Psychosoziale Risiken nehmen zu

Die Zahl der Fälle von Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Stress wird in der Arbeitswelt immer mehr zur Belastung. Aktuelle Entwicklungen in der Arbeitswelt wie der Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft oder die zunehmende Digitalisierung lassen darauf schliessen, dass der Druck und somit die psychosozialen Risiken in Zukunft sogar noch zunehmen werden.

Betriebe und Vorgesetzte sensibilisieren

Die steigende Zahl von psychischen Erkrankungen bei Erwerbstätigen führt zu langen Ausfällen für die Betriebe mit entsprechend hohen Kosten und Knowhow-Verlust, Kosten für die Sozialversicherungen sowie menschlichem Leid. Ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) wird deshalb immer wichtiger – für gute Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden, aber auch für den Erfolg eines Unternehmens. Mit der neuen Fachstelle Gesundheitsschutz im Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich sollen die Betriebe und Vorgesetzten sensibilisiert und in deren Bestreben zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit ihrer Arbeitnehmenden unterstützt werden. Der Bereich psychosoziale Risiken soll dabei besonders hervorgehoben und angesprochen werden.

Arbeitsinspektorat unterstützt Fachstelle

Die Fachstelle nimmt heute ihre Beratungstätigkeit auf und beginnt damit, die Arbeitgebenden auf das Angebot aufmerksam zu machen. Sie unterstützt die Betriebe mit einer kostenlosen Fachberatung, der Bereitstellung von Fachwissen, Dokumenten, Checklisten sowie weiteren Beratungsangeboten zusammen mit Kooperationspartnern.

Die Fachstelle wird dabei durch das Arbeitsinspektorat unterstützt. Dieses hat in seiner Rolle als Durchführungsorgan im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz von Gesetzes wegen einen Zugang zu den Betrieben. Die Fachstelle kann so durch das Arbeitsinspektorat im Rahmen der üblichen Betriebskontrollen auch Unternehmen erreichen, die bisher wenig für die Prävention psychosozialer Risiken sensibilisiert waren.

Das vom Regierungsrat für fünf Jahre bewilligte Pilotprojekt wird extern begleitet und evaluiert. Durch die Befragung der Betriebe wird unter anderem ermittelt, welchen Nutzen diese den Dienstleistungen der Fachstelle beimessen, ob die geplante Wirkung tatsächlich eintritt und ob Korrekturen beim Vorgehen notwendig sind.