Den Frühjahrsputz erledigen, statt sich für ein wichtiges Meeting vorzubereiten, die Nacht vor der Abschlussprüfung durchmachen oder kurz vor dem Familienessen einen Streit auslösen – in vielen Situationen scheinen wir uns das Leben selbst schwer zu machen. Der Psychologe Malte Schwinger forscht zu der Frage, warum wir uns täglich selbst im Weg stehen. 

ZEIT Campus: Herr Schwinger, wie sabotieren wir uns im Alltag selbst?

Malte Schwinger: Auf ganz unterschiedliche Weise. Wir schieben das Projekt auf der Arbeit bis einen Tag vor dem Ende der Deadline auf und sagen dann, wir hätten nicht genug Zeit gehabt. Wir hören nicht auf, in Partnerschaften zu klammern und schieben die Schuld am Scheitern der Beziehung dann auf unsere Eifersucht. Wir betrinken uns am Abend vor einem wichtigen Vortrag in der Uni mit unseren Kommiliton:innen, nur um die versemmelte Präsentation dann auf unseren Kater zu schieben.