Auswandern ist Stress pur für den Geist. Die Psychologie teilt sie in vier Phasen auf: die erste ist die "Honeymoon"-Phase, in der sich der Migrant sicher fühlt, weil er Armut und Perspektivlosigkeit hinter sich gelassen hat und einem neuen Leben entgegensieht; die zweite Phase ist von "Überkompensation" geprägt. Der Migrant gibt sich der Illusion einer Rückkehr in die alte Heimat hin, die er verklärt: Dort war alles schöner, dorthin will er irgendwann, wenn er genug Geld verdient hat, wieder zurück. Diese Phase kann lange anhalten.
50 Jahre Einwanderung: Hans zu verklemmt, Ahmet zu prollig
Elif Cindik ist Psychologin. Sie hört sich jeden Tag in ihrer Praxis die Geschichten der Menschen an, denen der Wechsel von der Türkei nach Deutschland zu schaffen macht.