Die Nahrungsmittelpreise sind im März den zwölften Monat in Folge gesunken. Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Fao) zu ihrem Weltpreisindex mitteilte, lägen sie damit um 20,5 Prozent unter dem Rekordhoch, das vor einem Jahr infolge des russischen Krieges in die Ukraine erreicht worden war. Der Wert erfasst die global am meisten gehandelten Nahrungsmittel.

Grund für die sinkenden Preise sind laut Fao das große Angebot, gedämpfte Importnachfrage sowie das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine.

Von der in Rom ansässigen Behörde hieß es, dass der Rückgang die niedrigeren Preise für Getreide, Pflanzenöle und Milchprodukte widerspiegele. Das habe den Anstieg der Zucker- und Fleischpreise wettgemacht.

Nahrungsmittelpreise bleiben für Verbraucher hoch

"Während die Preise auf globaler Ebene gesunken sind, sind sie auf den Binnenmärkten immer noch sehr hoch und steigen weiter an, was eine zusätzliche Herausforderung für die Ernährungssicherheit darstellt", sagte Fao-Chefökonom Maximo Torero. "Dies gilt insbesondere für Entwicklungsländer, die Nettoimporteure von Nahrungsmitteln sind."

Deren Situation habe sich durch die Abwertung ihrer Währungen gegenüber dem US-Dollar oder dem Euro und einer wachsenden Schuldenlast noch verschlechtert. Die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) haben ihre Zinsen im Kampf gegen die Inflation deutlich angehoben, weshalb Dollar und Euro gegenüber vielen anderen Währungen im Wert gestiegen sind.

In einem separaten Bericht über Angebot und Nachfrage bei Getreide hob die Fao zudem ihre Prognose für die weltweite Weizenproduktion im laufenden Jahr an. Sie soll nun bei 786 Millionen Tonnen liegen und damit 1,3 Prozent unter dem Niveau von 2022. Es wäre aber dennoch das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte. "In Asien werden fast rekordverdächtige Anbauflächen erwartet, während Nordafrika und Südeuropa von Trockenheit betroffen sind", schrieb die Fao.