Lehrbuch der Physiologie des Menschen . Faden. Wurde ein grosshirnloser Fisch miteinem normalen ins Bassin gebracht, so spielten sie miteinanderwie zwei unversehrte Thiere. Die Mechanisten sagen: das ist alles nur „Reflex; ein Thierohne Grosshirn hat kein Bewusstsein, keine „Spontaneität. Nun, i68 Zwölfter Vortrag. wenn man die Spontaneität durchaus leugnen will — mathematischbeweisen lässt sie sich nicht. Es lässt sich aber auch nicht mathe-matisch beweisen, dass ein normaler Fisch spontane Bewe-gungen ausführe und Bewusstsein habe. Die Mechanisten verfallen immer wieder in den Fehlschluss,da

Lehrbuch der Physiologie des Menschen . Faden. Wurde ein grosshirnloser Fisch miteinem normalen ins Bassin gebracht, so spielten sie miteinanderwie zwei unversehrte Thiere. Die Mechanisten sagen: das ist alles nur „Reflex; ein Thierohne Grosshirn hat kein Bewusstsein, keine „Spontaneität. Nun, i68 Zwölfter Vortrag. wenn man die Spontaneität durchaus leugnen will — mathematischbeweisen lässt sie sich nicht. Es lässt sich aber auch nicht mathe-matisch beweisen, dass ein normaler Fisch spontane Bewe-gungen ausführe und Bewusstsein habe. Die Mechanisten verfallen immer wieder in den Fehlschluss,da Stock Photo
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Lehrbuch der Physiologie des Menschen . Faden. Wurde ein grosshirnloser Fisch miteinem normalen ins Bassin gebracht, so spielten sie miteinanderwie zwei unversehrte Thiere. Die Mechanisten sagen: das ist alles nur „Reflex; ein Thierohne Grosshirn hat kein Bewusstsein, keine „Spontaneität. Nun, i68 Zwölfter Vortrag. wenn man die Spontaneität durchaus leugnen will — mathematischbeweisen lässt sie sich nicht. Es lässt sich aber auch nicht mathe-matisch beweisen, dass ein normaler Fisch spontane Bewe-gungen ausführe und Bewusstsein habe. Die Mechanisten verfallen immer wieder in den Fehlschluss, dass dort, wo sie einen Reflex beobachten, kein Bewusstsein vor-handen sei. Die Reflexe, die wir an uns selbst beobachten, sindmeist mit bewussten Vorgängen, mit Empfindungen und Vor-stellungen nothwendig verknüpft. Wer hustet denn ohne es zumerken ? Wer niest denn ohne es zu merken ? Wer schliesst beimBerühren der Cornea das Auge ohne es zu empfinden ? Wer er-röthet oder erblasst ohne sich dessen bewusst zu werden? Wenn. Fig. 33- Nasenkapseln. Bulbus olfact.Vorderhirn, Grosshirn.Zwischenhirn, Sehhügel.Mittelhirn, Lob. opticus. Hinterhirn, Kleinhirn. Nachhirn, Nackenmark.N. vagus. Nach Steiner. Fig. 34- wir also bei niederen Thieren Reflexe beobachten, so können wirmit mehr Wahrscheinlichkeit vermuthen, dass sie Bewusstseinhaben, als dass sie kein Bewusstsein haben. Wir müssen die Mög-lichkeit zugeben, dass auch die elementarsten Erscheinungen der„Chemotaxis und des , , Heliotropismus bei den niedrigsten Or-ganismen mit bewussten Empfindungen sich associiren. Wo wiraber vollends ausgebildete Sinnesorgane beobachten, da sind wirzu dem Analogieschlüsse berechtigt, dass diese Organe bewussteEmpfindungen vermitteln und nicht blos unbewusste Reflexe. Wir müssen vor Allem an unserem eigenen Organismus denZusammenhang zwischen den blos mit äusseren Sinnen erkenn-baren Vorgängen und den durch Selbstbeobachtung erkennbarenerforschen. Je vollkommener dieser Zusammen