Damit du möglichst lange Freude an deinem Rad hast, solltest du den E-Bike-Akku richtig laden. Wir erklären dir, worauf du achten musst und geben dir hilfreiche Tipps für den optimalen Ladevorgang.

Inhaltsverzeichnis

E-Bike-Akku laden – die wichtigsten Tipps

Befolge immer die Anweisungen der mitgelieferten Betriebsanleitung, um mit der Batterie möglichst schonend umzugehen. Das Nichtbeachten dieser Anweisungen kann zu Schäden an der Batterie führen und einen Austausch der Batterie erfordern.

Grundsätzlich empfehlen wir dir, den Akku in einem trockenen, geschlossenen Raum oder in einer Garage aufzuladen. Das Ladegerät sollte während des Betriebs auf einem stabilen, nicht wärmeempfindlichen Untergrund (z. B. einem Tisch) liegen. Vermeide feuchte Räume und staubige Untergründe.

Verwende zum Laden nur das mitgelieferte (oder ein baugleiches) Ladegerät und lasse den Akku nie unbeaufsichtigt. Außerdem gilt: Lade den Akku nicht bei offensichtlichen Schäden am Rad und benutze das E-Bike auch nicht.

Bei Beschädigung oder unsachgemäßem Gebrauch des Akkus können Dämpfe austreten, die womöglich die Atemwege reizen. In dem Fall Frischluft zuführen und bei Beschwerden einen Arzt aufsuchen.

E-Bike-Akku vor der ersten Benutzung prüfen

Hinweis: Bei diesen Tipps beziehen wir uns auf die Modelle PowerPack 300, PowerPack 400 und PowerPack 500 von Bosch. Prüfe den Akku, bevor du ihn das erste Mal auflädst oder benutzt. Hintergrund: Viele E-Bike-Akkus werden teilgeladen ausgeliefert. Drücke dazu die Ein-Aus-Taste zum Einschalten. Leuchtet keine LED der Ladezustandsanzeige auf, ist der Akku möglicherweise beschädigt. Leuchtet mindestens eine, aber nicht alle LEDs der Ladezustandsanzeige, lade den Akku vor der ersten Benutzung voll auf.

Wie lange braucht der Akku meines E-Bikes zum Laden?

Die Ladezeit eines E-Bike-Akkus ist abhängig von der Kapazität des Modells. Mit dem Standard-Ladegerät benötigen laut Bosch der PowerPack 300 für die halbe Ladung circa eine Stunde, der PowerPack 400 etwa 1.5 Stunden und der PowerPack 500 rund zwei Stunden. Ein komplett leerer PowerPack 300 ist nur in 2,5 Stunden vollständig geladen. Ein PowerPack 400 benötigt dafür 3.5 Stunden, der PowerPack 500 etwa 4,5 Stunden.

Du kannst selbst berechnen, wie lange dein Akku lädt, bis er seine Vollladung erreicht. Dabei hilft dir eine einfache Formel. Teile den Wert der elektrischen Ladung deines Akkus durch den Ladestrom-Wert des Netzteils. Beispiel: 16 Ah /4 A=4 h

Je mehr Ladestrom das Ladegerät abgibt (angegeben in Ampere), desto schneller lädt der Akku. Nutze aber nur Ladegeräte, die dein Hersteller für deinen Akku freigegeben hat. Bei Bosch sind das der Compact Charger, Standard Charger, Fast Charger und der 4A Charger. Überdimensionierte Ladegeräte sind gefährlich und können die Akku-Elektronik beschädigen.

Schadet es, wenn ich einen E-Bike-Akku über Nacht lade?

Wir empfehlen nicht, einen Fahrrad-Akku über Nacht zu laden. Prinzipiell schadet das zwar nicht. Aus Sicherheitsgründen solltest du einen Akku aber nie unbeaufsichtigt laden. Wenn er 100 % Ladestand erreicht hat, sollte er auch wieder vom Netz genommen werden. Deshalb raten wir vom Laden über Nacht ab.

Das interessiert dich vielleicht auch:
Du hast weitere Fragen rund um Fahrrad-Akkus? Dann empfehlen wir dir einen Blick in unseren großen E-Bike-Akku FAQ. Hier findest du Informationen zur Reichweite, Pflege, Entsorgung und vielem mehr.

Schadet es, wenn ich den Ladevorgang eines Fahrrad-Akkus unterbreche?

Den Akku kannst du jederzeit aufladen, egal in welchem Ladezustand er sich befindet. Unterbrechungen des Ladevorgangs beschädigen ihn nicht. Auch die Lebensdauer wird nicht negativ beeinflusst. Mehr zu diesem Thema findest du übrigens in unserem Beitrag zur Lebensdauer von E-Bike-Akkus.

E-Bike-Akku einlagern – soll ich ihn vorher aufladen?

Wenn du weißt, dass du deinen Fahrrad-Akku längere Zeit nicht benutzen wirst, solltest du den Akku weder vollständig geladen noch vollständig entladen lagern. Lade deinen Akku auf 60%. Prüfe den Ladezustand nach 6 Monaten erneut. Leuchtet nur noch eine LED der Ladestandsanzeige (ist er also unter ca. 30 % gefallen), lade ihn erneut auf. Der Hintergrund: Bei längerer Lagerung in leerem Zustand kann der Akku beschädigt und die Speicherkapazität stark verringert werden.

Übrigens empfehlen wir nicht, den Akku dauerhaft am Ladegerät angeschlossen zu lassen. Nach dem Laden solltest du ihn vom Ladegerät trennen und das Ladegerät ausstecken.

Kann ich einen Fahrrad-Akku auch bei hohen Temperaturen laden?

Der Akku ist mit einer Temperaturüberwachung ausgestattet. Sie lässt das Aufladen nur im Temperaturbereich zwischen 0 °C und 40 °C zu. Befindet sich der Akku außerhalb des Ladetemperaturbereiches, blinken drei LEDs der Ladezustandsanzeige. In dem Fall Akku vom Ladegerät trennen und austemperieren lassen. Schließ ihn erst wieder an, wenn er die zulässige Ladetemperatur erreicht hat.

E-Bike-Akku zum Laden ausbauen oder nicht?

Es spielt keine Rolle, ob du den Akku direkt am E-Bike lädst oder ihn ausbaust. Viele bevorzugen es, den Akku zu entnehmen und beispielsweise in der Wohnung oder in der Garage aufzuladen. Suche dir einen geeigneten Platz und beachte die Hinweise für einen optimalen Ladevorgang.

Alle unsere Akkus lassen sich mit wenigen Handgriffen ganz leicht aus der Halterung entnehmen (siehe dazu unsere E-Bikes mit herausnehmbarem Akku). Einzige Ausnahme ist das Diamant 365. Bei diesem E-Bike kann der Akku für den Ladevorgang nicht entnommen werden.

Kann ich einen E-Bike-Akku in der Wohnung laden?

Ja, du kannst einen E-Bike-Akku in der Wohnung laden. Achte allerdings darauf, dass der Akku nicht zu warm wird und nicht mit brennbaren Materialien in Berührung kommt. Am besten ist es, ihn an einem kühlen Ort zu lagern. Ideal ist etwa eine Garage oder der Keller.

Darf ich einen E-Bike-Akku auf der Arbeit aufladen?

Wenn du mit dem E-Bike zur Arbeit kommst, musst du deinen Vorgesetzten fragen, ob du den Akku dort auch laden darfst. Wer den Ladestrom ohne Erlaubnis des Arbeitgebers entnimmt, riskiert mindestens eine Abmahnung, im schlimmsten Fall sogar die Kündigung. Als Argument für das Aufladen des E-Bike-Akkus werden häufig die geringen Stromkosten im Cent-Bereich angeführt. Tatsächlich sieht die rechtliche Lage diesbezüglich anders aus.

Laut Paragraf § 248c des Strafgesetzbuches gibt es kein Anrecht darauf, den Strom des Arbeitgebers ohne dessen Zustimmung für das Aufladen des Akkus zu verwenden. Vielmehr sieht der Gesetzgeber hier einen möglichen Tatbestand der (unerlaubten) Entziehung elektrischer Energie. Ganz so drastisch muss es natürlich nicht kommen, aber hier bewegt man sich schnell in einer rechtlichen Grauzone.

Mögliche Konsequenzen zeigt ein Gerichtsverfahren am LAG Hamm aus dem Jahre 2010, bei dem es um einen Stromdiebstahl von 1,8 Cent ging. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) berichtet von einem Fall, bei dem ein seit fast 20 Jahren bei seinem Arbeitgeber beschäftigter Systemadministrator die Kündigung erhielt, weil er den Akku seines Elektrorollers ungefragt auf der Arbeit geladen hatte. Das Gericht entschied in diesem Fall allerdings, dass die Kündigung unverhältnismäßig war. Vielmehr hätte hier eine Abmahnung ausgereicht. Folgende Argumente wurden als Begründung des Urteils angeführt:

  • ● Der sehr geringe finanzielle Schaden von weniger als zwei Cent.
  • ● Das langjährige Arbeitsverhältnis des Mannes.
  • ● Und schließlich der Umstand, dass innerhalb des Betriebs – mit Wissen des Arbeitgebers – auch Handys geladen und Kaffeemaschinen betrieben wurden (LAG Hamm 02.09.2010, 16 SA 260/10).

Darf ich also meinen E-Bike-Akku im Büro oder auf der Arbeit laden? Die Antwort: Das entscheidet immer dein Arbeitgeber. Die beste Lösung ist es, vorher um Erlaubnis zu fragen oder eine grundsätzliche Regelung zu finden. Das gilt übrigens natürlich nicht nur für E-Bikes, sondern auch für E-Scooter und sonstige Elektrofahrzeuge.

Einige Unternehmen haben kein Problem damit, andere treffen eine entsprechende Vereinbarung für die Nutzung von Steckdosen zum Aufladen des Akkus. Ob dies eine kleine Strompauschale umfasst oder die kostenlose Nutzung, ist Vereinbarungssache. Selbst wenn das Laden des Akkus nur wenige Cents an Stromkosten produziert.

Wie entlade ich einen E-Bike-Akku?

Es ist nicht empfehlenswert, den E-Bike-Akku vollständig zu entladen. Zwar verfügt er über ein Akkumanagementsystem, das ihn vor einer Tiefentladung schützt. Trotzdem sollte der Ladestand nicht unter 30 % fallen.

Fazit zum Ladevorgang von E-Bike-Akkus

Möchtest du deinen E-Bike-Akku so lange wie möglich nutzen, beachte immer die Hinweise zum Laden. Passende Ladegeräte und der richtige Umgang sind wichtig, um die Lebensdauer deines Akkus zu maximieren. Wenn du diese Tipps beherzigst, hast du viel – und lange – Freude an deinem E-Bike.

Weiterführende Informationen zum Laden von Fahrrad-Akkus