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Pfarrer Konrad Müller organisiert mit dem Musiker Reza Sharifinejad einen Folkloreabend. (Bild: Malte Aeberli)

Musiker wollen das Bild vom Iran zurechtrücken

Der iranische Musiker Reza Sharifinejad lebt in der Schweiz und hilft Flüchtlingen aus dem mittleren Osten bei der Integration. Anlässlich der Kulturwochen will er das Bild vom Iran zurechtrücken. Wie viel wissen Sie über den Iran? Testen Sie sich im Quiz!

Pfarrer Konrad Müller organisiert mit dem Musiker Reza Sharifinejad einen Folkloreabend. (Bild: Malte Aeberli)

Veröffentlicht am: 15.09.2016 – 13.49 Uhr

Die Schweizer wissen nicht viel über den Iran, erklärt Musiker Reza Sharifinejad. (Testen Sie sich selbst im Quiz am Ende des Artikels) «Das Bild wird vor allem über die Medien geprägt.» Die Liebe führte den 51-Jährigen vor 16 Jahren in die Schweiz. Den Iran verliess er schweren Herzens. «Ich musste mein Glück woanders suchen», sagt Sharifinejad, der bei der reformierten Kirche Effretikon als Sozialdiakon angestellt ist. Die Kulturwochen in Effretikon will er nutzen, um das Bild seiner Heimat zu verändern.

«Der Iran war einst ein Land der Dichter und Musiker. Sie wurden aber leider vertrieben. Unsere musikalischen Einflüsse finden sich deshalb auch in indischen und türkischen Klängen», sagt.

Das letzte Stück Heimat

Sharifinejad spielt seit seiner Kindheit die Langhalslaute Tar. Die beiden herzförmigen Klangkörper sind aus Maulbeerbaumholz geschnitzt und mit der Geburtsblase von Kälbern bespannt. Diese verleiht dem Instrument den schmetternden, orientalischen Sound. «Die Laute habe ich vor über 20 Jahren aus dem Iran mitgebracht und hüte sie wie einen Schatz», sagt er und streicht liebevoll über seine Laute.

Die Iraner seien sehr gastfreundliche Menschen. Wer als Tourist durch das Land reise, werde von den Einheimischen sofort ins Herz geschlossen. «Auch wenn ich jemanden erst fünf Minuten kenne, lade ich ihn zum Essen ein», sagt der Iraner. Dass er einen schnelleren Zugang zu Flüchtlingen aus dem mittleren Osten findet als andere, bestätigt Konrad Müller, Pfarrer der reformierten Kirche Effretikon: «Reza ist unser Übersetzer, hilft den Flüchtlingen Fuss zu fassen und die Kultur kennenzulernen.»

Integration geht durch den Magen

Nach 16 Jahren in der Schweiz legt Sharifinejad immer noch alte Verhaltenswiesen an den Tag. Er verzichte beim Essen lieber auf eine zweite Portion, als bei der ersten Nachfrage nachzuschöpfen, erklärt der Lautenspieler. Viele Iraner empfänden das als höflich. «Jede Kultur hat ihre Eigenheiten. Wir wollen den Effretikern zeigen, dass der Iran mehr ist als das negative Bild in den Schweizer Medien.» Zusammen mit befreundeten Musikern gibt er am Freitag, 16. September um 20 Uhr ein Konzert mit typisch persischen Instrumenten in der Reformierten Kirche in Effretikon, dazu werden iranische Spezialitäten gereicht. Sharifinejad lacht und sagt: «Auch der kulturelle Austausch geht durch den Magen.»

Wie viel wissen Sie über den Iran? Testen Sie sich in unserem Quiz:

 


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