In Südafrika hat sie Frauengruppen und Kleinbauern im Umgang mit Medien geschult, ländlichen Gesundheitsberatern, Gemeinschaftstourismus-Projekten und Kunsthandwerkern bei der Außendarstellung geholfen und an der Walter Sisulu Universität in East London eine Studenten-Nachrichtenagentur gegründet. Die Uni hat sie schließlich übernommen, seit 2010 arbeitet die Kommunikationswissenschaftlerin als Dozentin für Journalistik. In ihrer Lehrredaktion bildet sie die künftigen Journalisten Südafrikas aus. Als Entwicklungshelfer dürfe man den Idealismus nie verlieren, sagt Batschari. "Mit der Arbeit, die du machst, veränderst du schon was. Es sind vielleicht keine großartigen Sachen, aber im Kleinen bewirkt es etwas." Kann sie sich noch vorstellen, nach Deutschland zurückzukehren? Batschari lächelt kurz und schüttelt dann sanft den Kopf.

Wie sehr die Entwicklungsarbeit zur Berufung wird, hat auch Birgit Schweizer erlebt. Seit 1984 lebt die Tochter deutscher Auswanderer wieder in ihrem Geburtsland Südafrika. Die Familie war aus Johannesburg nach Deutschland zurückgekehrt, als Schweizer elf Jahre alt war. Nach dem Studium zog es sie wieder ins Land ihrer Kindheit. "Ich wollte eigentlich nur ein bis zwei Jahre bleiben, aber irgendwas hat mich immer gehalten", erzählt die 51-Jährige.

Ein Berufsleben lang Hilfsprojekte

Die Sozialarbeiterin setzte sich noch zu Zeiten der Apartheid für aus dem Gefängnis entlassene Widerständler ein. Sie arbeitete im ersten doppelt integrierenden Kindergarten – für schwarze und weiße, behinderte und nicht-behinderte Kinder. Seit 1992 engagiert sie sich in Kapstadt bei der Cape Mental Health Society, einer Einrichtung für geistig Behinderte und psychisch Kranke. Zunächst war sie als Fundraiserin tätig, später leitete sie 31 Mitarbeiterinnen in vier Schwerstbehinderteneinrichtungen in den Townships an. Mittlerweile betreut sie die Freiwilligen bei der Cape Mental Health Society. Nebenbei engagiert sie sich auch noch in einem deutsch-südafrikanischen Entwicklungshilfeverein.

In all den Jahren habe sie sehr viel über Kultur gelernt, sagt sie. Zurück nach Deutschland will sie nicht mehr.