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24.01.2024

«Ich hatte eine Handysucht»

Robin Ciotta und seine gesellschaftskritischen Gemälde
Robin Ciotta und seine gesellschaftskritischen Gemälde Bild: Samuele Furetto
Robin Ciotta, Künstler aus Rapperswil-Jona, war handysüchtig. Nun stellt er die Kunstwerke aus seiner schwierigen Lebensphase aus und möchte sensibilisieren.

Ein düsteres, ja gar trauriges Bild vermittelt Robin Ciotta - Künstler aus Rapperswil-Jona - an seiner Kunstaustellung in Zürich. «Ich habe eine schwierige Lebensphase hinter mir», sagte Ciotta gegenüber Aarau24. Die Kunst habe ihm aber geholfen, diese Lebensphase hinter sich zulassen.

Robin Ciotta erlebe ich als fröhlich und nachdenklich. Er sprudelt und erzählt gerne von seiner Kunst und damit von seiner düsteren Lebensphase, die er hinter sich habe. Er mache die Kunstaustellung einerseits für sich selbst. "Es ist eine gute Verarbeitung." Aber andererseits mache er sie sie auch, um andere - vor allem Jugendliche - davor zu bewahren. Er arbeitet momentan in der Schule als Unterrichtsassistenz und da falle ihm auf, wie viel die Jugendlichen das Handy benutzen. "Das macht mir schon Angst, vor allem wenn ich sehe, wie es bei mir herauskam."

«Das macht mir schon Angst, vor allem wenn ich sehe, wie es bei mir herauskam.»

Gleichzeitig sei er aber auch besorgt über die Entwicklung in unserer Gesellschaft. "Die Jugendlichen werden regelrecht vom Social-Media-Sog angezogen." Spätestens sobald jemand am Handy sei - ohne es zu wollen, werde es problematisch, schildert er Aarau24 im Interview. "Heute habe ich meine Handynutzung aber wieder im Griff. Ich verbringe nur noch zwei Stunden täglich am Handy." Früher waren es bis zu sieben Stunden. Social-Media und die Newsflut treibt viele Menschen in eine übermässige Handynutzung. Gemäss einer Studie von Tamedia und dem Marktforschungsunternehmen Link verbringen die unter 30-jährigen mehr als 4 Stunden pro Tag am Handy.

  • Robin Ciotta und seine gesellschaftskritischen Gemälde Bild: Samuele Furetto
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  • Kunstwerke der Kunstaustellung: DISTANCE MYSELF Bild: Samuele Furetto
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  • "Jugendlicher, welcher sich im Social-Media-Sog befindet." Robin Ciotta Bild: Samuele Furetto
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Alle Kunstwerke der Ausstellung DISTANCE MYSELF sind blau. Das blau erinnert die Besucherinnen und Besucher ans Blautlicht des Handydisplays. Die Stimmung im Raum ist düster und bedückt. Die Kunstwerke sind wild und überströmt mit Begriffen und Gedanken, welche sich Ciotta in seiner schwierigen Lebensphase machte. "Mein Ziel ist erreicht, wenn nur schon eine Besucherin oder ein Besucher fünf Minuten weniger am Handy verbringt. Und das Handy danach wieder bewusster nutzt." Ein bescheidenes Ziel, welches erreichbar sein dürfte.

Die Ausstellung DISTANCE MYSELF findet noch bis am Sonntag, 28. Januar an der Töpferstrasse 26 in 8045 Zürich statt. Eintritt ist gratis. Öffnungszeiten sind unter seiner Webseite www.robinciotta.ch abrufbar.

Aarau24, Benjamin Klaus