Der britische Oppositionsführer und Chef der Labourpartei, Keir Starmer, hat seine Bereitschaft angekündigt, die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. "Wir stehen bereit, eine Regierung zu formen", sagte Starmer dem Sender Sky News. Wie andere Oppositionsparteien auch fordert der sozialdemokratische Politiker eine sofortige Neuwahl.

Das derzeitige Chaos an der Spitze der britischen Regierung sei nicht nur eine "Seifenoper der Tory-Partei", sondern bedeute großen wirtschaftlichen Schaden für die britische Wirtschaft und einen enormen Imageverlust des ganzen Landes, sagte Starmer. In Umfragen liegt die Labourpartei derzeit weit vor den Konservativen der zurückgetretenen Premierministerin Liz Truss und könnte im Fall einer Wahl mit einer absoluten Mehrheit rechnen.

Die nächste Parlamentswahl in Großbritannien muss spätestens im Januar 2025 stattfinden. Die Regierung hat jedoch die Möglichkeit, vor diesem Zeitpunkt eine Wahl anzusetzen. Dafür bräuchte sie die Unterstützung der Mehrheit der Abgeordneten. Die Parlamentarier können Neuwahlen auslösen, indem sie einen Misstrauensantrag stellen oder die Haushaltspläne der Regierung ablehnen. In einem solchen Fall wird erwartet, dass die Premierministerin entweder umgehend zurücktritt oder den König um Auflösung des Parlaments bittet, was eine Neuwahl zur Folge hätte.