Die Zahl der Angriffe gegen Polizei und Rettungskräfte in Niedersachsen wird nach Einschätzung des Innenministeriums auch in diesem Jahr steigen. Das gelte ebenfalls für die Zahl der Verletzten, teilte das Innenministerium in Hannover auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Das Ministerium teilte mit, dass für dieses Jahr noch kein abschließendes Datenmaterial vorliegt. Damit ist zu rechnen, wenn die polizeiliche Kriminalstatistik vorgelegt wird. Das Innenministerium betonte, dass sich anhand der vorliegenden Zahlen Tendenzen ablesen lassen könnten.

Gewalt gegen Polizeikräfte: Laut Innenministerium verzeichnet Niedersachsen mit Stand Ende Oktober ein Fallzahlen-Plus im unteren dreistelligen Bereich im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt. Der prozentuale Anstieg liegt laut Ministerium aber unter dem Wert des Vorjahres. Die Zahl der Angriffe gegen Polizeikräfte ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Wurden 2018 noch rund 3000 Angriffe in Niedersachsen gezählt, waren es im vergangenen Jahr knapp 4300. Das waren im vergangenen Jahr etwa zwölf Angriffe auf Polizeikräfte pro Tag.

Verletzte Polizeikräfte: Auch in diesem Bereich rechnet das Innenministerium mit einer Zunahme. Mit Stand Ende Oktober ist eine Zunahme im niedrigen dreistelligen Bereich absehbar im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt. Auch in diesem Bereich stiegen die Zahlen in den vergangenen Jahren deutlich an. 2018 wurden noch rund 1150 verletzte Opfer bei der Polizei gezählt, im vergangenen Jahr waren es etwa 1570.

Gewalt gegen Rettungskräfte: Bei den Rettungskräften fällt der prozentuale Anstieg der Gewalt laut Ministerium mit Stand Ende Oktober deutlich höher aus als im Vorjahr. Derzeit werde ein Fallzahlen-Plus im oberen zweistelligen Bereich verzeichnet, hieß es. Im vergangenen Jahr wurden 283 Rettungskräfte Opfer einer Straftat - auch diese Zahl stieg in der Vergangenheit an. 2018 waren es noch 245 Rettungskräfte.

Verletzte Rettungskräfte: Das Ministerium rechnet auch bei den verletzten Rettungskräften mit einer Zunahme. Bis Ende Oktober sei eine Zunahme im mittleren zweistelligen Bereich absehbar im Vergleich zum Vorjahreszeitrau. Im vergangenen Jahr lag die Zahl der verletzten Rettungskräfte bei 109 - in früheren Jahren waren es mehr, beispielsweise 2018 (141) und 2019 (125).

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