Preiskampf: Was kostet eine gute Wimpernverlängerung?

Preiskampf: Was kostet eine gute Wimpernverlängerung?
Auf der Suche nach einem guten Wimpernstudio fällt schnell auf, dass es große Unterschiede beim Thema Preise für Wimpernverlängerungen gibt. Das eine Studio wirbt mit Aktions- und Dumpingpreisen, das andere nimmt ganze Hundert Euro mehr. Warum reichen die Preise von günstig bis teuer? Und was steckt eigentlich genau hinter den Preisen für Wimpernextensions? Wir erklären es Euch. Außerdem erfahrt Ihr, warum es sinnvoller ist, sich für ein professionelles (spezialisiertes) Wimpernstudio zu entscheiden.

Der Markt der Wimpernverlängerungen

Heute findet man im Prinzip an jeder Ecke einen Kosmetiker, der Wimpernverlängerungen anbietet. Doch in vielen Fällen handelt es sich dabei nicht um seriöse Dienstleister, die sich auf dieses filigrane Handwerk spezialisiert haben (Warum Eine Spezialisierung so wichtig ist, lest Ihr hier). Sie nehmen die Lashextensions vielmehr als weiteren Punkt in ihre lange Angebotsliste auf. Weil es gerade im Trend liegt, weil die Nachfrage es verlangt. Die wenigsten zeichnen sich tatsächlich durch perfektioniertes Handwerk, Qualität sowie durch betriebswirtschaftliches und medizinisches Hintergrundwissen aus. Eher sind es Werbebotschaften wie “Schnell & günstig” oder “Aktionspreis – nur heute”, die Kunden anlocken sollen.

Wer sich mit dem Wettbewerb in diesem Segment auseinandersetzt, merkt eines recht schnell: Der Markt ist übersättigt. Immer mehr Kosmetiker bieten Wimpernverlängerungen an – und das ohne richtige Ausbildung. Gibt es da kein Gesetz, das Kunden schützt? Nein, leider ist dieser kosmetische Bereich nicht ausreichend geschützt. Deshalb können Billiganbieter mit Dumpingpreisen ungehindert und immer weiter den Markt kaputtmachen. Und: das Handwerk in Verruf bringen.

Was kostet eine Wimpernverlängerung in Hamburg?

Geiz ist geil? Klingt übertrieben. Doch die Realität sieht genauso aus. Der Markt wurde in den letzten Jahren und in vielen deutschen Städten von Billiganbietern überschwemmt. In Hamburg liegt die Preisspanne derzeit zwischen 40 und 190 Euro für eine Wimpern-Neuanlage, die Preise für einen Refill (Auffüllen der Wimpern) liegen zwischen 25 und 70 Euro (siehe Grafik). Erschreckend: Den Großteil davon machen jeweils die Anbieter der günstigen Dienstleistungen aus.

Preiskampf

Quelle: Zauberblick e.K. Hamburg (Stand: November 2018)

Billiganbieter, wohin man sieht: ein lohnendes Geschäft?

Ob spezialisiertes Studio oder eierlegende Wollmilchsau – der Markt ist voll. Randvoll. An jeder Ecke begegnet uns ein vermeintlicher Wimpern-Profi. Der eine günstiger als der andere. Und ständig an den Preisen drehend. Premium-Dienstleister mit professionellem Handwerk? Eine Seltenheit. Ja, im Bereich der Wimpernverlängerungen ist ein reger Preiskampf ausgebrochen. Ständig wird der Preis des direkten Konkurrenten um die Ecke unterboten. Das Ergebnis: die einstige Luxus-Dienstleistung wird laufend weiter verramscht. Und die Kunden sind aufgrund der immer weiter sinkenden Preise verunsichert und verwirrt. Selbstverständlich. Im schlimmsten Fall verlieren die Kunden sogar ihr Interesse an einer Wimpernverlängerung. Nicht nur aufgrund der Dumpingpreise, nein, auch weil die Billiganbieter das Image dieses Handwerks in Verruf bringen. Daran sind manchmal schlechte Ergebnisse, manchmal gesundheitsgefährdende Fehler Schuld.

Eines bleibt fraglich: Handelt es sich dabei um ein lukratives Geschäftsmodell? Woran verdienen diese Studios eigentlich? Besonders lohnen tut sich das Preisgedrücke wohl nicht: Bei einer Wimpern-Neuanlage für 60 Euro und einer effektiven Arbeitszeit von ca. 1,5 Stunden bleiben nach Abzug der Fixkosten und Steuern lediglich acht bis 12 Euro übrig. Eine Putzhilfe verdient pro Stunde deutlich mehr Geld.

Viele solcher Wimpernstudios bieten mittlerweile sogar eigene Schulungen an. Die Preise für eine ganztägige Schulung beginnen in Hamburg bei 300 Euro. Billigmaterial inklusive. Es werden hier also zu Dumping-Preisen neue Wimpern-Stylistinen “ausgebildet”, die dann wiederum mit Dumping-Preisen in den Markt einsteigen, schlechte Qualität anbieten und im Grunde nie vernünftiges Geld verdienen werden.

Billig-, Mittelklasse- und Oberklasse – was kann ich erwarten?

Hochwertige Fasern, Qualitätskleber, regelmäßige Schulungen, Kulanz oder eine ansprechende Ausstattung – all das können Wimpernstudios mit extrem niedrigen Preisen kaum realisieren. Unterm Strich bleibt für das Studio einfach nicht genug übrig, um sich weiterzuentwickeln. Oder um in Qualitätsprodukte zu investieren.

Billiganbieter: Hereinspaziert und schon geht es los: Eine fachkundige Beratung findet in den meisten Billigstudios nicht statt. Die Kunden werden im Dunkeln stehen gelassen – und nicht über Risiken aufgeklärt. Folgendes könnt Ihr in einem günstigen Wimpernstudio erwarten:
  • Applikation
  • Niedrige Preise
Mittelklasse-Dienstleister: Im Mittelklasse-Segment liegt teilweise ein höheres Fachwissen vor. Qualität steht jedoch nicht bei allen an erster Stelle. Das könnt Ihr in dieser Preiskategorie erwarten:
  • Applikation
  • Mittleres Preisniveau
  • Gesteigertes Fachwissen
  • Hygiene
Luxus-Dienstleister: Anders sehen all diese Dinge bei einem Dienstleister der Oberklasse aus. Hier mangelt es den Kunden an nichts – von der Beratung bis hin zum Drumherum. Bei einem Luxus-Dienstleister könnt und solltet Ihr folgende Dinge erwarten:
  • Erstklassige, typgerechte Beratung
  • Medizinisches Hintergrundwissen
  • Erfahrung und Know-how
  • Beste Qualitätsprodukte (mit Zertifizierung)
  • Erstklassiger Service
  • Reibungsloses Terminmanagement
  • Kulanztermine
  • Stimmiges Ambiente
  • Rundum-Wohlfühl-Paket
  • Hygiene

Teurer gleich besser?

Oberflächlich gesehen sieht das Ergebnis in einem billigeren Studio vielleicht erstmal gut aus. Doch häufig kommt nach ein paar Tagen das böse Erwachen. Quer liegende Wimpern, allergische Reaktionen, dicke Augen: Und das im Zentrum unseres Gesichts. Ein Ärgernis! Kann eine Wimpern-Neuanlage für 40 Euro tatsächlich gesund und unbedenklich sein? Nein. Für wenig Geld können Kunden auch nur wenig Sicherheit, Fachwissen und Können erwarten. Das ist Fakt.

Was sich also zuallererst lohnt, ist der Blick auf die angebotenen Preise und Leistungen. Sowie vor allem auf die angebotene Qualität. Eine Frau kann bei einem Schnäppchen-Preis nicht erwarten, dass die Wimpernverlängerung mit hochwertigen Arbeitsmaterialien, Fasern und Klebern appliziert wird. Jeder der den unprofessionellen Markt unterstützt, riskiert nicht nur seine Gesundheit, sondern auch das Wachstum des Billigsegments.

So sehr wir es uns auch alle wünschen: Wimpernextensions sind ein teures Vergnügen. Im Zweifel sollte man es lieber lassen oder seinen Blick etwa durch ein Wimpernlifting kurzfristig intensivieren.

4 Dinge, an denen Ihr ein professionelles Wimpernstudio erkennt

1. Die Qualität steht im Fokus – und das wird auch durch Website und Design kommuniziert. Besonders wichtig: Holt Euch Informationen über den verwendeten Wimpernkleber und über die anderen Hilfsmittel. Made in Germany oder Made in Europe sind hier gute Indizien. An der Qualität sollte kein Studioinhaber sparen.

2. Es findet ein ausgiebiges Beratungsgespräch statt, in dem über das Handwerk informiert, auf mögliche Allergien eingegangen und der für Euch ideale Wimpern-Look analysiert wird.

3. Der Zustand der Naturwimpern wird berücksichtigt. Dieser Punkt wird leider viel zu häufig vernachlässigt. Wirkliche Experten sind darauf bedacht, Eure Wimpern bzw. Gesundheit nicht zu schädigen. Auch wenn das heißt, dass Ihr auf Lashes verzichten müsst und kein Geld in die Kasse fließt. Ehrlichkeit ist alles.

4. Einhaltung der Hygienestandards: Es wird schließlich am Auge gearbeitet und es besteht ein Risiko, dass Eure Gesundheit in Mitleidenschaft gezogen wird. Hier reicht meist schon ein Blick ins Studio. Ist es aufgeräumt und sauber – und zwar in jeder Ecke? Vertraut hier auf Euer Bauchgefühl und geht im Zweifel lieber wieder rückwärts hinaus.

Warum es so schwer ist, ein gutes Wimpernstudio zu finden? Hier erfahrt Ihr es!

Titelbildquelle: JJ Ying@jjying

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