Balingen

Was von der Balinger Gartenschau übrig bleibt – Noch sind nicht alle Zuschüsse abgerechnet

24.01.2024

Von Jasmin Alber

Was von der Balinger Gartenschau übrig bleibt – Noch sind nicht alle Zuschüsse abgerechnet

© Jasmin Alber

Keine Dauerlösung: Drehkreuze, Zaunelemente und die Hundekäfige, die für den Bedarfsfall am Rande des Parkplatzes bei der Sparkassen-Arena aufgestellt waren, werden per Spedition bald nach Wangen und Baiersbronn gebracht.

Das Großereignis Gartenschau ist seit September 2023 vorbei. Das Gros der Rückbauarbeiten ist zwischenzeitlich ebenfalls abgeschlossen. Doch das Projekt beschäftigt die Stadt noch weiter, und zwar was die Finanzen und Rückabwicklung angeht. Die aktuellen Zahlen und das weitere Vorgehen wurden nun präsentiert.

143 Veranstaltungstage zwischen Mai und September, Tausende Veranstaltungen und Beiträge, 498.006 Besucher in Summe: Die Gartenschau im vergangenen Jahr war ein Erfolg. Doch auch nach Ende des Großereignisses klingt die Schau nach, vor allem bilanziell. Deshalb gibt es auch in diesem Jahr wieder einen Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Gartenschau Balingen.

Die wesentlichen Punkte daraus stellte Nadine König in der Sitzung des Gartenschauausschusses und am selben Tag auch in der Sitzung des Gemeinderates vor. Die Mitarbeiterin der Kämmerei ist die Nachfolgerin von Annette Schoen als Kaufmännische Leiterin des Eigenbetriebs Gartenschau und mit der kaufmännischen Abwicklung des Eigenbetriebs betraut.

100.000 Euro für restlichen Rückbau

Denn auch weiterhin gibt es Einnahmen und Ausgaben. So fallen für den Rückbau der Bereiche, die nicht als Daueranlagen ausgelegt waren, im laufenden Jahr 100.000 Euro an. Darunter fallen, wie König erläuterte, Erdbauarbeiten, unter anderem im Bereich der „Plaza“ (ehemals Strasser-Areal).

Durch die positive Entwicklung der Besucherzahlen und die daraus generierten Einnahmen „steht die schwarze Null noch“, so König über den aktuellen Stand der Abrechnung. Zu den Investitionen lasse sich noch keine belastbare Aussage treffen, „da wir noch mitten in der Schlussabrechnung sind“, erklärte sie. Auf Nachfrage von Dr. Ingrid Helber (FDP) antwortete Nadine König, dass auch noch nicht alle Zuschüsse abgerechnet seien.

Schuldenstand: 5,4 Millionen Euro

Der Schuldenstand des Eigenbetriebs liegt, Stand 31. Dezember 2023, bei 5,4 Millionen Euro. Für das Rechnungsjahr 2024 sind eine Tilgung in Höhe von 300.000 Euro und Zinsen in Höhe von 90.000 Euro fällig.

Zum 31. Dezember 2025 soll der Eigenbetrieb zurückgeführt werden. Das heißt, dass das gesamte Betriebsergebnis des Eigenbetriebs in den städtischen Haushalt zurückfließt. Diese Rückführung sei eine finanzielle Belastung, so Oberbürgermeister Dirk Abel, aber diese Tatsache sei bereits absehbar gewesen. Nicht unerwähnt ließ Abel die großen Erfolge der Gartenschau, die sich nicht finanziell darstellen ließen.

Inventar und Material wird verkauft

Wie erwähnt, stehen nicht nur kaufmännische Aufgaben im Hintergrund an, sondern auch offensichtliche Arbeiten im Stadtgebiet. So beispielsweise am Zwingergarten, in dem sich die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Balingen während der Gartenschau präsentiert hatte: Dort ist der Aufzug, der am Aufgang von der Straße Vor dem Gerbertor kommend für den barrierefreien Zugang des Zwingergartens angebracht wurde, noch da. Die Anlage wird veräußert, erklärte Annette Stiehle, die als Technische Geschäftsführerin für den Eigenbetrieb verantwortlich war. Bis der Aufzug als ausgebaut ist, ist der Zugang noch nicht möglich – aus Sicherheitsgründen und um mögliche Schäden an dem Lift zu vermeiden.

Auch am Stadtarchiv sind noch „Überreste“ zu finden, und zwar auf der Fläche Richtung Freibadparkplatz. Was passiert mit den Toren, Hundekäfigen und Pfosten? Hiernach erkundigte sich Dr. Helber. Dieses Zwischenlager werde innerhalb der nächsten zwei Wochen aufgelöst, klärte Stiehle auf. Dann reisen die Materialien, die auf anderen Gartenschauen wiederverwendet werden, per Spedition nach Wangen und Baiersbronn.

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