Nach 30 Jahren hat Papst Franziskus die Suspendierung des Sandinisten Miguel D'Escoto aufgehoben. Er könne nun wieder als Priester arbeiten, teilte das nicaraguanische Regierungsportal El 19 mit.  

Der Priester stand der in Lateinamerika verbreiteten linken Befreiungstheologie nahe, die sich gegen die Diktaturen stellte. Nachdem 1979 die sozialistische Guerilla-Organisation der Sandinisten die Macht übernahm, trat D'Escoto in die Regierung ein und diente ihr bis 1990 als Außenminister.

Wegen seiner Arbeit in der sandinistischen Regierung suspendierte ihn der damalige Papst Johannes Paul II. vom Priesteramt. Die nach Kirchenrecht geltende cessatio a divinis untersagte ihm seitdem jede kirchliche Amtshandlung.

D'Escoto hatte laut Radio Vatikan einen Brief an Brief an Franziskus geschrieben. Darin habe er seinen Wunsch geäußert, vor seinem Tod nochmals die Heilige Messe lesen zu dürfen. Diesem Wunsch habe der Papst entsprochen. Die endgültige Entscheidung liege nun beim Ordensoberen der Maryknoll-Kongregation, der D'Escoto angehört.