Mit Ende 20 holte Huesmann schließlich doch das Abitur nach und schrieb sich für das Studium der Betriebswirtschaftslehre ein. Sie wurde die Jahrgangsbeste. "Und doch hatte ich das Gefühl, ich gehöre dort nicht hin." Anfangs sei sie zu früh zur Vorlesung gekommen, weil sie nicht gewusst habe, was eine akademische Viertelstunde ist. In einer Prüfung habe der Professor gefragt, was man von Heinrich von Kleist über Führung lernen könne. "Er ging einfach davon aus, dass wir Kleists Werke kennen", erinnert sich Huesmann. Sie aber hatte nie ein Stück von Kleist gelesen.