell bzw. stellt sich als gesellschaftliches Postulat<br />

bei gleichzeitiger Verstärkung einer idealistischen Glückserwartung dar.<br />

Z.B. ist bei Ludwig Feuerbach die Entwicklung des Begriffes des natürlichen<br />

Todes von einer Theorie über den Tod hin zu einer gesellschaftsverändernden<br />

Praxis ablesbar. Feuerbach klagt das Christentum an, denn der Glaube an ein<br />

besseres Leben im Jenseits bringe den Menschen um ein solches zu Lebzeiten.<br />

Deshalb sei das Diesseitige zu bejahen, wobei diese Bejahung vom einzelnen<br />

eine tatkräftige Verwandlung des Bestehenden verlange (FEUERBACH 1967, 309­<br />

320).<br />

2 Ein solcher psychogener Tod, der infolge von Passivität und Resignation eintreten<br />

kann, den Lebenswillen der betroffenen Person lähmt, ist auf das Aussterben<br />

ganzer Völkergruppen übertragen worden (STUMPFE 1980). Der psychische<br />

Tod wird ausgelöst durch psychische Ereignisse. Die Verursachung stellen strukturale<br />

Veränderungen dar. STUMPFE vertritt die Meinung, daß, wenn alte Sitten,<br />

Traditionen und Lebenswerte nicht mehr ausgelebt werden können, sich für Volksgemeinschaften<br />

keine Zukunftsperspektive mehr ergibt, und die psychische Komponente<br />

des Lebenwollens verlorengeht. Es zeigt sich, daß Zukunftsmöglichkeiten<br />

bzw. die Möglichkeit der Zukunftsgestaltung eine entscheidende Komponente<br />

des Lebens für ein Individuum und ein Volk sind (STUMPFE 1973). Mit der psychogenen<br />

Todesform bei den Naturvölkern sowie,in Kriegsgefangenschaft und<br />

Konzentrationslagerhaft hat sich STUMPFE auseinandergesetzt (STUMPFE 1973).<br />

Demnach wäre auch die Möglichkeit eines Todes aus psychischen Ursachen bei<br />

älteren Menschen zu vermuten, wenn Mutlosigkeit und Hoffnungslosigkeit dominieren,<br />

hervorgerufen durch eine sozio-kulturelle Umwelt, die den Bejahrten<br />

sozial isoliert. Entscheidend für die Situation erscheint mir vielmehr der<br />

Aspekt der Ausweglosigkeit zu sein, verstanden in dem Sinne, daß das Dasein<br />

nichts Positives aufzuweisen hat, und ein Prozentsatz jener Bevölkerungs9ruppe<br />

auch in der Zukunft keine Möglichkeit haben wird, ihre "letzten Jahre" im<br />

Sinne einer lebenswerten Lebensgestaltung zu beenden. Mutlosigkeit und Enttäuschung<br />

werden die Folge sein. Die Resignation könnte über Aufgaben des Lebenswillens<br />

im Tod enden.<br />

3 Elisabeth KOßlER-ROSS ließ die Thanatophilie einen Triumph zuletzt in der<br />

Sendung der ARD "Sterben ohne Angst" vom 16. Juli 1982 feiern. und zwar in<br />

dem Sinne, daß jeder Mensch ein kleiner Sokrates sei.<br />

4 Als Beispiele mögen dafür stehen: MOODY 1977, HAMPE 1975, IVERSON 1977.<br />

Die zentrale Funktion dieser Schriften liegt in der Reduzierung der Sterbefurcht<br />

begründet.<br />

5 Siehe auch BATAILLE 1957; jene rauschhafte Identität von Leben und Tod im<br />

Orgasmus wird gut dokumentiert von PRAZ 1970; und diese Beziehung zwischen<br />

Leben und Tod im Barock, aber vor allem während der Romantik tritt einige<br />

Jahrzehnte später in der Psychoanalyse eines Sigmund FnEUD wieder auf, und<br />

zwar als These, daß " ••• ein dem belebten Organischen innewohnender Drang<br />

zur Wiederherste 11 ung eines früheren Zustandes, ... (existiere)" (FREUD<br />

1976, 38).<br />

Die Postulierung des Todestriebes und des Triebes des Eros fUhrt ihn zur Annahme,<br />

daß das Ziel des Lebens eine Rückkehr zum Ausgangszustand sei. Diese<br />

Rückkehr ins Anorganische, sozusagen die Verschmelzung von Tod und Sterben.<br />

ihre gegenseitige Identität sei das Ziel, auf welches das Leben hinstrebe.<br />

Somit sei Ziel des Lebens nicht die Schaffung eines Zustandes, der zuvor


- 41 ­<br />

noch nicht existierte. Dies würde zudem der Natur der Triebe nicht entsprechen.<br />

6 Wobei HEGEl in seiner Aussage nicht 50 weit geht wie EPIKUR: •..• ist .••<br />

der Tod, das schrecklichste der übel, für uns ein Nichts: Solange wir da sind,<br />

ist er nicht da, und wenn er da ist, sind wir nicht mehr" (EPIKUR 1965, 125).<br />

7 Vgl. MEYERs Ausführungen über das Verhältnis von Tod und Neurose (MEYER 1973).<br />

HERZOG behauptet, Freuds Annahme, daß Neurosen durch gehemmte Sexualität bedingt<br />

seien, sei falsch. HERZOG sieht die Entstehungsursache der Neurose im unbewältigten<br />

Verhältnis des Neurotikers zum Tode (vgl. HERZOG 1960). Möglicherweise<br />

beinhaltet gehemmtes liebesleben die Verdrängung des Todes; siehe auch lA­<br />

PLANCHE 1974, 152-184.<br />

8 Vgl. TIllICH, in FEIFEl 1965, 30-38. Tillich setzt sich mit den unterschiedlichen<br />

Formen der Verdrängung des Wissens der persönlichen Endlichkeit aus<br />

theologischer Perspektive auseinander.<br />

9 Die bei den Begriffe Todesangst und Todesfurcht werden gegenwärtig in der Psychologie<br />

als Synonym gebraucht. Siehe ERLEMEIER, in JANSEN 1978, 213-224, und<br />

HENSlE 1977, 545-566. Eine gründliche Zusammenfassung der Forschungsbefunde<br />

zur Todesangst lieferte WITTKOWSKI 1978 und WITTKOWSKI 1977. Siehe insbesondere<br />

den empirischen Beitrag zur Psychologie des Todes als zweiten Teil seiner<br />

Dissertation. Zuvor genanntes Schrifttum enthält weitere primär psychologisch<br />

ausgerichtete Literaturhinweise, am reichhaltigsten die Bibliographie des zuletzt<br />

genannten Werkes.<br />

10 Vgl. KOBlER-ROSS, Was können wir noch tun? (1974). Im Gegensatz zu ihrem Erstlingswerk,<br />

Interviews mit Sterbenden (1969), ist eindeutig zu erkennen, daß<br />

unter Zuhilfenahme psychologischer Mittel der Sterbende in der Bejahungsphase<br />

möglichst lange, d.h. still und ruhig, zu halten sei. In dem Buch 'Leben, bis<br />

wi r Abschied nehmen' (1979) preist KOBlER-ROSS ihr in Ka 1ifornien (!) gegründetes<br />

lernzentrum "S ha n tiN i 1 a y a", ein Zentrum für "Wachstum und<br />

Heilung" an. Siehe auch: HERZIG 1978.<br />

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Vo 1ker Wackerfuß<br />

limesstraße 36<br />

6393 Wehrheim 1

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