Ukrainische Truppen ziehen sich aus Soledar zurück

    Stadt in der Nähe von Bachmut:Ukrainische Truppen: Rückzug aus Soledar

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    Ukrainische Truppen ziehen sich aus Soledar nahe Bachmut zurück. Russland feiert dies als Erfolg, doch Experten sehen eher einen Pyrrhussieg.

    Ukrainische Soldaten in der Nähe von Soledar
    Lange war Soledar umkämpft, nun ziehen ukrainische Soldaten ab.
    Quelle: reuters

    Die ukrainischen Truppen haben sich nach monatelangen russischen Angriffen aus der Kleinstadt Soledar in der Region Donbass im Osten zurückgezogen. Damit sollten Leben unter den Militärangehörigen gerettet werden, sagte ein Sprecher der ukrainischen Soldaten, Serhij Tscherewatyj, der Nachrichtenagentur AP am Mittwoch.
    Der Rückzug sei an im Voraus vorbereiteten Verteidigungsposten erfolgt. Russland hatte bereits vor knapp zwei Wochen behauptet, dass es Soledar eingenommen habe. Damit hat Russland bei seinem Krieg in der Ukraine einen Erfolg erzielt. Die russische Regierung hat angegeben, dass die Schlacht um Soledar nahe der Stadt Bachmut wichtig sei, um den gesamten Donbass einzunehmen.

    Soledar und Bachmut: Strategisch überhaupt wichtig?

    Militäranalysten sagten, dass eine Eroberung von Soledar eher symbolischen statt strategischen Wert habe. Die russischen Soldaten rücken jetzt näher an Bachmut heran.
    Die Denkfabrik Institute for the Study of War mit Sitz in Washington hatte gesagt, dass nach dem Sturz Soledars keine "unmittelbar bevorstehende russische Umzingelung Bachmuts" zu erwarten sei. Die Schlacht um Soledar habe dazu geführt, dass die russischen Truppen erschöpft seien.
    Ein US-Regierungsvertreter forderte vergangene Woche, die Ukraine solle sich nicht auf die Verteidigung von Bachmut fixieren, sondern die Zeit zur Vorbereitung einer Gegenoffensive gegen die russischen Truppen nutzen. Der Fokus auf die Verteidigung Bachmuts hindere die Ukraine daran, sich auf die wichtigere Aufgabe der Vorbereitung einer Frühjahrsoffensive zu konzentrieren, sagte er.

    Russland: Leopard-Lieferung desaströser Plan

    Die russische Regierung war unterdessen mit der Bereitstellung von Panzern an die Ukraine durch den Westen konfrontiert. Dass der Ukraine Leopard-Panzer gegeben würden, sei ein desaströser Plan, kritisierte die Regierung. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Mittwoch, die Idee sei absurd. Das Potenzial der Panzer in den Händen der ukrainischen Streitkräfte werde überschätzt. "Es handelt sich um einen weiteren Trugschluss, einen ziemlich tiefgreifenden."

    Diese Panzer werden genauso niederbrennen wie all die anderen.

    Dmitri Peskow, Kreml-Sprecher

    "Nur dass sie viel kosten werden, und das wird auf den Schultern der europäischen Steuerzahler lasten", so Peskow.

    Deutschland liefert Leopard-Panzer

    Deutschland hatte sich zuvor nach langem Zögern bereit erklärt, zunächst 14 Leopard-2-Kampfpanzer in die Ukraine zu liefern. Auch andere Länder dürfen das Modell an die ukrainischen Streitkräfte abgeben. Aus US-Kreisen verlautete zudem, die amerikanische Regierung wolle Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams in die Ukraine schicken.
    ukrainischer Lehrer
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    Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, dessen Land den Aufruf an die Verbündeten zur Entsendung von Panzern in die Ukraine anführte, dankte Bundeskanzler Olaf Scholz nach der Ankündigung vom Mittwoch.
    "Die Entscheidung, Leoparden in die Ukraine zu schicken, ist ein großer Schritt, um Russland zu stoppen", schrieb der Regierungschef bei Twitter. "Gemeinsam sind wir stärker."
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    Quelle: AP, AFP

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